Die letzten Jedi spalten das Fandom - und Regisseur Johnson findet sich vor allem auf Twitter u.a. vielfältigen Angriffen ausgesetzt, die auf dem Umstand beruhen, dass der Film manchen Fans absolut nicht gefallen hat, um die Umstände mild auszudrücken.
Doch wie steht der Regisseur selbst zu den Umständen des Angegriffenwerdens? Der Business Insider hat in diesem Zusammenhang ein ausgedehntes und absolut lesenswertes Interview mit Rian Johnson geführt, das zunächst die Perspektive des Regisseurs auf das Angegriffen bietet und anschließend seine Gedanken zu einigen der kontroversen Passagen des Filmes bietet. Zum Schluss blickt der Regisseur überdies in die Zukunft - und spricht damit auch ein wenig über seine kommende Trilogie, deren Entwicklung allerdings noch in den Kinderschuhen steckt:
The Last Jedi" />
Der Regisseur kann eigentlich nicht gewinnen, wenn er einen Star-Wars-Film macht. Die Leute haben sich darüber beklagt, dass Episode VII zu sehr der originalen Trilogie entspricht; bei diesem Film kommen Vorwürfe auf, dies sei zu wenig der Fall. Wie stehen Sie zu dieser Perspektive?
Der Umstand, dass ich mein Leben lang Star-Wars-Fan bin und den Großteil der Zeit auf der anderen Seite, nämlich im Fandom, zugebracht habe, schwächt diese Angriffe etwas ab.
Auf Basis meiner eigenen Erfahrungen weiß ich, dass die Fans in erster Linie leidenschaftlich sind und ihnen Star Wars wichtig ist - manchmal entlädt sich dies recht brachial gegen mich auf Twitter. Dies ist auf den Umstand zurückzuführen, dass ihnen Star Wars wichtig ist und es einfach weh tut, wenn man etwas Spezifisches erwartet und man es dann nicht von etwas bekommt, dass man liebt. Das tut immer weh, ich nehme also nicht persönlich, wenn ein Fan negativ reagiert und mich auf Twitter angeht. Das passt schon. Es ist Teil meiner Aufgabe, auch hierfür da zu sein. Es ist, wie Sie gesagt haben: Jeder Fan hat eine Liste von Elementen, die einen Star-Wars-Film ausmachen oder eben auch nicht ausmachen. Es gibt kaum Fans da draußen, deren Listen übereinstimmen.
Ich weiß, dass die OT in diesem Zusammenhang für George Lucas sehr persönlich war. Lucas hat sich bei der Entstehung eines Star-Wars-Films nie hingesetzt und sich gefragt: 'Was wollen die Fans haben?'. Ich wusste beim Schreiben, dass es nicht läuft, wenn ich mir diese Frage stelle - so verführerisch sie auch ist - weil die Leute trotzdem 'Sei verflucht, Du hast Star Wars kaputt gemacht' schreien und mein Film am Ende schlecht wäre. Und das will schlussendlich keiner.
Außerdem sollte ich erwähnen, dass zwischen 80 % und 90% der Reaktionen, die ich auf Twitter geerntet habe, absolut gut war; es gab auf viel Wertschätzung vonseiten der Fans. Wenn ich über die negativen Aspekte spreche, entspricht dies nicht der ganzen Realität.
Der Film ist zwar der zweite Teil einer Trilogie, fühlt sich allerdings wie ein Standalone an. Entspricht dies Ihren Zielvorstellungen?
Ich wollte, dass es eine ganzheitliche Erfahrung ist. Der Film sollte in sich zufriedenstellen - denn genau das möchte man schließlich, wenn man ins Kino geht.
Ich wollte schon, dass der Film da ansetzt, wo der erste Teil aufgehört hat. Ich wollte die Charaktere so darstellen, dass sich die Darstellung konsistent anfühlt. Und ich wollte, dass der Film so aufhört, dass man sich auf das Potential des nächsten Teiles freut und man vielleicht die Charaktere ein wenig besser versteht und auch, wo sie stehen. In dieser Hinsicht ist es ein Mittelteil - und diese Funktion muss er auch erfüllen.
Aber, wissen Sie, es ist auch ein Film und ich wollte den Leuten in diesem Zusammenhang eine volle Star-Wars-Erfahrung bieten. Ich wollte, dass die Leute aus dem Kino kommen und total zufrieden sind.
Aus meiner eigenen Perspektive besteht die Zufriedenheit darin, dass sie die Trilogie über das hinausbewegen, was die Fans seit Episode VII hatten. Dies haben sie erreicht, indem sie recht einschneidende Entscheidungen gefällt haben hinsichtlich des Umstands, wen wir nach diesem Film nicht mehr sehen werden - zumindest theoretisch. War es cool, auf die Veröffentlichung dieses Films zu warten und zu wissen, dass Episode VIII sehr anders als das sein wird, was die Fans erwarten? Oder empfanden Sie eher Panik über die Möglichkeit, dass ihr Film total daneben geht?
lacht. Beides. Ich habe die Story des Films geschrieben, als man Episode VII drehte; ich habe also nicht all diese Theorien online gelesen und mitgeschrieben. Ich habe die Geschichte selbst gemacht; auf Basis meiner persönlichen Reaktion auf die Drehbücher von Episode VII und die Dreharbeiten. In Sachen Snoke hätte ich beispielsweise trotz allem dasselbe gemacht.
Echt jetzt?
Japp. Snokes Schicksal ergab sich zur Gänze aus Kylos Handlungsbogen und dem Umstand, dass ich realisiert habe, dass ein Aufstieg Kylos das interessanteste Element des Films sein würde - indem ich Kylo gewissermaßen sein wackliges Fundament entziehe und ihn so am Ende des Films neu zu einem komplizierten, aber glaubhaften Schurken aufbaue. Ein Schurke, zu dem Rey eine komplexere Beziehung hat als: 'Ich hasse Dich und möchte Dich umbringen.'
Als ich zu diesem Punkt kam, fragte ich mich rasch, worin Snokes Rolle besteht. Wenn ich Kylo hin zu diesem Punkt hin gestalte, folgert sich, dass seine Anführerschaft der Ersten Ordnung das interessanteste Element ist, welches im nächsten Film fortgesetzt wird und keine Beziehung zwischen einem Imperator und seinem Schüler. Man begreift dann, dass dramatische Potenzial dessen und hinsichtlich der Story macht dies dann so viel mehr Sinn.
War es eine Herausforderung, über die Thematik zu schreiben, wie Luke aus dem Exil zum Vorschein kommt, welches er sich selbst auferlegt hat?
Ja. Schon sehr früh musste ich mich - eigentlich als allererstes - mit der Frage beschäftigen, wieso Luke auf dieser Insel ist. Ich musst eine Lösung finden, die Sinn ergibt, schließlich weiß man nicht viel darüber, wo Luke in Episode VII der Kopf steht.
Man weiß allerding sehr wohl, dass seine Freunde da draußen einen Kampf führen und er sich aus alledem herausgezogen hat. Ich habe Luke in meiner Kindheit als Held kennengelernt. Ich wusste, dass er der Auffassung sein muss, mit diesem Rückzug das Richtige zu tun und das bedeutet, er hält es für das Beste, dass er kein Teil all dieser Dinge ist und, darüber hinaus, dass die Jedi kein Teil dessen sind. Das führt einen dann in eine bestimmte Richtung.
Wie kamen sie zu der Eingebung, dass dies des Ende von Luke Skywalker bedeuten würde?
Als ich herausarbeitete, dass sein Handlungsbogen ihn an einen Punkt führt, an dem er eine heroische Handlung durchführt, die sich wie ein Lauffeuer in der Galaxis verbreiten wird - gewissermaßen erneut als Jedi-Meister Luke Skwalker, eine Legende, aufzutreten - wurde mir langsam klar, dass dies sein großer Act sein würde. Ein Act, der zur Entstehung von Mythen führen würde. Ich begriff, dass - sollte es jemals zu einem Moment des emotionalen Abschieds in dieser Trilogie kommen - dies wahrscheinlich der emotional stärkste Moment sein würde.
Lukes Coda, in vielerlei Hinsicht.
Exakt. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich nicht das Drehbuch des nächsten Teils beisteuern werde und dementsprechend keinen Plan habe, was Abrams und Terrio mit Luke im nächsten Teil machen.
Doch der Umstand, dass ich für den nächsten Film Möglichkeiten bieten, sieht, aus meiner ehrlichen Perspektive - ziemlich so aus, wie das, was in und nach Episode IV mit Obi-Wan Kenobi passiert. Die Möglichkeiten schienen mir noch mannigfaltiger, wenn Luke in dieses nächste Kapitel seines Dasein eintritt und er eben kein Lichtschwert trägt und mit unseren Helden kämpft. Dieser Umstand eröffnete mehr Möglichkeiten, nicht weniger.
Ich hielt meinen Atem an, als ich dies vollführte und all das begriff, auch wenn ich mir schon dachte: Heilige Scheiße...
Wie hat Mark Hamill auf all dies reagiert?
Es war nicht unbedingt das, was er hören wollte (lacht). Was verständlich ist. Mark hat all die Jahre darüber nachgedacht, wie Lukes triumphale Rückkehr aussieht. Luke als der Held, der in die Geschichte zurückkommt, und die Tatsache, dass diese Figur und auch der Film nicht so laufen konnten - die Figur musste in diesem Film notwendigerweise so dargestellt werden, wie sie dargestellt wurde, und auch seine Beziehung zu Rey, die ihre eigene Notwendigkeit mit sich führte.
Wenn er einfach nur als optimistischer Kämpfer für die Guten in den Film tritt, bietet dies Rey keinen Spielraum - sondern nur eine ältere Version Reys. Meine Herangehensweise entsprach also nicht dem, was sich Mark anfangs vorstellte und aus diesem Grund sprach er sehr offen darüber, wie ihn das Skript überraschte hinsichtlich des Endes der Figur. Ich wusste aber, dass es so kommen musste. Wir haben darüber geredet, daran gearbeitet, darüber gestritten und diskutiert und dieser Prozess war für die Figur als Solche recht gut und auch für unsere Arbeitsbeziehung; die sehr gut war.
Dieser Film wurde, wie so viele, nach den Drehs zusammengesetzt. Ihr habt viel gedreht.
Ja.
Ist der Mangel an Captain Phasma im Film einfach dem Umstand zuzuschreiben, dass die meisten ihrer Szenen geschnitten wurden?
Wir haben zu Phasma insgesamt nicht viel gedreht. Wenn man mal ehrlich ist, ist der Film auch so schon sehr voll. Es gibt so viele Figuren, die man bedienen muss und das macht es schwer, weil Phasma zu einem Zeitpunkt in den Film eintritt, an dem sie das tun muss und sie tut genau das im Film, was sie tun muss. Sie befindet sich am Ende von Finns Reise, die seine Vergangenheit repräsentiert; eine Art kathartischer Moment, an dem er für die Guten kämpft und sie bekämpft.
Was die Idee angeht, eine Nebenhandlung zu Phasma im Film zu haben - sehen Sie, ich mag Gwendoline Christie wirklich. Auch Phasma. Es wäre nett gewesen. Aber wir wollten diese Geschichte so einfach nicht erzählen. Es gab dafür einfach keinen Platz. Wir hatten auch so schon viele Figuren, um die wir uns kümmern mussten.
Sie also damit also gewissermaßen, dass Sie im Grund genommen eine weitere Figur wie Boba Fett erschaffen haben, welche die Fans beschäftigt.
(lacht): Sehen Sie, ich finde das auch nicht so geil. Absolut nicht. Ich wünschte, wir hätten mehr von Phasma gehabt. Aber es war halt einfach so, wir hatten einfach keinen Platz dafür. Sie ist so krass, ich wünschte, es hätte ihre Geschichte werden können. Aber das ist einfach nicht der Fall. Vielleicht kommt eines Tages etwas dazu.
Was den Umstand angeht, dass sie eine neue Trilogie machen wollen - haben ein ein Notizbuch voller Ideen, die Sie gerne in dieses Universum setzen würden, oder gehen Sie ohne alles ran?
Ich finde die absolute Freiheit und das damit zusammenhängende Potenzial sehr aufregend. Ich wünschte, ich hätte einen Schränkchen voller Ideen zu Star Wars für den Fall der Fälle, aber es ist auch sehr gut so, weil ich von Vorne anfangen und mich dann vorarbeiten kann.
Im Gegensatz zu möglichen ersten Ideen, die ich cool finde, finde ich es stark, herausfinden zu können, worin die Geschichte besteht und welcher Figur wir folgen und auf dieses Basis zu arbeiten. Es ist recht einfach, mit coolen Sachen zu Star Wars zu kommen; gewissermaßen so, als könnte man seine Spielzeuge zur Hand nehmen und mit dem Spielen anfangen. Die wirkliche Frage, die ich mir stelle ist: Wie erschaffen wir eine regelrecht neue und inspirierende Star-Wars-Geschichte?
Momentan sieht es aus als, als ob sie beim ersten Film Regie führen würden und dann die anderen beiden produzieren würden?
Müssen wir sehen. Ich bin noch nicht sicher.
Wenn dies aber so eintreffen sollte, würden Sie eine Regisseurin zumindest einen der Filme machen lassen? Ist Ihnen dies wichtig?
Oh ja, ich glaube, das wäre fantastisch. Nochmal: Ich habe noch keine Ahnung, wie das genau laufen wird. Ich werden auf jeden Fall beim ersten Film das Drehbuch schreiben und Regie führen und auf jeden Fall bei den anderen zwei Filmen die Geschichte schreiben. Aber ja, es gibt da draußen viele fähige weibliche Regisseure, denen ich gerne einen dieser Filme anvertrauen würde. Ich würde sogar sagen: Ich hoffe, dass das sogar noch vor meiner Trilogie geschieht! Wäre super, wenn wir so voranschreiten könnten.
Nennen Sie mir die eine Aufnahme aus Episode VIII, die sie, egal wie oft sie Sie gesehen haben, immer wieder geil finden.
(lacht) Es handelt sich hierbei um eine frühe Aufnahme. Ich liebe diese langsame Aufnahme, in der Kylo und Rey Rücken an Rücken gegen die Wachen kämpfen, die von allen Seiten kommen. Und sehen Sie, die Arbeit vieler Leute trug zur Gestaltung des Raums und der Wachen bei, auch hinsichtlich der Stunts - aber das war ein Moment, den ich immer gerne mochte und es ist einer der seltenen Situationen, in denen ich auf der großen Leinwand denke: 'Japp, genau so!'. Das macht mich sehr zufrieden
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Zitat OvO: Und ich finds nicht abwegigi dass Rey in Episode 9 stirbt. Und Chewie kann auch zum zweiten Mal sterben, das passt doch: Leia tot, Ben tot, Rey tot, Chewie tot, Falken tot, Hach ... was für ein romantischer Film mit nem schönen happy ending. *lächelt*
So lange du genug flachen Slapstick Humor einstreust werden die Leute den Film trotzdem mögen. Alle tot, aber die Leute kommen aus dem Kino und erzählen dir was für ein witziger Film das doch war.
@Starkiller 1138: In diesem Fall sind es halt erstaunlich viele Leute, die sich daran gestört haben. Wenn dir mal langweilig ist, mach dir mal die Mühe die Rezensionen bei Rotten Tomatoes zu lesen. Da liest man sehr oft: "Fühlt sich nicht an wie ein Star Wars Film." Mal wird das begründet mit ellenlangen Aufzählungen (weit länger als meine), mal wird es nicht durch Bespiele unterfüttert. Auffallend ist aber wie viele Leute der Meinung sind, dass Johnsen das SW Universum entweder nicht verstanden hat, oder nur nicht darauf aufbauen mag. Fest steht er hat Mut bewiesen. Ob die Geschichte die er zu erzählen hatte allerdings so toll war, dass sie es wert war so viele Scherben zu produzieren, das steht auf einem anderen Blatt. Ganz ehrlich? Ich hätte nicht die Eier gehabt so weit zu gehen. Wenn ich nur eine Episode der Lindenstraße schreiben sollte, dann würde ich auch ein Drehbuch abliefern wollen, an denen sich die Fans der Lindenstraße nicht stören.
Er gesteht ja in dem Interview ein dass er Gegenwind bekommt. Ich denke der Gegenwind ist das Ergebnis dieses Mutes. Kritik muss man sich gefallen lassen, egal ob man in Politik, Kunst oder sonstwo unterwegs ist. Ich prognostiziere mal, dass diese Kritik anhalten wird. Johnsen ist scheinbar ein sehr umstrittener SW-Regisseur. Abrams musste nach Force Awakens auch einstecken - aber bei weitem nicht so viel.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 18:30 Uhr)
Neutrum
Welche Aufforderung zum Pöbeln????
Für dich ein letztes mal.
Es geht um folgende Aussage:
"Außerdem sollte ich erwähnen, dass zwischen 80 % und 90% der Reaktionen, die ich auf Twitter geerntet habe, absolut gut war"
Alles was ich dazu gesagt habe war, dass dies meiner Meinung nach nicht der Realität entspricht. Und dies kein Geheimnis ist, sondern jeder hier nachschauen kann!
An was störst du dich jetzt bitte daran?
DarthGullasch
Zu Fragen wie "Warum hat Yoda nicht vorher eingegriffen" oder "Warum ist vorher niemand darauf gekommen, mit Hyperantrieb Schiffe zu rammen":
Solche Fragen tauchen immer wieder auf. Man kann sie stellen und darüber sprechen, aber sie werden zu keinem Ziel führen. Nach so vielen Jahren Fandasein und Auseinandersetzung mit SW ist mir klar geworden, dass es legitime und illegitime Fragen an die Filme gibt. Auf die illegitimen Fragen gibt es keine Antwort. Das ist aber nicht zwangsläufig eine Drehbuchschwäche, sondern ist dem Wesen dieser Filme - dem Genre - geschuldet.
Ich verweise in dem Zusammenhang auf etwas, was Darth Jorge einmal geschrieben hat, sowie auf die aktuelle RT-Folge:
- SW wird zu wesentlichen Teilen performativ erzählt. D.h. dass Logik und Konsistenz von Entscheidungen und Handlungen nicht immer im Vordergrund stehen, sondern dass die Geschichte über Gesten, Aktionen, Set pieces und symbolische Handlungen erzählt wird. Das reicht z.B. als Erklärung für den Epilog von TFA und auch für die Yoda-Szene in TLJ. Wichtig ist, was über die involvierten Figuren, ihre Handlungen und Äußerungen vermittelt wird - nicht Fragen wie "warum ist Rey dort, und Leia nicht" oder "warum Yoda und nicht Anakin", bzw. "warum erst jetzt und nicht früher".
- SW steht AUCH in der Pflicht, ein neuartiges Spektakel zu liefern. Es ist für die Leinwand geschaffen und muss auch auf ihr wirken. Aber selbst, wenn man bei Vize-Admiral Holdos Kamikaze-Aktion die Frage nach der Glaubwürdigkeit stellt, kann man eine Antwort geben: es passieren auch in unserer Welt Dinge, die trotz vorhandener technischer Möglichkeiten noch nie passiert sind. Das mag jetzt vielleicht geschmacklos klingen, aber im Grunde ist es so: vor 17 Jahren hätte von uns niemand gedacht, dass man Flugzeuge in Hochhäuser steuern kann. Nicht zuletzt spielt auch purer Pragmatismus eine Rolle, und man muss sich fragen, was derartige Erwägungen für die Zukunft von SW-Drehbüchern bedeuten: soll man sich als Autor nun jedes Mal fragen, ob XY nicht schon vorher hätte passieren müssen? Und sich somit in seinen Ideen auf Kosten einer herrlich anzusehenden Sequenz selbst einschränken? Ich denke doch, ganz klar Nein.
Also, die Frage kann man stellen, aber daraus lässt sich nicht der Vorwurf eines plotholes konstruieren. Nicht bei diesen Filmen. Wenn man immer noch nicht raus hat, welche Fragen bei SW-Filmen wichtig sind und welche nicht, dann wird man sich ständig mit den unwichtigen herumplagen, an den Filmen vorbeidenken und -analysieren, und potenziell jedes Mal zu dem Schluss kommen können, dass sie "totaler Mist" sind.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 18:33 Uhr)
George W Lucas
@DarthGullasch:
Daran dass du "Hasskommentare" nicht als Negativum siehst sondern dir scheinbar auch wünscht, dass sie "Wirkung" zeigen und im Gegensatz den Empfänger dieser Kommentare noch in eine Verantwortung stellen willst.
Zudem schriebst du von Kommentaren auf Instagramm und er von Twitter. Insofern ist das schöne, dass ihr beide einfach so recht haben könnt.
McSpain
Bei Filmstarts steht ein sehr treffend formulierter Artikel darüber, warum Snokes Ableben so enttäuschend ist.
http://www.filmstarts.de/nachrichten/18516201.html
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 18:43 Uhr)
Lord Firewalker
@Rieekan78:
Zitat: ''Das sehe ich nicht so. Elementare Prinzipien fürs Geschichtenerzählen haben, zumindest innerhalb einer Kultur, nicht ihren Prüfstein in individuellen Erwartungshaltungen, sondern messen sich an ganz allumfassenden Bedürfnissen und Mechanismen der Zuschauer.''
Wobei du ja schon an der Diversität der Reaktionen zu The Last Jedi merkst, dass das nicht auf alle Personen zutrifft - sondern eine simplifizierende Verallgemeinerung ist, die sich tendenziell durchaus auf das Geschichtenerzählen in kulturellen Kontexten übertragen lässt (da bin ich völlig deiner Meinung), aber letztlich nicht auf jedes einzelne Individuum. Man kann individuell dem unterworfen sein, muss es aber nicht sein.
Siehst du am meiner und McSpains Meinung zu Episode VIII; die auf ganz elementarer Ebene anders ist als Deine. Versteh mich nicht falsch, ich will Deine Wahrnehmung nicht als schlecht darstellen; deine Sichtweise auf The Last Jedi ist völlig legitim - mich stört nur der nahegelegte Absolutheitsanspruch und die absolute Projektion kultureller Grundlagen 1:1 auf Individuen einer Kultur. Wenn ich Dich richtig verstanden habe - was durchaus nicht der Fall sein muss.
Also: Mein Ja zu Tendenzen und kulturellen Prägungen, die du beschrieben hast. Allerdings: Letztlich ist es nicht der Fall für jedes Individuum.
Zitat: ''Bei Star Wars kommt noch ein Prüfstein hinzu und zwar das Franchise selbst, dem man treu bleiben sollte. In-universe Naturgesetze, über zig Filme entwickelte Charktereigenschaften, etc. müssen mit Sorgfalt und Sinn weiterentwickelt werden.''
Aus deiner subjektiven Sicht völlig legitim, wahrscheinlich auch auf eine Mehrheit der Zuschauer übertragbar - aber eben nicht auf alle. Ich merke das zum Beispiel daran, dass ich Geschichten wie Fate of the Jedi, Legacy of the Force oder die New Jedi Order (die bis zu einem gewissen Punkt genau das gemacht haben, was du nicht willst) immer sehr gerne mochte. Klar, das sind keine Filme - waren bei mir aber immer auf einer Ebene mit den sechs Episoden; ähnlich wie Episode VII und VIII, die von manchen (auch völlig legitim!) als Infinities betrachtet werden.
Insofern: Passt schon für mich; auch wenn ich da vielleicht anders denke, als die Mehrheit der Kultur, in der ich lebe.
Zitat: ''Was RJ macht, ist pubertär. Er veralbert wichtige Szenen mit Klamauk-Gags, er macht was er will, ohne Rücksicht auf Vorangegangenes oder Nachfolgendes, auch seine Botschaften sind von jugendlicher Naivität. Abrams und Johnson sind als Filmemacher nicht über ein pubertäres Stadium hinausgekommen.''
Ich finde den Humor in Episode VII und VIII sehr angemessen und weiß aus den Mitternachtspremieren, dass zumindest beim ersten Sehen viele Zuschauer das genauso sahen. Jedenfalls gab es viel Gelächter, das ich als zustimmend wahrgenommen habe. Auch sonst wird das, was du hier als absolut darstellst, nicht von allen Leuten so gesehen, wie du an der Diversität der Meinungen merkst. Aber wir drehen uns im Kreis.
Byzantiner
Zitat von franz wars: "Ich finde meine "Theorie" garnicht mal so abwegig,das der Falke im 9. Teil nicht überleben wird. Bereits Kylo sagte auf Crait,dass man die Schrottmühle endlich mal abschiessen solle."
Das wäre doch mal eine "überraschende Wende" direkt nach dem Vorspann: Leia, Chewie, C3PO, R2D2, Finn und Rose, ach ja die Porgs auch, alle fröhlich auf dem Falken. Das neue SuperHyperMegaGigaSchiff von Kylo kommt angehechtet und Bumm!
Ein würdiger Tod für Leia und die anderen Altlasten und zusätzlich noch Nebenrollen entsorgt. Dann haben deren Schauspieler auch mehr Kraft für Promotouren.
VoiVoD
Würdest du meine Beiträge richtig lesen, hättest du gesehen, dass ich auf sämtliche Medien eingehe (twitter, instagram, facebook, YouTube etc). Am bsp. Instagram ist es aber einfach zu zeigen,... einfach mal die Kommentare anschauen
Und wieder drehst du einem das Wort um. Zum 100 mal... es ging es mir um seine Aussage.
Und von den hasskommentare halte ich nichts und selbst noch nie betrieben.
Es sollte jedoch logisch sein, dass diejenigen, welche soetwas posten wohl nicht 100 mal in den Film gehen weil sie ihn so super finden und es daher früher oder später auch an den Kassen Auswirkungen zeigen wird.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 18:44 Uhr)
DarthGullasch
Byzantiner
@Lucas:
"Nach so vielen Jahren Fandasein und Auseinandersetzung mit SW ist mir klar geworden, dass es legitime und illegitime Fragen an die Filme gibt. "
Du darfst den Bogen gern noch etwas weiterspannen. Denn dies gilt im Endeffekt für jeden Kinofilm. Eine Geschichte muss ja in ein 1-3 stündiges Korsett gesteckt werden. Sachen wie menschliche Logik und Physik geraten dabei natürlicherweise manchmal in den Hintergrund. Insbesondere deswegen, weil es auch darum geht, Emotionen zu erzeugen und zu erhalten. Und da steht einem die Ratio nicht selten im Weg.
Bei Star Wars kommt im Vergleich zu einem Thriller natürlich noch hinzu, dass Star Wars ein Fantasy-Scifi-Epos, Space-Opera, Weltraummärchen .... ist. Wie auch immer man es nennen will, ist es mehr als klar, dass Star Wars nie und nimmer die Ansprüche erfüllen wollte, die sogenannte Fans hier zu einem Problem machen.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 18:48 Uhr)
OvO
Also ich habe in den letzten Tagen zwei Aussagen zu TLJ in den allgemeinen Reaktionen gelesen:
"Der Film wird sehr schlecht aufgenommen, und das sollte Johnson und Lucasfilm zu denken geben" (so ähnlich)
UND (!)
"Die Leute rennen in den Film und geben Disney ihr Geld - die sind alle dumm und wollen anscheinend genau so ein SW".
Das bringe zusammen, wer es zusammenbringen will.
Was mir jedoch auffällt - und ich kann mich irren - ist folgendes: wer den Film mag und gut findet, der sagt das so. Begriffe wie "Triumph" oder "Meisterwerk" oder "bester SW aller Zeiten" fallen selten. Der Drang bei denen, die TLJ positiv aufgenommen haben, ihn zu etwas zu überhöhen, was er nicht ist, scheint mir nicht so groß zu sein.
Auf der anderen Seite dagegen gibt es Formulierungen in Richtung "Katastrophe", "Tod von SW", "schlechtester SW aller Zeiten", "Müll", "zum Kotzen", "stümperhaft". Nicht, dass es keine sachlichen Kritiken gibt - die gibt es. Aber wie mir scheint, ist die Tendenz zur Überhöhung auf DIESER Seite der großen Spaltung ausgesprägter. Ich höre nicht so viele Stimmen, die sagen "Mir gefällt dieser Film überhaupt nicht, aber das ist nur ein Film, was davor kam war oft sehr gut und ich warte ab, was noch folgt" (natürlich gibt es die). Warum ist das so?
Nüchtern betrachtet überwiegt zur Zeit doch weder die eine, noch die andere Seite. TLJ polarisiert im wahrsten Sinne des Wortes: sehr gut, oder sehr schlecht. Das sind, grob zusammengefasst, die Meinungen. Woher kommt also der Anspruch der ablehnenden Seite, dies sei eine katastrophale Notlage, in der man unbedingt umdenken muss - und am besten gleich Rian Johnson rausschmeißt? Das kann doch nicht im Ernst eine Meinung sein.
Wenn 50 Prozent TLJ schlecht finden, dann bedeutet das auch, dass 50 Prozent ihn gut finden. Berufskritiker finden ihn überwiegend sehr gut - aber hier kommt dann natürlich das Argument, in der typisch überhöhenden Art und Weise - dass die alle gekauft sein müssen. Und schon passt es wieder ins Bild und man selbst irrt sich nie... dabei sind diese Kritiken keinesfalls einfach so wegzuwischen.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 19:04 Uhr)
George W Lucas
@Lucas:
Schau dir mal das hier an:
https://www.change.org/p/the-walt-disney-company-have-disney-strike-star-wars-episode-viii-from-the-official-canon
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 19:02 Uhr)
OvO
@Neutrum
Hätte ja jetzt doch gerne gelesen, ob dir meine (oder McSpains) angebotenen Lösungen für deine Fragen zuträglich sind oder nicht.
Doch fällt mir gerade wieder auf, dass es die meisten hier ihre Meinung darauf zu begründen zu wollen scheinen oder zumindest immer wieder darauf aufmerksam machen wollen, dass es eben offenbar genügend andere Leute gibt, die TLJ nicht mögen. Ich frage mich woher das kommt. Wird etwas wahrer, nur weil es noch zig mehr Leute auf diversen Websites wiederholen?
Oder auch andauernd der Satz: "Johnson hat SW nicht verstanden!" Woran macht man das denn fest? Daran dass man das Ergebnis persönlich nicht mag, ergo der Regisseur weit weniger von SW versteht als man selbst? Da möchte ich nicht wissen wie viele Fans schon George Lucas das Verständnis von SW abgesprochen haben - was für sich genommen schon eine derbe starke Nummer ist.
So unglaublich es klingt; das exorbitante Verhalten des Fandoms beschäftigt mich doch gerade irgendwie weit mehr als der Film selbst ... und der Gedanke stimmt mich nicht wirklich positiv.
STARKILLER 1138
Redakteur
George W Lucas
@ George W Lucas: Ich mag deine Postings und verstehe auch deinen Standpunkt. Der Punkt ist nur, du versuchst hier Dinge mit der Logik zu erfassen, die eher emotionaler Natur sind.
Jemand der von dem Film sehr enttäuscht ist, wird sich natürlicherweise wünschen dass Star Wars so nicht weitergeht sondern zu der Richtung zurück findet, die ER oder SIE an Star Wars geliebt hat. Die Frustration entsteht aus der herben Enttäuschung.
Wenn jemand Kritik an dem Film nicht aushält oder sachliche Kritik an dem Regisseur, dann ist das eine ebenso rein emotionale Reaktion, die mit Logik auch nicht viel zu tun hat. War aber auch schon vor vielen Jahren so. Wenn man hier geposted hat "George hat es nicht mehr so drauf", dann gabs Reaktionen als hätte man die Mutter einiger User hier persönlich angegriffen.
Wir sind Fans. Wir lieben die Filme und manchmal auch die Leute die sie machen. Kein Wunder dass es schnell emotional wird bei Diskussionen darüber. Genau so haben wir damals schon über Episode I diskutiert und tun es noch heute.
Wenn wir uns einfach darauf einigen könnten dass Geschmäcker nun mal verschieden sind und die Meinung des anderen respektieren würden, dann wäre schon mal viel geholfen und man könnte sachlicher diskutieren.
@OvO: Du unterstellst, dass jemand der den Film nicht mag ein "sogenannter Fan" ist. Das ist halt auch ein emotionales Totschlagsargument. Die ebenso flache Gegenargumentation dazu wäre: Ist nur der ein wahrer Fan der es automatisch toll findest, solange Star Wars auf dem Plakat steht?
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 19:21 Uhr)
Neutrum
@Starkiller:
"Ich frage mich woher das kommt."
Kognitive und/oder emotionale Inkompetenzen... schlechte Ernährung, zuviel digitale Medien, liebesarme Kindheit, soziale Verwerfungen.. und wodurch verschrobene Selbst- und Weltbilder sonst noch so entstehen. Lässt sich alles biologisch und psychologisch nachvollziehen.
Ich will damit niemanden angreifen, aber die Formen die solche Dynamiken annehmen sind mindestens so bizarr wie der Film selbst. Um nicht zu sagen geisteskrank (wenn ich mir zb. so eine Petition ansehe).
Beschäftige dich doch mal ein wenig mit Hirnforschung und Kindesentwicklung. Da lernt man viel über menschliches Verhalten. Gerade in Zusammenhang mit den Normen der heutigen Zeit.
@Neutrum
"Du unterstellst, dass jemand der den Film nicht mag ein "sogenannter Fan" ist."
Ach wenn es nur das wäre...
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 19:25 Uhr)
OvO
@ Neutrum:
- "Ich mag deine Postings und verstehe auch deinen Standpunkt."
Danke.
- "Der Punkt ist nur, du versuchst hier Dinge mit der Logik zu erfassen, die eher emotionaler Natur sind."
Du hast völlig recht. Damit hast du alles zu dem Thema gesagt und mir eine wunderbare Gelegenheit gegeben, aus ihm auszusteigen. Vielen Dank auch dafür
@ TLJ-Kritik:
Sie sind wieder da
http://redlettermedia.com/half-in-the-bag-the-last-last-jedi-review/
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 19:25 Uhr)
George W Lucas
Montay
@Renistance: Warum stänkerst du permanent? Wer definiert wer ein Fan ist und wer nicht? Siehe mein Posting oben.
Auf sachlicher Ebene geantwortet: Ich bin 41 und schon Star Wars Fan seitdem ich 6 oder 7 war. Trotzdem hab ich im Kino spontan die Nase gerümpft, als gesagt wurde der Flotte geht der Treibstoff aus. Hab ich ganz einfach bei Star Wars noch nie zuvor gehört. Klar kannst du das googeln und dir aus dem Internet anlesen. Der Punkt ist: In den Filmen war es bisher nicht drin. Bei New Hope sah man eine Art von Schläuchen bei den X-Wings - ansonsten war nie von Treibstoff die Rede. Die Rebellenflotte, die Imperiale, Han - noch nie hab ich jemand sagen hören uns geht der Treibstoff aus. Selbst bei Episode I war meiner Meinung nach der einzige Grund auf Naboo zu landen der, dass der Hyperantrieb repariert werden musste. In dem Punkt lasse ich mich aber auch gern eines besseren belehren, da ich Episode I schon sehr lange nicht mehr geschaut habe.
Viele Physik-Entscheidungen die Johnsen getroffen hat basieren auf sehr irdischen Dingen wie Bomber, Flotten zur See, Kamikaze im zweiten Weltkrieg. Ich hatte den Eindruck seine Physik funktioniert sehr "irdisch" und wirkt bei Star Wars teilweise eher befremdlich.
@George W Lucas: Du hast vollkommen recht. Hier auszusteigen, damit bin ich schon längt überfällig und ärgere mich auch darüber. Ich mags nur nicht wenn Kritiker so lange persönlich angegriffen werden bis sie klein bei geben und sich aus dem Thread verziehen. Das passiert täglich und ist jedesmal wieder totaler Kindergarten.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 19:42 Uhr)
Neutrum
Nach meiner einwöchigen Evaluationsphase muss ich leider ehrlich eingestehen:
The Last Jedi ist der erste Star Wars Film, der mir absolut nicht gefällt. Ich bin mit einer einzigen Erwartung in diesen Film gegangen: dass die Geschichte von Episode 7 weitererzählt wird.
Wisst ihr, ich und viele Kritiker sind keine durchgeknallten Legends-Romantiker oder Fanboys, die sauer sind, weil ihre verquerten Lieblingstheorien nicht in Erfüllung gegangen sind, sondern weil Ansätze oder meinetwegen Vorlagen, die JJ seinem Nachfolger hinterließ, in meinen Augen einfach liegen gelassen oder suboptimal genutzt worden sind. Zum Beispiel hat der Film solch ein Mysterium um Reys Herkunft, ihre Vision, die Karte zu Luke, etc. gemacht, welches für riesigen und spannenden Gesprächsstoff innerhalb der Fangemeinde gesorgt hat, die jetzt aus meiner persönlichen Ansicht herzlos beantwortet wurden. Die Antworten auf diese und andere Fragen hätte man sich meinetwegen doch lieber für Episode 9 sparen können, wenn man schon keine Lust hatte diesen "Mythos" zu nutzen.
Allein die Endszene der siebten Episode deutet solch einen emotionalen Moment an, der von TLJ wortwörtlich einfach über Bord geworfen wurde.
Ich persönlich empfand den Humor aus 'Das Erwachen der Macht' grandios und pointiert und selbst da gab es keine geringe Anzahl von Menschen, die daran nörgelten. Warum also dieses Risiko eingehen? Daher verstehe ich nicht, weshalb der Humor in Episode 8 so konstruiert und omnipräsent platziert wurde.
Trotzdem gönne ich es jedem, der Gefallen an dem Film findet; was mich einfach so stört an dieser Debatte, ist dass es Leute gibt, die behaupten für das ganze Fandom sprechen zu können. So Sätze wie "Schlechtester SW Film aller Zeiten [...]" oder "Bester SW Film aller Zeiten, die Hater haben Star Wars einfach nicht verstanden", bringen nichts.
Leute, seht euch doch mal die user ratings an: Rotten Tomatoes 55%, Metacritic 4,9...
Dieser Film polarisiert nun mal, ob ihr wollt oder nicht!
Daher kann man wohl kaum objektiv behaupten dass es sich um den allgemeingültig besten Star Wars aller Zeiten handelt, wenn doch so viele mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein können, auch wenn viele, die den Film lieben sich die Anzahl derer, die es nicht tun, viel zu klein redet.
Lasst uns doch zusammen über die Dinge reden, die uns gefallen, die wir schlecht finden, ohne zu versuchen , den anderen in einer selbstverherrlichenden Art mit Strohmann Argumenten von seiner Meinung zu überzeugen.
MrLahey
Über die Verfolgungsjagd sollten wir uns gar keine Gedanken mehr machen und sie einfach als plumpes Handlungselement abhacken, Sinn ergibt es sowieso immer weniger umso mehr man drüber nachdenkt und Hux hat am Anfang der Jagd schon selbst alles beschrieben mit seiner Frage
"Wozu das alles hier wenn wir nicht mal ein paar einfache Kreuzer ..."
Palpatine
@Montay:
Weil er die Leute nicht für selbstmörderisch gehalten hat. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich in dem Moment genauso gedacht wie Hux. Hux war voll darauf fixiert, die Schiffe weiter zu jagen und hat das eine Schiff, wie er selbst schon sagte, für ein Ablenkungsmanöver gehalten. Ich war voll in dem Film versunken und habe daher auch nicht begriffen, was man eigentlich vor hatte. Und mir gingen noch die Gedanken durch den Kopf "Bitte stellt ihn jetzt nicht für so dumm dar, dass er sich davon ablenken lässt": Im nächsten Moment sagte er:" Das ist nur ein Ablenkungsmanöver". Und ich innerlich "Yes!.... oh doch nicht."
Und das ist halt einfach das DIng bei Hux. Er ist einfach so leidenschaftlich bei der Sache, dass er garnicht sieht, was um ihn herum geschieht. Das macht ihn zu einem potentiellen Sadisten, für den Gnade nur ein schlechter Witz ist. Es macht ihn aber eben auch berechenbar und verletzlich..
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 19:42 Uhr)
OvO
Ich wette gerne dass im Laufe der Zeit der Film nur besser sein wird. Die Erwartungen waren halt ganz anders als bei vielen gedacht. Muss man zugeben.
Der Film und alles drumherum muss noch verarbeitet werden.
Ich sah den Film bereits 3 Mal und der gefiel mir immer besser. Natürlich muss ich auch mal hier und da mit den Augen rollen,aber es macht mir das Gesamtwerk nicht kaputt.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 19:48 Uhr)
franz wars
Zitat McSpain: ""- Schiffe im SW Universum verbrauchen plötzlich Treibstoff. In 7 Filmen vorher hat nie jemand Treibstoff erwähnt "
Nicht ganz. In Episode 3 auf Grievous Schiff springen Anakin und Obi Wan in einen Treibstofftank um den Droiden zu entkommen. Die Szene wurde nur aus Zeitgründen raus geschnitten.Ich glaube aber im Risszeichnungsbuch Anmerkungen glaube gelesenen zu haben.
DarthSeraph
Renistance
McSpain
@Byzantiner:
"
Wobei du ja schon an der Diversität der Reaktionen zu The Last Jedi merkst, dass das nicht auf alle Personen zutrifft - sondern eine simplifizierende Verallgemeinerung ist, die sich tendenziell durchaus auf das Geschichtenerzählen in kulturellen Kontexten übertragen lässt (da bin ich völlig deiner Meinung), aber letztlich nicht auf jedes einzelne Individuum. Man kann individuell dem unterworfen sein, muss es aber nicht sein."
Die Ausnahme bestätigt die Regel. Klingt jetzt platt, ist aber das was du ansprichst.
Ich würde das jetzt nicht unbedingt auf TLJ anwenden, da der Film momentan eine Ausnahme ist, in seinen Reaktionen.
Bei Humor ist es mit Sicherheit nicht möglich, von einer allgemein anzuwendenden Regel zu sprechen, gerade Humor ist eine sehr individuelle Sache.
Man sollte allerdings nicht auf eine so abstrakte Metaebene steigen und quasi jeden Auswuchs einer Erzählung als legitim zu benennen, nur weil es dann doch immer einzelne gibt, die sich gerade mit diesem Auswuchs anfreunden können.
Will sagen, dass es eine Annäherung an Objektivität bei der Beurteilung von Unterhaltungswerken gibt. Es gibt objektivbeurteilt, schlecht erzählte Geschichten oder schlecht geschrieben Bücher, etc.
Rieekan78
Zitat: ''Die Ausnahme bestätigt die Regel. Klingt jetzt platt, ist aber das was du ansprichst.''
Das klingt nicht nur platt, das ist platt.
Zitat: ''Ich würde das jetzt nicht unbedingt auf TLJ anwenden, da der Film momentan eine Ausnahme ist, in seinen Reaktionen.''
Nein. Das ist insbesonders in der neueren Star-Wars-Geschichte immer so gewesen. The Force Awakens hat auch polarisiert, weniger stark zwar als The Last Jedi, aber auch; bei uns im Team beispielsweise waren ebenso viele Leute vom Film extrem begeistert wie extrem enttäuscht. Wieder andere waren in der Mitte zwischen den Meinungen.
Ähnliches gilt für die Prequels - manche Leute hassen sie, für andere wie meinen Bruder beispielsweise und viele andere Leute aus seiner Generation, sind die das, was sie als 'bestes' Star Wars bezeichnen. Ich selbst bevorzuge die Prequels beispielsweise auch gegenüber weiten Teilen der OT; während viele andere Fans das genaue Gegenteil machen. Star Wars hat spätestens seit den Prequels die Meinungen gespalten und wird das auch weiterhin tun - und legt damit perfekt dar, dass es soetwas wie einen objektiv guten oder schlechten Film nicht gibt; auch nicht in Annäherungen.
Zitat: ''Bei Humor ist es mit Sicherheit nicht möglich, von einer allgemein anzuwendenden Regel zu sprechen, gerade Humor ist eine sehr individuelle Sache.''
Exakt.
Zitat: ''Man sollte allerdings nicht auf eine so abstrakte Metaebene steigen und quasi jeden Auswuchs einer Erzählung als legitim zu benennen, nur weil es dann doch immer einzelne gibt, die sich gerade mit diesem Auswuchs anfreunden können.''
Doch, genau das sollte man meiner Meinung nach machen. Sonst hat man extrem schnell teils normative Simplifikationen, die in Folge anderen Leuten vorschreiben, was gut ist und was nicht und ihre Zuneigung einem Film gegenüber als schlicht 'falsch' darstellt.
Zumal Leute, die The Force Awakens, The Last Jedi oder die Prequels mögen eben keine Ausnahmen sind. Es mag unterschiedlich Proportionen zwischen Mögen und Nicht-Mögen geben, aber Ausnahmen sind es keine. Zumal sich Meinungen über Filme/Literatur auch im Laufe eines Lebens ändern können - ich habe beispielsweise die NJO zwei Male durchgelesen und fand nach acht Jahren Pause überraschend starke Diskrepanzen zwischen dem, was ich mit 14 gut fand und dem, was ich mit 22 gut fand.
Zitat: ''Will sagen, dass es eine Annäherung an Objektivität bei der Beurteilung von Unterhaltungswerken gibt. Es gibt objektivbeurteilt, schlecht erzählte Geschichten oder schlecht geschrieben Bücher, etc.''
Das ist entschieden falsch. Shakespeare gilt heute als einer der größten Dichter der Menschheitsgeschichte und wurde zu seiner eigenen Zeit weniger stark verehrt als heute; ähnliches gilt beispielsweise auch für die Kanonisierung von Literatur - so unterscheidet sich der heutige Kanon (und damit das, was die Epoche aus jeweiliger Perspektive charakterisiert/prägt) der American Renaissance geradezu extrem von Mattheissens
Byzantiner
urprünglicher Kanonisierung aus dem 1940er-Jahren. Was wir heute als prägende und gelungene Werke unserer Zeit wahrnehmen, kann in 200 Jahren völlig anders sein.
Und selbst, wenn es sich um Ausnahmen handelt: Ich fand beispielsweise das Buch 'The Crystall Star' aus den Legends immer für Bantam-Verhältnisse relativ gelungen; viele andere nicht. Ich mache dies an den Darstellungen der Solo-Kinder fest. Wer wäre die Mehrheit, es zu wagen, mir in dieser Frage vorzuschreiben, dass das Buch schlecht ist? Ich finde, dass die Charakterisierung der Solo-Kinder dieses Buch inhaltlich wertvoll macht und, dass das Buch u.a. aber nicht ausschließlich in diesem Zusammenhang bei mir gut funktioniert – also ist es für mich ein gutes Buch.
Genauso bei The Last Jedi. Ich finde den Film sehr gut – Kritikpunkte wie, die z.B. angebliche Implausibilität des Umstands, dass die First Order stundenlang auf beschildete Schiffe schießt, mag für manche funktionieren. Legitimerweise so. Für mich zeigt diese Szene allerdings die Hybris und die Überheblichkeit der First Order – und ist damit aus meiner Sicht auf gelungene Weise charakteristisch für ein hybrischwerdendes System, das später Poetic Justice erfährt, indem Holdo buchstäblich deren Hauptschiff entzweirammt.
Byzantiner
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