EW hat ein ausführliches Interview mit Anthony Daniels geführt, der aktuell bekanntlich in London an Episode VII werkelt. Die entsprechenden Partien liefert der Kollege Duster in Kürze nach, hier erst einmal die Rebels-lastigen Momente:
George Lucas hat einmal erzählt, dass Sie der einzige Krieg-der-Sterne-Schauspieler seien, der seinen Text verändert.
Was Sie jetzt auslassen ist sein Gesichtsausdruck, als er das erzählte. Den würde ich als angenervt beschreiben.
Gibt es eine besonders denkwürdige Zeile, die Sie hinzugefügt oder verändert haben?
Das ist schwierig. Es geht eher darum, wie man etwas formuliert. Mir fällt da diese Szene ein, wo Anakin Skywalker auftaucht und ich einfach sagen sollte, "ich bin C-3PO". Nun redet er aber mit dem Menschen, der ihn als Kind gebaut hat, also habe ich Hayden Christensen eines dieser Wörter überlassen. Ich sagte "Ich bin C-" und er sagte "3PO?". Das sind diese einfachen Tricks, um etwas mehr Leben in eine Szene zu bringen. Nicht gerade Shakespeare, keine Frage.
Der schrecklichste Satz war wohl, "verflucht sei mein Metallkörper". Ich weiß noch, wie ich damals mit Mark Hamill sprach, als wir in die Wüste hinausfuhren, und ich fragte ihn, wie er seine Dialoge aufsagen könnte, ohne mit der Wimper zu zucken. Er fragte mich das gleiche, und ich erklärte ihm, dass ich immerhin meine Maske aufhätte und niemand mich sehen könnte, ihn aber eben schon. Nicht wirklich helle Sätze aufzusagen, konnte er immer sehr, sehr gut. Und weil er und ich sie mit so viel Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit und Professionalität sagten, haben die Leute uns ernstgenommen. Man muss diese seltsamen Sätze einfach akzeptieren, nachdem George es gewagt hat, sie aufzuschreiben. Ich meine, wir wissen ja alle, wie Harrison darauf reagiert hat. Und irgendwie mag ich 3POs Sprechweise. Er hat diese uralten Wörter drauf, die niemand mehr benutzt. So wirklich aktuell klingt er eigentlich nie. Wörter wir "horrid" zum Beispiel. Das sagt niemand mehr. Aber im Gegenzug würde 3PO niemals "awesome" sagen oder andere Formulierungstrends aufgreifen.
Simon Kinberg hat uns berichtet, Sie hätten ihm für Rebels - genau wie früher George Lucas - Anmerkungen über die Sprechweise Ihrer Figur gegeben. Hatten Sie besondere Tipps für ihn?
Ich bin ein schlimmer Finger, oder? Was für eine Schande. Ich schätze mal, ich habe ihm gesagt, dass er mich nicht ärgern soll. "Niemand fragt ob sich Droiden ärgern." Das war ein toller Satz. Ich glaube, die Leute denken, dass ich, Anthony Daniels, durch Osmose oder Absorption diese Figur kenne und weiß, wie sie reagieren würde. Ich kriege dafür keinen Cent mehr, aber ich gebe eben meine Kommentare ab. Häufig werden die aufgenommen, manchmal eben auch nicht. So läuft das als Schauspieler: Wer zahlt, schafft an.
Sie waren an so vielen Krieg-der-Sterne-Produktionen beteiligt. Was hebt Rebels vom Rest ab?
Das Einzigartige ist, dass sich die Serie einer besonderen Zeit widmet, der Zeit vor meinem Lieblingsteil der Reihe, Neue Hoffnung. Es gibt jetzt drei Fangenerationen, wie ich aus meiner Erfahrung mit Star Wars in Concert weiß, wo unglaublich junge Kinder im Publikum saßen und ich nur dachte: "Oh Himmel hilf, das gibt Krawall". Und stattdessen saßen sie mit offenem Mund da und haben sich die Geschichte angehört, die ich und das Orchester ihnen erzählt haben. [Mit Rebels] bringen wir die Leute jetzt dem ersten Film wieder näher. Wer I, II und III gesehen hat, hat bemerkt, dass es da Lücken gibt, bei denen man sich fragt, was mit diesen Figuren, die wir ja lieben, geschehen ist. Wir wollen wissen, was sie zwischen den großen Filmen gemacht haben, und das hat damit zu tun, dass George und jeder, der in seine Fußstapfen getreten ist, diese weit, weit entfernte Galaxis derart real gemacht haben, dass wir immer mehr davon sehen wollen.
Stichwort George Lucas: Ist es jetzt anders am Krieg der Sterne zu arbeiten, nachdem Lucas nicht länger die Richtung vorgibt?
Er wird uns immer inspirieren. Der erste Film war ein unglaublicher Erfolg, dann war der zweite auch ein Phänomen, dann kam der dritte... und hatte Ewoks darin. Nun ja. Egal. Die Leute haben damals angefangen, Ansprüche auf diese Filme anzumelden. Jeder wurde zum Kritiker. Und dann kamen die Prequels. Die Special Edition, die 3D-Special-Edition, die Special-Edition-Box, etc. ignoriere ich jetzt mal. Aber während der Prequels wurden die Leute immer kritischer, und oft waren es genau die Leute, die schon bei der ersten Trilogie dabei waren. Und nun keine 10jährigen mehr waren.
Was ich damit sagen will ist, dass nichts davon ohne George je passiert wäre. Rein gar nichts. Und die Leidenschaft, mit der sich die Menschen der Saga allgemein und in ihren verschiedensten Ausprägungen bis zu Trickserien und Spielzeug widmen, ist einfach bemerkenswert und erstaunlich. Und George ist, um es mal so zu sagen, die Macht hinter all dem. Irgendwann gehen jedem die Ideen aus und man verliert den Sinn für die Dinge, die die Leute am Anfang so begeistert haben. Er hat irgendwann die weise Entscheidung getroffen, sich zurückzuziehen und andere mit seiner Welt spielen zu lassen. Die Hauptzutaten hat ihnen bereitgestellt und sie dann in seinen Sandkasten gelassen. Und jetzt sind Namen wie Yoda und Darth Vader allgegenwärtig. Ich selbst wünschte mir manchmal, mal einen Tag nichts davon hören zu müssen, aber so hat sich das eben entwickelt.
Rebels dient nun dazu, diese 18monatige Lücke von heute bis zum nächsten Film zu schließen. Und Dave Filoni, der Produzent von Rebels, weiß genau, was er tut. Er hat im Vergleich zu früher noch eine Schaufel draufgelegt. Für Kinder und für Eltern mit ihren Kindern ist das ein phantastischer Einstieg.
Die Premierenfolge von Rebels hat es erstaunlicherweise geschafft, diesen schwer greifbaren Geist des frühen Kriegs der Sterne einzufangen.
Und der ist wirklich schwer zu beschreiben. Ich darf allerdings sagen: Genau dahin bewegen wir uns mit Episode VII. Wir sind alle zurück. Und es ist toll, dass Rebels vor Episode IV spielt, weil dieser Film auf grundsätzlichste Weise den Krieg der Sterne verkörpert. Immer wenn ich bei den Dreharbeiten erstmals im Kostüm aufgetaucht bin, hat George während der Prequels gesagt, der Krieg der Sterne sei nun angekommen. Ich war dieses altmodische Verbindungsstück. Und Rebels nun das altmodische Verbindungsstück zu diesem altmodischen Film, den wir alle lieben. Und die Leute werden Episode VII lieben. Dummerweise bin ich verkabelt und werde Elektroschocks bekommen, wenn ich auch nur ein Wort mehr darüber sage.
Das Wenige, das trotzdem zu Episode VII berichtet wurde, demnächst im anderen Theater.
Seite 1
"Was Sie jetzt auslassen ist sein Gesichtsausdruck, als er das erzählte. Den würde ich als angenervt beschreiben."
Natürlich war er das. Das ist die Natur eines 3POs. Andere mit seinem individuell-rationalem Verstand zu nerven. Deswegen liebe ich ihn so. Da hat sich Lucas seinen eigenen Dämonen erschaffen.
"Der erste Film war ein unglaublicher Erfolg, dann war der zweite auch ein Phänomen, dann kam der dritte... und hatte Ewoks darin. Nun ja. Egal. "
Haha, made my day. =D so damn right man...
(zuletzt geändert am 17.09.2014 um 10:44 Uhr)
Psychotikus
Y Wing Gold1
Da würde ich auch nicht zu viel hineininterpretieren. Zumal keine 18 Monate mehr bis Episode VII bleiben. Geht doch einfach nur darum, die TCW-Lücke zu schließen und irgendetwas aus der weit, weit entfernten Galaxis zu haben, das man unter die Leute bringen kann.
Dass die danach aufhören, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Die haben Rebels nicht ohne Grund so viele Jahre vor ANH platziert, sondern um genug Zeit für endlose Staffeln voller Rebels-Folgen zu haben.
Zumal sich Serien traditionell ja eigentlich erst lohnen, wenn sie weiterverkauft werden können, und dafür gab es zumindest früher einmal die magische Zahl von 100 Folgen als Untergrenze.
LinQ
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare