Heute erscheint für alle Fans in Deutschland und Österreich endlich Rogue One - A Star Wars Story auf DVD, Blu-ray und 3D-Blu-ray. Aktuell gibt es bei die DVD bei Amazon.de für 12,99 €, die Blu-ray (2-Disk-Set) für 16,99 € und das Blu-ray - Limited Edition Steelbook (3-Disk-Set inkl. 3D) für 25,99 €.
In freundlicher Zusammenarbeit mit Disney, durften wir uns die Blu-ray vor ihrer Veröffentlichung genauer ansehen.
Die DVD-Version enthält nur den Film, d.h. keinerlei Bonusfeatures. Die gibt es dafür auf beiden Blu-ray-Varianten, die inhaltlich identisch sind und das komplette Bonusmaterial mit einer Gesamtlaufzeit von über 73 Minuten enthalten. Die normale Blu-ray kommt im HD-Keep-Case daher, die limitierte Version in einem Steelbook, welches zusätzlich noch die 3D-Version des Films auf einer Extra-Disk enthält.
Zum Inhalt des Films ist eigentlich alles gesagt: Rogue One - A Star Wars Story spielt kurz vor Episode IV - Eine neue Hoffnung und erzählt davon, wie es den Rebellen gelingt, die Todessternpläne zu erbeuten.
Der erste Stand-Alone-Film im Star-Wars-Universum wird von vielen als Kriegsfilm beschrieben und nimmt tatsächlich Anleihen bei vielen berühmten Kriegsfilmen, doch im Kern bleibt er eine Geschichte über Helden und ihren verzweifelten Weg, sich gegen eine Übermacht zu behaupten. Mit Gareth Edwards, dem visuell beeindruckenden Regisseur von Monsters und Godzilla, hat sich Lucasfilm dafür einen absoluten Star-Wars-Fan gesucht, der zu seinem 30. Geburtstag nach Tunesien fuhr und auf Lukes Farm blaue Milch trank. Diese Fanleidenschaft sieht man auch dem Endprodukt an, lässt sich Rogue One doch glatt als "Fanboy-Film" bezeichnen. Zahlreiche Eastereggs und Huldigungen sind in dem Film zu finden, der einen perfekten Mittelweg zwischen neuen Designelementen und Anlehnungen an die klassische Trilogie einschlägt.
Zudem schreibt der Film das Planetenhopping groß, bevor er nach Scarif überleitet, wo zum Abschluss ein bemerkenswertes Effektfeuerwerk wartet. Die vielen Planeten laden dabei wärmstens ein, Neues zu entdecken und das Star-Wars-Universum in seiner ganzen Vielfalt zu erleben.
Der erste Stand-Alone-Film ist auch der erste Star-Wars-Film, dessen Musik nicht Altmeister John Williams schrieb. Stattdessen saß hier Michael Giacchino am Flügel, der den Auftrag in letzter Minute von Alexandre Desplat übernahm, welcher aufgrund des durch die Nachdrehs veränderten Terminplans keine Zeit mehr für Rogue One hatte. Trotz dieses Zeitdrucks gelang es Giacchino, Elemente der klassischen Star-Wars-Musik zu übernehmen, ohne diese komplett zu kopieren. Highlights dieses an Bässen reichen Soundtracks sind die Schlacht von Scarif und das Jedha-Thema, welches einen komplett neuen Grundton anschlägt, den wir so in einem Star-Wars-Film so noch nicht hören durften.
Leider muss man zur Musik allerdings auch sagen, dass zunächst wenig davon hängenbleibt. Erst beim zweiten und dritten Mal dringen die Themen tatsächlich durch. Ich schiebe diese Schwächen auf den engen Zeitplan und hoffe auf eine Verbesserung im nächsten Stand Alone.
Manche werden es wohl auf die Kamera schieben, doch die Bildschärfe der Rogue-One-Blu-ray wirkt deutlich schärfer als bei der von Das Erwachen der Macht. Die Heimkinoauswertung weist Referenzniveau auf, der satte Schwarzwert kann besonders in den Weltraumszenen überzeugen. Die erste Szene des Todesstern ist fast schon zu perfekt und auch der digitale Tarkin sieht nochmal besser aus, als im Kino. Die tollen Kontraste runden das perfekte Bilderlebnis ab und sind gerade in den reinen CGI-Szenen bemerkenswert. Das Bild liegt im Format 2.40:1 (16:9) vor.
Positiv ist hier hervorzuheben, dass die Untertitel diesmal nicht in den Bildinformationen eingebettet sind, sondern in jeder Sprache gesondert ausgegeben werden.
Für alle 3D-Liebhaber gibt es die 3D-Version direkt mit dem Steelbook (wie bei den Marvel-Heimkinoauswertungen). Ich persönlich bin 3D-Fan, wenn die Story es hergibt und der Transfer gut gelungen ist. Im Gegensatz zu vielen anderen mache ich mir nichts aus extra modellierten Pop-Out-Elementen, sondern das Wichtigste ist die räumliche Wahrnehmung und Tiefe des 3D-Effekts (auch in ruhigen Szenen). Die 3D-Konventierung erfolgte bei der Produktion nachträglich, was mittlerweile nicht mehr unbedingt schlecht ist, aber leider bei Rogue One nicht ganz so gelungen ist. Die Tiefenwirkung auch in Nicht-Action-Szenen ist gut transferiert, verliert aber durch den leichten Detailverlust in dunklen Bereichen an Stärke. Schön anzusehen ist, dass die Ghosting-Artefakte im Gegensatz zur Kinoversion bei der Heimkinoauswertung auf wenige einzelne Szenen reduziert werden konnten. Richtig überzeugen kann die 3D-Version bei der Schlacht von Scarif. Insgesamt würde ich aber die 2D-Auswertung vorziehen.
Da brummt und kracht es und der Subwoofer läuft auf Hochtouren.
Disney bleibt sich bei der deutschen Tonabmischung treu und liefert ihn, wie schon bei der Blu-ray von Episode VII - Das Erwachen der Macht, in einem verlustfreien DTS-HD Master Audio 5.1-Format. Zusätzlich muss man die Heimkinoauswertung dafür loben, dass sie es schafft, im Gegensatz zu manch anderem Sci-Fi-Film ein tolles Klangverhältnis zwischen Soundtrack, Dialogen und Effekten wiederzugeben.
Die englische Tonspur liegt in DTS-HD High Resolution vor und ist mit 7.1 auf zwei Lautsprecher mehr optimiert. Ich konnte allerdings keinen Unterschied im Ausgleich der Boxen wahrnehmen. Wer eine gut abgestimmte Soundanlage besitzt, dürfte wohl die deutsche Tonspur bevorzugen, aber generell ist man mit beiden Tonspuren gleichermaßen gut bedient.
Auf der zweiten Blu-ray befindet sich das komplette Bonusmaterial zum Film. Die über 73 Minuten liegen komplett im HD-Format vor und sind durch und durch solide. Unter dem Punkt Die Geschichten gibt es eine Option, alle Unterpunkte zusammen abzuspielen. Für eine gezielte Auswahl der Specials kann zwischen den Unterkapiteln gewählt werden.
Da die knapp 69 Minuten als ein gesamtes Making-Of angesehen werden können, das von Glen Milner erstellt wurde, versuche ich eine kurze Betrachtung des Gesamtwerks. Wie man den Überschriften der einzelnen Kapitel bereits entnehmen kann, geht es hauptsächlich um die Figuren des Films. Nach einer sehr vielversprechende Einleitung von Kathleen Kennedy (Lucasfilm-Präsidentin), John Knoll (ILM & Story) und Kiri Hart (Storygroup Lucasfilm) geht es direkt in die Figurenentwicklung des Films. Dabei kommt Felicity Jones als sehr wissbegierige und sympathische Schauspielerin herüber, die ihre Figur auf den Punkt getroffen hat. Die anderen Schauspieler werden nach dem üblichen Making-Of-Schema abgearbeitet und von Pablo Hidalgo kommentiert. Genau zu dem Zeitpunkt, wo es wirklich interessant wird, wechselt man bereits zum nächsten Part. Der witzigste Abschnitt des Making-Of bestreitet Alan Tudyk, der nicht nur im Film den zynischen Droiden K-2SO spielte, sondern merklich auch hinter der Kamera für Spaß in der Gruppe sorgte.
Das wirkliche Making-Of wird erst in den letzten 15 Minuten beleuchtet, in denen es darum geht, einen passenden Mittelweg zwischen einer Vorgeschichte von Episode IV - Eine neue Hoffnung und einer eigenständigen Geschichte zu finden. Der Look von Rogue One zeigt erst das gigantische Ausmaß der Produktion und die Nachbauten der Sets. So schnell wie die Bilder über den Bildschirm laufen, so schnell ist der interessanteste Teil auch schon wieder abgehandelt. Die letzten Minuten zeigen noch Teile der Premiere aus L.A. und beenden das Making-Of.
Als Zuschauer bleibt man mit gemischten Gefühlen zurück: Man hat zwar ein Stück des Kuchens gesehen, aber die wirklich interessanten Teile schlummern wahrscheinlich irgendwo in den Archiven von Lucasfilm und warten auf eine weitere Veröffentlichung. Zudem vermisse ich hier zumindest ein paar Minuten zur Musik, nachdem John Williams auf der Blu-ray von Das Erwachen der Macht immerhin fast 7 Minuten lang zu Wort kam. Bei Rogue One scheint die Musik ein Geist geschrieben zu haben. Wer dennoch mehr über Michael Giacchinos Arbeit erfahren will, kann aber natürlich auf dieses Interview mit ihm vom 23. November 2016 zurückgreifen.
Das einzige Extra, welches nicht in das große Making-Of integriert wurde, ist den Eastereggs in Rogue One gewidmet. Innerhalb von 4 Minuten werden hier im Schnelldurchlauf ein paar nette, aber nicht gerade bewegende Gastauftritte präsentiert. Hier hätte man zusätzlich die tollen Godzilla-Verweise nennen können, den Auftritt von Warwick Davis oder Chopper und die Ghost. So enttäuscht dieses Extra auf ganzer Linie und würdigt den tollen Fanboy-Star-Wars-Film in keinster Weise.
Neben der oben erwähnten DVD ohne Bonusdisk erscheint die normale Blu-ray in einer Amaray-Version. Der einzig negative Punkt ist der Verzicht auf ein Wendecover, sodass man das FSK-Zeichen mal wieder leider nicht loswird.
Die Steelbook-Variante steckt in einem abgeschnittenen Pappschuber, auf dem sich das FSK-Zeichen sowie Angaben zur Ausstattung finden. Entfernt man diesen Schuber, werden uns auf der Vorderseite die Todestruppler und auf der Rückseite das bekannte Promobild der normalen Sturmtruppen präsentiert. Auf der Innenseite der limitierten Edition sind die sechs Helden des Films zu sehen.
Das Menü aller drei Disks ist zwar gleich gestaltet, aber immerhin sehr schön. Mit einer Blaupause des Todesstern beginnt es, bevor Bilder der einzelnen Charakteren zu sehen sind, die wiederum mit bewegten Blaupausen überlegt sind.
Rogue One - A Star Wars Story bietet endlich einen neuen Ansatz im Star-Wars-Universum und beweist, dass eine Story auch fernab bekannter Figuren, seien es die Skywalkers und Solos oder die Jedi insgesamt, funktionieren kann. Für mich ist dieser Film das mutigste Projekt (Romane, Serien und Comics eingeschlossen), welches Lucasfilm nach der Übernahme durch Disney hervorgebracht hat. Es spricht für Gareth Edwards, dass es ihm gelungen ist, einen Film zu drehen, der auf dem Lauftext eines anderen basiert und damit an sich durch und durch aus Spoiler besteht, aber dennoch spannend und mitreißend inszeniert ist.
Bild- und Tonqualität sind mal wieder referenzwürdig, und vor allem die 2D-Version des Films lässt keine Wünsche offen. Die einzige Enttäuschung ist leider das Bonusmaterial, welches zum einen vom Umfang keine Extra-Blu-ray gebraucht hätte und zum anderen zwar die Figuren des Films beleuchtet, aber über die Produktion nur wenige Worte fallen lässt. Mich lässt das Gefühl nicht los, dass wir trotz der 3D-Auswertung spätestens vor dem nächsten Spin-Off-Film eine Collectors-Edition mit mehr Bonusmaterial präsentiert bekommen.
Die Steelbook-Variante bekommt von mir natürlich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung, aber auch bei der normale Blu-ray kann man bedenkenlos zugreifen.
Wer den Film nicht kaufen, sondern lieber gewinnen möchte, kann noch bis zum Sonntag bei unserem Gewinnspiel mitmachen!
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