In unserer Interview-Reihe, in der wir verschiedene deutsche Star-Wars-Berühmtheiten nach ihren Episode I-Erlebnissen gefragt haben, kommt heute der Stamm-Übersetzer in der Star-Wars-Literatur zu Wort:
Andreas Kasprzak übersetzt seit mehr als 11 Jahren verlagsübergreifend Star-Wars-Bücher. Von Romanen, über Jugendbücher, bis hin zu den neuesten Sachbüchern stehen bereits über 100 Übersetzungen auf seiner Liste. Auch im Moment steckt er mitten in der neusten Literatur und hat sich trotzdem kurz Zeit genommen, unsere Fragen zu beantworten:
Wo und wann hast du Episode I: Die dunkle Bedrohung zum ersten Mal im Kino gesehen?
Ich hatte (man muss es leider so sagen) das Missvergnügen, den Film in der Abendvorstellung in einem Kino in Flensburg zu sehen, wo ich seinerzeit lebte. Am Eröffnungstag. Voll freudiger Erwartungen ... die allesamt innerhalb von scheinbar endlosen 2 Stunden und 16 Minuten mehr oder minder pulverisiert wurden...
Wie hast du damals den Film nach dem Kinobesuch empfunden?
Wut und Enttäuschung. Als langjähriger Star Wars-Fan hatte ich mir von George Lucas, der ja persönlich für Drehbuch und Regie von Episode I verantwortlich zeichnet, nach all dieser Wartezeit etwas Großes erwartet. Doch was dann über die Leinwand flimmerte, war … absolut nicht das, worauf ich gehofft hatte. Um ehrlich zu sein, kam ich mir ein bisschen verarscht vor. Da wartet man nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter geschlagene sechzehn Jahre auf einen neuen SW-Film – und dann das?
Wie hat sich für dich Episode I im Laufe der letzten 20 Jahre verändert?
Nicht nennenswert, muss ich leider gestehen. Die Handlung ist wenig phantasievoll, die Dialoge sind grausam, viele Schauspieler wirken in ihren Rollen einfach nur gnadenlos fehlbesetzt und über Jar-Jar Binks brauchen wir gar nicht erst zu reden. Hier ging es George Lucas offenkundig zu sehr darum, einen kinderfreundlichen Film zu produzieren, mit dem sich möglichst viel Spielzeug verkaufen lässt. Dass die besten SW-Filme aber seit jeher die mit der höchsten Altersfreigabe sind (mal abgesehen von Episode III: Die Rache der Sith, der ist trotzdem Mist), sollte denen bei Disney im Hinblick auf künftige Produktionen zu denken geben. Allerdings bin ich sicher, The Mandalorian von Jon Favreau und die neue Trilogie von den Game of Thrones-Machern D. B. Weiss und David Benioff werden diesem Umstand auf spektakuläre Weise Rechnung tragen. Wie das bei Episode IX sein wird ... Das erfahren wir spätestens am 19. Dezember.
Was ist deine Lieblings-Szene in Episode I?
Der Abspann. Da wusste ich, dass das Elend endlich ein Ende hat.
Wir Danken Andreas Kasprzak für seine Zeit und freuen uns auf viele weitere Star-Wars-Übersetzungen.
Morgen geht es in die letzte Runde unserer Kurzinterviews und vergesst nicht an unserem Episode-I-Gewinnspiel teilzunehmen...
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@ DreaSan
Fehlbesetzt in dem Sinne das ein Liam Neeson oder Ewan McGregor ihr volles Potenzial nicht abgerufen haben, was aber eher nicht ihnen geschuldet ist. Auch Samuel Jackson legt eine mehr als durchschnittliche Leistung ab. Diese teils beschränkte Mimik finde ich furchtbar, sollte wohl die Ernsthaftigkeit unterstreichen. Bestes Beispiel ist die Szene als Obi Wan und Qui Gon durch den Lüftungsschacht entkommen, und Obi Wan eine Anspielung auf die Verhandlungen macht McGregor lächelt sogar und Neeson schaut in Sekunden lang nur an, ohne mit der Wimper zuzucken.
Wenn ich mir dagegen den ST Auftakt ansehe, liegen zwischen den Darstellungen Welten. Alleine schon die Dynamik zwischen Boyega und Ridley, man merkt förmlich an das die sich während den Dreharbeiten sehr gut verstanden haben. TPM nimmt sich teilweise so Ernst das es schon wieder lächerlich ist. Somit würde ich fehlbesetzt in diesem Sinne als korrekt gelten lassen. Denn die Leistungen, auch von Portman übrigens, hätten auch durchschnittliche Mimen erbringen können.
Wenn man sich Harrison Ford in TFA ansieht ist seine Leistung brilliant, denn Abrams hat ihn machen lassen. Das Ergebnis ist eine hervorragende Performance eines Profis.
(zuletzt geändert am 21.08.2019 um 18:06 Uhr)
Henry Jones Jr
PieroSolo
Henry Jones Jr
@Henry Jones jr. @PieroSolo
Sieh mal einer an, Liam Neeson ist selbst dann noch gut, wenn er von einer Green Screen genervt ist.
Irgendjemand hat vor kurzem das Wort Schockstarre, in Zusammenhang mit der E1 Premiere gewählt.
Dieses Wort beschreibt auch meinen Zustand nach der ersten Sichtung. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben!
Hey, es war Episode l. In Worten EPISODE EINS! Jede Reise hat einen Anfang und so weiter...
Da kann man nicht mit nem lustigen Science Fiction Phantasie Movie um die Ecke kommen!
Da hat man gefälligst nichts weniger als ein mittleres Meisterwerk abzuliefern und wenn man es selber nicht mehr hinbekommt, dann gibt man es in andere Hände!
Da ich ich mich von dem "Schock" so langsam erhole, komme ich mittlerweile ganz gut mit dem Film aus.
Denn ich habe mich dran gewöhnt, dass es eben ein lustiges Science Fiction Phantasie Movie ist.
IONENFEUER
@ IONENFEUER
Also wenn ich die Saga mit einer langen Autoreise vergleiche, müßte die Karre kurz nachdem Start in die Werkstatt. Erst verwechselt man den Rückwärtsgang mit dem ersten Gang, dann knallt man erstmal an die Garagenwand. Da es draußen noch dunkel ist fährt man mit Standlicht. Mit angezogener Handbremse und im zweiten Gang fährt man mit 60 kmh ruckel die zuckel über n Huckel. Und am Ende ist das Getriebe so geschädigt das man ein neues Fahrzeug braucht. Also die Reise geht in Episode 2 weiter mit einem Gülletraktor.
(zuletzt geändert am 21.08.2019 um 20:37 Uhr)
Henry Jones Jr
Bin jetzt nicht der Überfan der Prequels. Finde aber auch nicht das sie
eine Cineastische Katastrophe sind.
Negative Meinungen wie von Kasprzak muss man aushalten.
Immerhin hat George was neues versucht, sieht man mal davon ab
das er unnötigen Fanservice reingebracht hat. 3PO und R2 hätte ich
genausowenig gebraucht wie den explodierenden Todesstern am Ende.
Auch wenn es sich dabei nur um das Mutterschiff der Handelsföderation
handelte.
PieroSolo
Ich kann jedem dazu raten, wenn es um TPM geht, auch mal den Blick über den Tellerrand zu wagen. Schließlich gab es nmM in 90ern ganze andere Fortsetzungen die ich als mißraten einstufen würde. Die Alien Reihe ist dafür ein prominentes Beispiel. Und auch heutzutage, im Zuge der polarisierenden Diskussion zum Thema TLJ , lohnt sich ein Vergleich wenn es um Fortsetzungen geht, die objektiv wirklich miserabel sind. Mit Dark Phönix gibt es da einen Vertreter einer Reihe, der ein ganzes Franchise beschädigt hat. Von solchen Vertretern Marke " Totalausfall " sind wir bei SW nmM verschont geblieben. Eine gewisse Professionalität beim Thema Filme und enttäuschende Sequels kann nicht schaden, ich hab mir damals auch bei ATOC meinen Teil gedacht. Und mit TCW war dann wieder alles gut. Denn ohne PT hätte es diese Serie nicht gegeben.
(zuletzt geändert am 22.08.2019 um 00:27 Uhr)
Henry Jones Jr
@Henry Jones Jr
Ich kann deinen Unmut verstehen und auch wenn ich viel an Episode 1 bemängeln kann, so mag ich diesen Film doch und könnte zu jeder Antwort von Herrn Kasprzak Ergänzungen und Erklärungen vornehmen, welche aufzeigen, dass es evtl. doch anders ist.
Aber diese Antworten sind auch ein bisschen repräsentativ dafür, wie Episode 1 angekommen und verarbeitet wurde. Viele (vor allem junge) Leute mögen ihn, viele andere verachten ihn, was in Richtung Hass geht.
Diese Antworten hier sind ein Beispiel. Mehr sollte man sich damit aber auch nicht auseinandersetzen.
TiiN
@ TiiN
"Viele (vor allem junge) Leute mögen ihn, viele andere verachten ihn, was in Richtung Hass geht."
Und genau damit habe ich ein Problem, denn dieser Hass auf einen Film ist für mich unverständlich. Denn es handelt sich um einen Film der einen fiktionellen Hintergrund als Geschichte hat. Und TLJ hat mir gezeigt, das dieser Hass sich auf Darsteller auch beziehen kann, das Beispiel Tran dürfte ja bekannt sein. Deswegen kann ich persönlich dazu raten fiktionelle Werke die nicht den persönlichen Anspruch entsprechen, auch mal sachlich und ganz nüchtern zubeurteilen. Die emotionale Ebene sollte bis zu einer gewissen Grenze eine Rolle spielen, diese Grenze muß jeder für sich ausloten. Allerdings ist auch klar das es rote Linien gibt, die auch jeder selbst als diese leicht erkennen kann
Im Fall von TPM ziehe ich es vor, auch darauf mal hinzuweisen welche Filmreihen in den 90ern mit wirklich üblen Nachfolgern bedacht worden sind. Selbstverständlich habe ich damals die Schwächen von TPM erkannt und erfasst. Als Kinogänger muss ich aber zwangsläufig Vergleiche dazu aufstellen. Objektiv betrachtet ist TPM in Ordnung, aus meiner Sicht als Star Wars Fan ist Episode 1 schwach.
Henry Jones Jr
John Xisor
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