Holocron-Hüter Leland Chee war unlängst zu Gast im Fandom-Files-Podcast und sprach dort über den Aufbau seiner Kanon-Datenbank und seine Arbeit u.a. am Star-Wars-Land:
Aktuell stehen wir bei beinahe 80.000 Einträgen im Holocron. Das heißt, wir haben fast 80.000 verschiedene Figuren, Fahrzeuge, Planeten, Orte, Ereignisse und auch bestimmte Star-Wars-Slang-Begriffe, die ihren eigenen Eintrag haben. Und jeder Eintrag hat dann seinerseits Dutzende von Datenfeldern, auch wenn die meisten davon nicht auf jeden Eintrag zutreffen.
Der Luke-Skywalker-Eintrag würde Antworten z.B. darauf enthalten, was seine Lichtschwertklingenfarbe war, welche Kostüme er getragen hat, wann er geboren wurde, was die Hauptereignisse seines Lebens waren, mit welchen Figuren er besonders verbunden ist, aber auch Seltsamkeiten enthalten. Bei Darth Vader z.B. seine französische Übersetzung oder die Aussprache von AT-AT. All das kann ich überprüfen.
Wir haben das Holocron früher mit Partnern außerhalb des Unternehmens geteilt, indem ich eine CD davon brannte und die dann verschickt habe. Inzwischen haben wir das System so umgestellt, dass alles intern verarbeitet wird. Ich verschicke also keine CDs mehr, und das Holocron verlässt zu keinem Zeitpunkt mehr Lucasfilm.
Für die Umsetzung dieses Projekts ist ein Level an Detailgenauigkeit erforderlich, das wir auf keiner anderen Plattform benötigen. Es geht dort um Dinge wie Geschmack und Geruch, Sachen, die wir in einem Film oder Buch nur schwer transportieren können. Hier hingegen müssen wir darüber nachdenken. Wie riecht Mustafar? Wie würde ein Marktplatz in dieser Welt riechen? Welche Arten von Nahrungsmitteln oder Aromen könnte es dort geben? Für mich ist das ein komplett neues Gebiet, und die meisten Leute bei Lucasfilm haben vor Disney nie über so etwas nachdenken müssen.
Wenn man nach Batuu geht, wird man dort keine T-Shirts mit dem Star-Wars-Logo darauf sehen. Man wird in eine authentische Star-Wars-Welt eintauchen, und das, was man dort essen, kaufen oder sehen kann, wird alles in Star Wars verankert sein. Es wird also nicht überall Baseballkappen mit dem Logo darauf geben. Natürlich wird es sich nicht vermeiden lassen, dass Besucher so etwas hineintragen, aber der Park selbst wird den Fans ein authentisches In-Universe-Erlebnis bieten.
Für mich persönlich war der Punkt, dass wir Chewbacca in den Legends getötet hatten, indem wir einen großen Mond auf ihn fallen ließen. Diese Entscheidung hing zum Teil direkt mit Chewbacca zusammen, weil der nicht sprechen kann, sondern knurrt, und das war für eine Figur in einem Roman immer eine Herausforderung. Unsere Romanabteilung hatte entschieden, dass jemand sterben sollte, und so fiel die Wahl auf Chewbacca.
Aber wenn man die Möglichkeit hat, ihn in einem Realfilm zurückzubringen, wird man den Fans diese Gelegenheit nicht verwehren. Ich würde keine Episode VII wollen, die ohne Chewbacca auskommt oder erklären muss, dass ein Mond auf ihn gestürzt ist. Und wenn wir eine so einschneidende Entscheidung widerrufen, dann ist alles andere im Vergleich dazu nur ein Nachgedanke.
Euren persönlichen Geruchs- und Geschmackstest im Star-Wars-Land könnt ihr bereits kommendes Jahr vornehmen, wenn das knapp 6 Hektar große Gebiet in Orlando und Anaheim fertiggestellt wird.
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