Mit Licht geht das genauso. Sterne, die sich von der Erde weg bewegen, erscheinen im Spektrum zum Rot hin verschoben. Alles, was wir wahrnehmen, nehmen wir im Allgemeinen über Elektromagnetismus wahr. Was wir sehen (Licht), was wir fühlen (Luftmoleküle, die unsere Haut berühren), was wir hören (Druckwelle, die sich in der Luft ausbreitet). Wenn wir uns also mit höherer Geschwindigkeit bewegen, als die mit der wir unsere Informationen erhalten, wird unsere Wahrnehmung gestört. Da ist also nichts mit Schachspielen, während die Millennium-Falcon im Hyperraum rumfliegt.
Ein anderes, typisches Problem ist die Energie, um etwas auf derartig hohe Geschwindigkeiten zu beschleunigen. Aufgrund der Allgemeinen Relativitätstheorie würde die Energiemenge dafür ins unermessliche steigen.
Man kann diese Grenze also nicht durchbrechen. Wie wäre es, wenn man sie einfach umgeht. Naja, einfach geht das natürlich nicht. Die Lösung heißt Wurmloch. Interessant, und was ist ein Wurmloch, bitte schön?
Leichtverdaulich ausgedrückt ist ein Wurmloch eine Art Abkürzung. Zwei entfernte Punkte, z.B. Coruscant und Tatooine, sind durch diese Abkürzung verbunden.
Ein Vergleich: Man läuft Schrittgeschwindigkeit, also ungefähr 4 Km/h, durch die Gegend. Hüpft man aber auf ein langes Laufband, was sich natürlich in gleicher Richtung bewegt, ist man schneller als 4 Km/h, obwohl man selbst eigentlich noch mit seinen 4 Km/h dahin schleicht. Das ist natürlich sehr vereinfacht. Nur um das Prinzip des Umgehens der Lichtgrenze zu zeigen. Wo will man im Weltraum auch ein Laufband herbekommen?
Um ein solches Wurmloch zu erschaffen braucht man Dinge, die praktisch unmöglich sind. Das wichtigste: sogenannte negative Energie. Leider weiß man nicht, ob es die überhaupt gibt. Wenn man die Masse des Planeten Jupiter in negative Energie umwandelt, angenommen es gäbe sie, würde man genau diese Energie benötigen um ein Wurmloch mit gerade mal 1 Meter Durchmesser zu erschaffen. Die Millennium-Falcon könnte man also höchstens in Einzelteilen durchbringen. Außerdem hätte man, wenn man die Zeit beachtet, durch die Krümmung von Raum und Zeit die Reise beendet, bevor man sie überhaupt begonnen hat. Klingt komisch, oder? Nach Einstein hängen Raum und Zeit nun mal zusammen.
Wem das nichts ausmacht, hier ist eine kleine Bauanleitung für Wurmlöcher von der NASA:
Wenn du das alles gemacht und gut aufgepasst hast, stellst du vielleicht fest, dass du, als du den zweiten Ring plaziert hast, schon am Ziel deiner Reise warst! Nicht gerade die effektivste Lösung.
Aber in StarWars wird ja nicht immer schneller als das Licht geflogen. Es gibt da noch diese schönen leuchtenden Antriebe, die Hoersch-Kessel-Ionen-Antriebe. Diese werden zum Beispiel in den TIE-Fighters eingesetzt. Ist das vielleicht zur Abwechslung mal etwas, was es wirklich gibt? Ich kann beruhigend sagen: ...eventuell.
Die Idee der Ionen-Antriebe geht bis ins Jahr 1959 zurück. 1964 haben zwei dieser Antriebe mit dem NASA-Satelliten SERT1 sogar schon Testflüge hinter sich gebracht. Einer hat's geschafft - der andere nicht.
Im Grunde nichts anderes als einfache Physik. Man Ionisiert ein Gas, so dass es eine elektrische Ladung hat. Man erhält Gas-Ionen und dazu Elektronen. Das ionisierte Gas wird durch ein elektrisches Feld am Ende des Motors geschickt und die Ionen, die das Triebwerk verlassen, erzeugen einen Schub.
Der Ionen-Antrieb wird im Moment in der "Deep Space 1"-Mission getestet. Hier wird als Antriebsgas Helium verwendet, während in den 60´ern Cäsium benutzt wurde.
Aber es gibt einen Unterschied zu den Antrieben in StarWars. Der Schub ist nicht gerade sehr stark. Es ist zwar effizient, wenn man die Menge an Gas, die man benötigt, und den Schub betrachtet, aber der Schub ist zu sanft um von der Erdoberfläche wegzukommen. Wenn man erst einmal oben ist, kann man den Antrieb nutzen - wenn man es nicht gerade sehr eilig hat. Starkes Beschleunigen ist nicht drin. Wenn man aber Zeit hat, kann man sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Aber so elegant wie die TIE-Fighters kann man damit nicht manövrieren.
Artikel von Darth Yoda