Anfänge sind immer schwierig
Zunächst war ich glücklich über die Möglichkeit, hier bei starwars-union eine unabhängige Star Wars-Kolumne starten zu können. Nach einer unabhängigen Plattform hatte ich mich viele Jahre gesehnt. Umso frustrierender war es feststellen zu müssen, dass ich nichts zu Papier brachte. Tatsache ist, dass ich mir in den letzten Tagen den Kopf darüber zerbrochen habe, über was ich schreiben soll. Das war frustrierend und irritierend zugleich, denn so was fällt mir normalerweise ziemlich leicht, besonders wenns um Star Wars geht. Es gab auch keinen Mangel an Themen, die ich hätte aufgreifen können (Der Sinn und Unsinn von weiteren Classic Charakteren in den Prequels, Ben Burtts Abgang als Editor, das Drehbuch für EPIII ist wieder mal zu spät etc.). Aber ich kam einfach nicht voran. Ich hatte einen 'Block'.
In den letzten Jahren als Chefredakteur des offiziellen Magazins hatte sich einiges in mir aufgestaut, das nun alles auf einmal rauswollte. Ich konnte den Ansturm von Ideen in meinem Kopf nicht kanalisieren. Ich war noch zu sehr in meinen Denkmustern der vergangenen Jahre verhaftet. Ich traute mich nicht richtig.
Diese Denkmuster hatten sich über Jahre hinweg, in der Arbeit mit Lucasfilm, herausgebildet. Man hat sich (oft unbewußt und schleichend) daraufhin konditioniert das Richtige zu schreiben und zu sagen. Das Richtige im Sinne der Vermarktungsstrategen von Lucasfilm. Natürlich war mir von Anfang an bewußt, dass meine eigene Meinung eine lange Auszeit nehmen müsste. Denn egal wie gern wir es hätten, Star Wars ist und bleibt für die andere Seite (die dunkle Seite in Lucasfilm) ein Geschäft. Wer auf die andere Seite wechselt, ist nicht mehr Fan (auch kein 'offizieller' Fan), sondern ein Verkäufer. Es wird erwartet, dass man seinen Beitrag leistet zur effektiven Star Wars Vermarktung.
Ich gehöre nicht zu den oberflächlichen Kapitalismus Verdammern. Und so kritisiere ich nicht die Tatsache, das Star Wars ein Geschäft ist. Warum auch? Ohne diese Tatsache gäbe es keine Star Wars Filme, keine Romane, keine Comics, keine Rollen- und Computerspiele und keine einzige Actionfigur. Ich bin aber in erster Linie Autor und als solcher braucht man ein gewisses Maß an Freiheit. Zensur ist da reines Gift. Doch die Zensur durch Lucasfilm ist nicht das Schlimmste (ich kann sie verstehen und würde in deren Situation dasselbe verlangen), viel schlimmer ist die Zensur im eigenen Kopf. Nach einiger Zeit stellt man fest, dass man nur noch Dinge schreibt, von denen man weiß, dass sie einem keine Probleme bereiten werden. Man funktioniert nur noch, erfüllt eine Aufgabe ohne sich persönlich einbringen zu können. Eine Aufgabe, die eigentlich jeder (mit einem IQ über Zimmertemperatur) erbringen kann. Es macht keinen Spaß mehr und Schreiben ohne Spaß ist für jeden Autor (ob Profi oder Amateur) das Todesurteil.
Wer auf der anderen Seite des Zauns arbeitet, der genießt auf den ersten Blick viele Vorteile, von denen der durchschnittliche Fan nur träumen kann. Da gibt es die offensichtlichen Highlights, wie die direkte Arbeit mit Lucasfilm, auf der Skywalker Ranch rumhängen, Drehbuchkenntnis, Besuche bei Dreharbeiten, Rick McCallums Handynummer im Speicher, Mittagessen mit George Lucas usw. Diese Dinge überschatten aber die Tatsache, dass nichts im Leben kostenlos ist. Für all diese schönen Dinge muß ein Preis gezahlt werden. In meinem Fall war es meine persönliche Unabhängigkeit.
Die Zukunft
So beginnt hier also ein neuer Abschnitt in meiner persönlichen Star Wars-Fandomgeschichte. Mal schaun' ob der auch wieder 7 Jahre andauern wird. Ich werde versuchen, in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle ein aktuelles Thema aufzugreifen oder verarbeite was mir sonst so zu Star Wars durch den Kopf geht. Wenn's interessiert, der ist herzlich eingeladen mich zu begleiten (und seine Kommentare abzugeben).
Die eigentliche Kolumne
Ich wurde diese Woche aufgefordert, an einer Petition für den DVD-Release der Classic Trilogy teilzunehmen. Als DVD-Liebhaber und Star Wars-Fan (richtige Reihenfolge?) unterstütze ich dieses noble Ansinnen mit ganzem Herzen, auch wenn ich glaube, dass sich unser Wunsch noch einige Jahre nicht erfüllen wird.
Ich habe daraufhin das Web mal auf DVD-Petitions-Sites durchsucht und bin da auf einiges gestoßen. Die populärste scheint http://www.originaltrilogy.com/ zu sein. Die Petition haben bereits über 29.000 Personen unterschrieben. Wer der Sache also dienen will, der sollte sich dort eintragen. Was mir an der Site besonders gefällt, ist der Schwerpunkt auf 'original Trilogie'!
Seien wir doch mal ehrlich: unsere Chancen die Originalfilme jemals wieder auf was anderem zu sehen, als unseren recht angekratzten Videokassetten, sind doch gleich null, wenn nicht was unternommen wird. Es wird in den nächsten Jahren keinen Release der Originalfilme geben, solange George nicht dazu gezwungen wird.
George mag die Originaltrilogie (insbesonders A New Hope) nicht mehr besonders, seit ihm die digitale Revolution so viele neue Möglichkeiten eröffnet hat. Ich habe das Gefühl, dass er seinen objektiven Abstand zu den Filmen völlig verloren hat und nur noch die Dinge in ihnen sieht, die er damals nicht verwirklichen konnte. Eine erneute Überarbeitung ist also so sicher, wie das Amen in der Kirche.
Jede Petition die auf einen Release vor 2005 EPIII Start hinarbeitet, hat keine Chance. Da friert vorher die Hölle zu. George wird die Gelegenheit nutzen, einige kleine Veränderungen vorzunehmen, die sich zwangsläufig aus den Prequels ergeben. Wenn einige Auguren recht behalten, wird er die Originaltrilogie vielleicht sogar völlig auseinandernehmen und die Liveaction-Elemente mit völlig neuen Trickeffekten versehen.
Alles schön und gut. Dazu kann man stehen wie man will. Ich persönlich fände eine solch komplette Überarbeitung, die die klassische Trilogie visuell enger an die Prequels binden würde, sogar ganz reizvoll, vorausgesetzt die Filme werden auch in ihrer ORIGINALVERSION erhältlich sein!!! UND DAMIT IST ES MIR ERNST!
Schon bald wird es weltweit keine anständigen Film-Kopien mehr geben, von denen man eine qualitativ hochwertige digital Kopie ziehen könnte. Und dann stehen wir da. Es ist wirklich nur noch eine Frage der Zeit, bis die Originalversionen im Strudel der Filmgeschichte untergehen.
Lösung: Wenn sich ein Release der Originalfilme kommerziell nicht lohnen sollte (was ich nicht glaube), dann schlage ich vor, dass man den 'Special-Special-Edition'-Versionen eine extra DVD (wird ja ständig gemacht) beilegt, auf der die Filme in ihrer Originalfassung zu sehen sind. Also tun' wir uns einen Gefallen und unterschreiben die verdammte Petition.
Klassische Charaktere und Elstree
Ich wollte ursprünglich eigentlich berichten, dass es diese Woche viel Wirbel um den Auftritt von Chewie in EPIII gegeben hat. War aber gar nicht so. Die Nachricht hat das Fandom meinem Gefühl nach relativ kalt gelassen. Nur die 'normalen' Medien haben sich auf die Meldung gestürtzt (na ja, gestürtzt auch wieder nicht). Sagen wir mal so, die Meldung fand in vielen Medienorganen Verwendung. Dafür war sie wohl auch gedacht.
Im gleichen Zusammenhang steht wohl auch die Verlautbarung, dass es Drehtage in Elstree geben wird. Daran ist nichts ungewöhnliches. War bei EPI und EPII auch schon so. McCallum und Lucas setzen immer fürs Frühjahr nach dem Hauptdreh einen oder zwei zusätzliche Drehs an.
Lucas hat bis dahin einen Rohschnitt beisammen und denkt sich zusätzliche Shots oder Szenen aus, um das Material aus Leavsden/Sydney optimal zu ergänzen. Außerdem kann man dort Darsteller vor einer Bluescreen abdrehen, die man nicht unbedingt in Sydney braucht. Dazu gehören leider auch die Kurzauftritte von klassischen Charakteren wie R2-D2 mit Kenny Baker. R2 wird schon lange nicht mehr von Kenny bedient. Er darf nur aus Publicity Gründen mal kurz in R2 steigen (meist eine Einstellung) und dann wieder nach Hause fahren. Zum Hauptdreh nach Sydney wird er überhaupt erst gar nicht eingeladen. So ähnlich wird es wohl auch Peter Mayhew gehen. Ich finde das irgendwie zynisch und nicht fair. Ich finde, die klassische Crew hat was Besseres verdient, als so verbraten zu werden.
Clone Wars Animation
Wenn wir Pech haben, ziehen die animierten Klonkriege an uns vorbei. Was können wir tun? Fernsehsender reagieren im Allgemeinen viel heftiger auf direkte Anfragen und Zuschauerreaktionen, als mancher gemeinhin annimmt. Ich rate daher, löchern wir sie, bis einer die Show einkauft.
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