Für jeden Fan dürfte heute ein ganz besonderer Tag sein, denn exakt heute vor 40 Jahren machte sich ein kleiner Streifen auf den Weg, die Filmindustrie komplett auf links zu ziehen, die Grundfesten Hollywoods nachhaltig zu erschüttern und unsere Sicht auf das Medium Film für alle Zeiten zu verändern. Anders formuliert: Star Wars war geboren, und schickte quasi mit einem einzigen Fingerschnippen alles bisher Dagewesene in den Staub.
Mit den folgenden Zeilen wollen drei SWU-Redakteure, bei denen zwischen dem ältesten und dem jüngsten immerhin 26 Jahre Altersunterschied liegen, und deren Einstieg in die Galaxis weit, weit entfernt kaum unterschiedlicher hätte verlaufen können, die Anfänge bis zur Gegenwart und Zukunft aus ihrer ganz persönlichen Sicht aufarbeiten.
Star Wars und ich, wie hat das eigentlich alles angefangen? Diese Frage wird nahezu jeder Fan unterschiedlich beantworten. Der eine kam über die Kinofilme zu diesem faszinierenden Hobby, der andere vielleicht über The Clone Wars, das EU oder The Old Republic. Wie war das damals bei mir, als ich 1978 als 9-jähriger Steppke zum ersten Mal den zu dieser Zeit noch gängigen Titel Krieg der Sterne hörte? Welcher Zeitgeist herrschte damals, welche Musik lief im Radio, was trieb einen um?
Dies soll ein kleiner Versuch sein, dem Fandom einen Einblick zu geben, wie dieser Redakteur dem Phänomen Star Wars erlag und ihm bis heute treu geblieben ist. Wobei ich mich im Wesentlichen auf die alten Zeiten konzentrieren werde, die Zeit ab den Prequels bis heute werde ich relativ kurz behandeln, sofern mir dies möglich ist.
Alles begann an einem Wintertag im Jahre 1978. Im Fernsehen lief die Sendung Kennen sie Kino?, ein Format, welches eine Mischung aus Kino-Quiz und Neuvorstellung von aktuellen Filmen war. Dort sah ich einen Ausschnitt aus einem offensichtlich neuen Science Fiction-Film, in dem Raumschiffe durch einen schmalen Graben flogen, verfolgt von anderen Raumschiffen, und das alles wirkte beinahe erschreckend real, etwas ähnliches war mir bis dato nicht zu Gesicht gekommen. Die Serie Raumschiff Enterprise konnte da definitiv nicht mithalten, das hier war anders, größer, epischer. Fremdartig und doch irgendwie vertraut, greifbar und dennoch entrückt. Im Anschluss wurde noch ein weiterer kurzer Ausschnitt präsentiert, in dem ein junger Mann und ein Mädchen mit absurder Frisur an einem Seil hängend über einen Abgrund sprangen. Mein Interesse war geweckt, mehr als das, den Film musste ich sehen.
Ein paar Wochen vergingen, dann war es soweit. Der 10. Februar war gekommen, ich verließ das Haus Richtung Kino, und im Radio lief gerade die aktuelle Nummer Eins der deutschen Single-Charts.
Noch hatte ich nicht die leiseste Ahnung, wie sehr die nächsten Stunden mein Leben verändern würden. 14.30 Uhr, die Kasse des altehrwürdigen Grafschafter Kinos in Moers öffnete, Einlass ins Foyer. Man kann jetzt nicht behaupten, dass das Kino übertrieben voll war, aber was wollte man an einem Freitagnachmittag auch erwarten?
Ein paar Minuten später ging’s dann in den Kinosaal. Licht aus, die übliche teils grenzdebile Werbung lokaler Unternehmen, ein paar aktuelle Trailer, die Ungeduld wuchs.
Wie damals noch üblich, ging das Licht danach nochmal kurz an, weil der obligatorische Eiskonfektverkäufer seine Runde im Saal machte, dann aber tatsächlich: Der Film begann...
Fox Fanfare, Lucasfilm-Logo, “Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis”...
Dann brach der Sturm los. Diese Musik, diese unglaublich kraftvolle und melodiöse Musik, die den Begriff "Ohrwurm" völlig neu definierte, dazu dieser gelbe Lauftext, der sich seinen Weg in die Weiten des Alls bahnte.
Nur zu gern würde ich jetzt beschreiben, was ich damals fühlte. Geht aber nicht, denn es lässt sich schlichtweg nicht in Worte fassen. Überwältigt wäre weit untertrieben, so etwas hatte ich nie zuvor erlebt.
Wohlgemerkt, wir sind immer noch bei der Einleitung, mehr war bislang ja noch gar nicht passiert. Wie sollte erst der restliche Film werden, wenn mich schon der Vorspann derart emotional aus der Kurve trug?
Verknappt gesagt, ich wurde nicht enttäuscht. Dieses dreieckige Raumschiff, dass kein Ende zu nehmen schien, diese beiden Roboter (das Wort Droiden war mir bis dato noch nicht geläufig), die komplett menschlich wirkten, obwohl einer der beiden noch nicht einmal sprach, sondern lediglich piepte. Konnte es eigentlich noch besser werden?
Jepp, konnte es! Auftritt Darth Vader!
Ich fasste den spontanen und unumstößlichen Entschluss, diesen Kerl zu heiraten, völlig egal, ob meine Eltern eventuell milde Bedenken äußern würden. Vader war der Inbegriff der Coolness, soviel stand ja wohl fest. Auch die Tatsache, dass er offensichtlich nicht gerade zum entspannten Teil der Filmfiguren gehörte, hielt mich von meinem Vorhaben nicht ab.
Die Anfangssequenz war vorbei, jetzt nahm das Tempo vorläufig etwas ab, was mir aber durchaus recht war, ich musste das bis dahin Gesehene erstmal verarbeiten und meine Schnappatmung wieder unter Kontrolle bringen.
Ach, guck mal, da war ja jetzt auch der junge Mann, den ich schon aus den TV-Ausschnitten kannte. Offenbar die Hauptperson. Ruhig, aber stets fesselnd und nicht eine Sekunde langweilig ging der Film weiter.
Wie bitte? ZWEI Sonnen? Wahnsinn, hatte ich so auch noch nicht gesehen. Eine weitere Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte.
Und dann durfte ich die zweite große Liebe meines Lebens (nach Darth Vader) erstmals erblicken:
“Das Laserschwert deines Vaters. Die Waffe eines Jedi-Ritters. Nicht so plump und so ungenau wie Feuerwaffen.”
Mein Wortschatz verkürzte sich innerhalb von Nanosekunden auf lediglich zwei Worte: “Will haben, will haben, will haben!” schoss es mir durch den Kopf.
Szenenwechsel: Eine Kneipe, irgendwo im Nirgendwo. Skurrile Kreaturen soweit das Auge reicht, aber jede einzelne versprühte einen merkwürdigen eigenen Charme. Bis heute eine meiner Lieblingsszenen.
”Han Solo, ich bin Captain des Rasenden Falken."
Auch ne coole Socke, aber wäre in meinem Leben Platz für eine dritte große Liebe? Wie ich am Ende des Films feststellte, war in meinem Leben Platz für hunderte neue Lieben, mit der Hochzeit von Vader und mir wurde es hingegen langsam etwas eng. Dafür war diese Prinzessin aber irgendwie ziemlich süß. Aber okay, wenn man jung ist, ist man eben sehr sprunghaft. Und zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht mal den Hauch einer Ahnung bezüglich eines gewissen Metallbikinis.
Da der Rest des Films eh Geschichte ist, gehe ich hier jetzt mal stringent dem Ende entgegen.
Schlacht von Yavin: Obwohl ich die vergangen knapp zwei Stunden extremst genossen hatte, machte sich in mir langsam Panik breit, denn bald würde dieser geniale Film vorüber sein, und darauf hatte ich überhaupt keine Lust, nicht ein bißchen.
Dann: R2 kaputt, alle traurig, Todesstern kaputt, alle glücklich, R2 wieder repariert, Medaillen, Jubel... Abspann!
Wohl nur wenige Ereignisse haben sich so sehr in mein Gedächtnis eingebrannt wie dieser magische Tag. Mit einem monströs unmenschlichen Grinsen verließ ich das Lichtspielhaus, wohlwissend, ein neues Hobby, nein, einen neuen Lebensinhalt, ach Quatsch, eine neue Berufung hinzugewonnen zu haben. Die Busfahrt zurück nach Hause nahm ich kaum wahr, alles in mir kreiste um diesen Film. Überhaupt, ich saß in keinem Bus, ein X-Wing flog mich zurück, alles andere machte ja auch keinen Sinn.
Die nächsten Wochen verbrachte ich damit, so oft ich konnte wieder in diese Welt einzutauchen, finanziell machte das meine wohlwollende Oma möglich.
Dann hieß es warten. Fast drei elende Jahre lang... warten. Mein Zimmer hatte inzwischen keine Stelle an den Wänden, die nicht irgendwie mit Star Wars behangen war. Diverse Actionfiguren zierten meine Schränke, der Soundtrack lief in der Endlosschleife, kurz umrissen: Ich trieb meine Eltern in den Wahnsinn. Aber das Dasein eines Fans hatte auch Schattenseiten. So konnte ich in der Schule bei meinen Klassenkameraden mit der neuen Leidenschaft nur marginal punkten. Insbesondere Mädchen konnte man damit so gar nicht begeistern. Aber wenn man 9 Jahre alt ist, sind Mädchen sowieso doof. Man war eben für alle dieser bekloppte Krieg der Sterne-Fan, der misanthropische Soziopath. Mitleid, gepaart mit Kopfschütteln schlug einem entgegen, Kommunikation untereinander war rar gesät. Dass nebenbei im Fernsehen auch noch skurriles Merchandising beworben wurde, machte es nicht gerade besser, im Gegenteil, es war nur eine Bestätigung für alle anderen, dass man als Fan offensichtlich nicht alle Latten am Zaun hatte.
1980: An einem tristen und grauen Novembertag, nur wenige Wochen vor der Premiere des zweiten Teils, packte mich die Neugier, ob nicht womöglich in den Schaukästen unseres Kinos schon das eine oder andere Poster oder Aushangfoto zu erspähen sein könnte. Und tatsächlich, ich wurde nicht enttäuscht. Insbesondere eines der Fotos stach mir ins Auge. Und müsste ich heute jemandem nur anhand eines einzigen Bildes Star Wars erklären, es wäre zweifelsohne genau dieses:
Interessanterweise handelte es sich bei den dort zu sehenden Aushangfotos nicht um die deutsche Ausgabe, wie es damals gang und gäbe war, sondern um die sehr seltene US-Variante, die sogenannten Lobby Cards.
Überhaupt, damals klammerte man sich an jeden Strohhalm, jeder kleinste Schnipsel rund um die Saga wurde quasi zur Reliquie erhoben und dementsprechend verehrt. So veröffentlichte beispielsweise die Fernsehzeitschrift Gong in den frühen 80er Jahren die Filme als Fotoroman in 52 Teilen mit jeweils einem Teil pro Woche.
Man war also gezwungen, wollte man den Fotoroman in aller Vollständigkeit sein Eigen nennen, ein ganzes Jahr diese Zeitschrift zu sammeln. Wollte man gar die gesamte Trilogie, nahm es drei Jahre in Anspruch. Früher war zwar vieles gut, manches sogar besser... aber eben auch nicht alles.
Dann endlich: Freitag, der 12. Dezember des gleichen Jahres, diesmal war das Ziel meiner Begierde das Residenz Kino in Moers. Eine große Erwartungshaltung durchzog das Publikum, schließlich galt es, mit Das Imperium schlägt zurück den mittlerweile erfolgreichsten Film aller Zeiten würdig fortzusetzen. Und würdig wurde es ohne jeden Zweifel.
Ich muss nebenbei kurz anmerken, dass ich noch nie spoilerphob war und es auch bis heute nicht bin. Übrigens eine immens große Hilfe, wenn man SWU-Redakteur ist. Daher leistete ich es mir, rund zwei Monate vor Filmstart den Roman zum Film zu kaufen, und nahezu augenblicklich zu konsumieren. Nun darf man behaupten, dass ich mir DEN Plot-Twist der gesamten Saga dadurch selbst ruiniert habe, aber mit einem Wissensvorsprung ins Kino zu gehen, kann äußerst amüsant sein.
War es dann auch....
Licht aus, Fox Fanfare, inzwischen wusste ich ja wie es geht. Trotzdem wurde ich sofort eiskalt erwischt, denn was musste ich da lesen? Episode V??? Was war da denn los? Krieg der Sterne war doch der erste Teil, hatte ich irgendwie drei Teile verschlafen? Ich bemerkte, dass sich viele Zuschauer ebenfalls fragend anschauten, offenbar war ich mit meiner Verwirrung nicht alleine. Da wurde es fast schon zur Nebensächlichkeit, dass man im Titel Das Imperium schlägt zurück die Ü-Striche vertauscht hatte.
Nachdem dann aber der Lauftext klar machte, dass dies tatsächlich die unmittelbare Fortsetzung war, nahm mein Puls wieder eine halbwegs geregelte Frequenz ein.
Eine knappe Stunde später, Vader ganz kurz ohne Maske, Totenstille im Saal. “Das hattet ihr nicht erwartet, oder?”, ging es mir mit einem dreckigen Grinsen durch den Kopf. “Aber wartet ab, es wird noch viel besser.”
”Nein, ich bin dein Vater!!!"
Die Reaktion im Publikum auf diese Enthüllung war unbezahlbar. Das über den Köpfen der Zuschauer hängende WTF? war quasi mit Händen zu greifen, der kollektive entsetzte Gesichtsausdruck der Zuschauer sprach Bände.
Kurz danach war auch dieser neue Meilenstein der Filmgeschichte beendet, glücklich beseelt musste ich danach nur noch schnell auf die andere Straßenseite zu Horten sprinten, um mir die aktuelle Nummer Eins der deutschen Single-Charts zu besorgen.
Mein X-Wing wartete unmittelbar danach ordnungsgemäß an der Bushaltestelle auf mich.
Und an an dieser Stelle muss sicherlich nicht gesondert erwähnt werden, wo ich die nächsten Wochen meiner Freizeit hauptsächlich verbrachte.
Auch das Warten auf den abschließenden Teil Die Rache der Jedi-Ritter, wie der Film zunächst hieß, gestaltete sich eher sperrig, die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Die wenigen Inhalte, die die Medien zum Thema Star Wars bereithielten, saugte man mit jeder Pore in sich auf. Auch dieses aus heutiger Sicht verstörende Video mit einem Ausschnitt aus der ZDF-Show Der große Preis aus dem Frühjahr 1983, in der eine Kandidatin ihr Wissen rund um ihr Lieblingsthema unter Beweis stellen wollte, jedoch von einem völlig überforderten Moderator, sowie von einem sogenannten Experten nicht gerade eine große Unterstützung erfuhr.
Ich hingegen war inzwischen 15 Jahre alt und stellte seit einiger Zeit fest, dass Mädchen doch gar nicht so doof sind, wie ich früher immer dachte. Trotzdem musste die holde Damenwelt die nächste Zeit auf mich verzichten, Star Wars-Time, sorry Mädels, meine Prioritäten waren hier glasklar gesetzt.
9. Dezember 1983, Deutschland-Premiere von Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Ich kam etwas zu früh am Kino an und beschloss daher, noch kurz der Schallplattenabteilung von Horten einen Besuch abzustatten. In die dort herrschende musikalische Dauerberieselung mischte sich die aktuelle Nummer Eins der deutschen Single-Charts.
Zurück am Kino stellte ich fest, dass es nun deutlich belebter war, und so reihte ich mich in die Schlange ein. Irgendwann wurde der Druck, der durch die immer größer werdende Menschenmenge auf der Eingangstür lastete zu groß, und das Glas barst letztlich in tausend Teile, glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Im Saal selbst herrschte großer Andrang, es war nahezu ausverkauft. Als die von einem Zuschauer quer durchs Kino gebrüllte Frage “Ey, was machen wir, wenn jetzt Trekkies auftauchen?" nahezu spontan aus einer anderen Ecke das Saals mit “Sofort auf die Fresse” beantwortet wurde, sorgte das für reichlich Erheiterung. Ruhrpott-Charme kann man halt nicht lernen, der ist angeboren.
Und dann ging es endlich wieder los, oder, um es mit C-3PO zu sagen: Here we go again.
Als es nach gut zwei Stunden im Kino wieder hell wurde, passierte etwas seltsames mit mir. Klar, der Film wusste mich zu begeistern, und der Showdown war episch, aber es waren im Wesentlichen zwei Aspekte, die mich etwas aus dem Gesamterlebnis herausrissen. Da war zum einen der Auftritt von Jabbas Band, dem ich leider bis heute das Banner “Muppet-Show” aufs Auge drücken muss. Wie perfekt hatte die Yoda-Puppe, wie perfekt die Jabba-Puppe funktioniert, und dann dieser Rückschritt? Diese staksige Sy Snootles führte sämtliche technischen Innovationen, die Star Wars der Welt bis dahin beschert hatte, im Handstreich ad absurdum. Der zweite Punkt waren die zuckersüßen Ewoks, die mir nicht in diese Galaxis zu passen schienen. Teddybären bringen ein Imperium zu Fall? Wirklich? Ich haderte lange mit den Ewoks, konnte aber irgendwann meinen Frieden mit ihnen schließen.
Dann endete der Sternenkrieg – zumindest im Kino - für eine damals noch nicht absehbare Zeit. Wie bereits erwähnt, wurden Mädchen in jenen Tagen zunehmend interessanter, und ich entdeckte meine Liebe zur Musik und meine Affinität zu Synthesizern. Vollständig aus meinem Blickfeld geriet Star Wars aber dennoch nicht, es gab ja inzwischen Videorecorder und Kaufkassetten, die man sich von Zeit zu Zeit ansah.
Dennoch fristete die Saga in meiner Welt für einige Jahre eher ein Schattendasein.
Zeitsprung Teil 1:
1994 war ich in der Duisburger Innenstadt unterwegs, und kam zufällig an einem neu eröffneten Comic-Shop vorbei. Im Schaufenster hing das Teaser-Poster von Das Imperium schlägt zurück, und die darauf abgebildete übergroße Vader-Maske starrte mich an.
Von hier an wird es sonderbar. Vader schien zu mir zu sprechen. “Ich war deine erste große Liebe, erinnerst du dich nicht mehr, du Verräter? Komm rein, kauf mich gefälligst!”
Wie hätte ich dieser überaus charmanten Aufforderung widerstehen sollen? Und da es sich anfühlte, als würde sich meine Kehle langsam zusammenschnüren, tat ich, wie mir befohlen. Ich betrat den Laden, und erblickte Star Wars-Devotionalien, wo auch immer ich hinsah. Es hatte mich wieder erwischt, ich war wieder da, ich war zuhause. Die Saga war von einer Sekunde auf die andere in mein Leben zurückgekehrt, und das mit einer derart brachialen Wucht, die ich so nie erwartet hätte. Dass Meister Lucas im gleichen Jahr die Special Edition und die Prequels ankündigte, tat sein übriges.
Das Poster wurde übrigens gekauft, hängt bis heute, und bleibt auch da.
In Juni 1999, nicht lange vor dem deutschen Start von Die dunkle Bedrohung, hatte ich dank eines Urlaubs in Tunesien die Gelegenheit, in Matmata einen der Drehorte von Eine neue Hoffnung zu besuchen, genauer gesagt die Heimstätte der Familie Lars.
Ich möchte es als ein erhebendes Gefühl beschreiben, dort umherzuspazieren, wo einst Luke, Onkel Owen und Tante Beru ihr Unwesen trieben, und nicht lange Zeit später auch Anakin und Padmé.
Und das, obwohl ich Sand eigentlich gar nicht mag.
Die Episoden I bis III indes konnten mich durchaus – wenn auch mit Abstrichen – begeistern. Es war zwar nicht mehr ganz das alte Star Wars-Feeling, da ich dies aber in Vorfeld generell nicht erwartet hatte, konnte ich damit recht gut umgehen. Auch nicht der oftmals etwas künstliche CGI-Look, der den Filmen immer wieder attestiert wurde, hat mich maßgeblich gestört, hier sollte ich wohl eher die mangelnde Exposition der einzelnen Charaktere monieren, wenn ich etwas monieren müsste. Die Schauspieler waren nicht der Schwachpunkt, wie allein schon die grandiose Darstellung Ian McDiarmids belegte, vielmehr offenbarten die Drehbücher Schwächen, die die Darsteller nur noch sehr schwer, streckenweise sogar gar nicht abzufedern vermochten.
Was mir allerdings richtig sauer aufstieß war die Offensichtlichkeit, dass Die Rache der Sith der letzte neue Star Wars-Film sein sollte, den ich jemals auf der großen Leinwand sehen würde, wie George Lucas persönlich immer wieder betonte. Die Geschichte sei mit Anakin Skywalkers Fall auf die Dunkle Seite auserzählt, Basta! Daher sah ich dem Startdatum mit einem bittersüßen Gefühl entgegen.
Manchmal irrt man sich...
Zeitsprung Teil 2:
30. Oktober 2012. Was dieses Datum bedeutet, muss ich wohl nur denjenigen erklären, die die letzten fünf Jahre in einer Höhle ohne Stromanschluss verbracht haben. An diesem Tag wurde die nicht mehr für möglich gehaltene Sequel-Trilogie in Stein gemeißelt, mehr noch, auch weitere Filme jenseits der Skywalker-Saga sollten folgen. Mein Grinsen an diesem Tag reichte diesmal nicht von Ohr zu Ohr, wie sonst üblich bei froher Kunde die Saga betreffend, nein, es ging einmal komplett rund um den Kopf, volle 360 Grad.
Ähnliches wiederfuhr mir, als im September 2014 ein gewisser Darth Duster bei mir anklopfte und mich fragte, ob ich nicht Teil von Star Wars-Union werden wollte. Aber das ist eine andere Geschichte, und soll an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden. Hier nur kurz meine Reaktion auf dieses Angebot, das ich selbstverständlich nicht ablehnen konnte:
So geschah es dann also, dass ich vor nicht einmal eineinhalb Jahren erneut einen Kinosaal enterte, diesmal in Begleitung des lieben Kollegen STARKILLER 1138, um mich am neusten Kapitel der Star Wars-Saga zu ergötzen. Das Erwachen der Macht wurde schließlich zu einem Film, der mich persönlich begeistern konnte, unterm Strich aber durchaus kontrovers wahrgenommen wurde, auch innerhalb des SWU-Teams, wie es hinlänglich bekannt sein dürfte. Mindestens ein Mitglied unserer Redaktion erdenkt sich seither täglich neue Foltermethoden für J.J. Abrams.
Doch wieder verließ dieser Fan hier das Kino mit tiefer Befriedigung, auch durch den Umstand, dass er auf den nächsten Film nicht erneut drei ekelhaft lange Jahre zu warten hatte. Nein, Disney vergeudet keine Zeit, schon 365 Tage später startete das “Experiment” Rogue One - A Star Wars Story, und auch das verlief äußerst fulminant. Insbesondere sollte man in diesem Zusammenhang den Mut von Lucasfilm und Disney hervorheben, ausnahmslos alle Hauptcharaktere über die Klinge springen zu lassen. Somit wäre der Beweis erbracht, dass Disney nicht ausschließlich kindgerecht agiert und alles auf ein perfektes Happy End ausrichtet, in dem die Hauptdarstellerin und der Hauptdarsteller glücklich dem Sonnenuntergang entgegenreiten, selbstredend auf einem Einhorn. Auch Darth Vaders letzte Szene in diesem Film macht es mehr als nur deutlich, dass Star Wars auch unter der Obhut der Maus sehr erwachsen aussehen kann.
Ein nicht unwichtiger Erkenntnisgewinn, der uns für zukünftige Projekte, wie z.B. die sagenumwobene Realserie hoffnungsfroh stimmen darf.
Wie nun unterscheidet sich das frühere Dasein eines Fans von der heutigen Sichtweise? Ich behaupte, dass man in den 70er und 80er Jahren das alles viel bewußter wahrgenommen hat. Informationen rund um Star Wars waren Mangelware und dementsprechend sehr wertvoll, man saugte jedes kleinste Detail in sich auf. Ich war zwar Mitglied in einem Fanclub namens Star Wars Fan Association German Jedi, und bezog regelmäßig das Clubmagazin Corellian Chronicle, doch irgendwann Mitte der 80er Jahre löste sich der Club in Wohlgefallen auf und fiel dem Dunkel der Geschichte anheim. Und in den Medien fand in jenen Tagen die Saga generell nicht mehr statt.
Heutzutage ist jegliche Information, die man sich zur Saga erwünscht, nur einen Mausklick entfernt, was die Gefahr in sich birgt, dass es zu einer gewissen Beliebigkeit führen kann.
Damals war man absolut begeistert, wenn man Videospiele auf der legendären Atari 2600-Konsole wie dieses spielen konnte:
Heute wird man dafür bestenfalls noch ein mitleidiges Lächeln ernten, wahrscheinlich aber nicht mal das, Fotorealismus ist nun angesagt.
Damals kam der erste EU-Roman Die neuen Abenteuer des Luke Skywalker schlichtweg einer Sensation gleich, aktuell können wohl allein die größten Literaten auch nur ansatzweise schätzen, wieviele Bücher bis heute den Markt geflutet haben.
Epilog: Wie blicke ich heute auf fast 40 Jahre Fan-Dasein zurück?
Tief befriedigt, ist hier die wohl angemessene Antwort. Glücklich, in einer Zeit geboren worden zu sein, die es einem ermöglichte, die Saga vom ersten Augenblick an erleben und begleiten zu dürfen. Auch wenn man heutzutage die Befürchtung haben muss, das Ende der Kinofilme aufgrund des eigenen greisen Alters nicht mehr erleben zu können, ist man auf der anderen Seite doch beruhigt, dass Star Wars eine goldene Zukunft vor sich hat, die ein langsames Siechtum für zumindest sehr viele Jahre ausschließen dürfte.
Eine Sequel-Trilogie will beendet werden, ein junger Schmuggler und Schurke wird seinen Weg finden, und dann wäre da (hoffentlich) noch Obi-Wan Kenobi... Obi-Wan...
Doch letzter Punkt ist zum jetzigen Zeitpunkt natürlich pure Spekulation.
Ständig in Bewegung sie ist, die Galaxis weit, weit entfernt...
Am Anfang war der Stormtrooper.
Wir schreiben Ende April, Anfang Mai 1996. Da stand er also in seiner roten Blisterverpackung. Ich wusste nicht was oder wer er ist und noch weniger was der Krieg der Sterne ist. Ich wusste nur das er cool ist und auch die anderen Figuren die nun ein ganzes Regal in unserer Müller - Spielzeugabteilung einnahmen, faszinierten mich sofort. Es war für mich ein klarer Fall. Das ist eine gute Investition meines Taschengelds. (Mein Vater schloss sich dieser Meinung damals übrigens entschieden nicht an). Ich kaufte also im Beisein meiner Oma für 11 DMark meine erste Star Wars - Figur und sollte damit eine Leidenschaft begründen, die bis heute anhält. Ich weiß noch genau, dass ich daraufhin auch den dazugehörigen Film sehen wollte. Die Special Edition kam jedoch, wie ich heute weiß, erst im Frühjahr 1997 in Deutschland ins Kino. Zum Glück hatte ein Freund von mir eine Aufzeichnung der Sat1 - Austrahlung auf VHS, die ich mir ausleihen konnte und von der meine Mutter mir eine Kopie anfertigte.
Aus heutiger Sicht erscheint es witzig, mit wie wenig Erwartung ich an Star Wars heranging. Ich wusste die Actionfiguren sind klasse, aber ich hatte keine Ahnung wie sehr mich dieser Film begeistern würde. Im Nachhinein, wünsche ich mir ich hätte sie tatsächlich zu erst auf der großen Leinwand gesehen, jedoch spricht es auch für die klassische Trilogie, dass sie ihren Zauber auch auf einem für damalige Verhältnisse durchaus großen, aber aus heutiger Sicht natürlich lächerlich kleinem Fernseher entfalten konnten. Später schauten meine Eltern und mein Bruder den Film natürlich auch nochmal mit mir, jedoch eine derartige Begeisterung wie bei mir lösten die Filme bei ihnen nicht aus. Mein älterer Bruder mochte die Filme, jedoch waren sie für ihn damals wie heute einfach nur Filme. Für mich waren sie von Anfang an so viel mehr. Sie öffneten eine ganze neue Welt mit Geschichten, die mich in meinem Innersten berührten.
Dieses Universum und proportional meine Liebe zu ihm, wuchs mit jeder Geschichte die ich sah, spielte oder laß. Deswegen finde ich die Frage "Warum magst du Star Wars eigentlich?", die ich in letzter Zeit vermehrt gestellte bekomme, so schwer zu beantworten. Eine finale Benatwortung ist auch jetzt nicht möglich, jedoch ist es für mich eine Mischung aus individuellen, positiven Kindheitserinnerungen und einer inherenten Relevanz der angesprochenen Themen. Jede Kultur erfindet klassische Geschichten und klassische Konflikte immer wieder neu. Dinge wie Helden, Monster, Auserwählte, Prophezeihungen und die Liebe, sind universelle Merkmale der gesammten menschlichen Geschichtsschreibung. Star Wars war einfach in der Lage diese alten Konflikte und Themen auf eine neue Art zu präsentieren und trotzdem relevanter denn je zu sein. So dienen die Filme neben vielen anderen Dingen, auch als eine Warnung vor dem Faschismus und der Gier nach Macht und ermahnen uns, den Wert von Geduld, Freundschaft und die Notwendigkeit eines Gleichgewichts mit unserer Umwelt nicht zu unterschätzen. Aber ich schweife ab.
Ich war damals natürlich nicht in der Lage diese Gedankengänge meinen Mitmenschen so zu erklären, noch war ich mir der mythologischen Tiefe der Star Wars - Filme als 8-jähriger bewusst. Ich mochte die Filme einfach sehr und auch wenn mein Umfeld dies vielleicht nicht immer komplett verstand, akzeptierte man einfach, dass ich im Hinblick auf Star Wars nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Vielleicht auch in dem Glauben es würde schon wieder vorbei gehen. Meine Eltern begünstigten aber auch, dass ich so schnell nicht wieder aus der weit, weit entferntn Galaxis weg wollte. Denn obwohl mein Vater damals den ersten Stormtrooper für eine der sinnlosesten Anschaffungen gehalten und für 11DMArk auch als viel zu teuer erachtet hatte, stellte sie doch nur die erste einer ganzen Menge Star Wars - Figuren und anderem Merchandise da, die dank meiner Eltern den Weg in meine Sammlung fand. Und auch heute noch schenken mir meine Eltern von Zeit zu Zeit das ein oder andere Star Wars - Produkt. Sie scheinen sich also mittlerweile damit abgefunden zu haben, dass es nicht mehr weggeht.
Die Jahre hin zur Veröffentlichung von Die Dunkle Bedrohung wurden mir dadurch leicht gemacht, dass ich mit Jedi Knight 2 (ja, Jugendschutz wurde damals groß geschrieben) und der Shadows of the Empire - Medienkampagne auch weiterhin mit frischen Inhalten versorgt wurde. Episode I wurde von mir dabei komplett als Selbstverständlichkeit angesehen und erschien mir nur die logische Konsequenz daraus zu sein, dass Star Wars ja wirklich toll ist. Das Star Wars schon vor meiner Entdeckung bzw. vor der Special Edition populär gewesen war, andere 15 Jahre auf eine Fortführung der Saga gewartet hatten und ohne die Entwicklungen in der Tricktechnik im Zuge von Jurassic Park auch noch länger hätten warten müssen, war mir damals gar nicht bewusst gewesen.
Das änderte aber nichts daran, dass ich mich auf keinen anderen Film in meinem Leben so gefreut habe wie auf Episode I. Ich war schwer gehypt und dieser Hype wurde durch den ersten Trailer noch deutlich gesteigert. Auch tat die Omnipräsenz von Star Wars in und auf allen Produkten ihr übriges. Wie viele Kellogspackungen ich in kürzester Zeit verschlungen habe, nur um an die Star Wars Beigaben zu kommen, weiß ich nicht mehr, aber es müssen eine ganze Menge gewesen sein.
Es ist vielleicht auch nur meine verklärte Erinnerung aber ich hatte damals das Gefühl alle würden nur auf Star Wars: Episode I hinfiebern. Vermutlich hatten sie aber nur auf die Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 hingefiebert. Die hatte mich damals zwar auch sehr beeindruckt, jedoch war mein Blick auf den 19. August gerichtet. Als ich Episode I dann endlich sah, war ich wie weggeblasen. Ich liebte den Film, ich liebte einfach alles. Ja auch Jar Jar. Vergessen war auch die knappe Vorkritik meines Kiosksverkäufers der Sorte "Freue dich lieber nicht drauf. Der ist unheimlich schlecht". Er hatte, ich war als Kind tatsächlich tief erschüttert, bereits eine Raubkopie des Films gesehen, der bei uns ja leider erst 3 Monate nach den USA anlief. (Gepriesen sei die ONE WORLD - ONE RELEASE - Kampagne zu Episode II)
Ich kam nach den Sommerferien ins Gymnasium und auch da waren alle, auch die meisten Mädchen, in einem Star Wars - Fieber, wie ich es danach nie wieder erlebt habe. Im Rückblick bin ich schon amüsiert, dass es mir damals auch extrem wichtig gewesen war, dass meine (potenziellen) Freunde Star Wars genauso mögen wie ich. Star Wars war einfach ein guter Anknüpfungspunkt für mich. Ich wurde in meiner neuen Klasse auch nicht enttäuscht. Ein neuer Freund war mit seinen Eltern in den USA gewesen und er zeigte mir Bilder aus Los Angeles und Las Vegas. Bei ihnen war alles noch viel krasser. Auch hatte er Actionfiguren die bei uns (noch) gar nicht erhältlich waren. Das war eine gute Grundlage für eine Freundschaft.
Ich blieb auf diesem Level an Enthusiasmus, auch durch den monatlichen Fix Star Wars durch die 1999 gestartete Panini - Heftreihe und die Bücher des Expanded Universe, aber bei den Menschen in meinem Umfeld spielte Star Wars danach nie wieder eine so große Rolle. Ich jedoch war unbeirrbar ein Fan von allem was mit Star Wars nur etwas im Entferntesten zu tun hatte. Es muss auch in dieser Zeit gewesen sein, als ich zum ersten Mal die Ewok - Filme im Fernsehn sah. Auch diese schloss ich sofort in mein Herz und machte sie trotz einiger kanonischen Ungereimtheiten sofort mental zu einem Teil meiner Star Wars - Geschichte. Wer diese Trash - Perlen noch nicht gesehen hat, hat jetzt übringens eine Hausaufgabe.
Es kam Episode II und auch dieser konnte mich begeistern, auch wenn ich merkte, dass mein Freundeskreis diese Ansicht nicht teilte, wurde ich nicht müde auch dieses Prequel vehement zu verteidigen. Im Jahr 2002, reiste ich im Mai auch zum ersten Mal mit meinen Elten nach London und merkte schnell, dass die allumfassende Begeisterung, die mich im Hingang zu Episode I auch in Deutschland so fasziniert hatte und die ich vor Episode II etwas vermisst hatte, auf der Insel ungebrochen war. Es grenzte schon an Folter, all diese Star Wars - Produkte zu sehen, die man natürlich alle gernen mitgenommen hätte.
Dann hieß es wieder 3 Jahre warten auf Episode III. Erstaunlicherweise verflog diese Zeit für mich extrem schnell. Zum einen, weil ich durch die Herr der Ringe - Filme eine Ersatzdroge hatte, aber auch weil ich Spieleperlen wie die beiden Knights of the Old Republic - Spiele oder die Clone Wars - Zeichentrickserie hatte, um die Wartezeit zu verkürzen.
Dann kam der große Tag. Ich hatte mir pünktlich meine Premieren - Karte für Episode III besorgt. Meine Freunde hatten selbiges jedoch verschlafen. Ich machte mich also schon einmal darauf gefasst, alleine in den Film zu gehen. Doch dann war die Macht mit uns. Einer meiner Freunde hatte bei einem Preisausschreiben mitgemacht und hatte doch noch Karten gewonnen und so konnten wir Episode III zum ersten Mal doch gemeinsam schauen. Und was für ein großartiger Film es dann auch noch war. Zwar erschien mir der Fall von Anakin auf die Dunkle Seite ein wenig überhastet und die deutsche Synchro war eine Katastrophe, jedoch konnte dies meine Begeisterung nicht trüben.
Dann kam die lange Durststrecke, die eigentlich auch nur 3 Jahre waren, aber das wussten wir damals ja natürlich noch nicht. Als ich aus dem Kino nach Episode III ging, war ich mir eigentlich sicher, dass wir keinen weiteren Star Wars - Film mehr kriegen werden und wenn überhaupt erst nach dem Tod von George Lucas. Hätte man mich 2006 gefragt, wie ich zu Star Wars stehe, hätte ich zwar gesagt, dass ich immer noch ein Fan bin aber meine Flamme war deutlich kleiner geworden. Ich laß zwar immer noch die Comicreihe aber das Expanded Universe der Bücher interessierte mich nicht mehr. Als es dann hieß, es würde 2008 eine neue Animationsserie kommen, war ich vorsichtig optimistisch. Ich kam jedoch sehr ernüchtert aus dem The Clone Wars - Kinofilm und es überraschte mich im Rückblick nicht, dass ich alleine im ganzen Saal gewesen war. Ich hinterfragte, warum man diese Serie überhaupt machen musste. Wir hatten doch schon Clone Wars und die Comics. Auch Ahsoka erschien mir völlig unnötig und ich fand damals Trost darin, dass sie ja nicht allzulange überleben könne. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich der Serie dann doch weiterhin eine Chance gegeben habe, da sie tatsächlich immer besser wurde und auch Ahsoka störte mich immer weniger. Im selben Jahr bekamen wir dann natürlich noch The Force Unleashed, welches damals clever als G-Canon vermarktet wurde, aber neben einigen spaßigen Technikspielerein, eigentlich kein sonderlich überragendes Spiel war. Ich mochte es aber trotzdem und würde mich auch heute noch über einen dritten Teil freuen.
Dann kam der Tag der alles verändern sollte und meine Flamme für Star Wars auf ein neues entfachen sollte: Der 30. Oktober 2012. Ich weiß noch genau, wie ich die Nachricht über den Verkauf an Disney und die Produktion der neuen Episoden laß und meinen Augen nicht glauben konnte. Ich rannte sofort ins Zimmer meines Mitbewohners, um ihm die guten Nachrichten zu überbringen und ihn an meiner Euphorie teilhaben zu lassen. Es funktionierte ehr mittelprächtig, tat meiner Freude über eine baldige Episode VII aber keinen Abbruch.
3 Star Wars - Conventions später war es dann auch endlich so weit. Das Erwachen der Macht stand an. Plötzlich war Star Wars auch wieder in aller Munde und auch meine Freunde, die sonst Star Wars nicht so viel abgewinnen konnten, wollten mit mir in Episode VII um sich ein Bild zu machen. Als wir aus dem Kino kamen waren wir alle geflasht und ich glaube auch, dass das genau das Gefühl sein sollte das der Film erreichen wollte. Ich fand ihn unterhaltsam und während ich ihn sah auch gut, aber er ist aus meiner Sicht dennoch der mit Abstand schlechteste Star Wars Film. Ich möchte hier gar keine große Filmrezension schreiben, aber J.J. Abrams hat es mit den Referenzen und Anspielungen so weit übertrieben, dass neue Ideen in den Hintergrund gerückt sind. Episode VII funktioniert eigentlich nur dann, wenn wir in Nostaglie schwimmen wollen und mit der Hoffnung, dass da noch etwas kommt das allem einen Sinn gibt und erklärt. Es gibt tatsächlich keinen Film bei dem ich so viele Fragen im Vorhinein hatte wie bei Episode VII, die dann nicht nur nicht beantwortet wurden, sondern auch noch durch neue Fragen ergänzt wurden.
Ein weiteres Jahr und eine weitere Celebration mit Kexikus später, bekam ich dann endlich den Star Wars - Film den ich sehen wollte. Rogue One ist für mich das Sinnbild dafür, was man alles noch im Star Wars - Universum auch ohne einen Skywalker erzählen kann und der Beweis dafür, dass Unkenrufe der Sorte "Abnutzungserscheinung durch jährlichen Star Wars - Film" aus meiner Sicht unbegründet sind. Auch wenn ich auch hier noch Verbesserungspotential sah, blicke ich der Zukunft von Star Wars positiv entgegen und freue mich auf Die Letzten Jedi. Denn eins ist mir über die Jahre bewusst geworden. Ich liebe Star Wars auch gerade der Vorfreude wegen. Diese Freude, erste Bilder oder einen ersten Trailer zu sehen, ist oftmals ähnlich groß wie den fertigen Film dann zu sehen. Kein Star Wars - Film kann natürlich das Gefühl wirklich reproduzieren, dass ich beim ersten Schauen der Original Trilogie empfand. Aber der Weg hin zu einem neuen Filmen strotzt nur so vor Potential. Alles was man sich erhofft ist möglich. Es ist dann gar nicht wichtig ob er alle Erwartungen erfüllt, aber das Wissen dass da bald etwas großartiges auf uns zu kommt, ist das beste am Fan sein.
Tja, da kann man schon neidisch werden, wenn der Kollege vom Krieg der Sterne erzählt. Wie gerne wäre man selbst dabei gewesen, als die Saga begann. Aber solange Zeitmaschinen ein Produkt der Fantasie bleiben, wird mir dieses Vergnügen nicht vergönnt sein. Wie kam ich denn überhaupt zu Star Wars. Diesen einen Tag an dem ich im Kino war Fan wurde, gibt es bei mir nicht. Tatsächlich begann mein Fan-Dasein weit entfernt von jeglichen Kinos. Am ehesten lässt sich vermutlich sagen, dass mich Spielzeug zur Saga gebracht hat. Angefangen hat es mit LEGO, weiter ging es mit Videospielen. Aber beginnen wir von vorne…
Geboren wurde ich in jenem Jahr 1994, als die Special Edition und die Prequel Trilogie angekündigt wurde, nicht dass ich davon irgendetwas mitbekommen hätte. Meine Eltern konnten und können mit Star Wars nichts anfangen und so ist es wenig verwunderlich, dass es komplett an mir vorbei ging als die Saga auf die große Leinwand zurückkehrte.
Zu meinem ersten Kontakt mit Star Wars kam es erst im Sommer 2002. Es war mein Geburtstag als mir jemand ein LEGO-Set schenkte: Tusken Raider Encounter. Ich hatte keine Ahnung um was es sich dabei handelte, das Set wanderte relativ schnell zerlegt in die Einzelteile-Kiste. Es sollte noch einige Jahre dauern, bis mich die Saga in ihren Bann schlug. Die Filme liefen zwar auch damals schon jährlich auf Pro7, aber warum hätte ich diesen Weltraum-Schrott bitte schauen sollen? So einen Mist brauchte ich doch nicht – dachte ich zumindest…
Wir gehen drei Jahre in die Zukunft: 2005, wieder mein Geburtstag. Dass die Saga in diesem Jahr mit Episode III abgeschlossen war, wusste ich nicht. Nur die LEGO-Sets, die es gab, die waren irgendwie doch cool. Und dann war da natürlich noch LEGO Star Wars: Das Videospiel. Ein LEGO Spiel – viel besser konnte es eigentlich gar nicht werden. Was genau mich zum Umdenken bewegt hat, weiß ich nicht mehr. Vielleicht war es ein Freund, den ich auf der weiterführenden Schule fand und der schon lange Fan war. Oder es waren wirklich einfach die LEGO-Sets, die mir gefallen haben, oder das Videospiel. Ich weiß es wirklich nicht, aber so standen diese Dinge schließlich an meinem 11. Geburtstag auf dem Geschenketisch. Mein Fan-Dasein hatte langsam begonnen.
Wieder ein Jahr später: Ostern 2006. Wie jedes Jahr lief die Saga auf Pro7 (natürlich noch ohne Die Rache der Sith). Meine unbegründete Abneigung gegen die Filme war verschwunden und so kam ich zum ersten Mal in meinem Leben in den Genuss eines Star-Wars-Films. Der Fernseher im Wohnzimmer war natürlich von den Eltern belegt, wahrscheinlich lief Tatort. Und so saß ich alleine im Nebenzimmer vor einem winzigen Röhren-Bildschirm und schaute Star Wars. Genaue Erinnerungen an diese Tage habe ich nicht mehr. Dafür hat der kleine Fernseher wahrscheinlich einfach nicht ausgereicht, aber meine Leidenschaft für Star Wars war geweckt.
Im Herbst desselben Jahres hielt ich es nicht mehr aus und kaufte mir die DVD von Episode III um endlich das letzte Kapitel der Saga zu sehen. Dieser Tag sollte besser in Erinnerung bleiben als die anderen Filme: Es war Nachmittag, der Fernseher im Wohnzimmer war frei und so machte ich es mir bequem um Die Rache der Sith zu erleben. Die Handlung kannte ich natürlich schon aus dem LEGO Star Wars Spiel, aber trotzdem hat mich der Film mitgenommen wie kaum ein Anderer das jemals geschafft hat. Da waren beeindruckende Raumschlachten, fremde Welten, epische Kämpfe und vieles mehr. Die Order 66 war eine der wenigen Film-Szenen, bei denen ich je Tränen in den Augen hatte. Kurz gesagt, ich war begeistert. Dieser Tag war es dann vermutlich auch mit dem ich wirklich Fan wurde.
Dass die Saga schon vorbei war und es keine neuen Filme mehr geben würde, störte mich nicht. Ich hatte ja noch so viel zu entdecken. Mein bester Freund hatte diese Spiel, Star Wars: Knights of the Old Republic II – The Sith Lords, und wir würden uns bei ihm treffen und stundenlang durch die Galaxis weit, weit entfernt reisen. Einer von uns an der Tastatur, der andere an der Maus, gemeinsam gegen die Sith. Was heute völlig bescheuert klingt, war eines der besten Spielerlebnisse die ich je hatte und noch heute ist die Knights of the Old Republic Reihe ganz weit vorne, wenn es um meine Lieblingsspiele geht. Es blieben fürs erste die Videospiele, die Star Wars für mich ausmachten. Fast jeden Abend saß ich am PC und stürzte mich gemeinsam mit Freunden in epische Weltraum-Schlachten in Empire at War. Oder es sollte doch etwas persönlicher werden und wir setzten uns selbst mit X-Wing Alliance in Raumjäger-Cockpits. Und natürlich durften auch die weiteren LEGO Star Wars Spiele nicht fehlen. Rundum konnte ich in die weit, weit entfernte Galaxis eintauchen.
Einige Zeit später, im Jahr 2008, wurde mein Horizont noch einmal erweitert: Ich kaufte mir mit Timothy Zahns Treueschwur meinen ersten Star-Wars-Roman. Es blieb nicht der Letzte. Im Gegenteil, es war nur der Anfang. Mit diesem einen Roman begann eine wahre Sammelleidenschaft im Zuge derer ich jegliches Star-Wars-Material, das ich in die Finger bekommen konnte, verschlang. Dieses Franchise war (und ist) für mich so viel mehr als nur die Filme. Ich tauchte ein in Jahrtausende voll von Geschichten, die nur darauf warteten entdeckt zu werden. Das Erweiterte Universum hatte mich in seinen Bann geschlagen.
Bleiben wir aber erst mal im Jahr 2008: Fast pünktlich zu meinem Geburtstag kam ein neuer Film in die Kinos: Star Wars: The Clone Wars. Die Vorfreude war groß, endlich würde ich einen Star-Wars-Film im Kino sehen. Passend zum Geburtstag wurden also alle Freunde eingeladen und gemeinsam ging es ins Kino. Was soll ich sagen… Schlecht war der Film nicht, aber der große Wurf nun auch nicht gerade.
Diese ganze Zeit und die nächsten Jahre waren von einem Auf und Ab in meinem Fan-Dasein geprägt. The Clone Wars konnte mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht so richtig abholen, neue Filme gab es auch nicht und so trat Star Wars zeitweise etwas in den Hintergrund. Aber es gab auch Höhepunkte in dieser Zeit. 2009, an Ostern war ich mit Eltern und Großeltern in der Toskana und wer sich etwas mit den Drehorten der Saga auskennt weiß, dass zwischen Deutschland und der Toskana die Villa Balbianello am Comer See liegt. Dort wurde das Seenland auf Naboo in Angriff der Klonkrieger gedreht. Und das konnte ich mir dann doch nicht nehmen lassen, also machten mein Vater und ich auf dem Rückweg einen Abstecher an besagten See. Und dort die große Enttäuschung: Die Villa wurde renoviert und war geschlossen. Nur ein paar Blicke durch das Fernglas auf von Gerüsten umhüllte Gebäude waren möglich. Aber das Schicksal meinte es gut mit mir, nur eineinhalb Jahre später machten wir wieder Urlaub in Norditalien, diesmal sogar direkt am Comer See. Und diesmal war die Villa auch geöffnet und wir natürlich vor Ort. Es war wirklich beeindruckend. Natürlich ist die Villa Balbianello und der sie umgebende Park wirklich wunderschön, aber zu wissen, dass hier an diesem Ort, an dem ich nun stand Star Wars gedreht wurde, das machte es zu etwas ganz Besonderem. Ich kann diesen Trip wirklich nur jedem empfehlen.
Zeitsprung: Der 30. Oktober 2012. Viele erinnern sich wahrscheinlich noch an diesen Tag, der die Geschichte unserer Lieblings-Saga so grundlegend verändern würde.
Ich musste an diesem Tag aus irgendeinem Grund später zur Schule und so kam ich morgens nichtsahnend auf diese Seite. Und was lese ich da: Lucasfilm wurde an Disney verkauft und es würde neue Filme geben?! Ich war sprachlos. Meine einzige Frage als ich an der Schule ankam: „Warst du heute Morgen schon auf SWU?“ In der Tat, ich war nicht dem es die Sprache verschlagen hatte.
Ab diesem Zeitpunkt ging es eigentlich fast nur noch bergauf. Knapp ein Jahr später kam die Celebration nach Deutschland und natürlich war ich vor Ort. Die Celebration Europe II mag nicht die Ausmaße einer amerikanischen Convention gehabt haben, aber diese positive Energie, die entsteht, wenn Tausende sich treffen um gemeinsam ihrer Leidenschaft nachzugehen, ist einfach euphorisierend. Spätestens jetzt war Star Wars wieder zentrales Thema meiner Freizeit.
Wieder ein Jahr später, im Mai 2014 kam ein weiterer großer Tag: Die Saga lief zum Star-Wars-Tag in den deutschen Kinos. Episode I hatte ich schon als 3D-Wiederaufführung gesehen, Episode II und VI auch auf der Celebration zumindest auf einer großen Leinwand, wenn auch nicht im Kino. Aber jetzt würde ich sie endlich alle dort sehen, wo sie hingehören: Im Kino.
Irgendetwas muss mein Kino damals falsch gemacht haben: Wir saßen mit vielleicht 20 oder 30 Leuten in einem gigantischen Saal. Die große Kino-weite Euphorie blieb damit aus, die Filme kannte ich natürlich auch schon und trotzdem wurde dieses Wochenende zu einem besonderen Erlebnis. Spätestens als am zweiten Tag mit Beginn der klassischen Trilogie der Sternenzerstörer über unsere Köpfe rauschte, war ich sprachlos. So etwas hatte ich in all den Jahren, die ich nun schon ins Kino ging, noch nie erlebt. Ich hatte jetzt endlich eine Ahnung davon, was den Krieg der Sterne 1977 so besonders gemacht hat, und konnte mir doch kaum ausmalen wie es gewesen sein mag diesen Moment im Kino das erste Mal zu erleben ohne zu wissen was kommt.
Fast zeitgleich mit diesem magischen Moment bekam die Vorfreude auf Episode VII aber auch einen Dämpfer. Lange war es vermutet worden, aber erst jetzt offiziell bestätigt: Das Erweiterte Universum war tot. Es ging von vorne los. Ich hatte es schon befürchtet und doch bis zuletzt gehofft, dass es anders kommen würde. Mein geliebtes EU sollte zu den Akten gelegt werden, zu Legenden werden? Und wofür? Für neue Filme? Klar freute ich mich auf die „offizielle“ Erweiterung der Saga aber dafür sollte ich all diese Geschichten verlieren? Konnte Episode VII wirklich besser werden als die Hörspiel-Adaption der Thrawn-Trilogie? Besser als KotOR? Um mich mal selbst zu zitieren: „Freuen kann ich mich über diese Nachricht jedenfalls nicht.“
Es dauerte einige Zeit, bis ich über diesen Einschnitt hinwegkam, bis ich akzeptieren konnte, dass das alte EU – die Legenden – ja nicht weg war. Und so überwog irgendwann wieder die Vorfreude auf die neuen Filme, die neuen Romane, ja alle neuen Geschichten.
Und am 17. Dezember 2015 war es dann soweit: Pünktlich um Mitternacht saß ich im Kino, bereit endlich einen neuen Star-Wars-Film im Kino zu genießen. Wir hatten die besten Plätze im Saal, die Erwartungen waren gigantisch und um Punkt Mitternacht passierte erst mal gar nichts. Die Spannung stieg, der Ärger auf die Kinobetreiber auch und dann endlich, 10 Minuten später in aller Stille das Lucasfilm Logo, natürlich ohne die Fox Fanfare, gefolgt von diesen magischen Zeilen „Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis…“ Und dann STAR WARS. Die Gänsehaut war sofort da. Die anfängliche Euphorie wich im Laufe des Films auch einiger Skepsis und doch verließ ich das Kino glücklich darüber, wie Star Wars fortgesetzt wurde. Aber es waren zwei Stunden, die auch bei mir im Freundeskreis nicht unumstritten sind. Der Weg zum Auto war von Schweigen geprägt, wir mussten erst mal verarbeiten, was wir gerade erlebt hatten. Auch bei mir blieb der Film mit gemischten Gefühlen hängen. Einerseits fand ich Das Erwachen der Macht streckenweise grandios, andererseits hatte mich der Film nicht so gefesselt, wie ich es mir erhofft hatte. Vielleicht spielten hier auch noch die Nachwirkungen des EU-Endes mit oder meine Erwartungen waren einfach von vorneherein zu hoch. Ich weiß es nicht.
In jedem Fall konnte der nächste Film gar nicht schnell genug kommen.
Und so war es dann auch. Am 15. Dezember 2016 saß ich wieder im gleichen Kino bereit für Rogue One: A Star Wars Story. Meine Erwartungen waren sogar noch größer als im letzten Jahr und was soll ich sagen: Sie wurden erfüllt. Ich hatte von der ersten bis zur letzten Minute Gänsehaut. So sehr hatte mich noch kein Film je mitgenommen. Jetzt endlich hatte ich eine Ahnung davon, wie sich der Kollege Anakin 68 und viele andere, damals 1978, im Kino gefühlt haben müssen.
Ich kann nur sagen: Ich bin glücklich Star-Wars-Fan zu sein. Nicht jeder Film wird mir gefallen, auch nicht jede Serie oder jeder Roman. Aber das müssen sie vielleicht auch gar nicht. Star Wars ist so viel mehr als ein einzelnes Werk, Star Wars ist ein Universum, das uns zusammenbringt. Freuen wir uns also gemeinsam auf das was kommt, statt dem hinterher zu trauern was hätte sein können. Fan-Sein soll schließlich Spaß machen.
Und jetzt sind wir auf eure Geschichten gespannt. Wie sahen eure ersten Gehversuche in Sachen Star Wars aus?
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Sehr schöne Fanrückblicke!
Ein wenig zu Star Wars kann man noch aus meinem alten Forum-Profil entnehmen.
Angefangen hat es bei mir in der Grundschulzeit, Anfang der 2000er. Ich kann mich ehrlich gesagt auch nicht mehr erinnern, welcher Star Wars Film der erste war, es müsste aber wahrscheinlich Episode V gewesen sein. Episode IV war 2007/2008 tatsächlich der letzte Film, den ich dann gesehen habe. Zu dieser Zeit wurde ich auch ein richtiger Fan.
Mein erstes Star Wars Spielzeug war eine C-3PO Figur vom Jahrmarkt. Mein erstes LEGO Star Wars Set Jedi Defense II im Jahr 2003. Ein kleines Poster davon hängt bis heute in meinem Zimmer! Da habe ich auch bei einem Kollegen auf der Game Cube die ersten Spiele gepielt. Mein erstes war übrigens ein geliehenes PS1 Spiel, Star Wars Demolition, aber da kannte ich Star Wars noch nicht!
Den Hype 2005 habe ich natürlich noch mitbekommen, war aber doch noch etwas zu jung, um wirklich zu verstehen, um was es dort nun ging. Es war ein beliebter Sci-Fi-Film, die LEGO Sets waren toll, mehr wusste ich nicht damit anzufangen.
2006 hat Star Wars Empire at War und seiner Erweiterung Forces of Corruption meinen Wissensstand erweitert. Jede gespielte Einheit hatte ihre Informationen, jeder mehr oder weniger wichtige Planet wurde erwähnt, ich bekam einen Überblick über die Einzelheiten der Saga. So war dies mein indirektes Lexikon. Bis 2013 spielte ich dieses Spiel, mehr als jedes andere.
Auch Star Wars Battlefront I und II kamen auf meine Spieleliste. Battlefront I war auch das erste Computerspiel, welches ich Online gespielt habe, ohne Steam, ohne Konto.
2007 entdeckte ich dann auch Star Wars Union, im Zuge einer Recherche. Internet hatte ich Zuhause noch nicht, in der Schule suchte ich nach einer Enzyklopädie für dieses beliebte Thema. Zwei Jahre später bemerkte ich erst, auch mit dem neuen Design der Seite, dass diese auch andere Inhalte anzubieten hatte, 2010 wurde ich zu einem der letzten Forenmitglieder, eine Woche vor der Schließung. Doch die Kommentarfunktion ließ die Freude an der Seite nicht verstummen, ich war sehr interessiert an den Inhalten, auch wenn die Aktivität sich im Laufe der Jahre eher etwas zurückgestellt hat.
2007 schien ohnehin "das" Jahr mit Star Wars für mich zu werden. Es kamen einige LEGO Star Wars Sets hinzu, später noch die opulente Annihilator, mein ganzer Stolz.
Auch habe ich bei den Restposten eines Buchladens meinen ersten Star Wars Roman gefunden. "Das Erbe der Jedi Ritter 1", abgebildet mit einem Yuuzahn Vong, dass musste doch spannend werden?! Und gerade dieser Titel ließ mich noch in meiner jugendlichen Phase ein paar Tränen in die Augen schießen, wer dieses Buch gelesen hat, weiß, was ich meine. Und gerade noch als erstes Buch.
(zuletzt geändert am 25.05.2017 um 01:39 Uhr)
Pat Nightwalker
Nach einiger Zeit folgten weitere Bücher, so auch "Der Todeskreuzer", meinem ersten Star Wars Horrorroman, darüber hinaus noch mein erster Horrorroman überhaupt!
Gerade als einen Liebhaber von Zombie-Apokalypsen, immernoch ein Jugendlicher, war dieses Buch für mich Spannung pur!
Stark gefüllt wurde mein Bücherregal trotzdem nicht. Auch hier verweise ich noch einmal auf mein Forenprofil!
Neben den LEGO Star Wars Videospielen kam auch ein Spiel heraus, dass mir auch viel Freude bereitet hat. "The Force Unleashed", mit dem geheimen Schüler von Darth Vader. Mit großer Begeisterung verfolgte ich auch den zweiten Teil der Videospielreihe, über die hier auch berichtet wurde, so auch über das fertige Spiel selbst in einer Rezension. Auch leitete nach dem Ende des Spiels meine Grafikkarte ihr Ableben ein, fasst schon ein Omen für Star Wars Universum, dass doch schon eine lange "Durststrecke" hinnehmen musste.
Ich sah damit eben allmählich ein Abklingen des Star Wars Trends, SWU könnte bald eingestellt werden, bis eben 2012, neben den angekündigten 3D Veröffentlichungen der ganzen Saga, sollte eben die ST herauskommen. 2014 war es nun soweit. Episode VII wurde tatsächlich nicht zu meinem Liebligsfilm. Zu viele Elemente aus der OT wurden für meinen Geschmack übernommen, so dass tatsächlich die Freude an einer Fortführung der Saga nachließ. Rogue One wurde aber für mich ein Lichtblick, so dass die Ablegerfilme wahrscheinlich größeres Interesse in mir wecken werden.
Ich bin über die Entwicklung des ganzen Komplexes gespannt, so auch auf die Zeit nach der ST, wie sich das alles Weiterentwickeln wird.
Zu lang war auch dieser Einblick in mein Leben mit Star Wars, und so bleibe ich das, was ich bin, einer von vielen Fans, die Star Wars in ihr Leben geschlossen haben!
Und auch der kleine Wunsch blieb seit jeher, irgendwann selbst in SWU mitwirken zu können, wäre da nicht die mangelnde Zeit!
Aber wer weiß, die Reise ist ja noch lang, vielleicht wird daraus ja irgendwann ein kleines oder großes Intermezzo!
(zuletzt geändert am 25.05.2017 um 01:39 Uhr)
Pat Nightwalker
Es war Dezember 1996, als ich nach der Schule, nach Hause gehen wollte lief ich an einem Comic-Buch Laden vorbei, da ich meine Klassen Lektüre ''Tom Sawyer'' verlor musste. Ich das Buch ersetzen. Als ich nach dem Buch suchte sah ich Alan Dean Fosters Roman ''Episode 4''. Ich holte mir das Buch. Ich kannte Star Wars schon, durch Tv-Spots, freunden ..., doch es hat mich nie wirklich interessiert. Ich fragte einen Freund ob er mir seine VHS Kassette ausleihen könne, er tat es und ich schaute mir ''Star Wars Episode 4'' am 14. Dezember. 1996, alleine zu Hause an.
Ich war am Anfang skeptisch, doch ich war ein Narr. Der Film war Super, die Figuren, die Planeten, die Sache mit der Macht, das Lichtschwert und Darth Vader. Ich war verliebt, in einen Film . Am nächsten Morgen erzählte ich meinen Eltern was ich sah. Meine Eltern haben nartürlich nichts verstanden. In der schule fragte mich mein Feund wie es war, und ich sagte Es war toll. Er fragte mich ob ich nicht zu ihn kommen möchte um mit ihn Episode 5 zusehen, wir taten es. Es war so Geil. 2 Tage Späater schaute ich mir Episode 6 an.
Ich kaufte mir alles, sei es Spielzeug, Bettwäsche, Bücher, Comics ...
Nach 2 Jahren verlor ich meine an Star Wars, doch alles ich eines Morgen im Radio hörte das es einen neuen Star Wasr Film geben würde, war ich Feuer und Flame. Monate Später sah ich ''Die dunkle Bedrohnung'' im Kino, und ja ich liebte diesen Film (und Jar Jar). Nach Episode 3 konzentrierte ich mich nur noch auf die Schule, Mädchen und Fußball.
Natürlich habe ich zwischen 2005 bis 2013 Comics und Bücher gelesen und mir einige Folgen von The Clone Wars gegönnt.
Als ich am 30. 12. 2012 hörte das Disney Lucasfilm gekauft hat, und das es neue Filme geben wird, dachte ich als erstes Warum ?, Warum Disney. Als ich dann den ersten Star Wars Trailer von Episode 7 sah, war ich wieder gehypt. Als ich noch herausfand das mein Geburtsag (4. Mai) der Star Wars Day war, war ich wieder ein Fan und machte Star Wars (neben Fußball) zu mein Hobby. Ich behielt es mit den Star Wars Day für mich und erwähnte es neben meinen Freunden niemals, da sie sonst wohl denken würden, dass ich damit angeben möchte.
Oktober 2015, ich meldete mich bei Star Wars Union an, und war begeistert und erleichtert das nich nicht der Einzige bin der so mit Star Wars Tickt. Bis heute besuche ich immer noch diese Tolle Seite. 2 Monate später, ging ich mit meinem Cousin ins Kino und schaute mir Episode 7 an, es war in Ordnung, war halt ein Remake von Ep 4, aber es war in Ordnung.
4 Monate später, ich Idiot fuhr zu Schnell auf der Straße und machte ein Unfall, ich lag für ca. 2 Wochen im Koma. Seit dem steht Star Wars für mich noch mehr im Mittelpunkt, also lebe wohl Fußball.
Ich könnte jetzt weiter schreiben, aber es wird Zeit aufzuhören. Mein Fazit: Star Wars ist zurück ! Mit Filmen wie Rogue One hat uns Disney bewiesen das sie mit Lucas Erbe umgehen können.
steven Xixor113
steven Xixor113
Anakin 68
Vielen Dank für diese Beiträge! Ich konnte bis jetzt nur den ersten lesen, deshalb...
@ Anakin68:
Für mich besonders interessant, weil ich sehr an der Perspektive von Fans der ersten Stunde interessiert bin (wohl z.T. aus Neid...). Übrigens eine tolle Idee, die damaligen Charts mit einzubinden. Es gibt keinen effektiveren und eindringlicheren Weg, Zeitgeist zu vermitteln, aber über Musik
Ich kann mich noch ziemlich gut an die Mitte der 90er erinnern, als ich von einem Freund erfuhr, dass die Filme, die ich gerade kennen gelernt hatte, fortgesetzt werden sollten (der feine Unterschied zwischen Sequel und Prequel war mir damals noch nicht geläufig). Was ich gerne wüsste ist: welche Erwartungen hattest du an die Vorgeschichte? Hattest du Bilder im Kopf, Hoffnungen, worauf gründete deine Vorfreude, was wolltest du sehen?
(zuletzt geändert am 25.05.2017 um 02:25 Uhr)
George Lucas
@ George Lucas
In der Tat, die Musik in jenen alten Tagen trug wesentlich zum Zeitgeist bei.
Zu deiner Frage: Ich kann das eigentlich nicht dezidiert beantworten. Das waren damals eigentlich nur verschwommene Bilder, die man vor Augen hatte, vor allem von Anakins Sturz auf die Dunkle Seite, der ja durch die OT in einem gewissen Rahmen vorgegeben war. Ich hatte mir ursprünglich vorgestellt, daß Anakin in Episode I älter sein würde, mindestens im gehobenen Teenager-Alter, und war daher überrascht, einen neunjährigen Knaben vorzufinden.
Und in den 90ern war ich mir auch einigermaßen sicher, daß Anakin schon am Ende von Episode II der Dunkelheit verfällt, und wir in Episode III hauptsächlich Vaders Jagd auf die Jedi und den endgültigen Untergang der Republik und Palpatines Aufstieg zum Imperator erleben.
Gut, ein Teil davon stimmt ja auch, trotzdem hatte ich erwartet, daß man Vaders Verbrechen an der Menschlichkeit in Episode III deutlich ausführlicher behandeln würde, und nicht auf eine Stunde gestaucht, wie es dann am Ende wirklich der Fall war.
Anakin 68
Ein offener Brief an Disney & Lucasfilm von originaltrilogy.com
http://originaltrilogy.com/topic/Our-open-letter-to-Disney-and-Lucasfilm/id/55378
Haarspalter
Also die Gong-Fotoromane habe ich noch hier, alle säuberlich in 2 Klemmordnern abgelegt. Ich habe die sammlung damals mit viel Liebe gepflegt und tues heute noch.
Hier noch ein paar Infos dazu:
Der erste Fotoroman war "Das Imperium schlägt zurück". Er startete paralell zum Kinostart. Nachdem die 52 Folgen durch waren, startete der Fotoroman zu Krieg der Sterne mit ebenfalls ca. 52 Folgen. Als dann Jedi ins Kino kam, folgte auch hier noch ein Fotoroman, der es aber leider nur noch auf rund 30 Folgen brachte. Kurze Zeit später beendete der Gong die Fotoromane komplett...
Ich kam damals durch den Imperiums-Fotoroman zum Gong und blieb ihm viele Jahre lang treu.
Zum Bild vom Comer See: Wenn es mir irgendwie gelingt meine Frau in das Wasser-Taxi zu bringen, werde ich wohl auch zur Villa del Balbianello gehen...
Grausamer Ewok
Sehr schön! Danke dafür. Vor allen Dingen für den Beitrag "Der große Preis". Ich kann mich nicht daran erinnern, ob ich die Fragen in der Kugel damals hätte beantworten können. Die Arme. . Dabei fing alles so gut an. Krieg der Sterne begegnete mir 1977 das erste Mal in einem Bericht vom Stern. Hier gab es die erste große Fotostrecke. Damals war es ja durchaus üblich, das Filme erst ein halbes Jahr oder später bei uns gezeigt wurden. Heute unvorstellbar. Viele kennen sicherlich auch noch das berühmte Cover der Cinema (die heute noch in meinem Besitz ist). Die Vorfreude und Ungeduld wurde immer größer. Mit 12 Jahren, im März 1978 war es dann soweit. Krieg der Sterne auf der größten "Bildwand Europas in 70 mm mit 6 Kanal Magnetton" oder so ähnlich. 36 Meter Breit und 18 Meter hoch türmte sich der Schriftzug vor meinen Augen auf. Übrigens damals nicht üblich im Kinosterben, das es solche gewaltigen Leinwände gab. Zum Glück gab es damals eine gewisse Renaissance der großen Filme auf großer Leinwand. Infiziert wurde ich nachhaltig bei der Szene im Sandcrawler, beim Stimmen und Geräuschgewirr der verschiedenen Droiden. Um auch die Frage von User GL zu beantworten, welche Erwartungen man hatte? Mit 12 stand bei mir noch noch nicht die Story im Vordergrund, sondern eher die Figuren, die Effekte, Raumschiffe, Planeten, faszinierten mich und die Musik und Geräusche, siehe oben. Ich erwartete vielleicht auch etwas Neues in Richtung Kino und Science Fiction. Die ersten Fotos in der Cinema taten ihr Übriges dazu. Wir sind damals mit dem "Phantastischen Film" im ZDF aufgewachsen. Hier liefen 2001, Soylent Green und Lautlos im Weltall in der Dauerschleife. Filme die faszinierten aber eben nur "Star" aber nicht "Wars" hatten. Danach war es um mich geschehen. Ich weiß nicht, wie oft ich noch in den Royal Palast Berlin gerannt bin, um den Krieg der Sterne wieder und wieder zu sehen. Fan der ersten Stunde? Ja, aber ich muss auch zugeben, dass ich die ersten Kenner Figuren, für 3,50 DM erworben, nicht lange in Ehren gehalten habe, weil dann plötzlich andere "Figuren" wichtiger wurden. Na, ja, 20 Jahre später habe ich mir ein paar davon auf dem Flohmarkt nachgekauft und eine neue Sammlung begonnen. Ein paar meiner schönsten Star Wars Momente in 40 Jahren: Die OT in 70 mm gesehen....Mai 1999 TPM in New York gesehen....2000 Ray Park in Dublin bei einer Promotour zu "Power of Myth" getroffen....2005 ROTS Premierenevent mit Konzert in London...2007 erste Star Wars Celebration in London erlebt...2013 Celebration in Essen. Übrigens auch meine Kinder Lucas und Emma....(Leia) konnte ich erfolgreich infizieren. Wenn auch nicht ganz so schlimm . Möge die Macht mit euch sein....immer.
ev9d9
Kexikus
Administrator
@SWU
Vielen Dank für diese tollen Einblicke in Euer Fansein! Da sehe ich viele Parallelen zu mir und wie ich zu SW gekommen bin:
Eigentlich zunächst vom Hörensagen. Mein Vater war in ANH ohne mich und vollauf begeistert. Ich war noch zu jung. Durfte nicht. Er hat mir ganz aufgeregt und lautmalerisch erzählt, wie am Anfang das Riesenraumschiff durchs Bild flog plus die grollenden Soundeffekte. "Das kannst Du Dir ja gar nicht vorstellen!", hat er mir gesagt. Dann hat er vom gesamten Film geschwärmt. Was für eine Folter für mich, den kleinen Cineasten; so musste ich mich ganze drei Jahre gedulden, bis ich dann Episode V im Kino sehen durfte!
Eine Offenbarung!! Noch nie ein Film (außer IV) wurde so groß gedacht wie V! Als Spielzeug hatte ich den Millennium Falken im Selbstbauset. Den habe ich aus Faulhaut allerdings erst 1990 zusammengebaut.
Okay, dann EP 6, 1983. Den Film fand ich auch super. Allerdings fiel mir damals schon seine Routiniertheit und das episodenhafte Abspulen auf. Durch den Hintergrund meiner Eltern bin ich schon früh mit Filmanalysen in Kontakt gekommen. Auf jeden Fall war ROTJ auch ein wunderbares Erlebnis, so kurz vor Weihnachten.
Dann war ja bekanntlich 14 Jahre Pause bis zur SE, die ich mir in der langen Filmnacht ansehen durfte. Das erste Mal ANH im Kino gesehen, wenn auch nicht im Original. Hier hat sich schon ein kleiner Kreis geschlossen zum Legendenbericht meines Vaters 1977. Natürlich kannte ich ANH schon aus dem Free TV. 1990. So richtig gepackt aber hatte er mich da nicht. Also, es war schon ein toller Film, aber es gab eine medienbedingte Diskrepanz zwischen dem euphorischen Bericht meines Vaters und meinen eigenen Eindrücken aus dem 40 cm Fernseher.
Dann zwei Jahre später TPM, der mich wirklich positiv abgeholt hatte. Die PT. Jeder Film war super! EP 2 am schwächsten, aber immer noch sehr gut. Dann fing ich an, auf SWU mitzulesen und die Nachrichten. Meine ersten EU Romane gelesen. Allerdings nur eine Handvoll.
Dann TFA, den ich zunächst euphorisch aufgenommen hatte, doch dann immer kritischer sah.
Mehr EU nach TFA. Seit 2016 dann auf SWU unterwegs. Bin gerne hier und plausche mit Euch über meine Leidenschaft!
@Steven xixor113
Allles Gute zum Geburtstag nachträglich, mein Freund!
(zuletzt geändert am 25.05.2017 um 11:42 Uhr)
MaYo
Grausamer Ewok
1993. Im Kino: „Jurassic Park“; im Kassettenrekorder: David Hasselhoff; im Videorekorder: „Disney´s Aladdin“; an der Wand: „Die Dinos“; auf dem Schreibtisch: Ausgaben von „Micky Maus“.
Heute wünschte ich, ich könnte „Es war Liebe auf den ersten Blick“ sagen. War es aber nicht. Ich musste lange von einem Freund überredet werden, mir seine VHS-Aufzeichnungen anzusehen, dann hat er mir auch noch RotJ als erstes gezeigt (selbstredend nichts verstanden und zu Tode gelangweilt). Mein Ding damals war Disney; ich schwelgte in Animationsfilmen wie „Aladdin“ und „Die Schöne und das Biest“. Einige Zeit später holte ich aber die anderen beiden SW-Filme nach und habe vor allem TESB bis heute als emotionales Filmerlebnis in Erinnerung behalten. Wenn ich aber ehrlich mit mir selbst bin, muss ich folgendes ganz offen gestehen: es waren nicht primär die Filme selbst, die mich zum Fan gemacht haben. Von Filmkunst und deren Theorie hatte ich damals keine Ahnung, und auch wenn sie mich durchaus auf einer naiv-unschuldigen Ebene erreichten, so war es vor allem die Gelegenheit, etwas mit meinem damals besten Freund teilen zu können. Dazu kam, dass sie mir eine Welt boten, in die ich fliehen konnte, und auf die ich mich freuen konnte, während ich in der Schule hockte.
1994. Im Kino: „Der König der Löwen“; im CD-Player: „United“ von Prince Ital Joe feat. Marky Mark; im Videorekorder: „Jurassic Park“ (endlich!).
Mit dem Blick des Gute-Nachrichten-Überbringers erzählte mir mein bester Freund von einem Artikel, der zukünftige Filme ankündigte. Seine Position und die aufregende Geschichte selbst ausschmückend und überhöhend, erzählte er von einem ersten Bild aus dem neuen Film – man würde nach Hoth zurückkehren. Tatsächlich benutzte der Artikel ein production still aus TESB. Aber die Tagträumerei fing an (bzw. ging weiter) und schon saß ich an Nachmittagen am Schreibtisch und erfand meine eigene Vorgeschichte für die OT. Unter anderem: Anakin wohnt, als Teenager, mit seinen Eltern auf Tatooine – als eines Tages ein AT-ST auftaucht und sein Haus in Schutt und Asche legt.
1997. Im Kino: „Das Fünfte Element“ (So wird Coruscant aussehen!); „The Lost World: Jurassic Park 2“; im Videorekorder: „Independence Day“; an der Wand: „Star Wars Special Edition“; auf dem Schreibtisch: die „Cinema“ und das „Offizielle Star Wars-Magazin“; zur Untermiete in Kopf und Herz: meine erste große Liebe, auch sie Fan.
Der selbst gebastelte Countdown an der Wand erreichte die einstelligen Zahlen und die Special Edition kam in die Kinos. Deutsch-Lehrer erwischte mich mit Star Wars-Mini-Buch unterm Tisch und las es laut vor. Star Wars auf der großen Leinwand? Grandios. Ich war erstaunt, wie anders ein Film wirken konnte, den ich in- und auswendig kannte. Gleiches galt für TESB: als Yoda Lukes X-Flügler aus dem Sumpf hob und Johnnies grandiose Musik dazu erklang, merkte ich, wie ein Kinofilm 17 Jahre später immer noch wirken konnte. Große Kunst. RotJ war dann auch schön, aber eher Pflichtprogramm.
George Lucas
1999. Im Kino: „Das große Krabbeln“; im Radio: New Radicals, „You Only Get What You Give“; an der Wand: das Episode I-Teaser-Poster; im Fernsehen: “TV Total”; und ansonsten eine komplett versagende deutsche Nationalmannschaft.
Im Mai: morgens aufgestanden mit dem Wissen, dass die Welt nun um einen weiteren SW-Film reicher war. Auf dem Küchentisch die “Rheinische Post” erblickt, mit Obi-Wan, Qui-Gon und Anakin auf der Titelseite. Wow, auch die hat´s erwischt. Erste Unkenrufe aus den USA konsequent ignoriert, nur das Positive wahrgenommen. Mit verkrampftem Finger über der Aufnahmetaste meines VHS-Rekorders vor dem Fernseher gesessen, als Pro7 den Trailer ausstrahlte.
Im August: Pro7-Moderatorin Susann Atwell über den Film: „Bilder aus dem Computer und Dialoge platt wie Pizzateig“. Was weiß die schon! An einem verregneten Freitag-Nachmittag machte ich mich auf den Weg ins Kino. Die ersten Minuten des Films: wow, es passierten Dinge, die ich noch nicht auswendig kannte. Aufregend! Als unsere Helden (und Jar Jar) Wattos Laden erreichten, zerbrach irgendwas in mir. Ich saß buchstäblich im falschen Film. Unerträglich albern, seelenlos, kaltes Spektakel. Die zweite Hälfte bestand aus der Hoffnung auf etwas Positives, die aber nicht erfüllt wurde. In der Folgezeit dominierten Verdrängung und Selbstbetrug, ich ging noch drei weitere Male ins Kino (vielleicht um sicher zu gehen). An die Zeit und die Vorfreude erinnere ich mich sehr gerne zurück, an den Film selbst nicht.
Den Rest der Prequels habe ich allerdings in besserer Erinnerung, als aus meinen Kommentaren hier hervorgeht. An AotC hatte ich große Freude: fokussierter, ernster und berührender. Auch Natalie Portman - Oh Muse meiner Teenager-Jahre! - hatte mehr zu tun (und zu zeigen). Auf dem Heimweg euphorisiert: geht doch! Ansonsten erinnere mich gut an die Hyperspace-Vorschaubilder der offiziellen Seite sowie die Story-Spekulationen von SWU. RotS war selbstredend ein Erlebnis, das mich aber irgendwie ratlos und traurig zurückließ. Ich konnte die finalen Ereignisse gar nicht richtig wahrnehmen und einordnen, weil vor allem das Mustafar-Duell so seltsam überladen war. Dann ging es Schlag auf Schlag; Lucas fiel ein, dass er ja noch relevante Dinge zu erzählen hatte. Die inhärente tragische Kraft, die Wucht des Films die allein durch seine Position innerhalb der Saga entstand, haben dann aber doch einen großen, zufrieden stellenden Film hervorgebracht. Nach etwas mehr als zwei Stunden war nicht nur die Saga vorbei, sondern auch ein prägender Abschnitt meines Lebens.
2005-2012: Star Wars geriet zur Hintergrundmusik. Der Großteil meiner Fan-Devotionalien war bereits auf dem Flohmarkt verkauft; Bei „Clone Wars“ und alles weiterem gehörte ich nicht mehr zur Zielgruppe. Auch SWU verlor mich als regelmäßigen Besucher.
George Lucas
2015. Im Kino: „Mad Max: Fury Road“; im CD-Player: Ghostpoet; im wieder auferstandenen VHS-Rekorder: Star Wars-Trilogie, 1996er THX-Version; an der Wand: Tom Chantrells „Style C“ Star Wars-Poster; auf dem Schreibtisch: Virginia Woolf, Joseph Conrad, Sigmund Freud (Abschlussarbeit…). Aber seitdem wieder vermehrt Star Wars.
Die Euphorie, die sich seit 2012 aufbaute, wurde einige Monate vor der Premiere langsam geerdet. Ich ahnte, dass mich kein Meisterwerk erwarten würde. Als im Oktober das offizielle Poster veröffentlicht wurde und darauf eine Art Todesstern zu sehen war, war die Richtung klar. Im Verlauf des Films kamen hin und wieder ernüchternde Momente: die Rathtar-Sequenz fühlte sich fremd an, der Trenchrun war ein Zitat zu viel, Finns Humor war stellenweise zu viel des Guten, der Abgang Phasmas ein Witz, und die mangelnde Vermittlung des Zustandes der Galaxis nach Episode VI verwirrend. Dennoch machte der Film auch vieles richtig, und seine Stärken überwogen so weit, dass ich eine positive Bilanz zog. Das Mysterium um Luke zog mich wieder voll in diese Welt hinein und hält mein Interesse bis heute wach. Rey ist eine tolle neue Figur und mit Daisy Ridley phänomenal besetzt. TFA hat vieles wiederentdeckt, was den Charme der OT ausmacht, dabei sogar einen eigenen entwickelt, und dadurch den Umstand kompensiert, dass es an vielen Stellen nur Imitation ist. Der Tusch am Ende hat für mich den Unterschied ausgemacht: ich habe die bislang beste Schlussszene eines SW-Films gesehen, und mit diesem schönen Gefühl bin ich durch die Nacht nach Hause geglitten.
Die Mitternachtspremiere war ein schönes Erlebnis, sowohl in Bezug auf den Film als auch auf das Drumherum. TFA bescherte mir ein Wiedersehen nach langer Zeit mit meiner ersten Liebe aus Schulzeiten, mit der ich zuvor Kontakt aufgenommen hatte, und die SW genau wie ich immer noch im Herzen trug. Als gute Freunde saßen wir dann im Kino, und die Nostalgie auf der Leinwand vermischte sich mit der des realen Lebens. Sie jubelte wie ein Kind, als der Falke auftauchte; zerschmolz bei Han und Chewies erstem Auftritt; lachte Tränen beim „thumbs up“ (für mich ein Stinkefinger); und vergrub erschrocken und mit Tränen in den Augen das Gesicht in den Händen, als Han starb. Da wurde mir klar, was Star Wars für mich ausmacht und schon immer ausgemacht hat: Gemeinschaft, das Teilen von Erlebnissen, das Wiedererkennen des eigenen Ichs auf der Leinwand und im Gesicht des anderen. Abrams hat das mit seinem TFA wieder ermöglicht, und da die Resonanz auf einen Film aus mehr besteht als nur der analytischen Ebene, hat TFA einen positiven Eintrag in meiner persönlichen SW-Chronik bekommen.
Star Wars ist das Leitmotiv meines Lebens, und ich bin froh, dass es noch eine Weile so bleiben wird.
George Lucas
@Anakin 68:
Ein sehr schöner Zeitgeist-Bericht, in den ich mich wahrlich gut wiederfinden kann! Wir scheinen diesbezüglich sehr ähnliche Eindrücke von damals in Erinnerung behalten zu haben. Musikalisch verbinde ich persönlich die damalige Zeit in erster Linie mit Hits wie "Rivers of Babylon" (Boney M.), "You´re The One That I Want" (John Travolta & Olivia Newton John) sowie mit "Stayin`Alive" (The Bee Gees). Mit großem Entsetzen musste ich gerade feststellen, dass die Hitparaden im Frühjahr 1978 vom "Lied der Schlümpfe" eines gewissen "Vader Abraham" angeführt wurden, dessen Vorname aber aufgrund seiner holländischen Herkunft wohl eher ein Zufall gewesen sein dürfte.
Meinen aller ersten Kontakt mit Krieg der Sterne hatte ich durch das gleichnamige Hörspiel meines damaligen Schulfreundes auf der Schallplatte von Fontana. Danach folgten Sammelbände mit den legendären Einklebebildern. Leider kann ich mich nicht mehr daran erinnern, in welcher TV-Sendung ich die ersten Filmszenen gesehen hatte. Es war jedenfalls die Sequenz mit der Schießerei im Korridor des Todessterns, kurz vor dem Sprung in die Müllpresse.
Und ja: Als Fan von Krieg der Sterne hatte man damals nicht sonderlich viele Freunde. Wie du richtig sagtest, konnte man bei den Mädchen überhaupt nicht damit punkten und die Klassenkameraden, die sich dafür begeistern konnten, ließen sich bei mir nicht einmal an einer Hand aufzählen.
Den Film selbst hatte ich erst später auch in einem kleinen Stadtkino gesehen, dessen Vorstellung eher mäßig besucht war. Am meisten hatte mich damals der Sandcrawler, die Jawas und die Tusken beeindruckt. Insgesamt muss es wohl Tatooine gewesen sein, dass mir atmosphärisch - vermutlich wegen seinem Charme einer Western-Stadt, am vertrautesten erschien. Dass der Film jemals fortgesetzt werden könnte, hielt ich damals für kaum vorstellbar. Ich glaube, ich hatte erst viel später erfahren, dass es eine Fortsetzung geben würde. Insgesamt hatte Krieg der Sterne damals zum Zeitpunkt seines Erscheinens eher den Charakter eines Underground-Films. Der eigentliche Kult entstand vermutlich erst später durch das Merchandising und durch das Expanded Universe.
(zuletzt geändert am 25.05.2017 um 18:39 Uhr)
DerAlteBen
@ DerAlteBen
Ja, unsere Star Wars-Historie weist schon einige Parallelen auf, allerdings hatte ich das "Lied der Schlümpfe" inzwischen erfolgreich verdrängt.
Musikalisch toll war auch die Zeit zwischen TESB und ROTJ. Neue deutsche Welle, New Wave, Synthie-Pop, sowas wird heute gar nicht mehr hergestellt.
Anakin 68
@Anakin 68:
Für wahr. Genau genommen bot die Musik der späten 70er nichts Aufregendes mehr. Die Disco-Welle war abgeebbt und der Glam-Rock von T-Rex, Slade oder Genesis lag in den letzten Zügen. Den einzigen Lichtblick zu dieser Zeit bot das Album "Die Mensch-Maschine" von Kraftwerk, das im selben Jahr wie Krieg der Sterne erschienen war und das den später aufkommenden New Wave und Synthi-Pop vorwegnahm. Zwischen `80 und `83 kamen dann wirklich neue Dinge wie OMD, Depeche Mode, Tears for Fears oder Human League auf, die das Folgejahrzehnt nachhaltig verändern sollten. Ich bin sehr froh darüber, diese musikalische und filmische Innovation miterlebt haben zu dürfen.
(zuletzt geändert am 25.05.2017 um 20:10 Uhr)
DerAlteBen
Für mich war als 86er Jahrgang mit einem 11 Jahre älteren Bruder Star Wars von Anfang an da. Ich kann mich an keine Zeit erinnern an der ich nichts darüber wusste oder das einschneidende Erlebnis einer ersten Sichtung mit der ich zum Fan wurde. Wirklich bewusst war es die Sat1 Erstausstrahlung von 1990 die mich die Filme als Ganzes erleben ließ, aber davor hatte ich schon Bilder im Kopf. Und auch wenn mich altersbedingt die "Ghostbusters" zu dieser Zeit mehr beschäftigen (Filme, Spielzeug und Zeichentrickserie) und kurz darauf der Dino-Hype um "Jurassic Park", war Star Wars für mich schon immer dieser Kult, der dann mit der Special Edition verstärkt Nahrung erhielt.
Daher beneide ich in gewisser Weise jeden, der von einem ersten Kinobesuch oder vergleichbaren Erlebnissen berichten kann. Für mich war es irgendwie natürlicher und ich war später über jeden Kumpel schockiert, der das gar nicht kannte. Aber ich leistete da natürlich immer Hilfestellung.
(zuletzt geändert am 25.05.2017 um 19:55 Uhr)
Mein erster Kontakt mit Star Wars war ein Krieg-der-Sterne Comic-Heft (von Ehapa) eines Nachbarskindes im Jahr 1978. Damals war ich vier Jahre alt. Dann war einige Jahre Funkstille, bis im November 1983 einige Klassenkameraden mit dem ROTJ Album von Pannini und den ersten Stickern anrückten - das musste ich auch haben und weckte mein Interesse an dem Film. Um den 10. Januar 1984, mit beinahe zehn Jahren, hatte ich dann das große Offenbarungserlebnis mit "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" auf der großen Kinoleinwand. Danach wurden Kenner-Figuren und -Fahrzeuge gesammelt und ein, zwei Jahre später auch Ep. IV und V auf VHS-Kassette (Raubkopie) geschaut. Um 1986 hatte ich dann "Krieg der Sterne" als ersten SW-Film auf VHS-Kaufkasette erworben. Ein Fachhändler für Braunware hatte diese für damalige Verhältnisse recht günstig im Angebot. Um 1987 konnte ich die gesamte OT auf VHS-Kaufkassette (natürlich im 4:3 Format) dann endlich mein Eigen nennen, wobei EP V und VI auf VHS damals noch wirklich teuer waren.
PS: Krieg der Sterne (1977) Original Intro Deutsch HD: https://www.youtube.com/watch?v=JqdlXTZML0A
(zuletzt geändert am 25.05.2017 um 23:55 Uhr)
Skytalker
Anakin 68
Rieekan78
DerAlteBen
Anakin 68
DerAlteBen
@ Rieekan78
Ich auch, und zwar gerne!
#FeelgoodMusic
https://www.youtube.com/watch?v=xFrGuyw1V8s
Anakin 68
@ Anakin 68, Rieekan 78: Es gab aber auch coole, funkige Disco-Nummern, mit lässigen Space-Outfits: https://www.youtube.com/watch?v=hnhlYcnGo-k
Und daran kann sich wohl auch noch jeder erinnern:
https://www.youtube.com/watch?v=Cj93g_fKlxM
Sogar Bandleader James Last hat damals schon gewusst, was gute Musik ist!
https://www.youtube.com/watch?v=n2hWgSH4v_s
Skytalker
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