Einen Monat hatten wir nun schon Gelegenheit, Rogue One und seine tragischen Helden kennenzulernen, doch bis zum Start der Star-Wars-8-Berichterstattung dauert es noch ein wenig, also beginnen wir die Woche doch mit einem Überblick über die jüngsten Nachberichte zu Jyn, Cassian und Co.
Los geht's mit der offiziellen Seite, wo sich Pablo Hidalgo rund um die illustrierte Enzyklopädie zu Rogue One über die diversen Nichtmenschen des Films geäußert hat:
Über Jyns Zellengenossin auf Wobani
Wie wir im Rogue-One-Roman von Alexander Freed erfahren, nennt sich Jyns Zellengenossin selbst Nail, also Nagel. Im Gefängnis lohnt es sich schätzungsweise, einen möglichst taff klingenden Spitznamen zu haben. Ihre Mitinsassen nennen sie allerdings Kennel, also (Hunde-)Zwinger, weil sie Parasiten hat. Ihr echter Name ist Oolin Musters, und gespielt wurde sie von einem Er, von Kiran Sha nämlich.
Ursprünglich war dieses Wesen übrigens dafür vorgesehen, in einer Straßenszene auf Jedha aufzutauchen. Ich weiß nicht, ob es unbedingt ein Karriereschub war, stattdessen im Gefängnis gelandet zu sein, aber zumindest sehen wir von ihr etwas mehr.Über Pao
Pao ist vielleicht etwas draufgängerischer als seine drabatanischen Artgenossen, aber ich hoffe, sein Volk sieht ihn trotzdem als stolzen Vertreter seiner Art. Eine Geschichte, die ich unbedingt in der illustrierten Enzyklopädie andeuten wollte, ist, dass er vor seiner Zeit bei der Rebellion ein sehr zahmes Leben als Zivilist führte. Er war Ingenieur und kam irgendwann zum Schluss, dass er etwas gegen das Imperium unternehmen müsste.
Diese Geschichten entstehen übrigens immer in Zusammenarbeit mit unserer Kreaturenwerkstatt, wo ich abfrage, was sich die Künstler bei ihrer Arbeit an den Figuren gedacht haben. Bei einem Besuch der Rogue-One-Dreharbeiten habe ich quasi einen Schnellkurs zu all den Nichtmenschen durchlaufen. Im Fall von Pao entstand die Idee, dass sein Volk berührend schöne Liebeslieder singt, aus seinen amphibischen Wurzeln. Ich fand, es wäre ein netter Gegensatz zu diesem riesigen Mund, wenn seine sanftere Seite Erwähnung fände.Über die Iakaru, Bistans Volk
Sie haben die Raumfahrt noch nicht gemeistert, aber sie sind auch keine primitiven Affen. Sie verfügen über ein höheres Technologieverständnis als die Ewoks, wenn auch vielleicht nicht über das der Wookiees. Und Bistan selbst dürfte etwas wilder sein als seine Artgenossen.
Benannt sind die Iakaru übrigens nach den Uakaris, den Kurzschwanzaffen des Amazonas. Dummerweise habe ich mit dieser Namensgebung dafür gesorgt, dass dieses Volk andauernd falsch geschrieben werden dürfte, weil das große I gerne als kleines L gelesen wird.
Über die neue Mon-Calamari-Rasse
Die neue Farbgebung der Mon Calamari war von Produktionsseite so gewünscht, also habe ich es dadurch erklärt, dass ich diesen Typ Mon Calamari zu einer neuen in den Polarregionen beheimateten Subspezies gemacht habe. Generell finde ich es toll, wenn es auch bei Nichtmenschen unterschiedliche Rassen gibt. Schon in The Clone Wars konnten wir andere Mon Cals sehen als nur die roten. Dass die farbenprächtigeren aus tropischen Regionen stammen und die schwarz-weißen aus kälteren Gebieten, passt für mich gut zu Raddus' direkter Art. Außerdem eröffnet es umfassende Möglichkeiten, Witze über kalte Fische zu machen.Über Warwick Davis' Weeteef Cyu-bee
Es wurde mir schon die Frage gestellt, ob Weeteefs Volk der Talpani die gleiche Spezies sei wie Maz Kanata, aber dem ist nicht so. Am deutlichsten sieht man es bei den Ohren, die recht lang sind, wobei er sie nach hinten gefaltet trägt.
Während der Dreharbeiten hießen sie "Tiny Teef", weil er tatsächlich sehr kleine Zähne hat. Als entschieden wurde, dass er Cyu-bee heißen sollte, bestand ich darauf, dass das nur ein Teil seines Namens wäre und sein vollständiger Name mit Weeteef beginnen sollte. Dadurch ist nicht nur der Name aus der Produktionszeit erhalten geblieben, sondern wir haben auch die Tradition bewahrt, dass Warwick Davis ausschließlich Figuren spielt, deren Name mit W beginnt. Auf Wicket, Wald, Weazel und Wollivan folgt nun also Weeteef.Über Moroff
Moroffs Volk entstammt dem alten Erweiterten Universum. In einem alten Rollenspielbuch taucht eine Figur namens Rollos auf, der Gigoraner ist. Sie sind den Wookiees dahingehend sehr ähnlich, dass ihre große Körperkraft häufig ausgenutzt wird. Einige von ihnen haben das dazu ausgenutzt, sich als Schläger anwerben zu lassen. Die meisten von ihnen, denen man in der Galaxis begegnen mag, sind also angeheuerte Kriminelle, und in dieser Rolle sehen wir sie auch in den Dr.-Aphra-Comics.Über Kullbee Sperado
Ich wurde gefragt, ob er ein Lasat sei könnte, aber das ist er nicht. Sein Volk ist bislang noch nicht festgelegt worden. Sein Name ist eine Mischung aus seinem Produktionsspitznamen - Skullbeard, also Totenschädelbart - und dem Wort Desperado, da er aussieht wie ein Revolverheld aus dem Wilden Westen. Und genau wie die besten Revolverhelden redet auch er nicht über seine Vergangenheit.
Die illustrierte Enzyklopädie zu Rogue One ist seit Ende Dezember im Handel erhältlich. Mehr Infos dazu findet ihr in der Literaturdatenbank.
Darth Vaders großer Auftritt
Während die offizielle Seite auf Nichtmenschenjagd geht, widmet sich Yahoo.com ein weiteres Mal den Nachdrehs. John Gilroy erklärt dort:
Erst im Nachhinein wurde die Vader-Actionszene hinzugefügt, in der er das Schiff entert und all diese Rebellensoldaten tötet. Das wurde alles erst später hinzuerdacht.
Zum ursprünglichen Ablauf des Endes heißt es:
Jyn und Cassian stahlen die Todessternpläne auch ursprünglich schon aus dem imperialen Archiv auf Scarif und schickten sie in den Orbit zur Rebellenflotte. Dort wurden sie auf einen Datenträger kopiert und an Prinzessin Leia übergeben, während Darth Vader sie verfolgt. "Das war meines Wissens immer der Plan, d.h. die grundlegenden Strukturen waren nie anders", sagt John Gilroy.
Das Kreativteam hinter Rogue One entschied dann allerdings, Vader persönlich auf Rebellenjagd zu schicken. In dieser Szene stand Spencer Wilding, der Vader auf Mustafar spielt, nicht zur Verfügung, weshalb hier Stuntman Daniel Naprous zum Einsatz kam.
Ein weiteres kleines Mysterium rund um den Film hat John Knoll gegenüber Entertainment Weekly enthüllt:
Das Schicksal der Hammerhead-Besatzung
Es gab eine Debatte darüber, ob ihr Einsatz [gegen den Sternenzerstörer] ein Selbstmordeinsatz sein sollte und ob sie alle zusammen mit dem Zerstörer untergehen. Ich habe mich dann aber dafür stark gemacht, in einer Einstellung diverse Rettungskapseln zu zeigen, die aus der Korvette herausschießen. Wir haben das auch in animierter Form umgesetzt, aber [Regisseur] Gareth [Edwards] fand, dass es ablenkend wirkte, also haben wir es wieder herausgenommen.
In der letzten Einstellung, in der die Sternenzerstörer durch das Schildtor stürzen, kann man allerdings, wenn man ganz genau hinsieht, erkennen, dass die Rettungskapseln auf dem Hammerhead verschwunden sind. Aus meiner Sicht haben die Besatzungsmitglieder es also in die Rettungskapseln geschafft und sind entkommen. Wenn auch nur hinunter nach Scarif, wo sie dann am Strand stehen und sich sagen: Hey, hier ist es gar nicht so übel. Äh, was ist denn dieses helle Licht am Horizont?
Mehr Geschichten von John Knoll, dem Animationsverantwortlichen Hal Hickel und dem für praktische Spezialeffekte zuständigen Neil Corbould könnt ihr euch in diesem EW-Podcast anhören.
Und schließlich haben die Tonverantwortlichen von Rogue One, Matthew Wood und Christopher Scarabosio, Yahoo diverse Fragen zum Film beantwortet:
Über wiederverwendete Geräusche aus früheren Filmen
Wood: In der Szene, in der K-2SO die Karte der Station auf Scarif aus einem anderen imperialen Droiden ausliest, sieht man einen Mausdroiden vorbeifahren. Für den haben wir das Geräusch des Mausdroiden wiederverwendet, dem Chewbacca auf dem Todesstern Angst macht. Bei solchen kleinen Details versuchen wir generell, möglichst viel aus dem Originalfilm zu verwenden.Über Carrie Fishers Auftritt in Rogue One
Wood: Wir kannten das letzte Wort des Films aus dem Drehbuch und wussten, wie der Film darauf zulaufen und direkt mit Eine neue Hoffnung verbunden sein würde. Ich erhielt deshalb einen Anruf, dass ich die Originalaufnahmen von Carrie von 1977 suchen sollte. Die steckten auch tatsächlich noch in einer Kiste im Lucasfilm-Archiv. Jede Version von "Helft mir, Obi-Wan Kenobi, ihr seid meine letzte Hoffnung" aus der Hologrammszene im Originalfilm habe ich mir deshalb herüberkopiert, und es gab davon wirklich viele Takes.
Die Maschine, auf der diese Bänder ursprünglich abgespielt werden konnten, gab es allerdings nicht mehr, also musste ich mir die Aufnahmen mit den damaligen Tonköpfen in Pro Tools hinüberziehen. Erst dann konnte ich die Takes durchgehen. John Gilroy und John Swartz, unser Produzent, fanden ein Take, das aus ihrer Sicht gut passen würde. Im Film hören wir jetzt also eine Originalaufnahme von Carrie von 1977.Über die Geräusche von K-2SO
Scarabosio: Ich wollte, dass er natürlich anders klingt als C-3PO. Als ich erstmals von ihm hörte, wurde er mir als weit über 2 Meter großer Droide beschrieben, also hatte ich ihn als jemand Schweren und Kräftigen erwartet. Stattdessen bewegt er sich und läuft er auf sehr elegante Weise. Als wir erste Renderings von ihm sahen, war uns deshalb klar, dass wirklich schwer klingende Schrittgeräusche oder ein lauter Motor nicht zu ihm passen würden. Ich habe deshalb versucht, seine Ganggeräusche rhythmisch klingen zu lassen und die Tritte nicht allzu schwer.
Seine Motorgeräusche wurden ursprünglich von der Tür des Hauses inspiriert, in dem ich wohnte, als ich zuletzt in Vancouver gearbeitet habe, eine sehr große Glastür. Das Motorgeräusch gefiel mir so gut, dass ich eine Aufnahme davon machte, aber es war keine wirklich tolle Aufnahme. Es stellte sich dann heraus, dass dieser Motor bei allen möglichen Türen verwendet wird, die sich auf Knopfdruck öffnen lassen. Die Werkstatt des Technikgebäudes auf der Skywalker-Ranch hat genau so eine Tür, also fuhr ich hin und machte alle möglichen Aufnahmen damit, und es war genau das Geräusch, das ich gesucht hatte. Diese Aufnahmen habe ich dann bearbeitet, damit sie leichter klingen, und das Geräusch ist jetzt im Film.
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