Das Fandom wird von Unruhen erschüttert. Die Entwicklungen rund um Star Wars sind der Auslöser. Über den Gesamtkomplex „Zukunft von Star Wars” geht es deshalb beim aktuellen Blue Milk Blues:
BMB 26: Wo laufen sie denn?
Rian-Johnson-Trilogie, Benioff- und Weiss-Filme, Fernsehserien. Wo soll das alles noch hinführen? Mit Sascha von PEW PEW PEW und dem Wowcast sind wir angetreten, um über die Zukunft von Star Wars zu reden. Das hatten wir zumindest vor. Irgendwie nehmen wir ein paar Abzweigungen zu früh – und sprechen über Star Wars: Die letzten Jedi, rätseln über Solo oder brechen eine Lanze für George Lucas.
Man merkt, dass wir immer noch dabei sind, TLJ einzuordnen und zu verarbeiten. Liegt die Zukunft von Star Wars in den Stand-Alone-Filmen? Wird es irgendwann zuviel? Hat Lucasfilm den Solo-Film schon abgeschrieben? Warum hat Tobi den Trailer nicht gesehen? Hat es was gebracht, dass Sascha den TLJ-Trailer nicht gesehen hatte? Es gibt viel zu diskutieren. Was meint Ihr dazu?
Über eure Kommentare freuen sich Tobi und Gäste wie immer auf BlueMilkBlues.de oder bei iTunes.
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Ich freue mich auf alles was mit Star Wars zu tun hat. Es gibt zwar einiges was man immer bemängeln kann, aber das betrifft dramaturgische Belange, die diskussionswürdig sind. Besen Bub am Schluss, passt nicht. Leia Poppins. Lahmes Weltraumgefecht mit Slow Motion Einstellungen oder einem plötzlichen Cut in den Blackroom. Irgendwie ein modischer Kniff, der jedoch alles sehr aus dem Fluss gerissen hat. Es wirkt wie ein Filmriss. Ich denke aber, dass die Game of Thrones Showrunner stringent und Schnörkellos erzählen werden. Und das ist zeitlos.
Mehr Gedanken mache ich mir um die Einführung von Zeitreisen, wie in der jüngsten Rebels Folge. Das ist richtiger Bullshit und man sollte es bei einem Mal bewenden lassen, bevor, jemand zurückreist und die Jedi vor Palpatine warnt. Oder man eine Panzerplatte vor den Lüftungsschacht schraubt, etc. Mann... das wäre Kacke. Ansonsten sollen die produzieren was sie wollen.
(zuletzt geändert am 01.03.2018 um 14:30 Uhr)
Sehr interessant. Hier wurde denke ich, vieles gesagt was wahr und richtig ist. Und ich glaube aber auch, dass viele Fans die neuen Sachen feiern/verteidigen, weil sie Angst vor der möglichen Konsequenz haben. Nämlich Star Wars nicht mehr so genießen zu können wie vorher.
Und da kann ich mich absolut nicht ausnehmen wie sich im letzten BTS-Video thread auch gezeigt hat. Ich sehe diese ganzen Problematiken auch und sehe dass LF vieles bewusst und vieles unbewusst falsch macht und versuche dass dann auszublenden in dem ich mich auf die Dinge fokussiere die mich an Einzelwerken eigentlich begeistern. Aber die Frage wie lange das funktionieren kann bleibt natürlich. Und wie der Moderator hege auch ich die Hoffnung, dass es Besserung gibt, sobald man dieses ST Schwergewicht hinter sich lassen kann.
Auch mit dieser Inflation von Ankündigungen und Releases habe ich so meine Probleme, die sich aber bislang noch unter der Oberfläche befinden und ich garnicht genauer analysieren möchte. Allerdings hatte ich irgendwo mal ne Aussage von Kennedy gelesen, dass man alle halbe Jahre einen Kinofilm bringen wolle. Das klang für mich schon ziemlich wahnsinnig. Auch wenn ich gerne viel SW konsumiere aber das überfordert einfach zu sehr weil nicht nur konsumieren will sondern eben auch auseinandersetzen und wirken lassen. Das ist im 1 Jahres Takt schon nur begrenzt möglich.
Die Kritik an TLJ ist auch interessant. Solche Details konnte ich noch garnicht erfassen. Bietet aber das Potential zum neuen Episode 2 zu werden. Von einem gewissen Standpunkt aus...
(zuletzt geändert am 02.03.2018 um 21:03 Uhr)
OvO
Eine deprimierend schöne Folge. Schön, weil sie angenehm und sachlich präsentiert wird. Auch wenn ich Saschas inhaltliche Kritik und sein Gesamtfazit, vor allem auch seine Meinung zu TFA, nicht teile, sind seine Argumente alle gut aufgezogen und nachvollziehbar. Am meisten wurmt mich, dass ich fast keinen Punkt entschieden und leidenschaftlich überzeugt entkräften kann. Ich komme nur für mich selbst zu anderen Ergebnissen. Und deprimierend ist diese Folge, weil ich jetzt hier, 5 1/2 Jahre später an einem Abend im Schneegestöber sitze und beinahe das Gefühl habe, einem seufzenden Nachgesang zu lauschen, und zwar auf etwas, dessen verheißungsvolle Ankündigung mir immer noch so präsent ist. Es fühlt sich immer noch wie gestern an. Es hätte anders sein können.
Natürlich hätte ich mir mehr Enthusiasmus im Angesicht triumphaler Filme gewünscht. So ist es leider nicht gekommen. Und wenn ich mich bei anderen so umblicke und SW zum Thema mache, bekomme ich Flashbacks von 1999, 2002 und 2005... wie gerne würde ich mal etwas anderes erleben. Eine SW-Trilogie in ihrer Entstehung verfolgen, von Episode zu Episode freudig erregt und gespannt warten, unvoreingenommen, optimistisch und kindlich begeistert darüber sprechen... wird das je passieren? Wenn, dann vermutlich bei anderen Filmen, denn diese tragen zu viel Gewicht mit sich. Zu viel Gewicht für uns, und vielleicht auch für die Macher.
Eigentlich könnte ich zu vielen in der Folge angesprochenen Punkten etwas sagen, aber ich picke mal zur zwei raus:
- ich denke, das Phänomen ist real: man rezipiert ein Werk anders, wenn man es in einem Stück präsentiert bekommt, als wenn man es in seiner Entstehung und Entfaltung "live" mitverfolgt. Das räumt Sascha ja auch ein, und sein Hinweis, dass die OT einfach aus guten Filmen besteht, ist natürlich ebenso richtig. Ich finde hier eine Relativierung dennoch angebracht. RotJ ist heute selbstverständlich ein fester Teil der OT, jedoch offenbart der Film auch so einige ungelenke Entscheidungen, die damals im Kino wohl deutlicher hervortraten, als heute. Allen voran Luke und Leia als Geschwister. Man merkt dem Film an, dass Lucas diese Trilogie einfach nur noch zu Ende bringen wollte. So gut die alten Filme also sind, sie wurden nicht immer als durchgängig sauber aufgezogen empfunden, was aus zeitgenössischen Kritiken auch ersichtlich wird. Das rückte mit der Zeit nur in den Hintergrund, weil die Stärken überwiegen - und so könnte es mit der ST auch sein.
- Rey: den Vorwurf der "Ziellosigkeit" dieser Figur habe ich noch nicht gehört. Er lies mich aber nachdenken: ja, Rey hat eigentlich kein Ziel. Das wissen die Filme allerdings und machen dies auch zum Thema. Kein Ziel, kein Bewusstsein für eine Aufgabe und einen Platz - aber offensichtlich eine Bestimmung. Die sie aber erst erkennen und annehmen muss. Wie sie das auf Umwegen tut, das ist die Erzählung der ST so weit. Ich sehe hier also kein Versäumnis seitens der Autoren in der Figurenzeichnung.
George W Lucas
Toller Podcast und schöne Bestandsaufnahme der aktuellen Situation!
Dass ich Sascha im hohen Maße zustimme, wird nicht verwundern, wenn man meine Meinungen hier oder bei RT wahrgenommen hat, denn angefangen bei der Setting-Kritik an TFA bis hin zum Luke-Umgang in TLJ vertreten wir die gleiche Meinung - und ich bin froh, dass diese ein weiteres Mal auf so fundierte Weise kundgetan wurde!
Ich würde lediglich nicht so weit gehen, dass ich mir wünschte, dass es den Deal gar nicht erst gegeben hätte. Zum Einen denke ich, dass auch ein anderer Verlauf denkbar gewesen wäre und zum Anderen würde ich immer noch sagen, dass uns da Lohnendes erwarten kann. Die angekündigte SW-Schwemme sehe ich auch kritisch, aber wenn man - wie ich - feststellen muss, dass nun nicht mehr ALLES "Star Wars" mein Gefallen findet, so ergibt sich daraus auch eine Chance. Denn selbst wenn ich merken würde, dass die Johnson-Trilogie vielleicht in eine Richtung geht, die mir nicht so zusagt, dann kann ich immer noch hoffen, dass kurz darauf etwas folgt, das mir dann doch wieder gefällt. Dass die Marke prinzipiell damit eher entwertet wird, würde ich auch unterschreiben und nur hoffen, dass es nicht ganz arg kommt. Zudem glaube ich, dass das "Star Wars" des alten Lucasfilm dadurch nicht negativ berührt wird. Viel eher denke ich sogar, dass die alten Werke dadurch kulturhistorisch nur weiter im Ansehen steigen werden. Und wir sollten nicht vergessen - und auch Sascha sieht das ja nicht anders - dass wir schon Schönes erhalten haben. Sascha benennt "Rogue One" und ich würde selbst die Aussicht auf "Solo" nicht so pessimistisch sehen. Gerade die wilde Entstehungsgeschichte kann zu einem begrüßenswert wilden und damit evtl. extrem interessanten Film führen - aber gut, warten wird das erstmal ab.
@(User) George W Lucas
Zitat:
"Und deprimierend ist diese Folge, weil ich jetzt hier, 5 1/2 Jahre später an einem Abend im Schneegestöber sitze und beinahe das Gefühl habe, einem seufzenden Nachgesang zu lauschen, und zwar auf etwas, dessen verheißungsvolle Ankündigung mir immer noch so präsent ist. Es fühlt sich immer noch wie gestern an. Es hätte anders sein können."
Schön zusammengefasst.
Ich freue mich zudem, dass du dich nun auch wieder mit kritischen Aspekten auseinandersetzen kannst bzw. zumindest wieder bereit bist, sie anzuhören. Nach meiner ausführlichen Hauptkritik hatte ich mich ja mal angeschickt, weitere Aspekte ins Feld zu führen. Bereits beim ersten schlug mir (nicht von dir) entgegen, dass ich ja nun wohl alles schlecht reden wolle und auch du hast ja zu verstehen gegeben, dass du kein Verlangen nach weiteren Kritikpunkten verspürst - egal wie legitim sie auch sein mögen. Dies konnte man nur akzeptieren und hat dazu geführt, dass ich hier keine Diskussionsgrundlage für einen entsprechenden Diskurs mehr sah. Umso mehr freut es mich, dass Leute wie Sascha ihn nun auf anderem Wege fortführen. Und auch wenn vieles davon auch von mir schon geäußert wurde, so konnte er doch Aspekte ergänzen, die ich zwar ebenfalls auf der Agenda hatte, die ich mir aus den geschilderten Umständen aber schließlich gespart habe.
Nehmen wir z.B. die von Sascha schön herausgearbeitete Diskrepanz zwischen dem Verhältnis von Snoke und Kylo in TFA zu TLJ. Während Kylo in TFA noch als hoffnungsvoller Schüler angesehen wird und Snoke ihn am Ende anweist, zu ihm zu kommen, um seine Ausbildung abzuschließen, wird er direkt am Anfang von TLJ von Snoke runtergeputzt und für seinen Helm verhöhnt - und das, obwohl er mit der Ermordung seines Vaters einen ziemlich bösen Test der Grenzüberschreitung "gemeistert" hat.
Oder die ebenfalls von Sascha angeführte mangelhafte Etablierung des Helden-Gespanns. Die Beziehung zwischen Rey und Finn wird in TFA noch sehr schön ausgearbeitet. In TLJ bleibt diese auf der Strecke. Und dies kann man nicht mit der Handlung entschuldigen, denn ein TESB hat die Helden auch getrennt und konnte trotzdem transportieren, dass Lukes Band zu seinen Freunden eine essenzielle Dimension der Geschichte ist. Poes Etablierung in TFA war dagegen eh schon mau - und die Gründe dafür sind ja bekannt. Die Entscheidung, ihn überleben zu lassen, kann ich ja gut nachvollziehen, denn auch ich finde die Figur (und Isaacs Präsenz!) toll. Doch dann hätte man mit ihm auch in TFA schon anders verfahren müssen. Die Freundschaft zwischen Poe und Finn, die sich bei ihrem Widersehen auf der Resistance-Basis "einstellt" konnte ich wahrlich nicht nachvollziehen - und entsprechend kann ich das "Finn, alter Freund!" zum Beginn von TLJ auch nicht wirklich als gut ausgearbeitete Charakterzeichnung annehmen. Dass Poe und Rey dann erst am Ende des zweiten Teils der Trilogie durch ein Flurgespräch miteinander bekannt gemacht werden müssen, damit sie wohl im dritten Teil auch als "alte" Freunde agieren können, zeigt deutlich, wie sehr dieses Gefüge mit der heißen Nadel gestrickt wurde. Da hätte sich der Blick auf den Original-"Star Wars" gelohnt. Luke und Han werden nur sehr kurz durch das Schicksal miteinander verbunden - und der gegenseitige Respekt ist zunächst gar nicht sonderlich ausgeprägt. Leia kommt dann noch später dazu. Doch die Erlebnisse der Drei und ihr Zusammenspiel in dieser kurzen Zeit macht es völlig glaubhaft, dass sie sich am Ende lachend im Rebellenhangar in die Arme fallen - und dass damit eine echte Freundschaft besiegelt ist, die wir in TESB gar nicht mehr erst in Frage stellen müssen.
Zitat:
"RotJ ist heute selbstverständlich ein fester Teil der OT, jedoch offenbart der Film auch so einige ungelenke Entscheidungen, die damals im Kino wohl deutlicher hervortraten, als heute. Allen voran Luke und Leia als Geschwister. Man merkt dem Film an, dass Lucas diese Trilogie einfach nur noch zu Ende bringen wollte. So gut die alten Filme also sind, sie wurden nicht immer als durchgängig sauber aufgezogen empfunden, was aus zeitgenössischen Kritiken auch ersichtlich wird. Das rückte mit der Zeit nur in den Hintergrund, weil die Stärken überwiegen - und so könnte es mit der ST auch sein."
Als jemand, der das alles live miterlebt hat, muss ich relativieren. Die etwas holprigen Aspekte von RotJ wurden zwar durchaus negativ wahrgenommen, aber der Begeisterung tat dies keinen Abbruch, und der Film hat ja auch Qualitäten, die nicht von der Hand zu weisen sind - als Abschluss der Trilogie funktioniert er hervorragend und die finale Auflösung zwischen Luke, Vader/Vater und Imperator (gekoppelt mit Raum- und Bodenschlacht) könnte besser wohl kaum sein. Das Geschwister-Gespräch auf der Ewok-Brücke erzeugte zwar hörbares Stöhnen im Kinosaal, aber wirklich kritisch wurde dies nicht gesehen, da diese Auflösung auch keine fatalen Auswirkungen hatte. Wenn man die Saga heute chronologisch betrachtet (ja, ich weiß, dass du dies nicht schätzt, nichtsdestotrotz ist es die vorgegebene Narrationsfolge der Saga), dann ist die Brückenszene gar nicht mehr widrig. Und wenn Leia in der ST als jemand gezeigt worden wäre, der sein Vermächtnis angenommen hat, wäre dies zudem aufgewertet worden. Der Umgang mit Leia in der ST ärgert mich auch wahrlich maßlos! Aber darum soll es hier nicht gehen. Zurück in die Vergangenheit: RotJ setzte sich damals an die Spitze der Beliebtheitsskala vieler Fans und insbesondere des Mainstream-Publikums, während TESB damals noch auf dem letzten Platz rangierte. Erst mit den Folgejahren änderte sich dies: RotJ rutschte ans Ende, während sich TESB an die Spitze setzte.
Insofern glaube ich eher, dass die kritische Sicht auf die ST sogar noch zunehmen wird, da trotz aller Stärken die essenziellen Schwächen deutlicher zu Tage treten werden - insbesondere wenn Ep.9 es nicht schaffen sollte, die Trilogie sinnig zu einen und abzurunden - von der Saga ganz zu schweigen.
Zitat:
"Rey: den Vorwurf der "Ziellosigkeit" dieser Figur habe ich noch nicht gehört. Er lies mich aber nachdenken: ja, Rey hat eigentlich kein Ziel. Das wissen die Filme allerdings und machen dies auch zum Thema. Kein Ziel, kein Bewusstsein für eine Aufgabe und einen Platz - aber offensichtlich eine Bestimmung. Die sie aber erst erkennen und annehmen muss. Wie sie das auf Umwegen tut, das ist die Erzählung der ST so weit. Ich sehe hier also kein Versäumnis seitens der Autoren in der Figurenzeichnung."
Ich mag die Figur ja - und gerade das Spannungsverhältnis zwischen ihr und Kylo ist eine absolute Stärke des letzten Films. Aber schafft er es wirklich, uns nachvollziehbar aufzuzeigen, wie sie über Umwege zu ihrer Bestimmung findet? Ich kann dies nicht aus vollem Herzen bejahen...
Du schreibst, dass in TLJ die Stärken überwiegen. Ich will auch gar nicht an deiner Einschätzung rütteln - auch da ich in TFA und noch stärker in TLJ ebenfalls diverse Stärken erkenne. Trotzdem muss ich nochmal anführen, dass mein Fazit ein anderes ist. Aus meiner Sicht stellt sich das so dar: Ich sehe zum einen die großen Kritikpunkte, die ich schon häufig erläutert habe. Dann haben wir weitere und nicht unwesentliche Aspekte - z.B. bzgl. der Charakterzeichnungen - wie sie Sascha im Podcast aufgezeigt hat und die ich hier zum Teil nochmal aufgegriffen habe. Und dann gibt es noch eine ganze Reihe an Aspekten, die ebenfalls von Vielen kritisch gesehen werden, wie z.B. das hemdsärmelig konzipierte Zwischenspiel auf Canto Bight oder die Slow-Chase - zusammen mit Holdos wenig nachvollziehbarer Schweige-Politik. Diese Aspekte habe ich z.B. zunächst wenig kritisch gesehen. Aber bei jedem weiteren Sehen fällt mir immer stärker auf, wie konstruiert diese doch sind - und die Frage drängt sich auf, ob sie deshalb nicht doch auch recht kritikwürdige Aspekte darstellen. Dann gibt es natürlich noch Sachen, die ich persönlich wirklich nicht sonderlich fatal sehe, die aber von manch Anderen als durchaus ärgerlich wahrgenommen werden: Z.B. die wenig Weise Entscheidung, ein Hyperspace-Tracking einzuführen. Die Flucht in den Hyperraum war bisher ein sicher zu verstehendes Plot-Device, das hier negiert wird. Klar, im nächsten Teil wird vielleicht erläutert, dass die Rebellen eine technische Lösung für dieses Problem gefunden haben, aber auch dies würde nur deutlich machen, wie wenig inspiriert die ursprüngliche Entscheidung war. Die Zerstörung eines Mega-Mega-Sternzerstörers durch eine Hyperraumsprung-Kollision ist ein weiteres Beispiel dieser Art. Eigentlich etwas, dem man wohlwollend begegnen könnte - aber auch eigentlich ein unnötiger Reibungspunkt.
Wenn man also all diese Aspekte - groß und klein - zusammennimmt, kommt man nicht umhin festzustellen, dass der Film sehr viele Ideen versammelt, die nicht sonderlich gut sind. Und dies sind imho Ideen, die einige Tage nach der Drehbucherstellung vielleicht das Augenmerk hätten auf sich ziehen sollen - im Sinne von: Joah... kann man so machen, aber vielleicht sollten man hier und da doch noch über bessere Alternativen nachdenken...
In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass wir irgendwann mal das Thema "Canto Bight" hatten und ich in Aussicht stellte, dass ich meine Meinung dazu in dem Feedback-Text zur RT-Buchclubfolge einbringen würde. Da ich mich dann sehr an der Treatment-Sache abgearbeitet habe, verschob ich dies auf einen zweiten Text, den ich inzwischen auch online gestellt habe. Da habe ich auch noch Überlegungen zum Finn-Arc im Verhältnis zum Poe-Arc hinzugefügt. Falls es dich weiterhin interessiert:
http://www.radiotatooine.de/2018/02/04/buchclub-011-twilight-company-inferno-squad-2/
Darth Jorge
@Jorge:
„Ich würde lediglich nicht so weit gehen, dass ich mir wünschte, dass es den Deal gar nicht erst gegeben hätte.
Ich definitiv auch nicht. Denn ob die Filme nun gut oder schlecht sind, bescheren sie uns auf jeden Fall eine aufregende Zeit von der vor dem Deal garnicht zu denken gewesen wäre.
„Viel eher denke ich sogar, dass die alten Werke dadurch kulturhistorisch nur weiter im Ansehen steigen werden.“
Jedenfalls wird ersichtlicher, was das lucasche Star Wars einzigartig gemacht hat. Und es wird einem auch klarer was man an ihm gehabt hat. Das wertet die PT-Ära für mich zumindest auf. Aber ich hoffe, dass das nicht bedeutet, dass die neuen Star Wars Projekte nicht ebenfalls eine aufwertende Signatur ihre Macher erhalten. Aufwertend in dem Sinne, dass eben beispielsweise eine Trilogie auch der Vision und Lenkung eines Machers folgt damit auch eine Stringenz deutlicher wahrnehmbar ist. Inhaltlich wie stilistisch. Ich glaube, dass das für das Star Wars Feeling insgesamt sehr entscheidend ist. Unabhängig davon, wie es dann ausfällt.
Bei der ST besteht zum Einen das Problem, dass man von Film zu Film austauscht und zum Anderen eben auch, dass man an die OT anschließen will, was eigentlich nicht nötig und scheinbar auch nur bedingt machbar ist.
Ich persönlich habe theorethisch kein Problem damit die ST als gescheitertes Projekt zu sehen, die dennoch ihre guten Momente hatte. Aber ich stelle mir mit Besorgnis die Frage, welche Konsequenzen man aus den bisherigen zieht und was das letztlich auch über Lucasfilm aussagt. Werden sie in Zukunft wieder auf Safeplay gehen? Oder werden sie noch nervöser und entscheidungsfreudiger? Aber vielleicht werden sie mit zunehmender Erfahrung auch selbstsicherer. Man weiß es nicht.
„Sascha benennt "Rogue One"
War der Moment, wo ich fast ausgeschaltet habe.
Aber ich werd damit wohl nen Umgang finden müssen, dass das Fandom einen SW Film feiert, der bei mir sogar unter der PT steht.
„ich würde selbst die Aussicht auf "Solo" nicht so pessimistisch sehen.“
Dem schließe ich mich an. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ein totgesagter Kandidat zum Überraschungserfolg wird. ANH war ja auch einer.
(zuletzt geändert am 03.03.2018 um 16:23 Uhr)
OvO
Darth Jorge
@OvO
"Aber ich werd damit wohl nen Umgang finden müssen, dass das Fandom einen SW Film feiert, der bei mir sogar unter der PT steht."
Ich schüttele ja auch den Kopf darüber. Andere rasten dafür aus oder belächeln es wenn jemand die ST oder Rebels liebt.
Ich wüsste nicht warum ich diesen Podcast der guten Laune hören sollte, daher kann ich nur aus den Kommentaren ableiten, aber gerade der Gap zwischen R1 und der ST zeigt doch sehr gut wie unterschiedlich SW Fans aufnehmen und klassifizieren und der Ansatz unter Kennedy sehr unterschiedliche Vorlieben zu bedienen ist doch um so begrüßenswerter.
Und es gibt ha auch keine realistische Alternative. Hätten manche lieber die OT und PT und das alte EU in Schutzfolie (die alle drei unter Lucas nie hatten) bewahren und irgendwann begraben wollen? Und wie schon 3 neue Filme ein Fandom so ausdifferenziert zeigt auch ganz gut warum es bei einem Versuch mit weniger Output auch immer nur einen Teil angesprochen und noch mehr Unmut vom Rest hätte erzeugt.
McSpain
@McSpain
"Ich wüsste nicht warum ich diesen Podcast der guten Laune hören sollte"
Ich bin zumindest mit der Erfahrung groß geworden, dass es immer lohnt zuzuhören, wenn einem das Thema an sich interessiert. Auch andere Menschen kommen mit der Zeit zu anderen oder neuen Erkenntnissen oder können ihre alten Erkenntnisse nochmals anders oder differenzierter ausdrücken, neue Aspekte hinzufügen usw.. Bei Star Wars lerne ich nie aus, deswegen saug ich es so in mich auf. Und solange der Ton vernünftig bleibt, habe ich auch Spaß dran.
"und der Ansatz unter Kennedy sehr unterschiedliche Vorlieben zu bedienen ist doch um so begrüßenswerter."
Der Ansatz natürlich. Und wie du selbst schon schreibst, gibt es auch keine Alternative. An der Umsetzung hapert es mMn aber noch gewaltig. Sowohl im Filmbereich als auch im Gaming und in der Literatur. Vieles wirkt undurchdacht und chaotisch, anderes dafür dann wieder zu sehr nach Schema F. Ich habe auch das Gefühl, dass man zuviel einmal will und sich dadurch selbst im Wege steht.
Da muss man noch ne goldene Mitte finden und die Sorge, dass man aus den bisherigen Erfahrungen die falschen Schlüsse zieht schwebt da immer wie sone dunkle Wolke.
Edit:
Aber um Kennedy etwas in Schutz zu nehmen: Ich denke, Hauptproblem ist eher, dass ein enormer ökonomischer Druck zu herrschen scheint, den Kennedy irgendwie versuchen muss zu handlen. Denn ein normaldenkender Mensch erkennt ja schon, dass sie sich mit den ganzen Ankündigungen zuviel zumuten und es nicht ordentlich organisiert bekommen. Das werden die auch merken. Hoffe ich mal.
Deswegen hoffe ich, dass der Solo Film und Episode 9 wieder etwas Entspannung in die ganze Sache bringen werden...
(zuletzt geändert am 03.03.2018 um 18:16 Uhr)
OvO
@ Jorge:
- „Ich würde lediglich nicht so weit gehen, dass ich mir wünschte, dass es den Deal gar nicht erst gegeben hätte. Zum Einen denke ich, dass auch ein anderer Verlauf denkbar gewesen wäre und zum Anderen würde ich immer noch sagen, dass uns da Lohnendes erwarten kann. Die angekündigte SW-Schwemme sehe ich auch kritisch, aber wenn man - wie ich - feststellen muss, dass nun nicht mehr ALLES "Star Wars" mein Gefallen findet, so ergibt sich daraus auch eine Chance.“
Das halte ich doch für die richtige Einstellung. Ein „Das hätte nicht passieren dürfen“ ist mir zu fatalistisch. Ich habe in der Vergangenheit auch schon Stimmen gehört, die sagten, dass die Prequels lieber nicht hätten realisiert werden sollen. Solche Schlüsse gehen zu weit.
Was die SW-Schwemme betrifft, in der mehrere große Projekte gleichzeitig angekündigt werden, empfinde ich, wie ich schon einmal schrieb, garnichts. Solange dies nur Ankündigungen sind, weiß ich damit nicht das Geringste anzufangen. Allerdings hätte ich Sascha bei der Ausführung dieses Punktes nur zu gerne gefragt, was er denn davon hält, dass die Stand-Alones – von der ST ganz zu schweigen – schon vor dem Verkauf unter Lucas anvisiert wurden. Da er die Lucas-Ära ja für ihre Aufgeräumtheit schätzt, in der alles Relevanz hatte, und in der durch die größeren zeitlichen Abstände zwischen den Filmen jeder Film als Highlight herausragte, wüsste ich schon gern, ob er ein breiter aufgestelltes Angebot, das durch Lucas initiiert wurde, positiver bewerten würde.
- „Dass die Marke prinzipiell damit eher entwertet wird, würde ich auch unterschreiben und nur hoffen, dass es nicht ganz arg kommt.“
Diese Aussage wundert mich. Inwiefern wird die Marke durch ein größeres Angebot entwertet? Tatsächlich entwertet, oder nur in deiner eigenen Wahrnehmung? Denn ab dem Ende der Neunziger hat das Franchise gegenüber den Jahren davor doch schon einmal über eine Angebotsexplosion einen enormen Schub nach vorne erfahren. Neues Material dank neuer Filme, noch während der PT angestoßene Animationsprojekte, die bekannten Serien… natürlich hat die aktuell in Aussicht gestellte Entwicklung andere Dimensionen, aber man muss dies ja immer im zeitlichen Kontext und in Relation zur unmittelbar davor herrschenden Situation betrachten. Für mich bedeuteten die neuen Impulse ab der PT in etwa das, was du jetzt beschreibst: eine Neuorientierung für mich selbst, Auslese, bewusste Entscheidung für die einen und gegen die anderen neuen Aspekte. Ich kann mit der Ästhetik, dem Ton, dem Humor etc. von TCW und Rebels wenig bis garnichts anfangen, und entsprechend ist auch die Lucas-Filoni-Kombo nichts, das sich für mich nach meiner eigenen SW-„Heimat“ anfühlt. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass die Elemente, die mir nicht zusagen, die Marke an sich entwertet hätten. Es ist ja zum Glück recht einfach, sie zu ignorieren…
- „[…] und ich würde selbst die Aussicht auf "Solo" nicht so pessimistisch sehen. Gerade die wilde Entstehungsgeschichte kann zu einem begrüßenswert wilden und damit evtl. extrem interessanten Film führen - aber gut, warten wird das erstmal ab.“
Ich verspüre nicht die geringste Vorfreude auf „Solo“, mich hat der Trailer nicht angesprochen – nein, mit Blick auf Ehrenreich sogar zweifeln lassen, was ich nicht erwartet hätte – und ich habe nicht das Gefühl, dass hier ein Film wartet, den es gebraucht hätte. Kurioserweise ist es genau diese Gemütslage, die mir willkommen ist – denn dieses Auf und Ab von extrem aufgeladenem Hype, Anspannung im Kino und angestrengt um Sinnstiftung ringendem Nachspiel ist auf Dauer ziemlich kräfteraubend, und zwar bis zu dem Punkt, wo ich für mich die Sinnfrage stelle. Ein Hobby – und das ist SW ja – sollte ja eigentlich Spaß machen. Entsprechend ist Indifferenz vielleicht mal ein gutes Fundament.
- „Ich freue mich zudem, dass du dich nun auch wieder mit kritischen Aspekten auseinandersetzen kannst bzw. zumindest wieder bereit bist, sie anzuhören.“
Ich vermisse – neben der Auseinandersetzung mit konstruktiver negativer Kritik – die konstruktive positive Kritik nach wie vor. Ich habe sie abseits von SWU z.B. in den podcasts von Alastair Stephens gefunden, nur ist da natürlich kein unmittelbarer und regelmäßiger Austausch wie hier möglich. Und eines muss ich mit einem leichten Augenzwinkern gestehen: ich bedaure, dass – zumindest im SWU-Dunstkreis – der fachkundige, Film- und Fantasy-Lexika in sich tragende, über die kleinste "Banalität" Analysen verfassende SW-Hobbyforscher auf der „anderen Seite“ steht. Ich finde keinen Wellington für diesen Napoleon
Auf Einzelkritiken zu TLJ möchte ich an der Stelle nicht eingehen. Nur so viel: du hast im Zuge der vielen PT-Diskussionen - als ich mal wieder lange Listen dessen runterrasselte, was in den Filmen mit Blick auf Plot, Plotholes, Struktur, Dramaturgie, Figurenzeichnung, Kontinuitätswahrung, Geschmacksfragen etc. nicht stimmt – mal geschrieben, dass du die grundsätzliche Konstruktion der PT und ihren Beitrag zur Saga schätzt und deshalb eher nicht an einer fehlersuchenden Analyse interessiert bist. So geht es mir jetzt mit TLJ, und der ST soweit wir sie kennen. Deshalb kannst du all die Punkte aufführen, die du aufführst, und ich werde dieser Ansammlung von Verfehlungen vermutlich nicht vollumfänglich widersprechen können. Ich will da zwei Punkte ins Feld führen: erstens, ich bin nach wie vor erstaunt darüber, wie jemand mit einer solch scharfen analytischen Gabe die eine Trilogie komplett dekonstruiert, während er die andere leidenschaftlich als tiefgründiges Kunstwerk mit Bedeutungsebenen, Mehrwert etc. verteidigt. Mir scheint immer, dass ein derart scharfer und umfassender Blick auch bei der PT Unmengen an Fehlern hervorbringen müsste. Dass die da sind, und in der Summe trotzdem nicht zu dem Urteil führen, dass ich eigentlich erwarten würde, muss an etwas sehr realem und legitimen liegen, und das führt mich zu meinem zweiten Punkt: ein Film ist mehr als die Summe seiner Einzelteile, im Positiven wie im Negativem. Dieses „mehr“ könnte man als „Gefühl“ bezeichnen, das schließlich darüber entscheidet, wie man sich zu einem Film positioniert. Du stimmst Saschas Meinung zur ST vollkommen zu, nur sprechen er und Tobi ja auch von genau jenem Gefühl, das über bloße Datenansammlungen hinaus geht. Dass ich darüber hinaus in vielen einzelnen Kritikpunkten anderer Meinung bin, will ich hier nicht weiter ausführen, aber das dürfte ja bekannt sein.
- „Wenn man die Saga heute chronologisch betrachtet (ja, ich weiß, dass du dies nicht schätzt, nichtsdestotrotz ist es die vorgegebene Narrationsfolge der Saga), dann ist die Brückenszene gar nicht mehr widrig.“
Ich habe mit dem Geschwister-Reveal, nebenbei bemerkt, überhaupt kein Problem. Was die Einbettung – oder Einrahmung – der Brückenszene angeht, hast du aber ausgerechnet DIE Szene genommen, in der der eklatante Kontinuitätsfehler der PT am deutlichsten wird, und zwar über uns Nerds hinaus auch dem breiten Publikum. Was du darauf entgegnest, ahne ich… es spielt vermutlich keine so große Rolle, da das Gesamtwerk ja überzeugt
- „Insofern glaube ich eher, dass die kritische Sicht auf die ST sogar noch zunehmen wird“ […]
Für die Allgemeinheit könnte das zutreffen. In der popkulturellen Verarbeitung sehe ich – mal „Southpark“ ausgenommen – eine negative Verarbeitung nicht kommen. Es wird nicht so sein wie bei den Prequels, als schon kurz darauf die Filme, vor allem Episode I, als „schlecht“ gebrandmarkt und natürlich vorrangig über Jar Jar Binks bei jeder Gelegenheit persifliert wurden, und zwar bis heute. Die ST bietet nicht so viel Stoff, der sich in der Popkultur niederschlagen könnte – auch nicht im Negativen. Die gemischten Reaktionen auf TLJ, der hier offene und da latente Missmut angesichts der Gesamtsituation, wird meiner Voraussage nach keine popkulturelle Besprechung erfahren. Dazu sind die Filme bislang erstens doch zu „gut“, zu positiv belegt, und zweitens erlaubt das aktuelle Geschäftsmodell auch kaum tiefergehende Nachlese abseits des Fandoms. Schließlich sind die neuen Filme - und das ist natürlich ein bisschen traurig - schlicht nicht relevant genug, um noch lange popkulturell besprochen zu werden, also auch nicht mit Blick auf etwaige Schwächen und Enttäuschungen. Sie sind, in der Gesamtbetrachtung, "okay", "kompetent", "unterhaltsam". Auf lange, film- und kulturhistorische Sicht, ist das gleichbedeutend mit Indifferenz. Die PT ist ja immerhin im Gespräch geblieben. Nicht unbedingt immer so, wie gewünscht, nämlich vor allem über negative Rezeption, die von Enttäuschung über Parodie bis hin zu milde-nostalgischer Nachsicht alle Stufen durchlaufen hat. Aber sie hat sich als Thema gehalten, und auch deshalb ist sie heute präsent genug, dass eine Bereitschaft zur Revision besteht.
- "Ich mag die Figur ja - und gerade das Spannungsverhältnis zwischen ihr und Kylo ist eine absolute Stärke des letzten Films. Aber schafft er es wirklich, uns nachvollziehbar aufzuzeigen, wie sie über Umwege zu ihrer Bestimmung findet? Ich kann dies nicht aus vollem Herzen bejahen...“
Du beziehst dich hier nur auf TLJ, ich meine aber beide bisherigen Filme. Da ist eine Richtung schon zu erkennen, und natürlich gehört der dritte Teil zu einer Bewertung auch noch dazu. Ihre Bestimmung hat Rey gefunden, davon meine ich nach TLJ doch ausgehen zu dürfen. Wie sie damit umgeht, wird Gegenstand von Episode IX sein. Mit Blick darauf steht uns nur Schweigen zu.
- „Wenn man also all diese Aspekte - groß und klein - zusammennimmt, kommt man nicht umhin festzustellen, dass der Film sehr viele Ideen versammelt, die nicht sonderlich gut sind.“
Wie gesagt, Filmrezeption ist keine mathematische Gleichung. Und da die unterschiedlichen Stellen von uns unterschiedlich bewertet werden, kommt am Ende eh immer ein anderes Ergebnis heraus.
- „Da ich mich dann sehr an der Treatment-Sache abgearbeitet habe, verschob ich dies auf einen zweiten Text, den ich inzwischen auch online gestellt habe. Da habe ich auch noch Überlegungen zum Finn-Arc im Verhältnis zum Poe-Arc hinzugefügt. Falls es dich weiterhin interessiert […]”
Ich schaue bei der nächsten Gelegenheit mal rein.
@ McSpain:
-„Ich wüsste nicht warum ich diesen Podcast der guten Laune hören sollte“
Na, du kritisierst doch häufig die Filterblasen der anderen. Das wäre doch mal eine Gelegenheit, die eigene zu verlassen.
(zuletzt geändert am 03.03.2018 um 18:46 Uhr)
George W Lucas
Ardus Kaine
@GWL:
Da vertust du dich. Ich argumentierte mehrfach, dass es immer Filterblasen gibt und ein bewusster Umgang damit genauso nötig ist wie solche Filterblasen zu haben.
Zum konkreten Beispiel glaube ich, dass bereits genug außerhalb meiner Filterblase geschrien wird, dass ich genug mitbekomme und was ich hier lese deutet an, dass ich nichts verpasse was ich nicht schon 40 mal in und außerhalb der Blase gehört habe.
@Ardus:
Einfach nur gewählte User für die die Regel nicht gilt oder gelten muss.
(zuletzt geändert am 03.03.2018 um 18:49 Uhr)
McSpain
@ Ardus Kaine:
Ich habe mir diese Frage auch schon gestellt... bis ich erleuchtet wurde. Ich weiß allerdings nicht, ob das SWU-Team es gerne sieht, wenn ich die Antwort für alle, die es noch nicht herausgefunden haben, rausposaune
@ McSpain:
Ignorieren ist ja völlig okay, tu ich ja auch hin und wieder. Im Zweifel aber ist eine Kenntnis des Quellmaterials dem, was andere darüber schreiben, vorzuziehen. Man sollte ja schon wissen, wogegen man ist...
Ach, und "geschrien" wird hier im podcast eben nicht, ganz im Gegenteil. Auch deshalb meine Empfehlung. Und das als jemand, der eigentlich anderer Meinung ist als seine Teilnehmer.
(zuletzt geändert am 03.03.2018 um 18:55 Uhr)
George W Lucas
@GWL
"Ich habe mir diese Frage auch schon gestellt... bis ich erleuchtet wurde. Ich weiß allerdings nicht, ob das SWU-Team es gerne sieht, wenn ich die Antwort für alle, die es noch nicht herausgefunden haben, rausposaune *lächelt*"
Warum denn nicht? Es wurde doch schon mehrfach hier raus posaunt, ohne dass dem ganzen vom SWU Team ein Riegel vorgeschoben wurde. Es wird also geduldet. Andernfalls hätte es doch schon mal die ein oder andere Ermanung gegben, sich doch bitte ans Zeichenlimit zu halten, auch wenn man weiß wie man es austricksen kann. Ist aber bisher nicht passiert.
Deerool
@Kaine:
Nein. Das kommt darauf an, ob du eine Ausbildung als Tapezierer abgeschlossen hast. Wenn ja, kannst du einem Nachweis dem SWU Team zukommen lassen und diese werden dich dann freischalten.
Es gibt aber auch ein Hintertürchen. Nämlich in dem du Javascript deaktivierst. Kann man in den Browsereinstellungen machen oder man läd sich dafür ne Browsererweiterung runter.
OvO
Anakin 68
@ OvO:
Du weißt schon, dass du damit die Qualitätsstandards der Tapeziererzunft untergräbst...
@ Anakin68:
Ach was...
https://vignette.wikia.nocookie.net/kancolle/images/d/d3/Braveheart-freedom-768x480.jpg/revision/latest?cb=20171006223629
(zuletzt geändert am 03.03.2018 um 19:13 Uhr)
George W Lucas
Rieekan78
@GWL:
Ich wollte auch nicht behaupten, dass dieser Podcast schreit. Ich höre nur unzählige Podcast und hinke bei vielen teils 20 Episoden hinterher und die Freizeit ist knapp bemessen.
Es scheint mir aber auch nicht so als würde ich hier etwas gewinnen, dass ich nicht schon im Netz an anderen Stellen so gehört oder gelesen habe. Das meinte ich auch mit der Filterblase. Ich habe gehört was außerhalb meiner Filterblase abgeht, habe es zur Kenntnis genommen und muss da nicht noch weitere Wiederholungen von einführen. Da würde ich mir eher wünschen ich hätte ein dickeres Fell oder mehr Disziplin es mir in meiner bequemer zu machen als ich es aktuell tue.
McSpain
OvO
@(User) George W Lucas
Zitat:
"Diese Aussage wundert mich. Inwiefern wird die Marke durch ein größeres Angebot entwertet?"
Diese Aussage war in der Tat etwas unglücklich formuliert. Deshalb will ich erstmal festhalten, dass sie nicht zwangsläufig dadurch entwertet wird.
Zunächst würde ich sagen, dass "Star Wars" in einigen Jahren wohl extrem facettenreicher sein wird und dass es so viel davon geben wird, dass man sich erstmal versichern muss, über welches SW man gerade diskutiert. Auch befürchte ich, dass die SW-"Forschung" bzgl. der neueren Werke deutlich oberflächlicher ablaufen wird. Auch heute noch interessieren sich Liebhaber wie ich z.B. für die Quellen, die einen Lucas einst inspirierten. Welche Bedeutung wird es haben, wenn der 15. Regisseur Aspekte in sein Werk einbaut, die durch seinen frühen TV-Konsum geprägt wurden, wenn es bei den anderen wiederum ganz andere Inspirationen sind? Maz Kanata wurde von Abrams Professorin inspiriert. Ein anderer Regisseur lehnt ein Alien vielleicht an Scooby Doo an, weil er den Hund als Kind so toll fand. Alles legitim, aber ein künstlerisches Inspirationsgeflecht wird nicht daraus, das es zu analysieren lohnen würde. Und obwohl ich schon häufig (und zwar in positiver Weise) von einem filmischen EU gesprochen habe, muss man festhalten, dass das Print-EU deutlich mehr Freiheiten hat. Dort ist ein kammerspielartiges Werk wie "Kenobi", das sehr von der Innenschau des Protagonisten lebt, gut realisierbar. Bei den Filmen wird Lucasfilm/Disney stets den Blockbuster anvisieren - und auch hier muss man sich fragen, wie lange man gewisse Motive variieren kann, bis es beliebig wird. Quasi-Rebellen, Quasi-Imperiale und ein Quasi-Imperator waren mir schon in der ersten Variation (um nicht Wiederholung zu sagen) zu viel. Aber du hast schon recht: Die schöne neue SW-Welt, die uns kürzlich in Aussicht gestellt wurde, ist noch gar nicht einzuschätzen. Meine grundsätzlich positive Haltung hierzu habe ich schon dargelegt. Alles andere werden wir erleben...
Zitat:
"Für mich bedeuteten die neuen Impulse ab der PT in etwa das, was du jetzt beschreibst: eine Neuorientierung für mich selbst, Auslese, bewusste Entscheidung für die einen und gegen die anderen neuen Aspekte. Ich kann mit der Ästhetik, dem Ton, dem Humor etc. von TCW und Rebels wenig bis garnichts anfangen, und entsprechend ist auch die Lucas-Filoni-Kombo nichts, das sich für mich nach meiner eigenen SW-„Heimat“ anfühlt. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass die Elemente, die mir nicht zusagen, die Marke an sich entwertet hätten. Es ist ja zum Glück recht einfach, sie zu ignorieren…"
Da hast du den Vorteil, dass du schon Erfahrung damit hast. Für mich ist das alles noch recht neu.
Zitat:
"Ich verspüre nicht die geringste Vorfreude auf „Solo“, mich hat der Trailer nicht angesprochen – nein, mit Blick auf Ehrenreich sogar zweifeln lassen, was ich nicht erwartet hätte – und ich habe nicht das Gefühl, dass hier ein Film wartet, den es gebraucht hätte."
Das mit dem Brauchen ist so eine Sache, aber ich erwarte da ja auch nichts Bahnbrechendes. Ich hoffe einfach auf einen das SW-Universum bereichernden Film (und das darf auch ruhig auf deutlich profaneren Ebenen laufen), der mir am Ende gut gefällt.
Zitat:
"Ich vermisse – neben der Auseinandersetzung mit konstruktiver negativer Kritik – die konstruktive positive Kritik nach wie vor. Ich habe sie abseits von SWU z.B. in den podcasts von Alastair Stephens gefunden, nur ist da natürlich kein unmittelbarer und regelmäßiger Austausch wie hier möglich."
Kenne ich gar nicht. Gib mal einen Link, bitte.
Zitat:
"Und eines muss ich mit einem leichten Augenzwinkern gestehen: ich bedaure, dass – zumindest im SWU-Dunstkreis – der fachkundige, Film- und Fantasy-Lexika in sich tragende, über die kleinste "Banalität" Analysen verfassende SW-Hobbyforscher auf der „anderen Seite“ steht. Ich finde keinen Wellington für diesen Napoleon *großes Grinsen*"
Zuviel der Ehre... trotzdem danke!
Aber mir geht es bzgl. der Seite gar nicht so anders. Zum einen wünschte ich natürlich, dass mir die ST deutlich besser gefallen würde und ich hätte nichts gegen die Position des ewigen SW-Verteidigers einzuwenden gehabt. Zum anderen ist es aber auch so, dass ich ja durchaus auch einiges Positives zu den Filmen vermelden könnte. Nur wenn die fundierte Kritik, die mir in diesem Fall leider näher liegt, es so schwer hat, bleibt dafür keine Energie mehr. Nehmen wir mal die Schwert-Sache: In dem RT-Text zeige ich z.B. auf, wie toll ich Abrams/Kasdans Artus-Analogien finde. Hier muss man sich stattdessen über die Relevanz an sich auslassen, weil viele wichtig erscheinende Aspekte nur von den Fans falsch gewichtet wurden etc.pp.
Aber das Beispiel zeigt mir zudem auf, dass ich beim aktuellen Vorgehen der Filmemacher auch erstmal den Atem schonen darf. Was bringt es, dass der eine tolle Mythen-Analogien ersinnt, wenn der andere diese hinter sich wirft. Da warte ich doch erstmal ab, wie die ganze Sache ausgeht. Soll heißen: Die Zeiten werden sich diesbezüglich in mehrfacher Weise ändern - und dann bin ich gerne dazu bereit, die Qualitäten der ST - trotz aller Bedenken - zu verteidigen. Ich werde mir eine Tapete dafür aufheben!
Zitat:
"Auf Einzelkritiken zu TLJ möchte ich an der Stelle nicht eingehen. Nur so viel: du hast im Zuge der vielen PT-Diskussionen - als ich mal wieder lange Listen dessen runterrasselte, was in den Filmen mit Blick auf Plot, Plotholes, Struktur, Dramaturgie, Figurenzeichnung, Kontinuitätswahrung, Geschmacksfragen etc. nicht stimmt – mal geschrieben, dass du die grundsätzliche Konstruktion der PT und ihren Beitrag zur Saga schätzt und deshalb eher nicht an einer fehlersuchenden Analyse interessiert bist. So geht es mir jetzt mit TLJ, und der ST soweit wir sie kennen. Deshalb kannst du all die Punkte aufführen, die du aufführst, und ich werde dieser Ansammlung von Verfehlungen vermutlich nicht vollumfänglich widersprechen können. Ich will da zwei Punkte ins Feld führen: erstens, ich bin nach wie vor erstaunt darüber, wie jemand mit einer solch scharfen analytischen Gabe die eine Trilogie komplett dekonstruiert, während er die andere leidenschaftlich als tiefgründiges Kunstwerk mit Bedeutungsebenen, Mehrwert etc. verteidigt. Mir scheint immer, dass ein derart scharfer und umfassender Blick auch bei der PT Unmengen an Fehlern hervorbringen müsste. Dass die da sind, und in der Summe trotzdem nicht zu dem Urteil führen, dass ich eigentlich erwarten würde, muss an etwas sehr realem und legitimen liegen,"
Chapeau! Das ist mal ein Brett, das ich nicht so schnell durchbohrt bekomme. Und das Thema ist imho auch ziemlich komplex - und meine Arbeit daran ist auch noch nicht abgeschlossen. Ich kann aber sagen, dass es mit der speziellen Art zu tun hat, mit der Lucas seine Werke erschaffen hat - und das die wahrlich nicht fehlerlos sind, habe ich ja schon häufig eingeräumt. Ich möchte einen Vergleich mit klassischer Musik ziehen - und zwar ganz ernstgemeint. Dort gibt es leidenschaftliche Diskussionen bzgl. der Musik eines Wagners im Vergleich zu der eines Mozarts. Hier würde zwar niemand die Bedeutung und den Wert eines Wagners in Frage stellen, aber es gibt durchaus die Meinung, dass die feinen und intelligenten Kompositionen Mozarts den rauschhaften Arrangements Wagners überlegen sind. Der Wagnerianer, der trotz seines Namens kein simpler Fanboy ist, erkennt in dem anderen Zugang zur Kunst einen eigenen Wert und kann den Kritikern entsprechend nicht zustimmen. Auch dieser Diskurs wird nie für eine Seite entschieden werden. Lucas ist ein Wagner unter den Filmemachern - und sicher kein Mozart. Die aktuelle ST wird aber auch nicht von Mozarts gemacht - und leider hat sie auch so gar nichts von Wagner.
Aber darüber werden wir noch mehr zu reden haben.
Zitat:
"das führt mich zu meinem zweiten Punkt: ein Film ist mehr als die Summe seiner Einzelteile, im Positiven wie im Negativem. Dieses „mehr“ könnte man als „Gefühl“ bezeichnen, das schließlich darüber entscheidet, wie man sich zu einem Film positioniert. Du stimmst Saschas Meinung zur ST vollkommen zu, nur sprechen er und Tobi ja auch von genau jenem Gefühl, das über bloße Datenansammlungen hinaus geht."
Davon kann sich in der Tat niemand frei machen - auch ich nicht. Und auch hier spielt das Wagner-Element rein. Für einen Lucas steht das Bild über dem Wort und die Performanz über der Narration. Das politische Geschehen der PT z.B. wird nur mit groben Strichen auf die Leinwand gemalt - und diese Darstellung kann sogar mit den entsprechenden Auslassungen funktionieren, wenn einem der Zugang über die dominante Bild/Performanz-Ebene gelingt. Das gelingt nicht jedem, was NICHT mit einem Mangel der Rezeptionsfähigkeit in Verbindung steht, sondern vielmehr mit einer persönlichen Disposition. Wird man eher von Wagner berührt? Bringt Mozart eine Saite in einem zum schwingen? Oder lässt einen das eine oder das andere völlig kalt. Da sollte es natürlich nicht enden, denn natürlich kann man sich auch dem anderen Zugang annähern - auch wenn einem die persönliche Disposition dies erschwert. Und bei der Vermittlung hat es der Mozart-Verteidiger leichter, da die Natur dieser Musik einfacher durch Worte zu erläutern ist, während Wagner stärker auf den Bauch zielt. Aber - wie gesagt - eine Aufgabe, der ich durchaus nachkommen will und an der ich noch arbeite...
Zitat:
"Was die Einbettung – oder Einrahmung – der Brückenszene angeht, hast du aber ausgerechnet DIE Szene genommen, in der der eklatante Kontinuitätsfehler der PT am deutlichsten wird, und zwar über uns Nerds hinaus auch dem breiten Publikum. Was du darauf entgegnest, ahne ich… es spielt vermutlich keine so große Rolle, da das Gesamtwerk ja überzeugt *zwinker*"
Bin nicht sicher, da ich nicht genau weiß, was du meinst. Geht es um Leias Erinnerung an die Mutter?
Zitat:
"Die ST bietet nicht so viel Stoff, der sich in der Popkultur niederschlagen könnte – auch nicht im Negativen. Die gemischten Reaktionen auf TLJ, der hier offene und da latente Missmut angesichts der Gesamtsituation, wird meiner Voraussage nach keine popkulturelle Besprechung erfahren. Dazu sind die Filme bislang erstens doch zu „gut“, zu positiv belegt, und zweitens erlaubt das aktuelle Geschäftsmodell auch kaum tiefergehende Nachlese abseits des Fandoms. Schließlich sind die neuen Filme - und das ist natürlich ein bisschen traurig - schlicht nicht relevant genug, um noch lange popkulturell besprochen zu werden, also auch nicht mit Blick auf etwaige Schwächen und Enttäuschungen. Sie sind, in der Gesamtbetrachtung, "okay", "kompetent", "unterhaltsam". Auf lange, film- und kulturhistorische Sicht, ist das gleichbedeutend mit Indifferenz. Die PT ist ja immerhin im Gespräch geblieben. Nicht unbedingt immer so, wie gewünscht, nämlich vor allem über negative Rezeption, die von Enttäuschung über Parodie bis hin zu milde-nostalgischer Nachsicht alle Stufen durchlaufen hat. Aber sie hat sich als Thema gehalten, und auch deshalb ist sie heute präsent genug, dass eine Bereitschaft zur Revision besteht."
Wahrscheinlich sehr wahr. Aber wenn die Filme der ST dann doch mal in der Nachschau betrachtet werden und es dann darauf hinausläuft, dass sie eher unbedeutend sind, ist dies auch eine filmhistorische Bewertung.
Zitat:
"Du beziehst dich hier nur auf TLJ, ich meine aber beide bisherigen Filme. Da ist eine Richtung schon zu erkennen, und natürlich gehört der dritte Teil zu einer Bewertung auch noch dazu. Ihre Bestimmung hat Rey gefunden, davon meine ich nach TLJ doch ausgehen zu dürfen. Wie sie damit umgeht, wird Gegenstand von Episode IX sein. Mit Blick darauf steht uns nur Schweigen zu."
OK. Sehe den Vektor in den bisherigen Filmen noch nicht so sicher gesetzt, aber kann und will auch gar nicht dagegen reden. Wie du richtig sagst, wird Ep.9 hier eh noch das Zünglein an der Waage spielen. Und auch wenn ich - was noch nie vorgekommen ist - überhaupt kein Interesse daran habe, mir Gedanken darüber zu machen, was uns da erwarten könnte - so bin ich trotzdem gespannt.
Zitat:
"Wie gesagt, Filmrezeption ist keine mathematische Gleichung. Und da die unterschiedlichen Stellen von uns unterschiedlich bewertet werden, kommt am Ende eh immer ein anderes Ergebnis heraus."
Zustimmung! Und deshalb kann ich ja auch sehr gut damit leben, dass man den Film positiver bewertet.
@McSpain
Zitat:
"Einfach nur gewählte User für die die Regel nicht gilt oder gelten muss."
So ein Quatsch! Der SWU-Algorithmus verfügt einfach nur über eine Qualitätserkennung...
Darth Jorge
@Jorge:
"So ein Quatsch! Der SWU-Algorithmus verfügt einfach nur über eine Qualitätserkennung... "
Kannst du nichtmal mit deinen Leuten reden ob sie diesen auch Youtube und co weiterverkaufen können? Vielleicht würde dies durch den Informationsgehalt ja gar zu einer Steigerung der Durchschnittsintelligenz führen.
Ganz zu schweigen von der Steigerung von qualitativem Star Wars.
(zuletzt geändert am 03.03.2018 um 22:42 Uhr)
OvO
@Jorge:
"So ein Quatsch! Der SWU-Algorithmus verfügt einfach nur über eine Qualitätserkennung..."
Stimmt. Er erkennt wer nicht in der Lage ist sich kurz auszudrücken und wer Wagner-Opern quatschen muss.
"Lucas ist ein Wagner unter den Filmemachern - und sicher kein Mozart. Die aktuelle ST wird aber auch nicht von Mozarts gemacht - und leider hat sie auch so gar nichts von Wagner.
Aber darüber werden wir noch mehr zu reden haben."
Und genau diese "Wer die Lucasfilme mag der ist ein Kunstkenner und wer Abramsfilme mag schaut RTL2"-Attitüde die du eben durchblicken lässt selbst wenn du mit deinem Klassikvergleich lang um den heißen Brei redest finde ich aufs äußerste frustrierend.
Ich finde an GWLs Beitrag auch wenig missverständliches. Er fragt warum du dem einen Film seine Fehler verzeihst und das andere sezierst und die Antwort ist ganz klar: "Weil das eine Lucas ist und du Lucas magst". Aber dann zumindest den ST oder Abrams/RJ-Fans es zuzugestehen geht es nicht ohne den Seitenhieb, dass natürlich Abrams und RJ völlig außerhalb der vergleichbaren Klasse liegen. Warum?
Ich verstehe es weiterhin verzweifelt nicht wie ein Film der mich und andere PT-Nicht-Möger milde mit der PT gestimmt hat einen PT-Fan so anpieffen kann.
(zuletzt geändert am 03.03.2018 um 22:51 Uhr)
McSpain
Ardus Kaine
@McSpain:
"Ich verstehe es weiterhin verzweifelt nicht wie ein Film der mich und andere PT-Nicht-Möger milde mit der PT gestimmt hat einen PT-Fan so anpieffen kann."
Die Antwort hat Lucas 2005 selbst schon gegeben. Das ist die Rache der Sith. Deswegen heißt er ja DARTH Jorge. Jorge ist also quasi ein Lucastrojaner der das Post-Lucas-Fandom von innen heraus zerstören soll und vermutlich in weiser Voraussicht eingeschleust wurde. Unser Imperator hat es vorausgesehen.
(zuletzt geändert am 03.03.2018 um 23:03 Uhr)
OvO
RenKn1ght
@ Jorge:
- „Auch befürchte ich, dass die SW-"Forschung" bzgl. der neueren Werke deutlich oberflächlicher ablaufen wird.“
Vermutlich; auch, weil die Großzügigkeit und Offenheit, mit der Lucas Zugang zu den Quellen ermöglicht hat, fehlt. Ich glaube, wir haben auch mal darüber gesprochen, dass Werke von Rinzler-Umfang nicht mehr erscheinen werden, weil sie in Disneys Geschäftsmodell keinen Platz haben…
- "Welche Bedeutung wird es haben, wenn der 15. Regisseur Aspekte in sein Werk einbaut, die durch seinen frühen TV-Konsum geprägt wurden, wenn es bei den anderen wiederum ganz andere Inspirationen sind? Maz Kanata wurde von Abrams Professorin inspiriert. Ein anderer Regisseur lehnt ein Alien vielleicht an Scooby Doo an, weil er den Hund als Kind so toll fand. Alles legitim, aber ein künstlerisches Inspirationsgeflecht wird nicht daraus, das es zu analysieren lohnen würde.“
Oh, das sehe ich aber ganz anders. Gerade, weil SW von Lucas gelöst und dem Einfluss anderer Filmemacher geöffnet wird, gewinnt das „Inspirationsgeflecht“ an Vielfalt und Komplexität. Das lohnt es sich sicher zu analysieren. Was wir dann nicht mehr haben, ist das EINE Werk, in dem EIN Künstler seine verschiedenen Inspirationen wie ein Prisma bündelt. Aber da eine Erweiterung der SW-Filmlandschaft das EINE Werk ja grundsätzlich nicht zum Ziel hat, stellt das auch keinen Verlust dar, sondern einfach nur eine Veränderung mit neuen, heute vielleicht noch ungeahnten Früchten. Mit wieviel Material aus erster Hand wir für solche Analysen versorgt werden, ob und wie Lucasfilm eine Rezeptionskultur befördert, ist ein anderes Thema...
- „ Und obwohl ich schon häufig (und zwar in positiver Weise) von einem filmischen EU gesprochen habe, muss man festhalten, dass das Print-EU deutlich mehr Freiheiten hat. Dort ist ein kammerspielartiges Werk wie "Kenobi", das sehr von der Innenschau des Protagonisten lebt, gut realisierbar. Bei den Filmen wird Lucasfilm/Disney stets den Blockbuster anvisieren […]“
Das Problem sehe ich auch; und so sehr ich mir einen Kenobi-Film wünsche, könnte dieser genau deswegen schief laufen. Dass es möglich ist, sich von der Blockbuster-Schiene zu befreien, hat „Logan“ gezeigt. Ich hoffe, dass die Strukturen bei Disney-Lucasfilm so etwas zulassen. Rian Johnson ist der bislang einzige Autorenfilmer der Disney-Ära, der seine Freiheiten bekommen hat. Die anderen wurden entweder zurechtgestutzt (Edwards), rausgeschmissen (Lord und Miller), oder waren schon von ihrer eigenen Veranlagung her konzern- und massenkompatibel (Abrams).
- „Kenne ich gar nicht. Gib mal einen Link, bitte.“
Alastair Stephens analysiert detailliert und umfangreich Populärkultur mit Blick auf Narration, hier ist seine Seite:
http://pointnorthmedia.com/
SW widmet er eigene Reihe („Story and Star Wars“), in der er (bis auf TLJ) alle bisherigen Filme bespricht:
http://pointnorthmedia.com/category/podcasts/story-and-star-wars/
- „Geht es um Leias Erinnerung an die Mutter?“
Genau.
(zuletzt geändert am 03.03.2018 um 23:13 Uhr)
George W Lucas
@McSpain
Zitat:
"Und genau diese "Wer die Lucasfilme mag der ist ein Kunstkenner und wer Abramsfilme mag schaut RTL2"-Attitüde die du eben durchblicken lässt selbst wenn du mit deinem Klassikvergleich lang um den heißen Brei redest finde ich aufs äußerste frustrierend."
Ich glaube nicht, dass man Kunstkenner sein muss, um Mozart oder Wagner zu schätzen. Und wenn ich auf ST-Möger und PT-Kritiker so herabschauen würde, wie du es hier unterstellst, würde ich mich wohl nicht mit ihnen auseinandersetzen. Stattdessen führe ich mit einigen davon sogar zeitintensive Diskussionen, die meine Sicht bereichern. Und im besten Fall beruht dies auf Gegenseitigkeit.
Zitat:
"die Antwort ist ganz klar: "Weil das eine Lucas ist und du Lucas magst"."
Wenn du es dir danach nur so erklären kannst, werde ich dich wohl kaum von dieser Sicht abbringen können. Passt dir ja auch gut in den Kram. Da hat Gareth Edwards aber Glück, dass ich ihn wohl auch mag. Aber komisch ist, dass ich Johnson als Filmemacher auch total schätze und ihn trotzdem kritisiere. Und wie passt meine Lucaskritik in diese Weltsicht? Sollte ich dann nicht auch direkt "Solo" abschreiben und mich Sascha anschließen, dass es besser gewesen wäre, wenn der Deal nie zustande gekommen wäre? Warum blicke ich eigentlich so positiv auf die SW-Zukunft, wenn doch ohne Lucas eh nichts mehr Großartiges zu erwarten ist?
Zitat:
"Aber dann zumindest den ST oder Abrams/RJ-Fans es zuzugestehen geht es nicht ohne den Seitenhieb, dass natürlich Abrams und RJ völlig außerhalb der vergleichbaren Klasse liegen."
Da fällt mir eine Antwort schwer. Ich würde zwar bei Abrams vermuten, dass er in der Tat weniger kulturbeflissen als Lucas ist, aber das ist wahrlich nur eine Vermutung und dies müsste ja auch nicht verhindern, dass er einen guten SW-Film macht. In vielerlei Hinsicht ist er sogar klar ein besserer Regisseur als Lucas - da würde ich ihn also sogar in eine höhere Klasse einordnen. Hier wird mir offensichtlich, dass du meinen Ansatz nicht verstanden hast. Es geht nicht darum, dass die neuen Regisseure nicht in der Lage wären, den Lucas-Ansatz umzusetzen. Es geht darum, dass sie es nicht getan haben. Warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht haben sie ihn nicht erkannt oder vielleicht haben sie sich auch bewusst dagegen entschieden. Man muss den ja auch gar nicht schätzen - und man kann ja auch etwas anderes versuchen. Wenn man diesen Zugang jedoch nachvollziehen kann (und das ist NICHT mit einer elitären kognitiven Fähigkeit gekoppelt) erzielt man einen anderen Blick auf die PT.
@RenKn1ght
Zitat:
"Ich vergleiche TLJ mit Tschaikowski."
Da fällt mir ein, dass - wenn ich "Jedi Steps" vor mich hinsumme - die Melodie immer irgendwann in Tschaikowskis Schwanensee übergeht - kein Witz...
@George W Lucas
Zitat:
"Vermutlich; auch, weil die Großzügigkeit und Offenheit, mit der Lucas Zugang zu den Quellen ermöglicht hat, fehlt. Ich glaube, wir haben auch mal darüber gesprochen, dass Werke von Rinzler-Umfang nicht mehr erscheinen werden, weil sie in Disneys Geschäftsmodell keinen Platz haben…"
Ja, leider...
Zitat:
"Oh, das sehe ich aber ganz anders. Gerade, weil SW von Lucas gelöst und dem Einfluss anderer Filmemacher geöffnet wird, gewinnt das „Inspirationsgeflecht“ an Vielfalt und Komplexität."
Prinzipiell richtig. Und wenn künftige Projekte wieder eine künstlerische Leitung haben (Johnson bei seiner Trilogie, die GoT-Leute bei ihrer Reihe etc.) werde ich wohl zustimmen. Bei Filoni würde ich das z.B. schon mal auch so sehen.
Zitat:
"Was wir dann nicht mehr haben, ist das EINE Werk, in dem EIN Künstler seine verschiedenen Inspirationen wie ein Prisma bündelt."
Ja, und das werde ich wohl etwas vermissen.
Zitat:
"Aber da eine Erweiterung der SW-Filmlandschaft das EINE Werk ja grundsätzlich nicht zum Ziel hat, stellt das auch keinen Verlust dar, sondern einfach nur eine Veränderung mit neuen, heute vielleicht noch ungeahnten Früchten."
Stimme zu. Merke gerade, dass ich hier meine Sicht auf die ST, bei der ich mir die entsprechende Kontinuität ja wirklich noch gewünscht hätte, fälschlicherweise auf die kommenden Projekte übertragen habe. Ob ich bei der Masse dann aber nochmal so in die Tiefe gehen will und ob dies aufgrund der schieren Menge überhaupt zu bewältigen ist, wäre dann noch eine andere Frage.
Zitat:
"Mit wieviel Material aus erster Hand wir für solche Analysen versorgt werden, ob und wie Lucasfilm eine Rezeptionskultur befördert, ist ein anderes Thema..."
Jupp.
Zitat:
"Das Problem sehe ich auch; und so sehr ich mir einen Kenobi-Film wünsche, könnte dieser genau deswegen schief laufen. Dass es möglich ist, sich von der Blockbuster-Schiene zu befreien, hat „Logan“ gezeigt. Ich hoffe, dass die Strukturen bei Disney-Lucasfilm so etwas zulassen."
Wie schätzt du da die Chancen ein? Ich muss gestehen, dass ich da wenig Hoffnung habe - aber ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren.
Danke für die Links! Werde da mal reinhören.
Leias Erinnerung:
Natürlich ist das blöd. Denn auch wenn man es "erklären" kann, hätte Lucas den Dialog ja nicht so angesetzt, wenn die Filme in der entsprechenden Reihenfolge realisiert worden wären. Und natürlich hätte sich Lucas an die "alte" Version halten können. Ich kann aber verstehen, dass er wollte, dass Padme bei der Geburt stirbt, weshalb auch er sich den Fehler bestimmt mit einer entsprechenden Erklärung schöngeredet hat. Aber keine Frage: Das ist schon ein lausiges Hinbiegen! Die Frage ist nur, wie fatal dieser "Fehler" ist. Prinzipiell wirkt er, wenn man die Hintergründe nicht kennt, wie eine unnötige Schlampigkeit. Ob man das in Kauf nehmen darf, um die Padme-Sterbeszene zu realisieren, wie es Lucas dann wollte, ist sicher diskussionswürdig. Da daraus "nur" ein Schönheitsfehler entstanden ist, würde ich Milde walten lassen.
Aber um der Frage nicht auszuweichen: Ist es kritikwürdig? Na klar!
Darth Jorge
@ Jorge:
- "Wie schätzt du da die Chancen ein? Ich muss gestehen, dass ich da wenig Hoffnung habe - aber ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren."
Ich weiß es nicht. Aber ich merke gerade, dass ich sehr viel nicht weiß, was ich zur Einschätzung wissen müsste. Ich weiß nicht, ob ein Obi-Wan-Film überhaupt noch geplant ist; ich weiß nicht, ob man das nach Innen gerichtete "Kammerspiel" für so einen Film überhaupt möchte; ich weiß nicht, ob Stephen Daldry nur ein Gerücht war oder tatsächlich Regie-Kandidat war/ist - wenn ja, spräche ja einiges für das figurengetriebene, kleinere Drama. Keine Ahnung... ob Disney-Lucasfilm den von mir gewünschten Ansatz zulässt, hängt ja davon ab, ob dieser Ansatz bei den Verantwortlichen eine Rolle spielt. Das muss ja auch nicht zwangsläufig sein... obwohl ein gebrochener, wortkarger Ewan McGregor mit windzersaustem Haar und sandgehärtetem Gesicht in einer erbarmungslosen Okkerlandschaft das entsprechende Genre mit seinen Versatzstücken, Stilmitteln etc. ja fast schon automatisch mit sich bringt.
George W Lucas
@(User) George W Lucas
Ich bezog meine Frage gar nicht speziell auf den möglichen "Obi-Wan"-Film, sondern auf die künftigen SW-Filme allgemein. Ich denke, dass man mit der Marke stets den Blockbuster anvisieren wird und dass man sich zudem Gedanken zur Gewinnoptimierung macht - also z.B. auch wie man einen SW-Film gestalten muss, so dass er auch in China Kasse macht. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass man einen kammerspielartigen Film, der stark von der Innenschau seines Protagonisten lebt, auf die Agenda setzen wird - egal wie der Protagonist auch heißen mag.
Ich würde mich freuen, wenn ich mich täusche und wenn wir solche Experimente bekämen! Aber Geld würde ich wahrlich nicht darauf setzen...
Darth Jorge
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