Tony Gilroy ist aktuell nach wie vor unterwegs, um über Andor zu sprechen. Im Interview mit dem Hollywood-Reporter sprach er unter anderem über Terminkollisionen mit anderen Großproduktionen, den Mangel an Außerirdischen und sogar Jyn Erso.
Achtung, das Interview enthält bereits Aussagen zu Folge 10.
Hätten Sie sich im Nachhinein gewünscht, Sie hätten eine Überlappung mit House of the Dragon und Die Ringe der Macht vermieden?
Wir haben unser ursprüngliches Startdatum ja schon [vom 31. August auf den 21. September] verschoben. Ursprünglich wollten wir direkt parallel mit ihnen starten, denn wir hatten das wirklich nicht auf dem Radar. Ich bin mir nicht sicher, ob die Ansetzung von Streaming-Formaten schon das beinahe militärisch präzise Niveau erreicht hat, was wir bei der Planung von Kino-Veröffentlichungen erleben. Was schon seltsam ist, denn bei diesen Serien geht es ja auch um riesige Geldbeträge, und trotzdem haben viele Leute zum ersten Mal mit so etwas zu tun.
Oder nehmen wir die Tatsache, dass ich aktuell eine zweite Runde von Interviews zu etwas mache, an dem ich gearbeitet habe. Das ist für mich ja auch etwas ganz Neues. Für uns ist es ja so, dass wir faktisch fünf Monate PR-Maßnahmen aufplanen müssen. Also... Alle machen neue Sachen, aber ich bin mir nicht sicher, ob alle im Vorfeld wirklich genau wussten, wann was passieren würde. Für die Serie war es definitiv gut, dass wir etwas später gestartet sind.
Einer der wenigen Kritikpunkte zur Serie betrifft die insgesamt geringe Anzahl von Außerirdischen. Toby Haynes hat erzählt, dass Sie diese Art von Dingen zwar in der Substanz der Serie haben wollten, aber nicht im Vordergrund. Wieso ist das so?
Es steckt bereits so viel Politik in der Serie, und gleichzeitig versuchen wir ja doch, auch eine Abenteuergeschichte zu erzählen. Wenn also starke außerirdische Charaktere hinzukommen, gibt es plötzlich einen ganzen Haufen neuer Themen, mit denen wir uns befassen müssen, die ich nicht so gut verstehe oder für die mir einfach kein Weg eingefallen ist, sie in das zu integrieren, was wir tun. Sie werden im Laufe der Zeit mehr von ihnen zu sehen bekommen, und wieso bislang so wenige von ihnen zu sehen sind, ist eine berechtigte Frage, die wir im Laufe der Zeit beantworten werden. Generell sind die Geschichte und ihre politischen Aspekte eher auf Menschen ausgerichtet. Es gibt sicherlich keine Außerirdischen, die für das Imperium arbeiten, so dass es automatisch in eine menschenorientierte Richtung geht.
Eine der faszinierendsten Figuren der Serie ist Dedra Meero (Denise Gough). Warum wollten Sie die Zuschauer in die Rolle einer Faschistin versetzen?
Ganz generell will ich, dass die Zuschauer jede Perspektive verfolgen. Das ist ja meine Aufgabe. Wenn ich sie gut mache, muss ich mich in jede Figur hineinversetzen. Ich kann mir nicht vorstellen, eine Figur zu schreiben, bei der ich mich in dem Moment, in dem ich mit ihr zusammen bin, nicht in ihre Sichtweise hineinversetzen kann.
Als wir sie schrieben und dann weiter entwickelten, haben wir genau die gleiche Erfahrung gemacht, die jetzt unser Publikum umtreibt. Wir dachten uns also auch: Sie ist eine Frau, sie ist in diesem Job gefangen, es gibt nur eine andere Frau, die dort arbeitet, sie arbeitet härter als alle anderen und bekommt keine Anerkennung. Sie ist eine Außenseiterin, also drücken wir ihr natürlich die Daumen. Und wie können wir sie jetzt stark machen? Und dann kamen wir nach Ferrix und dachten uns: Grundgütiger, was tut sie denn da?
Ich würde also nicht wirklich sagen, dass wir ihre Perspektive einnehmen. Ihre Denkweise, Philosophie, ja ihren Sadismus oder was auch immer müssen wir ja nicht gutheißen. Wir müssen aber in der Lage sein, all das nachvollziehen zu können, wenn wir wirklich starke Charaktere haben wollen.
Eine weitere äußerst faszinierende Figur ist Syril Karn (Kyle Soller). Bei der ersten Pressetour haben Sie sich klar dagegen positioniert, ihn in den ersten vier Episoden als Faschisten zu bezeichnen. Wie sehen Sie ihn an diesem Punkt seiner Entwicklung, nachdem er Dedra im Grunde seine Liebe gestanden hat?
Nun, ich weiß nicht, ob er ihr schon seine Liebe gestanden hat oder ob er sie ihr noch gestehen wird, aber er ist kein Faschist. Er ist wirklich noch ungeformt. Er mag natürlich Regeln, Ordnung. Wir sehen die chaotische Gefühlslandschaft, in der er aufgewachsen ist, und wir sehen, dass für ihn die Einfachheit von Dingen, Sachen, die so sind, wie sie sein sollen, und Menschen, die ihre Arbeit tun, das Gerüst sind, was ihn bei Verstand hält. Der Kampf gegen das Chaos hält ihn bei Verstand, aber diese Energie und diese Motivation sind ideologisch gesehen noch nicht definiert, bzw. noch frei verfügbar.
Ich glaube im Gegenzug nicht, dass Dedras Ideologie ähnlich unzugeordnet ist. Und ich glaube natürlich auch nicht, dass die Ideologie der ISB noch irgendetwas Ungebundenes an sich hat, aber Syril hat etwas Ungeformtes an sich. Es ist möglich, dass er sich in verschiedene Richtungen entwickelt. Seine Probleme sind also eher persönlicher Natur; sie sind eher verhaltensbezogen und psychologisch als ideologisch.
Es gibt viele Spekulationen darüber, was die Häftlinge auf Narkina 5 tatsächlich bauen. Was können Sie uns dazu sagen?
Sie bauen an der zweiten Staffel. (Lacht.) Zumindest am Rückgrat der zweiten Staffel. Ich habe schon alles Mögliche gehört, es ist großartig. Das ganze Material, das das Imperium hat, sehe ich mir an und frage mich: Wie funktioniert das wirtschaftlich? Wer hat Scarif gebaut? Wie haben sie das gebaut? Wie haben sie Eadu gebaut? Wie haben sie den Todesstern und diese Armada von Schiffen gebaut?
Es gibt eine Menge Dinge, die gebaut werden müssen, und es gibt eine unglaubliche Menge an Material. Für mich ist das, was sie bauen, nicht so wichtig wie das Ausmaß der Operation. Wenn wir uns Syrils Arbeitsplatz in der Imperialen Normierungsbehörde ansehen, denken wir uns doch, oh Gott, wie riesig ist das? Und er ist ja nur mit Treibstoffreinheit betraut. Aber dieses Ausmaß ist nötig, um ein Imperium zu lenken. Um diese Größenverhältnisse anzudeuten ging es bei Narkina 5.
„Ich kann nicht schwimmen” ist ein so heroischer und tragischer Moment. Meinen Sie, dass er kurz darauf hingerichtet wurde?
Ich weiß es nicht. Er ist doch nicht tot, oder doch? Ich habe ihn [in Episode 10] nicht sterben sehen.
Cassian (Diego Luna) ist nun zusammen mit Melshi (Duncan Pow) auf der Flucht, den wir ja bereits aus Rogue One kennen. Woher kam die Idee, ihn zurückzuholen?
Ich liebe diese Figur einfach. Duncan Pow, der Melshi spielt, hat in Rogue One großartig mitgespielt, und ich mochte ihn einfach sehr. Also habe ich mir gedacht, wie können wir ihn wieder zurückbringen? Wir werden mit der Zeit noch ein paar weitere Sachen machen, aber das Gefängnis schien mir ein großartiger Ort zu sein, um zu zeigen, wo und wie sie sich treffen.
In Folge 8 wollte Luthen (Stellan Skarsgard) noch, dass Saw (Forest Whitaker) sich mit dem Anführer der Separatisten, Anto Kreegyr, trifft, aber nun ist er bereit, Kreegyr zu opfern, um Lonni (Robert Emms), seinen ISB-Maulwurf, zu schützen. Wie würden Sie Luthens Sichtweise beschreiben?
Nun, er ist ein Schachspieler. Er opfert einen Turm, um seine Königin zu schützen. Aber ich glaube nicht, dass die Kreegyr-Geschichte schon zu Ende ist. Luthen befindet sich in einer sehr schwierigen Lage, und seine Position wird in den nächsten fünf Jahren nur noch komplizierter werden, denn wie baut man dieses Netzwerk auf?
Etwas früher sagt er ja, dass er seit 10 oder 12 Jahren daran arbeitet, aber jetzt, mit Aldhani, treten sie ins Licht der Öffentlichkeit. Plötzlich entlarven sie sich faktisch selbst. Und in einem klassischen politischen Sinne ist er ein Akzelerationist. Er glaubt daran, dass es erst richtig weh tun muss, damit sich die Menschen ändern.
Sobald er [durch den Aldhani-Raub in Folge sechs] der Welt offen mitgeteilt hat, was Sache ist, ist er nicht mehr für das verantwortlich, was nun passiert. Wie jongliert er also mit seiner Paranoia? Wie bewahrt er die Geheimhaltung? Wie kann er groß rauskommen und trotzdem klein und fein bleiben? Wie expandiert man, wenn einen diese Expansion verletzlicher macht? Das werden die Probleme sein, mit denen er sich herumschlagen muss. Den Anfang dieser Fragen sehen wir in Folge 10 und in dieser Episoden-Gruppe. Und das wird eine der großen Fragen sein, mit denen wir uns in der zweiten Staffel beschäftigen werden.
Das Imperium zu provozieren, damit es die Dinge noch schlimmer macht, ist jedenfalls ein gutes Rekrutierungsinstrument.
Ja, das nennt man Akzelerationismus. Ich glaube, das ist der dialektische Begriff. Er deckt alle Seiten des politischen Spektrums ab. Es könnte links oder rechts sein; es könnte überall sein. Aber es ist die Idee: Ich kann die Menschen nicht dazu bringen, etwas zu tun, wenn sie es nicht wirklich fühlen. Und das ist ein klassischer revolutionärer Führungsstil. Ich meine, man kann 2000 Jahre zurückgehen und Leute finden, die so agiert haben.
Wir haben bereits darüber gesprochen, dass Sie zu Beginn von Rogue One kein Star-Wars-Megafan waren. Heißt das, dass irgendein Lucasfilm-Genie den technischen Star-Wars-Jargon nachträglich in Ihre Drehbücher eingestreut hat?
Nein, wir haben Pablo Hidalgo. Er ist so etwas wie die Kurie des Vatikans dort oben bei Lucasfilm. Er ist die letzte Stimme, aber wir haben eine Menge Leute wie ihn, die an der Serie beteiligt sind. Mohen Leo, unser Chefverantwortlicher für die visuellen Effekte, der auch an Rogue One mitgewirkt hat, ist ein wichtiger Teil unserer Serie und ein wirklich wichtiger Bestandteil unseres Teams. Mohen und sein Team wissen alles. Wir haben viele Leute um die Serie herum, die sich wirklich auskennen. Wenn wir also eine Frage haben, stellen wir sie, aber es ist wirklich eine Art organisches System.
Ab und zu wird etwas eingebaut, was nicht einmal ich wusste. Ich habe im Internet verfolgt, was alles an Antiquitäten in Luthens Galerie stehen und woher sie kommen, und die Herkunft einiger dieser Antiquitäten war mir neu. (Lacht.) Es war also fantastisch, dass die Künstlerische Abteilung diese Dinge dort hineingeschmuggelt hat, aber im Großen und Ganzen ist es ein gemeinschaftlicher, organischer, fortlaufender Prozess.
In Ihrem Job machen Sie sicher viele Kompromisse, aber welcher hat sich dabei als der vorteilhafteste herausgestellt?
Aldhani war ursprünglich für sechs- oder siebentausend Menschen im Tal konzipiert, aber mit Covid kann man halt nicht so viele Statisten mobilisieren. Man kann sie nicht den Berg hinaufbringen, man kann sie nicht in Transporter packen, man kann nichts von alledem tun. Abgesehen von den Kosten war es also rein faktisch unmöglich, mit solchen Menschenmengen zu planen. Das stellt also ein Problem dar, die Sache ist ja schon fertig geschrieben, es ist ein großes Ding auf diesem Planeten, und man denkt sich dann: Oh Gott, alles ist ruiniert. Es ist alles für die Katz.
Aber was wir damit gemacht haben, die Antwort, die wir geben, wieso nicht so viele Leute da sind, ist eigentlich noch besser, weil alles trauriger ist. Und das ist wichtig: Die, die dort noch hinkommen, das ist der kleine, harte Kern der letzten Getreuen. [Für die Dhanis] ist es das Ende der Fahnenstange. Ihre Kultur wird abgewickelt, und plötzlich ist das der Kern der Geschichte.
Und obendrauf kommt dieser Monolog dazu, dieses ganze Konzept des Ingenieurs, dessen Herangehensweise uns die Gemeinheit und Perfidie des Ganzen vor Augen führt. Plötzlich ist alles realer und besser, und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die meisten der Einschränkungen, die uns auferlegt wurden, sind rein budgetärer Natur. Bei der Serienhandlung selbst rennen wir selten in Wände, aber beim Budget gibt es natürlich Einschränkungen. Und ich würde sagen, dass dies in 8 von 10 Fällen zu einer Verbesserung führt.
Werden Sie uns irgendwann einmal geschnittene Szenen vorstellen?
Es gibt vielleicht ein oder zwei kleine Sequenzen, die wir gedreht, aber nicht verwendet haben. Ansonsten haben wir alles verwertet, was wir hatten, von den Hufen zu den Hörnern... Wir haben keine Abfälle. Wir sind gut finanziert, aber wir sind nicht überfinanziert. Wir sind nicht eine dieser Serien mit einem unbegrenzten Budget. Es gibt da draußen solche Produktionen, die über unbegrenzte Budgets verfügen. Denen ist es egal, wenn sie Ausschuss produzieren. Bei uns ist das nicht der Fall. Wir halten uns sehr, sehr genau an das, was wir tun, so dass wir nichts drehen, was wir nicht verwenden.
Es gibt ein paar Dinge, die wir umdisponiert und verschoben haben, und es gibt ein oder zwei Dinge, die wir unterwegs neu gedreht haben, weil wir die Chance hatten, sie besser zu machen. Aber nein, wir machen keine dieser Serien. Das können wir uns gar nicht leisten.
Jede der Rogue-One-Figuren hätte die Hauptfigur einer interessanten Vorgeschichte werden können, aber wäre Cassian ohnehin die Figur gewesen, die Sie für ein Prequel hätten haben wollen?
Ich denke, eine Serie rund um Jyn Erso [Felicity Jones] wäre auch ziemlich faszinierend. Meine Einstellung ist, dass man es mit jedem machen könnte. Ich meine, die häuslichen Dramen bei Bodhi Rook [Riz Ahmed]... Das kann alles interessant sein, wenn man sich darauf einlässt. Wenn man tiefer gräbt, ist alles interessant. Wessen Leben ist es eigentlich nicht? Cassians Leben ist nur ein bisschen interessanter, weil er an diesem Strand endet und bewusst alles für die Sache aufgibt.
Toby Haynes hat erzählt, dass Maarvas (Fiona Shaw) Haus am Tag des Drehs so kalt war, dass sie ihren sichtbaren Atem einfach in die Folge hineingenommen haben. Wieso besteht sie aber darauf, in der Kälte zu sitzen? Cassian und Brasso haben sich ja beide dazu geäußert.
Sie ist ein zäher alter Vogel. So ist sie nun einmal. Das passt eigentlich perfekt. Sie steht auf dem Standpunkt: Ich schalte meine Heizung nur dann ein, wenn die Temperatur unter soundsoviel fällt.
Womit Andor auch in dieser Beziehung die ideale Serie für dieses Jahr wäre...
Das Staffel-Finale beginnt am kommenden Mittwoch.
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Bei allen Regisseuren bzw. Showrunnern, die jemals mit einem SW-Kinofilm in Verbindung standen oder damit in Zusammenhang gebracht wurden (und das waren ja nun wirklich nicht wenige), wäre Gilroy momentan derjenige, den ich am liebsten mit einem solchen Projekt betraut sehen würde. Sehr gerne auch gleich eine ganze Trilogie.
JediSlaughterer
"Wenn also starke außerirdische Charaktere hinzukommen, gibt es plötzlich einen ganzen Haufen neuer Themen, mit denen wir uns befassen müssen, die ich nicht so gut verstehe oder für die mir einfach kein Weg eingefallen ist, sie in das zu integrieren, was wir tun."
Das er eine Star Wars Serie gemacht hat, hat man ihm aber gesagt oder? Also wenn ich das Franchise in dem ich arbeite "nicht verstehe", dann habe ich dort einfach nichts zu suchen.
"Das ganze Material, das das Imperium hat, sehe ich mir an und frage mich: Wie funktioniert das wirtschaftlich? Wer hat Scarif gebaut? Wie haben Sie das gebaut? Wie haben Sie Eadu gebaut? Wie haben Sie den Todesstern und diese Armada von Schiffen gebaut?"
Auch damit hätte man sich im Vorfeld beschäftigen müssen.
Das Interview erklärt aber so manches und ich kann der Serie nun nicht mehr böse sein, wenn so einer dahinter steckt.
Tauron
JediSlaughterer
Für mich ist dieses ganze Interview der Wahnsinn. Da spricht jemand der weiß, was er tut. Ein Erzähler, ein Weltenbauer und jemand der mit Restriktionen klar kommt, sie sogar zu nutzen weiß. Wie bisher jedes Interview und das Endprodukt mit "andor" beweist ist Tony Gilroy ein Glücksfall für Star Wars
(zuletzt geändert am 10.11.2022 um 19:27 Uhr)
Tauron
Ich finde auch nahezu jedes Interview mit Gilroy ist ein absoluter Genuss. Immer sehr spannend was er erzählt und man merkt es sowohl den Aussagen, als auch der Serie an: Hier ist nichts zufällig oder ohne Sinn. Alles ist gut durchdacht. Ich finde man sollte vielleicht viel öfter Autoren und Regisseure an Star Wars arbeiten, die sich mit als Fans im Spielzeug verlieren, sondern die eine Geschichte zu erzählen haben und durch eine gewisse Distanz zum Franchise nicht in Erfurcht erstarren, sondern ihr Ding durchziehen. Schon Nolan hat bewiesen, man muss kein Batman-Fan und Comic-Nerd sein, um einen Film wie The Dark Knight zu machen.
CmdrAntilles
@Tauron:
Bei allem Verständnis dafür, dass "Andor" nicht jede Erwartung erfüllen, nicht jeden Geschmack treffen und man nachvollziehbare Kritik an der Serie oder den Entscheidungen der Verantwortlichen haben kann... aber muss man dann wirklich in so einer herablassenden Art und so viel Negativität kundtun? Ich denke nicht.
Du bist lang genug hier auf SWU und hast diese Trollerei nicht nötig oder hast du dir jetzt entgültig vorgenommen, der neue GeneralSheperd von SWU zu werden, jetzt wo er ausnahmsweise mal uneingeschränkt positiv über etwas schreibt? Ganz ehrlich, ich hab über die Jahre schon einige Kommentare von dir gelesen. Das kannst du besser und wir waren diesbezüglich vor ein paar Wochen doch schon mal deutlich weiter.
@Galgus
Mag sein, dass dies so wirkt, aber wenn ich mir das Interview durchlesen, erweckt es in mir den Anschein, dass Gilroy von Star Wars einfach keine Ahnung hat.
So oft wie er hier auf Fragen mit "könnte" oder "ich denke" oder "ich glaube" beantwortet, kommt es mir eher so vor, dass er sich gar nicht erst die Mühe gemacht hat, sich mit Figuren und dem Hintergrund dieser Welt auseinander zu setzen. Das man bei einem solchen Projekt, keine zukünftigen Details ausplaudert um den Fans nicht die Spannung zu vermiesen ist natürlich klar. Aber zu zugeben, bestimmte Dinge einfach nicht verstanden zu haben, ist kein gutes Zeugnis was er hier abgibt.
Gilroy wurde hier von so vielen als "Retter von Star Wars" gefeiert und dabei gibt er selber zu, davon kaum Ahnung zu haben. Natürlich ist Andor eine sehr erwachse Sci-Fi Serie für Star Wars Verhältnisse. Aber Star Wars war ursprünglich als Weltraum-Märchen gedacht. Und das sollte man bedenken und dies auch würdigen. zu sagen "Wir haben kaum Aliens genommen, weil ich das nicht verstanden habe" ist wirklich keine gute Aussage. Sicherlich stimmt der Cast, die Leistung aller Beteiligten ist großartig und die Geschichten sind, bis auf kleine Makel gut durchdacht und gedreht. Aber nach dem Interview, verstehe ich endlich, wieso es sich so wenig nach Star Wars anfühlt. Weil Gilroy einfach keine wirkliche Ahnung davon hat. Und das hat er ja hier offen zugegeben. Mehr will ich damit gar nicht sagen und es entschuldigt jetzt auch viel für mich, was mit der Serie auch versöhnlicher stimmt.
(zuletzt geändert am 10.11.2022 um 20:23 Uhr)
Tauron
Können wir uns mal darauf einigen nicht immer gleich auf jeden provokanten Kommentar eine provokante Antwort zu geben. Das fürhrt zu nichts und sowieso nur am Thema vorbei. Einfach mal nichts kommentieren. Es ist anstrengend...
Zum Thema
Schönes Interview! Hat Spass gemacht das zu lesen.
Das Tony Gilroy später im Internet forschte was das denn für Antiquitäten in Luthens Galerie sind, finde ich sehr sympatisch.
Ob ich mir eine Serie über Jyn Erso gewünscht hätte? Wahrscheinlich eher nicht (In Rouge One wurde ja schon alles erzählt), wohl aber von Bodhi Rook. Den Charakter mag ich und viel ist nicht bekannt. Da hätte man auch aus den Vollen schöpfen können.
Das Luthen in der 2. Staffel dabei ist, war mir dann doch klar. Das bestätigt zu wissen freut mich umso mehr. Sowieso freue ich mich auf die 2. Staffel wie bolle. Mit K-2SO und Yavin werden wir wahrscheinlich vom Look and Feel her näher an Star Wars dran sein als wie in der ersten Staffel. Tatsächlich erwarte ich in der 2. Staffel Bail Organa zu sehen. Was Forest Whitaker in der ersten Staffel war, könnte Jimmy Smits in der zweiten sein.
Aber noch 2 Jahre Wartezeit? Einerseits sollen sie die Zeit nutzen und alles gut machen, aber bitte bitte macht es schneller.
(zuletzt geändert am 10.11.2022 um 20:33 Uhr)
andrenalin
"Das er eine Star Wars Serie gemacht hat, hat man ihm aber gesagt oder? Also wenn ich das Franchise in dem ich arbeite "nicht verstehe", dann habe ich dort einfach nichts zu suchen."
Gegenfrage: Woran denkst du, wenn du an Star Wars denkst zuerst? An "Imperium vs. Rebellen" oder an "Aliens in einer Sci-Fi-Welt"?
Ich habe Gilroys Erklärung so interpretiert: Wenn er eine starke Alien-Figur hineingeschrieben hätte, dann hätte diese Figur gut ausgebaut sein müssen. Folglich hätte ihre Spezies samt Kultur, Weltbild etc. detailiert in der Serie beschrieben werden müssen, weil es zur Charakterisierung der Figur beitragen würde. Das gäbe "einen Haufen neuer Themen", über die ich vermute, dass er damit meint, dass die Beziehungen dieser Spezies zur Spezies Mensch thematisiert werden müsste, zum Imperium und welche Diskriminierungen sich der Mensch dazu einfallen lässt. Das war ihm zu viel. Stattdessen hat er sich auf den Aufbau der Rebellion und der Machtausübung/Repression des Imperiums konzentriert. Natürlich hätten sie mehr "platte" Nebendarsteller in anderen Spezies reinschreiben können, wollten sie aber nicht bzw. erfahren wir vielleicht ja sogar noch, warum es so wenig sind.
Außerdem...
"Auch damit hätte man sich im Vorfeld beschäftigen müssen."
... ist er ja nicht für alles verantwortlich. Er betont doch in einigen Aspekten, dass es eine Teamleistung ist. Er hebt Pablo Hidalgos Rolle hervor und sagt:
"Mohen und sein Team wissen alles. Wir haben viele Leute um die Serie herum, die sich wirklich auskennen. Wenn wir also eine Frage haben, stellen wir sie, aber es ist wirklich eine Art organisches System."
Sein Job hat einen anderen Fokus.
Meiner Meinung nach kommt es der Serie zu Gute, dass er nicht zeitgleich als SW-Fan sich überlegt, was er schon immer mal in einer SW-Serie sehen, welche Figur er schon immer mal einbauen oder dies/das sagen lassen wollte.
Und damit will ich andere Showrunner/Produzenten/Regisseure anderer Projekte gar nicht schlechter machen. Mir gefällt sein Fokus auf eine realitätsnahe, stark geschriebene, langsam erzählte Story mit Platz für vielseitig dargestellte Charaktere. Die "Star Wars Würzungen" priseln die anderen Teammitglieder hinein.
Klon Attentäter
@Klon Attentäter
"Woran denkst du, wenn du an Star Wars denkst zuerst? An "Imperium vs. Rebellen" oder an "Aliens in einer Sci-Fi-Welt"?"
Fremde Welten, Raumschiffe und der Kampf gut gegen böse. Um genau zu sein. Und was gehört zu fremden Welten, fremde Spezien. Diese müssen nicht Mal eine Hauptrolle einnehmen. In Ro haben wir auch keinen Alien in einer tragenden Hauptrolle und dennoch hat man bei Saw´s Truppe welche, man sieht welche auf Jedha und Admiral Raddus muss ja nicht erwähnt werden. Bei Andor zeigt man uns vermeintlich fremde Welten, die auch irgendwo um die Ecke liegen könnten. Ich hatte das schonmal gesagt, dass sich die Serie für mich mehr nach Blade Runner anfühlt. Weil es kaum Bezug zu Star Wars gibt. Man hat ein paar Shots mit tie-Fightern oder Luthens Raumschiff und ein paar Schiffe auf Ferrix. Ansonsten ist fast jeder im Bild ein Mensch. Als ob nach 14 Jahren unter imperialer Herrschaft alle ausgestorben sind. Das man auf Coruscant und im ISB keine sieht ist klar und das erwartet man auch. Aber auf den anderen Welten auch so gut wie nichts fremdes zu zeigen, ist einfach schwach.
Was hätte es den der Story so geschadet mal ein paar Aliens mehr in den Hintergrund zu packen? Oder die ISB-Aktion mit dem Piloten auch Mal zu zeigen? Show don´t tell!
Ist es wirklich so unverständlich, dass man sich als Star Wars Fa, auch Star Wars wünscht? Das hat Mando perfekt geschafft, und auch wenn Kenobi und Boba inhaltlich nicht das gelbe vom Ei sind, so hat man doch sehen können, wo man ist. Und jetzt gibt Gilroy sogar zu, wieso das so ist.
Ist doch gut, reicht mir als Erklärung. Aber schön ist das nicht.
Tauron
"Das ganze Material, das das Imperium hat, sehe ich mir an und frage mich: Wie funktioniert das wirtschaftlich? Wer hat Scarif gebaut? Wie haben Sie das gebaut? Wie haben Sie Eadu gebaut? Wie haben Sie den Todesstern und diese Armada von Schiffen gebaut?"
Tja, und genau das sind Fragen die sich so ein JJ Abrams oder ein Rian Johnson nie gestellt haben. Weshalb ihr Worldbuilding so desaströs zusammengeklappt ist wie ein Kartenhaus.
@Lord Galagus
Hey, niemand wird hier der neue Ich! Ich bin ein Unikat!
@Klon Attentäter
"Meiner Meinung nach kommt es der Serie zu Gute, dass er nicht zeitgleich als SW-Fan sich überlegt, was er schon immer mal in einer SW-Serie sehen, welche Figur er schon immer mal einbauen oder dies/das sagen lassen wollte."
Genau das war eine der fetten schwächen von Kenobi. Man merkt richtig dass der Writer einfach nur nochmal Obi-Wan "I will do what i must!" oder "Hello there" sagen sehen wollte. Andor hat diese....Zwänge nicht. Es arbeitet frei von Fan-Wünschen und Actionfigurendenken. Hier kommt nicht die Live-Action Adaption von Hondo Ohnaka für die nächste Black Series Generation um die ecke und sagt "Das ist wirklich Ehrenhaft!" damit die Fans sagen "Oh! He said the thing!"
(zuletzt geändert am 10.11.2022 um 22:05 Uhr)
GeneralSheperd
Deerool
Ich liebe Andor und jede Wortmeldung Gilroys, aber folgende Aussage kann ich nicht unterschreiben:
"Es gibt sicherlich keine Außerirdischen, die für das Imperium arbeiten, so dass es automatisch in eine menschenorientierte Richtung geht. "
Doch, Herr Gilroy, die gibt es wohl.
Danke dem werten Kollegen für diese wohl sehr zeitraubende Übersetzung des Interviews.
loener
Redakteur
@tauron.
Wenn du alles besser weißt und kannst als Herr Gilroy - warum bist du nicht vor Ort und lieferst mal richtig ab? Ach warte......
Es gibt hier - wie schon von anderer Seite angemerkt - drei Personen, die offensichtlich nur mit Trollerei provozieren wollen, anders kann ich mir zahlreiche Stuss Kommentare nicht erklären. Und offensichtlich sehen das viele hier so.
Ich muss mich wiederholen: schade um die Arbeit, die das Team hier rein steckt.
Zum Interview: Ich mag seine informativen Interviews. Wie er beschreibt warum er Figuren wie anlegt. Wie er teilweise Einblicke in seinen Entwicklungsprozess gibt. Das sind wirklich mal Antworten mit Substanz. Und es ist erfrischend mal nicht zu lesen "ich bin Fan seitdem ich denken kann und kann es kaum fassen dass ich mit Darth Vader drehen darf"
Er fokussiert sich auf die Geschichte und die Figuren und das ist ausgezeichnet. Folge 10 war ein absolutes Highlight im Star Wars Universum. Und es ist erfrischend mal eine andere Herangehensweise zu sehen. Für die Details sind andere zuständig - wofür sind sie auch sonst da? Witzig finde ich, dass er nicht wusste was da teilweise im Luthen Shop herum steht. Ich habe quasi auch gar nichts davon in normaler Geschwindigkeit erkannt.
Auch wenn hier natürlich alle wieder behaupten alles sofort erkannt zu haben und Gilroy zum Versager erklären
BanthaPod
@Ioener
"Doch, Herr Gilroy, die gibt es wohl. *lächelt*"
Aber nicht sonderlich viele.
Und wenn ich an die Ordenszeremonie in ANH denke, dann gibt es auch bei der Rebellion nicht sonderlich viele Aliens. Die treiben sich wohl alle eher in den Bars von Tatooine rum. Ausserhalb der kriminellen Kreise in der Wüste scheinen Aliens nicht wirklich irgendwo stark vertreten zu sein.
In AoTC bei der Ankunft von Anakin und Padme in Theed hat man ganze zwei Gungans gesehen. Der Rest waren alles Menschen. Hat man da vielleicht kritisiert, das es sich nicht nach Star Wars anfühlt? Wohl eher nicht. Also haben Aliens bzw deren nicht vorhandensein nicht unbedingt was damit zu tun, dass einigen das Star Wars Feeling abgeht. Das kann dann auch andere Gründen haben. Nur weil man es nicht genau festmachen kann, woran es liegt schiesst man sich auf die fehlenden Aliens ein.
Deerool
Mir kommt es vom Gefühl her so vor als ob ich die ganz frühen Star Wars Geschichten wieder lesen würde.
Es gibt so noch keinen großen Hintergrund außer den Filmen, und ein wirklich guter Autor versucht sein Bestes zu geben um eine tolle Geschichte zu schreiben.
Das Ergebnis ist eine Geschichte die sich so zufällig tatsächlich im Star Wars Universum zugetragen haben könnte auch wenn sie wohl nicht typisch ist.
Was der Serie und dem Autor jetzt noch fehlt ist die Phase der Rollenspielwerke von West End Games die sogar Lucas Film seinen Kreativen ans Herzgelegt hat ( lange ist es her ) um aus einem rohem Diamanten ein funkelndes Juwel zu machen ( was hier und da auch geklappt hat ).
Und bedenken wir noch eins das SW immer eine starke Fluchtburg war wo wir die Probleme und andere Dinge unserer Welt für kurze Zeit vergessen konnten. Was aber heute von vielen Verantwortlichen Damen und Herren leider ganz anders gesehen wird.
Ship74
@Lord Galagus
"Du bist lang genug hier auf SWU und hast diese Trollerei nicht nötig oder hast du dir jetzt entgültig vorgenommen, der neue GeneralSheperd von SWU zu werden, jetzt wo er ausnahmsweise mal uneingeschränkt positiv über etwas schreibt? Ganz ehrlich, ich hab über die Jahre schon einige Kommentare von dir gelesen. Das kannst du besser und wir waren diesbezüglich vor ein paar Wochen doch schon mal deutlich weiter."
Ganz ehrlich, ich sehe nicht, wo man "deutlich weiter" war. Das hat nach langen Schwurbel Posts der vorgetäuschten Einsicht genau einen Episoden Thread gedauert, dann war das Kind schon wieder im Brunnen. Die Mühe und Aufmerksamkeit solltest du nicht mehr an diesen Nutzer verschwenden. Dieser Thread zeigt das sehr deutlich.
Das Alienthema wird auch künstlich aufgeplustert, weil mehr hat er nicht "im Köcher", wie er selbst gerne so schön schreibt. Ja, es laufen auf Ferrix ein paar zu wenige rum, ja, womöglich ein Logistik und Finanzierungsproblem, dass Gilroy hier jetzt vielleicht auch nicht einräumen möchte (weil er das auch schon bei Adhani tut). Die Serie wurde halt an Locations gedreht, fernab vom kuscheligen Volume und der Creature Abteilung nebenan. Das kann aber ernsthaft nur ein Abzug in der B-Note sein. Wer damit ernsthaft, verhement und in ermüdender Wiederholung die Qualität der Serie in Zweifel zieht, disqualifiziert sich auch als wertvoller Diskussionscounterpart über diese Serie.
Wer mir ernsthaft erzählen will, dass die Luthen Szene in der aktuellen Folge ja ganz nett ist, ABER, ABER(!!!) im Hintergrund laufen zu wenig Rodianer rum!!! Was soll man dazu auch noch sagen...
Gilroy verspricht ja auch Besserung, plus erzählerischer Begründung:
"Sie werden im Laufe der Zeit mehr von ihnen zu sehen bekommen, und wieso bislang so wenige von ihnen zu sehen sind, ist eine berechtigte Frage, die wir im Laufe der Zeit beantworten werden."
Dann muss man das Ding auch einfach mal zu den Akten legen.
(zuletzt geändert am 11.11.2022 um 08:13 Uhr)
Aber nun auch mal zu den wichtigen Sachen, nämlich diesem Interview, dass viel für uns bereit hält.
"Ich bin mir nicht sicher, ob die Ansetzung von Streaming-Formaten schon das beinahe militärisch präzise Niveau erreicht hat, was wir bei der Planung von Kino-Veröffentlichungen erleben. Was schon seltsam ist, denn bei diesen Serien geht es ja auch um riesige Geldbeträge, und trotzdem haben viele Leute zum ersten Mal mit so etwas zu tun."
Schöner Seitenhieb auf die generelle Veröffentlichungsstrategie. Und ich kann es auch nicht verstehen. Klar, die Startdaten sind längst nicht so früh vorab für alle einsehbar, wie das bei Kinostarts der Fall ist, aber dass man so merkwürdig blauäugig agiert, nur weil es ein anderes Medium ist, ist schon belustigend.
"Ich würde also nicht wirklich sagen, dass wir ihre Perspektive einnehmen. Ihre Denkweise, Philosophie, ja ihren Sadismus oder was auch immer müssen wir ja nicht gutheißen. Wir müssen aber in der Lage sein, all das nachvollziehen zu können, wenn wir wirklich starke Charaktere haben wollen."
Sehr wichtiger Punkt, den sich so mancher Imperiumsfan auch mal hinter die Ohren schreiben sollte. Und das wird auch gerne damit verwechselt, wenn wir von gut geschriebenen Charakteren sprechen. Wir sollen am Ende nicht jubeln, wenn die imperialen Alderaan abfackeln, aber zu Verstehen welches Böse, welche Mechanismen dahinter stecken, zeugt von einer guten Erzählung und starken Figuren. Und nicht nur "stark" im Sinne von gut, nachvollziehbar, sympathisch, sondern von Ambivalenzen und Botschaften darüber, wie perfide Faschismus funktioniert. Da kann jeder was mitnehmen.
"Sie bauen an der zweiten Staffel. (Lacht.) Zumindest am Rückgrat der zweiten Staffel."
Ich finde ja schon, dass das irgendwie Todessternteile ein bisschen bestätigt. Ich hätte dazu jetzt nicht unbedingt eine Erklärung gebraucht. Wir wissen ja, wie umfangreich die Kriegsmaschinerie des Imperiums ist und damit lässt sich eine Einrichtung von Narkina 5 auch sofort erklären. Das Gilroy es sogar als Rückgrat der 2. Staffel bezeichnet, deutet für mich auf eine größere Geschichte hin. Und welche könnte das für ein "Rogue One" Prequel wohl sein?
"Ich weiß es nicht. Er ist doch nicht tot, oder doch? Ich habe ihn [in Episode 10] nicht sterben sehen."
Serkis muss zurückkehren. Und schön das Gilroy es wohl ähnlich sieht.
"Aldhani war ursprünglich für sechs- oder siebentausend Menschen im Tal konzipiert, aber mit Covid kann man halt nicht so viele Statisten mobilisieren.(...) Aber was wir damit gemacht haben, die Antwort, die wir geben, wieso nicht so viele Leute da sind, ist eigentlich noch besser, weil alles trauriger ist."
Erneut ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Restriktionen Macher dazu beflügeln eine Geschichte besser zu machen. Klar, hätten Menschenmassen für spektakuläre Bilder sorgen können, aber der Umgang des Imperiums mit den Aldhani und ihrer Kultur (wir gaben ihnen Tavernen) und die langsame Auslösung derselbigen, hat ein perfides Bild gezeichnet, dass in nur wenigen Dialogen ein großes Ganzes gemalt hat. Und das ist erzählerisch spektakulärer, als alle Menschenmassen zusammen.
Und Star Wars tun diese Reglementierungen generell richtig gut:
"Die meisten der Einschränkungen, die uns auferlegt wurden, sind rein budgetärer Natur. Bei der Serienhandlung selbst rennen wir selten in Wände, aber beim Budget gibt es natürlich Einschränkungen. Und ich würde sagen, dass dies in 8 von 10 Fällen zu einer Verbesserung führt."
"Wir halten uns sehr, sehr genau an das, was wir tun, so dass wir nichts drehen, was wir nicht verwenden."
Planung und Voraussicht sind Gaben, die in der modernen Filmwelt etwas abhanden gekommen zu sein scheinen. Unlängst äußerste sich Regisseur und Autor James Gunn im Rahmen der CGI Krise der Industrie, dahingehend zu Wort, dass die meisten Probleme großer Produktionen darauf zurückzuführen sind, dass die Macher nicht wissen, wo sie an Tag xy die Kamera wo hinstellen werden. Das klingt zwar etwas absurd, aber in Zeiten in denen man nachträglich fast jeden Aspekt einer Produktion noch ändern kann, halte ich es nicht mehr für unrealistisch, dass diese Denke existiert. Und das macht den Punkt den Gilroy hier macht nur noch interessanter, weil nur noch wenige Macher so arbeiten. Und auch hier scheinen gewisse Grenzen und Restriktionen Genauigkeit und Planung nur zu beflügeln. Das könnte so mancher Blockbuster auch gut gebrauchen.
Jetzt mal völlig unabhängig vom Star Wars Kontext hier:
"Aber zu zugeben, bestimmte Dinge einfach nicht verstanden zu haben, ist kein gutes Zeugnis"
Das ist die Weltanschauung eines toxischen Menschen. Schwäche zuzugeben ist das stärkste was ein Mensch tun kann.
Das Interview selbst finde ich übrigens super und Gilroys Antworten sind gut. Diese Aussage mit den Aliens aus dem Kontext zu reißen ist schon wild. Er sagt doch selbst, dass noch erklärt wird warum es so ist und dass (wie hier schon gemutmaßt) natürlich auch daran liegt, dass beim Imperium Aliens halt nicht erwünscht sind.
Und wenn Aldhani ursprünglich mit Tausenden Dhanis geplant war, erklärt das auch warum man da auf jeden Fall ein menschliches Volk genommen hat. Tausende Kostüme für Aliens wäre dann doch des guten zu viel.
(zuletzt geändert am 11.11.2022 um 09:11 Uhr)
ThisIsTheWay
Tauron
@Snakeshit:
Danke für deine tollen Kommentare zum Interview. Ich stimme dir da voll zu.
Ich kann mir bezüglich der Aliens auch vorstellen, dass auch das etwas mit der Pandemie zu tun hat. Vor einiger Zeit hab ich ja erwähnt, dass die meisten Alienmasken im Lucasfilm Archiv in den USA liegen, worauf Filoni und Favreau natürlich leichten Zugriff haben. ANDOR wurde hingegen in Großbritannien gedreht und während der Hauptdreharbeiten gab es extrem strenge Einreiseregeln. Vor allem von Seiten der USA waren Reisen von oder nach Europa quasi unmöglich. Tony Gilroy selbst konnte beispielsweise lange nicht zwischen USA und UK hin und hereisen und hat lange nur via Videocalls mit seinem Team in Großbritannien kommuniziert.
Hinzu kommt: Verantwortung für die Aliens und Droiden in ANDOR trägt ja aber erstmals seit den Kinofilmen wieder der Brite Neal Scanlan und sein Kreaturenteam. Sämtliche Masken und nahezu alle Droiden in ANDOR stammen aus den Kinofilmen seit 2015. Vermutlich hatte Scanlan diese Eigenkreationen von sich glücklicherweise nicht nach Kalifornien ins Lucasfilm Archiv geschickt sondern bei sich im eigenen Lager in Großbritannien. Abgesehen von Moroff oder Benthic Two Tubes haben wir ja noch keine wirklich markanten Alienmasken gesehen. Das meiste sind irgendwelche Hintergrundaliens von den Canto Bight Szenen aus TLJ. Also nicht mal prominente Sequel-Aliens. Die wiederum liegen wahrscheinlich (sicher weiß ich das natürlich nicht) eher bei Lucasfilm selbst.
Die strengen Covid-Maßnahmen in UK dürften es auch nicht so einfach gemacht haben, Alienmasken wiederzuverwenden. Diese hätten erst einmal für mehrere Tage selbst in Quarantäne bzw. sehr gründlich desinfiziert gehört. Das ist natürlich auch ein immenser Mehraufwand, der zum normalen immensen Mehraufwand und Kostenaufwand während der Hochphase der Pandemie dazu kommt.
Ich gehe daher davon aus, dass eher so was der pragmatische Grund für die wenigen Aliens war und dass wir in Staffel 2 deutlich mehr sehen werden.
“Das ganze Material, das das Imperium hat, sehe ich mir an und frage mich: Wie funktioniert das wirtschaftlich? Wer hat Scarif gebaut? Wie haben Sie das gebaut? Wie haben Sie Eadu gebaut? Wie haben Sie den Todesstern und diese Armada von Schiffen gebaut?"
Auch damit hätte man sich im Vorfeld beschäftigen müssen. “
Wirklich?
Sagt er doch, dass er das getan hat.
Und genau deswegen sehen wir, was wir sehen.
Stänkern um des Stänkern Willen, so wirken @Tauron deine Beiträge gerade in den letzten Newsfeeds.
Nach dem Interview habe ich den Eindruck , dass die Andor Macher sich mehr denn je mit dieser Thematik aussetzen. Haben wir ein solches detailreiches Interview zu SW schon einmal gelesen? Kann mich nicht daran erinnern.
DirectorKrennic
Dass man den Gürtel eng schnallen musste, macht das Interview deutlich. Vielleicht wurde die Show überhaupt nur bewilligt, weil sie inhaltlich nicht über das Ziel hinausschoss?
Für den Fokus der Erzählung sind die Aliens hier tatsächlich eher Nebensache. Das ist natürlich schade. Ich hätte gerne auch diese Perspektive drin gehabt, z.B. wie mit den Wookies in the Fallen Order, wo man die Ausbeutung der Systeme durch das Imperium anhand eines Planeten wie Kashyyk hätte zeigen können. Da hätte man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen können. Zumal man Saw dort auch antrifft. Aber wer weiss, vielleicht kommt ja noch was in der Richtung? Da braucht man jetzt auch nicht gross Ahnung haben, in Grundzügen ist das Pocahontas, der mit dem Wolf tanzt, Avatar etc.
Nur kostet das halt erheblich mehr, als wenn man dafür nun einfach Cassians Heimatplanet und deren Bewohner nimmt oder das Volk der Aldhani. Darum für mich auch eher eine Schutzbehauptung von Seiten Gilroy. Disney wird sich aber die Frage durchaus gefallen lassen müssen. Transportmittel mit Rädern im Lager auf Aldhani, Waffenprops die an umfunktionierte Waffen aus dem Militärfundus denken lassen, etc. sind halt günstige Alternativen. Das ist auch keine neuerliche Modeerscheinung. Und die damit geforderte Kreativität verlangt dann entsprechende Massnahmen. Seinerzeit wurden in StarTrek, der Classic Serie auch die Wände mit farbigen Leuchten angestrahlt, weil das billiger war, anstatt die Kulissen immer neu zu streichen.
Gilroys bisheriger Erzählbogen enthält jetzt auch nicht ein Element, das im speziellen ein Alien bedingt. Nichtsdestotrotz wäre es im Sinne des Gesamtkontextes sinnvoll, wenn man diesen Aspekt in Zukunft etwas berücksichtigt.
Wookiehunter
Wo wäre denn dann das Problem gewesen, einfach einzuräumen, das aufgrund von Corona einfach nicht anders möglich war. Wenn wir schon beim eingestehen von Fehlern sind, dann wäre das noch die bessere und sinnhaftere Variante gewesen. Anstatt zu schreiben, man hat davon keine Ahnung, man fragt sich solche Sachen halt oder ich habe da andere Leute für.
Es macht doch einen viel besseren Eindruck wirkliche Gründe zu nennen, als sich als unfähig zu präsentieren. Und unfähig scheint er ja nun wirklich nicht zu sein. Auch ich sehe wie großartig das ganze aufgefahren wird und das jeder der Darsteller sein bestes gibt und zeigt. Besonders Serkis hat die letzte Folge fast vollständig alleine getragen.
Und das Aliens immer eine Gummimaske brauchen, stimmt ja so nun auch nicht. Es gibt genügend Spezien, welche einfach eine andere bzw. bunte Hautfarbe haben. Mir fällt gerade das Volk nicht ein, mit dem George Lucas in RotS einen cameo hatte. Sowas auf Adhani hätte doch gereicht. Und die AK-47 wäre auch anders gewesen, wäre das typische Magazin nicht gewesen. Es sind immer solche Kleinigkeiten, die einem hängen bleiben und dann auch stören.
Tauron
@Tauron:
Und woher weißt du das? Hast du dazu Quellen? Warst du bei der Produktion dabei?
Auf der einen Seite sagt er doch, dass man Abstriche machen musste wegen corona und auf der anderen Seite sagt er:
“Sie werden im Laufe der Zeit mehr von ihnen zu sehen bekommen, und wieso bislang so wenige von ihnen zu sehen sind, ist eine berechtigte Frage, die wir im Laufe der Zeit beantworten werden. Generell sind die Geschichte und ihre politischen Aspekte eher auf Menschen ausgerichtet.“
So , das hört sich weniger planlos an als andere Regisseure und lässt doch durchscheinen, dass es einen Plan/ eine Perspektive gibt.
Zumal jetzt selbst die OT nicht gerade mit Aliens um sich wirft , speziell in ANH oder TESB.
DirectorKrennic
RealKTElwood
@krennic
"Zumal jetzt selbst die OT nicht gerade mit Aliens um sich wirft , speziell in ANH oder TESB."
Bei dem Blatt gehe ich mit und erhöhe in ANH mit Jawas, Tusken, das komplette Ensemble der Cantina, einem Wookie der in einer tragenden Rolle und dem Dianoga auf dem Todesstern. Zudem ziehe ich meine Spezialkarte für TESB mit Wampas, Tauntauns, Riesenwürmer in Asteroiden, Mynocks, einer Gruppe Kopfgeldjäger und den Ugnaughts auf Bespin.
Und das zu einer Zeit, als all das noch erfunden werden müsste.
(zuletzt geändert am 11.11.2022 um 15:09 Uhr)
Tauron
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