Update:
Hier kann natürlich weiterhin in den Kommentaren mit Spoilern über Der Aufstieg Skywalkers diskutiert werden!
Originalmeldung vom 18.12.2019, 09:01 Uhr:
Sich der 9. Episode der Skywalker-Saga zu stellen, das ist das Schicksal eines SWU-Korrespondenten …
Oder zumindest das meinige, welchem ich mich bei der gestrigen Pressevorführung von Star Wars – Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers (2D, OV) gestellt habe. Weswegen ich nun pflichtbewusst versuchen werde, meine Eindrücke in einer möglichst Spoiler-freien Kritik zu schildern.
Zunächst habe ich erwogen, dies im klassischen Pro/Contra-Muster durchzuziehen, so wie einige es vielleicht von meinen Kommentar-Reviews zu den animierten Shows kennen; offensichtliche Gründe sprechen allerdings dagegen und es würde der Sache nicht gerecht.
(Vorab möchte ich anmerken, dass ich bewusst dem Großteil sämtlicher Spoilergerüchte aus dem Weg gegangen bin, um möglichst unvoreingenommen in den Film zu gehen. Wodurch ich natürlich nicht beurteilen kann, was sich nun im Nachhinein als wahr oder falsch herausgestellt hat.)
Und ich muss wirklich betonen, dass ich noch nie derart Schwierigkeiten hatte, nach einem Star-Wars-Film meine Gedanken zu ordnen. Generell fällt mir das bei den meisten Filmen schwer, aber hier war- ,nein, ist es nach wie vor nur schwer möglich.
Doch genug des gedankenverlorenen Um-den-heißen-Porg-Redens …
Wo setzt die Geschichte von Episode IX an? Welchen Plan verfolgt der wiederauferstandene Imperator? Ist er überhaupt der echte Imperator? Wer überlebt den Film und wer nicht? Passiert sie wirklich, die berühmt-berüchtigte “Bendemption”?
Die Antworten auf all diese Fragen … werdet ihr hier nicht finden. Warum auch? Dafür geht ihr ja schließlich in den Film.
Was ich nach meiner ersten Sichtung definitiv sagen kann: Der Auftakt des Films fühlt sich doch etwas sehr gehetzt an, was zum Teil auch an dessen Inhalt liegt (denn man hetzt, in verschiedenen Konstellationen, tatsächlich sehr schnell durch diverse Szenerien). Ab da geht es gemäßigter zu und anstatt rasch zwischen den verschiedenen Schauplätzen zu wechseln, nimmt man sich an den einzelnen Stationen mehr Zeit. Etwa zu diesem Zeitpunkt festigt sich auch das Gefühl, an einer intergalaktischen Schatzjagd teilzunehmen. Im großen Finale angekommen rückt das Riesen-Spektakel etwas mehr in den Hintergrund und der Fokus liegt auf dem direkten Konflikt zwischen Gut und Böse. Was ein kleines bisschen schade ist, da ich vom großen militärischem Konflikt gerne mehr, viel mehr gesehen hätte. Überdies sollte man weder im Lauftext noch im Films selbst allzu viele Statements politischer Natur über den Gesamtzustand der Galaxis erwarten, genau wie in Episode VII begnügt man sich eher auf das Allernötigste und kratzt kaum an der Oberfläche.
Nichtsdestotrotz fühlt sich die Laufzeit unterm Strich einigermaßen richtig dosiert an.
Antworten auf einige Fragen, die teils so alt sind wie die Sequels selbst, werden tatsächlich geliefert (wenngleich auch nicht auf alle), allerdings wirft der Film nicht gerade wenige neue auf. Gerade in Bezug auf Palpatine, die Umstände seiner Rückkehr oder den Ursprung seiner neuen Streitmacht sucht man hier vergeblich. Wer einigermaßen bewandert im alten Legends-EU ist, wird in dieser Sache allerdings die eine oder andere direkte Anspielung, wenn nicht gar Adaption, wiedererkennen, was sich durchaus als vorteilhaft erweisen kann.
Was die Handlung des Films zudem bietet, sind Wendungen. Überraschungen. Auflösungen. Manche kleiner, manche größer … wie man sie aufnimmt, sei es im Gesamtkontext oder lediglich innerhalb der Sequel-Trilogie, das bleibt wohl jedem selbst überlassen. Ich selbst habe die eine oder andere Entscheidung oder Anspielung zugegebenermaßen mit einem Stirnrunzeln aufgenommen und mich gefragt: “War das nötig?”, während ich bei anderen stark verwundert war, dass sie es so entwickeln.
Was ich persönlich positiv empfunden habe: Abrams hat in seinem neuen Film gleich ein paar von Rian Johnson etablierte Themen weitergeführt – wobei das ein Punkt ist, der definitiv heftige Diskussionen auslösen wird, nicht nur in Bezug auf diese Themen selbst, sondern auch, ob es sich dabei jetzt um eine Erweiterung oder um eine Wiederlegung handelt. Meiner Meinung handelt es sich hier oft um Kompromisse; gewisse Thematiken werden zwar nicht widerlegt, aber es wird auch nicht dabei belassen.
Ich persönlich empfand den Humor-Pegel im direkten Vergleich eher etwas niedriger als das zumeist sonst der Fall sein mag, woran man sich aber nicht stören muss. Interessanter ist hier wahrscheinlich der Fakt, dass ich hier zwar die eine oder andere Spiegelung zu Die Rückkehr der Jedi-Ritter wahrgenommen habe, diese jedoch weit kleiner ausfallen als zuvor angenommen. Schmunzeln lässt mich ein besonders euphorischer Moment im Finale: Hier wird sich jeder Fanboy einen gigantischen 4K-Screen und eine Pausentaste wünschen, um möglichst jedes Detail und versteckte EasterEgg aufzusaugen (ja, es geht hier primär um Schiffe, und das was wir aus dem Trailer dazu kennen war gefühlt gar nichts zu der tatsächlichen Größenordnung).
Die beiden vorigen Sequel-Teile wurden Rollen-technisch überwiegend und dominant von Daisy Ridley und Adam Driver getragen und daran ändert sich auch nichts im finalen Teil dieser Trilogie. Es ist ihre Beziehung, ihre Präsenz, ihr Spiel miteinander, das in Sachen Schauspieler-Leistung am meisten fesselt.
Allerdings hatten sie je einen weiteren Schauspieler der alten Garde neben sich (Harrison Ford in Das Erwachen der Macht, Mark Hamill in Die letzten Jedi); ein Faktor, der hier leider fehlt. Wenn auch aus nachvollziehbaren Gründen. Dieser Film hätte ja ursprünglich noch der große Auftritt für Carrie Fisher sein sollen, was durch ihren Tod natürlich nicht mehr wirklich umzusetzen war. Eine Lücke, die sich im Nachhinein doch bemerkbar macht.
Oscar Isaac und John Boyega machen ansonsten, wie zuvor, einen soliden Job und bleiben ihren Rollen treu.
Natürlich werdet ihr alle stark in Bezug auf Leia und den Umgang mit der verblichenen Carrie Fisher schauen … ich selbst bin nicht sicher, ob jemand, der über die Umstände überhaupt nicht Bescheid wüsste, anhand ihrer Entwicklung im Film erahnen würde, dass ihre Story aufgrund von Fishers Tod abgeändert wurde. Hier bin ich allerdings durchaus positiv gestimmt; jene Lösung von Terrio und Abrams finde ich durchaus gelungen und sie funktioniert innerhalb des Aktes, in dem sie spielt. Vielleicht hätte es auch ganz andere Wege gegeben, aber der hier ist es geworden, und er gefällt mir ganz gut.
Auch Joonas Suotamo möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Denn er hat es geschafft, Chewie in einer bestimmten Schlüsselszene so zu spielen, wie ich es zuvor mit dieser Figur fast gar nicht erlebt hatte. Seine Reaktion übertrug sich direkt auf mich und berührte mich eigentlich schon mehr als das eigentliche Ereignis, welches diese ausgelöst hatte. Hier wäre Peter Mayhew stolz gewesen und hätte es auch kaum besser machen können.
Etwas blass bleibt dagegen Billy Dee Williams (wenngleich ich seine Einführung im Film überraschend und mit einem nicht uninteressanten Hintergrund ausgestattet fand) und für Naomie Ackie und ihre Gefährten hätte ich mir noch ein wenig mehr Screentime gewünscht. Auch Kelly Marie Tran bleibt eher auf der Strecke, da die Rolle von Rose hier wirklich extrem klein ausfällt. Dagegen hebt sich Keri Russel in der Rolle der Zorri Bliss positiver ab, da sie auch mehr zur Gesamtstory (und einige humorvolle Szenen mit Poe) beitrug.
Ein Extra-Wort zu Anthony Daniels:
Dass R2-D2 & C-3PO in den Episoden VII & VIII eher kurz und nur hintergründig vorkamen, fand ich persönlich ziemlich schade. Denn das Droiden-Duo war für mich immer der Klebstoff, der die verschiedenen Hauptsaga-Filme miteinander verbindet; das Figuren-Intermezzo, welches alles aus der 2. Reihe miterlebt. Zumindest in 3POs Fall hat sich das in diesem Fall zum Besseren gewandt; daher ist es aber umso bedauerlicher, dass dies nicht auch für R2 gilt. Dafür fand ich aber auch die Leistung von Daniels dieses Mal besonders hervorzuheben – trotz starrer Droiden-Maske.
An dieser Stelle kann ich tatsächlich ohne Zögern oder Überlegen erst mal ein Lob aussprechen: J.J. Abrams hat nicht gelogen, als er in Interviews angab, sich nun mehr zu trauen. Dies trifft nicht nur auf gewisse Macht-Praktiken zu, sondern eben auch auf die visuelle Gestaltung der Galaxis.
Ja, erneut haben wir einen Wüstenplaneten (der aber immerhin von einer recht eigenen Alien-Kultur in einem beeindruckendem Massenauflauf profitiert) und ja, die Dschungel-Welt, auf welcher Rey trainiert, bleibt leider ziemlich leblos und ohne Geschichte. Doch sind dies nicht die einzigen Planeten die wir zu sehen bekommen, und hier bewegen wir uns tatsächlich auf teils eher unbekanntem Gebiet. Während man sich bei Das Erwachen der Macht auf Ultra-konservativem Terrain bewegte, bekommen wir in Der Aufstieg Skywalkers weit mehr in verschiedenen Farbsträngen geboten … zu schade, dass man von ein paar dieser Welten wahrlich nur extrem kurze Eindrücke bekommt. Doch wird es die meisten gewiss freuen, dass wir auch mehr als nur einen altbekannten Planeten wiedersehen … wenn auch leider nicht so viele wie ich es gerne hätte.
Was designtechnische Fragen angeht, hat dieser Film einen soliden Mix aus altbekanntem als auch ein paar neuen optischen Aspekten zu bieten. Von einer Revolution würde ich hier nicht unbedingt sprechen, allerdings stechen gerade innerhalb der Reihen der bösen Mächte eine Menge neuer Kostüme hervor, und das steinerne Setdesign des Finales atmet sowohl starken Fantasy- als auch EU-Charakter.
Das in so vielen Interviews ausgelobte Gruppen-Gefühl kommt tatsächlich zustande, zumindest innerhalb der ersten Hälfte des Films, wenn nahezu alle wichtigeren Figuren zusammen agieren. Hier hat mir übrigens sehr gut gefallen, dass dieses Team nicht so reibungslos funktioniert, wie man zuerst annehmen würde. Gerade Poe und Rey geraten mehr als einmal aneinander, und das gefällt mir besser als wenn hier alles reibungslos ablaufen würde.
Gut, über die Spezialeffekte, animatronischen Puppen und dergleichen brauchen wir nicht viele Worte zu verlieren; hier sind wir standardgemäß in der ersten Liga angesiedelt. Hervorheben möchte ich da die Figur des Droiden-Hackers Babu Frik.
Tatsächlich stach in Sachen Kameraführung ein Aspekt besonders für mich hervor, welcher vor allem während einer größeren Konfrontation zwischen Rey & Kylo zu Tage tritt. Der fließende Wechsel der Umgebungen fügt sich wahrlich flüssig in den Flow dieses Kampfes ein und verlieht dem klassischen Lichtschwert-Duell-Szenario eine interessante neue Dynamik.
Auch die eine oder andere stilistische Neuerung habe ich vernommen, wei ein seicht erhöhtes Aufkommen von leichten Slow-Motion-Aufnahmen.
Des Weiteren verschwimmen teils die Grenzen zwischen realen Sets und erweiterten CGI-Umgebungen. Besonders angenehm: Die Integrierung der wieder aufgegriffenen Szenen von Carrie Fisher fällt in nahezu keinster Weise auf. Lediglich einmal wird den meisten unterbewusst auffallen, dass hier wohl nicht Fisher selbst, sondern ein Double gefilmt wird. Da ihr Gesicht in dieser Szene – leider – nicht zu sehen ist, fällt, das aber auch zugleich wenig ins Gewicht.
Was die Filmmusik angeht, sehe ich mich wie eigentlich zumeist mit der Problematik konfrontiert, dass diese sich beim ersten Anschauen nur schlecht in mein Gedächtnis einbrennt. Abgesehen natürlich davon, dass hier jede Menge altbekannter Themes wiederverwendet werden, von Leias Titelmusik bis hin zum Imperialen Marsch. Überrascht war ich ja, als ich in einer Szene ganz klar eine Adaption Prequel-Musik vernommen habe, obgleich mir die inhaltliche Verbindung (warum wurde diese Musik gerade während dieser Szene gespielt) nicht ersichtlich war. Ansonsten bleibt anzumerken, dass die End Credits in ihrer musikalischen Begleitung ein Best-of der bekanntesten Star-Wars-Stücke darstellen – wie durchaus zu erwarten und auch von mir zu hoffen gewagt war.
Jetzt der naturgemäß schwierigste Part: Wie bewerte ich Der Aufstieg Skywalkers? Ich werde nicht den Teufel tun und diesen Teil innerhalb einer Wertungsskala zusammen mit allen anderen Star-Wars-Filmen einordnen – dieses Spiel kann ich nur verlieren.
Doch zumindest den Vergleich mit seinen beiden direkten Vorgängern muss sich der finale Teil der Sequel-Trilogie gefallen lassen … doch selbst hier bin ich ziemlich unsicher. Zumindest kann ich mir vorstellen, den Film besser als Episode VII einzuordnen, allein schon wegen des angesprochenen größeren Mutes und vielleicht auch gerade wegen des noch viel enormeren Diskussionspotenzials.
Wie man schlussendlich zu Der Aufstieg Skywalkers steht, hängt wohl stark mit davon ab, welche Meinung man je zu Das Erwachen der Macht und Die letzten Jedi hat und wie man sie gegeneinander wertet. Ich kann mir für beide Seiten gute Gründe denken, warum man dann gerade die 9. Episode besser oder schlechter finden soll.
Allerdings denke ich mir, dass sich innerhalb der Fan-Fraktionen wenig ändern wird: Wer ein riesiger Fan von den bisherigen Sequel-Teilen ist, wird gewiss auch von diesem Teil angetan bis begeistert sein; wer den Filmen bislang kaum etwas abgewinnen konnte, wird wohl auch mit diesem nicht mehr warm werden. (Captain Obvious sprach.)
Was letztendlich bleibt? Ein Space-Abenteuer, mit teils gemäßigtem, teils rasanten Tempo; zumeist konventionell, dann wieder fast erschreckend mutig; gespickt mit Enthüllungen und ziemlich viel Fanservice verschiedenster Art; reich an dem Potenzial, entweder zu begeistern oder gar zu verstören, mit einem Ende, dass zumindest rein theoretisch auch der Samen für etwas Neues sein könnte ... und leider auch gefühlt mit der einen oder anderen verpassten Gelegenheit.
Ein Star-Wars-Film, der gute Chancen darauf hat, als besonders einzigartig, aber auch äußerst umstritten in die Geschichte einzugehen. Aber als einer der Besten? Vielleicht nach dem dritten Kinogang ...
Star Wars Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers läuft ab heute im Kino eures Vertrauens.
Diese News darf gerne dafür genutzt werden, um über den Film zu diskutieren und eure eigene Beurteilung kundzutun. Wir sind gespannt auf eure Meinung!
Jeder, der den Film noch nicht gesehen hat und trotzdem die Kommentare liest, tut dies auf eigene Gefahr.
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Ich habe mir gestern den Film in 2D angesehen und werde hier auch mal meine Meinung abgeben, die auch retrospektiv die vorherigen beiden Filme der Trilogie betrachten werden.
Was soll man sagen? Erstmal etwas positives, ich fühlte mich gut unterhalten! In meinen Augen war Episode 9 eigentlich der beste Film dieser Trilogie. Er hat viel geboten. Und die Animationstechnik, da müssen wir nicht diskutieren, war in den ganzen Filmen grandios, keine Frage. Auch schließe ich mich hier vielen an, der Film war sehr versöhnlich und sehr würdig, den Abschluss zu markieren.
Ich komme jetzt aber zum negativen. Was wollte diese Trilogie eigentlich werden? Zu viele Fragen, zu viele Plots sind offengeblieben, Charaktere eingeführt und wieder verschwinden lassen, ein Storyfaden konnten man eher nicht sehen, außer, die FO, die "Bösen" zu besiegen. Das hat sich letzten Endes auf den Film ausgewirkt. Hier versuchte man, einge Charaktere zu retten, wie es bei Hux oder der Liebesbeziehung mit Finn angesetzt wurde, war aber auch ein hin und her.
Was mich wirklich an der Trilogie und leider auch an diesem Film gestört hat, war der Aufguss vom alten. Was hier häufig diskutiert und zumindest am Ende noch als Pastiche salomonisch geschlichtet wurde, dem kann ich leider nicht zustimmen. Es sieht nach einer Überforderung aus, zu verstehen, wie Star Wars "funktioniert" und wirkte für mich sehr einfallslos. Leider waren diese Elemente aus der OT, wenn auch nicht so ganz eindeutig, bei diesem Film zu sehen (der Blick auf die Flotte vom "Imperatorsaal", die Verfolgung mit den Wüsteskiffs als Speedbike-Verfolgungsjagd auf Endor oder das Zerstören der Brücke vom Hauptschiff... wie bei der Annihilator). Manches davon muss nicht schlecht sein, auf lange Sicht aber doch etwas zu viel.
Für mich hat der Film, so stimme ich einem Vorredner überein, das Potenzial für die Trilogie im Gesamten gehabt. Die einzelnen Filme der OT waren jeweils wie ein Drei-Gänge-Menü. An einem Ort, mehere Szenen, dann wieder Ortswechsel an denen man sich sattessen konnte, wie ein Gang mit seinen Beilagen. Ep. 9 ist wohl ein 10-Gänge-Menü geworden. Von jedem ein wenig, nicht zu viel, die Zeit reicht dafür nicht. Schade! Die Verfolgungsjagd auf den Wüstenskiffs, die Raumschlacht, das Jumpen durch den Hyperraum, alles schnell hintereinander, viele Szenen, viele Ortwechsel, man konnte ein wenig schwer seine Eindrücke verarbeiten. Alles hat dem Auge gemundet, aber von manchem wollte man doch mehr haben. TROJ hat da von den einzelnen Hauptszenen mehr geboten, der Vergleich muss zwangsläufig erlaubt sein.
Pat Nightwalker
Ich könnte mich hier noch an vielen Einzelheiten aufhalten. Einige wenige seien ge-nannt: Warum brauchte es Todessterne, -planeten(?), wenn jetzt ISD das gleiche können? Früher war die Eclipse notwendig, um zumindest die Oberfläche stark zu beschädigen, davon abgesehen, dass sich Technologie verbessert. Hätte nicht die Motivation gereicht, nach den langen Zeiten des Hasses, mit dem Ziel, die Galaxis zu unterjochen, sie nun in einem riesigen Völkermord zu vernichten? Mit der dunk-len Flotte als Unterstützung?
Was mir auch nicht so gefallen hat, ist die Dialogführung. Dieses schnelle "Ist der immer so drauf? - Immer. - Schon die ganze Zeit. / Ist das schlecht? - Ganz schlecht." So in der Richtung von vielen Charakteren hintereinander gesprochen, das wirkt wie eine Sitcom, sehr lässig, aber etwas fehlplatziert. Auch war der Humor etwas, wie soll ich sagen, zu viel an manchen Stellen.
Den Machern schien auch die Darstellung der allgemeinen Verzweiflung in der Ga-laxis schwerzufallen, mich beeindruckte das nicht so stark. Das Chaos und das mangelnde Vertrauen in die Demokratie, den Anführern, ist in der PT mehr zur Gel-tung gekommen.
Auch hat das Dreiergespann, wenn es überhaupt eines sein sollte, aus Poe, Finn und Rey nicht wirklich gestimmt. Dieses Kollegiale der großen Drei war da stimmiger.
Mit den Machtblitzen des Imperators war das am Ende zwar episch, wirkte aber ein wenig nach Harry Potter, wie auch der Entzug der Lebensenergie oder die flüstern-den Stimmen. Episch und machtdemonstrierend, verstörend und geheimnisvoll, keine Frage, aber sehr fantasielastig.
Und mit diesem möchte ich meinen Rückblick auch fast beenden. Ich meine, dass Star Wars mit diesen „neuen“ Elementen sich stärker von der Technologie abwen-det. Auch wurden vermehrt Zeichen und Symbole integriert. Zudem wirkten die Bücher in TLJ etwas befremdlich. Ja, befremdlich, ungewohnt, das ist der Punkt, den ich noch anführen wollte, so fühlte sich Star Wars an. Der Stil hebt sich von den Vorgängern deutlich ab, er trägt unverkennbar eine andere Handschrift. Davon muss nicht alles schlecht sein und schlecht umgesetzt worden sein, aber es wirkt wie aus dem Rahmen gefallen. Es hat auch hier mal ein User geschrieben, soweit ich noch weiß, dass TFA für sich allein besser dagestanden hätte. Und dieser Mei-nung bin ich auch. Unterhaltsames Popcornkino von der Saga isoliert, nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich von Disney mehr erwartet hätte. Ich habe einmal den Wikipedia-Eintrag zu „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ gelesen. Walt Disney war damals darauf bedacht, den Machern die notwendige Zeit zur Verfügung zu stellen, um den Film die Qualität geben zu können, die angestrebt wurde. Das hätte ich mir hier auch gewünscht, auch wenn die Filmindustrie heute eine andere ist als noch damals.
Pat Nightwalker
Dieses getaktete Hinterherschieben von Inhalten oder besser gesagt, die Produktpo-litik an sich, auch von der Spieleindustrie, hat vielen Endprodukten, die an erfolg-reiche Vorgänger anknüpfen sollten, nicht gerade gutgetan.
Als letzten Beitrag möchte ich noch von mir geben, dass dies ein spannendes Jahr gewesen ist und, nicht zuletzt, ein spannendes Jahrzehnt! Was auch SWU und Star Wars von 2010 bis jetzt durchlebt hat, und ich durfte mit euch dabei sein! Aber ei-nen Rückblick erspare ich mir an dieser Stelle. Einen guten Rutsch wünsche ich euch allen, wir sehen uns im nächsten Jahr (Jahrzehnt!), das uns noch viel besche-ren wird! Möge die Macht…, ihr wisst schon!
Pat Nightwalker
@Ovo „Bevor ich in TROS rein war, habe ich ja schon davon geschrieben, dass ich mir wünsche, dass er ins Exil geht um sich selbst zu finden und um Buße für seine Taten zutun, in welcher Form auch immer. Und wenn er Rey sagt, dass er das alleine tun muss, glaube ich nicht, dass sie ihm das versucht hätte, auszureden. Zumal sie theorethisch per Machtskype ja eh immer in Kontakt sein können.“
Das wäre für mich die beste Lösung gewesen und hätte zumindest die Möglichkeit iffen gelassen, nochmal was nachfolgen zu lassen.
„Ich fand da die Sache mit dem Zweiklang dann schon eher störend. Mich stört es generell, dass man sich immer irgendeine substanzlose Begründung aus dem Hut zaubert, um zu unterstreichen, wie besonders jemad ist, sowie es schon bei Anakin mit dem Auserwählten war, anstatt ihn sich einfach dorthin entwickeln zu lassen. Vor der PT waren Vader und Luke auch nur Vater und Sohn und niemand war von der Macht dazu bestimmt, irgendeine Prophezeiung erfüllen. Solche Konstruktionen schaden einem guten Storytelling imho mehr, als das sie irgendwie helfen oder irgendwas erklären.“
Ich fand die Erklärung des Zweiklangs auch eher wie ein mäßiger Versuch, eine Erklärung für besondere Fähigkeiten zu bieten. Und es bot mir eine Erklärung, warum das mit dem Heilen und Wiederbeleben nicht schon früher gemacht wurde, z.B. warum Anakin seine Mutter nicht heilte.
Und da er nun mal da ist, hätte ich mir mehr Erläuterungen dazu gewünscht, als dieses lapidare: ist was besonderes und seltenes.
@Vasohka
Ich meinte nicht, dass die Rolle des Auserwählten strittig war, sondern was das Gleichgewicht ist.
Die Abwesenheit der Sith oder die Balance zwischen hell und dunkel. Die Sith waren ja nach Meinung der Jedi, die Ursache der Dysbalance der Macht. Merz man sie aus, ist die Macht im Gleichgewicht.
(zuletzt geändert am 31.12.2019 um 10:22 Uhr)
Raven Montclair
Immer Vergleiche machen. So funzt natürlich nichts hinterher,wenn man nur die OT als Muster nimmt.
Und auch jede Szene,egal wie die aussieht,wird bemängelt und als Kopie gesehen. Jetzt ist der Passana Angriff eine Endor Spider Bike Kopie
Man sieht,was man sehen möchte.
Einiges ist offensichtlich,vieles bilden sich die Leute nur auch ein.
L0rd Helmchen
"Ich fand die Erklärung des Zweiklangs auch eher wie ein mäßiger Versuch, eine Erklärung für besondere Fähigkeiten zu bieten. Und es bot mir eine Erklärung, warum das mit dem Heilen und Wiederbeleben nicht schon früher gemacht wurde, z.B. warum Anakin seine Mutter nicht heilte."
Die Fähigkeit zu Heilen ist nicht wegen des Zweiklangs gegeben. Es ist eine normale Machtfähigkeit. Dementsprechend kann Rey auch die Schlange heilen und nicht nur Ben.
Daß Obi Wan Qui Gon nicht heilen kann oder Anakin Shmi, liegt ganz einfach daran, daß diese Fähigkeit wohl einfach unbekannt war. Offensichtlich eine alte Fähigkeit, die in Vergessenheit geriet und die Rey in den Schriften gefunden hat. Da Ben geheilt wurde, weiß er nun auch um diese Fähigkeit und kann sie dementsprechend anwenden.
CantinaLatina
Raven Montclair
@OvO
Ich habe ja auch nur gesagt wie die Geschichte der Prophezeiung abgelaufen ist in den Filmen und habe erklärt wie diese erfüllt wurde. Ich habe keine Meinung zum Storytelling oder eine Beurteilung der Machweise abgegeben. Nur die Fakten genannt.
Mir persönlich gefällt die Geschichte um den Chosen One und das Ende des Jedi/Sith Krieges so wie es ist. Ich gehe da jetzt auch nicht rein und hinterfrage irgendwie jedes erdenkliche Element dieser Geschichte oder jede Entscheidung die Lucas und co. getroffen haben. So macht SW dann auch keinen Spaß und ist mir ehrlich gesagt auch viel zu anstrengend. Die story ist wie sie ist und ich nehme diese als solche an statt mich darüber aufzuregen was alles hätte anders sein können oder sollen weil es ja auch irrelevant ist da die Geschichte nunmal diejenige ist die wir haben. Daher beschäftige ich mich lieber mit den Fakten und dem Kanon wie er aktuell ist.
Diesen 1000 jährigen Frieden gab es auch meiner Meinung nach nie. Die Sith waren nie besiegt, sie haben nur im Schatten gelauert und vieles manipuliert und ihre Rache vorbereitet. Die Sith werden in dieser Zeit sicher einiges an Bösem verrichtet haben und die Force immer mehr aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Erst die Erfüllung der Prophezeiung hat dem ein Ende bereitet und die Sith wirklich besiegt.
Das Darth Sidious von den Toten zurückgekehrt ist und die Sith dann wieder zurückgekehrt sind war ohnehin etwas unnatürliches was aber die Prophezeiung nicht relativiert. Diese wurde erfüllt aber durch seine unnatürliche Rückkehr hat Sidious eine Fortsetzung des Konfliktes auf unnatürliche Weise erzwungen. Erst mit seinem entgültigem Tod kann wahrer Frieden stattfinden.
Allerdings sprach die Prophezeiung ja auch nie davon das deren Erfüllung Millenia von Frieden zur Folge haben wird. Sondern wortwörtlich nur das das Gleichgewicht hergestellt werden wird und genau das ist passiert. Alles andere, was das bedeuten kann, soll oder müsste wird von anderen hinein interpretiert. Jedi, Sith oder die SW fans - jeder interpretiert zig verschiedene Bedeutungen in die Prophezeiung aber meiner Meinung nach muss man diese einfach nur Wort für Wort betrachten - Herstellung des Gleichgewichts. Nicht mehr, nicht weniger. Auch wenn dieses Gleichgewicht niemals ewig halten wird und kann. Aber das war nie der Punkt und ist für diese Geschichte auch völlig irrelevant da das Versprechen der Prophezeiung niemals ewiger Frieden oder gar lange anhaltender Frieden war.
Und das sind die schlichten Fakten und an die halte ich mich. Mehr brauch ich nicht.
Und ja mein Name soll eine Anlehnung daran sein das Vader und Ahsoka meine Lieblingscharaktere der Saga sind.
Vasohka
@L0rd Helmchen
Naja, die OT wurde aber offensichtlich als Muster genommen, das kann man nicht verneinen. TFA hat sich sogar viele Elemente am Anfang des Films übernommen, aus ANH, wie auch aus TESB.
Ich denke auch, dass nicht wenige sehr penibel geworden sind. Der Vergleich findet automatisch statt, gerade weil man die Saga sehr gut kennt und auch über das einfache "Sehen" hinaus.
Das die Szene von den Speederbike-Verfolgungsjagd kopiert (besser wäre: entlehnt) worden ist, wirkt auf mich so. Der Eindruck ist auch eher entstanden, dass man Elemente aus TROJ erwartet hat und diese an manchen Stellen erbracht wurden. Und wie ich schon schrieb, das muss nicht schlecht sein, ich empfand die Szene sogar als gut! Sie hat mir einen Gänsehautmoment gegeben von der Action, viel mehr empfand ich es sogar als sehr schade, dass sie nur so kurz gewesen ist.
Pat Nightwalker
Spätestens ab oder in der 2 Stafel zu "The Mandolorian" werden wir vielleicht näheres über diese Heilffähigkeiten erfahren,sobald Mando,Baby Yoda zu seinesgleichen gebracht hatte. Sprich Jedi.
Nur wer könnte das sein?
Auf Anhieb fielen mir nur 3 ein.
Luke
Ashoka
Ezra
Kann mir denken,dass einst jeder Jedi diese Fähigkeit erlernte,aber der Fokus lag bei "Jedi Rittern" wohl woanders. Das Heilen wurde den Jedi Heilern überlassen.
Ansonsten sind nur spezielle Machtnutzer dazu fähig.
So viele Erklärungen hat es nun auch nicht,warum und wieso.
@Pat
Hmm,tut mir Leid. Ich gucke nicht Filme um zu vergleichen,sondern um mich zu zerstreuen,zu unterhalten. Du magst vielleicht auif sowas fixiert sein,besonders aufmerksam nach Fehlern oder leichte Wiederholungen zu suchen. Wenn diese offensichtlich wären,okay. Aber an irgendwelchen Szenen eine Kopie aus vorherigen Teilen auszumachen,obwohl die nicht unterschiedlicher ausfallen können,ist schon gewagt.
(zuletzt geändert am 31.12.2019 um 11:27 Uhr)
L0rd Helmchen
Da das von Lucas ja mal erklärt wurde vom Gleichgewicht der Macht, ist meine eigene Vorstellung der Prophezeiung natürlich hinfällig, Mir gefällt meine Version aber immer noch besser, vielleicht oder gerade weil sie ein wenig zynisch daherkommt. Aber, sogar Yoda bestätigt indirekt, dass die Interpretation durchaus nicht in Stein gemeisselt ist. So sagt er ja, dass die Prophezeiung vielleicht falsch verstanden worden wäre.
Unter Gleichgewicht verstehe ich beispw. dass weder die helle noch die dunkle Seite überwiegt. Das wird von Lucas aber wie gesagt nicht so verstanden. Aber gehen wir mal kurz von meiner Annahme aus, dann ist am Ende von Episode 3 das Gleichgewicht nämlich wieder hergestellt, auf jeder Seite je zwei, Obi Wan und Yoda sowie Darth Vader und Palpatine.
Unter dem Aspekt macht Yodas Aussage dann auch wirklich Sinn, schliesslich ist die Fehlbarkeit der Jedis sowas wie ein Leitmotiv der PT und setzt die Weichen für die OT.
Gleichermassen könnte man sogar noch das Ende der OT interpretieren, denn Luke wendet nicht nur Machttechniken der hellen Seite an und vereint in sich sozusagen beide Seiten, der Zweiklang der Macht in einer Person. Sogar seine Kleidung ist entsprechend und das Machtwürgen hat er auch von Daddy geerbt, zumindest in Jabbas Palast gut erkennbar.
Die ST untermauert sogar diese These etwas, weil Luke auch nach dem Ende des Imperators durch die dunkle Seite in Versuchung gerät, was die Tötung des eigenen Neffen im Geiste erst ermöglicht.
Tja und Rey ihrerseits, verfügt wohl auch über beide Seiten, was auch gezeigt wird.
Aus diesen Gründen finde ich meine Interpretation irgendwie sinniger, auch wenn die Macher dem klar widersprechen.
Wookiehunter
@Wookiehunter
Stimmt so nicht. Das Gleichgewicht wurde bereits von den Sith zerstört und zur dunklen Seite "gekippt" als es noch Tausende Jedi und nur zwei Sith gab. Die Anzahl von Jedi und Sith bestimmt nicht das Gleichgewicht. Anakins Entstehung ist eine direkte Reaktion auf das Ungleichgewicht hin zur dunklen Seite. Yoda und Windu merken beide in AOTC an das die Fähigkeiten der Jedi drastisch nachgelassen haben, weil die dunkle Seite inzwischen massiv überwiegt ("The dark side clouds everything" "I think its time we inform the senate that our ability to use the Force has diminished" ).
Das Anakin zu Vader wurde und die Jedi vernichtet worden sind hat die Force also nur noch umso mehr richtung dunkle seite getrieben ("It was said that you would bring balance to the Force, not leave it in darkness" ).
Die Sith haben die Force so drastisch Richtung dunkle Seite getrieben das die helle Seite fast kaum noch anwesend war. Die Vernichtung der Sith in ROTJ hat darum das Gleichgewicht wieder hergestellt weil die Force zuvor bereits so weit in der dunklen Seite war das die Vernichtung der Sith nötig war um die Force wieder in eine "neutrale" Position zu bringen.
Also ja du hast recht, Gleichgewicht bedeutet das weder die dunkle noch die helle Seite stärker ist und nicht das eine von beiden nicht mehr existiert. Das wäre ja die absolute definition von Ungleichgewicht. Entweder müssen Licht und dunkel gleich stark sein oder gar nicht existieren sonst gibt es auch kein Gleichgewicht. Darum wird es auch IMMER Darksider geben. Denn wenn es weder Sith noch Darksider gibt dann darf es auch keine Jedi oder Lightsider geben sonst kann kein Gleichgewicht existieren.
(zuletzt geändert am 31.12.2019 um 11:47 Uhr)
Vasohka
Jeder Fan stellt sich die Frage,was es nun mit der Macht an sich hat und wie sie existiert und nutzbar ist. DIe Vorstellungen sind wohl unterschiedlich,obwohl man eine Richtung vorgegeben bekommen hatte. Aber nur einen Teil des ganzen. Hierbei weiss nicht mal der Autor wie weit er gehen kann oder darf,da die Möglichkeiten sehr gross sind,wie man die Macht einsetzen kann.
Götter oder wie Superhelden mit Unsterblichkeitsstatus sollten Machtnutzer durch die Macht nicht erleben dürfen. Soweit darf kein Autor die Macht ausnutzen. Bäh bloss nicht.
L0rd Helmchen
@Vasohka:
„Ich habe ja auch nur gesagt wie die Geschichte der Prophezeiung abgelaufen ist in den Filmen und habe erklärt wie diese erfüllt wurde. Ich habe keine Meinung zum Storytelling oder eine Beurteilung der Machweise abgegeben. Nur die Fakten genannt.“
Tut mir leid, dann hab ich das wohl missverstanden.
„So macht SW dann auch keinen Spaß und ist mir ehrlich gesagt auch viel zu anstrengend. Die story ist wie sie ist und ich nehme diese als solche an statt mich darüber aufzuregen was alles hätte anders sein können oder sollen.“
Ich empfinde es nicht als anstrengend (manchmal ja, aber nicht grundsätzlich) und ich würde es auch nicht als Aufregung bezeichnen sondern eher als „Fachsimpelei“, wenn man es so ausdrücken kann und das macht mir durchaus Spaß - gerade weil Star Wars in der Hinsicht viel zu bieten hat. Es gibt natürlich auch solche, die sich einfach alles madig reden. Aber zu denen zähle ich mich nicht. Auch wenn ich viel zu meckern habe, habe ich auch viel zu loben und kann die Filme, auch noch unabhängig davon, genießen, weil es am Ende halt immernoch Star Wars ist und die Welt als solches mich ungebrochen in ihren Bann ziehen kann. Und das Star Wars diesen Raum bietet, in dem beides möglich ist, wenn die richtigen Leute zusammenkommen, weiß ich sehr zu schätzen.
„weil es ja auch irrelevant ist da die Geschichte nunmal diejenige ist die wir haben.“
Als irrelevant sehe ich das ganz und garnicht, da unterschiedliche Interpretationsansätze, die man zuvor vielleicht nicht sah, die eigene Meinung ja durchaus zum positiven oder negativen verändern können und der Diskurs auch Einfluss darauf hat, was noch kommt. Episode 2, 3, 9 und TCW merkt man zum Beispiel an, dass hier an verschiedenen Stellen auf Kritik eingegangen wurde und Kennedy betont ja auch, man würde den Fans zuhören. Auch wenn die bisherigen Ergebnisse mich nicht von ihrer Qualität vollkommen überzeugten, nehm ich die Besserungen und Mühen, um der Kritik der Fans entgegen zu kommen, durchaus wahr. Die Ankündigung der Kenobi-Serie nehme ich zum Beispiel auch als solches wahr. Ich verstehe aber natürlich auch, dass auch andere Faktoren eine mindestens ebenso gewichtige Rolle spielen. Nun kann man das gut oder schlecht finden, aber irrelevant ist der kritische Diskurs imho absolut nicht, da die Geschichte, die wir schlussendlich haben, davon mitbeeinflusst wird, auch im positiven Sinne.
Es gibt natürlich Menschen, die dem generell ablehnend gegenüberstehen und das kann ich auch nachvollziehen. Aber wenn wir von den harten Fakten sprechen, können wir auch nicht außer Acht lassen, dass die Grenzen der Beeinflussbarkeit zwischen Creator und Consumer immer mehr verschwimmen und da kann man durchaus auch Freude dran haben, solange es freundlich und konstruktiv bleibt. Das sagen ja viele Filmemacher auch selbst.
(zuletzt geändert am 31.12.2019 um 15:48 Uhr)
OvO
„Alles andere, was das bedeuten kann, soll oder müsste wird von anderen hinein interpretiert. Jedi, Sith oder die SW fans - jeder interpretiert zig verschiedene Bedeutungen in die Prophezeiung aber meiner Meinung nach muss man diese einfach nur Wort für Wort betrachten - Herstellung des Gleichgewichts. Nicht mehr, nicht weniger. Auch wenn dieses Gleichgewicht niemals ewig halten wird und kann. [....] Und das sind die schlichten Fakten und an die halte ich mich. Mehr brauch ich nicht.“
Nun, man kann es tun. Müssen tut man das nicht. Und ein wichtiger Faktor für mich, der das Kunststück von der Konsumware unterscheidet ist ja, dass es sich interpretieren, diskutieren, argumentieren lässt. Es geht dabei nicht nur um willkürliche Interpretationen sondern auch darum, Gefühle und Gedanken zu erforschen, auszuarbeiten und auszutauschen und dies im Einklang mit den handwerklichen Kriterien des Filmemachens zu bringen. Und auch da kann es natürlich unterschiedliche Meinungen geben aber ich finde den Prozess sehr spannend. Ohne diesen bräuchte ich mich nicht in ein Forum begeben und sich zu unterhalten, denn wenn ich lediglich sehen will, welche Fakten Wort für Wort geschaffen wurden, schau ich mir lieber den Film an. Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
OvO
Hmm, also bei Fiktion mit Interpretationsmöglichkeit von Fakten zu sprechen, halte ich persönlich für gewagt. Ich ziehe da schlicht die Filme in erster Linie ran. Und wenn da nicht klar widersprochen wird, bleibt es meinem Geschmack überlassen, wie ich das interpretieren möchte. Dabei sind mir auch Statements der Storygroup und der Macher egal. Bei Kunst liegt die Deutungshoheit halt ein Stück weit immer beim Betrachter, Ovo hat das ja schön ausgeführt und dass sich die Grenzen immer mehr vermischen scheint mir auch belegt. Heute befruchtet sich die Szene dank User generated Content auch gegenseitig. Der Austausch ist mit die wichtigste Veränderung des Konsums, im Negativen wie Positiven, die ST zeigt das eindrücklich.
Wookiehunter
Selbst ROTJ kann völlig anders und neu interpretiert werden, denn das Ende auf den Todesstern könnte man auch so beleuchten, das Palpatine einen neuen Körper brauchte. Wenn Luke ihn niedergestreckt hätte, so hätte der Tod des Imperators auch gleichzeitig neues Leben bedeuten können. Ist eine Ansicht die sich aus TROS ergibt.
Kommt auch nicht darauf an ob man alles immer genaustens wissen muß, ich denke das,TROS einiges an Spielraum für Annahmen und Interpretationen zulässt manche sehen das vielleicht als Stärke, ich hingegen werte es als Stärke des Films. Ansonsten könnte man sich auch Diskussionen im RT Bereich sparen, wenn nur die harten Fakten zählen.
Verstehe diese Mentalität des völligen erklärens nicht, diese Art der Bevormundung die auf persönliche Einbahnstraßen Mentalität fußt ist Gift für jeden konstruktiven Austausch.
@ Wookiehunters letzter Kommentar ist ein Gedankengang den ich zustimmen kann. Selbstverständlich gibt es auch feststehende Informationen die feststehend sind. Das bestreite ich nicht, nur gibt es gerade bei den Filme unter der Oberfläche viel mehr zu entdecken als es scheinbar erstmal scheint. Alles Wissen heißt nicht automatisch alles verstehen.
Ein Bäcker der backen kann muß nicht automatisch auch jemand sein, der es versteht Frische und Qualität in sein Produkt zubringen. Da gehört viel mehr zu als eine stumpfe Abfolge von Arbeitsschritten.
Henry Jones Jr
Darth Bantha
Henry Jones Jr
Pir Panos
Zu dem Thema Gleichgewicht der Macht und Auserwählter habe ich weiter vorne schon mal meine Meinung geschrieben. Da aber damals niemand darauf reagierte, zitiere ich mich einfach mal...
"Ich finde, der Schlüssel für das alles ist Episode 8. Dort erklärt Luke, was das Gleichgewicht ist. Das hat nämlich etwas mit den Lebewesen in der Galaxis zu tun. Ein natürliches Gleichgewicht zwischen Leben und Tod. Es hat nichts mit einzelnen Personen zu tun, denn wie Luke so schön sagte, gehört die Macht nicht den Jedi und ich füge einfach mal hinzu auch nicht den Sith. Und das war der Denkfehler der Jedi in der PT. Sie dachten, das Gleichgewicht hat etwas mit der Vernichtung der Sith zu tun. Aber das ist so nicht ganz korrekt. Denn das natürliche Gleichgewicht zwischen Leben und Tod wurde mMn durch die Klonkriege und dann dem Imperium gestört. Weil es plötzlich viel mehr Leid, Angst, Grausamkeit und Tod gab als es natürlicher Weise gegeben hätte. Dahinter steckte zwar schon ein Sith, aber nicht seine Person erzeugte das Ungleichgewicht sondern seine Taten und Handlungen. Und deswegen hat Anakin auch das Gleichgewicht wiederhergestellt. Nicht primär durch die Vernichtung des Imperators aber durch seine Handlung wurde die Zerstörung des Imperiums eingeleitet. Die Quelle für Leid und Tod wurde beseitigt und deswegen konnte das natürliche Gleichgewicht wiederhergestellt werden. Und nicht durch den Tod einer einzelnen Person. Dadurch hat er die Prophezeiung erfüllt. Und da ist es auch unerheblich, ob der Imperator eine Sekunde, eine Stunde oder ein Jahr später auf Exegol wieder zum Leben kam. Das Gleichgewicht wurde trotzdem wiederhergestellt, weil es ja fast 30 Jahre kein übermäßiges Leid und Tod mehr in der Galaxis gab."
Mr X
@Mr X
" Dadurch hat er die Prophezeiung erfüllt. Und da ist es auch unerheblich, ob der Imperator eine Sekunde, eine Stunde oder ein Jahr später auf Exegol wieder zum Leben kam. Das Gleichgewicht wurde trotzdem wiederhergestellt, weil es ja fast 30 Jahre kein übermäßiges Leid und Tod mehr in der Galaxis gab."
Gut beschrieben! Sah ich instinktiv auch immer so.
Außerdem ist der Auserwählte kein Messias, der die Welt ins immerwährende Glück stürzt.
Ohne jetzt zu sehr auf irdische Politik/Geschichte eingehen zu wollen, wir kennen den Umstand nur allzu gut, dass überwunden Geglaubtes zurückkehrt oder wieder aufflammt. Die First Order, die Sith, wenn es dunkel wird in der Galaxis.
Somit darf Anakin seinen Titel auf jeden Fall behalten, der nebenbei erwähnt, auch zum Teil Luke zusteht. Gleichzeitig widerspricht Palpatine's Rückkehr nicht der Prophezeiung!
Wie du sagst
IONENFEUER
@IONENFEUER @MR X
Vollste Zustimmung ! das Gleichgewicht hat nichts damit zu tun wieviele Jedi und Sith es gibt sondern richtet sich nach deren Entscheidungen und Taten welche die Galaxis und damit eben jenes Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel beeinflussen. Das wird durch diverse Dialoge in der PT und auch der ST sehr deutlich. Und dabei ist es auch wie ihr schön gesagt habt unerheblich wie lange das Gleichgewicht hält oder zu was dieses Gleichgewicht führt. Denn darum ging es in der Prophezeiung nie. Diese spricht von "ultimate balance" nicht von "eternal balance" oder "neverending peace".
Vasohka
@Mr X
„Nicht primär durch die Vernichtung des Imperators aber durch seine Handlung wurde die Zerstörung des Imperiums eingeleitet. Die Quelle für Leid und Tod wurde beseitigt und deswegen konnte das natürliche Gleichgewicht wiederhergestellt werden. Und nicht durch den Tod einer einzelnen Person. Dadurch hat er die Prophezeiung erfüllt.“
Die Darksider stehen aber ja ohnehin symbolisch als die Drahtzieher für die übermächtigen kriegerischen Regimes. Viel mehr als eine Verklärung ist diese Auslegung also nicht wirklich. Und daher ists relativ egal, ob wir nun von Sith oder den Regimes oder zuviel unnatürliche Tode sprechen. Das kommt alles aufs selbe hinaus.
Außerdem wurde das Imperium und das damit verbundene Leid nicht zerstört. Im Gegenteil: Nach Episode 6 begannen die Konflikte wieder richtig groß zu werden, weil die Rebellion zuwachs bekam, dass Imperium härter durchgreifen musste und es überall Bürgerkriege gab. Das Imperium zog sich zwar dann eine Zeit lang zurück, formierte sich aber in Form der First Order neu. Und die First Order ging noch wesentlich skrupelloser zu Werke als das Imperium. Hat mit der Zerstörung der republikanischen Welten auf ein Streich und der Dezimierung des Widerstandes auf eine Handvoll Leute quantitativ und qualitativ viel mehr auf dem Gewissen. So gesehen hätten Anakins Taten das Gleichgewicht also eher noch mehr ins Ungleichgewicht gebracht.
Und wenn wir das so betrachten, dass das Gleichgewicht der Macht im Endeffekt gleichzusetzen ist, mit der Abwesenheit von übermäßigem Leid und Krieg, dann erscheinen die 30 Jahre „Frieden“ im Vergleich zu dem 1.000 jährigen Frieden vor Episode 1 umso mehr wie ein Tropfen auf den heißen Stein.
Begriffe wie "Prophezeiung" und „Gleichgewicht der Macht" sind sehr große bedeutungsschwangere Begriffe mit einem religiösen oder spirituellen Bezug und wurden von Lucas nicht umsonst gewählt. Dem sollte man schon gerecht werden und da spielt entweder die Zeitspanne oder die Zeitqualität eine sehr große Rolle. Und ich hatte nicht den Eindruck, dass eines von beiden auch nur annähernd mit der Prä-PT Ära gleichzusetzen gewesen wäre
Und wenn wir zu den harten Fakten kommen wollen, dann kann man ja auch mal sagen, wie es wirklich ist: Lucas hat die Skywalker-Saga mit Episode 6, die Vernichtung der Sith und damit der Erfüllung der Prophezeiung eigentlich beendet. Wie er selbst auch mal bestätigt hat. Und die Sequel Trilogie ist einfach ein kläglicher Versuch gewesen, an dem Erfolg anzuknüpfen und hat dafür so ziemlich alles was erzählt wurde, umgedichtet, kopiert oder ignoriert, weil man weder die Zeit noch eine gute Idee für eine Weiterführung hatte, die mit der eigentlichen Geschichte in Einklang stehen bleiben kann.
(zuletzt geändert am 31.12.2019 um 23:52 Uhr)
OvO
Und alles was einen jetzt dazu einfällt ist zu sagen: Man hat es damals halt missverstanden. War der grüne Gnom wohl doch nicht so weise, wie wir alle dachten. Das kann man jetzt mitgehen oder nicht. Sehe ich auch nicht als verwerflich an, wenn man es tut. Aber mir persönlich ist dann doch ein bisschen zu einfach. Da bleib ich lieber bei der originalen Auslegung des Erfinders. ^^
Edit
Und bevor man mir nochmal damit kommt: Ich weiß, dass Yoda in der PT einräumte, dass man die Prophezeiung missverstanden haben könnte. Man hat diese Vorlage aber trotzdem leider sehr mangelhaft genutzt. Würde ich wahrscheinlich anders bewerten, wenn dem Ben Solo der Anakin Skywalker statt Han Solo erschienen wäre. Oder vllt auch beide in unterschiedlichen Szenen. Denn dann wäre Anakins Einfluss immernoch der Entscheidende gewesen.
(zuletzt geändert am 01.01.2020 um 00:01 Uhr)
OvO
Zumal das wohl sowieso eine romantisierte Vorstellung von ewigem Frieden ist. Soweit ich mich erinnern kann, gabs trotz allem Sklaverei (Shmi Skywalker und Anakin) usw. Die Jedi stehen sogar dazu, nicht alle Konflikte lösen zu können.
Davon ab ist die Galaxis zu gross, um sie überblicken zu können. Wir sehen es ja schon auf unserem Planeten, es ist und war immer irgendwo Krieg oder ein Konflikt. Aufs Universum übertragen kann ich mir weitere Ausführungen sparen.
Es bleibt beim symbolischen Akt, dass die Jedi die Ordnung und die Sith das Chaos verbreiten und sich in diesen Kräften eine Art Grundhaltung manifestiert, die im Gleichgewicht der Macht eine Rolle spielt. MMn hatte die Prophezeiung so gesehen nur für die Machtnutzer Gültigkeit.
Wookiehunter
OvO
Der arme John Boyega hat sich grade auf social media einen shitstorm der "Reylo" Fanatiker eingefangen weil er per tweet impliziert hat das Rey und Ben keine wirkliche Romanze hatten, da sich sich größtenteils bekämpft haben.
Als dann einige der Reylos auf ihn losgegangen sind, hat er ganz schön heftig ausgeteilt und diese teilweise als Idioten bezeichnet.
Aber am besten war der Spruch: "Es ist egal wen Rey küsst, wichtig ist wer das Rohr verlegen wird"
Da sind die Reylos mehr hochgegangen als jeder Death Star hahaha
Auch Oscar Isaac hat eine Kontroverse online losgetreten als er noch einmal in einem Interview betonte das er es für sich so gespielt hat das es eine Romanze zwischen Poe und Finn gibt und er es gerne in diese Richtung bewegt hätte, die "Disney Overlords" aber sich gesträubt haben.
jetzt werden Oscar und John online von vielen so dargestellt als ob sie Disney vor den Karren pissen weil ihre Verträge mit Disney abgeschlossen sind und sie endlich sagen können was sie wirklich denken.
Vasohka
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