In den heutigen Zeiten ist der Erfolg für Serien nicht mehr ganz so einfach zu bestimmen. Die großen Streaming-Anbieter sind nicht sehr freizügig mit ihren Zahlen, sodass sich vor allem Analysten mit diesem Thema beschäftigten. Da dies jedoch auch eine gewissen Unschärfe enthält, lässt sich über den wahren Erfolg weiterhin fast nur spekulieren. Sogar dann, wenn sich ein Anbieter zu konkreten Zahlen hat hinreißen lassen, wie es Disney für Star Wars unlängst tat.
Just als die ersten Analysten mit ihren Einschätzungen um die Ecke kamen, dass die neue Star Wars Serie Ahsoka nicht gut angelaufen ist, hat sich Disney via starwars.com bemüßigt gefühlt, offizielle Zahlen zu veröffentlichen. Die Webseite spricht in einem Beitrag davon, dass die erste Folge, Meister und Schüler, 14 Millionen mal geschaut wurde. Doch keine Statistik ist hilfreich ohnen einen Kontext oder Bezug. So wissen wir bis heute nicht, wie viele Abrufe die jeweiligen Staffelstarts von The Mandalorian, The Book of Boba Fett, Obi-Wan Kenobi oder Andor hatten, damit wir diese Zahl in einen sinnvollen Kontext setzen könnten. Der Hinweis im Statement, dass es die meist geschaute Folge der letzten Woche war, ist aufgrund der Tatsache, dass keine parallele Serie gestartet ist, auch eher erwartbar, als erfolgreich.
Somit sind wir trotz einer offiziellen Meldung auch nicht wirklich schlauer, was den Auftakterfolg der Serie angeht. Zeit, uns den Analysen zu widmen...
Typischerweise widmen sich Anbieter, wie Samba TV und PlumResearch diesen Fragen. Der Erstere hat auch etwas zu Ahsoka zu vermelden, allerdings keine positiven Zahlen.
Der Anbieter Samba möchte ermittelt haben, dass 1,2 Millionen Haushalte in den USA in den ersten sechs Tagen nach der Veröffentlichung der ersten Folge die Premiere geschaut haben. Dankenswerterweise liefern sie auch Bezugsgrößen. So war etwa der Start von Andor auf einem vergleichbaren Niveau, die dritte Staffel The Mandalorian wäre jedoch besser angelaufen.
Diese Zahl von 1,2 Millionen Haushalten gilt es für uns in einen Kontext zu setzen. Während StarWars.com über den globalen Start sprach, konzentriert sich der Anbieter lediglich auf US-amerikanische Haushalte. Die Zahl wird außerdem aus der Nutzung der SambaTV-App oder deren Endgeräten gezogen und auf alle Haushalte in den Vereinigten Staaten hochgerechnet. Der inzwischen weit diversifizierte Abrufmarkt über Tablets oder Smartphone ect. wird nicht abgegriffen. Somit unterscheiden sich zwar die Zahlen von Samba und StarWars.com signifikant, sie widersprechen sich allerdings auch nicht.
Was können wir nun daraus für eine Einschätzung des Erfolgs von Ahsoka nehmen? Aus unserer Sicht recht wenig. Zumindest auf die Zahl der Zuschauenden lässt sich kein solider Rückschluss ziehen, ohne dass vermeldete Zahlen in einen sinnvollen Kontext gesetzt werden. Was man an dieser Stelle jedoch auch sagen muss ist, dass wenn Disney damals nach dem Start von Obi-Wan Kenobi vermeldet hatte, dass dies der erfolgreichste Serienstart auf Disney+ war, sodass kann man im Umkehrschluss davon ausgehen, dass dies Ahsoka nicht gelungen ist.
Deswegen muss die Serie aber auch nicht "nicht" erfolgreich sein. Auf Rotten Tomatoes beispielweise hat die neue Serie sowohl bei den Kritiker:innen als auch bei den Zuschauenden eine höhere Wertung bislang, als es Kenobi erreicht hat.
Insofern lässt sich der wahre Erfolg wohl nur darin bemessen, ob wir Folgeprojekte, wie Spin-Offs oder zweite Staffeln zu sehen bekommen...
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Thrawn1138
@Marshall 3PO
"Wenn heute aber schon vor Release ein diverser Cast angekündigt wird, wird dies meist direkt als Woke abgestempelt. Die heutige Mentalität der gespaltenen Amerikaner plus das Internet heizen meiner Meinung nach diese Argumentation an. Und jetzt wollen auch Queere Gruppen in Mainstream Medien repräsentiert werden (ihr gutes Recht) ..."
Dazu gibt es aber auch noch eine andere Seite, die dieses Verhalten bewusst forcieren und / oder ausnutzen.
Zum Beispiel Boulevardblätter und große Firmen (vielleicht auch Disney / LF) etc.
Ich erinnere da nur an die kürzlichen Casting News zu Accolyte (oder war es Skeleton Crew? ), wo man es unbedingt zur Schlagzeile machen musste, das man eine Non Binäre? (oder Transgender ??? Ich verliere bei den ganzen Gruppierungen langsam echt den Überblick) Darsteller/in gecastet hat. Warum ist das eine Schlagzeile wert, wenn nicht aus PR Gründen, weil man sich als aufgeklärtes Unternehmen präsentieren und daraus Profit schlagen möchte?
Den ganzen Gruppierungen von Minoritäten geht es doch in erster Linie darum, akzeptiert und nicht ausgegrenzt und anders als andere Leute behandelt zu werden. Das sie ihren Job bekommen, völlig unabhängig von ihrer sexuellen, geschlechtlichen oder religiösen Ausrichtung.
Macht man aus ihnen aber nun eine Schlagzeile, oder eine öffentliche PR Promotion, dann zerrt man diese Leute in die ersten Reihe und macht aus ihnen etwas besonderes, seltenes, etwas was gesondert behandelt werden muss. Ich glaube den meisten Queeren Leuten ist das gar nicht so recht. Und wenn man tatsächlich dahin möchte, das Queer normal wird, dann sollte man auch anfangen Queere Menschen normal zu behandeln und sie nicht zu etwas Andersartigen oder Besonderem macht (wie zu alten Zeiten in einer Freakshow). Und vor allem sollte man aufhören damit (eben wie in der Freakshow) auch noch Geld verdienen oder sein Image aufpolieren zu wollen, in dem man Queer als als PR oder Werbeprodukt verkauft.
Deerool
@Deerool: "Macht man aus ihnen aber nun eine Schlagzeile, oder eine öffentliche PR Promotion, dann zerrt man diese Leute in die ersten Reihe und macht aus ihnen etwas besonderes, seltenes, etwas was gesondert behandelt werden muss. Ich glaube den meisten Queeren Leuten ist das gar nicht so recht. Und wenn man tatsächlich dahin möchte, das Queer normal wird, dann sollte man auch anfangen Queere Menschen normal zu behandeln und sie nicht zu etwas Andersartigen oder Besonderem macht (wie zu alten Zeiten in einer Freakshow). Und vor allem sollte man aufhören damit (eben wie in der Freakshow) auch noch Geld verdienen oder sein Image aufpolieren zu wollen, in dem man Queer als als PR oder Werbeprodukt verkauft."
Du sprichst mir aber so was von aus der Seele. Ich würde vorschlagen, dass als Standard Manual an alle Film- und Kunstschaffenden zu etablieren. Top!
Gazzman
@Gazzman:
"Ganz einfach, der Mehrwert ist, das ganze in aktueller Tricktechnik, moderner Filmkunst, aktuellen Schauspielern für die heutige und nachfolgende junge Generation aufzulegen, damit die den Fuß in die Star Wars tür bekommen."
Aber der ist bei der OT halt minimal. Die moderne Filmkunst (also im Sinne von Franchise-Kino, Trilogie-Dramaturgie usw) wurde durch die OT erst erfunden und wird seit her im Wesentlichen nur kopiert. Minimale Anpassungen und Weiterentwicklungen mit Kameraarbeit und so mag es geben, aber die rechtfertigen kein Remake.
Die moderne Tricktechnik wurde unter anderem von der PT, Herr der Ringe und auch Matrix überhaupt erst salonfähig gemacht. Ich kann da allerdings bis heute nicht den großen Vorteil gegenüber OT erkennen. Ich denke, dass es sich dabei vor allem immernoch um eine Methode der Kosteneinsparung handelt, weil es deutlich billiger ist, im Studio zu drehen, als samt Team und Equipment durch die halbe Welt zu reisen und riesige Kulissen zu bauen, sowie man es bei Andor ja noch gemacht hat.
Nicht umsonst versucht man ja auch mit Starcraft den Charme der damaligen Tricktechnik wieder einzufangen.
"Die Effekte, das trotz Special Edition immer noch körnige, verwaschene Bild, die Filmmusik, die trotz Überarbeitung immer noch qualitativ aus einem Plattenspieler zu kommen scheint. Das alles muss neu gemacht werden."
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Remastering mit ner KI Software solche Probleme in Zukunft lösen wird. Technisch wäre es schon jetzt möglich. Aber wahrscheinlich noch zu teuer.
"Wenn junge Leute nichts mit der OT anfangen können, dann werden sie Star Wars nie so leben und lieben können wie wir das tun. Es bleibt dann nur ein beliebiges Franchise."
Ich denke umgekehrt wird da eher ein Schuh draus. Wenn junge Leute die Charaktere und Welten durch andere Medien lieben gelernt haben, dann werden technische Aspekte zunehmend vernachlässigbarer.
Das ist eigentlich überall so bei Filmen, Spielen, Musik. Man fängt meistens mit aktuellem Zeug an, weil man dadurch darauf gestoßen ist und arbeitet sich dann nach hinten durch, um mehr von der Magie zu bekommen. (auch im Kontext der jeweiligen Zeit).
Deswegen glaub ich auch nicht, dass die Menge an Leute, die mit der OT ein Problem haben, eine nennenswerte Größe erreicht hat. Noch nicht jedenfalls. Wenn wir alle Filme durch VR Brillen gucken, mag das anders sein.
(zuletzt geändert am 05.09.2023 um 16:11 Uhr)
OvO
@Deerol
Auch von meiner Seite Zustimmung.
Natürlich ist das Casting von "queeren Menschen" gefundenes Fressen für die Boulevardpresse. Aus einer an sich mäßigen interessanten Casting Neuigkeit kann das Boulevardblatt eine hitzige Diskussion entfachen, was den Verkaufszahlen ja zu Gunsten kommt.
Und ja auch große Produktionen werben mit ihrem diversen Cast. Sowie auch Firmen z.B den Pride Month als Anlass sehen ihr Logo zu verändern. Dahinter steckt aber nicht wie zu viele Glauben eine versteckte Agenda die uns "umprogrammieren" will, sondern ganz simples Marketing. Queerness ist wie ein Bestseller, das wahre Konzept dahinter interessiert die Konzerne recht wenig, was man daran erkennt, dass in Ländern die LGBT verbieten, die ansonsten so offen präsentierte Queerness der Konzerne versteckt wird. Woran mag das wohl liegen? Bei Firmen und Konzernen geht es halt am Ende um das Geld, deshalb die ganz klare Zurschaustellung.
(zuletzt geändert am 05.09.2023 um 16:10 Uhr)
Marshall 3PO
Gazzman
OvO
@Gazzman
"Bei Special Edition wäre ich bei dir...nur dann müsste es eine wirkliche Special Edition sein.
...
Aber ja, wenn man es hinbekommt die OT nach heutigen Standards optisch aufzuwerten, könnte das was werden."
Als SW Fan der ersten Stunde würde ich die Neubearbeitungen natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten.
Einerseits würde ich die alten Effekte vermissen, die für mich eine ganze Menge des Charms von SW Filmen, mit denen ich aufgewachsen bin, ausmachen.
Anderseits bin ich auch mit dem Kino und seiner Entwicklung zum heutigen Standard mitgewachsen, so das ich einen optisch gut gemachten Film auch zu schätzen weiß und wäre schon Neugierig, wie die OT wohl mit heutigen Mitteln aussehen würde. Einen ersten Vorgeschmack darauf bietet ja zum Beispiel Adywans Revisited Version, wenn auch nur im Semiprofessionellen Bereich. Wenn ich mir überlege, was ILM heute noch aus ANH rausholen könnte....
Aber als Regisseur für die neuen Sequenzen (welche in erster Linie CGI Action Sequenzen wären) , bitte jemand, der sich auch im Griff hat und nicht vor lauter Euphorie komplett über das Ziel hinausschiesst, und alles mit überbordenden CGI voll ballert oder die Action einfach übertreibt. Also bitte kein JJ Abrams für Special Edition 2.0 (No Offense, ich finde nur das er bei EP 9 einfach übertrieben hat).
Gareth Edwards wäre toll. Was er bei RO gemacht hat war super und er kommt selber aus dem Special Effects Bereich, hat also auch von der Technik und den Möglichkeiten Ahnung.
Und wenn ich die OT mal wieder mit den alten Aufnahmen sehen möchte, dann schiebe ich halt eine der vielen version, die ich zu hause habe rein. (angefangen von VHS, VHS Widescreen, DVD (SE), BluRay (SE) )
Deerool
@ Deerool
"Und wenn ich die OT mal wieder mit den alten Aufnahmen sehen möchte, dann schiebe ich halt eine der vielen version, die ich zu hause habe rein. (angefangen von VHS, VHS Widescreen, DVD (SE), BluRay (SE) )"
Nicht zu vergessen die "Harmy's Despecialized Edition", die beste Version der OT-Ur-Fassung, die man derzeit kriegen kann. Die gibt es mittlerweile sogar mit dem klassischen "Krieg der Sterne"-Schriftzug am Anfang des Lauftextes. Habe ich das letzte Mal in den 80ern im Kino gesehen.
Sollte es irgendwann mal eine Neubearbeitung von Special Effects geben, würde ich mir wünschen, dass man sich diverse Shots, bzw. auch längere Sequenzen der PT vornimmt, die zu arg nach Videospiel ausschauen. Spontan kommt mir die Schlacht von Naboo in den Sinn, aber auch die Schlacht von Geonosis. Der Kampf zwischen Anakin und Obi-Wan auf Mustafar muss imho jedoch nicht den Vergleich mit neueren Produktionen scheuen.
(zuletzt geändert am 05.09.2023 um 22:33 Uhr)
Avenger
So. Weil ich gerade bei der News zu Folge 4 schon den 100. Kommentar geschrieben habe und mich diese 99 bei dieser News stört, schnell noch ein weiterer 100. Kommentar.
Aber damit es auch inhaltlich bleibt:
Ich finde, dass die Serie weitaus mehr einheitliches Lob erhält (bisher) als die anderen Serien seit MANDO S2. ANDOR klammere ich mal etwas aus, weil es hier zwar auch unterschiedliche Meinungen gab, aber die Serie eigentlich vor allem von denjenigen geguckt und besprochen wurde, die es gut fanden und diejenigen, die damit nichts anfangen konnten, entweder nicht weitergeguckt oder zumindest nicht so vehement gegenan gegangen sind. Individuelle Kommentar-Duelle hier auf SWU mal ausgenommen
Insofern fühlt es sich so an, dass AHSOKA trotz aller (berechtigter) Kritik weitaus weniger spaltet als Vieles aus dem Hause Lucasfilm seit 2017. Auch der Umgang untereinander ist etwas besser geworden. Ja, es gibt Kritiker und Verteidiger, aber es läuft meiner Meinung nach deutlich zivilisierter ab als zuvor. Und das dürfte definitiv als Erfolg zu verbuchen sein, denke ich
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