Vorgestern ist The Ride of a Lifetime von Robert Iger, dem CEO von Disney erschienen. Darin schreibt er über Lektionen, die er als Chef von Disney gelernt hat und von denen er glaubt, dass sie für Andere hilfreich sein können. Im Klappentext heißt es dazu:
Eine große Vision definiert: Der CEO von Disney, von der TIMES zu einem der einflussreichsten Menschen im Jahr 2019 gekürt, teilt die Ideen und Werte, die er angenommen hat, um eines der beliebtesten Unternehmen der Welt neu zu erfinden und die Menschen zu inspirieren, die Magie in unsere Leben bringen.
Ein Kapitel des Buchs (Kapitel 11) ist Star Wars beziehungsweise genauer der Übernahme von Lucasfilm bis hin zur Premiere von Das Erwachen der Macht gewidmet. Darin gibt es einen unerwartet kritischen Einblick in die Schwierigkeiten, die George Lucas mit dem Verkauf hatte und zu Lucas Meinung zu den neuen Filmen.
Im Folgenden haben wir einige relevante Passagen für euch übersetzt.
Wie eingangs erwähnt wird im Lauf des Kapitels deutlich, wie schwer es für Lucas war die Kontrolle über "sein Baby" abzugeben. Am liebsten hätte er wohl die Firma verkauft, aber die kreative Kontrolle behalten, eine Möglichkeit, die für Disney offensichtlich ausgeschlossen war. Entsprechend zogen sich die Verhandlungen einige Zeit hin.
Irgendwann in diesem Prozess erzählte mir George, dass er Handlungsentwürfe für drei neue Filme fertig gestellt habe. Er stimmte zu, uns drei Kopien der Entwürfe zu schicken: eine für mich, eine für Alan Braverman und eine für Alan Horn, der gerade mit der Leitung unseres Studios beauftragt wurde. Alan Horn und ich lasen Georges Notizen und beschlossen, dass wir sie kaufen werden, obwohl wir im Kaufvertrag auch klarstellten, dass wir vertraglich nicht verpflichtet sein würden, die von ihm festgelegten Plotlines einzuhalten.
[...]
Er wusste, dass ich in der Frage der kreativen Kontrolle standhaft bleiben würde, aber es war nicht leicht für ihn das zu akzeptieren. Und so stimmte er nur ungern zu, auf unseren Wunsch für Ratschläge zur Verfügung zu stehen. Ich versprach, dass wir offen für seine Ideen sein würden (das war kein schweres Versprechen) natürlich wären wir offen für die Ideen von George Lucas), aber wie schon bei den Entwürfen wären wir nicht verpflichtet ihm zu folgen.
Wie wir inzwischen wissen, wurden diese Entwürfe am Ende nicht verwendet bzw. weiterentwickelt. Im Folgenden klingt es eher nach komplett neuen Geschichten, früher war eher von einer Weiterentwicklung die Rede. So oder so scheint Lucas nicht glücklich darüber gewesen zu sein.
Schon früh brachte Kathy J.J. und Michael Arndt nach Nordkalifornien, um sich mit George auf seiner Ranch zu treffen und mit ihm über ihre Ideen für den Film zu sprechen. George wurde sofort wütend, als sie begannen, die Handlung zu beschreiben, und es ihm dämmerte, dass wir keine der Geschichten, die er während der Verhandlungen eingereicht hatte, verwendeten.
Die Wahrheit war, Kathy, J.J., Alan, und ich hatte die Richtung besprochen, in die die Saga gehen sollte, und wir waren uns alle einig, dass es nicht das war, was George vorgesehen hatte. George wusste, dass wir vertraglich an nichts gebunden waren, aber er dachte, dass unser Kauf seiner Entwürfe ein stillschweigendes Versprechen war, dass wir ihnen folgen würden, und er war enttäuscht, dass seine Geschichte verworfen wurde. Ich war seit unserem ersten Gespräch so vorsichtig gewesen, ihn in keiner Weise zu täuschen, und ich dachte nicht, dass ich es jetzt getan hätte, aber ich hätte besser damit umgehen können. Ich hätte ihn auf das Treffen mit J.J. und Michael vorbereiten und ihm von unseren Gesprächen erzählen sollen, dass wir der Meinung waren, dass es besser sei, in eine andere Richtung zu gehen. Ich hätte das mit ihm besprechen und es vielleicht vermeiden können, ihn zu ärgern, indem ich ihn so überraschte. So fühlte sich George schon beim ersten Treffen zum Thema der Zukunft von Star Wars verraten, und obwohl dieser ganze Prozess für ihn nie einfach gewesen wäre, hatten wir einen unnötig steinigen Start hingelegt.
Ähnlich fiel schlussendlich auch Lucas Reaktion auf den fertigen Film aus:
Kurz vor der globalen Veröffentlichung zeigte Kathy George Lucas Das Erwachen der Macht. Er verbarg seine Enttäuschung nicht. "Es gibt nichts Neues", sagte er. In jedem der Filme der ursprünglichen Trilogie war es ihm wichtig, neue Welten, neue Geschichten, neue Charaktere und neue Technologien zu präsentieren. Zu diesem sagte er: "Es gibt nicht genug visuelle oder technische Sprünge nach vorne." Er lag nicht falsch, aber er wusste auch nicht, unter welchem Druck wir standen, um den begeisterten Fans einen Film zu bieten, der sich wie Star Wars anfühlte. Wir hatten bewusst eine Welt geschaffen, die visuell und klanglich mit den früheren Filmen verbunden war, um nicht zu weit von dem abzuweichen, was die Leute liebten und erwarteten, und George kritisierte uns für genau das, was wir zu tun versuchten. Wenn ich mit der Perspektive von mehreren Jahren und ein paar weiteren Star Wars-Filmen zurückblicke, glaube ich, dass J.J. das fast Unmögliche erreicht hat und eine perfekte Brücke zwischen dem, was gewesen war und dem, was kommen sollte, geschaffen hat.
Im Dezember 2015 klang das noch ganz anders. Damals hieß es von Seiten Kennedys, dass der Film Lucas "wirklich gefiel".
So wie es scheint, ist die Zeit in der von Seiten Disneys und Lucasfilm nur über die positiven Seiten der Produktion gesprochen wird, langsam zu Ende zu gehen. Und wer weiß, vielleicht bekommen wir damit in nicht all zu ferner Zukunft doch noch ehrliche Making-Of-Bücher zu den neuen Filmen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.
Allen, die noch einen genaueren Einblick in den Verkauf Lucasfilms an Disney oder generell zur Firma Disney bekommen wollen, sei The Ride of a Lifetime wärmstens empfohlen. Erhältlich ist das Buch beispielsweise bei Amazon.de.
Vielen Dank an Andreacute für den Hinweis zum Thema.
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Pro Lucas:
Der separate Kauf der LT's hat Disney getätigt, um diese aus dem Verkehr zu ziehen.
Fieser Zug!
Das mangelnde Fingerspitzengefühl der Herrschaften Iger, Abrams und Frauschaft Kennedy gegenüber Lucas kann ich als SW Fan nur verurteilen.
Mein erster Eindruck beim lesen der News war Mitgefühl mit George Lucas!!! Der Mann ist nicht Irgendjemand und Star Wars ist sein Baby.
Das bringt mich zu den...
...Pro Disneys:
Es WAR das Baby des George Lucas und er hätte ja selbst verfilmen können oder zumindest unter seiner Federführung, an der Seite eines fähigen Regisseurs.
Nein, er "musste" ja verkaufen, und warum?
Weil er auch keinen großen Bock mehr darauf hatte, sonst hätte er ja längst etwas unternehmen können, seit 2005.
Ich wundere mich schon einigermaßen über die Glorifizierungen der LT's bei einigen Fans, obwohl niemand so genau weiß, was George zu Papier gebracht hat. Hat da jemand Lust auf eine Überdosis Mediclorianer?
Zitat George Lucas: "Es gibt nichts Neues (in TFA)"
Irgendwie ja richtig, aber sagt das nicht der Mann mit dem 2.Todesstern?
Außerdem ist es eine Aussage zu Episode Vll. Was sagt GL eigentlich zu TLJ?
Der hat einiges Neues gebracht und ist vielleicht eine kleine Version von Lucas LT's.
TLJ hat und TROS wird einiges Neues bringen.
TFA Rückkehr zu dem OT Style, war der einzig richtige Weg.
Ich würde mir wünschen George Lucas bekommt die Chance für eine "Alternative ST" basierend auf den LT's!!!
Dann kehren die Lucas Treatments vielleicht aus den Sphären der Fan-Phantasie, auf den Boden der Tatsachen zurück.
Nochmal George Lucas ist nicht irgendjemand.
IONENFEUER
Die konkreten Treatments zu Lucas' ST kennen wir nicht, wohl aber seine ungefähre Grundidee dazu:
https://www.starwars-union.de/nachrichten/19447/George-Lucas-ueber-seine-Grundueberlegungen-fuer-die-Sequels/
Und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob mir diese Version besser gefallen hätte als die Disney-ST. Mutmaßlich eher nicht.
Anakin 68
@ Pepe
" Vielleicht würde sich im Jahr 2019 auch niemand mehr für die Lucas-Sequels interessieren, wenn die Disney-Sequels nicht so bodenlos schlecht wären und inhaltlich überhaupt nicht zu den ersten sechs Filmen passen "
Von welchen Lucas-Sequels sprichst du? Es gibt nichtmals ein Drehbuch was Lucas verfasst hat, keinen Masterplan und auch kein Zeitstrahl zur angedachten Veröffentlichung.
Vielleicht interessiert sich niemand mehr an George Lucas seine Ideen, wenn TM, CA und Kenobi als Serie kommen. Und vielleicht interessiert es ab spätestens 2022 niemanden mehr das George Lucas 2012 kurzfristig enttäuscht war, wenn die nächste Trilogie, mit möglichen Thema KOTOR
startet.
@ Anakin68
Liest sich wie " Die Reise ins ich ".
Vielleicht ist es auch den meisten Fans schnurz was 2012 abgelaufen ist, da sie seit 2015 bestens durch den neuen Content unterhalten werden.
(zuletzt geändert am 25.09.2019 um 20:30 Uhr)
Henry Jones Jr
@Deerool:
Das mit den finanziellen Erwartungen ist so eine Sache. TLJ und v.a. Solo blieben auch hinter den Erwartungen zurück. Nach deiner Logik wären diese Filme - aus Sicht von Disney - auch gescheitert.
Es geht doch bei der Sequel-Trilogie darum, die Geschichte "zu Ende zu erzählen". Die Zuschauer wollen doch wissen, wie die Geschichte weitergeht und nicht irgendeinen Reboot-Quatsch, der mittelfristig nicht funktioniert.
Viele hier tun so, als ob Abrams und Johnson mit der Sequel-Trilogie "ein zweites Herr der Ringe" erzählen würde. Dabei ist das ganze nur ein "Remake der Orignal-Trilogie". Mehr ist das ganze nicht. Aus Luke eine Frau zu machen und das "Imperium" in "Erste Ordnung" umzupacken, hätten fünf Grundschüler auch hinbekommen ...
Das Problem der Disney-ST ist, dass man das als Zuschauer alles schon so gesehen hat. Und nichts anderes kritisiert ja Lucas am Beispiel von TFA.
Welche Existenzberechtigung hat denn eigentlich die Disney-Sequel-Trilogie? Was wird da neues erzählt, was es in der OT nicht gab?
Darauf wird Abrams in Episode IX auch keine Antwort mehr liefern. Es geht nur ums Geld bei Disney. Und diese Einstellung finde ich als Fan sehr negativ !!!
(zuletzt geändert am 25.09.2019 um 20:38 Uhr)
Pepe Nietnagel
@Pepe Nietnagel
Wenn es Lucas nicht ums Geld gehen würde, hätte er SW ja auch an einen weniger finanzkräftigen Unternehmen feilbieten können, wie z B Warner, Fox oder Paramount oder sogar verschenken können. Mit den gesparten 3 Milliarden hätten diese viel mehr Zeit zur Umsetzung gehabt.
Wieviele davon gehören eigentlich schon dem Disney-Imperium?
IONENFEUER
Disney war schon Lucas' Wunschkandidat für den Deal. Denen traute er am meisten zu, das Franchise würdig weiterzuführen. Das sagte GL auch mal in einem Interview, wenn ich mich richtig erinnere.
Einfach bei YT mal "george lucas kathleen kennedy" eingeben. Das zweite Video von oben. Da äußert sich Lucas sehr positiv zu Disney, dass diese viel mehr Möglichkeiten haben als LF usw.
Meinem Eindruck nach war Lucas zu müde, um eine dreiteilige Filmgroßproduktion noch einmal zu stemmen. Er hatte diese Treatments geschrieben (vielleicht sogar noch relativ kurz vor dem Disney Deal) und wollte oder hoffte, dass dieses sein Erbe noch Einzug hält in die ST.
(zuletzt geändert am 25.09.2019 um 21:10 Uhr)
StarWarsMan
" Darauf wird Abrams in Episode IX auch keine Antwort mehr liefern. Es geht nur ums Geld bei Disney. Und diese Einstellung finde ich als Fan sehr negativ !!!"
Selten so gelacht, wirklich. Dabei war Lucas ja bekannt dafür als Samariter durchs Leben zugehen, hat alles verschenkt und lebte in einer schlichlichten Behausung.
Wie kann Disney sich erlauben Geld zuverdienen, pfui Teufel nochmal, was für ein Unding. Aber George Lucas durfte mit Merxhsndising Artikel Knete ohne Ende scheffeln, denn er ist ja praktisch der Erfinder dieser Geschäftspolitik.
Irgendwie erinnert mich dieses Zitat an polemische Berichterstattung des sogenannten
" Boulevard Journalismus ".
Wie wäre es noch hiermut: Disney hat Star Wars zerstört, das Franchise wurde an die Wand gefahren und dümpelt jetzt vor sich hin.
(zuletzt geändert am 25.09.2019 um 21:03 Uhr)
Henry Jones Jr
Die Kernpunkte haben ja einige schon erwähnt. Die Aussage Igers, Lucas wisse ja nicht, unter was für einem Druck sie standen mit der Produktion eines neuen Star Wars Films, ist der Hohn, wenn man bedenkt, dass Lucas aus Gründen der kreativen Kontrolle TESB mehr oder minder selbst produziert hat.
Und man kann die Sequels gut oder doof finden. Einen entscheidenden Unterschied gibt es für mich zwischen Lucas Saga-Filmen und der ST. Lucas Filme haben mir immer das Gefühl, dass hier DIE Geschichte erzählt wird. Bei allen Referenzen hatten sie immer von der groben Handlung zumindest etwas archetypisches. Und das ist unabhängig davon, ob da nun ein JJ Binks mitspielt oder nicht. Die ST kommt, zumindest bislang, wie eine mehr oder minder beliebige Fortführung der Geschichte daher, die bei anderer Wetter- oder Personallage ganz anders hätte aussehen können.
Das ist natürlich reine Spekulation, aber ich würde den Treatments zumindest zutrauen, dass sie das erhalten hätte.
Aber wer weiß? Vielleicht kriegt ja Episode 9 noch die epische Kurve.
Snaggletooth
IONENFEUER
@Snaggletooth
"Lucas Filme haben mir immer das Gefühl, dass hier DIE Geschichte erzählt wird."
Dem stimme ich zu. Was im Umkehrschluss jedoch nicht heißt, dass die ST keine Geschichte zu erzählen hätte. Leider hält sie sich an manchen Stellen zu bedeckt.
Zu GLs Vision von Epi VII bis IX hatte Anakin 68 einen Link auf SWU reinkopiert.
(zuletzt geändert am 25.09.2019 um 21:13 Uhr)
StarWarsMan
@ Snaggletooth
" Die ST kommt, zumindest bislang, wie eine mehr oder minder beliebige Fortführung der Geschichte daher, die bei anderer Wetter- oder Personallage ganz anders hätte aussehen können. "
Eben nicht, die Geschichte ist absolut nachvollziehbar und schon der Lauftext von TFA verrät was passiert ist: " Aus der Ache des Imperiums hat sich die finstere Erste Ordnung erhoben ". Das ist keine beliebige Fortführung sondern nmM eine realistische Entwicklung, die Demokratie vergiftet sich ja im Prinzip selbst und die FO nutzt dies aus. Genauso wie die Machtpbernahme der FO durch Snoke und dann durch Kylo Ren. Ein hammerharter Erstschlag löscht die Republik quasi aus.
Die Herangehensweise ist doch auch völlig unterschiedlich und keine Kopie der PT und OT. TFA ist ein Film der bewußt Fragen aufwirft, TLJ beantwortet einige davon scheinbar. Beide Filme haben ja ein fließenden Übergang. Grundsätzlich kann ich dazu raten die gesamte ST erst nach TROS zubeurteilen.
Wo wir gerade bei der Wetterlage sind, die muß damals schlecht gewesen sein als George Lucas die Drehbücher geschrieben hat. Alleine schon die meisten Figuren sind komplett austauschbar, die erzählte Geschichte, z.B. Padmes und Anakins Romanze in ATOC ist völlig an den Haaren herbeigezogen, vollkommen überzogen und unglaubwürdig dazu.
Erst mit Fifty Shades of Grey bekam der Kinozuschauer eine Liebesgeschichte präsentiert, die fast annähernd an das ran gekommen ist, was 2002 in den Kinos lief. Denn in der Geschichte des Kinos hat man vorher soetwas in einem Blockbuster, höchstens im Weißen Hai gesehen, der mit seinen Liebesbissen Schwimmer vernascht hat. Und das war eine glaubhaftere Liebesgeschichte als naive Senatorin verliebt sich in massenmordenden Jedi.
@ IONENFEUER
Sie können ja daraus ein Handy Game machen. Spielt im Mikrokosmus und wenn man mehr über die GL ST erfahren will gibt es Mikrotransaktionen. Die Einnahmen sind dann das Schmerzensgeld für alle ST Geschädigten.
Edit: Und wer sich mal über die " völlig problemlose " Entstehungsgeschichte der OT informieren will den empfehle ich "Wie Star Wars das Universum eroberte“ von Chris Taylor.
(zuletzt geändert am 25.09.2019 um 21:56 Uhr)
Henry Jones Jr
@Henry Jones Jr:
Ich verteidige die PT hier gerne: Der Sinn der Romanze zwischen Padme und Anakin ist, dass ja irgendwo Luke & Leia herkommen müssen. Wenn Anakin der Vater ist, dann muss es ja auch eine Frau / Mutter geben.
Dass heißt nicht, dass die Liebesgeschichte nun gut umgesetzt war, aber wenigstens hat die Gesamt-Geschichte Sinn gemacht.
Das fehlt bei der Sequel-Trilogie vollkommen: In dem Moment, in der Rey keine Skywalker / Solo war, fällt die gesamte Disney-ST in sich zusammen.
Drei Hauptfiguren (Finn / Poe / Rey) haben keinen familiären Bezug zur Skywalker-Famile (Stand: TLJ). Damit passt die Geschichte hier überhaupt nicht mehr zu den bisherigen Filmen.
Das haben die Talker in der letzten Radio-Tatooien-Folge auch gut erkannt: Wenn Rey keine Skywalker ist, warum soll sich überhaupt für die ganze Skywalker-Familien-Geschichte interessieren? Ob für Leia, Luke, Kylo Ren oder Darth Vader?
Wenn du in der PT aus "Anakin Skywalker" einen "Anakin XYZ" machst, der nichts mit Luke und Leia zu tun hat, dann kannst du die Prequel-Trilogie als "Thema-Verfehlung" auch in den Mülleimer schmeißen.
Star Wars ist eine Familien-Saga. Schon in der OT. Daran müssen sich PT und ST halten. Deshalb gibt es eine Love-Story inkl. Schwängerung in der PT. Nicht, weil der Zuschauer hier eine glaubwürdige Liebesgeschichte sehen wollte. DAS ERFORDERT DIE GESAMT-STORY !!!
Und die ST hält sich nicht daran. Und deshalb ist sie inhaltlich schlecht.
(zuletzt geändert am 25.09.2019 um 22:03 Uhr)
Pepe Nietnagel
@ Pepe
" Dass heißt nicht, dass die Liebesgeschichte nun gut umgesetzt war, aber wenigstens hat die Gesamt-Geschichte Sinn gemacht. "
Hat sie überhaupt nicht, das hat arg konstruiert und unglaubhaft gewirkt. Dann könnte ich ja auch argumentieren das die Liebesgeschichte in Fifty Shades scheiße umgesetzt ist, aber für die Handlung ja auch Sinn macht. Weiß ja nicht was du gerne im Kino siehst, aber ich für meinen Teil kann darauf verzichten, schmeiße doch niemand mein Eintrittsgeld in den Rachen der blödsinnige Handlungsbögen bringt.
Und wo wir mal beim Thema " Gesamt Geschichte macht Sinn " sind hiermal nur ein Beispiel von vielen die reinmussten um des müssen willens: Obi Wan unterhält sich mit Yoda und besteht darauf Anakin auszubilden, als gerade frischgebackener Jedi. Yoda lehnt ab ein paar Worte von Kenobi und plötzlich darf er ihn doch ausbilden, obwohl dem Jedi Rat klar ist das es gefährlich ist Anakin auszubilden. Sorry, aber das ist so plump und konstruiert das es einfach nur weh tut.
" Star Wars ist eine Familien-Saga. Schon in der OT. Daran müssen sich PT und ST halten. Deshalb gibt es eine Love-Story inkl. Schwängerung in der PT. Nicht, weil der Zuschauer hier eine glaubwürdige Liebesgeschichte sehen wollte. DAS ERFORDERT DIE GESAMT-STORY !!!
Und die ST hält sich nicht daran. Und deshalb ist sie inhaltlich schlecht."
Häh? Worum geht es denn in TFA? Leia Solo, die Erbin der Skywalker Gene, ihr Sohn mit der gleichen Veranlagung, dazu noch Han Solo. Und TLJ? Kylo der seine Mutter nicht töten kann, Onkel Luke der sich sein Neffen entgegenstellt, also ich weiß ja nicht was du unter Familie verstehst, nmM hält sich die ST bisher mehr als nur daran. Familien Drama pur und im Gegensatz zur PT realistisch, sinnvoll und glaubhaft.
Weshalb gehst du denn davon aus das Rey keine Skywalker ist? Und warum bist du schon jetzt der Meinung das TROS das Thema Familie nicht fortführt? Also mit deinem Zitat bist du auf den Holzweg unterwegs.
Und zum Thema " Rey kann sehr wohl eine Skywalker sein " habe ich meinerseits eine sehr glaubhafte und trotzdem simpel erklärbare Theorie abgeliefert. Die weitergehenden Begründungen dazu kann ich dir auch gleich mitliefern.
Du beurteilst eine Trilogie, und zwar das laufend und sich wiederholend, ohne den Abschluß gesehen zuhaben, den du ja sowieso schon vorab in zerreißender Form auseinander nimmst. Kann man natürlich machen, bringt aber einen nicht viel, außer graue Haaren.
(zuletzt geändert am 25.09.2019 um 22:33 Uhr)
Henry Jones Jr
@Henry Jones Jr
Was nützen mir "tolle Handlungsbögen", die nichts mit der Kern-Geschichte zu tun haben? Wenn Finn mit Rose ins Casino geht oder wenn Poe Dameron nicht mal gegen einen Vorgesetzen rebellieren kann?
Ne Handlung, die mit der Kern-Thematik nichts zu tun hat, hilft auch nicht weiter, selbst wenn sie von Steven Spielberg umgesetzt wird
Und noch zu Rey als "Skywalker". Das ist deine Wunschvorstellung. Genauso, wie das der Imperator in Episode IX nur als "Machtgeist" erscheinen wird. Ob das je so kommen wird, ist alles andere als sicher ...
Da ich hier niemanden spolieren will, der die aktuellen Spoiler nicht gelesen hat, gehe ich mal nicht weiter darauf ein. Aber du weißt ja, wie ich das meine
Pepe Nietnagel
Der folgende Kommentar könnte Spuren von Spoilern enthalten!
@ Pepe Nietnagel
"In dem Moment, in der Rey keine Skywalker / Solo war, fällt die gesamte Disney-ST in sich zusammen."
Wo steht denn bitte in Stein gemeißelt, dass Rey keine Skywalker ist? Das erfahren wir erst gesichert im Dezember, ungeachtet dessen, was uns diverse Leaks im Moment Glauben machen wollen.
Und selbst wenn Rey keine Skywalker sein sollte, wäre da immer noch Kylo, der Enkel Anakins, also ein waschechter Skywalker. Insofern verstehe ich nicht, warum Rey zwingend eine Skywalker sein MUSS. Nur weil sie die Protagonistin ist? Im dritten Akt der ST haben wir mit Leia und Kylo also immer noch zwei Vertreter der Skywalker-Familie.
Gehen wir jetzt einfach mal davon aus, dass Kylo das Ende von TROS nicht erleben wird, und auch Leia das Zeitliche segnet, dann wäre das doch völlig legitim, weil Episode IX das Ende der Skywalker-Saga darstellt. Der Staffelstab wird an andere (Rey, und wer weiß, wen Abrams noch aus dem Hut zaubert) weitergegeben, die Ära der Familie Skywalker endet, was ja durchaus sinnig für den letzten Teil einer Familien-Saga wäre.
Anakin 68
SPOILER-BEZUG !!!
@Anakin 68:
Weil Kylo Ren keine Hauptfigur in der ST ist. Ist doch ganz einfach. Vader ist doch in der OT auch keine Hauptfigur ...
Und sollten alle Skywalker in Episode IX sterben, ist das sich kein "schönes Ende" für ein Weltraum-Märchen. Auch da verweise ich auf die letzte Radio-Tatooien-Ausgabe.
Ich schaue mir also eine neun-teilige Familien-Saga an und das Happy End ist dann, das alle sterben
Pepe Nietnagel
@Henry Jones Jr.:
"Weshalb ist Lucas nicht den Weg gegangen und hat eine genaue Beschreibung seiner ST mehreren Unternehmen gezeigt? Denn bei Gefallen hätte er LF verkaufen können, mit der Klausel das seine ST verfilmt wird und er im ersten Teil selbst Regie führt. Das hat er aber so nicht gemacht, nmM hat er aus seiner Sicht den leichtesten Weg gewählt und war sich relativ sicher das er ein Mitbestimmungsrecht hat, trotz der beiderseitig vereinbarten Klausel. Kann ja verstehen das er sich geärgert hat, denn das ist menschlich. Komplett den schwarzen Peter an die Gegenseite zuschieben halte ich bloß für sehr plump, da gibt es schon berechtigte Zweifel an George Lucas Umgang mit sachlicher Kritik, die nichtmals gegen ihn persönlich ging."
Dem kann ich nur voll und ganz beipflichten. Jeder weiß, dass ein Verkäufer jegliches Recht auf Mitbestimmung verliert, sobald er sein Eigentum veräußert. Wenn ich mein Auto an meinen Nachbarn verkaufe, dann darf ich mich nicht darüber ärgern, wenn er es umlackiert. Es kann daher keine Rede davon sein, dass Disney Lucas in den Rücken gefallen wäre. Ich verstehe bis heute nicht, weshalb Lucas als erfahrener Geschäftsführer ein derart gravierender Fehler beim Vertragsabschluss unterlaufen konnte, zumal Klauseln zur gängigen Geschäftspraxis gehören und Disney auch nicht der einzig mögliche Verkaufspartner war.
An dieser Stelle sei auch noch betont, dass Iger auch nicht den Deal an sich bedauert, sondern lediglich die Art und Weise, wie dies Lucas gegenüber kommuniziert wurde.
DerAlteBen
Anakin 68
DerAlteBen
Pepe Nietnagel
Was verstehst du den unter Hauptfigur? @Pepe Nietnagel
In der ST gibt es jedenfalls zwei solcher Hauptfiguren, als da wären Kylo Ren und Rey XY.
Lucas hat mal gesagt, dass die OT Luke gehöre und die PT Anakin, aber trotzdem ist Obi Wan Kenobi eine Hauptfigur in der Prequel-Trilogie, wie Vader in der OT.
IONENFEUER
@IONENFEUER
Zitat: "Was verstehst du den unter Hauptfigur?"
Also in den beiden Lucas-Trilogie hatten wir jeweils drei Haupt-Figuren und alles sind Protagonisten.
In TFA sehe ich Rey, Finn und Poe als diese drei Hauptfiguren. Kylo hätte ich in TFA als Nebenfigur qualifiziert so wie Darth Vader in Episode IV.
Dass Kylo in TLJ dann die vierte Hauptfigur war, sehe ich auch. Nur empfinde ich das auch schon als Stil-Bruch, wenn es sonst immer drei Haupfiguren war.
Daher meiner Frage: Seht ihr Kylo in TFA als Hauptfigur?
(zuletzt geändert am 25.09.2019 um 23:37 Uhr)
Pepe Nietnagel
@Pepe Nietnagel
Für mich gibt es ein Unterschied zwischen Haüptdarsteller und Hauptfigur.
Han war in der OT nicht Dreh und Angelpunkt der Kerngeschichte. Er ist meine Lieblingsfigur, aber die Hauptfiguren sind nach meiner Definition Luke Skywalker und Darth Vader.
In der ST dreht sich die Kerngeschichte um Rey und Kylo, während die netten Jungs Finn und Poe komplett austauschbar sind. Es sind Hauptdarsteller, aber absolut keine Hauptfiguren.
IONENFEUER
Es freut mich, dass Iger die Geschichte nun transparent macht. Neu ist das alles natürlich nicht. Bei den Interviews zu "Strange Magic" (noch vor dem Start von TFA) hatte Lucas kundgetan, dass seine Geschichten keine Berücksichtigung gefunden haben. Es folgten der Bloomberg-Artikel und die "Vanity Fair"-Berichterstattung zu TFA, die - wenn man zwischen den Zeilen las - das Bild ergab, das Iger nun bestätigt. Ich habe dies hier in den SWU-Kommentaren schon damals so interpretiert und musste mir anhören, dass ich Disney-Bashing (und Schlimmeres) betreibe, obwohl ich nur aufzeigte, was die Indizien nahelegten. Daher ist es gut, dass das nun offiziell ist und zu den Akten gelegt werden kann.
Man kann das nun natürlich individuell bewerten. Rechtlich hat sich Disney nichts zu schulden kommen lassen und wer sich Konzern-Denke zu eigen macht, wird das alles gar nicht so ungewöhnlich finden. Konzern-Oberhäupter, die Milliarden-Geschäfte machen, zeichnen sich nicht durch ihre Gentleman-Natur aus. Lucas schien trotzdem auf ein Gentlemen-Agreement gehofft zu haben. Da sie sich an den Treatments interessiert zeigten und sie in den Deal aufnahmen, ging er davon aus, dass sie diese auch realisieren wollten. Es war aber wohl eher so, dass man fürchtete, das Lucas den Verkauf doch noch scheuen könnte, wenn man ihm die wahren Pläne offenbarte, weshalb man nur vorgab, die Treatments aus Interesse zu kaufen - vielmehr ging es darum, sich Lucasfilm und insbesondere die Marke Star Wars nicht durch Lappen gehen zu lassen. Und das würde ich dann schon als Täuschung bezeichnen.
Aber auch hier: Bei Konzerngeschäften ist das sicher keine Seltenheit und bei den Betreibern sicher auch nicht mit moralischen Bedenken gekoppelt. Aber als Filmliebhaber, der entsprechende Werke auch als Kulturgut sieht, muss man ja nicht zwangsläufig diese Konzern-Denke akzeptieren. Insofern werte ich persönlich dieses Vorgehen schon als schändliche Tat. Sie überrascht mich nicht, aber ich prangere sie trotzdem an.
Darth Jorge
Natürlich hätte es auch Lucas nicht überraschen müssen. Aber anscheinend hatte er das Verhältnis zu Iger falsch eingeschätzt - menschlich nachvollziehbar und - was wohl jeder mit etwas Lebenserfahrung bestätigen kann - auch keine Seltenheit. Rückblickend sieht er es ja wohl auch ein. In seinem Satz, dass er seine Kinder an "White Slavers" verkauft habe, schwingt ja einiges mit. Klar, man sieht erstmal nur die harsche Bezeichnung und die ist ja ein klarer Ausdruck seines Ärgers. Aber wenn man die Spitze weglässt, sagte er ja auch damit, dass es die Natur einer solchen Organisation ist, so zu verfahren, und damit auch, dass es "eigentlich" nicht verwundern sollte. Und auch sich selbst nimmt er aus der Gleichung nicht raus, denn er sagt ja, dass ER seine Kinder an "White Slavers" verkauft hat.
Igers Worte bzgl. des Drucks muss man natürlich stark relativieren. Episode 7 wäre auf jeden Fall ein Riesen-Erfolg geworden - und auch das PT-Argument würde ins Leere laufen, denn bei aller Kritik haben die alle gutes Geld gemacht. So mancher Disneyfilm (John Carter, Lone Ranger... und leider auch Solo) waren dagegen Flops. Es ging nicht darum, einer drohenden Gefahr aus dem Weg zu gehen - sondern möglichst schnell, möglichst viel Geld zu machen. Prinzipiell ja auch ok! Aber dafür musste ein Drehbuch mit der heißen Nadel gestrickt werden und auch die Kreativität litt darunter - man bevorzugte die sichere Retro-Nummer. Hat ja auch damals funktioniert. Heute ist das (was Lucas ihnen im Vorfeld vorwarf) jedoch einer der größten Kritikpunkte an dem Film, den selbst ausgesprochene Liebhaber häufig einräumen.
Darth Jorge
@Pepe Nietnagel
Zitat:
"Und das Kennedy Lucas in den Rücken gefallen ist, ist nun auch klar! Soviel dazu, dass Kennedy Lucas noch im November 2012 als "ihren Yoda" bezeichnet hat."
Naaaaa, moment...
2012 wird sie das noch genau so gesehen haben, und später musste sie einem anderen Herrn dienen. Ich hatte nie das Gefühl, dass Lucas ihr einen Vorwurf gemacht hat.
Zitat:
"Denn das Abrams die Geschichten von Lucas nicht umsetzen wollte, hat Lucas indirekt schon 2015 gesagt."
Da wird es schon schwieriger. Im TFA-"Vanity Fair"-Artikel sagte er, dass die Entscheidung vor ihm getroffen wurde und dass er die Treatments gar nicht gelesen hat. Ich könnte mir aber zumindest vorstellen, dass er überhaupt erst zusagte (und wir wissen ja, dass er zunächst nicht wollte), weil sich das Feld für seine Ideen damit öffnete. Aber das bleibt erstmal noch Spekulation. Zumindest hatte er aber kein Problem damit, dass man Lucas quasi "über den Tisch gezogen" hatte - was auch ihn imho schon etwas überschattet.
@CRusko
Zitat:
"Und was ich mich dabei dann immer frage: Warum hat er überhaupt verkauft?"
Dazu hatte ich mich früher schon häufiger geäußert. Hier nochmal in Kürze:
Laut Kennedy wollte er zumindest Ep.7 noch selbst realisieren und die ST auf den Weg bringen (ebenso die Anthologie-Reihe mit dem "Han Solo"-Film" ), aber die Schnelligkeit der Verhandlungen hat ihn überrollt. Zudem war im Vorfeld die Resignation über die Sache mit dem Studioprojekt "Grady Ranch", das ja auch die Voraussetzung für seine Realserie gewesen wäre und ihm wurde klar, dass ein weiterer Anlauf zu viel Zeit kosten würde. Rinzler hat ja angedeutet, dass Lucas - wenn das Projekt "Grady Ranch" genehmigt worden wäre - wohl erst nach 2020 verkauft hätte. Hinzu kamen dann natürlich noch die persönlichen Veränderungen - Hochzeit und weiteres Kind...
Zitat:
"Und wenn ich mir vor Augen führe, wo er so hin wollte (Stichwort "Whills""
Zu dem Cameron-Interview und wie es missverstanden wird, habe ich mich ja auch schon häufiger geäußert. Aber da das wohl langsam zu offtopic würde, verweise ich auf eine kommende RT-Episode...
Darth Jorge
@CmdrAntilles
Zitat:
"Ich verstehe überhaupt nicht, was jetzt der große Aufreger an dieser Nachricht ist."
Gar nichts. Es geht - wie ich oben geschrieben habe - darum, dass nun offiziell ist, was man schon früh aus den Zeilen herauslesen konnte, aber von vielen als üble Nachrede angeprangert wurde. Jetzt haben wir Gewissheit.
Zitat:
"Und ganz abgesehen davon verstehe ich nicht, warum alle so logisch davon ausgehen, dass die Geschichte in den Treatments besser ist als die Story von TFA."
Hat doch gar keiner hier gemacht! Warum vermischt du das hier?
Das hat mich schon früher geärgert, denn auch da wurde mir unterstellt, ich wäre ein Lucas-Jünger, wenn ich über die Umstände des Deals oder über die möglichen Inhalte der Treatments sprach. Es gibt einfach Fans wie mich, die sich für die kreative Evolution von Star Wars interessieren - und nicht nur für das fertige Produkt. Andere interessiert das nicht. Auch gut. Aber das ist noch lange kein Grund, den anderen eine bedenkliche Agenda zu unterstellen.
Nochmal - obwohl ich es schon 1138x geschrieben habe:
- Ich halte es absolut für möglich, dass Lucas selbst eine ST realisiert hätte, die mir gar nicht zugesagt hätte. Bei einem anderen Franchise, das von dem ursprünglichen Schöpfer fortgesetzt wurde, habe ich genau das erlebt. Und das schmerzt sogar noch mehr als der Fall, dass es Andere verbocken.
- Selbst wenn die Treatments veröffentlicht und sie mir gefallen würden, heißt das noch lange nicht, dass daraus gute Filme entstanden wären. Bis zum fertigen Werk, wäre da noch viel passiert. Zudem sind Treatments fragmentarisch und die notwendigen Ergänzungen müssten nicht so aussehen, wie ich sie mir wünschen würde.
- Das gilt natürlich in beide Richtungen: Treatments, die sich toll lesen, könnten am Ende trotzdem zu miesen Filmen führen, und Treatments, die sich krude lesen, könnten im kreativen Prozess schließlich doch zu guten Werken führen.
Darth Jorge
- Insofern wäre ein Vergleich von Treatments und den nun realisierten Filmen nicht legitim, denn man würde fertige Werke mit einer Ideensammlung vergleichen. Zumindest nicht legitim, wenn man eine absolute Wertung vornehmen würde. Man könnte natürlich einen wertenden Vergleich der Ideen tätigen. Sobald man aber die Treatments zu Filmen hochskaliert, kann dies nur ein "was wäre wenn"-Spiel sein. Als Gedankenspiel (!) ist auch das legitim, und man darf auch das Konstrukt aus Treatment-Ideen und eigener Phantasie, das dann ja eine sehr eigene Version wäre, mit den realisierten Filmen vergleichen, aber man müsste dies schon genau so - und damit extrem relativierend - darstellen und es nicht so verkaufen, als wenn dies die Alternative gewesen wäre, die uns eigentlich erwartet hätte.
- Und klar, dass aus den Treatments vielleicht doch tolle und vielleicht sogar bessere Filme geworden wären, ist auch nicht auszuschließen. Da wäre einfach alles möglich.
- Dass jemand, der mit den aktuellen Filmen weniger zufrieden ist, auch eine emotionale Beziehung zu denkbaren Alternativen hat, ist nachvollziehbar. Aber das heißt ja nicht, dass ihm die gerade genannten Tatsachen nicht bewusst sind. Ich habe sie zig mal ausgeführt - und trotzdem wurde mir Lucas-Gläubigkeit und/oder Disney-Bashing vorgeworfen. Da fällt es mir im Gegenzug schwer, keine bedenkliche Agenda anzunehmen. Und nur weil andere sich nicht die Mühe machen, diese Relativierungen immer wieder anzuführen, ist es auch kein Grund, diesen entsprechendes zu unterstellen.
Und mit dem Interesse für die Vorgänge beim Disney-Deal hat das alles schon mal gar nichts zu tun!
Zitat:
"Vielleicht hat man die Geschichte auch aus gutem Grund abgelehnt."
Na, aus ihrer Sicht waren es natürlich gute Gründe. Aber die müssen ja nicht in Schwächen der Treatments gelegen haben. Im Bloomberg-Artikel war zu lesen, dass Iger von den Treatments begeistert war und dass sie für ihn aus der Perspektive des Geschichtenerzählens viel Potenzial haben. Auch in dem aktuellen Buch äußert er sich nicht negativ. Stattdessen sagt er doch klar, was der eigentliche Grund für die Neuausrichtung war: Sie wollten die sichere Retro-Nummer.
(Und nebenbei: Mit dem Narrativ der schlechten Treatments hast du den nachfolgenden Kommentaren das Tor zum Offtopic eröffnet - und selbst da finden sich keine Leute, die die Treatments oder Lucas glorifizieren. Komisch. Woher kommt dieses Feindbild nur...)
Darth Jorge
@Henry Jones Jr
Zitat:
"Denn es ist doch völlig klar und absolut nachvollziehbar das es bei einem nicht überzeugenden Konzept ein Filmstudio das Risiko aufnimmt dieses auch so umzusetzen. Persönlich nehme ich an das seine Ideen eine reine Ansammlung waren und es eine dünnes Konstrukt gab, was in dieser Form nicht erfolgversprechend war."
Zitat:
"Völlig spekulativ und unbegründet negativ dazu. Siehe meine letzten Ausführungen direkt hier drüber...
Zitat:
"Komplett den schwarzen Peter an die Gegenseite zuschieben halte ich bloß für sehr plump, da gibt es schon berechtigte Zweifel an George Lucas Umgang mit sachlicher Kritik, die nichtmals gegen ihn persönlich ging."
Welche Kritik denn? Wir wissen doch nun ganz offiziell, dass Disney beim Deal NICHT zu Lucas gesagt hat, dass sie die Treatments für zu schwach halten und nur die Marke kaufen wollen. Mit dem Kauf der Treatments haben sie ihm das Gefühl gegeben, dass sie seine Ideen für geeignet halten und nach dem Bloomberg-Artikel sogar sehr. Erst nach dem Deal haben sie ihm offenbart, dass sie in eine andere Richtung gehen werden. Und ich wiederhole nochmal: Iger sagt nicht, dass es an schwachen Ideen der Treatments lag, sondern weil sie eine Retro-Nummer wollten.
@BorleiasVisitor
Zitat:
"Dagegen ist die ST bei aller Kritik immernoch eine andere Liga, wesentlich besser."
Ansichtssache. Legitim, aber Ansichtssache...
@Deerool
Zitat:
"Sie waren filmische Flops, die dem Franchise SW mehr geschadet als genützt haben."
Ebenfalls Ansichtssache.
@IONENFEUER
Zitat:
"Weil er auch keinen großen Bock mehr darauf hatte,"
Nein. Er hat zu diesem Zeitpunkt an mehr SW gearbeitet als je zuvor - und Beteiligte sagen aus, dass er es mit großer Freude tat.
@Anakin 68
Warum treibst du hier eigentlich das Offtopic mit an? Dann lass die Leute das nun aber auch weitermachen und zieh nicht irgendwann die Notbremse...
Darth Jorge
Anakin 68
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