Während die Dreharbeiten zu Staffel 2 von Andor weiterhin in vollem Gang sind, hatte ET die Gelegenheit mit Produzent und Showrunner Tony Gilroy und dem Cast zu sprechen. Dabei wurde unter Anderem das Schicksal von Kino Loy enthüllt, mehr dazu unten in den Spoilern.
Davon abgesehen gibt es in dem Bericht nicht viel Neues zu finden. Cast und Crew wiederholen, dass sie sich auf Staffel 2 freuen, versprechen Großes und tun ihr Bestes für ein würdiges Finale. Außerdem wurde wiederholt, dass Staffel 2 über mehrere Zeitsprünge die 5 Jahre zwischen Staffel 1 und Rogue One überbrücken wird. Wir können in diesen Zeitsprüngen für alle Charaktere große Entwicklungen erwarten.
Kommen wir damit zum Schicksal von Kino Loy:
[Spoiler-Warnung] markieren:
Tony Gilroy und Andy Serkis haben enthüllt, dass Kino Loy den Gefängnisausbruch überlebt hat, sein genaues Schicksal wollen sie aber noch nicht verraten. Mit den Worten Tony Gilroys: "Nun ja, er ist nicht gestorben. Ich weiß nicht was passiert ist, aber er ist nicht gestorben. Wir sehen ihn nie sterben." Andy Serkis fügt hinzu: "Wenn er gesprungen wäre, wäre das sein Ende gewesen und er wäre weg von der Bildfläche. Aber nein, er ist am Leben und plant seine nächsten Schritte."
Interessant wird es noch mit einer weiteren Aussage von Andy Serkis über Staffel 2: "Ich denke die Reise aller Charaktere wird nur noch intensiver." Natürlich könnte das reine Spekulation seinerseits sein, aber es klingt doch danach als wäre er in Staffel 2 dabei und wir könnten uns auf ein Wiedersehen mit Kino Loy freuen.
[Spoiler-Ende]
Seite 1
botrooper
Cantina Fun
" Mit den Worten Tony Gilroys: "Nun ja, er ist nicht gestorben. Ich weiß nicht was passiert ist, aber er ist nicht gestorben. Wir sehen ihn nie sterben."
Also, irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen, das ausgerechnet Tony Gilroy nicht weiß, was passiert ist. Er hat das ganze geschrieben. Wenn es also jemand wissen müsste, dann doch wohl er.
Deerool
Der Auftritt war kurz und intensiv. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie sie das noch toppen wollten. Einerseits würde es mich freuen, Andy in dieser Rolle wiederzusehen, andererseits sollte es der Geschichte wirklich dienen. Manchmal sind diese ungeklärten Schicksale eben genau das, was einem Drama eine gewisse Wucht verleiht. Ich würde das nur ungern entwertet wissen.
Wookiehunter
"Nun ja, er ist nicht gestorben. Ich weiß nicht was passiert ist, aber er ist nicht gestorben."
Das kann ich mir gut vorstellen. Bei TBB komplett und bei Mandalorian und Andor immer mehr drängt sich der Eindruck auf, dass die Leute da Dinge in Raum werfen und sich erst hinterher überlegen, was damit dann alles noch gemacht werden soll, weswegen das alles so gestreckt und zerhackstückelt aussieht. Bin mal gespannt, auf die nächsten Werke, ob das genauso aussieht.
Zudem würde ich auch mal gerne erfahren, weswegen die Insassen da alle gesessen haben, dass ist normalerweiße Kernstück eines/einer Gefängnis-Films oder Serie.
Epos
Zitat: Zudem würde ich auch mal gerne erfahren, weswegen die Insassen da alle gesessen haben, dass ist normalerweiße Kernstück eines/einer Gefängnis-Films oder Serie.
Ach ist es das? Wie wird in die Verurteilten zitiert, wir sind hier aller unschuldig, hast du das nicht gewusst? Das ist es nicht zwingend. Kommt ganz auf die Ausrichtung an. Und Andor ist auch keine Gefängnisserie.
Davon ab macht jetzt Gilroy nicht den Eindruck, als wüsste er nichts anzufangen mit seinen Figuren. Dass er da jetzt nicht jede Entwicklung spoilert oder den Darstellern erlaubt es zu tun, ist ja wohl logisch.
Wookiehunter
@Wookiehunter
Vollkommen richtig!
Das Ende Ende wie es ist finde ich perfekt. In diesem Moment der Freude, kommt noch diese eine Hürde hinzu. Ein Sprung. Die Höhe und das Gedränge machen es quasi unmöglich sich direkt im
Wasser wieder zu finden. Und so saß ich da froh und gleichzeitig geschockt aufgrund von Kinos. Und diese Ungewissheit verleitet mich viel häufiger dazu daran zu denken und zu spekulieren aber hier habe ich vertrauen, dass wenn Gilroy ihn zurückholt, dann aus guten Grund.
Zum Gefängnis:
wir wissen ja, dass dort auch viele politische Gefangene einsitzen.
Und es müssen ja nicht zwingend alles übelste Straftäter sein die deshalb mehrere Jahre einsitzen, wenn unter dem Imperium absurde straflängen verhängt werden. Das Imp will nur diese Fabrik schon voll bekommen. Aber um die Leute insgesamt besser kennenzulernen hätte ein Gespräch wer was gemacht hat, vielleicht geholfen. Andererseits meine ich, dass es zwar typisch für Gefängnisszenen sind, aber dann geben die Gefangenen mMn mehr mit ihren Straftaten an, bzw. wollen sich profilieren. Hier ist es quasi genau andersherum. Hier wird darauf nicht eingegangen, weil niemand was verbrochen hat (wie Andor) bzw. Das Strafmaß absurd ist.
botrooper
@Botrooper
Ich hatte damals schon bei der Folgenbesprechung auf die Allegorie hingewiesen zum US-Justizsystem. Wer Dokumentationen wie the 13th kennt u.a. sieht die Ähnlichkeiten bei der Staatswillkür und wie ein Vorwand benutzt wird, um an billige Arbeitskräfte, sprich Sklaven zu gelangen. Nichts anderes macht das Imperium. Das wird alles anhand Andors Schicksal gezeigt. Renitenz und/oder kriminelle Energie macht es natürlich noch leichter, so ein System zu rechtfertigen und aufrechtzuhalten.
Genau darum kann auch jede Hintergrundgeschichte in diesem Knast absolut im Dunkeln bleiben, weil es für das, was erzählt werden will, eben unerheblich ist. Aus den Gefangenen soll der maximale Ertrag erzielt werden. Und in dieser menschenverachtenden Mathematik rechnet es sich für das Imperium wohl auch, wenn man gleich mal einen kompletten Zellenblock grillt, wenn der Rest dann so eingeschüchtert ist, dass er dann spurt.
Natürlich ist das dann letztlich nicht zielführend, weil es zur Revolte kommt. Passiert natürlich alles im Schnelldurchlauf, aber die ganzen Mechanismen werden adäquat veranschaulicht. Es geht eben nicht immer nur um Charaktere, sondern auch um gesellschaftliche Themen und Mechanismen in dieser Gesellschaft.
Ich war nur überrascht, wie da Bezüge zum Nazi-Regime gesucht wurden in der Rezeption, als wäre das Thema nicht brandaktuell und nur einem "Schurkenstaat" westlicher Beschreibung zuzurechnen.
Kino Loy ist gerade auch darum eine spannende Figur, weil er sich angepasst hat, um zu überleben und in diesem Zwiespalt gefangen ist, das System, das ihn unterdrückt, zu unterstützen und somit seine Haut zu retten. Man könnte ihn auch als Opportunisten sehen, aber in Tat und Wahrheit ist er vermutlich der menschlichste in diesem ganzen Szenario. Es braucht für ihn enorme Überwindung, sich aus diesem System zu lösen und am Ende dann diese bittere Ironie, dass just in dem Moment, wo er diesen Schritt endgültig vollzogen hat, auf mentaler Ebene, er an einer physischen Grenze scheitert.
Auch da zeigt Gilroy, dass es bei Heldentum letztlich nicht darum geht, persönlich belohnt zu werden, sondern das Richtige zu tun, gerade wenn es am schwersten ist.
Ob Loy nun Opfer des Denunziantenstaates ist, ein Kleinkrimineller, ein Schwerverbrecher, ist nicht entscheidend. Er sollte in dieser Geschichte in erster Linie als Mensch gesehen werden.
Wookiehunter
@Wookiehunter
"Wie wird in die Verurteilten zitiert, wir sind hier aller unschuldig, hast du das nicht gewusst?"
Da du den Film ja gesehen hast, weißt du ja auch dass dieser Satz ein Witz war, oder?
"Und Andor ist auch keine Gefängnisserie"
Das nicht, aber ein Batzen spielt im Gefängnis und es wird da auch ein großteil der Charakterentwicklung dort erzählt. Somit relevant.
"Davon ab macht jetzt Gilroy nicht den Eindruck, als wüsste er nichts anzufangen mit seinen Figuren"
Doch, tut er. Allein schon mit seiner zitierten Aussage ist das bewiesen. Und wenn, dann sollte er den satz anders ausdrücken.
"Wer Dokumentationen wie the 13th kennt u.a. sieht die Ähnlichkeiten bei der Staatswillkür und wie ein Vorwand benutzt wird, um an billige Arbeitskräfte, sprich Sklaven zu gelangen. Nichts anderes macht das Imperium. Das wird alles anhand Andors Schicksal gezeigt. Renitenz und/oder kriminelle Energie macht es natürlich noch leichter, so ein System zu rechtfertigen und aufrechtzuhalten. Genau darum kann auch jede Hintergrundgeschichte in diesem Knast absolut im Dunkeln bleiben, weil es für das, was erzählt werden will, eben unerheblich ist."
Funktioniert aber trotzdem nicht ohne Kriminelle. Und in den USA gibt es davon mehr als genug, die für immer weggesperrt gehören, wie du ja auch weißt, wenn du Knast-Dokus gesehen hast. Deswegen ist trotzdem interessant, wer wegen was sitzt, sodass man sich davon ein Bild machen kann, da ich bei einem Ausbruch von Kriminellen denen die Daumen drücken soll, und wenn Kino Loy z.B.: ein verurteilter Kinderschänder ist, wäre ich eher daran interessiert, den weiter im Knast zu sehen. Aber dafür bräuchte ich mehr Infos. Und Andor würde in der demokratischsten Demokratie nach seinen ganzen Morden und Diebstählen ebenfalls im Knast sitzen.
"Ob Loy nun Opfer des Denunziantenstaates ist, ein Kleinkrimineller, ein Schwerverbrecher, ist nicht entscheidend. Er sollte in dieser Geschichte in erster Linie als Mensch gesehen werden."
Hitler war ein Mensch, Stalin war ein Mensch, der Imperator war einer von denen und jeder andere massenmörderische Diktator auch. "Mensch" ist keine Bewertungsgrundlage für irgendwas, da es nichts aussagt. Sondern Worte und Taten definieren wer du bist. Und nicht das, als was du zufällig geboren wurdest.
@botrooper
"Hier wird darauf nicht eingegangen, weil niemand was verbrochen hat (wie Andor) bzw. Das Strafmaß absurd ist."
Ja genau, jeder ist unschuldig, ganz bestimmt. Also komm, bischen mehr Realismus, o.k.?
Epos
@epos
Ernsthaft?
1. Da sind Menschen inhaftiert, vielfach, wie bei Andor, aus Willkür. Ist null interessant warum a oder b da sitzen und ob es gerechtfertigt ist.
2. Du bist ernsthaft der Meinung, dass Gilroy nicht weiß was er macht? Weil er im Interview etwas bewusst kryptisch formuliert? Der Begriff Spoiler ist dir bekannt?
Was hier wieder einige aus ein paar Zeilen hinein interpretieren ist comedy pur.
BanthaPod
+++Extrablatt+++
Tony Gilroy behauptet nicht zu wissen, wo sich der Rebellenstützpunkt befindet.
Das Imperium gibt sich mit dieser Antwort zufrieden.
Mehrere Quellen berichten übereinstimmend, dass Chefermittler und Verhörspezialist Epos das Konzept von schwindeln oder Ironie nicht bewusst sein könnte.
Der Imperator war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
(zuletzt geändert am 01.05.2023 um 14:52 Uhr)
@BanthaPod Snakeshit
Wenn ich ein Showrunner wäre, würde ich sowas sagen wie "Leute wir haben nen Plan, wartet auf Staffel 2, seid gespannt!", um Hype zu erzeugen, aber ganz bestimmt nicht: "Ich weiß nichts, aber da Andy Serkis wieder mitspielen will, halte ich mir mal alle Türen offen.".
Zudem gab es angeblich ja auch ein Plan zu Episode 7-9, oder auch nicht, wie wir heute wissen. Die Formulierung ist trotz alldem echt suboptimal.
"Da sind Menschen inhaftiert, vielfach, wie bei Andor, aus Willkür."
Echt? Woher weißt du das? Würd mich interessieren.
Andor's Verhaftung und Verurteilung, auf die du gleich anspielst, habe ich schon bei Erscheinung aufgrund ihrer lächerlichen Zurschaustellung comichafter Bösewichte kritisiert.
Epos
Da ich Andor ja eher kritisch betrachte, hatte ich lange überlegt, hier etwas dazu zu schreiben.
Ich bin vor ein paar Tagen mit meinem Rewatch fertig geworden und die Gefängis-Arc ist daher noch relativ frisch. Allerdings ist es auch die Story die mir am wenigsten gefällt.
Kino tritt hier ja als der harte Chef der Schicht auf, welcher das Licht am Ende des Tunnels sieht und dem diese Illusion genommen wird, als klar wird, dass keiner da lebend raus kommt. Man müsste meinen, dass diese Erkenntnis jemanden bricht und jeglichen Funken Hoffnung raubt. Wie es Andor schafft ihn dennoch auf seine Seite zu ziehen, ist schon beeindruckend. Das man es dann aber versäumt bei seine Fluchtplan die Tatsache zu bedenken, dass man von Wasser umgeben ist und dann vergisst nicht schwimmen zu können, ist schon etwas sehr konstruiert. Zumal Andor und Melshi ihn ja hätten mitnehmen können und an Land schaffen.
Ich verstehe zwar den dramaturgischen Zweck, dass Kino die ganze Munte Anführt und es dann nicht bis in die Freiheit schafft, aber wie soll er in einer zweiten Staffel zurück kommen? Nach der Flucht beginnt das Imperium nach den Geflohenen zu suchen und Kino sitzt noch in dem Gefängnis fest.
So zumindest unser Stand. Entweder wurde er dann doch noch von einigen mitgenommen, man hat ihn wieder erwischt, oder er ist zurück in den Kontrollraum, hat die anderen umgelegt und sich eine Uniform geschnappt um so zu tun, als hätte er das ganze als Wärter überlebt.
Man sollte dies aber eher auf sich beruhen lassen, weil es den, für mich ohnehin schon unrunden Gefängnis-Arc zusätzlich unterziehen würde. So war doch Serkis Performance das Highlight darin.
Tauron
"Zudem würde ich auch mal gerne erfahren, weswegen die Insassen da alle gesessen haben, dass ist normalerweiße Kernstück eines/einer Gefängnis-Films oder Serie."
"Ach ist es das?"
Nein, ist es nicht. Es ist viel mehr ein informelles Plotdevice, dass dazu dienen kann, Charaktere ein erstes sehr oberflächliches Profil zu geben. Und manchmal dient es auch als Anstoß für den ersten Handlungsstrang.
Das Kernstück einer Gefängnisserie ist wie die Insassen dort ihre Zeit verbringen und was sie für Beziehungen zu Wärtern, Direktoren und Mit-Insassen aufbauen. Alles unter dem Konflikt zwischen Liebe/Vertrauen vs Machtspiele/Überlebenskampf.
Und Figuren die sozusagen einen Resolutions-Arc bekommen, tun das normalerweise innerhalb eines Handlungsstranges, die mit ihrer Tat meist garnicht mehr viel zutun hat. Sondern wo diese Tat bestenfalls nur noch als dramaturgische Kulisse dient. Nachdem Motto, man habe Chance auf Bewährung, wenn man nicht mehr auffällig wird. Und dann gehts aber halt um Drogen, Hass und Liebesgeschichten usw.
Weil im Endeffekt nicht die Tat das Problem ist, sondern die Strukturen, in die man hineinrutscht und die einen selbst immer zu dem machen, wogegen ein Gefängnis als Konzept eigentlich ankämpfen soll und wo aber Wärter und Direktoren irgendwann ein Teil von werden.
Im Bezug auf Andor kann ich das aber garnicht als Kritik gelten lassen, weil es hier ja um ganz andere Dinge geht. Nämlich zum Einen die Dominanz des Imperiums darzustellen und darüber zu erzählen, wie Andor anti-imperial genug wurde, um sich schließlich der Rebellion anzuschließen.
Natürlich ist es hilfreich sich hier und da ein paar Geschichten anzuhören (die es glaub ich auch gab?). Aber unterm Strich wäre es für diese Geschichte einfach unnötige Exposition sich zu sehr damit aufzuhalten.
Da ich großer Fan von Gefängnisgeschichten bin, gehört dieser Part eher zu meinen Favoriten. Das ist so ähnlich wie mit Wüsten. Da kann man bei mir einfach nichts falsch machen.
Das Cyberpunk Noir Intro der ersten Folge gefiel mir jedoch mit Abstand am Besten. Am Anfang von Mando S3 Folge 7 bekamen wir sowas ja ganz kurz mit Kane und Gideon. SOWAS braucht die SW Serienlandschaft meiner Meinung nach. Ne richtig geile Noir-Action Story alla Heat im Cyberpunk Setting.
(zuletzt geändert am 01.05.2023 um 17:46 Uhr)
OvO
@Epos
"Hier wird darauf nicht eingegangen, weil niemand was verbrochen hat (wie Andor) bzw. Das Strafmaß absurd ist."
„Ja genau, jeder ist unschuldig, ganz bestimmt. Also komm, bischen mehr Realismus, o.k.?„
-> warum mehr Realismus? Warum sitzt Andor ein? Ja er ist schuldig an dem morgen einkaufen gewesen zu sein.
Warum dann nicht im ganzen Imperium Leute „abfischen“ und in die Fabrik stopfen? Wir wissen nicht, ob es Verbrecher sind oder eingefangen „Sklave “ die nach einem Schauprozesses dort gelandet sind. Ob das nun erzählt wird, ist für die ganze Story ohne Belang, da wir am Beispiel Andor gesehen haben, wie absurd das imperiale Justizsystem funktioniert. Das ist die bittere Realität in der Serie.
(zuletzt geändert am 01.05.2023 um 19:06 Uhr)
botrooper
@OvO
"Nein, ist es nicht. Es ist viel mehr ein informelles Plotdevice, dass dazu dienen kann, Charaktere ein erstes sehr oberflächliches Profil zu geben. Und manchmal dient es auch als Anstoß für den ersten Handlungsstrang."
Es ist aber unverzichtbar, da damit die ganze Geschichte ins Rollen kommt, und man eine Verbindung(ich will das Wort "Sympathie" vermeiden) mit den Insassen aufbaut oder eben nicht. Zudem auch zum Schluss der Läuterungs-Abschnitt einsetzen kann, der ja meistens irgendwann kommt.
"Im Bezug auf Andor kann ich das aber garnicht als Kritik gelten lassen, weil es hier ja um ganz andere Dinge geht. Nämlich zum Einen die Dominanz des Imperiums darzustellen und darüber zu erzählen, wie Andor anti-imperial genug wurde, um sich schließlich der Rebellion anzuschließen."
Dann ist aber ein Gefängnis der falsche Ort dafür, denn dort werden "gewöhnliche" Kriminelle eingesperrt. Und von politischen Oppositionellen/Gefangenen ist dort gar nicht die Rede, weswegen ich da gerne mehr Infos gehabt hätte.
Und ich denke, dass, wenn man solche Infos hätte, würde dieser ganze Aufstand nicht funktionieren, denn wer will schon ein Haufen Krimineller wieder frei auf der Straße sehen? Also ich nicht.
@botrooper
"warum mehr Realismus? Warum sitzt Andor ein? Ja er ist schuldig an dem morgen einkaufen gewesen zu sein.
Warum dann nicht im ganzen Imperium Leute „abfischen“ und in die Fabrik stopfen? Wir wissen nicht, ob es Verbrecher sind oder eingefangen „Sklave “ die nach einem Schauprozesses dort gelandet sind"
Ja ganz genau. Wir wissen es nicht und das ist das Problem. Was wir aber wissen ist, dass die SW-Galaxis VOLL mit Kriminellen ist, vom korrupten Bürohengst, über den Kopfgeldjäger bis hin zu Verbrecher(!)-Syndikaten. Hier die Behauptung, dass das Imperium seine Gefängnisse mit lauter unschuldigen Leuten auffüllt, aufzustellen, ist ABSURD. Und deswegen hätte ich gerne mehr Infos.
(zuletzt geändert am 01.05.2023 um 19:15 Uhr)
Epos
@ Epos
ABSURD ist das leider ganz und gar nicht.
Unsere deutsche Geschichte hat vor nicht mal 100 Jahren gezeigt wie das geht, Arbeitslager voll zukriege. Unserer traurige Geschichte zusammen mit dem exemplarischen Schauprozess an Andor in der Serie reichen mir persönlich, um mir ein Bild davon zu machen, wie das Imperiale Gefängnis funktioniert.
Wir wissen darüberhinaus, dass die Gefangenen mit Hochdruck an einer Massenvernichtungswaffe mitbauen, also absurd würde ich das nicht bezeichen.
Aber in einem Punkt stimme ich dir zu, „mehr“ hätte ich auch gerne, weil die Serie so genial ist
(zuletzt geändert am 01.05.2023 um 19:40 Uhr)
botrooper
"[...]Ja ganz genau. Wir wissen es nicht und das ist das Problem. Was wir aber wissen ist, dass die SW-Galaxis VOLL mit Kriminellen ist, vom korrupten Bürohengst, über den Kopfgeldjäger bis hin zu Verbrecher(!)-Syndikaten. Hier die Behauptung, dass das Imperium seine Gefängnisse mit lauter unschuldigen Leuten auffüllt, aufzustellen, ist ABSURD. Und deswegen hätte ich gerne mehr Infos.[...]"
===> Also, den Wunsch verstehe ich ob der Neugier wegen.
An einem Beispiel - nämlich Andor selbst - sahen wir, wie es dazu kommt, dass man in diesem Gefängnis landet
Wir sahen auch, wie der Alltag sich innerhalb der Haftanstalt gestaltete.
Für mich persönlich ist für den Rest des Verlaufs irrelevant, eine genau statistische Erhebung darüber zu haben, wer für welches Verbrechen wann gerechtfertigt/ungerechtfertigt dort gelandet ist.
Das werden wir ggfs. noch zu Kino Loy genauer erzählt bekommen, wenn es dem Charakter und der Gesamtstory hilft bzw. diese Aspekte unterstützt.
Zumal das Gefängnis nicht einer der Orte sein wird, zu denen immer wieder zurückgekehrt wird.
Die Serie ist inhaltlich nicht "SW Prison Break" oder "SW Hinter Gittern" sondern die Geschichte von Andor bis vollständig hin zur Rebellion.
(zuletzt geändert am 01.05.2023 um 19:53 Uhr)
Cantina Fun
@Epos:
"Es ist aber unverzichtbar, da damit die ganze Geschichte ins Rollen kommt, und man eine Verbindung(ich will das Wort "Sympathie" vermeiden) mit den Insassen aufbaut oder eben nicht. Zudem auch zum Schluss der Läuterungs-Abschnitt einsetzen kann, der ja meistens irgendwann kommt."
So in etwa funktioniert klassische Filmdramaturgie. Gefängnisserien funktionieren da ein bisschen anders. Es ist unverzichtbar, weil es halt der Grund dafür ist, dass jemand in den Knast kommt. Aber da hört die Notwendigkeit auch schon auf. Eine Verbindung baut der Zuschauer nicht durch die angebliche Tat zum Charakter auf, sondern dadurch - wie in jeder anderen Serie/Film eigentlich auch - wie ein Charakter geschrieben, gespielt und inszeniert ist. Und das entfaltet sich durch die Geschehnisse im Gefängnis selbst und nicht durch das, was ihn ins Gefängnis brachte. Natürlich kann auch dieser Handlungsfaden weitergeführt werden, aber es ist halt nicht notwendig. Das entscheiden Autoren mal so mal so.
Und zur Läuterung (ich nannte es Resolution Arc) kann es wie gesagt genutzt werden, wird es oft aber nicht bzw. nur hintergründig, weil sich die Handlung und der Charakter bis dahin ohnehin viel weiter entwickelt hat. Gefängnisserien können einen Charakter in alle erdentlichen Richtungen treiben. Und es können sich bspw. auch Charaktere zu Hauptcharaktere entwickel, zu denen man aber dann garkeinen Hintergrund dieser Art erfährt.
"Dann ist aber ein Gefängnis der falsche Ort dafür, denn dort werden "gewöhnliche" Kriminelle eingesperrt. Und von politischen Oppositionellen/Gefangenen ist dort gar nicht die Rede, weswegen ich da gerne mehr Infos gehabt hätte."
Das Gefängnis war ja kein nomales Gefängnis sondern wurde vom Imperium als Sklaveninstrument benutzt. Andor hat sich die ganze Zeit dagegen gewehrt sich der Rebellion anzuschließen und sowohl das Gefängnis als auch die Art und Weise, wie er dort hinkam sollte ihm verdeutlichen, was ihm und der Bevölkerung blüht, wenn sie sich nicht gegen das Imperium wehren. Und ich denke nicht, dass ein Gefängnis dafür der falsche Ort ist, weil dieses Gefängnis halt nichts mit einem Gefängnis einer demokratischen Republik zutun hat. Und genau um diesen Kontrast ging es. Man hätte sicher auch andere Locations nehmen können aber ich seh da kein Problem.
"Und ich denke, dass, wenn man solche Infos hätte, würde dieser ganze Aufstand nicht funktionieren, denn wer will schon ein Haufen Krimineller wieder frei auf der Straße sehen? Also ich nicht."
Für mich funktioniert es schon, weil ich auch Kriminellen Menschenrechte zugestehe, was das Imperium nicht tut.
Man hätte all das natürlich noch tiefer aufziehen können, aber es ist wie gesagt keine Gefängnisserie sondern nur eine Station von vielen für Andor. Für meinen Geschmack hätte man es sogar kürzen können.
(zuletzt geändert am 01.05.2023 um 21:24 Uhr)
OvO
Vielleicht ist es auch nur das übliche Geplänkel in solchen Interviews, um die Sache interessant zu halten und am Ende sehen wir Kino Loy doch nie wieder.
Es ist (leider) nicht unrealistisch das so massenhaft Unschuldige inhaftiert werden. Die Lager im 3. Reich wurden schon als Beispiel genannt, mit Zwangsarbeit und sogar gezielt durchgeführten Massenmorden. Dann Gulags auf russischer Seite mit Millionen Insassen, selbst in den "demokratischen, rechtsstaatlichen" USA gab es zu der Zeit Internierungslager, wo hunderttausend Japaner nur aufgrund ihrer Herkunft eingesperrt wurden und heute schaut z.B. nach China.
Wir begleiten ja Beispielhaft Andor (um dem dreht sich die Serie nun mal) und wir sehen dessen willkürliche Verhaftung/Verurteilung. Das hatte ein wenig etwas comicmässiges, aber so absurd sind solche Urteile oft auch in real (mit gleichermaßen brutalen Folgen). Wir sehen aber auch das er nicht alleine ist, sondern eher fliessbandartig Urteile abgearbeitet werden und so wohl in großen Mengen eher Unschuldige in die Gefängnisse gespült werden. Vorher sieht man allerdings ebenfalls noch wie die imperialen Regeln verschäft werden, was solche willkürlichen Inhaftierungen erst im großen Umfang ermöglicht.
Schon bei der Ankunft sieht man dann die perfide Folter in dem Gefängnis, später die Zwangsarbeit und letztendlich den Massenmord, sollte es die Frage nach irgendeinem Delikt der Insassen noch gegeben haben, wird sie doch spätestens dann in den Hintergrund gerückt.
"Und Andor würde in der demokratischsten Demokratie nach seinen ganzen Morden und Diebstählen ebenfalls im Knast sitzen."
Ja, wie alle anderen Star Wars Helden, die stehlen auch und töten andauernd Leute, schon mal aufgefallen? Aber darum geht es gerade in Andor. Es ist halt kein friedlicher, demokratischer Staat in dem er lebt und manche Umstände lassen auch den Guten keine Chance mehr eine weiße Weste zutragen (was allerdings entsprechende Taten eben trotzdem nicht besser macht). Luthen erklärt ja sehr gut in welche Dunkelheit er hinab steigt oder wir nennen es einfach Krieg.
Patrios
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