Es muss nicht immer Star Wars sein: Lucasfilm präsentiert heute die ersten zwei Folgen von Willow, der Sequel-Serie zum nach einer Geschichte von George Lucas von Ron Howard gedrehten Film von 1988:
1. Die Galen (55 Minuten)
Der Angriff der unheimlichen Galen veranlasst Königin Sorsha, einen alten Freund um Hilfe zu bitten.2. Der Hohe Aldwin (46 Minuten)
Die Nelwyn heißen die Besucher willkommen und führen sie zu ihrem Hohen Aldwin.
Wir wünschen euch viel Freude mit dem Start der Serie. Und sind danach natürlich gespannt auf eure Meinungen zu dem, was uns Lucasfilm da – doch durchaus überraschend – beschert hat.
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Kyle07
Jedi Nizar
WILLOW war für mich zwar weder Meisterwerk noch verbinde ich mit ihm irgendwelche nostalgischen Gefühle, nimmt man vielleicht mal James Horners grandiosen Soundtrack raus, doch empfand ich den Film visuell für die Zeit beeindruckend und rundum charmant. Ja, er hat das Fantasy-Genre auch nicht neu erfunden, denn es gibt sogar unfassbar viele Parallelen zu LOTR und natürlich auch SW. Im Grunde hat sich George Lucas bei den Figuren einfach an SW bedient. Wer den Film kennt, weiß was ich meine und wer die aktuellen Folgen gesehen hat, wird unweigerlich Parallelen zur Sequel-Trilogie entdecken. Aber alles in allem mochte ich den Film immer sehr.
POSITIVES
Die Serie selbst sieht bisher gut aus und die Effekte nicht billig, der diverse Cast ist voller junger Newcomer mit Talent und James Newton Howards Score ist lebendig und greift in den richtigen Momenten Themen von James Horners originaler Filmmusik auf. Bezüge zum Originalfilm gibt es auch durch allerhand Flashbacks zu ebendiesem und natürlich durch bekannte Orte wie das Königreich Tir Asleen oder das Nelwyn Dorf sowie durch Joanne Whalleys Sorsha und natürlich Warwick Davis Willow. Während mich Sorsha eher kalt gelassen hat, so sehr hab ich mich über das Wiedersehen mit Willow gefreut. Davis spielt seine Rolle super und die Szenen im Dorf mit seiner (und Davis' leiblichen) Tochter sind wirklich herzerwärmend wie jene Szenen im Originalfilm. Gerne hätte ich mehr Zeit mit den Nelwyns verbracht, aber vielleicht tun wir das ja in künftigen Folgen noch. Auch die Monster aus Neal Scanlans Kreaturenwerkstatt sehen cool aus und bleiben dem klassischen "handmade" Look des Originals treu. Die Naturaufnahmen sind wunderschön und die echten Locations (vor allem in Wales gedreht) werden gut mit CGI erweitert.
KRITISCHES
Wie erwähnt, hat der Originalfilm das Fantasy-Rad nicht wirklich neuerfunden, aber doch irgendwie seinen ganz eigenen Charme gehabt. Bei den ersten beiden Folgen der Serie hingegen kann ich nicht wirklich was Eigenes entdecken. Viele Dinge oder Figuren kennt man bereits aus anderen Werken. Manche Dialogzeilen könnten 1 zu 1 aus einem der SW Filme stammen, vor allem wenn Willow über die Magie redet und der Humor ist dann doch leider sehr selbstreferenziell wie man es aus dem MCU kennt. Soll heißen: Ernste oder dramatische Momente werden schnell durch Ironie unterbrochen. Ganz nach dem Motto: Man weiß, dass ein Zauberspruch in einer Fantasysprache lächerlich ist, also nimmt man es auch in der Serie nicht sonderlich ernst. Das ist insofern schade, weil die Serie immer mal wieder wirklich schöne und ernste Momente hat, wo mal kein Humor im Spiel ist. Nur leider fällt es mir dann schwer, diese wirklich zu fühlen, da ich nur darauf warte, dass gleich wieder ein Witz oder Augenrollen von einer der Figuren kommt.
Teil 1/2
(zuletzt geändert am 30.11.2022 um 17:06 Uhr)
Auch die Handlung haut mich aktuell noch nicht um. Natürlich ist das bereits besiegte Böse zurück, eine Prophezeiung im Spiel und wieder muss irgendwer gerettet werden. Und da man sich beim bisher sehr mittelmäßigen Drehbuch sehr an der ST orientiert, würde mich nicht wundern, wenn es irgendwann heißt (mögliche Spoiler): Somehow Bavmorda returned.
Ein wenig STAR WARS TRIVIA gibt's aber auch:
# Neben Warwick Davis (u.a. Wicket) tauchen auch Erin Kellyman (Enfys Nest in SOLO) und Jonas Suatamo (Chewbacca in der ST und SOLO) auf. Warwick Davis Tochter Annabelle Davis hat auch in der ST und SOLO einige Droiden und Kreaturen gespielt und tritt hierbei in die Schuhe ihres Vaters. Dies dürfte ihre erste Rolle mit größerem Umfang sein
# Natürlich sind auch hinter den Kulissen viele SOLO-Alumni vereint. Jon Kasdan ist einer der Drehbuchautoren und Produzenten, wie auch der Regisseur des Originalfilms Ron Howard. Oben hatte ich ja auch schon ST, RO, SOLO und ANDOR Kreaturendesigner Neal Scanlan erwähnt
# Wie gesagt inhaltlich gibt es auch ein paar SW-Referenzen bezüglich Handlung und Figuren, aber die lasse ich aus Spoilergründen nochmal weg.
FAZIT
Bisher kann ich noch nicht ganz verstehen, warum die Kritiker die Serie so abfeiern. IGN gibt der gesamten Serie beispielsweise 9/10 Punkten. Auf Rotten Tomatoes liegt die Serie derzeit bei 87%, während der Originalfilm völlig zu unrecht nur 53% hat. Ich hoffe sehr, dass sich das noch irgendwie verändert, denn nach den ersten zwei Folgen würde ich eher der Serie 50-60% geben. Sie ist interessant genug, dass ich dran bleibe, aber begeistert bin ich noch nicht.
(zuletzt geändert am 30.11.2022 um 17:10 Uhr)
Rieekan78
Netter Auftakt zur Serie, aber wie Galgus schon zu recht erwähnt hat, erfindet Willow nichts neu. Vieles ist wirklich aus anderen Werken bekannt und man darf es auch nicht mit Serie wie House of the Dragon oder Game of Thrones vergleichen. Das war aber sicher auch nie die Intention der Macher.
Die Handlung ist im Grunde Fantasy von der Stange. Dunkle Macht bedroht Königreich, es gibt eine auserwählte Person und eine Gruppe aus unterschiedlichen Figuren muss die Welt retten. Dann kommt noch eine Prophezeiung dazu und irgendwas mit Magie Dabei wird man auch mit den üblichen vorhersehbaren "Wendungen" beworfen. Prinzessin will nicht heiraten und will wegrennen, die letzte Hoffnung ist ein alter Zauberer und die Auserwählte ist natürlich die unscheinbare Person aus Szene 2, mit der natürlich keiner gerechnet hat, dass sie es auch wirklich ist
Also nichts was man nicht schon kennt. Dabei gefallen mir die Figuren bisher recht gut, auch die Motivation der einzelnen Charaktere ist glaubwürdig und wird von den Darstellern auch recht gut gespielt. Die Umgebungen sehen echt klasse aus und auch das Nelwyn-Dorf ist schön geworden. Allerdings wirkt vieles auf mich zu sauber und auch etwas steril. Vor allem im Vergleich zu Film, wo man es mittelalterlisch dreckig gehalten hat. Die Rüstungen der Ritter, sehen da auch teilweise aus wie teure Cosplay-Kostüme. Liegt aber auch daran, dass man die letzten Jahre mit so realen Kostümen in Got oder HotD verwöhnt wurde. Kann aber auch am Bild und der Farbsättigung liegen. Dasselbe Problem hatte für damals auch Warcraft, wo die Rüstungen der Menschen wie Plastikrüstungen aussahen und nicht wie Metall.
Alles in allem kann man sich die Serie für zwischendurch ruhig anschauen. Man verpasst sicherlich kein Meisterwerk, wird ab gut unterhalten und irgendwie will man wissen wie es weitergeht.
Tauron
Teil 1
Ich kann den beiden Start-Episoden leider kein gutes Zeugnis ausstellen. Das fängt bei der Konzeption an bis hin zur Umsetzung. Dabei spielt für mich durchaus der Film eine Rolle, auf dem die Serie aufbaut. Ärgerlich, dass man hier eine Möglichkeit liegen lässt, um etwas Variation in die Diversity-Thematik zu bringen. Wie? Die ganzen Darsteller schreien ja laut Diversity. Nun, nicht wirklich. Es ist genauso ein Random-Cast, wie man ihn mittlerweile bei jeder zweiten Serie hat. Irgendwelche interessanten Eigenheiten bringt da keiner durch seinen Hintergrund mit ein. Also bleibt es vorrangig ein Akt der Visibilität. Was mich da ärgert, Willow kam Ende der 80er und war die erste grössere Produktion, an die ich mich erinnern kann, die einen kleinwüchsigen Helden in den Mittelpunkt stellte. Und nicht nur das, wir durften auch ein wenig am Dorfleben teilhaben, ganz so, wie es Jahrzehnte später Peter Jackson in den HdR-Filmen praktizieren sollte. Und genau da hatte ich mir vom Serienformat mehr erhofft. Stattdessen leben die Nelvyns nun unter Tage in einer Höhle, keiner weiss wirklich warum. Ausser Willows Tochter und sein Freund gibts keine nennenswerten Figuren unter den Nelvyns. Anstatt also etwas in der Richtung weiterzuentwickeln, sehe ich einen Riesensprung zurück. Stattdessen langweilt man uns mit der nächsten Coming-of-Age Geschichte zweier junger Damen, die ihre Gefühle füreinander entdecken. Und das auf so eine langweilige Art und Weise, dass man sich echt fragt, warum diese hohle Anbiederung? Als würde es auf D+ nicht schon genug Serien mit Coming-of-Age und young Adults Geschichten geben. Insbesondere gibts das halt anderswo besser, z.B. in Reservation Dogs, der Show von Taika Waititi. Und wenn eine homosexuelle Beziehung Teil einer Nebenhandlung ist, dann bitte mit dem nötigen Interesse, das mit Leben zu füllen, wie in Dopesick. Hier wirkt es einfach drangeklatscht.
Der junge Cast ist generell zum Einschlafen. Elora Danan ist gemäss Erzählung verschwunden, aber schwupps, am Ende der ersten Episode wird es als Twist enthüllt, was leider auch reichlich vorhersehbar ist. Sollte sich da wider Erwarten noch ein weiterer Twist ergeben, mich würds nicht wundern, aber viel schlechter hätte man das nicht machen können. Die Darstellerin hat leider auch das Charisma einer Barbiepuppe. Dann ist da noch ein Prinz, der wie ein Cosplay-Nerd wirkt, der sich in der Tür geirrt hat und eigentlich auf ein Sitcom-Set wollte. Die Tochter von Sorsha geht noch halbwegs in Ordnung und hat auch die besseren Momente. Ihr Bruder, der als Variante mal die Damsel in Distress spielen darf, könnte der Sprössling von Prinz Valium aus Spaceballs sein. Nur funktioniert das gar nicht mal so schlecht. Leider verschwindet er zu früh von der Bildfläche. Im Kerker sitzt dann noch ein ehemaliger Knappe und Glücksritter ein, der mehr zum Verschwinden von Mad Martigan weiss. Boorman, gespielt von Amar Chadha Patel, ist der heimliche Showstealer.
Wookiehunter
Teil 2
Die lustigen Szenen, die funktionieren, gehören fast alle ihm. Er macht zumindest einiges wieder wett, was so gar nicht funktioniert. Warwick Davis agiert ganz solide, sein Willow aus dem Film ist mir aber klar lieber. Hier spielt er mir allzu oft den Schalk und ist mir eine Note zu meta unterwegs. Das bringt mich zum eigentlichen Kern des Problems dieser Show.
Hier werden dauernd Stile gemixt, die einfach absolute Immersionskiller sind. Wirkliche Magie stellt sich max. für Sekunden ein, bevor sie durch unpassende Ästhetik, schlechte Dialoge, unpassende Hochglanzoptik, Lumpensammlung Kleider der Marke Hercules/Xena aus der Rob Tapert Schmiede oder dürftige Effekte kaputt gemacht wird.
Die Geschichte selbst hätte ein Fünfjähriger oder ein Autokorrektur-Programm spannender geschrieben. Sorsha glaubt nicht wirklich an die Kraft der Magie, was sie auch konsequent durchzieht. Fähigkeiten diesbezüglich hatte sie in dem Film sowieso nicht. Aber dann wird sie von Visionen geplagt, Anakin lässt grüssen. Es gibt einen magischen Wall, aber ein Tor hindurch. Vermutlich haben das auch die Angreifer benutzt. Elora kann da sowieso durchspazieren als wärs Zuckerwatte. Aber hinter dem Wall, ist ja die gefährliche Welt. Und dort leben dann die Nelvyns irgendwo, das Geld für ein richtiges Dorfset hat wohl nicht mehr gereicht. Man sieht ein paar leere Häuser mit Strohdach, thats it. Aber natürlich gibt es noch die getrennte See, und dahinter liegt die wirklich gefährliche Welt. Ahso, okay. Ich krieg da innerliche Schreikrämpfe, aber von einer gelungenen Fantasy-Atmo weit und breit keine Spur.
Die Gegnerschaft sieht wie ein Mix aus Star Wars und Herr der Ringe aus. Um es etwas spannender zu machen, wird dann einer der Ritter vom Bösen befallen. Immerhin sind die Monster ganz nett umgesetzt. Das gilt auch für einige der Drehorte, die zu gefallen wissen. Nur hält das nicht lange vor, wenn sich dann wieder diese RTL-Sonntagnachmittag Optik aufdrängt.
Das Beste kommt zum Schluss. Man ahnt es, dass das nicht wirklich der Fall ist. Nein, damit man schon gar nicht mit dem Gefühl eines sich anbahnenden Mysteriums zurückgelassen wird, erklingt im Abspann Indie-Pop-Musik, wie man es eben von einer Coming-of-Age Serie erwarten würde. Die ist ja im Grunde nicht mal schlecht, aber einfach max. fehl am Platz. Hatte ich schon erwähnt, dass der Namensgeber der Show in der ersten Folge so gut wie keine Screentime hat? Jetzt würde man meinen, dass er umso effektvoller auf den Plan tritt. Aber auch das passiert nicht wirklich.
Nein, diese beiden Episoden schaffen es wirklich jede Gelegenheit auszulassen, etwas von der Magie des Films auf die Serie zu übertragen oder neue zu schaffen. Dafür traktiert man den Zuschauer mit abgenudelten Sideplots, vorhersehbaren Entwicklungen, Humor aus der Retorte und einem reichlich farblosen Cast. In ihren besten Momenten sieht man ein paar feine Sets, Boorman und einen Warwick Davis, dem man jeden Erfolg gönnt.
Wookiehunter
Teil 3
Der Sohn von Lawrence Kasdan taugt als Autor nichts und die Regisseure der ersten beiden Folgen kriegen keinen einheitlichen Stil hin. Ob das noch besser wird? Hier gibts viel Mittelmass oder gar weniger. Und ich erwarte auch nicht, dass man versucht mit Rings of Power und Co. mitzuhalten. Meine Rosa-Filmfan-Brille hab ich auch nicht an. Der Originalfilm von damals würde heute in ähnlicher Form vermutlich mit dem Budget von zwei Folgen gedreht werden können. Es gibt dort keine Riesenschlachten und Monstergespamme im Sekundentakt. Die Inszenierung und insbesondere die Musik lässt vieles einfach grösser wirken. Und besonders die Schlussszene, wenn Willow nach Hause kommt, holt mich heute noch genauso ab wie damals. Er ist sicher in vielerlei Hinsicht nicht das Nonplusultra eines Fantasyfilms, weiss aber zu verzaubern und mitzureissen. Wär schön, wenn die Serie in späteren Episoden wenigstens etwas davon auch bietet.
Wookiehunter
@Wookieehunter:
"Der Sohn von Lawrence Kasdan taugt als Autor nichts und die Regisseure der ersten beiden Folgen kriegen keinen einheitlichen Stil hin. Ob das noch besser wird? Hier gibts viel Mittelmass oder gar weniger. Und ich erwarte auch nicht, dass man versucht mit Rings of Power und Co. mitzuhalten"
Ich finde ehrlicherweise, dass die Regie und Drehbücher beider Serien auf einem ähnlich (niedrigen) Level sind. Dialoge und Handlung waren meiner Meinung nach auch bei RINGS OF POWER höchstens ok. Die Hauptfiguren Elora Danan und Galadriel sind als "blonde Retterinnen" ähnlich blass (im wahrsten Sinne) und langweilig wie eintönig in ihrer jeweiligen Charakterisierung. Wirklich interessant sind bei beiden Serien eher die Bilder, die Musik, die handwerklichen Elemente (Sets, Requisiten, teilweise die Kostüme) und ein paar der (meist bärtigen) Nebenfiguren wie Boorman oder Durin, die neben etwas Tiefe vor allem auch den wirklich wichtigen Humor und somit Leichtigkeit mitbringen. Auch die Gale-Schurken haben ähnlich wie die Orks in ROP zumindest ein cooles Design und versprechen etwas Abwechslung.
All das ist etwas schade, denn der Cast hat echt Potential und ganz offenbar richtig Spaß beim Dreh gehabt. Ich hoffe einfach, dass sich das noch zu ihren Gunsten entwickelt. Sind immerhin noch vier Folgen und vielleicht passieren ja entlang der weiteren Reise unerwartete Dinge und ein paar magische Momente.
@Lord Galagus
Das Production Value ist bei Rings of Power klar hochwertiger. Ich glaube bei Willow stört mich sogar viel mehr, dass es einfach so schwankt. Ich hab sowohl Hercules wie auch Xena gesehen und weiss, was billige Fantasy ist. Aber solange man sich seinem Stil treu bleibt, wird man wenigstens nicht dauernd aus der Immersion rausgerissen. Und bei Fantasy gewichte ich diesen Aspekt deutlich schwerer.
Galadriel als Figur mag fast mindestens so flach wie Elora sein, aber ich finde Morfydd Clark holt so ziemlich das Maximum heraus. Sie strahlt wirklich das Charisma einer Anführerin aus.
Auf der musikalischen Ebene fehlt es Willow auch an eigenen Stücken. Man hat den Filmsoundtrack in der Lightversion nur wirkt es kaum je unterstützend zum Szenenbild. Erinnerungen an Obi Wan Kenobi werden wach. Die Person, die alle Fäden zusammenführen muss, ist der Regisseur. Und die Regie ist hier absolut misslungen.
Am meisten nervt mich aber tatsächlich die politische Dimension. Es braucht für kleinwüchsige Darsteller eben genau solche Möglichkeiten, bei denen sie nicht die Rolle der Sonderlinge einnehmen. Was Disney hier fabriziert hat, könnte mutloser nicht sein.
Bleiben noch 6 Episoden, vom Gegenteil zu überzeugen.
Wookiehunter
@Wookiehunter:
Gut. Bei der Kohle, die Amazon auch in RINGS OF POWER gesteckt hat, darf man auch erwarten, dass Sets und Kostüme entsprechend aussehen und an Bear McCrearys Score kommt in diesem Jahr ohnehin nichts ran. Höchstens vielleicht noch er selbst mit seiner Musik zum Game GOD OF WAR: RAGNARÖK. Aber umso enttäuschender, wie wenig die Showrunner und Autoren aus dem großen Potential von Tolkiens Werken gemacht haben. Die Erwartungen waren immens höher als bei WILLOW, weswegen bei mir auch die Enttäuschung deutlich größer ist.
Regisseure sind bei Serien ja eigentlich eher zweitrangig, weil sie oft "nur" für einzelne Folgen engagiert werden, aber nicht immer für die ganze Serie, siehe ANDOR. Dafür gibt es ja in der Regel die Showrunner oder Headautoren, die den Gesamtüberblick haben. Wer das jetzt aber bei WILLOW ist? Keine Ahnung. Jon Kasdan? Ron Howard?
Spannend ist auch, dass ich keine konsequente Autorschaft erkennen kann. Laut Wikipedia wird jede Folge von einer anderen Personen geschrieben, entweder alleine oder aber man kommt in sich nie wiederholenden zweier oder dreier Konstellationen zusammen. Mit Kasdan hat die achtteilige Serie insgesamt acht (!) Autorinnen und Autoren. Was die Regie angeht, gibt es bislang noch keine Infos, wer außer Stephen Woolfenden inszenieren darf.
Bezüglich der Kleinwüchsigen: Dass abgesehen von Warwick Davis nur Graham Hughes' Silas mit von der Reise ist, ist sehr schade. Aber immerhin. Vor allem Annabelle Davis' Mim fand ich wirklich toll und ich kann nur hoffen, dass sie noch mehr machen darf als auf ihren Dad zu warten. Die Szenen zwischen ihr und Willow fand ich wirklich schön. Besonders der kurze Moment in der Höhle war einer der wenigen emotionalen Momente, die nicht durch einen deplatzierten Meta-Witz kaputt gemacht wurden.
(zuletzt geändert am 01.12.2022 um 16:17 Uhr)
@Lord Galagus
Nun, zweitrangig würde ich bei der Regie nicht sagen. Sicher gibt es Shows, da ist die Gewichtung der Schreibarbeit wichtiger. Bleibt diese aber aus, kann oft nur noch eine einigermassen vernünftige Regie die Folge retten. Dafür braucht es mMn eben das Gefühl für Rhythmus und Tonlage einer Folge. Die beste Book of Boba Fett Folge war denn auch die zweite, von Steph Green, einer Regisseurin mit Leistungsausweis, was sich von div. anderen nicht sagen lässt. In der Hinsicht war beispw. Rodriguez eine absolute Enttäuschung, sowohl bei Boba als auch beim Mandalorian. Und auch sein Filmwerk ist ein Auf und Ab, sprich ohne gutes Drehbuch geht bei ihm nichts zusammen.
Einmal mehr hat man hier aber das Gefühl, dass man gerne ausprobiert und div. Regisseure ranlässt, weil Willow ja nicht das Premiumprodukt von D+ ist. Das kann natürlich den Vorteil haben, dass sich einzelne Regisseure profilieren können, ein gesamtheitliches Ganzes entsteht so aber nicht. Setzt man nur auf einen Director, steht und fällt mit ihm/ihr dann auch das Resultat. Da ist Obi Wan Kenobi ein gutes Beispiel. Chow hat eine Handvoll Momente hingekriegt, bei den meisten Stellen jedoch absolut kein Gefühl für Szenenbild, Arrangements und dgl. gezeigt. Bei Lucasfilm hat das mMn vermutlich wirklich damit zu tun, dass man mit Serien nicht wirklich viel Erfahrung hat. Animationsserien haben ganz andere Herausforderungen zu bewältigen. Darum wirkt das oft auch nicht wirklich abgeklärt und besonders im Vergleich mit anderen Serienproduktionen kann man von diesen hohen Standards oft nur träumen. Andor ist mMn bisher die erste Serie, die in solche Regionen vordringt und eine gewisse Selbstverständlichkeit in sich trägt, dass hier absolute Profis am Werk sind. Wenn man anderswo liest, dass Favreau für die eine Folge Boba gerade mal 3 Seiten geschrieben hat, hat das wenig mit irgendwelchen Standards zu tun, sondern zeugt von chaotischen Zuständen. Und hier sollte man mMn bei Lucasfilm den Hebel ansetzen. Nicht der grösste Fan einer Sache sollte der Hauptgrund sein, sich für eine Mitarbeit zu qualifizieren, sondern deren Arbeitsweise. Also ein kleiner Paradigmenwechsel von Idealismus hin zu Pragmatismus. Schön, wenn Jon Kasdan Willow fortgesetzt haben möchte, aber ob er der richtige Mann ist, um das umzusetzen, steht auf einem anderen Blatt. Und da es immer mehr Serienstarts gibt und Talente nicht in der Familienpackung im Supermarkt auf ihren Einsatz warten, verteilen sich diese Talente auch auf immer mehr Streamingdienste und Produktionsfirmen. Will sagen, die Qualität einzelner Produktionen nimmt logischerweise ab.
Wookiehunter
Naja, von den ersten 2 Folgen her begeistert mich Willow jetzt nicht. Es war unterhaltsam, es gibt ein paar gute Ansätze, ein Wiedersehen mit Warwick Davis ist schon schön.
Wirklich besonderes hatte die Serie aber auch nicht zu bieten, mal abwarten was da noch kommt, wobei wenn ich richtig gesehen habe die Staffel auch nur 6 Folgen hat, was mir sehr kurz vorkommt.
Was die Vergleiche anbetrifft, naja, mit Got oder HotD wird die Serie sich wohl auch gar nicht vergleichen wollen.
Rings of Power würde ich was die Qualität der Serie und der Drehbücher anbetrifft lieber gar nicht erwähnen. Als irgendeine Fantasy Serie geht RoP gut durch und unterhält, hat auch ihre Highlights (Elrond/Durin/Disa) aber solange der Name Tolkien da dran steht kann man die Serie mühelos in Stücke reißen.
Palpatine
Hab den Film leider schon ewig nicht mehr gesehen... so kann ich mich kaum mehr erinnern. Daher gehe ich ganz ohne Erwartungen in die Serie. Im Gegensatz zu vielen hier fühle ich mich eigentlich ganz gut unterhalten Sicherlich, es hat wirklich etwas von Xena und Cosplay, die Charaktere sind klischeehaft und haben noch nicht sonderlich viel Tiefgang aber ich glaube es soll gar nicht so sein. Ich denke, dass das hier ein wenig feelgood, retro Fantasy sein soll... mit ein paar platten Witzen (die mich aber trotzdem irgendwie zum Schmunzeln bringen ). Denke, wenn mans so sieht, funktioniert die Serie für mich Aber wie gesagt, Geschmäcker sind verschieden
Grün 3
Nun es ist nach zwei Folgen schwer die ganze Serie zu bewerten. Das was ich hier gelesen habe kommt aber schon hin. Das Szenario ist wirklich 1zu1 aus dem Fantasybaukasten übernommen. Ich dachte mir nur: „Muss das sein?“. Das ist erstmal sehr ernüchternd. Die Effekte, die Requisiten, das ganze Drumherum ist von der Qualität her schon Ok. Die Landschaftsaufnahmen bieten dann wirklich schöne Schauwerte. Das man (und eben auch die Charaktere) diese Fantasywelt dann nicht so ernst nimmt, finde ich teils erfrischend. So Dialoge sind in Fantasywelten oft sehr abgehoben. Aber auf Dauer wird es schon irgendwie nervig. Gerade dann, wenn ernstere Momente entsprechend auch ernst sein sollten. Nach der ernsten Rede wird dieser Begeleiter (Jahrelanger Freund der Famile, wie ein Ziehvater etc.) einfach vom Pferd geschossen (voll witzig ). Wenn man richtung andere Disney Produktionen schaut (Marvel etc.) - ist das so Zeitgeist? Gibt überall mittlerweile sehr viele "Luke scheisst auf sein Lichtschwert moves". Wirklich große Kunst habe ich bist jetzt nicht gesehen, mal eben so durchgucken ok. Vielleicht ist es auch genau das was Disney damit bezweckt. Nichts aufwendiges, nen bisschen 0815 Fantasy, man lockt dank des Namens noch ein paar Lucas, Star Wars Fans etc. an, kann sogar noch ein bisschen altes Material recyceln und schon rollt der Rubel. Irgendwie traurig, wenn man bedenkt wie viel Potenzial, Ressourcen und Fähigkeiten da eigentlich im Hause Lucas und Disney konzentriert sind.
@Wookiehunter: haha ja diese Musik zum Schluss ( nicht das die unbedingt schlecht ist) aber das ist einfach wie in irgendsoner billig Serie aus den 90ern. Das reißt einen dann völlig raus (nicht das ich so sehr mitgenommen war von der Serie). Fehlt nur noch das der Abspann irgendwie im Halbbild mit Werbung oder RTL Logo und Vorschau aufs folgende Programm läuft.
(zuletzt geändert am 01.12.2022 um 22:23 Uhr)
Patrios
@Patrios
Ah ja, den Tod des väterlichen Mentors, der quasi seinen Sohn sucht, hatte ich schon wieder verdrängt. Auch das war unterste Schublade. Da kann man wirklich gleich eine Parodie ala Robin Hood - Helden in Strumpfhosen draus machen.
Auch dieser Gag mit dem Fingertest, für ein paar maue Lacher mal einfach auf die Lore scheissen. Ist das wirklich die Fortsetzung, die sich Jon Kasdan gewünscht hat? Die Frage nach der internen Qualitätskontrolle stelle ich lieber mal nicht.
Der Film beweist, ja bestens, dass Humor in einem Fantasyfilm funktioniert, ohne die Stimmung kaputt zu machen.
Wozu war eigentlich nochmals diese magische Wand genau gut? Vielleicht eine weitere Paywall. Wer gscheite Dialoge und dgl. will, muss D+ in naher Zukunft upgraden.
Wookiehunter
Rieekan78
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