EW hatte das Vergnügen, das erste ausführliche Interview mit Rogue One-Komponist Michael Giacchino über seine Arbeit am ersten Stand-Alone-Film zu führen.
Sehr informativ und aufschlussreich!
Sie sind spät zur Crew von Rogue One hinzugestoßen…
Ja, das buchstäblich Letzte, was ich erwartet hätte diesen Monat zu machen, wäre dies gewesen. Ich meine, wir waren tatsächlich gerade in der Urlaubsplanung als ich den Anruf bekam mit der Bitte, zu kommen und mit ihnen darüber zu reden. Zu der Zeit blieben mir noch genau viereinhalb Wochen zum Komponieren. Also war es eine dieser Entscheidungen, wo man sagt, „Tja, na schön…“ Ich habe mit meinem Bruder darüber gesproche, der meinte, „oh, komm schon. Du hast diesen Soundtrack geschrieben seit du 10 warst! Du kannst das.“
Vier Wochen hören sich nicht nach genügend Zeit an.
Nicht wirklich. Aber man arbeitet mit dem, was man hat. Und ich bin niemand, der einen Haufen anderer Komponisten hat, die für mich arbeiten, sondern ich sitze alleine da und mache mich ans Werk. Aber ich bin ziemlich gut darin, mich zu konzentrieren und zur Sache zu kommen. Ich habe den Film gesehen und ich habe ihn wirklich, wirklich, wirklich genossen, und so gab es keinen Mangel an Ideen oder Inspirationen, das steht fest. Die einzige Sorge, die ich die ganze Zeit über hatte, war der Zeitplan. Aber ich habe mir einen Plan gemacht und dachte mir, okay, wenn ich so und so viel an einem Tag schaffe, lässt mir das Zeit, am Ende noch einmal drüberzugehen und Verbesserungen vorzunehmen, falls das nötig ist, bevor es an die Ausarbeitung fürs Orchester geht.
Können Sie erklären, warum die Übergabe von Alexandre Desplat stattgefunden hat?
Ganz ehrlich, ich weiß tatsächlich nicht sehr viel darüber. [Die Filmemacher] sagten zu mir, „willst Du wissen, was passiert ist?“ Und meine Antwort war, „wisst ihr was, wenn das alles vorüber ist, können wir uns hinsetzen, etwas trinken und drüber reden, und dann könnt ihr mir erzählen, was ihr wollt. Ich würde es liebend gerne hören. Aber für den Moment würde ich lieber so tun, als wäre nichts geschehen und alles ist gut, und ich stoße einfach gerade erst zum Team.“ Und die sagten etwas wie „Alles klar, so machen wir es.“ Ganz ehrlich, ich weiß nichts darüber, außer dem, was angeblich "Probleme mit dem Zeitplan" waren.
Wäre es nicht nützlich gewesen herauszufinden, was funktioniert hat und was nicht gut passte?
Mit dem, was mir an Zeit übrig blieb, fühlte ich mich eher wie, „ich will mich nicht in irgendeine Art von Klatsch verwickeln lassen oder herausfinden was falsch gelaufen ist, wenn alles, was wir zur Zeit wirklich machen müssen, darin besteht, dahinter zukommen, wie wir das schaffen, was geschafft werden muss“. Darum habe ich gesagt, dass ich da herausgehalten werden wolle. „Mama, Papa, hört auf zu streiten und lasst mich einfach meinen Job machen!,“ wissen Sie. [lacht]
Haben Sie sich etwas von dem, was er schon geschrieben hatte, angehört?
Ich dachte mir, „nein, das will ich nicht. Ich will nichts, gar nichts. Tun wir es einfach.“ Ich war das letzte Jahr über sehr gespannt darauf, diesen Film zu sehen. Und ich dachte, „oh wow, Alexandre wird wahrscheinlich einen wirklich coolen Soundtrack dafür machen.“ Und ich habe mich ehrlich darauf gefreut, das, was auch immer er geschaffen hat, nur zu sehen und zu hören. Ich hätte niemals damit gerechnet – nicht die leiseste Ahnung hatte ich –, dass ich jemals darin involviert sein würde. Es passierte alles so schnell.
Wie ist es geschehen? Erläutern Sie doch mal …
Ich bekam eines Tages einen Telefonanruf. Ich saß am folgendem Tag im Flieger, weil ich noch zwei Tage hatte, um Doctor Strange in London aufzunehmen. Und am Tag nach meinem letzten Aufnahmetag von Doctor Strange fragte Lucasfilm, ob ich nicht nach Pinewood kommen könnte? Also fuhr ich zu den Pinewood-Studios and traf mich mit allen. Sie zeigten mir den Film. Und mit dem Film im Gepäck bin ich heimgefahren.
Ging es von da an nonstop weiter?
Ich verbrachte das Wochenende mit meinen Kindern und sagte, „wisst ihr was? Die nächsten viereinhalb Wochen werden brutal werden. Aber am Montag fange ich an,“ und am Montag setzte ich mich auch wirklich hin und legte los. Und so kam es: Viereinhalb Wochen später nahmen wir auf.
Ich weiß, was für ein Hardcore-Geek Sie sind. Macht es noch Spaß, wenn man unter so einem Druck arbeitet?
Abgesehen von all dem hat es mir echt Spaß gemacht. Es war wirklich toll, jeden Morgen reinzukommen und auf dem Bildschirm rennende Sturmtruppen zu sehen. Und ich dachte, „das ist eigentlich ziemlich cool …“ Ein Teil von mir war gestresst wegen des Termindrucks. Aber der andere Teil war drauf wie, „dies ist das großartigste Erlebnis überhaupt! Das macht so viel Spaß!“ Also habe ich wirklich versucht, all das Negative oder was auch immer fernzuhalten, damit ich einfach darauf schauen und es genießen konnte. Ich wollte etwas machen, womit ich zufrieden sein konnte – auch wenn ich für gewöhnlich mit nichts von dem, was ich mache, zufrieden bin. [lacht] Aber wie Sie wissen, sollte man es wenigstens versuchen.
Als Sie mit Regisseur Gareth Edwards, mit Tony Gilroy, der für Nachdrehs engagiert wurde, und mit Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy über die Musik sprachen, wonach verlangten die genau? Wie liefen diese Gespräche?
Worüber man letzten Endes spricht, sind einfach die Emotionen. Je weniger man über Musik redet und je mehr über Emotionen, desto einfacher kann ich verstehen, was ich zu tun habe. Nachdem ich ihn gesehen hatte, sagte ich ihnen, was ich über den Film empfand, was ich meinte benutzen zu können, und was ich brauchte. Und wir stimmten alle in diesen Dingen überein.
Ohne zu viel zu verraten, was waren Ihre Eindrücke vom Film?
Es ist in vielerlei Hinsicht ein wirklich großartiger Zweiter-Weltkriegs-Film, und das liebe ich daran. Aber er hat gleichzeitig sehr viel Herz, und das war die eine Sache, die ich einfach nicht ignorieren wollte. Ja, es ist ein Actionfilm, und es ist ein Star-Wars-Film, und er hat all die Dinge, die man erwarten würde und daran liebt, aber ich wollte nicht vergessen, dass es genauso auch ein so unglaublich gefühlvoller Film ist. Das war es, was mich daran richtig angezogen hat. Ich liebe es an Projekten zu arbeiten, die einen emotionalen Kern haben – und zwar keine fabrizierten Emotionen, obgleich es seltsam ist, so etwas zu sagen, [lacht] weil das doch tatsächlich alles ist, was wir machen: Wir fabrizieren Emotionen.
Und welche Emotionen haben Sie dabei empfunden?
Was mir an diesem Film gefallen hat, war, dass er sich nicht falsch anfühlte, sondern echt. Die Gefühle waren real, und ich konnte sie aufgreifen, egal ob es dabei nun um Traurigkeit, Einsamkeit oder anderes ging. All diese Elemente fügen sich in das ein, was wir mit der Musik zu erreichen versuchen. Das war allen wichtig, Gareth und Tony genauso wie Kathy.
Zu Beginn Ihrer Karriere haben Sie kräftige Militärmusik geschrieben, als Sie z.B. an Spielen wie Medal of Honor oder Call of Duty arbeiteten. Gibt es Ähnlichkeiten zwischen dieser Art Musik und Ihren Rogue-One-Kompositionen?
Zweifellos kann man sagen, dass diese Grundstimmung durchaus darinsteckt. Ich habe durch die verschiedenen Medal-of-Honor- und Call-of-Duty-Spiele vermutlich mehr Musik zum Zweiten Weltkrieg geschrieben, als sonst irgendwer. [lacht] Aber idealerweise klingt die Musik eher nach Abenteuerfilm, ohne darüber das aus dem Blick zu verlieren, was am Film und seiner Geschichte wichtig sind. Allzu leicht geht das in allzu draufgängerischen Tönen unter, und ich habe mich sehr bemüht, das zu vermeiden. Dieses Abenteuerliche muss man einsetzen, wenn man es braucht, aber gleichzeitig muss einem klar sein, dass diese Art Draufgängertum eine gefährliche Sache ist.
Welche Inspirationen werden aus Ihrer Musik heraushören können?
Die Musik lehnt sich an Traditionen an, die sowohl John [Williams], als auch George Lucas aufgegriffen haben, als sie den ersten Star Wars entwickelten. George sah sich Flash Gordon an, die alten Kinoserien, und John orientierte sich an [Gustav] Holst und anderen Komponisten, um eine Ausgangsbasis für das zu finden, das er mit seiner Musik mitteilen wollte. Diese musikalische Sprache wollte ich einerseits würdigen, andererseits aber auch etwas Neues damit tun, das zu meiner persönlichen Note passt.
Kathleen Kennedy hat angedeutet, man versuche, sich von klassischen Star-Wars-Elementen zu lösen und z.B. auf den Lauftext zu verzichten. Passiert das auch in der Musik?
Kathy hat auch mir gesagt, man verlange von mir keineswegs etwas zu tun, das schon früher einmal gemacht wurde. Ich finde es wichtig, ich selbst zu sein, aber bei diesem Universum ist alles Teil eines größeren Ganzen. Das war die eigentliche Herausforderung. Der Punkt war nie, dies oder jenes mit hineinzunehmen, sondern gewisse Emotionen aufzunehmen und anzusprechen.
Hatten Sie bei Ihrer Arbeit ein Lieblingsmotiv?
Ich habe es sehr genossen, an Jyns Motiv zu arbeiten und es mit dem Film zu verknüpfen, bzw. es innerhalb des Films langsam zu entwickeln. Es ist ein sehr emotionales, mitreißendes Stück, und das zu erarbeiten war wunderbar. Aktuell gibt es in der Filmmusik diesen Trend, sich so weit wie möglich zurückzunehmen, und es gibt Momente, da stimme ich damit durchaus überein. Manchmal ist es aber auch schön, alles rauszulassen und die 110 Musiker voll aufspielen zu lassen.
Es ist schwierig, Musik in Worte zu fassen, aber können Sie irgendwas über die Elemente in Ihrer Rogue-One-Musik sagen? Ein Teaser, bevor wir sie hören?
Ich erinnere mich, wie ich Don Williams anschrieb, meinen Paukenspieler und rein zufällig John Williams' Bruder. Don hat bisher alles gespielt, was ich je geschrieben habe. Wir arbeiten seit Jahren zusammen und er ist ein solch unglaublicher Paukenspieler. Eine Pauke ist üblicherweise etwas, das, na ja, hier und da einen Akzent setzen kann und in Erscheinung tritt, wenn sie benötigt wird.
Also viele Pauken und Schlagzeuge?
Ich habe ihm eine Woche bevor die Aufnahmen anfingen angetextet und sagte ihm "Don... es gibt verf**** viele Pauken in diesem Film! Und es ist kompliziert und schwierig." Und er sagte nur "Lass mich da ran!" Ich kann mich nicht erinnern, jemals mehr Pauken für einen Film als für diesen geschrieben zu haben. Und Don hat eine unglaubliche Arbeit abgeliefert und sorgt damit für das nötige Gewicht, diesen tollen Anker in einer Menge der Stücke. Das hilft aber auch in den chaotischeren Momenten.
Gibt es noch weitere Instrumente, die eine führende Rolle einnehmen werden?
Ich denke, dass vielleicht auch etwas ätherischere Dinge vertreten sind. Wie man eine E-Gitarre einsetzt zum Beispiel... oder wie man ein paar Synthi-Klänge hinzufügt... Es ist ein symphonischer Soundtrack, jedoch gibt es diese kleinen Akzente, die wir hinzugefügt haben, um mit bestimmten Handlungselementen des Films umzugehen.
Haben Sie viele Elemente aus der Musik von John Williams übernommen?
Ich glaube es gibt ein paar Gelegenheiten, wenn man auf jeden Fall etwas aus der Vergangenheit aufgreifen will. Mir, sogar als Fan, ging es etwa so: "Oh, diese bestimmte Idee wäre toll, wenn wir sie hier verwenden. Das würde ich sehen wollen, wenn ich einen Star-Wars-Film schaue." Als ein Kind, das mit Johns Musik groß geworden ist, und das wegen seiner Arbeit in genau diese Richtung katapultiert wurde, hatte ich eine sehr spezifische Vorstellung davon, was ich verwenden wollte und wie ich es verwenden wollte. Dennoch würde ich sagen, dass die Musik zu 95% neu ist, hier und da aber kleine Momente [von Williams' Musik] beinhaltet. Wenn ich im Kinostuhl sitzen und das hören würde, würde es mir total die Nackenhaare aufstellen.
Konnten Sie an den Imperial March Hand anlegen?
[lacht] Viiieelleeiicht.
Sie wollen es also nicht verraten?
Na kommt, wo ist schon der Spaß, wenn man weiß, was einen erwartet? Ihr wollt doch überrascht werden, oder?
Können Sie die Eröffnungsmusik beschreiben? Verwenden Sie dort Elemente seiner Arbeit?
Hier haben wir es etwas anders gemacht, da es kein Saga-Film ist, keiner der Trilogien. Es ist etwas Eigenständiges und die ganze Idee war von Anfang an, dass es eigenständige Filme sein sollten. Es fängt also etwas anders an.
Was sollen die Leute fühlen, wenn Ihre Musik einsetzt?
Ich denke, sie werden sich zu Hause fühlen.
Der Soundtrack erscheint am 16. Dezember, also einen Tag nach dem Deutschlandstart von Rogue One und kann hier vorbestellt werden.
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Jap, ich freu mich riesig auf diesen Soundtrack. 5% John Williams reichen mir völlig aus, vor allem weil 95% Michael Giacchino auch noch mal mindestens 33% John Williams enthält. Ist schließlich sein Vorbild.
Ich bin sehr gespannt, wie er neue Elemente einbringt und wie dieser Score sich im Film aber auch auf Album macht... und natürlich werden wir den Imperialen Marsch hören
Das liest sich alles so unglaublich gut.
Seit Episode 2 ist es für mich zu einer kleinen Tradition geworden, mir den Soundtrack ein, zwei Tage bevor ich ins Kino gehe anzuhören. Wird diesmal nicht anders sein.
Denke mir, das auf Jedha das macht-Thema angerissen wird und vielleicht das Clone Wars Thema für Saw
Minsk und Boo
George Lucas
Rieekan78
Jetzt bin ich auf die Musik beinahe mehr gespannt als auf alles andere. Trotzdem rate ich (mir selbst) zu nicht allzu hohen Erwartungen. Man wird den Soundtrack schwer an denen der Sagafilme messen können, nicht zuletzt auch wegen der geringen Zeit die Giacchino hatte.
Viele seiner Aussagen freuen mich, "viele Pauken", der Hinweis auf Holst uvm.
Die E-Gitarren gab es auch schon in Ep. II, sollte niemanden erschrecken (ich war im ersten Moment skeptisch, doch dann fiel es mir wieder ein).
Die letzte Antwort "Ich denke, sie werden sich zu Hause fühlen"
Das wäre wunderbar.
Jacob Sunrider
Hans Olo
Sehr undurchsichtig, was Lucasfilm so macht.
Das Credo lautet ja:" Wir holen frische Talente an Bord und lassen sie ihr Ding machen, möglichst frei von Altlasten."
Gut, das ist natürlich eine liberale Einstellung (in der Realität hier wahrscheinlich eher eine Farce).
Ich halte von dieser Experimentierfreudigkeit nicht allzu viel, weil junge kreative oft übers Ziel hinaus schießen und weniger wissen, was NICHT funktioniert.
Dass hinter den Kulissen nicht allzu viel Freiheit herrscht, oder es auch Auseinandersetzungen gibt, finde ich gut. Die Lucas Treatments, das Michael Arndt Drehbuch, der R1 Nachdreh,der Desplat Soundtrack. Irgendjemand (das sollte eigentlich Lucas sein) muss wissen, was Star Wars ist und wie man das macht.
Anscheinend werden allerdings "problematische" Auseinandersetzungen derart beendet, dass die entsprechenden Künstler gefeuert werden?
Eine intensivere Auseinandersetzung damit, was Star Wars ist und ob es so und so funktioniert, ist ja absolut wünschenswert, ist ja auch hier auf SWU immer sehr erhellend.
Dumm ist, dass man bei Lucasfilm wohl hier und da zu spät merkt, dass etwas nicht funktioniert und dann nur noch den Kino-Starttermin im Fokus hat. Drehbuch (TFA) und Soundtrack (R1) sind zu wichtig, um mal eben schnell heruntergekurbelt zu werden...
Rieekan78
Auch, wenn er sich "nicht in irgendeine Art von Klatsch verwickeln lassen" wollte, hört man aus dem Interview klar raus: Da lag mehr im Argen, als nur der Zeitplan.
„willst Du wissen, was passiert ist?“
"wenn das alles vorüber ist, können wir uns hinsetzen, etwas trinken und drüber reden, und dann könnt ihr mir erzählen, was ihr wollt."
„Mama, Papa, hört auf zu streiten und lasst mich einfach meinen Job machen!,“
Da hat es ordentlich gerummst und man ist nicht im Guten auseinander gegangen. Der verschobene Zeitplan war vor dem Hintergrund sogar sehr hilfreich, um als Ausrede zu dienen.
Ich habe mal zu einem anderen Film ein Interview mit Desplat gelesen, und er ist ein sehr professioneller, freundlicher, engagierter und intelligenter Komponist. Er ist nicht der Typ für Jubelschreie, Lobhymnen und Begeisterungsäußerungen. Meine Vermutung: Er passte nicht ins Team, nicht in Disneys "Hey, wir drehen Star Wars, die ganze Welt dreht sich um Star Wars, immer schön lächeln und begeistert sein...." Euphorie. Desplat würde auch niemals sagen "Es ist in vielerlei Hinsicht ein wirklich großartiger Zweiter-Weltkriegs-Film". Für Franzosen ist der zweite Weltkrieg eben nicht ein Abenteuer mit viel Materialschlacht und großartigen Helden gewesen.
Ich habe mal einige seiner Stücke unter die bisher bekannten Trailer von Rogue One gelegt und da waren einige dabei, die absolut perfekt passen würde. D.h. den Stil, die Atmosphäre hätte er locker rüber bringen können. Es ist unwahrscheinlich, dass jemand mit der abgelieferten Arbeit unzufrieden war...
Xmode
@Xmode
Natürlich können trotzdem die Verantwortlichen und Desplat nicht zusammen gekommen sein, auch wenn du seine Musik passend zu den Trailern hinzugefügt hast.
Selbst ein Peter Jackson und ein Howard Shore, die jahrelang zusammen gearbeitet haben, haben sich beim "King Kong" Soundtrack nach kreativen Differenzen getrennt und ein James Newton Howard hat dennoch unter Zeitdruck einen tollen "Ersatzscore" komponiert.
Ich denke eher, dass Desplat mit der Umstellung des Zeitplans, aufgrund der Nachdrehs, nicht zufrieden war. Dann hat es halt nicht gepasst. Ob das Tischtuch zerschnitten ist oder nicht, ist mir da schon fast egal.
Was Giacchino in erster Linie ausdrücken möchte, ist das er komplett bei Null anfangen wollte und weniger von irgendetwas, was auch immer davor war, beeinflusst werden wollte. Ich denke, dass ist höchst professionell.
(zuletzt geändert am 24.11.2016 um 08:42 Uhr)
@ Rieekan78:
Ich finde es immer wieder faszinierend, zu welchen Schlüssen du gelangst
Wenn ein Studio ein "junges Talent" engagiert - und darunter verstehe ich ganz allgemein Leute, die noch keinen großen Studio- oder Franchise-Film gemacht haben - dann verfolgt es damit doch eine bestimmte Absicht, es sendet ein Signal. Die Verantwortlichen geben zu verstehen, dass sie unverbrauchte Kräfte wollen, die frischen Wind in ein Franchise bringen und etwas Neues, noch nie ausprobiertes machen. Wenn das die durch die entsprechenden Engagements nach Außen getragene Absicht ist, dann erwarte ich, dass ein Studio das auch bis zum Ende durchzieht. Es macht doch keinen Sinn, bewusst nach solchen Leuten zu suchen und ihnen eine so große Verantwortung zu übergeben, wenn man kurz vor Schluss dann doch die Reissleine zieht und schnell auf die konservative Lösung umsattelt, weil man plötzlich merkt dass das ja "nicht Star Wars" ist und in Panik gerät. Dann kann man statt Rian Johnson oder Alexandre Desplat doch gleich Steven Spielberg, Ron Howard, Brad Ratner und John Williams engagieren - die gehen keine Risiken ein und liefern altbewährtes Star Wars.
Selbstverständlich brauchen Regisseure und Autoren wie Rian Johnson Freiräume. Der ist in Star Wars natürlich eingeschränkter, als bei den anderen Filmen, die Johnson gemacht hat, weil es hier nun mal eine lange Vorgeschichte gibt. Aber ihn oder andere zu holen und dann kreativ zu beschneiden - und ich habe den Verdacht, dass genau das bei Desplat passiert ist - ist doch eine schizophrene Haltung.
Alexandre Desplat ist ein sehr vielseitiger Komponist. Für mich ist er ein Chamäleon. "Ghostwriter", "The King´s Speech", "The Grand Budapest Hotel" - um nur drei Titel zu nennen - sind grundverschiedene Scores, die von drei unterschiedlichen Komponisten stammen könnten. Ich habe von ihm sowohl Konsensmusik als auch neuartige, energiegeladene Scores gehört. Ich weiß nicht, welche Richtung er für RO eingeschlagen hat, aber ich hätte es so gerne herausgefunden. Dass er die Industrie und ihre Mechanismen kritisch sieht, hat er schon öffentlich gesagt. Es ist nur Spekulation meinerseits, aber ich vermute, dass er bei RO in eben diese Mechanismen geraten und deswegen gegangen ist (oder gegangen wurde).
(zuletzt geändert am 24.11.2016 um 11:29 Uhr)
George Lucas
Was hier schon wieder alles vermutet und interpretiert wird? Das ist ja manchmal wie bei der BILD.
Das wichtige ist doch, das der Score bei R1 genauso mit im Vordergrund bzw in Symbiose zu den Bildern und Emotionen stehen wird wie in den anderen SW Filmen. Und nicht im Hintergrund wie in manchen Blockbustern.
@GL
Halte ich auch für unwahrscheinlich aus meinem oben aufgeführten Grund.
(zuletzt geändert am 24.11.2016 um 11:44 Uhr)
Darth PIMP
Na ja, John Williams hat mit dem letzten Score auch keinen Star Wars Score abgeliefert, sondern etwas experimentelles, nur dass das nicht herausstach sondern eher ein dahinplätschernder Allerwelts-Soundtrack war. Entsprechend froh bin ich, dass man sich langsam anderen zuwendet, denn ich habe das Gefühl er kann eben kein Star Wars mehr, wohingegen andere vielleicht auch noch experimentieren aber dieses Experiment womöglich wenigstens auch herausstechende Akzente setzt und immer noch zu einem tollen Soundtrack wird. Giacchino vertraue ich da, da mir seine Musik bisher ziemlich zu gefallen wusste, gerade in Star Trek aber es klingt schon deutlich heraus, dass der straffe Zeitplan ihn herausgefordert hat und die Arbeit wohl nicht so komfortabel war, wie sie wünschenswert gewesen wäre. Ich hoffe die Qualität ist dennoch hoch, der Soundtrack originell aber dennoch Star Wars (mit anderen Worten, episch). Es wäre wirklich interessant irgendwann über die Anfänge des neuen Star Wars Zeitalters zu lesen, über Arndt, Desplat und Co. wie es zu den Differenzen kommt, was die Pläne waren und waurm sie am Ende verworfen wurden.
Parka Kahn
Das klingt alles sehr, sehr vielversprechend. Meine Lieblingsmusik von Giacchino ist nach wie vor die von Medal of Honor: Frontline.
Zu vorangegangenen Kommentaren: Ich habe Musik studiert. Ich habe die Partituren von "Rey's Theme", "Jedi Steps" und "March of the Resistance" in den Händen gehalten und sie gelesen.
Ich tu sowas normal nicht im Internet und auf Social Media Plattformen und ich nenne jetzt keine Namen, aber wer behauptet, dass er Soundtrack zu "The Force Awakens" "Allerweltsmusik" sei, da kann ich nicht anders, als demjenigen sämtliche Kompetenz, sich öffentlich über StarWars-Soundtracks unterhalten zu dürfen abzusprechen. Das ist nicht meine persönliche, das ist meine fachliche Meinung. Punkt.
Wolveram
@George Lucas:
Hmm, frischer Wind und unverbrauchte Kräfte können wohl nur von jungen Menschen mobilisiert werden?
Ich schrieb ja, dass Lucasfilm sich da dann wohl doch nicht so sicher ist, mit seinem Vorgehen, wenn nämlich Probleme oder Querschießer aufmucken, dann ist das vielleicht doch etwas zu viel frischer Wind.
Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich das ohnehin für eine falsche Herangehensweise halte.
J.J. Abrams als Co-Drehbuchautor, Lord & Miller für den Solo Film und Trevorrow für Episode 9 halte ich für Fehlentscheidungen, denn da wird nicht auf Talente geachtet, die einen Stil und große Erfahrung haben, sondern es wird geguckt, wer in den letzten Jahren gemeinverträgliche erfolgreiche Filme gemacht hat. (Rian Johnson ist da die einzige Ausnahme und Gareth Edwards muss noch beurteilt werden.) Es soll hier nichts Neues ausprobiert werden, sondern ein auf das Hauptzielpublikum zugeschnittene Mainstreamwerk entstehen.
Jurassic World, 21 Jump Street und Godzilla waren finanziell sehr erfolgreich, der Stil der Filme ist allerdings keiner, da ist nichts, wirklich.
Wenn es ultimative kreative Prozesse gibt, dann ist es doch wohl die Schriftstellerei und Musik komponieren, genau hier macht Lucasfilm Zeitdruck...
Des Weiteren sollte ein Regisseur auch möglichst einen festen Kameramann, einen festen Cutter und einen festen Komponisten haben, wo die Chemie stimmt. Wenn ich einen Film machen würde, wären mir Bild und Musik sehr wichtig und ich hätte bestimmte Vorstellungen im Kopf von dem Gesamtwerk, da muss die Chemie zwischen den Menschen stimmen.Irgendwie behandeln alle so einen Film immer wie eine Auftragsarbeit.
Rieekan78
@Rieekan78
"Es soll hier nichts Neues ausprobiert werden, sondern ein auf das Hauptzielpublikum zugeschnittene Mainstreamwerk entstehen."
Ich finde das Eine schließt das Andere nicht aus. Und Star Wars ist nunmal "Mainstreamhandwerk" schlechthin. Und warum muss Mainstream immer gleich als Synonym für was Schlechtes herhalten? Mainstream kann unglaublich unterhaltsam sein, wenn man sich nicht immer mit aller Gewalt dagegen stemmt.
"Jurassic World, 21 Jump Street und Godzilla waren finanziell sehr erfolgreich, der Stil der Filme ist allerdings keiner, da ist nichts, wirklich."
Ich muss widersprechen. Wenn es einen Film gibt, der letzten zwei Jahre, bei dem man wirklich die Handschrift eines Regisseurs, bzw. seinen Stil erkennt, dann war das Edwards' "Godzilla".
Über Humor lässt sich zwar nicht streiten, aber ich fand die "Jump Street" Filme und grade "22" als eine der witzigsten Filme der letzten Jahre. Aber halt Komödien, die sich nicht gerade für stilistische Fingerübungen eignen.
Das einzige Beispiel wo ich da zustimmen würde, wäre "Jurassic World", der sehr schnörkelloses und solides Handwerk präsentiert. So eine richtige klare Handschrift von Trevorrow erkenne ich da nicht, außer das es natürlich ein kompetenter und unterhaltsamer Film ist. Ist aber auch bisher der einzige Film, den ich von ihm kenne.
Ich denke du hängst ein bisschen zu sehr der Vergangenheit nach, dass es kaum ein "neuer" Film eine Chance bei dir hat. Aber die 70er und 80er und die Machart der damaligen Filme ist nunmal vorbei, dennoch ist doch nicht alles automatisch schlecht.
(zuletzt geändert am 24.11.2016 um 13:46 Uhr)
@ Parka Kahn:
- "Na ja, John Williams hat mit dem letzten Score auch keinen Star Wars Score abgeliefert, sondern etwas experimentelles, nur dass das nicht herausstach sondern eher ein dahinplätschernder Allerwelts-Soundtrack war."
Meinetwegen stach der Score nicht heraus, an dieser persönlichen Wahrnehmung kann ich nichts ändern. Am Rest deiner Aussagen stimmt jedoch, entschuldigung, garnichts. Der TFA-Score war weder in irgendeiner Hinsicht experimentell, noch plätschert er dahin. Ich habe Zweifel, ob du dir jemals die Mühe gemacht hast, ihn dir mal anzuhören. Ich habe für diesen Verriss, den du ja schon öfter gebracht hast, kein Verständnis.
Was Giacchino betrifft, kann ich nur sagen, dass Williams Arbeit an TFA besser ist als Giacchinos an den Star Trek-Filmen. Diese haben ein einprägsames Thema, das mir sogar gefällt. Darüber hinaus haben sie jedoch so gut wie nichts, weswegen ich gerade Giacchinos Star Trek-Scores als Lehrbuchbeispiel für "Allerweltsmusik" aufführen würde.
(zuletzt geändert am 24.11.2016 um 13:55 Uhr)
George Lucas
@Snakeshit:
Ich sage ja nicht, dass Mainstream schlecht ist, ich sage, dass Lucasfilm da Unsinn redet, wenn sie von neuen Stilen o.ä. reden und dann absolute "angesagte" und erfolgreiche Filme als Referenz auswählen um Regieposten zu besetzten. Hat mit meinen Vorlieben gar nichts zu tun.
Ich habe Godzilla jüngst gesehen, zweimal, da ist keine Handschrift und kein Stil und wenn du die Jump Street Filme gut oder witzig findest, macht es wirklich keinen Sinn, wenn wir miteinander reden...
"Ich denke du hängst ein bisschen zu sehr der Vergangenheit nach, dass es kaum ein "neuer" Film eine Chance bei dir hat. Aber die 70er und 80er und die Machart der damaligen Filme ist nunmal vorbei, dennoch ist doch nicht alles automatisch schlecht."
Das ist auch so ein Klischee-Vorwurf...
Ich hänge auch nicht der Vergangenheit nach, sondern der Qualität. es gibt ja auch heute noch Regisseure, die eine eigene Art haben (Sam Mendes, Nolan, Tarantino, Spike Jonze, Lars von Trier, etc), hat mit den 70igern und Achtzigern nichts zu tun.
(zuletzt geändert am 24.11.2016 um 14:03 Uhr)
Rieekan78
@George Lucas
Giacchinos Musik in Star Trek war ziemlich prägnant und das ist eben genau das was ein Star Wars Soundtrack sein sollte und genau das was Williams Soundtrack nicht wahr. Ich werde auch nicht müde das zu wiederholen, wenn es um die Soundtracks geht, weil Williams nun mal etwas abgeliefert hat, das sicher nicht schlecht ist aber einfach nicht in einen Star Wars Film gehört, denn das muss episch und monumental sein und nichts was einfach nur die Szenerie unterstützt und dann mal an ein, zwei Stellen nett wird wie bei Rey's Thema. Klar habe ich mir den Soundtrack angehört, nur ist er nicht überzeugend und das sieht man auch gut daran, wie der TFA Score seinen Weg aus den Film herausgefunden hat - gar nicht.
@Wolveram
Das ist zwar interessant, dass du die Partituren in den Händen hieltest aber die Begründung für Allerweltsmusik ist, die Musik unterstützt fast ausschließlich die Szenen und das ist normalerweise die Aufgabe eines Scores, die Musik soll gar nicht die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Gerade bei Star Wars ist das aber anders und genau das ist das Problem mit Williams und deswegen sehe ich Leute wie Giacchino deutlich positiver, da ich hier große Hoffnung auf eine Filmmusik habe, die mehr tut als nur zu untermalen.
Parka Kahn
@Rieekan78
"Ich habe Godzilla jüngst gesehen, zweimal, da ist keine Handschrift und kein Stil(...)"
Also wenn du das so siehst, dann haben wir wirklich keinen Grund mehr miteinander zu reden...
(Das übrigens die Art von Herabsetzung die auch du gerne anderen Usern vorwirfst und die hier regelmäßig den Puls der Beteiligten höher schnellen lässt...
Ich bin da zwar nicht so, aber es provoziert halt immer schnell irgendwelche Reaktionen)
Aber bringt ja nix. Ich denke wir sind da auch bei einer tieferen Geschmacksfragenkiste angelangt, die hier eh jeglichen Rahmen sprengen würde, ohne das wir da zusammen finden.
(zuletzt geändert am 24.11.2016 um 15:10 Uhr)
Ich liebe seine Musik seit LOST. Das war damals so unglaublich toll:
https://www.youtube.com/watch?v=u8mTmjP-TJ0
The Sidewinder
@ Parka Kahn:
Ich möchte mal wissen, wie du einen TFA-Score von Michael Giacchino bewertet hättest. Ich gehe davon aus, dass sein Score für TFA im gleichen Maße "episch und monumental" gewesen wäre, wie der von Williams. Und dann würde ich gerne wissen, ob du das Giacchino angelastet hättest, oder vielleicht doch eher dem Film, der aufgrund seines Tempos sehr wenig Raum für die Entfaltung des Scores bietet, und in seinem ganzen Gestus eher nicht monumental ist.
Abgesehen davon ist bei Star Trek nicht Giacchinos Score prägnant, sondern sein Main Theme. Ich möchte diese Leistung garnicht schmälern, aber zu einem Score als tatsächliches Werk gehört mehr, als nur ein Thema, das ständig wiederholt und variiert wird. Warum Giacchino als Nachfolger oder gar auf einer Stufe mit Williams gehandelt wird, erschließt sich mir daher genauso wenig wie eine Abwertung des TFA-Scores.
Ob Giacchinos Score für RO an das herankommt, was du von einem SW-Score erwartest, wird sich zeigen. Ich denke, dass das nicht nur von Giacchino abhängt, sondern auch vom dem Material, mit dem er arbeitet. Und selbst, wenn das Material gut zu einem klassischen SW-Score passt, traue ich eine entsprechende, würdige musikalische Bearbeitung desselben einem John Williams immer noch mehr zu, als einem Giacchino. Ich weiß nämlich nicht, auf welcher Grundlage ich Giacchino in dem Punkt bessere Arbeit zutrauen sollte: auf seinen epischen und monumentalen Star Trek-Symphonien? Williams Arbeit an TFA erreicht nicht den Standard der OT, aber sie funktioniert ausserhalb des Films bei Weitem besser, als Giacchinos Musik für Star Trek. Deshalb kann ich dir auch nur vehement widersprechen, wenn du behauptest, der TFA-Score könne den Film nicht verlassen.
Abseits davon halte ich deine Wahrnehmung als Wahrnehmung für legitim. Die Ablehnung von Williams als SW-Komponisten finde ich schon heftiger, aber ok. Allerdings erschließt sich mir nicht, warum ausgerechnet Giacchino eine bessere Alternative darstellen sollte. Jemand wie Howard Shore hat wenigstens schon einmal bewiesen, dass er einen klassisch angelegten, komplexen und vielfältigen Score stemmen kann. Giacchino bleibt diesen Beweis immer noch schuldig; jedenfalls hat er ihn mit Star Trek definitv noch nicht geliefert.
(zuletzt geändert am 24.11.2016 um 16:31 Uhr)
George Lucas
@Parka Kahn:
Wir beide hatten diese Diskussion schon so oft, wie es hier News-Meldungen über Star Wars Musik seit TFA gibt, daher sage ich dir nicht noch mal, warum der Soundtrack zu TFA mit den alten und den Themen, aber auch vom Aufbau her ganz eindeutig ein klassischer Star Wars Soundtrack ist. Dass man die Musik nicht so prominent wahrnimmt, hat weniger mit Williams als mit den Vorgaben zu tun, die ihm J.J. Abrams gemacht hat. Vom Tonschnitt mal ganz zu schweigen... Ups jetzt hab ichs doch wieder ein wenig getan
Das muss man nicht gut finden. Aber das gibt einem nicht das Recht, zu behaupten, es sei "dahingeplätschert" oder Allerweltsmusik". Tu also nicht so, als wäre deine persönliche Meinung etwas anderes als das... eine individuelle Meinung und keine allseits anerkannte Tatsache. Ok? Danke.
(zuletzt geändert am 24.11.2016 um 16:14 Uhr)
Der Super 8 Soundtrack gefällt mir recht gut, erinnert halt stark an Williams...
https://www.youtube.com/watch?v=TvWywyLDnNs
https://www.youtube.com/watch?v=dMQkrNSeqL8
https://www.youtube.com/watch?v=E8lNqXmvcLQ
Rieekan78
Das erste der 3 Videos sollte sich jeder mal angucken.
Finde das sehr aufschlussreich, ermutigend und sympathisch, was da zu hören ist. Einerseits versteht man Giacchino danach besser, traut ihm aber auch zu, dass er weiß, was er tut.
Und die Bemerkung, dass man Williams Soundtracks hören kann und dabei den Film praktisch sieht, nur durch die Musik... Jawoll, das mach ich seit Ewigkeiten so und liebe das. Williams komponiert eben nicht beliebig, man kann die Musik fast immer den Szenen zuordnen. Toll, dass er das auch so sieht.
(zuletzt geändert am 24.11.2016 um 17:07 Uhr)
Shtev-An Veyss
@TFA-Score mit relativ viel reiner Untermalung
Es stimmt schon, TFA hat weniger solche Szenen wie z.B. die Traktorstrahlszene in ANH, wo etwa eine Minute lang alles von der Musik getragen wird. Reys Fahrt durch die Wüste und ihr Aufstieg am Ende sind die Ausnahmen. Das liegt aber nicht in erster Linie an Williams sondern am Erzähl- und Schnitt-Tempo usw. Im Gegenteil, John Williams nutzt jede noch so kleine Gelegenheit seine Themen in den Vordergrund zu rücken, etwa so gut wie jedesmal wenn Kylos Thema erklingt.
Mit den Noten hab ich mich auch auseinandergesetzt, manches nachgespielt. Die Federführung des alten Meisters ist auch bei diesem Score erkennbar.
Sicher hat J.W. für die OT-Filme mehr Themen komponiert. Alles hatte seine musikalische Definition, z.B. die Kampfläufer usw. In TFA gab es durchaus noch Gelegenheiten dieser Art, bei denen statt dessen "austauschbares" wenn auch handwerklich einwandfrei herauskam. Aber wer will John Williams ernsthaft vorwerfen, dass er seinen kreativen Höhepunkt in der Vergangenheit hatte, und dennoch ist er noch die mit Abstand beste Wahl gewesen und ist es auch für Ep. VIII.
Ich glaube übrigens kaum, dass ausgerechnet RO mehr Szenen bieten wird als TFA, wo sich die Musik so entfalten kann wie es in der OT so oft möglich war. Der Film wird sicher ein ähnliches Tempo fahren wie TFA.
Jacob Sunrider
@Jacob Sunrider:
danke für diese realistische Analyse der vreschiedenen Soundtracks, ich sehe das ähnlich.
Leider leider gibt es so längere nur von Filmmusik begleiteten Szenen nicht mehr, sollte eigentlich auch ein bleibendes Stilelement für SW Filme sein.
Die Bespin Flucht aus Empire z.B. ist auch musikalisch stark begleitet, eine meiner liebsten Passagen oder als Luke auf Dagobah am X-Wing scheitert und die Celli einsetzten...
Die einzigen Szene in TFA ist tatsächlich als Rey auf Jakku Feierabend macht und Jedi Steps am Ende, immerhin.
Rieekan78
@Lord Galagus
Den TFA Score finde ich recht durchwachsen. 80 % sind aus meiner Sicht herausragend. Beim Rest sind ein paar Sachen mit dabei, die ich nicht so doll finde, auch von der Instrumentierung her (Rasseln, Schnarren). Man merkt auch bei den Tracks eine gewisse Wiederholung, wie etwa diese Stackatto Sechszehntel, die Williams schon inflationär verwendet. Er klingt, und das ist jetzt wahrscheinlich etwas gemein von mir, tlw. (!!!) wie ein alter Mann, der immer dasselbe erzählt.
Wie gesagt, sind viele tolle Sachen im TFA Score, die oft genial sind, wie Jedi Steps oder das Rey Thema. Auch der Snoketrack ist cool.
(zuletzt geändert am 25.11.2016 um 09:20 Uhr)
MaYo
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