Als Lucasfilm-Fans interessieren uns traditionell auch die Aktivitäten des Studios außerhalb von Star Wars. Eine Schlagzeile, die dazu in dieser Woche die Runde machte, lautete: „Willow nach einer Staffel auf Disney Plus gecancelt”. Das allerdings, so stellte Autor Jon Kasdan nun via Twitter klar, stimmt so dann doch nicht.
Hier seine Darstellung:
Ich bin recht zuversichtlich, dass weder ich selbst, noch die Kollegen bei Lucasfilm auf Nachfrage den Status der Serie so beschrieben hätten.
Die Wahrheit ist weniger aufregend: Vergangene Woche wurde die Entscheidung getroffen, all unsere Hauptdarsteller für weitere Serienauftritte freizustellen [entgegen bestehender vertraglicher Vorgaben], wenn sich solche im kommenden Jahr ergeben sollten. Angesichts der Vielzahl von TV- und Filmproduktionen in aller Welt, schien es unfair, die Verfügbarkeit von Schauspielern zu limitieren, solange nicht klar ist, wann man diese wieder benötigen wird. Die Lage wird noch einmal trivialer angesichts der einfachen Tatsache, dass unsere Drehbücher, an denen wir arbeiten, auch jene Darsteller (aus unserer ersten Staffel) benötigen, in deren Verträgen keine Engagementsperren vorgesehen sind. Nichts hat schon bisher z.B. Annabelle Davis daran gehindert, in einer anderen Serie mitzuspielen, auch wenn ihre Figur Mims garantiert in jeder Folge der zweiten Staffel vorkommen wird.
Was bedeutet das nun aus Sicht eines Zuschauers oder eines Serienschöpfers? Aufgrund von Einflüssen, die viel größer sind, als ich je vorgeben könnte zu verstehen, gibt es in der gesamten Filmbranche Verzögerungen bei der Produktion von Streamingserien. Für Willow werden in den nächsten 12 Monaten keine Dreharbeiten stattfinden.
Aber: Mit der enthusiastischen und stabilen Unterstützung von Lucasfilm und Disney haben wir eine zweite Staffel entwickelt und geschrieben, die wundervoll unterhaltsam, tiefgründiger, dunkler und besser ist und auf den Figuren und der Geschichte unserer ersten 8 Folgen gründet.
[…]
Ich bin zuversichtlich für alle Beteiligten zu sprechen, dass wir alle nichts lieber täten, als Staffel 2 in der Größe abzuliefern, die unsere Geschichte will und verlangt. Gehen wir jetzt in die Vorproduktion? Nein, nicht im Moment. Heißt das, dies wird nie passieren? Nein, komplett nein.
Kasdan verwies weiterhin darauf, dass historisch gesehen zwischen Serienstaffeln schon 13 Jahre (Party Down), 4 Jahre (Atlanta) und 6 Jahre (Curb Your Enthusiasm) verstrichen seien. Willow sei nicht tot, und es zu behaupten, sei schlicht und einfach ein Anachronismus angesichts der derzeitigen Abläufe in der Branche.
In ständiger Bewegung ist die Zukunft.
Seite 1
Tauron
Ich kann bis heute nicht nachvollziehen, was die Kreativen bei Lucasfilm bei dieser Serie geritten hat. Auch wenn der originale Film wirklich kein Meisterwerk ist, so hat er einen ganz eigenen Charme und ist sehr liebevoll gemacht.
Die Serie hingegen empfand ich allein aus handwerklicher Sicht schon sehr unterdurchschnittlich, um nicht noch krassere Worte zu nutzen. Manche Schnitte ließen den Eindruck entstehen, es würden Szenen fehlen, die Dialoge wirkten wie aus völlig unterschiedlichen Genres und Jahrhunderten stammend (was vielleicht auch daran lag, dass bei 8 Folgen 8 verschiedene Autoren am Werk waren) und dieser grausame und willkürliche Einsatz von Popsongs an den unpassendsten Stellen... Naja, meine Kritikliste ist lang und ich erspare sie euch mal.
Schade finde ich es eigentlich nur für Warwick und Annabell Davis. Kleinwüchsige Schauspieler bekommen leider immer noch viel zu selten gute Rollen, die über Comic Relief, Kreaturen oder Zwerge hinausgehen und diese Serie hätte für beide ein Erfolg werden können. Selbst ein etablierter Schauspieler wie Warwick Davis darf kaum mal sein eigenes Gesicht zeigen und trägt meistens eher eine Maske. Einzige Ausnahme ist da eigentlich bloß Peter Dinklage.
Für den restlichen Cast... naja, wenn man dem "Marketing" der Serie glauben kann, hatten sie während des Drehs ja die Zeit ihres Lebens. Vor allem vom jungen Hauptcast gab's ja tausende Setfotos, die mehr nach Sommercamp als nach Dreharbeiten aussahen. Ihre Karrieren sind noch am Anfang und Potential war bei den meisten zu erkennen. Die werden sicherlich bald wieder irgendwo auftauchen und für die alten Hasen wird das vorzeitige Ende der Serie auch ihre Karrieren wenig beeinflussen.
Einzig Jon Kasdan sollte sich etwas sorgen. Nach SOLO und WILLOW sieht es nicht sooo gut für den Autorensohn aus. Auch bei INDIANA JONES 5 ist er ja irgendwann nicht mehr dabei gewesen.
Und ja, jede vorzeitig beendete Serie ist schade für alle Beteiligten, aber am Ende soll sich auch Qualität durchsetzen und davon hätte die WILLOW Serie einfach zu wenig.
Ich hatte mich echt auf die Serie gefreut und dann nur fassungslos vorm Bildschirm gesessen. Insbesondere die Story ist so unglaublich schlecht, dass einem die Worte fehlen. Mir fällt in letzter Zeit mehr und mehr auf, dass man bei vielen Produktionen offenbar an den Autoren spart. Dabei ist das Skript mit das Wichtigste überhaupt. Ist es schlecht (so wie im vorliegenden Fall), dann können es auch die besten Schauspieler nicht retten.
Tum
Ist mir eigentlich ziemlich egal, ob da noch was kommt. Die erste Staffel war wirklich schrecklich! Noch schlimmer war da eigentlich nur noch die "Das Vermächtnis" Serie. Da hat man innerhalb kürzester Zeit gleich zwei schöne Franchises mit schnell und lustlos hingerotzten Fortsetzungen gegen die Wand gefahren, nur weil man schnell neue Inhalte zu bekannten Marken für seinen Streamingdienst brauchte.
PogoPorg
Wenn ich neben all meiner geäußerten Kritik einen einzigen Grund aufführen müsste, dann dafür man endlich einen Julian Glover nach seinen Auftritten in den Lucasfilm-Meisterwerken THE EMPIRE STRIKES BACK und THE LAST CRUSADE zurück zu einer hauseigenen Produktion holt, nur um ihn in zwei Szenen einen verwirrten und furzenden (!) Opa spielen zu lassen.
Einziger Wermutstropfen: Ich muss seitdem immer schmunzeln, wenn ich einen Kommentar von GeneralShepherd sehe
Xando
Die erste Staffel hat wirklich in jeder Folge minutiös gezeigt, wie mans nicht macht. Selten so ein laienhaftes undurchdachtes Produkt wie diese Serie gesehen. Ich wüsste kaum eine Stelle, die den Charme des Films, der sicher nicht perfekt war, einfangen würde. Aber Fragezeichen gabs dafür zuhauf.
Ich hoffe inständig, man buttert da nicht noch mehr Geld rein, um diesen Bunch an talentfreien Machern zu unterstützen.
Die erste Staffel würde ich allen empfehlen, die gutes Anschauungsmaterial benötigen für Unzulänglichkeiten bei der Ausarbeitung von Charakteren, Handlungen, Continuity, Schnitt und Worldbuilding.
Zu gern hätte ich eine Serie gehabt, die sich atmosphärisch dem Film annähert und bei der man mehr von den Zwergen und ihrem Dorf gesehen hätte. Weiter hätte ich gerne die Gelegenheit genutzt gesehen, um kleinwüchsigen Darstellern die Möglichkeit zu geben, fernab von der Reduzierung und Bewirtschaftung von Klischees zu agieren. Ja, sie spielen Zwerge, aber selbst im Film von damals wird eine Gemeinschaft mit überlegten Charakteristika gezeigt, die einfach nichts mit irgendwelchen gefälligen Anbiederungen zu tun hat, die man erwarten könnte. Und während man im Film auch keine Elemente hat, die die Konsistenz des Filmerlebnisses trüben, so ist die Serie ein einziger fortwährender Stilbruch. Dazu passt auch das seichte Popgedudel in der Show und im Abspann.
Lucasfilm torkelt für mich ein wenig durch die Serienlandschaft und macht oft keinen wirklich professionellen Eindruck. Willow ist ein Beweis, der deutlich am unteren Ende der Skala rangiert.
Interessant wäre mal zu wissen, auf welcher Grundlage überhaupt positive Reviews zustande kamen. Denn von den vielen fantastischen Kreaturen, die da angeblich vorkommen sollten, hab ich kaum welche gesehen. Ausser man inkludiert Damen in Jeans im Wald dazu oder Karnevalmässig kostümierte Angreifer.
Ja, die Darsteller sind gut beraten, andere Jobangebote anzunehmen. Und Kasdan sollte sich nach einem anderen Betätigungsfeld umsehen.
Wookiehunter
Auch auf die Gefahr, eine Welle der Entrüstung, bis hin zum "Tauron ist rechts" auszulösen, möchte ich noch ein grundlegenderes Problem von der Serie ansprechen.
Der "Woke-Faktor" hat der Serie auch nicht gut getan. Man wollte hier, wieder einmal auf Krampf, eine dem Zeitgeist angepasste Serie produzieren. Diese krankt aber an den ganzen negativen Eigenschaften dieser "Erziehungsmethoden". Die Charaktere sind nämlich so schlecht geschrieben, weil sie eben jenen Zeitgeist entsprechen müssen. Was unterm Strich bedeutet, Weibliche Charaktere müssen sich wie männliche A-Löcher benehmen, damit sie als stark und emanzipiert gelten. Und männliche Charakter werden als dumme, weinerliche Typen dargestellt. So auch in Willow.
Kit - Die Prinzessin wird gleich in ihrer ersten Szene, beim Training mit ihrer Loveinterest Jade, als narzisstische, eingebildete und Arrogante Frau eingeführt. Die alles kann und in allem gut ist, einfach weil sie sie ist. Mit diesem Charakter sollen sich junge Frauen identifizieren und das moderne Frauenbild repräsentieren. Dazu kommt ihre, ich Schei* auf meine Pflichten als Prinzessin und mir ist das Schicksal des Reiches auch vollkommen egal. Denkt man dann an solche starke weiblichen Figuren wie eine Ellen Ripley in Alien denkt, wirken solche Frauen als ein schlechter Witz. Stärke bedeutet nicht, arrogant und toxische Maskulinität als Frau zu haben.
Graydon - Der Prinz in der Geschichte, ist das genaue Gegenteil von Kit. Er ist ein weinerlicher, ängstlicher Typ, der nur die Ehe eingehen soll, weil sein Vater von ihm enttäuscht ist und keine allzu hohe Meinung von ihm hat. Die ganze Serie über, erwähnt er all die Dinge in denen er schlecht ist, dass er immer Angst hat und sich mehr für Bücher und Geschichte interessiert. Als ob Weisheit etwas schlechtes ist, aber in der Serie nicht von Nöten.
Man könnte das noch ewig mit den anderen Charakteren weiter machen, die alle als Überzeichnete Figuren dargestellt werden und kaum Tiefe oder Charakter haben.
Komisch das man da sin zum Beispiel in House of the Dragon ohne Probleme hinbekommen hat. Die starken Frauen der Geschichte, sind keine arroganten Männerfiguren, sondern wirklich starke Frauen. Die aber dennoch als Frauen zu erkennen sind. Emma D’Arcy ist eine nicht-binäre Person und spielt ihre weibliche Figur, als eben weibliche Figur.
In Willow klappt all dies überhaupt nicht.
Tauron
Tauron
Waren halt Fans des Films und spontan am Set. Dürfen wir mal mitspielen? Ja sicher. Aber wir haben nichts anderes zum Anziehen da. Macht nichts, Atmo geht uns eh am Arsch vorbei.
Zu den Charakteren könnte man ein eigenes Essay schreiben. Elora, die von der Geschichte her wichtigste Figur war so spannend geschrieben und interpretiert wie ein nasser Lappen. Generell wird da hin und her gesprungen, dass es keine Freude ist. Willow ist mal absolut inkompetent, dann wieder der grosse Magier und wieder zurück. Dass man das wichtigste in seinem Leben, seine Familie, im Grunde wegspart als emotionalen Ankerpunkt, ist nur eins vielen Versäumnissen.
Wookiehunter
Wobei Kits Können als Schwertkämpferin ja zumindest in dem Sinne demontiert wird, als dass sie alle ihre Kämpfe gegen Jade nur gewonnen hat, weil diese immer bewusst verloren hat. Nicht, dass das für den weiteren Verlauf der Serie irgendwas bedeutet hätte.
Ist genauso wie die Verwandschaft von Jade zu General Kael. Das hätte Potential für eine Wendung und einen Konflikt innerhalb der Gruppe geboten. Auswirkungen hatte diese Erkenntnis aber genau keine. Ok, die Knochenräuber wollten die Gruppe dann nicht mehr umbringen und haben ne Party mit Schulbal-Finale (da sind wir dann wieder bei den unpassenden Anachronismen) geschmissen.
Aber auch da kann man sich fragen, warum keiner unserer Helden nen Problem damit hat, mit der Gruppe Räubern zu feiern, die zu Beginn ihres Abenteuers den armen Ritter Kase umgenietet hat. Vermutlich trug einer der heiteren Banditen während der Feier sogar Kases Schädel als Hut - weil das diese Bande ja bekannterweise so mit ihren Opfern macht. Aber wen juckts, richtig?
Und da kommt mir auch gleich der nächste arme Teufel in den Kopf: Silas. Willow greift beim Kampf gegen Ballantine nicht mit seiner Magie ein, weil die ja angeblich so gut wie aufgebraucht ist und er sie für wichtigere Sachen braucht. Erst, nachdem Silas tötlich verletzt wird, wendet er das Blatt mit nur einem einzigen Zauber zu Gunsten der Helden.
Dass Willows Kräfte ihn im Stich lassen oder seine Magie fast aufgebraucht ist wird später aber nie wieder Thema. Stattdessen haut er für Übungskämpfe im Wattenmeer dann alles an Zauberspürchen raus, was er so auffahren kann. So viel zur angeblichen Magieknappheit. Oder Schaukämpfe sind für Willow halt wichtiger, als Silas das Leben zu retten...
Und was war eigentlich mit dem...
Oh Gott, ich muss aufhören. Ich komm vom Hundertsten ins Tausendste. Es gibt einfach zu viel, was ich an dieser Serie kritisieren kann.
PogoPorg
@PogoPorg
Ja, je mehr ich darüber nachdenke um so schlechter wird mir wieder. Schade um die zeit. ich hatte es nur bis zu ende geschaut, weil ich damit angefangen hatte. Wie damals bei Ms. Marvel. Auch so ein Käse.
Die einzige glaubwürdige Figur in Willow, war für mich am Ende die Böse, welche den Bruder auf ihre Seite zieht.
Tauron
Willow ist für mich die größte Enttäuschung. Ich habe mich sehr auf die Serie gefreut, aber ab Folge 5, nachdem alle Retroschauplätze durch sind, geht die kurve so steil Berg ab… insgesamt kann ich allen hier nur voll zustimmen. Auch dass Willow plötzlich am Anfang einer Folge einen Flammenwerfer hat… ich habe tatsächlich gedacht, dass ich eine Folge übersprungen habe und habe nochmal die Folge davor angemacht. Aber nein, er hatte plötzlich eine Steampunk Ausrüstung an
Nachdem ich die Serie gesehen habe, dachte ich, dass diese Serie LF richtig in Schwierigkeiten bringt und dass das einer der Sargnägel für LF war. Mando zieht den Karren wieder aus dem tiefen Dreck…
(zuletzt geändert am 19.03.2023 um 21:49 Uhr)
botrooper
PogoPorg
@Tauron:
"Der "Woke-Faktor" hat der Serie auch nicht gut getan. Man wollte hier, wieder einmal auf Krampf, eine dem Zeitgeist angepasste Serie produzieren."
Ich weiß gar nicht, ob das jetzt das Hauptproblem war. Ich mag diesen Begriff ohnehin nicht. Ich mag, wofür er steht, aber es wird meiner Meinung nach etwas Zweckentfremdet und ist mehr zu einem Kampfbegriff geworden. Wenn man ihn im Falle von WILLOW dahingehend versteht, dass es einen multiethnischen Cast hat, wo Männer wie Frauen etwa gleichberechtigt vorkommen, dann spricht da in einer Fantasy-Geschichte oder einem Märchen grundsätzlich nichts dagegen.
Auch dass der sture und dickköpfige Kämpfer, der im Laufe der Story auftaut mal eine Frau und die eher ängstliche und naive Prinzessin, die irgendwann doch nützlich wird, plötzlich ein Mann ist, empfand ich sogar recht erfrischend. Hier liegt auch nicht das Problem der Serie. Ich fand es eher etwas öde, dass sonst nichts mit diesen Figuren passiert ist und manchmal auch gewisse charakterliche Entwicklungen (besonders bei Kits Eifersucht gegenüber Elora) höchstens eine Episode gehalten haben und dann wieder rückgängig gemacht wurden. Gleiches könnte man auch zu ihrer Beziehung zu Jade sagen. Ich hab irgendwann nicht mehr verstanden, warum jeder erneute Kuss zwischen den beiden als "der erste Kuss" dargestellt wurde, wo sie endlich ihre Liebe füreinander akzeptieren. Das ist doch drei oder viermal passiert. Kit war einfach kein gut geschriebener Charakter und das hat nichts damit zu tun, dass sie eine homosexuelle Frau war. Wäre sie ein heterosexueller Mann, wäre es genauso langweilig. Jade fand ich da schon deutlich besser. Ihre Motivation hab ich verstehen können.
Generell hatten eigentlich alle Hauptfiguren Potential, das nicht ausgeschöpft wurde. Und "Wokeness" war nicht das Problem. Im Gegenteil hätte sie in manchen Bereichen sogar noch "woker" und inklusiver sein dürfen, indem nämlich beispielsweise auch der kleinwüchsige Cast deutlich mehr zu tun bekommt. Ich war ja schon froh über jede Szene zwischen Annabelle Davis, Graham Hughes und Warwick Davis. Davon hätte es VIEL, VIEL mehr geben müssen. Besonders die Szenen zwischen Mims und Willow war wirklich herzerwärmend und auch Willows Freundschaft zu Silas war toll. Doch beides kam viel zu kurz.
Und wo war die Fantasiewelt? Ich fand ja, dass die Gales beispielsweise ziemlich cool aussahen. Warum waren die irgendwann einfach weg? Dieser praktische Schlammsalamander hat mir auch gut gefallen. Aber sonst? Hier hätte man (zumindest bei mir) ordentlich punkten können, denn ich verzeihe einem Fantasyfilm eher mal öde Story und Charaktere, wenn wenigstens Welt- und Kreaturen-Design cool sind. Aber die Landschaft war meist uninspiriert, besonders die ganzen Wälder sahen aus, als hätte man sie am selben Ort gedreht und Kreaturen gab es höchstens eine Handvoll. Wirklich schade.
Der Schlammsalamander war für mich persönlich auch das Beste, was die Serie zu bieten hatte. Der hat mir echt gut gefallen und ich hatte gehofft, es gäbe da noch einen Twist, der darüber hinaus geht, dass das Tier halt den Schlitten zieht.
Auch die anderen Kreaturen, im Dienste der Vettel standen, sind viel zu kurz gekommen.
Ansonsten hast du, was die Welt angeht, auch absolut recht. Ich finde auch, man kann ihren Zusammenbau nicht richtig nachvollziehen. Wie weit liegen die einzelnen Locations denn jetzt auseinander? Wie lange ist die Gruppe unterwegs, bis sie die zerteilte See erreicht? Kit ist dann immer noch total durchnässt, weil sie zuvor in Skellin in der "Wurmmilch" versunken ist. Also liegt die Küste gleich hinter der Höhle, in der das Grab von Wiggleheim liegt - hinter dem sich auch noch gleich ein Pfad zum Wurm befindet - , welches seinerseits auch genau unterm Trollstollen liegt?
Ich muss diesem Artikel hier fern bleiben...
PogoPorg
@Galagus
"Wenn man ihn im Falle von WILLOW dahingehend versteht, dass es einen multiethnischen Cast hat, wo Männer wie Frauen etwa gleichberechtigt vorkommen, dann spricht da in einer Fantasy-Geschichte oder einem Märchen grundsätzlich nichts dagegen."
Gleichberechtigt vorkommen, heißt aber nicht gleich gleichberechtigt sein. Und genau hier unterscheiden sich unsere Begriffsdefinitionen vom Wokeness oder Woke. Für mich spiegelt das eher die gleichberechtigte Behandlung der Geschlechter in Film und Serien wieder. Das man eben keine Klischeebilder von bestimmten Geschlechtern zeichnet. Und das gelingt Willow nun überhaupt nicht, wie schon in Strange Worlds. Man versucht durch dieses Medium eine bestimmte Botschaft zu vermitteln bzw. eine gesellschaftliche Erziehung hinzubekommen, welche für weniger Diskriminierung sorgen soll. Und macht dann eben sowas. Man nimmt das Klischeebild eines Mannes und lässt diese Rolle dann einfach von einer Frau spielen bzw. das Klischee einer Frau und lässt es einen Mann spielen. Soll damit das Problem gelöst sein? Kit ist das Musterbeispiel, für das was man toxische Männlichkeit nennt. Arrogant, selbstverliebt, eingebildet etc. Solche Eigenschaften wie Mitgefühl oder Empathie fehlen ihr fast vollständig. Sollen sich daran junge Frauen orientieren? "Wenn du eine starke Frau sein willst, dann sein ein *****loch von Mann". So Problem gelöst.
Graydon ist nicht das typische Exemplar Mann bzw. Prinz. Er liest lieber Bücher und hat es nicht so mit Kampf und der gleichen. In jedem vernünftigen Fantasy-Film, wäre er der belesene Experte für Kultur und Geschichte gewesen, der seiner Gruppe wichtige Informationen geben kann und in Situationen, in denen Schwert und Magie versagen, seiner Gruppe den Tag rettet. Stattdessen wird er von seinem Vater minderwertig behandelt und soll seine Pflicht erfüllen. Und in der Gruppe nimmt ihn keiner ernst, weil er bei jeder Situation entweder total ängstlich ist oder völlig sinnfreies Zeug erzählt. Tolle Botschaft Disney. Hast du was im Kopf als Mann, dann bist du ein weinerlicher Nichtsnutz, der eine Schande für seine Familie ist.
So funktioniert das mit der Gleichberechtigung halt einfach nicht.
Tauron
Wenn man so plump und schlecht seine Charaktere etabliert, spielt es auch keine Rolle mehr, welcher Natur ihre Beziehung untereinander ist und/oder welcher Ethnie sie entspringen. Hier grassiert eher der Verdacht, dass man sich einfach anbiedern wollte. Am Ende ist es so belanglos, dass man lieber die Finger davon gelassen hätte. Diese jungen Erwachsenen sind Ausstellexemplare, wie man sie früher in Serien wie Beverly Hills 90210 oder dgl. versorgt hat.
Gehts nur um die zwischenmenschlichen Spannungen, die vom Erwachsenwerden begleitet werden, dem empfehle ich die Serie Skins - gibts auf Netflix, wenn nicht wieder verschwunden. Wer das kombiniert haben möchte mit Fantasie, sieht in Misfits (ebenfalls eine englische Serie), wie mans richtig macht. Aber die Darsteller und Schreiber dieser Serien haben auch im kleinen Finger mehr Talent als die Macher dieser Shitshow.
Wookiehunter
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