Gareth Edwards weilt aufgrund der Promotour zu Rogue One derzeit in Frankreich, wo er den Seiten Making Star Wars France und Galaxie Star Wars (via Star Wars News Net) für ein Interview zur Verfügung stand. Hier die wesentlichen Auszüge:
Zu Beginn wurden Edwards ein paar Fragen gestellt, die er kurz und knapp beantwortete.
Wird es Jedi geben?
Aus technischer Sicht ja.
Werden wir Lichtschwerter sehen?
Darth Vader hat eins.
Luke Skywalker?
Nein.
Und Prinzessin Leia?
Darauf kann ich nicht antworten.
R2-D2?
Darauf kann ich nicht antworten.
Der Regisseur wurde auch nach dem Eröffnungstext gefragt, und er bestätigte quasi den Anfang von Rogue One.
Werden wir den Eröffnungstext zu Beginn des Films sehen?
Es gibt keinen Eröffnungstext. Aber es wird einen Prolog geben, der 15 Jahre vor den Hauptereignissen spielt, und auf diese Weise werden diese Ereignisse herausgestellt. Unser Film bezieht sich auf den Text aus Episode IV, und wenn wir noch einen hizugefügt hätten, wäre es endlos geworden. Wir mußten wirklich Rogue One vom Rest der Saga abgrenzen.
War das nicht frustrierend?
Am Anfang schon, ja. Aber je länger ich darüber nachdachte, je normaler wurde es, keinen Text zu haben. Die Versuchung für einen Regisseur ist es, das charakteristische von Star Wars zu nehmen und es in seinen Film zu stecken. In dem Fall würde der Film 10 Stunden dauern. Wir mußten eine Wahl treffen. Wir mußten schneiden, dieses Universum ist zu groß.
Millionen Fans können in Erwartung des Films nicht mehr schlafen. Und sie?
Ja. Aber wir alle fühlen den Druck der Fans und des Studios. Doch wenn wir uns umdrehen, werden wir wieder zum Kind mit Sturmtruppen und X-Wings auf dem Set.
Die Star-Wars-Fans sind sehr anspruchsvoll, Ihr Film wird manche zwangsläufig enttäuschen, man wird sie kritisieren. Sind sie darauf vorbereitet?
Bin ich. Wir können keinen Film für alle drehen, andernfalls wäre das ein schlechter Film. Obi-Wan sagte zu mir: Schalte deinen Computer und das Internet aus und vertraue dir selbst. Es sind nur noch 15 Tage.
Warum macht Star Wars die Leute so verrückt?
Es erzählt die Lektionen des Lebens. Lucas kombinierte die großen Mythen mit Raumschiffen, und erschuf so den perfekten Film. Und dies hat die Leute meiner Generation in die Branche gezogen, weil wir die gleiche Art von Filmen machen wollten.
Sie wollten einen düsteren, realistischen Kriegsfilm. Was meinte Disney dazu?
Ja, richtig. Sie erinnerten sich an diese Idee. Wir nahmen einen echten Kriegsfilm und fügten Elemente aus Star Wars hinzu. Es war knallhart und ich sagte zu Disney, das ist es, was wir machen wollen. Sie gaben ihr OK. Disney machte jede Menge Druck, dass der Film anders wird als die Saga.
Disney war so cool? Sie ließen Sie ihren Film machen. Es wurde geraunt, dass dies nicht der Fall wäre.
Nein, sie waren eine große Unterstützung, es war hervorragend.
Sie haben es geschafft, die Leaks zu kontrolieren. Wie ist sowas im Jahr 2016 möglich?
Wir eliminierten 10 Mitglieder unseres Teams, so dass sie nichts mehr sagen konnten. Es war hässlich.
Nein, ernsthaft. Gibt es da Verträge?
Keine Handys, nichts am Set. Ich durfte überhaupt nichts sagen. Es war hart.
George Lucas hat das Rogue One-Set besucht, gab er ihnen Ratschläge?
Nein. Es gibt zwei Dinge, die man im Leben tun muss. Seinen Film George Lucas zeigen und selbst George Lucas sein, wenn man einen Star-Wars-Film dreht. Er machte Witze, indem er nach mehr digitalen Effekten und weniger Set-Konstruktionen fragte. Aber wir machen so viele praktische Effekte wie möglich.
Wie würden sie das Gefühl der Geschichte zwischen Jyn und ihrem Vater vermitteln?
Ich kam gerade aus einem großen Film, wollte in Urlaub fahren und bekam dann einen Anruf, bei einem Treffen anwesend zu sein. Ich erschien und es ging um Rogue One. Mir wurde die Regie angeboten. Scheiße! Das können wir nicht ablehnen. Ich mußte es tun.
Seite 1
Chrissel
George Lucas
Gareth Edwards ist ein so sympathischer Kerl. In jedem Interview wirkt er wirklich noch wie ein kleiner Junge, der immer noch nicht fassen kann, was ihm da eigentlich passiert ist. Er wirkt sehr bescheiden und "down to earth".
Nicht dass ich J.J. Abrams nicht auch irgendwo sympathisch finde, aber Edwards fällt mehr in diese "Schüchterne, aber ehrliche Typ"-Kategorie, in der ich auch den jungen George Lucas oder Rian Johnson sehe. Bei Abrams hab ich immer das Gefühl, dass er sich sehr gut verkaufen kann, aber nicht zwingend er selbst ist, wenn er Interviews gibt. Bei Edwards oder Johnson glaube ich immer wieder, den echten Gareth oder den echten Rian zu sehen. Ich weiß nicht genau, wie ich das beschreiben soll... Aber ich mag Edwards einfach und hoffe für ihn, dass "Rogue One" ein voller Erfolg wird. Kommerziell, aber vor allem bei Kritikern und Fans.
"in ich. Wir können keinen Film für alle drehen, andernfalls wäre das ein schlechter Film. Obi-Wan sagte zu mir: Schalte deinen Computer und das Internet aus und vertraue dir selbst. "
Wegen dieser Einstellung bau ich große Stücke auf den Jungen.
@Galagus:
Abrams lässt sehr oft seine Profession zu sehr raushängen. Liegt aber vllt am Alter.
(zuletzt geändert am 01.12.2016 um 22:06 Uhr)
OvO
MaYo
@ Lord Galagus
"Aber ich mag Edwards einfach und hoffe für ihn, dass "Rogue One" ein voller Erfolg wird. Kommerziell, aber vor allem bei Kritikern und Fans."
Ehrlich gesagt habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, ob ein Film den Kritikern gefällt oder nicht. Das sind oftmals völlig verbiesterte Zeitgenossen, die ihre Aufgabe einzig und allein darin sehen, anderen den Spaß zu verderben. Wenn ich daran denke, wie einige diese Kritiker damals ANH teilweise in der Luft zerissen haben, das war wirklich übel. Wichtig sind die Fans und das Ottonormalpublikum, denn für die ist Star Wars gemacht.
Anakin 68
Zum Thema Edwards:
Leider kann ich dem nicht viel hinzufügen.
Deshalb muss ich mich kurz und knapp, auch wenn es mir widerspricht mich kurz zu fassen, der allgemeinen Auffassung anschließen.
Oder anders gesagt:
Find ich auch!
Zum Thema Kritiker:
Es war noch nie sinnvoll, sich bei einem geplanten Blockbusterfilm an irgendwelchen Kritikern zu orientieren. Die Kinokassen und Kritiker gehen in den allermeisten Fällen dann doch gewaltig auseinander.
(zuletzt geändert am 01.12.2016 um 23:30 Uhr)
Shtev-An Veyss
"Er machte Witze, indem er nach mehr digitalen Effekten und weniger Set-Konstruktionen fragte."
Wer weiß ob Lucas das nicht ernst gemeint hat?
Spaß beiseite, vielleicht vermag er ja mittlerweile die Kritik, die er als "Schöpfer" einstecken musste/muss in selbstreflektierenden Humor umzuwandeln
(zuletzt geändert am 01.12.2016 um 23:07 Uhr)
Haarspalter
@ Lord Galagus:
Sehe ich ähnlich. Abrams ist ein Entertainer, kann gut mit dem Publikum, hat Moderator-Qualitäten. Er ist der Typ für Präsentationen, weniger der zurückgezogene Denker. Erscheint mir zumindest so. An diesen Qualitäten ist natürlich absolut nichts auszusetzen, aber sie entsprechen nicht gerade dem Bild, das man vielleicht vom verschrobenen, eigenbrödlerischen Künstler hat, der schwer zugänglich ist aber seine Kunst durchdringt und beherrscht.. Eigentlich ist Abrams genau wie seine Filme: crowd pleaser, die keine Tiefgründigkeit haben, aber zu denen man leicht einen Draht findet. Gareth Edwards ist irgendwo zwischen Lucas und Abrams.
@ Anakin68:
- "Ehrlich gesagt habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, ob ein Film den Kritikern gefällt oder nicht. Das sind oftmals völlig verbiesterte Zeitgenossen, die ihre Aufgabe einzig und allein darin sehen, anderen den Spaß zu verderben."
Na das ist ja mal garnicht pauschalisierend
(zuletzt geändert am 01.12.2016 um 23:25 Uhr)
George Lucas
Anakin 68
George Lucas
@ George Lucas
Ernsthaft, für viele Kritiker (nicht für alle) ist Action in einem Film generell Teufelszeug. Denn wenn so etwas in einem Streifen vorkommt, kann es ja gar keine inhaltliche Tiefe oder Charakterzeichnung mehr geben. Wirklich wertvoll sind für diese Leute nur Filme, wo zwei Menschen fünf Stunden an einem Küchentisch sitzen und miteinander reden. Natürlich in schwarzweiß, in norwegischer Sprache und mit vietnamesischen Untertiteln.
Gut, war jetzt doch nicht ganz so ernsthaft.
Anakin 68
LinQ
@ Anakin 68
Wie definierst du wertvoll?
Wertvoll kann großer Unterhaltungswert sein. Dann hat sich der Kinoabend gelohnt. Da schaffen Star Wars Filme ganz sicher.
Sie bieten auch was fürs Auge. Spezialeffekte, viele Maschinen, Feuer, Explosionen, bunte Lichtschwerte. In der Masse der Effekte sind die Filme also sicher auch wertvoll.
Aber wo ist der tiefere Sinn? Natürlich will so ein Film, wie du ihn beschreibst, nicht mit Spezialeffekten, coolen Sprüchen und viel Action begeistern. Aber dieser Typ Film, den du meinst, möchte zum Nachdenken anregen. Und zwar nicht innerhalb seines kleinen Kosmos, sondern übertragen und auf das eigene Leben deutend. Und das tut Star Wars nicht. Star Wars ist durchaus stilprägend. Und vor allem ein fester Bestandteil der Popkultur. Keine Frage, ich möchte keinen der Filme missen, nicht mal die Prequels! Und ich weiß jetzt schon, dass Rogue One gar nicht so schlecht sein kann, dass ich nicht noch mehrmals schauen werde. Sogar, wenn er in ein paar Jahren auf Pro 7 mit 5 Stunden Werbeunterbrechung kommt. Ich kann die drei alten Filme alle mitsprechen und die Musik mitsummen. Und ich lasse nicht zu, wenn jemand über Star Wars als Unsinn und schlechtes Kino herzieht. Aber trotzdem oder gerade deswegen sind diese Filme eben nicht in der Art wertvoll, wie dein Beispiel. Was aber auch zu einem entscheidenden Unterschied führt. Das Film-Programm eines Arte-Themenabends "Verlorene Kinder am Amazones des 16. Jahrhunderts aus der Sicht weiblicher thailändischer Regisseure vor dem Hintergrund der Veränderung der Pferdehaltung in der äußeren Mongolei" oder "Der Wandel der Kleinkunst ostkasachischer Nomadenstämme unter dem Einfluss Chinas" schaut man sich einmal an ... oder versucht es... ansatzweise... manchmal und holt dann tief Luft und hat was fürs Leben gelernt (muss man das wissen? Natürlich nicht, aber es tut doch gut, mal seinen Horizont zu erweitern, das verändert auch die Sicht auf das eigene Leben). Aber das wars dann auch. Was natürlich bei Star Wars Filmen nicht der Fall ist...
Xmode
RANRW
Kibalu
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