Ben Mendelsohn hat sich im Rahmen eines Interviews mit dem Collider über Rogue One ebenso unterhalten wie kommende und vergangene Projekte. Viele der Informationen zu Rogue One sind bereits bekannt - doch insbesonders eine Passage über die Variabilität des Films ist absolut bemerkenswert:
Ich habe von einigen Leuten, mit denen ich gesprochen habe, vernommen - und da könnte ich falsch liegen - dass man bei den Dreharbeiten an den Sets verschiedene Abfolgen durchgegangen sei, sodass man beim Schnitt...
Ja, absolut, total! Wir hatten in der Tat viele verschiedene Herangehensweisen an alle möglichen Szenarien, wir hatten verschiedene Optionen davon. Sollte man sich jemals zu diesem Schritt entscheiden, gäbe es eine Vielzahl verschiedener Wege, diese Sachen anzugehen. Da ich gewissermaßen die wesentlichen Szenen gesehen habe, weiß ich, dass es sehr verschiedene Optionen im Falle von mindestens vier wesentlichen dieser Szenen gegeben hat.
Im Wesentlichen kann man also sagen, dass eine völlig andersartige Version des Films besteht, die man wie eine alternative Schnittversion des gesamten Films durchziehen könnte.
Exakt, mit enormen Unterschieden innerhalb von, ich würde sagen, zwanzig oder dreißig dieser Szenen.
Krass!
In der Tat gäbe es enorm abweichende Alternativversionen.
Das restliche Interview könnt ihr beim Collider nachlesen.
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Zeb The Rebel
Chrissi
Shtev-An Veyss
Tydirium68
Anakin 68
Eine Alternate cut Version würde mich schon interessieren. Und zwar in Filmen generell. Da könnten tolle Dinge bei entstehen. Stell ich mir ungefähr so vor wie in der Musik. Durch ein neues Arrangement, Tempi, Instrumentenauswahl etc kann trotz selber Melodie eine ganz andere Stimmung entstehen, die andere Emotionen anspricht. Das sind manchmal sehr faszinierende Erlebnisse weil man sich vorher nichts drunter vorstellen konnte. Besonders wenn man den Schnitt nach verschiedenen Konzepten ausrichtet.
Daddurch würde die Schnittabteilung wohlmöglich auch mehr Würdigung erhalten, wenn man merkt, wieviel kreative Energie da eigentlich hintersteckt.
(zuletzt geändert am 29.12.2016 um 23:20 Uhr)
OvO
Für mich ist diese Information insofern sehr interessant, weil es die Schwäche des Films unterstreicht.
Die eigentliche Grundhandlung von Rogue One (Die Truppe kommt zusammen und will die Pläne stehlen) kann nicht die notwendige Dramatik aufbauen. Seine Stärken zieht Rogue One vor allem durch die Szenen mit Tarkin, Vader und der tollen Raumschlacht am Ende.
Das ist natürlich nur mein Eindruck, aber wie ich in den Kommentar-Meinungen gelesen habe, sahen es durchaus einige Leute ähnlich wie ich.
Wenn man sich auf viele mögliche Verläufe im Film konzentriert und diese auch abdreht, dann ist es für mich naheliegend, dass man den roten Faden der durch das ganze Produkt gezogen werden muss durchaus mal aus dem Auge verliert bzw. nicht das richtige Inszenierungsgeschick anwendet.
Passenderweise wirken bei Rogue One etliche Szenen ziemlich lose, sodass man sie problemlos streichen könnte und es keine Auswirkungen auf die Gesamtbetrachtung hätte.
Die Frage ist, inwiefern hier Edwards involviert war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er zig Wege verfolgen wollte. Wenn ich mir sein "Godzilla" anschaue, sieht der ziemlich aus wie aus einem Guss.
Das schließt dann gleich wieder zum Thema Nachdrehs und Einfluß vom Studio an. Die Diskussion gab es bereits im Vorfeld sehr oft und wir haben immer gesagt, dass man sowas erst nach dem Film beurteilen kann.
Für mich jedenfalls ist Rogue One kein Edwards Film geworden sondern er wirkt tatsächlich mehr wie ein Studio-Film. Das soll nix schlechtes bedeuten. Der Film hat ja durchaus seine Stärken und viele Fans fanden ihn auch super.
Für meinen Geschmack wurde aber viel Potential liegen gelassen und Rogue One fehlt es an einer klaren Handschrift.
TiiN
Thunderfish
@TiiN:
Muss dir hier schon recht geben. Bis auf Jyn hatte keine Figur nennenswerte Charakter-Tiefe und wie die Mission endet, war eigentlich auch jedem klar.
Glaube zwar nicht, dass sie die Raumschlacht am Ende dazugedichtet haben, aber Tarkin tauchte schon relativ früh auf im Film. War ganz klar das erste Highlight für mich im Kino
Denke, dass es der Film von der Story aber sehr schwer hatte. Normalerweise fibert man ja mit, ob die Rebellen es schaffen. Aber wenn man weiß, dass sie es schon geschafft haben, kann man eigentlich nur noch Spannung mit diesem "10 kleinen Jägermeister-Stil" aufbauen. Das Cassin beispielsweise nochmal am Ende zurückkam um Jyn zu helfen auf dem Turm, hat mich im Kino dann schon überrascht.
Könnte mir vorstellen, dass es vielleicht in der ursprünglichen Versionen diesen ShowDown zwischen Jyn und Krennic nicht gegeben hat und das man das ergänzt hat. In einem Trailer steht Jyn einem Tie-Fighter auf dem Turm gegenüber. Da war Krennic dann schon der spannendere Gegener, sollte diese Theorie hier stimmen.
Aber für das, dass an Rogue One mehrfach rumgedockert wurde, ist doch ein ziemlich guter Film herausgekommen. War positiv überrascht und fand den Film besser als Episode VII. Also ob da die anderen Schnitt-Versionen besser waren?
Pepe Nietnagel
Nach dem Kinobesuch schwirrte vor allem ein Wort durch meinen Kopf, und das war "Stückwerk". Rogue One fühlte sich für mich an wie zusammengebastelt, und zwar bezogen auf Akte, einzelne Szenenabfolgen und auch Character Arcs. Mir fehlte in diesem Film der "Flow", den TFA noch weitgehend so gut hinbekommen hatte. Wenn Mendelsohn nun sagt, dass bei den Dreharbeiten teilweise bewusst ganz verschiedene Fragmente entstanden sind, die man beim Schnitt nach Belieben zusammensetzen konnte, dann sehe ich darin eine mögliche Erklärung für meinen Eindruck. Mir ist zwar klar, dass der Schnitt eine, wenn nicht DIE fundamentale Säule für einen funktionierenden Film ist, aber eine zumindest grobe Vorstellung, in welche Richtung man gehen will, sollte man eigentlich schon bei den Dreharbeiten haben.
George Lucas
@TiiN
"Wenn man sich auf viele mögliche Verläufe im Film konzentriert und diese auch abdreht, dann ist es für mich naheliegend, dass man den roten Faden der durch das ganze Produkt gezogen werden muss durchaus mal aus dem Auge verliert bzw. nicht das richtige Inszenierungsgeschick anwendet."
In gewisser Weise ist es das was dann auch zu den großen Nachdrehs geführt hat. Die Masse an Material, deren Sichtung enorm viel Zeit kostete und die vielen Versionen die nur schwer ein einheitliches Bild zugelassen haben.
Allerdings entnehme ich den vielen Stimmen der Verantwortlichen zu der Nachdreh-Problematik schon, dass es in erster Linie auf Edwards Arbeitsweise zurückzuführen war (Stichwort: Guerilla-Regie). Und da es bei "Godzilla" ähnliche Probleme gab (bei denen Tony Gilroy ebenfalls zur Hilfe dazu kam), ist es wohl wirklich nicht angebracht hier von einer Einmischung des Studios auszugehen.
"Passenderweise wirken bei Rogue One etliche Szenen ziemlich lose, sodass man sie problemlos streichen könnte und es keine Auswirkungen auf die Gesamtbetrachtung hätte."
Es ist ein Problem, dass der Film so viele Fässer aufmacht, aber kaum diese Ideen ausspielt. Wirklich konsequent wird das nur bei den Cameos, Gastauftritten (Vader) und Anspielungen betrieben. Die vermeintlichen Hauptelemente des Films bleiben in vielerlei Hinsicht unscharf. Das ist in einigen Fällen mit dem Wissen des Zusatzmaterials (z.B. Catalyst) weniger relevant, weil man damit einige Leerstellen füllen kann.
Aber zumindestens diese Leerstellen, in der Beziehung zwischen Krennic und Galen, sind rein filmisch noch interessant, weil man sie sich als aufmerksamer Zuschauer noch selbst erschließen kann.
In den meisten Fällen bleibt RO hier aber seltsam unscharf. Es gibt zwar hinter jeder Figur eine Idee (was RO grundsätzlich schon vom Blockbuster-Allerlei abhebt), aber diese werden kaum genutzt um dem Film ein eigenständiges Bild zu verleihen.
Dazu kommt ein recht statischer Umgang mit den Figuren in seiner Struktur, die schon deutlich eher in Richtung Prequels schwingt, als in TFA.
"Für meinen Geschmack wurde aber viel Potential liegen gelassen und Rogue One fehlt es an einer klaren Handschrift."
Ich teile diese Einschätzung, aber wie schon weiter oben es andeutete, aus anderen Gründen. Grade in der technischen, wie inszenatorischen Handschrift erkenne ich eindeutig Edwards Stil.
Doch während wir auf der einen Seite eine recht konsequente, und für Star Wars ungewöhnliche, Umsetzung erblicken, ist der Film vollgestopft mit Elementen (Cameos, Gastauftritte, Anspielungen etc.) die diese Andersartigkeit immer wieder auskontern. Da stimmt die Balance nicht.
Und grade von einem Spin-Off habe ich mir einfach mehr Eigenständigkeit erwartet, die RO vermissen lässt. Tatsächlich erwarte ich da von dem Han Solo Film deutlich mehr.
Das ist insofern ärgerlich, grade weil der Film eben dieses Potenzial hatte, während sich TFA mit seiner konzeptionellen Ausrichtung direkt vor Höherem verschloss.
(zuletzt geändert am 30.12.2016 um 00:14 Uhr)
OvO
Das ist beileibe keine Überraschung. Man muss sich doch nur mal ansehen wieviele Trailer und PR Materialszenen nicht im Film enthalten waren. Der allererste Teaser bestand im Grunde nur aus deleted scenes.
- Vader im Death Star
- "I rebel"
- K2SO´s Intro
- Krennic und Vader im Death Star
- Jyn und Cassian die MIT DEN PLÄNEN durch die Schlacht am Strand laufen
- Jyn gegen den TIE Fighter
und und und.
Lucasfilm war ja bekanntlich nicht sehr zufrieden mit dem ersten cut was dann ja zu den extensiven Reshoots führte bei denen ganz offensichtlich fast der komplette finale Akt umgeschnitten wurde.
Natürlich wäre es enorm intressant mal die vorherige Fassung zu sehen mit den aus den Trailern bekannten Szenen, einfach nur mal um einen Vergleich zu haben. Ich fürchte aber das diese in naher Zukunft nicht veröffentlicht werden wird aber die deleted scenes sektion auf der Blu Ray wird sicher intressant - vorausgesetzt Lucasfilm hält nicht wieder die meisten deleted scenes zurück wie sie das bei TFA gemacht haben.
Vadermort
@George Lucas
Da stimme ich dir voll zu.
@Snakeshit
Ich habe es schon unmittelbar nach meinem Kinobesuch von Rogue One in die Kommentare geschrieben, wiederhole es aber an dieser Stelle gerne:
Ich kenne von Gareth Edwards nur die Filme "Monsters" und "Godzilla" und er hat auch nicht wesentlich mehr gemacht. Von daher ist es auch schwierig anhand dieser zwei Streifen einen Stil von einem Regisseur festmachen zu können. Darauf möchte ich mich daher gar nicht versteifen.
Was aber für mich recht eindeutig ist, ist dass "Godzilla" von Edwards wie aus einem Guß wirkte, auch wenn es dort möglicherweise auch inhaltliche Probleme und Diskussionen gab. Das Endresultat passt zusammen und zieht seinen Stil bis zum Ende durch. Ein sehr künstlerischer und atmosphärischer Stil der Erzählung ... sicher nichts für die breite Masse, aber stimmig umgesetzt von Edwards.
Und eben sowas hat mir bei Rogue One gefehlt und vielen anderen offenbar auch. Die Dramatik, dass sämtliche Leute der Truppe sterben, die Kameraschwenks zu den AT-ATs... das war stimmungsvoll und authentisch (wobei mir die AT-ATs in den Trailern ehrlich gesagt besser inszeniert wurden als im fertigen Film)
Jedenfalls haben wir als Resultat diesen Bausteinfilm den man quasi beliebig zusammenstellen und verändern kann.
Seine eigentliche Handlung kann er damit nur schwer spannend vermitteln und es wirkt eher wie ein Mittel zum Zweck.
Dass es daran liegt, weil man weiß wie es ausgeht zählt für mich nicht. Es gibt genug Beispiele aus der Historie welche bekannte Enden stimmungsvoll erzählt haben. Der Weg ist bekanntlich das Ziel .... das beste Beispiel dürfte Titanic oder Schindlers Liste sein.
Ob es am Studio lag oder an Edwards will ich aus den oben genannten Gründen gar nicht beurteilen. Vermutlich von beiden ein bisschen. Ich konnte mir aber nachdem ich "Godzilla" sah auch nicht vorstellen, dass das Filmstudio so einen Star Wars Film möchte. Weil das wäre kein massentauglicher Popcornstreifen geworden und das finde ich recht schade.
TiiN
@TiiN
Das sich der Film zuweilen nicht so richtig weiß was er will, darauf können wir uns im Grunde ja einigen. George Lucas (User) Stichwort "Stückwerk" geisterte bei mir auch noch nach dem Kinobesuch herum.
Und über das Zustandkommen können wir sowieso im Moment nur spekulieren.
(zuletzt geändert am 30.12.2016 um 01:03 Uhr)
Also in mir brennt auch immer mehr die Frage, wie RO eigentlich ursprünglich hätte sein sollen. Der Film hat mir sehr gut gefallen. Als ich nach dem ersten Kinobesuch gehört habe, dass es so viele Reshoots gegeben haben soll (Ich war vor dem ersten Gang ins Kino nicht gut informiert), war ich richtig überrascht.
Aber nach mehrmaligen Anschauen ist mir jetzt auch aufgefallen, dass es einige seltsame Sprünge im film gibt und viele der trailerszenen nicht im Film auftauchen ... (ist natürlich auch eine Möglichkeit, den Filminhalt geheim zu halten
1. Durch die Trailerszenen wird klar, dass der Film ursprünglich am Ende anders abgelaufen wäre. Da fragt man sich dann, ob in der ursprünglichen Version nicht doch ein paar Leute mehr überleben sollten? Oder wie sie in der ursprünglichen Version hätten sterben sollen...
2. In der Mitte des Films kam mir die Handlung etwas zerstückelt bzw. zusammengekürzt vor. Warum haben sich Imwe und Malbus eigentlich genau auf Jyns Seite geschlagen und sie und Cassian vor den Sturmtruppen gerettet? Etwa nur weil Jyn einen Machtkristall um den Hals trug? Oder weil Imwe durch die Macht angeleitet wurde? Und was machte dieser gecrashte X-Wing mitten in der Straße in Jedha City? War das einer von den X-Wings von Saws Rebellen?
Ich habe keine Hoffnung, dass es so etwas wie einen alternativen RO auf der DVD/Bluray geben wird. Das macht doch eigentlich niemand, jedenfalls nicht im großen Stil, weil wenn der alternative Film am Ende besser ist als "das Original", schießt sich das Studio damit doch nur selbst in den Fuß. Aber zumindest eine ausführliche Erläuterung/Erklärung und viele Deleted Scenes wären nett.
Darth Reahu
"Ich habe keine Hoffnung, dass es so etwas wie einen alternativen RO auf der DVD/Bluray geben wird. Das macht doch eigentlich niemand"
Ähm was ? Ich könnte dir so einige Filme nennen von denen alternative Cuts auf DVD veröffentlicht worden sind: X-Men Days of Future Past, Apocalypse Now, Blade Runner, Alien 3, Daredevil, The Wolverine etc.
Das ist beileibe keine Seltenheit.
Vadermort
Hallo, ich weiß das hat hier nichts mit dem Thema zu tun. Vorhin ist die erste Trilogie im TV gelaufen und ich war einfach wieder einmal berührt und das ist nur positiv gemeint. Star wars ist mit Abstand das BESTE was jemals im Fernseher gelaufen ist. Die Rache der Sith war einfach nur das Highlights aller Highlights. Ja, ich musste das einfach los werden.
Scardes
Welches ist der mächtigste Jedi aller zeiten nach eurer Meinung? die meisten behaupten ja yoda, viele sagen auch anikan skywalker andere luke skywalker. Mace Windu stünde auch noch zur auswahl da es ihm gelang als einziger darth sidious zu besiegen im lichtschwertkampf und yoda nicht, aber es gibt gerüchte, dass sich darh sidious extra besiegen lassen hatte wollen, weil er sich anikan als schüler wünschte. Ausserdem hätte yoda darth sidious mit ein bisschen mehr zeit doch noch besiegt. Aber Episode 3 hat es gezeigt OBI WAN KENOBI ist meiner meinung nach mit Yoda der mächtigste Jedi aller Zeiten. Er hat Skywalker besiegt. Ich denke 1. Yoda/Obi Wan Kenobi 2. Obi wan Kenobi 3. Anikan Skywalker 4. Luke Skywalker
wenn man die siths noch betrachtet dann
1.Yoda (eventuell noch obi wan)
2.Obi Wan Kenobi
3.Anikan Skywalker
4. Darth Sidious
5.Luke Skywalker
6. Darth Vader
7. Mace Windu
etc? was denkt ihr?
Scardes
OvO
Hmm...ich sehe da nicht soo das Problem, wünsche mir in der Hinsicht, und da hoffe ich einfach mal, auf jede menge Bonus Material, von einer Star Wars Story....
Ich persönlich werde mir die eh entsp.selbst schneiden...
Da ich Revisited ANH schon für mich eingedeutscht habe, wird es bei RO auch ne Menge Änderungen geben....angefangen von einem Scrolltext
Dem Kinofilm hatte man angemerkt, das er geschnitten war....mein Eindruck ist einfach, entweder war der erste Cut so, miserabel... oder man musste unbedingt das Zeitlimit einhalten...zu brutal, oder einfach nur Shit. Jedoch hat er mir besser wie TFA gefallen.
Cyper
Kurz vorab: Mir hat Rogue One sehr gut gefallen. Ich kam aus dem Kino und wollte am liebsten direkt bleiben und in die nächste Vorstellung gehen. Letztendlich habe ich genau das bekommen, was ich wollte - einen unterhaltsamen Film, der das Universum erweitert. Gekrönt haben dies ein paar sehr beeindruckende Szenen und Shots.
Zu den Themen Gareth Edwards, Nachdrehs und die vielen aufgemachten Fässer:
Ich denke, es ist hier nicht möglich von Gareth Edwards' Stil zu sprechen. Der Mann hat zwei Filme gemacht, die man kennt. Und diese dürften in ihrer Produktion kaum Unterschiedlicher sein. Monsters mit einem Budget von 500.000$, Edwards als One-Man-Production (Regie, Drehbuch, Kamera, visuelle Effekte, etc.) und ohne Erwartungen einer vorhanden Fanbase gegen Godzilla mit einem Budget von 160.000.000$, lediglich Regie und einem dicken Studio, dass auf Gewinn getrimmt ist. Rogue One lässt sich für mich gut bei Godzilla einordnen (Budget, nur Regie, Fanbase, gewinnorientiert). Gegenüber Monsters waren Edwards' Freiheiten bei Rogue One höchst wahrscheinlich sehr stark eingeschränkt. Auch wenn er Star Wars Fan ist, hat er sich an viele Vorgaben zu halten. Er hat nun mal nicht die Position/Akzeptanz/Prestige der ganz großen Regisseure. Es ist nicht "seine" Geschichte. Dies sind alles Gründe, warum es schwer ist, einem Blockbuster überhaupt seinen Stempel aufzudrücken.
Den Hauptgrund für die geschnittenen Szenen und die Nachdrehs sehe beim Drehbuch und Studio. Edwards hat ziemlich sicher nach dem Drehbuch gefilmt. Wenn die Produzenten hinterher nicht damit zufrieden sind (Story), haben sie vor Drehtstart in erster Instanz bereits ins Klo gegriffen. Also kommen die Nachdrehs.
Die vielen offenen Fässer, die bei Rogue One und auch Episode VII als Kritik genutzt werden, sind für mich absolut irrelevant. Zum einen gab es diese auch in der OT und PT. Zum anderen bieten gerade diese offenen Fässer die Möglichkeit, gute Verbindungen zwischen Filme, Serien, Bücher und Comics zu erstellen. Hier wirkt ein wenig die Wirtschaftlichkeit. "Wollt ihr tiefer eintauchen und die Hintergründe erfahren, konsumiert die anderen Medien". In meinen Augen ein nachvollziehbarer Schritt. Und gerade diese Herangehensweise hat uns bspw. TCW beschert. Man hat ein offenes Fass, einen winzigen Dialog aus Episode IV genutzt und Fragen im Nachhinein beantwortet. Das ist auch etwas, das ich am Franchise so schätze. Dieses Prozedere macht Star Wars zu einem Geflecht, bei dem die Hauptfilme "lediglich" die Mitte bilden. Dennoch bleibt alles vernetzt und steht nicht in voneinander abgetrennten Einheiten dar. Das Ergebnis von offenen Fragen bei Star Wars wird zu einem stetigen Ausbau des Universums. Und das wollen wir Fans im Endeffekt doch alle?!
HerrVorragend
@TiiN
Zitat;Seine Stärken zieht Rogue One vor allem durch die Szenen mit Tarkin, Vader und der tollen Raumschlacht am Ende.
Das seh ich leider ganz anders. Insbesondere Tarkin. Fast alle Szenen mit ihm sind Randomlike Fanservice und überflüssig. Für mich unverständlich, warum man CGI-Tarkin soviele Szenen gibt, anstatt es auf ein oder zwei kurze und effektvolle Auftritte zu beschränken.
Das haben sie mit Vader an sich besser hingekriegt, aber warum nur musste das Design des Outfits so billig wirken?
Dann darf ich mich als Fan von Ian McDiarmid outen. Warum setzt man ausgerechnet ihn nicht ein? Er wäre ja prädestiniert für einen Auftritt gewesen, eben um die Arroganz und Überheblichkeit des Imperiums noch deutlicher herauszustreichen. So kams mir ein wenig vor, wir hatten nicht genug Budget für echte Darsteller, weil wir alles in CGI verbraten haben.
Und das ist mMn die grösste Schwäche von Rogue One. Der ganze Used-Look ist wirklich toll, atmet mMn sogar mehr Atmo von E4 als es TFA tat. Daneben wirken die CGI Auftritte eben billig und heben sich negativ vom Rest ab. Ähnlich gings mir mit der Musik. Stellenweise sehr schön, gefiel mir gut. Andere Passagen schrien dagegen wie TV-Trittbrettfahrer eines SW-Hypes. So, wie es beispw. auch billige Indy-Klone gab, die einfach alles Klassen schlechter machten.
Nicht falsch verstehen, insgesamt ging ich zufrieden aus dem Kino raus. Aber gerade der Fan-Service Teil hätte besser integriert werden können. Bail Organa z.B. Da taucht er auf und macht dann auch nichts, was ihn als Figur und Anführer des Widerstands speziell erscheinen lässt.
Heimlicher Star, K2. Der eine Mischung aus Marv und C3PO ist. Die Lacher haben echt gesessen.
Orson war mir für einen Imperialen Anführer irgendwie zu emotional. Das hätte ich nicht erwartet, gerade wenn man Ben Mendelsohn aus Bloodlines kennt. Da war er äusserst durchtrieben, liess sich aber nicht so offen in die Karten blicken.
Das Ende hat dann für die Ausfälle wunderbar entschädigt.
Und bitte in Zukunft auf Neubesetzungen setzen und nicht halbgare CGI. Macht man ja im Solo Spinoff auch nicht.
Fazit, der Film ist in seiner Eigenständigkeit am besten aufgehoben und hätte die meisten Querverweise gar nicht nötig gehabt. Fanservice wirkt stellenweise aufgezwungen.
(zuletzt geändert am 30.12.2016 um 08:55 Uhr)
Wookiehunter
@Wookiehunter
Überflüssig empfand ich die Szenen auch. Aber das betrifft viele Szenen des Films, den User George Lucas so passend als "Stückwerk" betrachtet hat. Daher findet sich dein Problem der schlechten Integrität hier schon wieder.
Diese "Fanservice"-Szenen haben mir als Fan einfach Spaß gemacht, weil ich mit ihnen etwas verbinden konnte. Die Grundhandlung plätscherte hingegen nur so vor sich hin, weil dem Film leider ein starker roter Faden fehlte.
@Vadermort
"Ähm was ? Ich könnte dir so einige Filme nennen von denen alternative Cuts auf DVD veröffentlicht worden sind: X-Men Days of Future Past, Apocalypse Now, Blade Runner, Alien 3, Daredevil, The Wolverine etc."
Meist sind die Extended Cuts bzw. Directors Cuts Schnittfassungen, die der Regisseur so leider nicht ins Kino bringen konnte, weil sie entweder zu lang, zu brutal oder zu komplex für eine Kinoveröffentlichung waren.
Das Problem bei Rogue One sehe ich eher darin, dass es recht viele Schnittfassungen geben könnte und das hinter keiner offenbar eine Person steckt, welche diese unbedingt durchsetzen wollte.
TiiN
Das Problem beim Fanservice sind mMn die Szenen mit den bekannteren Figuren, die zu Statisten werden.
Z.B. fand ich die beiden Verbrecher, die wir später in E4 wieder in dieser Bar in Mos Eisley antreffen werden, äusserst witzig und gelungen.
Aber was sollte der Auftritt von R2 und C3? War weder lustig noch sonstwas.
Ich mein nur, der Film hatte mehr als genug eigentständige Elemente, die ich lieber ausgebaut gesehen hätte. Da macht der Film nämlich einiges richtig.
Wookiehunter
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