John Boyega hat sich mit Digital Spy über Star Wars: Die letzten Jedi unterhalten:
In Das Erwachen der Macht wurden uns Finn und Rey vorgestellt: Was kann das Publikum von ihnen in Die letzten Jedi erwarten? Ist Romantik im Spiel?
Alles wird genau in die gegenteilige Richtung verschoben, die das Publikum nach Star Wars: Episode VII erwartet hatte. Was ist mit Rey und Finn? Sie sind in diesem Film getrennt unterwegs. Es sind zwei voneinander fast unabhängige Geschichten. Rey ist irgendwo in den Bergen unterwegs, um ihr Lichtschwertkram zu machen und Finn steckt in einem neuen Abenteuer. In diesem Sinne sind sie vielleicht gerade in einer Fernbeziehung?
Womit bereichert Regisseur Rian Johnson das Franchise?
Rian wurde vor die Herausforderung gestellt, diese Geschichte anders zu machen. Er wurde gebeten, einen einzigartigen Beitrag zu liefern, der das Star-Wars-Universum logisch erweitert. In Die letzten Jedi werden die individuellen Geschichten dieser Charaktere hervorgehoben und frisch und neu gestaltet.
Hatte er dabei die volle Kontrolle und alle Freiheiten?
Rian hatte definitiv die Kontrolle, und ich denke, er hat sie auch verdient. Sie wussten, was sie taten, als sie Rian Johnson anheuerten. Gerade jetzt muss das Universum mit frischen Ideen erweitert werden. Wir brauchen neue Charaktere, in die sich die Leute verlieben, und genau die liefert er.
Rians Macht und Einfluss, den er auf das hat, was er am Set tat, ist, soweit ich das gesehen habe, unglaublich. Es ist schön zu wissen, dass von den kleinen bis hin zu den ganz großen Dingen - bis hin zu den Tierwesen und den Kulissen - alles aus seiner Vorstellungskraft herausfließt. So etwas habe ich noch nie gesehen. Das ist genauso unglaublich wie alles, was ich im Star-Wars-Universum gesehen habe.
Wie würden Sie das Verhältnis zwischen den Darstellern der verschiedenen Star-Wars-Projekte beschreiben?
Ich hatte einmal Gelegenheit, das Set von Rogue One zu besuchen und traf dort [Regisseur] Gareth Edwards. Ich wollte etwas herumspionieren. Wir drehten gerade Teile von VIII, während sie ihre Nachdrehs hatten. Ich ging also zum Set, als sie die Außenszene in der Wüste drehten. Es war die Szene mit der großen Explosion nach dem AT-AT-Angriff. Das war richtig cool.
Ich ging hin und traf Felicity, Gareth und ein paar andere Leute. Es war interessant, am Set eines Star-Wars-Films zu sein, an dem ich nicht beteiligt war. Ich weiß noch, wie ich dort stand und es als seltsam empfand. Es war eigenartig, aber sie waren alle cool drauf. Es fühlte sich an wie eine Zeitkapsel.
Der kommende Film trägt den Titel Die letzten Jedi. Wären Sie gerne ein Jedi?
Wäre ich gerne ein Jedi? Ich denke, es wäre interessanter, wenn es im Film mehr als eine Person gäbe, die zum Jedi wird, aber ich glaube, das ist eines der ungeschriebenen Gesetze von Star Wars: Es gibt eine Person, die weggeht und ausgebildet wird.
Ich hoffe jedoch, dass diese Entwicklung eine interessante Wendung nimmt. Nicht unbedingt bezogen darauf, wer ein Jedi ist, aber es gibt viele stärkere Charaktere im Star-Wars-Universum, die gegen Jedi antreten können und nicht unbedingt selbst Jedi sein müssen. Ich würde davon gerne mehr sehen, dieser ganze Boba-Fett-Vibe. Mit Finn würde ich das gerne durchspielen, aber wer weiß?
Welcher Moment Ihrer Star-Wars-Karriere hat sich Ihnen besonders eingebrannt?
Für mich war es etwas Besonderes, überhaupt gecastet zu werden. Sieben Monate lang war ich bei Vorsprechen, habe trainiert und ging ich zu weiteren Vorsprechen, bei denen es auf die Chemie mit anderen Darstellern ankam. Nach all dem, nachdem ich genommen worden war, fühlte ich mich wirklich, als würde ich Teil einer größeren Welt sein.
Wie sehr hat Star Wars Ihr Leben verändert?
Star Wars hat sich für mich als riesiges Sprungbrett erwiesen. Es war die Gelegenheit für mich. Star Wars hat mir Optionen und Möglichkeiten eingeräumt, kreative Freiheit zu haben, was ich mir auch immer gewünscht habe. Ich meine, das ist faktisch etwas, das die meisten Schauspieler wollen.
Im Gegenzug habe ich keine Kontrolle mehr über meine Zeit. Mein Terminkalender ist voll, und das ist schon etwas anderes. Es ist ein anderer Lebensstil.
Wie gut haben Sie Carrie Fisher kennengelernt?
Ich hatte jede Menge Szenen mit Carrie Fisher, sowohl in Episode VII als auch in Episode VIII. Wir hatten eine gute Zeit miteinander. Wie war es, mit ihr zu arbeiten? Ganz ehrlich: Es ist ziemlich anstrengend, die ganze Zeit über sie reden zu müssen.
Aber ich habe sie unglaublich respektiert und geliebt. Und dieser Film ist wie eine Hommage an sie. Das hat sie sich auch verdient. Sie hat tolle Arbeit geleistet.
Ich glaube, viele Leute werden den Film sehen und dann sagen: „Oh, sie haben sie so episch gemacht, weil sie gestorben ist.” Das stimmt aber natürlich gar nicht: Sie hat das alles ja gedreht, bevor sie starb. Sie erweisen Mark und Carrie in diesem Film wirklich Respekt, weil sie es verdienen.
Haben Sie irgendein Erinnerungsstück an Ihre Arbeit an Die letzten Jedi behalten?
Ich habe Finns Waffe. Ich habe den großen Blaster, den er im Film benutzt. Rian hat ihn mir geschenkt."
Und Ihr Haus ist voll von Finn-Devotionalien?
Ich habe tatsächlich eine Menge Star-Wars-Kram in meinem Haus. Ein Junge hat mir zum Geburtstag ein Bild von ihm geschenkt. Es heißt „Ein Jedi aus Peckham”, denn dort bin ich aufgewachsen, und es ist ein Bild von mir in einem Jedi-Kostüm. Jetzt hängt es daheim an einer Wand.
Rian Johnson hat mir auch noch ein anderes Geschenk gemacht, als wir mit Episode VIII durch waren. Am zweiten Drehtag gab es ein Wort, das ich nicht sagen konnte: Biohexacrypt. Es war Teil des kompliziertesten Satzes: „Das ist eine Biohexacrypt, die stündlich aufgeladen wird.” Ich brachte den Satz einfach nicht heraus, ich habe es 25 Mal versucht, und es ging nicht. Also bekam ich von Rian ein Foto von meinem Gesicht geschenkt, auf dem das Wort „Biohexacrypt” steht. Das hängt jetzt auch zuhause an der Wand.
Wenn wir auf die alten Filme zurückblicken, welcher ist Ihr Lieblingsfilm und wer Ihre Lieblingsfigur?
Ich mag Das Imperium schlägt zurück, das war schon immer mein Favorit. Und meine Lieblingsfigur ist Han Solo. Ich liebe Charaktere, die das tun würden, was ich unter diesen Umständen tun würde, bzw. was die meisten Menschen tun würden: Weglaufen und überleben, so wie Han Solo. In Das Imperium schlägt zurück versucht er, schnell Geld zu verdienen. Er versucht nur etwas Geld zu bekommen. Ich mag das Menschliche in solchen Weltraumopern.
Inwiefern unterscheidet sich Ihre Arbeit an Star Wars von anderen Projekten, an denen Sie mitgewirkt haben?
Star Wars ein Sprungbrett in eine ganz neue Welt. Es gibt einem auch die Möglichkeit, zu den Fans eine andere Art von Beziehung zu knüpfen, genau wie das bei anderen Franchise-Filmen der Fall ist.
Wenn ein Superheldenfilm auf der Comic-Con vorgestellt wird, ist das eine Riesennummer. Aber wenn Star Wars auf der Comic-Con ist, ist das galaktisch groß. Es ist ein schönes Gefühl, zu den richtig coolen Kids zu gehören. Es ist ein wenig, wie wenn man in der großen Pause am Tisch der coolen Kids sitzt. Bei mir war das zu Schulzeiten nicht der Fall, aber es gibt mir gerade jetzt dieses Gefühl, und das ist wirklich schön. Wir fühlen uns alle als Teil von etwas Großem. Und natürlich schmeichelt es auch meinem Ego, wenn ich in die Öffentlichkeit gehe und andere Kollegen oder Schauspieler rüberschauen und sagen: „Das dort drüben sind die Star-Wars-Kids.” Da fühlt man sich wie eine große Nummer, als könnte man sagen: „Oh ja, absolut, ich habe gerade mit Han Solo telefoniert. Es geht ihm gut.” Das ist schon klasse.
Es gibt so viel Geheimniskrämerei um Star Wars. Wie schwierig ist es, Spoiler geheim zu halten?
Für mich ist es leicht, Geheimnisse zu bewahren, weil ich selbst ein großer Filmfan bin. Ich hasse es mittlerweile Trailer zu sehen, weil ich weiß, was am Ende passieren wird. Ich mag die Art und Weise, wie sie das ganze Marketing strategisch durchgeplant und bis ins Detail kontrolliert haben.
Mit Das Erwachen der Macht hatten die Leute, die 1977 Krieg der Sterne gesehen haben, wieder Zugang zu dem gleichen Erlebnischarakter, dieses Gefühl, nicht zu wissen, worauf man sich gerade einlässt. Es ist eine ganz neue Welt mit jeder Menge neuen Figuren. Ein Star-Wars-Film ist unberechenbar, also ist es einfach für mich, Geheimnisse zu bewahren.
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ilikesand
Snaggletooth
"Wir brauchen neue Charaktere, in die sich die Leute verlieben, und genau die liefert er."
Eigentlich brauchen wir nicht noch mehr Charaktere, in die sich die Leute verlieben. TFA hat die neuen Charaktere schon etabliert und die werden vom Publikum ja auch schon geliebt.
Noch mehr Charaktere, die man "lieben" soll, könnten den Film überfrachten.
Der Film muss die etablierten Figuren jetzt erweitern, was ja auch passieren soll.
Den Satz mit dem, "wir brauchen neue Charaktere", verstehe ich nicht wirklich.
"In Die letzten Jedi werden die individuellen Geschichten dieser Charaktere hervorgehoben und frisch und neu gestaltet. "
Das trifft es schon besser, allerdings ist auch da das "frisch und neu gestaltet" etwas irritierend.
Rieekan78
@ilikesand
" Warum bezweifle ich das, wenn ich seine Side-Buddy Komiker Rolle in VII betrachte?"
Boyega meinte damit eher Chancen, die sich ihm nun in der Filmwelt bieten. Rollenangebote.
Über die Ausrichtung seiner Rolle als Finn kann man natürlich diskutieren. Auch mir bereitet das tlw. Kopfschmerzen. Aber eines kann man nicht sagen, nämlich dass Boyega die Rolle schlecht gespielt hätte. Für das, was Finn sein sollte, hat Boyega das 1A umgesetzt.
StarWarsMan
@StarWarsMan:
Zustimmung.
Aber selbst auf TFA bezogen können wir als nicht am Set anwesende nicht wirklich einschätzen wie viel Boyega in TFA zu Finn beigetragen hat. Nur weil seine Figur eine "energische" Figur mit "witzigen" Momenten ist heißt es ja nicht, dass sie "einfach" oder "strikt" in der Ausführung ist.
Zumal ich erst letztens nochmal Abrams Aussagen aus dem Audiokommentar nachgelesen habe und da wurde erwähnt, dass sie ursprünglich die Flucht vor den TIEs und Sturmtruppen auf Jakku und die Szene zwischen Rey und Finn nach dem Flug des Falken durch die Wracks völlig anders geplant und gedreht waren.
Beide seien laut Abrams im Ton ernster gewesen. Auf Jakku hat ursprünglich Finn sofort Rey erklärt, dass er ein übergelaufener FO-Soldat ist und daraufhin ist Rey noch mehr Aggro gegen ihn und sie sind auf der Flucht vor den TIES erstmal nur dadurch auf einem Weg, weil sie beide auf Finn schießen. Dementsprechend ist auch die Szene nach der Flucht mit dem Falken eher geprägt vom Misstrauen Reys in Bezug auf Finn.
Abrams sagt im Audiokommentar, dass beide Szenen spontan umgeändert wurden, weil die Chemie zwischen Rey und Finn so gut war, dass man eher einen lockeren Ton in den Szenen zwischen den beiden haben wollte. Daher auch z.B. erst spontan die Szene nach der Falken-Szene wo beide völlig überwältigt und im Adrenalinrausch davon erzählen wie haarsträubend ihr Flucht gerade war.
Insofern wird da sogar sehr deutlich, dass Boyega und Ridley dazu beigetragen haben ganze Story und Figurendetails am Set zu ändern.
McSpain
@McSpain
Es soll auch viel schwieriger sein, eine witzige Figur überzeugend zu spielen, sprich: die Zuschauer zum Lachen zu kriegen, als eine tragische Figur.
Natürlich hatte ich mich mit der Aussage "Boyega hat das gut gemacht." schon etwas aus dem Fenster gelehnt, denn ich weiß nicht sicher, ob JJ mit ihm 100% zufrieden war. Was ich aber sehe, ist ein im Grunde locker und lustig angelegter Character, und Boyega füllt den aus.
Interessant, dass JJ sich durch Boyega und Ridley zu einer lockereren Stimmung für die Falcon-Chase Szene hat inspirieren lassen. Diese Auflockerung hat der Szene gutgetan.
Mich stört an Finn, wenn es zu sehr ins Slapstickhafte geht. Und die Mimik finde ich persönlich zu übertrieben. Aber, wie geschrieben, akzeptiere ich das als Zeichnung dieser Figur, wenn ich mir da auch mehr Ernsthaftigkeit vorstellen könnte.
StarWarsMan
@ilikesand
weil du den satz nicht verstanden hast? Es ist doch wohl klar, was er meint. Mit Star Wars hat er quasi ausgesorgt und kann sich jetzt Projekte aussuchen wie er es mag und sich schauspielerisch austoben.
@Rieekan78
Fällt es dir nicht langsam selbst auf, dass du in jeder News irgendwas schlechtes finden willst?
Was er sagt ist doch glasklar - wie dein Nachsatz verdeutlicht. Er redet von neuen Charakteren in VII - IX (nach Luke, Leia und Han in IV - VI). Und wenn du es offenbar selbst erkennst, findest du gleicht wieder was angeblich Irritierendes - "frisch und neu". Was ist daran nun wieder falsch zu verstehen? Ein Schauspieler gibt eines von 300 Interviews und muss immer wieder die gleichen Fragen beantworten (wie er ja zu Carrie Fisher andeutet). Da muss man doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen und nach Negativem suchen. Es ist doch offensichtlich was er meint - die neuen Charaktere aus VII ideenreich und interessant weiterentwickeln.....eben frisch und neu.
BanthaPod
Billy Dee
TFK
Byzantiner
Wenn ich Finn mit Han von damals vergleiche,dann hatte Han doch mehr Grimassen geschnitten und Sprüche gebracht als Finn. Han war auch der lustigere Part von allen. Kann doch keiner abstreiten.
Warum aber das nun bei Finn nicht okay sein soll und er overact sei oder dies oder das,ist mir ein Rätsel.
franz wars
@franz wars:
Jopp. Heutzutage will man generell mehr Düsternis in allem sehen.. ABER Han war zudem, darf man nicht vergessen schon sehr zynisch und genau dieser Charakterzug fehlt bei Finn. Finn ist aufgrund seiner Herkunft eher naiv und kindlich.
@StarWarsMan:
"Mich stört an Finn, wenn es zu sehr ins Slapstickhafte geht"
Wir hatten hier mal eine unendliche Diskussion darüber was jeder völlig anders unter dem Begriff "Slapstick" versteht.
Dennoch frage ich mal dich als relativen Neuling hier wie und wo du in TFA bei Finn Slapstick siehst? Ich kann mich spontan an keine einzige "Slapstick" Szene von ihm erinnern.
McSpain
@McSpain
Star Wars nimmt sich etwas auch nicht so ernst.Und Han war zynisch,ja.Könnte man auch behaupten,dass er nur seine Angst,seine dunken Dämonen damit verbergen vermag.
Gestern sah ich den neuen Thor Film. Das Szenario ist düster,doch trug der Film mit Witz und Charme viel dazu bei,dass der Film funktionierte. Wäre alles todernst,wäre der Film recht depressiv. Und möchte man ein depressives Publikum sehen?
franz wars
@franz wars:
Klar. Kein Widerspruch von mir. Ich liebe die Guardians-Filme und damit auch sicher den neuen Thor-Film (noch nicht gesehen). Ich finde auch die Zeit der Dystopien und "Grauen" Charaktere kann nicht schnell genug vorübergehen und mal wieder ein paar sehr positive Figuren in den Vordergrund bringen.
Und ja. Ich mag Finn und Rey auch gerade, weil sie recht "naive" Figuren sind, die aber dennoch in der Lage sind und es ihnen erlaubt ist, Spaß zu haben und Spaß zu zeigen.
Ich finde man darf durchaus auch seine Empathie für eine Geschichte und Charaktere entwickeln wenn Spaß und Freude sind und nicht nur über Drama, Tod und Leid. (Looking at you Walking Dead)
McSpain
Yep. Und trotz der Konditionierung an Finn,hat er seinen Spass am Leben nicht verloren. Oder sagen wir es so,er hat den Spass am Leben gefunden. Das ist nur menschlich.
Eigentlich nörgeln nur die "Grossen" die mit der OT aufgewachsen sind. Da war Han voll cool und lässig,was jedem Kind imponierte. Da blieb hängen.
Und nun kommt ein Finn daher und er erlaubt sich einen Spass. Sowas geht doch nicht. Was für ein Clown.
Aber man vergisst,dass gerade für die Kids von heute den Finn saucool finden. Oder Rey,Kylo oder wen auch immer. Star Wars läuft. Und wer mit läuft,hat seinen Spass auch an den Filmen.
(zuletzt geändert am 08.11.2017 um 16:04 Uhr)
franz wars
@McSpain
Finde ich ja total aufmerksam von Dir, dass Du mich nach meiner Empfindung für Slapstick fragst.
Ich gebe Dir mal ein paar Beispiele aus TFA, muss aber gleich dazu sagen, dass das nur meine ganz persönliche Sichtweise ist. Ich sage nicht: "Das IST Slapstick.", sondern verbuche das unter meiner ganz persönlich empfundenen Schmerzgrenze.
Here we go:
https://www.youtube.com/watch?v=jZhyFrINjTc#t=2m20s
https://www.youtube.com/watch?v=jZhyFrINjTc#t=1m05s
https://www.youtube.com/watch?v=xy6NH9gtJjE#t=0m16s
https://www.youtube.com/watch?v=SKYRzF7qD0Y#t=0m25s
https://www.youtube.com/watch?v=_RWWKFqv7EM#t=2m32s
https://www.youtube.com/watch?v=kRbEWd-EEtI#t=0m25s
@franz wars
"Aber man vergisst,dass gerade für die Kids von heute den Finn saucool finden."
Da gibt es ja nicht nur schwarz oder weiß. Ich verstehe nur zu gut, dass die persönliche Empfindung von "lustig" sowieso ... ähm persönlich ist. Also individuell. Natürlich bilden sich über die Jahre immer andere kollektive Vorstellungen und Vorlieben von Coolness und Witzigkeit heraus. Es geht mir jetzt nicht um so abstrakte Begriffe wie "Niveau", sondern nur darum, ob ich über Szenen, wie ich sie oben verlinkt habe, lachen kann oder eben nicht. Ich lache eher über andere Dinge. Mehr über den Han-Humor. Bin schon ein etwas älteres Semester.
"Oder Rey,Kylo oder wen auch immer. Star Wars läuft. Und wer mit läuft,hat seinen Spass auch an den Filmen."
Den habe ich auch so, und aus anderen Gründen.
(zuletzt geändert am 08.11.2017 um 17:30 Uhr)
StarWarsMan
@StarWarsMan
"Ich lache eher über andere Dinge. Mehr über den Han-Humor. *lächelt* Bin schon ein etwas älteres Semester."
Das Alter ist nicht ausschlaggebend für gewisse Vorlieben beim Thema Humor. Ich bin auch schon älteres Semester (hab Star Wars 1978 im Original im Kino gesehen ), lache aber über Laurel und Hardy (Slapstick) genauso herzhaft wie über Loriot oder Heinz Erhard (intelligenter feinsinniger Humor) oder über BB-8, Finn und Poe (cooler Humor, tolles Zusammenspiel).
Nur bei Jar Jar Binks hatte ich Probleme mir überhaupt nur ein Grinsen abzuringen. Andere (auch in meinem Alter) wiederum haben die Szenen mit ihm abgefeiert und sich weggeschmissen, ebenso bei dem furzenden Eopie aus EP I, was wiederum nicht meine Art von Humor ist. Das hat aber nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit persönlichen Vorlieben.
Die von dir verlinkten Ausschnitte empfinde ich gar nicht als schmerzliche Fremdschämmomente, die meisten finde ich sogar recht lustig. Einzig die Finn / Phasma Szene fand ich etwas Over the Top, zumal Phasma in der Szene so gnadenlos verheizt wurde. Hans Hinweis auf die Müllpresse, auch wenn es natürlich allzu offensichtlicher Fanservice war, zauberte mir aber schon wieder ein verschmitztes Grinsen auf das Gesicht.
Aber so unterscheiden sich eben die Geschmäcker, sowohl beim Humor als auch bei anderen Filminhalten.
Deerool
@franz wars:
Oder das z.b. TESB die meisten Gags von allen OT-Filmen drin hat.
@StarWarsMen:
Gut. Daher fragte ich. Slapstick ist keine der von dir verlinkten Szenen.
Um Wikipedia zu bemühen:
"Slapstick (aus dem englisch slapstick comedy [ˈslæpstɪkˌkɒmədi]) oder auch Situationskomik[1] ist ein Filmgenre und eine spezielle Form der Filmkomödie. Bezeichnend für den Slapstick ist eine durch körperbezogene Aktion hervorgerufene Komik, die ohne Worte auskommt."
Ein Beispiel für eine Slapstick-Szene in Star Wars ist Jar Jar der beim Griff nach dem Schraubenzieher in die Kupplung kommt oder die Jawas, die in der Special-Edition in Mos Eisley vom Ronto purzeln.
Was du verlinkst sind Wortwitze oder einfach in einem gewissen grad bewusstes "Overacting". Wie ja auch andere schon schrieben symbolisiert Finn jemanden der sein Leben lang nur dazu erzogen wurde Befehlen zu befolgen und gerade zu berauscht oder betrunken ist von Möglichkeiten um ihn herum und der Freiheit die er hat. Dabei ist er zeitgleich auch relativ unbeholfen und impulsiv. Besagte Szenen sind auch nicht witzig zum Selbstzweck sondern helfen dabei genau diese Charakterisierung darzustellen.
McSpain
@Deerool
"Das Alter ist nicht ausschlaggebend für gewisse Vorlieben beim Thema Humor."
Genau, das ist es bei verschiedenen Menschen nicht. Bei mir hat sich der Humor mit den jahren merklich geändert. Früher stand ich mehr auf Slapstick, heute nicht mehr so.
"Nur bei Jar Jar Binks hatte ich Probleme mir überhaupt nur ein Grinsen abzuringen. Andere (auch in meinem Alter) wiederum haben die Szenen mit ihm abgefeiert und sich weggeschmissen, ebenso bei dem furzenden Eopie aus EP I, was wiederum nicht meine Art von Humor ist. Das hat aber nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit persönlichen Vorlieben."
Jar Jar war grenzwertig. Ich habe seine Funktion in der PT schon verstanden und warum er auch so dargestellt wird, wie er es eben ist. Nur herzhaft über ihn lachen? Auch in TCW funktioniert er für mich nicht. Erst macht er alles kaputt, und dann, wie durch ein Wunder, bewirkt er doch das Richtige.
"Die von dir verlinkten Ausschnitte empfinde ich gar nicht als schmerzliche Fremdschämmomente, die meisten finde ich sogar recht lustig."
Sooo schmerzlich ist das auch für mich jetzt nicht. Aber deutlich "over the edge". Übertrieben. Den Lacher aufgedrängt bekommen. Na ja, es schmerzt schon etwas.
"Einzig die Finn / Phasma Szene fand ich etwas Over the Top, zumal Phasma in der Szene so gnadenlos verheizt wurde."
Hier wurde auch Finn ein wenig verheizt. Ich finde, da wäre weniger mehr gewesen.
"Hans Hinweis auf die Müllpresse, auch wenn es natürlich allzu offensichtlicher Fanservice war, zauberte mir aber schon wieder ein verschmitztes Grinsen auf das Gesicht."
Darüber hatte ich auch gelacht. Später jedoch fand ich diese Demontage von Phasma unangemessen. Aber immerhin ein Lacher.
"Aber so unterscheiden sich eben die Geschmäcker, sowohl beim Humor als auch bei anderen Filminhalten."
Absolut.
@McSpain
"Gut. Daher fragte ich. Slapstick ist keine der von dir verlinkten Szenen.
Um Wikipedia zu bemühen:"
Wikipedia-Artikel? Ernsthaft? Sagte ich nicht "für mich persönlich"?
Aber okay, ich lass mich mal darauf ein:
Szene, wo Finn mit BB-8 in den Technikschacht fällt: Körperbetont. Slapstick lt. Wikipedia.
Szene, wo Finn und dieses Viech gemeinsam trinken: Körperbetont. Slapstick lt. Wikipedia..
Szene, wo Finn nicht das richtige Werkzeug findet: Körperbetont. Funktioniert auch, wenn Du den Ton ausdrehst. Slapstick lt. Wikipedia.
Aber lass uns besser nicht auf Definitionen herumreiten. Es ging mir hier ja eher um "witzig" oder "nicht witzig".
"Besagte Szenen sind auch nicht witzig zum Selbstzweck sondern helfen dabei genau diese Charakterisierung darzustellen."
Na jaa, die sind schon auch witzig, um witzig zu sein. Ist ja okay. Das hatten wir auch in der OT z. B. mit Han. Aber Du hast schon recht, dass sie Finn damit charakterisieren. Es kann beides sein: Charakterisierung und Comic Relief vehicle.
(zuletzt geändert am 08.11.2017 um 20:36 Uhr)
StarWarsMan
@Humor in TFA
Ich nenne das in erster Linie Situationskomik.
Klar, über Humor kann man sich nur schwer streiten. Ich denke, ich habe im Kino immer an den Stellen gelacht, wo es vorgesehen war, und das ist am Ende entscheidend. Ich finde den Humor in TFA nach wie vor ein Novum. Vorgestern erst Thor 3 gesehen, und ich muss sagen, bei Marvel wird es immer schlimmer. Das ist mittlerweile so gekünstelt und berechnend. Ich fand ihn zwar trotzdem lustig, einfach weil die Schauspieler das mit Timing und Charme überspielten.
Aber trotzdem hatte es nicht das Organische, Ungekünstelte und Spontane von TFA, so als Vergleich. Klar, TFA gibt vielleicht hier und da mal eine Note zu viel aus, aber genau deswegen wirkt es echter, natürlicher. Es ist nicht dieser Marveldialoghumor den wir später in RO auch gekriegt haben. "Okay, dass war ne düstere Szene, jetzt muss eine Figur das unbedingt mit einer ironischen Bemerkung brechen."
(zuletzt geändert am 08.11.2017 um 18:44 Uhr)
@Snake
"...bei Marvel wird es immer schlimmer. Das ist mittlerweile so gekünstelt und berechnend."
Ja es ist berechnend,da die einen Masterplan haben. Alles wird sich zu einem ganzen finden.
Ich kenne nicht alles von Marvel,da ist mein Kumpel eher ein Spezialist und ein Hardliner.
Und gerade er sagt,dass sie es so richtig machen.
Was noch stört,sind die Rechteverteilungen,die das Ganze etwas hindern.Obwohl Sony mit Marvel einen Kompromiss mit dem neuen Spiderman machten.
Zu Finn. Ich denke er spielte seine Angst mit Humor einfach etwas runter. Er war recht verunsichert. Wäre er nicht auf Rey getroffen,wäre er weit,weit weg und es würde ihn nicht kümmern was in der Galaxie passiert.
Man wird sicherlich einen Finn in Ep8 sehen,der seinen Weg gefunden hat. Also,lassen wir ihm sein Wohoo. Han durfte es ja auch.
franz wars
franz wars
Für mich funktioniert der Humor von Finn recht gut, aber er ist an einigen wenigen Stellen in TFA schon recht grenzwertig, weshalb ich die Slapstick-Vergleiche nachvollziehen kann. Seine Figur erfüllt die Funktionen, die Han und 3PO in der OT eingenommen hatten; kombiniert mit viel Naivität (verständlicher Weise).
Nur an einer Stelle hat die Figur mich nicht überzeugt, das lag aber am Drehbuch: als Finn bei der Flucht aus dem Hangar wahllos seine "Kollegen" abmetzelt. Das hätte man überzeugender lösen können z. B. in dem nicht so viele Sturmtruppen im Hangar sind und Finn lediglich versucht die Leitung zu kappen. Etwas schade.
Ich hoffe, dass seine Figur in TLJ reifer geworden ist. Nach den schweren Verletzungen und einer scheinbar wichtigen Mission darf er jetzt gerne ernstere Szenen haben und den Part von Han übernehmen.
Es wäre sogar möglich dass Finn in TLJ stirbt. Frage mich schon ab und an, wer den zweiten Akt nicht überleben wird und habe ein ganz mieses Gefühl dabei. Wenn ich mir so die Kommentare von Mark Hamill anhöre ("In some way this isn't Luke's story anymore" ) kommt man schnell auf ganz dumme Gedanken ...
(zuletzt geändert am 08.11.2017 um 21:18 Uhr)
tN0
@tN0
"Ich hoffe, dass seine Figur in TLJ reifer geworden ist. Nach den schweren Verletzungen und einer scheinbar wichtigen Mission darf er jetzt gerne ernstere Szenen haben und den Part von Han übernehmen."
Das klingt ja so, als ob Finn die ganze Zeit nur rum geblödelt hat. Er hatte auch in TFA schon seine ernsten oder emotionale Momente, zB. in Maz Kanatas Burg bzw. der anschliessenden Schlacht um die Burg oder im Wald gegen Kylo Ren oder auch beim Wiedersehen mit Poe. Beim Kampf auf Takodana war es dann auch eher Han Solo, der die Rolle des Komikers übernommen hat, mit der Handhabung seines Blasters bzw. von Chewies Bowcaster. Finn war in der ganzen Sequenz eigentlich sehr ernst, besonders als er FN-2199 gegenüber trat.
Deerool
@Deerool
Wo Du gerade Hans Gags in TFA ansprichst: Hast Du das Gefühl, dass in TFA mehr gewitzelt wird als in der OT? In der OT waren die Gags zwischen Han, Chewie, R2 und 3PO aufgeteilt. Bei TFA habe ich den Eindruck eines permanenten Witzteppichs, mit kleinen Unterbrechungen bei Maz und in der Brückenszene. Rey war relativ ernst.
StarWarsMan
@StarWarsMan
"Hast Du das Gefühl, dass in TFA mehr gewitzelt wird als in der OT?"
Eigentlich nicht. Die Humoreinlagen waren in der OT vielleicht etwas kürzer und feiner dosiert. Aber von der Menge her würde ich sie in etwa gleich einschätzen.
In ANH zum Beispiel erzeugte so ziemliches jedes gemeinsame Auftreten von R2-D2 und C3-PO für ein wenig Komik, alleine durch die ungelenken Bewegungen von C3-PO, der einfach in jeder Umgebung irgendwie herrlich deplaziert wirkte. Die Streitereien der beiden Droiden taten dann ihr übriges. Und die beiden hatten in der OT wirklich viele komische Szenen. Sei es beim Kampf auf der Tantive IV, wo die beiden unbeschadet durch das dickste Blaster Feuer laufen oder auf dem Todesstern im Kontrollraum etc. Selbst in einer düsteren, ernsten Situation wie zB.Luke auf Dagobah, war noch Zeit und Raum, um R2-D2 ein paar witzige Sachen machen zu lassen (Im Sumpf mit Periskop, ausgespuckt vom Sumpfmonster, Streitereien mit Yoda um die Lampe etc.)
Ähnliches erwarte ich in TLJ. Das ganze Ach-To Szenario (was auch immer dort passieren wird) wird relativ ernst und düster sein, aber wir haben Chewie und die Porgs und evtl. wieder R2, um das ganze etwas aufzulockern. Aber es werden sicherlich auch keine Brüller Jokes werden, sondern auch eher wieder relativ kleine aber feine Gags, die den einen oder anderen Lacher oder Schmunzler provozieren werden.
Die Auftritte der Droiden waren aber eher weniger echte Schenkelklopfer oder Jokes, sondern regten eher zum Schumnzeln an denn zum herzhaften lachen an. Der Humor von Finn, BB-8 und Han / Chewie in TFA ist da teilweise ein anderer, eher direkt, teilweise laut, aber durchaus passend für die Figuren und für dieses Jahrzehnt. Dadurch wirken sie vielleicht auch präsenter und dominanter, so dass man den Eindruck hat in TFA wurde mehr gewitzelt als in der OT.
(zuletzt geändert am 08.11.2017 um 23:49 Uhr)
Deerool
@Deerool
Der Kinohumor hat sich gewandelt. Mir erscheint er immer lauter, was sich bei Marvel abzeichnet und sich nun auch in SW fortsetzt. Da geht SW mit der Zeit, was ich einerseits nachvollziehen kann. Andererseits hat TFA in manchen Szenen schon überzogen, dass es in Richtung "Komödie" zu kippen drohte. Bei RO hatte ich nicht dieses Gefühl. Natürlich war und ist Humor ein untrennbarer Teil von SW und passt da auch hinein. Nur eine Frage der Dosis. Für TLJ bin ich recht optimistisch, dass es da ausgeglichener ist.
(zuletzt geändert am 09.11.2017 um 09:21 Uhr)
StarWarsMan
@StarWarsMan
Möglich, das sich der Kinohumor auch gewandelt bzw. der Zeit angepasst hat. Aber es hängt halt auch damit zusammen, welche Art von Humor der jeweilige Regisseur bevorzugt in somit auch in den Film mit einbringt.
George Lucas ist eigentlich auch ein eher introvertierter menschenscheuer Charakter, deshalb bevorzugt er eigentlich auch eher den leisen feinsinnigen Humor (furzende Eopies mal ausgenommen. Keine Ahnung, was George da geritten hat. )
Gareth Edwards und Rian Johnson fallen ebenfalls in die Kategorie. Auch sie scheinen sich bei öffentlichen Auftritten zum Beispiel auf irgendwelchen Conventions auf der Bühne nicht so recht wohl zu fühlen, geben sich recht bescheiden und professionell aber doch eher leise.
J.J.Abrams hingegen ist eine eher ein extrovertierter Typ, eine Rampensau wenn man so will (im Positiven Sinne), ein Showman, der auch keine Probleme mit öffentlichen Bühnenauftritten hat und die Massen unterhalten kann. Dementsprechend ist auch seine Art von Humor. Lauter und direkter und trifft damit auch eher den Humor der derzeitigen Jugend. So ist er sich zum beispiel auch nicht zu schade in einem abgedrehten Comedy Musik Video mitzuwirken.
https://www.youtube.com/watch?v=Sqz5dbs5zmo
Solche Aktionen wird man glaube ich bei Gareth Edwards oder Rian Johnson eher weniger finden. Wie schon gesagt ist Humor eine subjektive Sache und das trifft natürlich auch auf Regisseure zu.
(zuletzt geändert am 09.11.2017 um 11:11 Uhr)
Deerool
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