Im Oktober vergangenen Jahres konnte George Lucas' Museumsprojekt am neuen Wunschstandort in Chicago - der eigentliche Wunschstandort San Francisco hatte sich zuvor ja gegen die Museumspläne gestellt - einen Achtungserfolg erzielen: Der Verwaltungsrat des Park Districts, dem das Wunschgelände gehört, sprach sich damals dafür aus, Lucas das anvisierte Bauland am Michigan-See zu verpachten (wir berichteten hier). Seitdem ist ein halbes Jahr ins Land gegangen, und noch ist weiter nichts passiert, denn aufgrund einer Klage der Bürgerbewegung Friends of the Park, die Umweltschutzbedenken anmeldete, stand das Projekt praktisch still.
Nun ist wieder etwas Bewegung in die Sache gekommen, und zwar in Form eines neuen Kompromissvorschlags der Stadt Chicago, der vorsieht, das Museum an einem alternativen Standort unterzubringen. Um dort Platz zu schaffen, soll zunächst ein in die Jahre gekommenes und allgemein unbeliebtes Gebäude des Messekomplexes abgerissen werden.
Der neue Vorschlag hätte den Vorteil, durch den Abriss und die deutlich grünere Planung des Lucas-Nachfolgebaus auch die Umweltfreunde Chicagos zufriedenzustellen.
Auch von Seiten der Museumsbefürworter gab es bereits Lob für die Idee. So erklärte Lucas' Ehefrau Mellody Hobson, die im Stiftungsrat des künftigen Museums sitzt:
Wir hoffen nach wie vor, das Museum in Chicago bauen zu können. Den nun vorgeschlagenen Standort, McCormick Place, halten wir für einen hervorragenden Platz dafür, an dem wir die Chicagoer Museumslandschaft, die bereits jetzt Weltrang genießt, am Seeufer nach Süden erweitern können.
In trockenen Tüchern ist der neue Vorschlag aber noch lange nicht. Der Abriss des Messegebäudes müsste baulich und wirtschaftlich kompensiert werden: Das Messezentrum braucht den Ausstellungsplatz für mehrere regelmäßige Veranstaltungen und müsste einen Neubau finanzieren oder finanziert bekommen, und auch die Frage, wie die Besitzer des Geländes, der Chicago Park District, die regelmäßige Pachteinnahmen vom Messezentrum erhalten, für die entstehenden wirtschaftlichen Verluste entschädigt werden könnten, ist völlig offen.
Die Chicago-Suntimes zitiert eine Quelle mit den Worten:
Die Sache ist kompliziert. Scheitert ein Teil dieses Deals, scheitert alles.
Und das würde dann für Chicago, wie zuvor für San Francisco, bedeuten, dass das Lucas-Museum am Ende nicht am Michigan-See gebaut wird, sondern doch irgendwo in Kalifornien unterkommt. Los Angeles soll bereits Interesse angemeldet haben.
Fortsetzung folgt?
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