Das Netz hat in PDF-Form ein Projekt-Profil zu ‚Andor‘ ausgespuckt, das unserer fachkundigen Analyse nach mit ziemlicher Sicherheit direkt von Disney kommen dürfte. Es listet uns die wichtigsten Namen hinter der Serie in ihren Funktionen auf (wie ausführende Produzenten, Showrunner und Regisseure).
Zum einen gibt es hier nochmal eine Inhaltsangabe zur Show, die jetzt an sich nicht gerade eine Offenbarung ist und uns Unbekanntes verrät, aber wir haben sie dennoch mal mit reingepackt:
Die "Andor"-Serie wird eine neue Perspektive der Star-Wars-Galaxie erkunden und sich mit Cassian Andors Reise befassen, auf der er entdeckt, was er bewirken kann. Die Serie erzählt die Geschichte der aufkeimenden Rebellion gegen das Imperium und wie Leute und Planeten darin verwickelt wurden. Es ist eine Ära voller Gefahren, Täuschungen und Intrigen, in der Cassian den Weg einschlägt, der ihn zum Helden der Rebellen machen wird.
Des Weiteren nehmen wir noch aus diesem Dokument auf, dass sich diese ältere Nachricht wohl als wahr herausgestellt hat: Unter den Regisseuren für die Serie finden sich die Namen Susanna White und Benjamin Caron.
Die beiden Briten weisen je erhebliche Regie-Serien-Erfahrungen auf; White führte bei der BBC-Produktion Jane Eyre Regie sowie bei den HBO-Serien Boardwalk Empire und The Deuce, Caron hatte mit der sehr erfolgreichen Serie Sherlock großen Erfolg sowie mit The Crown, wo er bei 11 Episoden Regie führte.
Aus dem Dokument geht hervor, dass die meisten Folgen von Andor von Toby Haynes inszeniert werden (Episoden 1, 2, 3, 8, 9 & 10). White übernimmt die Folgen 4, 5 und 6 (Anm. d. R.: eventuell ein zusammenhängender Dreiteiler?) und Caron zeichnet sich für die Kapitel 7, 11 und 12 verantwortlich.
Last but not least: Die Namen der Autoren und die Episoden, die von ihnen verfasst wurden.
Tony Gilroy dürfte uns allen natürlich durch seine Arbeit an Rogue One am besten bekannt sein. Davon ab hat der in Manhattan geborene Autor noch an Serien wie Hous of Cards und an Filmen wie Michael Clayton und der Bourne-Filmreihe mitgewirkt. Sein Bruder Dan Gilroy hat einst den Drehbuch-Versuch für Superman Lives geschrieben, welcher mit Nicholas Cage in der Hauptrolle von Tim Burton hätte inszeniert werden sollen; außerdem hat er das Drehbuch für Kong: Skull Island und die Geschichte von Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis verfasst. Stephen Schiff hat unter anderem noch Wall Street: Geld schläft nicht in seiner Vita vorzuweisen sowie das Drehbuch zum Journalisten-Krimi-Thriller Ein wahres Verbrechen mit Clint Eastwood als Hauptstar. Der Letzte im Bunde, Beau Willimon, hat ebenfalls zahlreiche Kapitel von der Serie House of Cards zu verbuchen, welche er auch mitproduziert hat; ferner geht noch das Drehbuch von The Ides of March - Tage des Verrats mit Ryan Gosling & George Clooney auf sein Konto.
Der Rest gibt nichts weiter her, was uns nicht schon bekannt oder groß berichtenswert wäre …
Seite 1
Achherrje
Redakteur
Wirklich eine erlesene Autorenschaft. Sich mal wieder (vorsichtig) auf Star Wars Drehbücher freuen? Ein fast vergessenes Gefühl...
Bei Dan Gilroy sollte man vielleicht noch erwähnen, dass "Nightcrawler" (den er auch selbst inszeniert hat) wohl am ehesten für seine Qualitäten bürgen dürfte, hier aber erst in zweiter Instanz erwähnt wird. Dies war sein persönlichstes Projekt und keine mutmaßliche Auftragsarbeit, wie z.B. "Kong - Skull Island", bevor die ganzen Filmkenner gleich wieder mit Schnappatmung rum die Ecke kommen...
(zuletzt geändert am 05.07.2022 um 18:38 Uhr)
@Snakeshit: Ich bin riesiger Fan von Kong Skull Island. Das liegt zwar eher an der fantastischen Inszenierung aber eine sehr große Qualität hat das Drehbuch. Anders als zum Beispiel Godzilla 2 oder Kong vs Godzilla wurde hier verstanden, dass es keine große Story braucht. Die Handlung von Kong Skull Island ist auch den notwendigsten Kern reduziert, während bei den anderen Monster Filmen verzweifelt versucht wurde, eine epische Geschichte zu erzählen, die daran grandios scheitern.
Achherrje
Redakteur
chaavla
@AchHerrje
Ich bin mir der Qualitäten Skull Islands bewusst und sehe es genauso. Trotzdem ist es wohl nicht das Werk, dass Dan Gilroys Schreibkünste angemessen repräsentiert. Zumal auch die Storyentscheidungen wohl weniger von ihm, sondern mehr vom Monsterverse Stammautor Borenstein gekommen sein dürften.
(zuletzt geändert am 05.07.2022 um 19:41 Uhr)
Tauron
Seite 1
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