Kurz vor dem Indy-5-Kinostart hat die Variety dem Film und seinem Regisseur James Mangold einen größeren Artikel gewidmet, der nicht nur auf die Anfänge seiner Arbeit am neuen Indiana-Jones-Films abhebt, sondern auch Details über Mangolds Star-Wars-Projekte – ehemals wie aktuell – enthält:
Mangolds Weg zu Indiana Jones
Im Herbst 2019 war Mangold zu dem Team gestoßen, das an der Verfilmung von Jack Londons Roman Ruf der Wildnis arbeitete, in der Ford einen Grenzgänger spielt. In den Drehpausen begann Ford, sich Mangold zum fünften Indiana-Jones-Film anzuvertrauen, der bereits seit fast drei Jahren in der Entwicklung war. Steven Spielberg und Drehbuchautor David Koepp hatten eine etwa fünfminütige Eröffnungssequenz konzipiert, die während des Zweiten Weltkriegs spielen und in der Ford digital verjüngt werden sollte. Ford war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war.
„Harrison erzählte mir, er mache sich Sorgen, dass die Leute enttäuscht sein würden, wenn sie Indiana erst in jünger gesehen hätten und er dann in seinen 70ern auftauchen würde”, erzählt Mangold Anfang Juni in seinem sonnendurchfluteten Büro auf dem Fox-Gelände.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Filmemacher keinen Grund zu der Annahme, dass er derjenige sein würde, der Fords Problem würde lösen müssen. Aber Mangold beeindruckte den Schauspieler. „Er schien ein gutes Gespür dafür zu haben, was erforderlich war”, sagt Ford. „Es war einfach und angenehm, mit ihm zu arbeiten.” Und so kam es, dass – als Spielberg später im selben Jahr beschloss, dass es an der Zeit sei, Indys charakteristische Peitsche und seinen Filzhut an einen anderen Regisseur weiterzugeben – Ford Mangold für den Job empfahl.
[…]James Mangold und Star Wars
Bezüglich Star Wars hatte Mangold schon vor Jahren mit dem Universum „mehr als geliebäugelt”, als er als Regisseur eines Boba-Fett-Films beinahe gesetzt war, der ein Stand-Alone-Spaghetti-Western im Stile von Sergio Leone hätte werden sollen. Lucasfilm machte später Das Buch von Boba Fett daraus.
Während der Produktion von Indiana Jones und das Rad des Schickals fragte Kennedy Mangold, ob er immer noch daran interessiert sei, in die weit, weit entfernte Galaxis einzutauchen. „Ich sagte: An sich ja, aber es scheint, als ob alles, woran ihr arbeitet, weiter in die Zukunft geht”, so Mangold. Er schlug stattdessen eine Version von „Die zehn Gebote über die Anfänge der Macht” vor, wie er es beschreibt. „Im Grunde ist [die Macht] für die Fans eine Art Religion. Was bedeutet es, über diese Macht zu stolpern und nicht einmal zu verstehen, was sie ist?”, ergänzt Kennedy.
Und weiter: „Jim arbeitet ziemlich schnell. Das grundlegende Konzept hat er schon im Kopf.” Sobald der Autorenstreik vorbei sei, fügt sie hinzu, „hat er die feste Absicht, das Projekt sehr energisch voranzutreiben, und wir wollen das unterstützen.”
Mehr über den Werdegang von Indiana Jones 5 findet ihr auf Variety.com oder indirekt kommende Woche im Kino.
Einen Blick auf die US-Premiere hat Lucasfilm hier zusammengestellt:
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"als er als Regisseur eines Boba-Fett-Films beinahe gesetzt war, der ein Stand-Alone-Spaghetti-Western im Stile von Sergio Leone hätte werden sollen."
Prof. Farnsworth: "A man can Dream.... a man...can dream."
Wir hatten die eine chance auf ein gutes Boba Fett Projekt. Sie kam und ging. Und ich glaube nicht dass sie je zurückkehren wird. Das wird mich noch bis ins hohe alter schmerzen. Ich glaube dass Mangold da auf jeden fall was besseres rausgehauen hätte.
(Wenn Fanfilme Boba besser rüberkriegen ^^... "No Desintegrations", einfach super!)
https://www.youtube.com/watch?v=Bgf3ptQ8eqQ&t=781s
GeneralSheperd
So einen Boba Fett-Film von James Mangold hätte ich auch gerne gesehen. Am liebsten noch mit den ganzen anderen Kopfgeldjägern aus TESB ebenfalls im Film. Schade, dass man diesen Weg nicht mehr gegangen ist, sondern stattdessen diesen Schnellschuss TBoBF gemacht hat. Aber immerhin bekommen wir noch einen Star Wars-Film von Mangold, den ich generell für eine gute Wahl halte.
CmdrAntilles
Die News ist zwar schon ein bisschen älter, aber gestern habe ich gelesen, dass Villeneuve plant mindestens eine Dune Trilogie zu machen, darüber hinaus aber noch mehr Geschichten im Petto hätte. Das fand ich iwie aufregender als sämtliche SW News in den letzten Monaten.
kA, wenn Mangold ne gute Idee hat und daraus vllt sogar ne gute Trilogie machen kann, würd mich das freuen. Ich denke mal, sowohl die Idee, als auch der Typ bieten das Potential etwas ähnlich epochales zu erschaffen wie Dune.
Allerdings kann das bei dem Thema natürlich auch sehr schnell nach hinten losgehen, wenn der Mythos zu sehr entzaubert oder verzerrt wird. Ich bin da weder mit der PT, noch mit TCW besonders zufrieden gewesen. Mit der ST sowieso nicht. Rebels hat mir hingegen gut gefallen.
(zuletzt geändert am 23.06.2023 um 12:26 Uhr)
OvO
Wie gut es tatsächlich geworden wäre, kann man nicht genau sagen. Boba Fett als schweigsamer Revolverheld im Poncho, ja klingt schon cool, auch ziemlich passend irgendwie.
Beim Mando gings am Anfang ja auch in die Richtung, aber dann sollte es wohl doch eine grössere Geschichte sein. Bei BoBF naja die Tusken aka Indianer, die den totgeweihten Fremden gerettet haben und dann nach und nach die Entdeckung der Kultur, der eigentlich "Wilden", klassisches Westernthema. Das mit dem Zug usw. war ja auch daran angelehnt. Die der Weg des Kriegers Sache, selbst mit dem Drogenrausch am Ende, hatte noch was. Nur dann die Rückkehr des Totgeglaubten, also des Wiedergängers, ja da verließen sie ihn dann irgendwie.
@GeneralSheperd Ein Reboot erwarte ich jetzt nicht. Eine Geschichte, wie Mangold sie beschreibt, nachträglich jetzt in das Mando/BoBF Universum einzubauen bzw. anzuhängen, selbst wenn man es wollte (was ja nicht der Fall sein muss) schwierig. Da ist wahrscheinlich tatsächlich der Zeitpunkt für verstrichen.
@Kyle07 Das kann natürlich sein. Bei Disney wird ja schneller ausgetauscht als bei Bundesligatrainern. Wenn man Ep8 als Maßstab nimmt, der zwar wohl nicht nach den Erwatungen, aber ja eigtl. trotzdem gar nicht so unwirtschaftlich war ...naja nur nach den Zahlen müsste bei Indy dann aber noch seeeehr viel kommen, damit Mangold einen sicheren Platz hat.
Patrios
Indy 5 scheint ja sehr enttäuschend zu sein. Trotzdem kann James Mangold was.
Ein ganz kleines Bisschen kann ich der Boba-Fett-Serie schon abgewinnen. Bin aber auch nicht glücklich drüber, wie man Temuera Morrison abgefertigt hat.
Ich hoffe, Boba Fett kehrt irgendwann stilvoll und cool zurück. Und sollte Mangold wirklich noch ein Star Wars Projekt machen dürfen, wäre ich sehr gespannt drauf!
Sashman
Ich bin da hin- und hergerissen.
Einerseits ist der Gedanke an diese Ursprünge zu gehen ja verlockend. Andererseits frage ich mich da aber auch will ich das überhaupt wissen? Oder ist es nicht eigentlich ganz gut das einige Dinge etwas im Unbekannten bleiben?
(zuletzt geändert am 24.06.2023 um 04:08 Uhr)
Palpatine
OvO
DomiWan Kenobi
JediSlaughterer
Kyle07
Nach den günstigeren Schätzungen wird Indy 5 etwa 320 Millionen in den USA machen, Daumen mal Pi gibt das etwa 700 Mio Weltweit. Bei Produktionskosten von 300 Mio + 100 Mio Marketing wird man dann etwa 50 Mio $ in der Kinoauswertung Verlust machen.
Die pessimistischen Schätzungen haben Indy 5 bei 200 Mio "domestic" (d.h. USA+Kanada), das wären dann so 450-500 Mio weltweit und ein Verlust von etwa 150 Mio $.
Ich sehe ehrlich gesagt nicht, wie man dem Regisseur, der - mMn großteils unverschuldet - einen mittleren bis riesigen Kassenflop produziert hat, die Zukunft einer anderen Franchise anvertraut.
jimmy1138
@jimmy1138
The Last Jedi war auch ein großer finanzieller erfolg. Polarisiert wie kaum ein anderer Film. (Um es mal nett zu formulieren). Episode 1 galt lange als der schwächste SW-Film, war aber ein bombenerfolg.
Wenn man Jahre oder Jahrzehntelang auf einen neuen Film eines extrem beliebten Franchises wartet dann ist er selbstverständlich erfolgreich. Aber das heißt nicht dass er auch gut ist, und dass es hinterher keinen backlash oder shitstorm gibt.
GeneralSheperd
Also mir persönlich ist die Meinung der Kritiker egal.
Ich habe schon Filme gesehen die wurden von Kritikern hoch gelobt und ich fands schlecht. Andersrum genauso.
Es ist nur Schade, für Cast und Crew, wenn der Film dann doch nicht das gewollte Ergebnis erzielt. Kann mir aber auch vorstellen, dass es gerade für Ford eher ein persönliches Herzensprojekt ist.
Am Samstag habe ich noch Indy IV geschaut und mir gefällt der Film noch so gut, wie damals zu Premiere und ich schätze mir wird der neue auch gefallen. Aber gut ich bewerte diese Dinge auch anders.
Tauron
Seite 1
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