In Vorbereitung auf die immer näher rückende Veröffentlichung der Bonusfolgen von The Clone Wars sowie wohl auch im Schlepptau der Aufregung um Rebels, hat StarWars.com ein ausführliches Interview mit dem Mastermind hinter den Animationsserien geführt - Dave Filoni. Das Gespräch dreht sich in großen Teilen um die 5. Staffel von TCW (ausdrückliche Spoilerwarnung!), bietet aber auch einen tiefen Einblick in die Gedanken, Welt und Schaffensweise unseres Meisterdesigners mit dem Cowboyhut.
Viel Spaß beim 1. Teil des großen Dave Filoni-Interviews.
StarWars.com: In der 5. Staffel ist viel passiert, vielleicht mehr große Ereignisse als in allen vorigen Staffeln von The Clone Wars. Ereignisse wie der Tod von Herzogin Satine und Savage Opress, Darth Maul gegen Darth Sidious und alles rund um Ashoka. War es geplant, alle Geschichten zu diesen Finale zu führen oder dachtet ihr euch einfach, dass es einmal Zeit wird das Tempo zu erhöhen?
Dave Filoni: Ich denke das war einfach die natürliche Entwicklung. Es gibt keinen fixen Plan in dem stand: „Dieses Jahr bringen wir ein Paar Hauptcharaktere um.“ [lacht] Die Geschichte entwickelt sich so und verlangt diese Dinge nach einiger Zeit. Du weißt, dass gewisse Charaktere in der Zukunft nicht mehr da sein dürfen und deshalb überlegst du dir, was du mit ihnen machen willst. Diese natürliche Entwicklung und die Richtung der Geschichte verlangten, dass sich auf Mandalore und mit Maul etwas ändern musste. Durch diese neu geschaffenen Situationen haben wir eine Menge an Fragen aufgeworfen und es wurde nun Zeit, diese zu beantworten.
StarWars.com: Ich weiß, dass George Lucas stark in der Entwicklung der Geschichten für die Serie beteilig war. Hat er für die 5. Staffel irgendwelche speziellen Anweisungen gegeben?
Dave Filoni: Nicht speziell. Allerding würde ich sagen, dass die Grundidee der letztendlichen Gegenüberstellung von Darth Maul und Darth Sidious ursprünglich von George kam. „Ich will, dass sie kämpfen“ [sagte GL]. Aber wenn es dann darum geht wo sie kämpfen, wie das Duell aussehen soll, dann bin ich an der Reihe. Also wir besprechen gemeinsam die groben Grundzüge der Geschichten und er vertraut dann mir, den anderen Autoren und dem restlichen Team das Ganze gut auf den Bildschirm zu bringen. Ich denke gerade diese Freiheit und dieses Vertrauen von George haben der Serie ermöglicht, sich so zu entwickeln. Wir trauen uns, die Grenzen auszutesten und nicht nur Altes zu wiederholen. Wir entwickeln mehr und experimentieren mehr und die Ergebnisse sind dieser Zusammenarbeit zu verdanken.
Starwars.com: Gibt es auf der anderen Seite auch etwas, dem George sich eher widersetzte aber das du unbedingt wolltest und dafür gekämpft hast?
Dave Filoni: Ich würde nicht sagen “widersetzen”, denn wenn George nicht will, dass etwas passiert, dann wird es ziemlich sicher nicht passieren [lacht]. Aber es gibt schon einige Dinge in dieser Staffel… Die Figur der Bo-Katan wurde zum Beispiel in keinem Story-Meeting besprochen. Ich hab sie in der vorherigen Staffel kreiert, wo sie vorerst nur als „Death Watch Leutnant“ im Skript stand, aber ich hatte sie als starken weiblichen mandalorianischen Charakter angelegt und so habe ich sie in dieser Staffel zurückgeholt. Es gibt auch einen Haufen von Dingen die ich über die Jahre von George lernte und bei denen ich mir dachte: „Das könnte ein zusätzliches Story-Detail sein.“ Bo-Katan und Satine zu Schwestern zu machen war in den originalen Story-Vorschlägen auch nicht drin. Sprich es gibt einige Dinge wie diese, die wir in die Geschichten einfügen um sie insgesamt stärker zu machen, zumindest hoffe ich das. Die werden nicht immer unbedingt heiß diskutiert, denn oft kommen diese Ideen in der Situation. Die Idee, Savage in seine natürliche Form rückzuversetzen kam während der Produktion auf. Alles was ich kreativ mache basiert auf den grundlegenden Diskussionen mit George, bei denen ich immer Tonnen von Notizen und Konzeptzeichnungen mache. Wenn man sich die originalen Konzeptzeichnungen aus diesen Meetings anschaut wird man feststellen, dass sie schon sehr nah daran sind, was schließlich über den Bildschirm flimmert.
StarWars.com: Eine Sache, die ich an dieser Staffel liebe ist, wie sie von Storybogen zu Storybogen den Ton wechselt. Am Ende passen sie aber alle perfekt zueinander und ich war sehr beeindruckt. Es gab zum Beispiel den Bogen mit den Jünglingen und den von Darth Maul, der einige wirklich schreckliche Dinge tut. Wie setzt man diese gänzlich unterschiedliche Arten von Geschichten zusammen und bringt die gemeinsam zum Laufen?
Dave Filoni: Nun die Grundlinien der Geschichte kann ich ja nicht verändern. Sie sind, wie sie sind. Es ist fix, dass es einen Storybogen mit den Jünglingen und einen mit den Droiden geben wird und wir am Ende Darth Maul köpfen [lacht]. Was ich versuche, ist das alles nach Star Wars fühlen zu lassen. Um den Menschen dieses Gefühl zu geben versuche ich, einen Film zu finden, der zu dem Ton der aktuellen Folge am besten passt. Bei den Droiden und Jünglingen habe ich gesagt: „Das muss sich wie Eine Neue Hoffnung anfühlen.“ Dabei nimmst du einen gewissen Teil des Films, zum Beispiel die Szene, in der die Jawas die Droiden fangen. Wenn das nämlich alles ist, was du von Star Wars siehst, wirkt es eher wie ein lieber Kinderfilm, wo es das böse Imperium nicht so richtig gibt. Die Geschichten in der Serie teilen sich ganz von selber in die jeweiligen Kategorien ein. Wir arbeiten an Sequenzen im Universum von Star Wars und ich hole immer wieder mein Team zusammen und sage: „Das ist genau das Feeling und der Ton, die ich haben möchte.“ Für das Maul-Zeug haben wir uns viel mit Die Rache der Sith beschäftigt. Es fließt alles sehr natürlich ineinander. Wenn du die Episoden von Krieg der Sterne aufteilst und dann noch genauer analysierst, entdeckst du, dass sie genauso abwechslungsreich in Atmosphäre und Herangehensweise sind, wie die Folgen unserer Serie.
Aber es gibt auch sehr lustige Reaktionen von Fans. Sie sehen den Trailer am Beginn des Jahres, der wirklich den Ton anschlägt für die ganze Staffel. Aber jeder Einzelne im Star Wars-Fandom sucht sich die Sache heraus, die ihm am meisten gefällt und die er unbedingt sehen möchte. Denn natürlich gibt es Fans, deren Interesse an Droiden oder jungen Jedi ehrlich gesagt sehr gering ist. Sie wollen Maul sehen, der das ganze Haus in Brand steckt und alles zerstört. Seltsamerweise sind das höchstwahrscheinlich auch die gleichen Fans, die nur verzweifelt den Kopf geschüttelt haben, als wir Maul zurückgebracht haben. Aber unsere Fans verändern und entwickeln sich eben sehr rasch [lacht]. Und dann gibt es da einige Kinder - wahrscheinlich die jüngeren Zuschauer auf der anderen Seite - die mehr vom Jedi-Training sehen wollen und sich am meisten auf die Reise nach Illum freuen. Einfach weil das etwas ist, das sie sich immer ausgemalt haben, was das auch ich mir als Kind vorgestellt habe und das zu sehen und dorthin zu gehen ich gerne die Möglichkeit gehabt hätte. So ist das, und dann gibt’s auch noch Leute wie uns, die mehr sind wie…. Ich weiß nicht, ob wir richtige Star Wars-Generalisten sind, aber wir mögen irgendwie einfach alles. Alles was wir in Star Wars sehen, ist eine Reise zur Galaxie weit, weit weg und das was Krieg der Sterne so besonders macht ist, dass dieses Universum seine ganz eigene Atmosphäre und seine besonderen Töne und Geschichten hat. Als Kind dachte ich mir immer „Jabbas Palast ist die Muppet Show“. Aber wenn du weiter zuschaust und es kommt eine Szene mit dem Imperator und dem Imperium ist es beinah ein komplett anderer Film. Genau das wollten wir auch mit unserer Serie einfangen.
StarWars.com: Star Wars war immer schon ein Gemisch aus unterschiedlichen Genres. Ich denke, dass die Natur von Fernsehen, immer alles auf mehrere Teile aufzuteilen, euch dazu angeregt hat, einzelne Aspekte aus der Mischung herauszunehmen und zu sagen: „Ok, wir machen nun 22 Minuten über genau das.“
Dave Filoni: Ja, klar. Aber wenn wir die ganze Serie nur über eine Sache gemacht hätten… Viele Fans sagen: „Ich möchte nur Darth Maul sehen, das ganze Jahr lang.“ Aber ich weiß nicht, ob das funktionieren würde. Ich frage es mich. Ich denke, in gewisser Weise würde es den Quoten von einigen Folgen helfen. Wenn du das ganze Jahr über nur Droiden bekommst und die Leute sich auch nur das erwarten, wären sie vermutlich recht zufrieden damit. Aber wenn du ihnen sagst, dass irgendwann auch Darth Maul kommen wird, sitzen die Leute, die mehr Dramatik und Intensität wollen jede Woche vor dem Fernseher und fragen: „Wo ist Darth Maul? Wo ist Darth Maul? Das hier ist nett, aber ich will das jetzt nicht schauen. Wo ist Darth Maul?“ Ich versteh das, aber so ist es eben. Wenn du als Fan in diesem Bereich arbeitest, verstehst du diese enttäuschten Erwartungen. Aber als Schöpfer versuchst du ihnen immer zu vermitteln: „Nein, nein, nein, glaubt mir, das ist gut. Schaut es auch einfach an, es wird euch gefallen.“
StarWars.com: Etwa “Vertrau mir bei dieser hier! Halte den Blutdurst nur für eine Woche zurück!“
Dave Filoni: [Lacht] So ist es, oder? Echt schwierig.
StarWars.com: Dir ist also offensichtlich klar, was die Fans sich erwarten. Macht es das während den Planungen einer Staffel schwerer zu sagen: „Wir müssen Maul jetzt erst einmal hinten anstellen.“ Gibt es die Versuchung, viel mehr intensive Sachen mit den Hauptcharakteren zu machen?
Dave Filoni: Ich denke, wir balancieren das recht gut aus. Wir versuchen die Dinge nicht überzustrapazieren. Das ganze Autoren-Team ist sich dessen bewusst und versucht alles in Balance zu halten. Wir haben nämlich das Gefühl, dass auch Charaktere eine Art Haltbarkeitsdauer haben. Man sieht sie die ganze Zeit in diesen fantastischen Situationen und irgendwie kommen sie da immer wieder raus. Aber wie glaubwürdig ist das auf Dauer? Mit der Zeit stehen dadurch die Bösewichte als Schwächlinge und die Helden als unfähig da. Das ist meiner Meinung nach der Grund dafür, dass einige Figuren in dieser Staffel so einen hohen Preis bezahlen mussten. Wie oft war Satine schon in der Geschichte involviert? Das Ganze verlangte einfach nach eine Auflösung und wir hatten die perfekte Gelegenheit, die Geschichte zu einem Finale zu bringen.
George war wirklich ganz stark dafür, eine Episode über die Droiden, eine über die Jedi und eine über Politik zu haben. Und wenn ich Episode sage, dann meine ich Story-Bogen. Er wollte diese unterschiedlichen Themen in jeder Staffel haben. Deshalb erzählen wir so viele Geschichten – wir machen tatsächlich sogar 26 Folgen, wir schreiben mehr, als wir dann produzieren – deshalb gibt es manche Ideen, die ihr nicht zu Gesicht bekommt. In dieser Staffel gab es keinen großen Storybogen zu den Klonen, aber das kommt in den nächsten Folgen [also in den Bonusepisoden]. Wir hatten in dieser Staffel nicht viel Zeit für Mutter Talzin oder Ventress. Die Rolle von Ventress war am Schluss sehr wichtig, aber zuvor hatten wir in zwei ganzen Staffeln die Mega-Nachtschwestern-Action. Daher kommts also, dass wir am Ende alles diese vielen Stränge zusammenführen.
StarWars.com: Was für mich am Storybogen rund um die Jünglinge heraus stach, war, dass er diese Stimmung der Kinderfilme aus den 80ern hatte. Und was ich besonders daran mochte, war, dass Hondo und die Piraten wirklich bedrohlich und Angst einflößend waren. Die Bösewichte in Die Goonies waren Angst einflößend, ET hatte Angst einflößende Momente. Kinderfilme aus den 80ern schienen alle bedrohliche Bösewichte zu haben, aber am Ende, hat man es überstanden und alles war okay. Ich hatte das Gefühl, der Jünglinge-Storybogen honorierte das.
Dave Filoni: Ich denke, als wir den Jünglinge-Storybogen ausarbeiteten, war eines der Dinge, die mich am Anfang am meisten beschäftigte, dass es sehr schnell kitschig werden könnte. Es konnte sehr rührselig werden. Aber ich versuchte den Fokus auf Filme zu setzen, die ich als Kind besonders mochte. Einer von denen wäre Goonies, einer von ihnen wäre Explorers – Ein phantastisches Abenteuer, selbst so was wie The Lost Boys, wo man junge Leute sieht, die heroische Dinge tun. Sie hatten eine gewisse einfache Glaubhaftigkeit, und zum Teil muss man das den daran beteiligten Schauspielern zuschreiben.
Ich habe gedacht, wir hätten in unser Geschichte die Möglichkeit, so eine Art Pinocchio-Element einzubringen, eine Steigerung dessen, wie schlecht die Dinge für diese Kinder laufen können. Hondo betritt die Bühne, und er ist gefährlich, aber er ist auch sehr lustig. Er stellt eine Sorte von Schurke dar. Er ist sozusagen der trickreiche Fuchs. Er frisst Dich vielleicht auf, aber wenn für ihn dabei was herausspringt, wickelt er Dich um den kleinen Finger. Ich denke, was bei diesem Storybogen besonders gelungen ist, ist, dass es mit einem sehr magischen Moment beginnt, wo die Kinder unter sich sind, an dem die Gefahr nur in ihnen selbst existiert. Und dann begibt man sich auf die nächste Ebene, auf der es eine Art Gefahr von Außen gibt, allerdings ist es eine wirklich selbstsüchtige Art von Gefahr, motiviert durch den Drang, Geld zu machen. Und [Hondo und die Piraten] sind witzig aber bedrohlich, und ich denke die Kinder sind durchaus in der Lage bis zu einem gewissen Grad mit ihnen fertig zu werden.
Erst als sie wirklich auf sich gestellt sind und sie sich dem stellen und Hondo auf diese sehr jahrmarktsmäßige Art reinlegen – es erinnert einen ein wenig an Dumbo – kommt das wahrhaft Böse in Gestalt von General Grievous um an ihre Tür zu klopfen. Es ist irgendwie interessant zu sehen, wie sie innerhalb dieser vier Episoden so schnell reifen und sogar bis zu dem Punkt, wo sie es schaffen, einen möglichen Bösewicht dazu zu bringen, später gar nicht wie ein Bösewicht zu handeln. Als Grievous erscheint, werden wir alle daran erinnert, dass dieser Typ einfach nur ein böses, mörderisches Ding ist. Mit diesem Typen kann man nicht verhandeln. Ich denke, darum funktioniert das. Die Kinder und die Schauspieler die das gespielt haben, haben uns bisweilen ihre Naivität und Cleverness gut verkauft, ohne dabei zu stark zu übertreiben.
Ich habe versucht, einige Überarbeitungen zu machen und dem ganzen durch Action eine Richtung zu geben. Der Anfang von Teil vier, wo es diese Panzerverfolgung gibt, davon war in dieser Form nichts im Skript. Im Originalskript werden die Kinder an Bord eines Panzers von einem Panzer verfolgt und ein verirrter Schuss zieht über ihren Panzer und trifft die Crucible und lässt sie explodieren. Die Charaktere an Bord des Schiffes sterben, und weil die Jünglinge da draussen sind und kein Schiff mehr haben, um zu fliehen, werden sie gefangen genommen. Sie sehen Grievous Flotte über sich vorbeiziehen und die Piraten haben sie einfach dort draussen zurück gelassen. Sie treffen sich später mit den Piraten. Das war der Originaltakt des Storyrahmens und das Originalskript folgte diesem, aber wenn ich mir das als eine gesamte Entwicklung über 88 Minuten ansah, dann dachte ich, dass wir schon länger keine große Actionsequenz mehr hatten. Und ich wusste, der Mittelteil dieser Episode würde aus viel Gerede und Diskussionen darüber, wie man an Grievous vorbeikommen soll, bestehen. Darum nahm ich mir als Vorbild, worüber ich einmal mit George geredet hatte, nämlich eine Menge Charakter durch Action auszudrücken. Er und ich haben zu dem Zeitpunkt viel über Indiana Jones geredet. Zwei Dinge kamen mir immer wieder in den Sinn: die Flucht auf dem Lastwagen in Jäger und dann der Kampf auf dem Panzer in Der letzte Kreuzzug. Also nahm ich das und schrieb es um, Takt für Takt. Weißt Du, sie sind in diesem Panzer und sie rufen um Hilfe und sie bringen dieses Schiff in die Luft. Es schien einfach einen besseren Aufbau des Problems zu schaffen, etwas, das George zweifellos mit mir durchgegangen ist. Man hat seine Helden, die in einem Problem stecken und das immer schlimmer wird. Deshalb wollte ich das richtig zum Ausdruck bringen. Es gibt einem den Schwung, und wenn dann etwas schief geht, geht alles auf einmal schief.
StarWars.com: Ich möchte gerne einige Schlüsselmomente und Details aus dieser Staffel mit Dir durchgehen und möchte, dass Du erzählst, wie sie zustande kamen, wie sie sich entwickelten und Deine generellen Gedanken dazu.
Dave Filoni: Okay, gut.
StarWars.com: Der Tod von Steela Gerrera.
Dave Filoni: Steela ist ein Charakter, den George entwickelt hat. Wir wollten ein Bruder/Schwester Duo auf Onderon und der Charakter Saw war ein Charakter den George bereits entwickelt hatte und er wollte sich mehr mit diesem Charakter beschäftigen und ein wenig mehr über ihn erzählen. Also entwickelten wir im Laufe dessen Steela [als Saws Schwester], welche als natürliche Gegenfigur zu Ahsoka dienen würde, soweit es Lux betrifft.
Ich werde über Steela Folgendes erzählen: Wenn ich an sie denke, denke ich, dass ich mein grösstes Bedauern an dieser Staffel ihr gilt, da ich wünschte, wir hätten sie nicht getötet. Wir haben diesen Charakter am Ende alle sehr gemocht. Ich denke, sie war sehr erfolgreich. Dawn-Lyen Gardener spielte sie und sie spielte sie hervorragend. Ich habe überlegt ob es eine Möglichkeit gibt, einen Charakter wie sie in der Zukunft wieder zu bringen, da wir sie zu dem Zeitpunkt, als wir bereit waren sie zu töten, so mochten. Aber im Schreibraum, hatten wir das Gefühl, wir können diese Geschichte nicht erzählen und alle ungestraft davonkommen lassen. Es konnte nicht so sauber ablaufen und es musste ein Preis für ihre Freiheit geben, und aus verschiedenen Gründen war es Stella.
Sie war ein fantastischer Charakter. Ich denke, ihr Design ist großartig geworden. Ja, wirklich toll. Ich bedauere es sehr.
StarWars.com: Ich war ziemlich geschockt, als sie starb. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet.
Dave Filoni: Ich muss sagen, es war einer unserer besten Tode. Wenn Du abtreten musst, dann tritt gut ab. Wir haben bei der Bearbeitung an der Szene gearbeitet. Ich wollte genau die richtigen Einstellungen um diesen Moment einzufangen, wenn man glaubt, sie würde heil davon kommen. Wenn man den Hintergrund im Auge behält, gibt es eine großartige Einstellung, die, so glaube ich, mit Ahsoka und Lux beginnt, die beide hochsehen. Und man sieht ihre Reaktion auf das, was passiert ist. Die Kamera schwenkt nach oben und schaut dann runter auf die Klippe, auf der sie sich befindet. Aber die Animation von Lux ist einfach fantastisch. [Animation Supervisor] Keith Kellog und alle haben einen hervorragenden Job gemacht. Und ich denke, das ist einer der Punkte, an dem wir dieses Jahr einen Sprung gemacht haben - bei der Dramatisierung der Figuren. Die feinen Ausdrücke waren dieses Jahr wirklich zu erkennen und wir hatten eine Menge sehr anspruchsvoller Informationen zu vermitteln. Ich denke, jetzt endlich kriegen wir das gut hin.
StarWars.com: Gregors Gerry Cheevers-artiger Helm. [Anm. der Redaktion: ein ehemaliger kanadischer Profi-Eishockeypieler von den Boston Bruins, dessen Hockeymaske mit einem Muster aus stylisierten Nähten verziert war]
Dave Filoni: Boston gewann den [Stanley] Cup als wir ihn entwarfen. Und ich dachte, das sieht super aus. Jeder, der Hockey spielt, kennt Gerry Cheevers Maske. Gemäß den meisten Aussagen, war es das erste Mal dass ein Goalie seine Maske bemalte. Ich war Goalie, weil man eine Maske bekam und für mich gab es da immer einen starken Bezug zu den Sturmtruppen und ihren Helmen. Also dachte ich, es wäre ein naheliegender Wink in diese Richtung und ich denke nicht, dass es Mr. Cheevers etwas ausmachen würde, und ich denke, Leute aus Boston hatten eine Menge Spaß daran. Zudem ist es so, dass viele Leute es nicht mal gewusst haben. Sie sehen es und würden nicht mal an was denken, was irgendwie tragisch ist für mich [lacht] . Also wenn danach irgendein Kind das nachschlägt und ein Bild von Gerry Cheevers findet, denke ich, wäre das cool. Weißt Du, warum nicht? Das geht weit zurück … ich bin in Pittsburgh aufgewachsen und ich habe Goaliemasken in meinen Sommerferien bemalt.
StarWars.com: Weiß Gerry Cheevers von dieser Ehre?
Dave Filoni: Das glaube ich nicht. Ich mein, vielleicht, wenn er ein großer Star Wars-Fan ist, aber ich bezweifle es. Ich denke nicht, dass er The Clone Wars schaut. Aber wer weiß, vielleicht wird ein Boston-Fan ihn darauf aufmerksam machen und er würde so was sagen wie: "Wovon redest Du?" [lacht]
StarWars.com: Ich weiß, Du bist ein Fan der Penguins [Pittsburgher Hockeymannschaft, Anm. der Redaktion]. Ich sollte Dich wissen lassen, dass ich ein großer Rangers-Fan bin [New Yorker Hockeymannschaft, Anm. der Redaktion]
Dave Filoni: Oh, das tut mir leid zu hören. Das ist schrecklich. Obwohl ich [Henrik] Lundqvist mag. Lundqvist ist ein großartiger Goalie.
StarWars.com: Gibt es irgendeine Chance, da Du Henrik Lundqvist magst, einen "King Henry" irgendwo in die Show einzubauen?
Dave Filoni: [lacht] Er müsste etwas Bedeutendes machen, wie zum Beispiel den Cup zu gewinnen, was einfach nicht passieren wird. [lacht] Es wird nicht passieren!
StarWars.com: Er hat die Vezina gewonnen! [Eishockey Trophäe der NHL für den besten Torhüter der Saison, Anm. der Redaktion]
Dave Filoni: Nun, das ist nett. Irgendjemand gewinnt sie jedes Jahr.
StarWars.com: "Die Versammlung", in welcher die jungen Jedi ihre Lichtschwertkristalle finden müssen und die Darstellung der Lichtschwertkonstruktion.
Dave Filoni: "Die Versammlung" war, glaube ich, Georges Versuch zu verdeutlichen, wie sich ein Jedi fühlt, wenn er sein Lichtschwert erhält und er empfand, dass das etwas wäre, was geschieht, wenn sie sehr jung sind. Er hat uns alle wirklich überrascht, als er uns erzählte, dass die Kristalle keine Farbe haben bis die Jedi sie tatsächlich erhalten. Und da dachte ich, dass das echt interessant ist. Das ist eine dieser Dinge, die nur von George kommen, wenn man sich an den Geist der Star Wars-Enzyklopädie wendet. Es macht Sinn, denn wenn eine durchschnittliche Person in diese Höhle geht, sieht sie Tonnen von Eis und Tonnen von Kristallen und man kann den Unterschied nicht erkennen. Es ist wie ein Verteidigungsmechanismus. Aber wenn ein Jedi mit einem in Einklang steht, mit jenem, der ihn ruft, können sie ihn finden. Und wenn sie ihn haben, wird er eine Klinge erzeugen, wenn er eine bestimmte Farbe bricht. Ich dachte, das war eine nette Enthüllung.
Ich mochte auch, dass es etwas sehr Spirituelles war. Die Bedrohung in der Höhle besteht im Grunde aus dem, was man mit sich nimmt, was genau das ist, was Yoda zu Luke sagte. Es machte Sinn für diese jungen Kinder. Es war seit dem mehrmals ein Thema. Ich wurde gefragt: "Was macht also ein Jedi, wenn er später sein Lichtschwert verliert?" Nun, A) sie sollten ihr Lichtschwert nicht verlieren, aber B) es gibt genug Lichtschwerter die im Lauf der vielen, vielen, vielen Jahre von gefallenen Jedi verloren wurden, dass es im Tempel genug Kristalle gibt. Also müssen sie nicht wirklich den ganzen Weg bis nach llum gehen um einen zu bekommen, und weil diese von gefallenen Jedi kommen, können sie diese Kristalle tatsächlich benutzen und sie würden für sie funktionieren.
Diese ganze Einstimmung und das alles ist einfach ein besonderer Moment für sie als Kinder um mit der Macht in Einklang zu kommen. Es geht nicht so sehr darum, in Einklang mit deinem Lichtschwert zu kommen. Das ist der grosse Fehler, den wir alle machen, sich zu sehr an sein Lichtschwert zu binden [lacht]. "Oh meine Güte, ich muss eins haben." Aber erinnere dich, wir sind Jedi. Ein Lichtschwert ist nur ein Ding. Es ist nicht Excalibur, es ist kein ultimatives super besonderes Ding. Für uns ist es das, weil wir es zu einem Symbol machen wenn wir den Film sehen und Luke das Lichtschwert seines Vaters erhält. Dieses Lichtschwert hat etwas mehr Bedeutung, weil es seinem Vater gehört hatte. Aber als er es verliert, merkt man …
StarWars.com: Dass er nicht ausflippt.
Dave Filoni: Er geht nicht auf eine Reise in die Tiefen der Wolkenstadt um das Lichtschwert seines Vaters zu holen und er beklagt auch die Tatsache, dass er sein Lichtschwert verloren hat nicht übermäßig. Ich meine, wir waren als Kinder wahrscheinlich mehr betroffen dass er sein Lichtschwert verloren hat [lacht]. All diese Dinge kamen irgendwie auf als wir unsere Geschichte der Lichtschwerter erzählten und George hatte eine Menge Gedanken hierzu. Es läuft letztlich alles auf Selbstsüchtigkeit gegen Selbstlosigkeit hinaus. Das ist immer eines der Schlüsselelemente wenn man sich mit Jedi oder den Sith beschäftigt und ich denke, dass kommt in "Die Versammlung" zum Ausdruck.
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