Baubericht - Anakin-Skywalker-Büste

Jörg Steegmüller berichtet über den Bau seines langjährigesten Hobby-Projektes und dessen Ergebnis: DIE ANAKIN REVEAL-BÜSTE

Als ich als Jugendlicher Star Wars sah war ich begeistert.
Zwar nicht auf Anhieb, aber dann mehr und mehr. Bis ich der Saga gänzlich verfallen war. Da ich bisher zahlreiche Puppen, Marionetten und Figuren meiner selbst erfunden Comic-Helden, gebaut hatte, begann ich 1987 mit dem Bau einer posierbaren 30 cm Figur von Darth Vader, der später seinen Auftritt im Puppentickfilm "Spielball der Mächte" bekommen sollte. An diesem Film arbeiteten Michael Ördög, Bernhard Köhler und ich von 1991 bis 96. Wer mehr darüber wissen will kann sich folgenden Link ansehen: http://www.steegmueller-skulpturen.de/referenzen/film/index.htm.
Denn in diesem Bericht geht es nur um meinen demaskierten Darth Vader.

Als 13 jähriger träumte ich bereits davon die Darth Vader Maske zu besitzen, welche die komplizierte Technik, die Lukes Vater am Leben hielt, offenbarte. Doch ich wollte nicht nach den Sternen greifen. Daher blieb ich zunächst realistisch. Ich begann zunächst mit etwas anderem: Da es damals keine guten Großfiguren von Star Wars gab, und ich ein begeisterter Hobby-Puppentrickfilmer war, lösten immer mehr von mir gebastelte Star Wars Figuren meine selbst erfundenen Vorgänger ab bis es am Ende über 300 selbstgebaute Star Wars Figuren waren.

Jörg´s Miniatur-Anakinkopf in einer sehr frühen Bauphase	Der "Spielball der Mächte"-Darth Vader bekommt den unheilvollen Harnisch.
Vollbeweglich und mit Beleuchtung steht er fertig neben ein paar Bauphasen und Testgüssen. Seine Handschuhe sind aus schwarzem Silikon mit Aludrahtgerüst gegossen.	Der Spielball der Mächte Anakin demaskiert.

Mein Freund Tim Ketzer machte es mir 1997 möglich an die korrekte Grundform von Darth Vaders dreiteiliger Maske zu kommen. Er erfüllte mir damit einen großen Traum. In Zukunft sollte das Nachforschen nach den richtigen, damals verwendeten Teilen meine Daueraufgabe werden. Die Maske sollte zu einer fast 8 jährigen Baustelle werden.

Meine Maske, aus dünn laminiertem GFK, in der Rohform.

Jetzt da ich die Maske hatte, beschloss ich während der langen Suche dasselbe wie mit der kleinen Figur zu tun: ich modellierte den dazu gehörenden Anakin Skywalkers Kopf, mit dem Gesichtsausdruck als er Luke anlächelt, bevor er sterben muss. Dieses Mal wollte ich diesen Charakter im Maßstab 1 zu 1 im Zimmer haben. Diese Szene ist für mich nach wie vor die stärkste Szene der gesamten Saga.

Der Anakin-Kopf entsteht. Links einige Abgüsse der kleinen Version.

Der Kopf ist fertig modelliert.

Eine Ansicht des fertigen Kopfes mit seinen Vorlagen.

Das Modellieren des Kopfes dauerte fast eineinhalb Monate. Schließlich wollte ich, dass jede Falte und jede Narbe korrekt umgesetzt und an der richtigen Stelle ist. Es war nicht einfach, den Kopf in der exakten Größe zu modellieren, damit er später genau in die Maske passen würde.

Nach der Modellierung musste eine Silikonform vom Positiv genommen werden. Aus dieser Form kann man einen Kopf aus festem Kunststoff, sowie aus hautähnlichem Silikon herstellen.

Anakin blickt in´s Licht der Welt.

Bilder vom ersten fertigen Abguss.

Die noch rohe Halskrause wird angepasst.

Das Ergebnis des ersten Kopfes war sehr zufrieden stellend.
Doch nachdem ich den ersten Schock über die DVD-Version im vergangenen Jahr überwunden hatte, wollte ich auch eine Augenbrauen-lose Silikonversion von Anakin Skywalkers Kopf machen.

Der Augenbrauen-lose Kopf entsteht.

Michael Peter half mir beim Bau meiner Maske. Drei Jahre lang suchten und rekonstruierten wir gemeinsam die Kleinteile der Maske und deren Anordnung.

Diese Teile musste ich anhand von Bildvorlagen rekonstruieren. Zuerst zeichnete ich sie grob mit Bleistift vor um ein Gefühl für die Größe zu kriegen.	Ich befestige die "Helmgreifer" an meiner und Michael Peters Maske. Sie waren in Wirklichkeit Teile eines alten Kinderkeyboardes.
Michael befestigt eine Klammer.	Der Nacken der "tausendteiligen Maske" bestand vorwiegend aus englischen Druckknopf-Stanzen. So wie auch beim Original.
	Die Maske ist fertig. Der Nacken lässt sich mittels weißen Klettverschluss öffnen. Ich habe mich oft gefragt, warum man beim Original keinen schwarzen genommen hat.

Viele Originalteile, sowohl gedrehte und gefräste Teile - das war hauptsächlich Michaels Part- als auch abgegossene Originalteile befinden sich auf meiner Maske, die zusammen mit allen Kratzern und Gebrauchsspuren ein Zwilling der echten Maske sein könnte. Unzählige Stunden schauten wir uns die schwer zu bekommenden Vorlagen an. Vielen Dank an dieser Stelle an Axel Kohrs, der uns einen hervorragenden Link mit Bildern zukommen ließ!

Die Maske bei der Jedi-Con 2004. Obwohl noch nicht fertig, bekommen Anakinkopf und Maske einen Preis beim Art-Show Wettbewerb.

Das Team ( von links nach rechts) Michael Peter, Dirk Rößler und Jörg Steegmüller verbeugen sich vor applaudierendem Publikum.

Als nächstes überlegte ich mir wie ich den Rest gestalte. Zuerst wollte ich eine komplette, lebensgroße Figur bauen. Jedoch hatte ich bereits seit 1996 einen authentischen ANH-Darth Vader bei mir stehen. Zudem hätte ein Reveal Darth Vader liegen müssen, und ich hätte zudem noch einen 1 zu 1 Luke bauen müssen. Also beschloss ich aus Platzgründen für Vader´s Konterfei nur eine Büste zu bauen.

Der rohe Brustpanzer der entstehenden Anakin Reveal Büste	Der lackierte Brustpanzer und der Körper sind fertig.
Ani beim Anpassen seines Maskengefängnisses.	Die Maske ist geschlossen…!

Ein letzter Blick…!

Die Büste auf dem Sofa neben meinen Aufstellern.

Nach fast 8 Jahren war der Bau abgeschlossen.

Ich beschloss, dass aus der Grundform von Anakins verbranntem Kopf eine Büste seines befreiten Geistes entstehen soll. Damit wurde Anakin wieder eins mit der Macht, und ich hoffe ich kann mich wieder eigenen Erfindungen widmen.

Viele Grüße,

Euer Jörg Steegmüller

Mein noch versehrter Anakin-Kopf wird sich "regenerieren". Auch er bekommt einen neuen Körper.

Die Büste in Rohform

Auch der befreite Geist Anakins ist fertig. Den ergänzenden Bereich gestaltete mein Angestellter Dirk Rössler in seiner Freizeit.