Das Empire-Magazin hat seine mit Spannung erwartete Sonderausgabe nach der Celebration veröffentlicht, in der diverse Interviews aus London erstmals verwertet werden. Wir werden zu weiteren Dingen kommen, doch zuerst widmen wir uns einer Dave-Filoni-Aussage zur Rolle Thrawns in der Favreauniverse-Ära:
Ist Thrawn aus Ihrer Sicht der große Bösewicht dieser Ära der Neuen Republik? Ist das die Rolle, zu der Sie ihn aufbauen?
Auf jeden Fall, in meinen Augen. Als Timothy Zahn Erben des Imperiums schrieb, machte er Thrawn zu diesem ikonischen Bösewicht, weil der anders war als alles, was wir bis dahin gesehen hatten. Er war kein weiterer behelmter, lichtschwertschwingender Schurke. Es ist sehr verlockend, Figuren wie Vader zu schaffen, weil der so ikonisch ist. Aber Tim hatte den Mut, jemanden zu schaffen, der nicht so ist, der nicht diese Fähigkeiten hat, aber auf eine andere Art und Weise kämpfen kann.
Das Krieg in Krieg der Sterne – die Tatsache, dass er Großadmiral ist, ein Anführer, ein Militärstratege, eine Art Moriarty, jemand, der besser denkt als Du, der Dich strategisch ausmanövriert –, das kam wirklich gut an. Er ist ein entscheidender Akteur in dieser Zeitspanne. Wir können uns glücklich schätzen, diese Figur zu haben, und wir können uns glücklich schätzen, dass Lars [Mikkelsen] ihn spielt.
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OvO
Kyle07
WilliamFMorrow
ionenfeuer
Mal ganz ehrlich, es fühlt sich für mich absolut nicht so an als wäre Thrawn der Oberböse auf den diese Phase hinarbeitet. Anders als bei den Avengers, wo Thanos bereits am ende des ersten Films angeteasert wurde, wirkt es auf mich hier so, als hätte man Thrawn eher eingesetzt, weil er halt gerade passt.
Es war nie ein "Mandoverse" geplant. Es begann als Spaghetti-Western, dann mauserte es sich zur Cameo-Maschine und je mehr Filoni darüber nachdachte, desto mehr gefiel ihm vermutlich die Idee dass er das ganze zu seinem Vehikel machen könnte, die offen geendeten Rebels-Stränge zusammenzuführen.
Thrawn ist für mich ein genialer Charakter, jemand, dessen Dialoge eher aus Gilroys, Nolans oder Tarantinos Feder stammen sollte, oder eben aus der von Timothy Zahn. Filonis schreibweise ist jedoch eher schlicht. Einfach. Kindgerecht. Seine Darstellung in Rebels war für mich ein absolutes Downgrade gegenüber seiner Darstellung in der Thrawn-Trilogie...Dazu kommt, dass er in Rebels andauernd verloren hat. Ja geradezu ständig! Ich habe einfach kein Vertrauen darauf dass Filoni weiß wie er Thrawn anständig umsetzen soll. Plump verglichen: Die Thrawn-Trilogie ist wie eine Sushi-Platte. Abwechslungsreich, exotisch, delikat, kompex! Rebels ist ein Burgerking-Menü. Quietschbunt mit nem Spielzeug drin, und man sollte keinesfalls auf die Zusatzstoffe gucken weils den Spass ruiniert. Es passt für mich einfach nicht zusammen und bereitet mir große sorgen...
(zuletzt geändert am 11.05.2023 um 21:30 Uhr)
GeneralSheperd
Cantina Fun
ionenfeuer
Cantina Fun
Ich kann jedem nur raten sich einfach selbst Rebels anzuschauen und sich ein eigenes Urteil zu bilden. Man könnte überrascht werden, wie gut die Serie, natürlich auch neben kindlichen Humor, mit ihren Figuren und deren Entwicklungen umgeht. Wer natürlich Komplexität wie bei Andor oder düsteres Star Wars FSK 18 erwartet, der wird enttäuscht werden. Ich als Erwachsener hatte an Rebels auf jeden Fall großen Spaß und habe die Crew der Ghost schnell ins Herz geschlossen. Auch finde ich Thrawn wirklich gut umgesetzt, auch wenn er als Antagonist einer Kinderserie nicht jede Woche als Sieger hervorgehen konnte. Ich freue mich sehr darauf, die Figuren dann bald in einer Live-Action Serie wiederzusehen, die sicher einige Dinge anders machen wird als Rebels.
CmdrAntilles
So kindlich finde ich den Humor bei "Rebels" gar nicht mehr. Da ist Grogu mit seinen Sperentzchen deutlich auffälliger. Im Gegenteil, eigentlich hat Rebels einen soliden Dialogwitz für jung und Alt zu bieten. Chopper ist als Droiden Sidekick eine deutlich düstere, sarkastischere Version von R2 und auch Ezra wird sehr schnell zu einer ernstzunehmenden Figur, mit Ängsten, Zweifeln und Fehlern.
Das Kindlichste an der Serie ist manchmal an der Simplizität zu erkennen, wie schnell sich die Plots auflösen oder das die Imps sich halt extrem dämlich anstellen. Das ist aber auch der Cartoon Struktur geschuldet und weil sie manchmal mit einer Folge zu viel erzählen wollen.
Ich finde Kinderserie ist definitiv kein treffendes Attribut für "Rebels", trotz mancher Zugeständnisse ans Medium.
Abgesehen von der visuell etwas eintönigen ersten Staffel, hat die Serie viele abwechslungsreiche Abenteuer im Star Wars Universum zu bieten, ein vernünftigen Progress bei Story und Figuren (zuweilen mehr als bei Mando) und wirklich solide Drehbücher, die teilweise es locker mit den der Live Action Serien aufnehmen können.
(zuletzt geändert am 15.05.2023 um 09:59 Uhr)
CmdrAntilles
Mir hat Thrawn in REBELS durchaus auch gefallen und bin daher auch sehr froh, dass nicht nur Lars Mikkelsen als Thrawn sondern auch Kevin Kiner als Komponist von Thrawns tollem musikalischen Thema zurück ist.
Trotzdem würde ich mir für den AHSOKA-Thrawn wünschen, dass man hier den Charakter nicht bloß aus REBELS übernimmt, sondern ein bisschen was von der Vielschichtigkeit des Thrawns aus den aktuellen Timothy Zahn Romanen hinzufügt. Etwas mehr Facetten als böses Mastermind und etwas mehr Motivation als "Das Imperium soll wieder erstarken" wäre schon wünschenswert. Cool wäre es zudem, wenn Filoni es gelingt, Thrawns taktisches Genie noch etwas mehr auszubauen und eine nachvollziehbare Verbindung zu seiner Kunstliebe herstellt. Das Konzept ist verdammt cool, aber schon bei Thrawns Debüt in HEIR TO THE EMPIRE fand ich es nicht immer glaubwürdig.
Zu REBELS selbst würde ich schon sagen, dass mir die Serie insgesamt ziemlich gut gefallen hat. Ein Vergleich mit anderen Animationsserien und eine Art Ranking wie es der geschätzte @CmdrAntilles getan hat, fällt mir allerdings schwer, da ich REBELS schon sehr lange nicht mehr vollständig geschaut habe. Ähnlich wie bei TCW kehre ich immer wieder gerne zu individuellen Folgen oder Szenen zurück, die mir wirklich gut gefallen, aber in allen Animationsserien (vor allem in den jeweils frühen Phasen) gibt es doch erstaunlich viele Folgen, die ich mir nie wieder ansehen werde.
Was mich allerdings immer etwas gestört hat, waren die vielen Cameos. Einige passten, aber die Fülle war etwas zu groß. Ich mein, die sehr überschaubare Crew der Ghost hatte es irgendwann mit den wichtigsten Köpfen des Imperiums (Grand Inquisitor, Tarkin, Yularen, Thrawn, Vader, Palpatine), der Rebellen-Allianz (Leia, Bail, Dodonna, Mon Mothma, Saw, R2-D2, C-3PO, Wedge) oder anderen berühmten Figuren wie Rex, Lando, Hondo, Obi-Wan, Bo-Katan, Ahsoka, Yoda oder Maul zu tun, sodass es eigentlich schon erstaunlich ist, dass sich ihre Wege nie mit Krennic, Cad Bane, Boba Fett, Han, Chewie oder (dem echten) Jabba the Hutt gekreuzt haben (oder vergesse ich hier was?). Luke und die Familie Lars haben wir ja zum Glück nur kurz in der Ferne gesehen.
Also ich fand das insgesamt etwas zu viel, weil es die Galaxis dann doch etwas sehr klein gemacht hat. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar unfassbar coole Momente in REBELS und ich kann jedem, der es noch nicht gesehen hat, empfehlen, die Serie zu schauen und bis zum Ende dran zu bleiben. Es lohnt sich!
(zuletzt geändert am 15.05.2023 um 15:12 Uhr)
Von allem was von Disney Star Wars bis heute kam halte ich Rebels für mit Abstand das Beste.
Auch besser als TCW Staffel 7, Mandalorian, Andor, alle Filme und so weiter.
Allerdings wirds erst ab Mitte Staffel 2 richtig interessant (wenn ich mich recht erinnere). Der Anfang ist schon arg kindgerecht gemacht. Lohnt sich aber auf jeden Fall das durchzustehen.
(zuletzt geändert am 15.05.2023 um 15:53 Uhr)
OvO
Rebels bietet Fans ja auch das, wozu die Kinofilme nie den Erzählraum hatten, nämlich eine kontinuierliche Ausbildung eines Machtnutzers, nicht unter idealen Bedingungen, aber doch mit klar zu erkennendem Fortschritt.
Interessant für alle, die da einen besonderen Wert drauf legen.
(zuletzt geändert am 15.05.2023 um 18:11 Uhr)
Kann sein. Ist jetzt aber kein Aspekt, der mich besonders fesseln würde. Mich begeistert der Werdegang von Kanan und Hera viel mehr als jener von Ezra. Und auch wie die Themen Darth Maul, Mandalore und Machtwesen/Machtorte dargestellt wurden fand ich sehr cool. Und auch die Gruppendynamik hat man ziemlich gut geschrieben.
OvO
@Lord Galagus
"Trotzdem würde ich mir für den AHSOKA-Thrawn wünschen, dass man hier den Charakter nicht bloß aus REBELS übernimmt, sondern ein bisschen was von der Vielschichtigkeit des Thrawns aus den aktuellen Timothy Zahn Romanen hinzufügt."
Auf jeden Fall. In "Rebels" ist Thrawn ein eindimensionaler Schurke, dem auch der Counterpart der Romanreihen fehlt: Pellaeon, Vanto z.B, und der leider auch nicht mal ansatzweise so schlau und gerissen rüberkommt.
Für Kinofilme und Live Action Serien wird allerdings das Problem ähnlich sein, befürchte ich. Thrawn war ja ein Schurke der gerade in Romanform so gut funktionierte, eben weil wir Teil seiner verschlungenen Gedankenwege sein konnten, ohne das dies den Erzählraum verkleinerte.
"Was mich allerdings immer etwas gestört hat, waren die vielen Cameos."
Wenn man es so auflistet, klingt das natürlich viel, ich finde aber in der laufenden Serie und bei meinem aktuellen Rewatch fällt das überhaupt nicht ins Gewicht. Erstens, weil es meistens nicht einfach nur Cameos sind, sondern richtige Gastauftritte, die auch etwas bewegen. Zweitens, weil es den Autoren viel besser gelingt als zum Beispiel bei Mando diese populären Figuren zu integrieren. Gerade auch im Zusammenspiel mit anderen Kaonwerken funktionieren Saw oder eine Leia hervorragend, weil es auch einfach vom Timing her gut passt, an welchem Punkt im Leben man diese Figuren antrifft.
Wenn Leia Hilfskonvois am Imperium vorbeiorganisiert, dann ist das z.B. etwas, dass wir vom Leia Kanonroman schon kennen, dass auch hervorragend zu ihrem frühen Engagement an der Seite ihres Ziehvaters passt und warum trifft sie dann nicht auch andere Rebellenzellen an einem Punkt an dem wir wissen, dass die Rebellion ja auch noch gar nicht so groß und umfänglich ist.
Bemühter fand ich vielleicht am ehesten noch Darth Vader, zusammen mit Ahsoka ergab sich daraus aber auch lohnenswertes.
"Also ich fand das insgesamt etwas zu viel, weil es die Galaxis dann doch etwas sehr klein gemacht hat."
Das Problem hat "Rebels" aber mit der gesamten Saga gemein. Wenn wir allein nur daran denken, wie groß das SW Universum eigentlich sein muss, dann ist allein schon Tatooines Rolle völlig absurd. Also da müssen wir nicht bei "Rebels" strenger sein als sonst wo anders nicht. Außerdem bewegt sich "Rebels" sowieso in einem Spannungsfeld, dass eng verknüpft ist mit der Gesamtsaga, die Gründung der Rebellion und die Ausbildung eines Machtnutzers in den Dark Times, da sind die Berührungspunkte schon sehr viel logischer als z.B. später bei Grogu und Mando.
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