Müssen wir reden?
Es geht seit einigen Jahren im öffentlichen Diskurs eine traurige Erzählung um über das Star-Wars-Fandom: Es sei toxisch, rassistisch, frauenfeindlich, gegen Neuerungen, gegen alles, das anders ist. Darsteller wie Kelly Marie Tran, Daisy Ridley, John Boyega, Ahmed Best, Hayden Christensen und Jake Lloyd werden als Kronzeugen für diese Sicht herangezogen, ganz zu schweigen von Autoren wie R.A. Salvatore, der dereinst Chewbacca töten musste, und Star-Wars-Vater (und schrulliger -Onkel) George Lucas, der 1999 wagte, Star Wars von Grund auf neu zu denken.
Dieser Tage ist es Moses Ingram, die Anfeindungen ausgesetzt ist. Auf Instagram erklärte die Reva-Darstellerin, sie habe Hunderte von beleidigenden, teils rassistischen Nachrichten erhalten. Lucasfilm reagierte auf Twitter und Facebook:
Es gibt mehr als 20 Millionen fühlende Spezies in der Star-Wars-Galaxis. Entscheidet euch dagegen, ein Rassist zu sein.
Wir sind stolz darauf, Moses Ingram in der Star-Wars-Familie willkommen zu heißen und sind gespannt darauf, wie sich Revas Geschichte entwickeln wird. Wenn jemand beabsichtigt, ihr das Gefühl zu geben, nicht willkommen zu sein, haben wir nur eines zu sagen: Wir wehren uns.
Dies ist die eine Wahrheit: Nein,
Wie auf Rassismus und Frauenhass zu antworten ist, darüber sollte also im Fandom und außerhalb Einigkeit herrschen: Wir sagen nein. Wir sagen: Halt, nicht hier und nicht anderswo. Wir schließen uns Lucasfilm an und sagen: Wir wehren uns. Wir schließen uns Ewan McGregor an und sagen: Das gehört nicht in unser Fandom.
A personal message from Ewan McGregor. pic.twitter.com/rJSDmj663K
— Star Wars (@starwars) June 1, 2022
Aber als Fans, die nicht auf den finanziellen Wert unseres Lieblingsuniversums schielen müssen, sagen wir gleichzeitig auch: Machen wir es uns nicht zu leicht, wenn sich Stimmen gegen Figuren oder Darsteller erheben. Denn wer seit Freitag in den sozialen Netzwerken, in Foren oder auch nur in den Whatsapp-Gruppen seiner jeweiligen Blase unterwegs war, wird dort allerlei Reaktionen speziell auch auf die von Moses Ingram verkörperte Figur gesehen haben. Wo Kritik geäußert wurde, richtete sich diese meist gegen empfundene Logikbrüche, gegen die Grundkonzeption der Figur, gegen ihre Darstellung innerhalb der etablierten Inquisitoren oder gegen ihre schauspielerische Darstellung. Mit Rassismus und Frauenhass hatten solche Äußerungen nichts zu tun, obwohl auch sie geeignet sein mögen, einen Schauspieler zu verletzen. Kritik aber muss jederzeit gestattet sein, nur persönlich verletzend darf sie nicht sein.
Und so könnte dies vielleicht ein Anlass sein, uns die Frage zu stellen, wieso ausgerechnet unser Fandom zu Überreaktionen zu neigen scheint. Sind Batman-, Bond- oder Marvel-Fans einfach entspanntere Menschen? Haben die religiös-mystischen Untertöne von Star Wars Schuld daran, dass mit religiösem Eifer bekämpft wird, was nicht ins etablierte Weltbild passt?
Oder ist es nicht vielleicht so, dass Star Wars ein inhärentes Ventil-Problem hat?
Nehmen wir ein beliebiges Element, das neu in ein Franchise geworfen wird, sagen wir eine nervige, laute, überdrehte Figur, die tendenziell in Baby-Sprache spricht und sich über ihr Happi-Happi-Frühstück mehr freut als darüber, dass sie einem großen Helden in einen großen Konflikt folgen darf. Wie reagieren andere Franchises darauf?
Wird Bruce Wayne diese Figur in einem neuen Batman-Film als Freund in Kindertagen angedichtet, steckt im Franchise selbst schon der Reparaturmechanismus, sollte die Figur zu aller Überraschung auf wenig Gegenliebe stoßen: 2, 3 Jahre später wird ein neuer Film gedreht, in dem ein neuer Bruce Wayne eine neue Variante seiner vertrauten Hintergrundgeschichte erhält, und der alte Film wird zum Kuriosum und über Jahre vielleicht ähnlicher Kult wie Batmans Haispray.
Stößt Bond auf diese Figur, ist die Reaktion die gleiche: Es wird etwas ausprobiert, und es funktioniert oder funktioniert nicht, aber ein neuer Bond ist seit den Zeiten von George Lazenby eher Regel als Ausnahme.
Aber was geschieht in Star Wars? Wir haben eine Geschichte, eine große Kontinuität, und alles, was dieser Kontinuität beigefügt wird, bleibt ihr erhalten. Es gibt nicht 10 Varianten vom Treffen von Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi, sondern eine, in der die oben beschriebene Figur im Nebenraum sitzt und Anakin ein kleiner, teils anstrengender Junge ist. Wir haben eine Version seines Falls zur dunklen Seite, eine Version seines Todes, ein Universum, in dem alles genau auf diese eine Art geschieht.
Und das ist ein großes Geschenk und ein in diesem Umfang und dieser Komplexität einmaliges Werk. Aber es fehlt ihm jedes Druckventil, jede Chance, Geschehenes neu zu überdenken. Nicht alles ist perfekt, aber alles muss aus Fansicht konsumiert werden, weil alles Nachfolgende darauf aufbaut.
Erst vor wenigen Tagen gab die Präsidentin von Lucasfilm zu Protokoll, man wolle über die Sequel-Trilogie hinauswachsen und die Geschichte fortschreiben. Es ist nur recht und billig, dass dies getan wird. Aber es wird, und das lässt sich schon heute sagen, automatisch dazu führen, dass Fans, die Star Wars insgesamt lieben und in seiner Gesamtheit mitnehmen wollen, gezwungen sein werden, sich mit ungeliebten, ja abgelehnten Teilen der Erzählung auseinanderzusetzen, um die Fortführung noch zu begreifen. Und so gräbt sich Star Wars seine eigene Fallgrube, je weiter es sich ausdehnt.
Noch einmal: Nichts davon ist Rechtfertigung für Menschenhass, Rassismus, persönliche Anfeindungen oder – wie R.A. Salvatore dies dereinst erleben musste – gar Morddrohungen.
Aber die Grundkonstellation von Star Wars drängt zur Eskalation. Sie drängt, und in diesem Punkt ist Star Wars tatsächlich religionsartig, dazu, den einen, wahren Glauben an die eine kanonische Wahrheit zu leben oder ausgeschlossen zu werden.
Gesund ist das nicht. Und jenseits der wenigen, wenn auch laustarken Verlorenen im Fandom, die sich ein weißgepanzertes Imperium nicht allein in einer weit, weit entfernten Galaxis zum Ziel erkoren haben, sollten wir als Fans einmal reden. Über die Anpassbarkeit und Erweiterbarkeit eines auf Kanonizität ausgerichteten Universums. Über Ventile. Reparaturen. Und darüber, ob und wie ein in Vielfalt geeintes Fandom langfristig harmonisch ausgelebt werden kann.
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Ein guter Beitrag, der jedoch mMn drei Dinge zu sehr miteinander vermischt: 1) Die abfälligen rassistischen Beleidigungen seitens des Fandoms (und Moses war, wie dargestellt, nicht die Erste, der dies widerfahren ist). 2) Kritik an einer schauspielerischen Leistung oder an einer Umsetzung eines Charakters, 3) Der Umgang seitens des Fandoms mit Neuerungen, die ggfs. nicht dem "subjektiv empfundenen Kanon" entsprechen.
2) und 3) dürfen NIEMALS eine Rechtfertigung für 1) sein.
Und wer sich in 1) mit seiner Denke wohlfühlt, sollte sich ernsthaft über sein Dasein im SW - Universum Gedanken machen. Er/sie wird immer wieder anecken mit der gelebten Überzeugung und er/sie steht für eine absolute Minorität.
(zuletzt geändert am 01.06.2022 um 10:54 Uhr)
Cantina Fun
Ich werde glaube ich nie verstehen, wie man seinen Hass auf eine Figur, ob begründet oder nicht, auf den Schauspieler projezieren kann.
Bin bis jetzt auch nicht so begeistert von Reva, war es nicht von Rose und habe sowas auch bei anderen Franchises, es ist mir aber noch nie in den Kopf gekommen deswegen den Darsteller zur Verantwortung zu ziehen, selbiger schreibt seine Rolle doch wirklich selten.
Bin hier eher der stille Leser, deswegen aber umso glücklicher darüber das es sich hier doch sehr ruhig verhält im Bezug auf oben genannte Probleme.
EchoN7
Zuerst einmal danke, dass ihr das hier zum Thema macht. Ich muss allerdings in einem Punkt widersprechen. Denn dieser ist ein sehr entscheidender, weil sonst wieder Dinge vermischt werden.
"Wo Kritik geäußert wurde, richtete sich diese meist gegen empfundene Logikbrüche, gegen die Grundkonzeption der Figur, gegen ihre Darstellung innerhalb der etablierten Inquisitoren oder gegen ihre Darstellung. Mit Rassismus und Frauenhass hatten solche Äußerungen nichts zu tun, obwohl auch sie geeignet sein mögen, einen Schauspieler zu verletzen."
Diese Passage finde ich schwierig, weil sie relativiert. Ich sag auch warum. Weder Moses Ingram noch Lucasfilm beziehen sich auf (berechtigte) Kritik an Reva als Figur. Da bin ich voll bei euch. Reva hat mich auch noch nicht überzeugt. Liegt zwar meiner Meinung nach mehr am mittelmäßigen Drehbuch und eventuell auch an Deborah Chows Inszenierung als an Moses schauspielerischen Fähigkeiten, aber das sind inhaltliche Debatten, die wir durchaus führen können. Trotzdem geht es bei dieser Sache um rassistische Anfeindungen wie beispielsweise Behauptungen, dass Moses nur gecastet wurde, weil sie eine schwarze Frau ist. Es gibt noch krassere, aber ich will denen gar nicht den Raum geben. Diese Kommentare hab ich in den sozialen Medien neben der berechtigten Kritik AUCH haufenweise gelesen und so was geht gar nicht!
Moses Ingram selbst hat auch auf Instagram zutiefst beleidigende wie rassistische Kommentare und Nachrichten geteilt und kommentiert, die sie bekommen hat. Diese Rückmeldungen gibt es und zwar leider nicht nur wenige sondern sehr viele. Und nur darauf bezieht sich dieser allgemeine Aufruf von Lucasfilm oder McGregor. Es ist toll, dass man endlich Stellung bezieht. Dies hätte schon viel früher bei anderen Fällen passieren müssen (zB. Kelly Marie Tran, Jake Lloyd oder Ahmed Best), aber besser spät als nie.
Grds. stimme ich Cantina Fun und Lord Galagus zu.
Ich finde es allerdings etwas merkwürdig, dass hier diese beiden Themen miteinander vermischt werden: Rassismus und legitime Kritik an Charakteren, Darstellung etc., wobei diese sowieso immer rein subjektiv ist.
Im Fall von Reva werden hier etwaige Widersprüche/Canonbrüche aufgeführt und die Kritik am Charakter damit begründet, sie sei "schlecht" dargestellt. Gründe sind auf Twitter etc. dann grds. "Bad Writing" oder "Bad Acting". Was auffällt, dass diese Art der Kritik immer wieder eher Charakteren mit nichtweißen/nichtmännlichen Darstellern vorgeworfen werden zum Beispiel John, Kelly, Daisy, Ahmed.
Im Editorial ist zu lesen: "Gesund ist das nicht." Die Frage ist, was ist nicht gesund: Das Konzept vom Canon? Selbst SW hat sich schon öfter widersprochen und geretconed. Ja, das ganze EU bis 2014 wurde zu LEGENDS, um die Möglichkeit für einen leeren Tisch zu schaffen. Komplett in Stein gemeißelt sind also nicht alle Entscheidungen. Plus finde ich es schwierig, beispielhaft Anakin als "anstrengenden" 10 jährigen Jungen zu bezeichnen. Welches 10 jährige Kind ist bitte nicht zum Teil anstrengend?!
Gesund ist das nicht." ist ist für mich bezeichnend für den Umgang des Fandoms mit neuem Material und dem vom Cantina Fun genannten "subjektiven Kanon". Ich würde mir da einen entspannteren Umgang wünschen, und das Kritik emotionslos und konstruktiv bleibt. Bei aller Passion und Liebe für SW, die wir alle haben und die uns verbindet, ist es am Ende immer noch ein Entertainment Medium, nicht mehr aber auch nicht weniger. Ich weiß nicht, ob es gesund ist, so negativ und emotional kritisch zu agieren, wie es zum Teil passiert. Die viel genannte Spaltung des Fandoms geht aus meiner Sicht nämlich nicht von LFL oder Disney aus, die Content rausgeben, sondern vom Verhalten innerhalb des Fandoms und der Fans untereinander.
Abschließend: "Es geht seit einigen Jahren im öffentlichen Diskurs eine traurige Erzählung um über das Star-Wars-Fandom: Es sei toxisch, rassistisch, frauenfeindlich, gegen Neuerungen, gegen alles, das anders ist." Ich erinnere gerne an Ausbrüche wie "George Lucas raped my Childhood" Slogan oder die infame "The People vs. George Lucas" "Dokumentation". Wenn das keine toxischen Dinge sind, was dann?!
(zuletzt geändert am 01.06.2022 um 11:37 Uhr)
KyleKartan
Tja, Star Wars war auch immer eine gesellschaftliche Projektionsfläche wie kein anderes Franchise. Seit der Disney Übernahme offenbar mehr denn je, denn die Tatsache alleine, bietet für viele ja schon Angriffsfläche. Ein Kampf den dieses Franchise vielleicht auch austragen muss, weil es offenbar ein Teil davon ist. So unschön er auch ist.
Doch daraus resultiert ja auch ein guter Beitrag zu der ganzen Thematik, sofern man sich nicht geschlagen gibt oder auf ein ähnliches Niveau hinabfällt.
Star Wars steht für den Konflikt zwischen der hellen und der dunklen Seite. Sowohl in-universe als auch außerhalb, wie es scheint.
OvO
Es ist unbestritten, dass im Editorial Dinge in Zusammenhang gerückt werden. Aber in den gehören sie aus meiner Sicht auch, denn: Es finden sich in den sozialen Netzwerken auch (!) haufenweise Kommentare gegen die Figur Reva, die retweetet oder gesharet wurden mit Kommentaren darüber, wie rassistisch es wäre, dass diese Kritik geäußert wird.
Also die Vermischung dieser Punkte – berechtigte Kritik einerseits, blanker Rassismus andererseits – findet bereits statt, und an dem Punkt macht man es sich zu einfach, wenn man – und das haben wir bei den Sequels gesehen, wo z.B. Rey-Kritik pauschal mit Frauenhass weggewischt werden sollte – hier jetzt die Keule schwingt und sagt: Halt, alles Rassismus. Wie bereits geschrieben: Ja, es ist im Falle einer laustarken und meines Erachtens trotzdem kleinen Minderheit Rassismus.
Im Falle einer ebenfalls lautstarken Menge ist es leidenschaftliche Kritik, die auch darauf zurückzuführen ist, dass Star Wars nicht einfach mal etwas ausprobieren kann, weil alles Kanon sein muss.
Und allein deshalb halte ich die Behandlung beider Punkte für wichtig. Dass Rassismus keine Bühne finden darf, ist unbestritten. Aber ebenso unzweifelhaft ist aus meiner Sicht, dass Star Wars durch die Art, wie es angelegt ist, zu übersteigerten Reaktionen auf absolut alles geradezu einlädt. Und genau da muss man Beides sehen und Beides deutlich unterschiedlich thematisieren, was ich oben ja auch getan habe. Und was in den sozialen Medien eben vielfach nicht geschieht, weil es über einen Kamm geschoren wird.
Danke für diesen Beitrag, SWU! Tatsächlich treibt mich die Frage schon länger um, warum sich ausgerechnet in "meinem" Star Wars-Franchise das Fandom teilweise so toxisch, rassistisch und frauenfeindlich verhält. (Auch wenn DC-Fans da ja auch gehörig Gas geben.) Eine Antwort habe ich leider nicht, außer das es an uns allen liegt und unsere Aufgabe ist jeden Tag zu zeigen, dass Star Wars Fans auch anders sein können. Das man nicht alles mögen muss, aber dass man ohne solche -ismen kritisieren kann, dass man ohne Polemik diskutieren kann, dass man andere Menschen und Meinungen respektieren kann und respektvoll miteinander umgehen kann. Und das in solchen Diskussionen kein Platz für Rassismus, Homophobie oder Frauenfeindlichkeit ist.
Star Wars ist für alle Menschen da und nicht umsonst leben die Figuren dort in einer bunten Galaxis, wie auch wir in einer vielfältigen Welt leben. Wenn jeder sich einmal an die eigene Nase fasst, wie er hier oder auch woanders als Star Wars-Fan auftritt (und da nehme ich mich nicht aus), dann muss es doch gelingen zu zeigen, dass eine besonders laute Minderheit im Internet nicht exemplarisch für unser Fansein steht. Und daran möchte ich weiter glauben, dass die meisten Star Wars-Fans so nicht sind.
(zuletzt geändert am 01.06.2022 um 11:52 Uhr)
CmdrAntilles
OvO
Tatsächlich sollte man auch mal lobend erwähnen, dass sich hier die ganze Kenobi-Produktion vom Hauptdarsteller bis zu Kennedy öffentlich hinter Ingram stellt. Das war ja leider bei Kelly Marie Tran noch nicht wirklich so. Immerhin scheint man hier was gelernt zu haben.
(zuletzt geändert am 01.06.2022 um 11:51 Uhr)
CmdrAntilles
@Aaron:
Verstanden und bejaht. Trotzdem bleibe ich dabei, dass es an den Fans und dem Umgang der Fans mit dem Franchise, dem Content und den Fans untereinander liegt, dass der Ruf des Fandoms entsprechend ist. Nur weil man einen neuen Eintrag in den Kanon ablehnt und nicht gefällt und man es auch kritisieren kann, muss man die Debatten nicht mit der Emotionalität führen, wie es in unserem Fandom geschieht. Und was wie bereits gar nicht geht, ist Cast und Crew zu belästigen und zu verunglimpfen. Ich erinnere gerne an den Umgang gewisser Gruppen der Fans mit Rian Johnson. Wenn einem ein Film, eine Serie, ein Buch, ein Comic etc. mal nicht gefällt, dann ist das IMO weder ein Weltuntergang, noch ein Grund, deswegen emotional zu werden. Gelassenheit und Sachlichkeit wären da angebrachter. Mir ist bewusst, dass die SW Passion außerordentlich ist, aber mir fehlt da oft einfach die Verhältnismäßigkeit.
@CmdrAntilles
Die meisten SW Fans sind keine Rassisten, Sexisten etc. Meiner Meinung nach passt das auch gar nicht zusammen. SW vermittelt seit 1977 eine komplett andere Message. Umso verblüffender, dass es Teile des Fandoms gibt, die so drauf sind und die Inhalte von SW offenbar in meinen Augen nicht verstanden haben. Aber da kommt dann Ewans Aussage für mich zum tragen.
@OvO
Sachlichkeit ist das richtige Wort. Emotionslos beziehe ich dann eher auf Bewertungen wie "Anakin ist ein nerviges Kind" etc.
(zuletzt geändert am 01.06.2022 um 11:56 Uhr)
KyleKartan
@Cmdr
Ja, ich denke sie waren mit der Situation damals ziemlich überfordert. Es war ja nicht nur die Rassismus-Geschichte sondern wie der Film generell ankam. Vor allem, nachdem Lucasfilm selbst so überzeugt von TLJ war, dass sie Johnson gleich ne ganze Trilogie angeboten haben. Das war der perfekte Sturm.
(zuletzt geändert am 01.06.2022 um 11:55 Uhr)
OvO
@Aaron:
Durchaus. Ich verstehe deinen Punkt ja und grundsätzliche teile ich auch eure Position und beide Punkte sind wichtig. Ich hab mich auch oft genug Situationen ausgesetzt gefühlt, wo ich Kritik an Rey, Rose oder Reva (spannend... alle drei mit R...) geäußert habe und sofort kam: "Ja. Das sagst du nur, weil das (POC) Frauen sind."
Das ist natürlich Quatsch. Leute, die so argumentieren, sind nicht besser als Leute, die jemanden wegen seines Geschlechts oder seiner Hautfarbe beleidigen. Ich kritisiere ja auch, wenn mir die Darstellung von männlichen Figuren wie kürzlich Boba Fett in TBOBF nicht wirklich zusagt, während ich beispielsweise weibliche Figuren wie Jyn Erso oder Ahsoka für toll geschriebene, toll inszenierte und toll dargestellte Figuren halte. Heute scheint man nur dafür oder dagegen sein zu können und das ist echt nicht richtig. Ich finde trotzdem, dass man das noch irgendwie aushalten kann. Es ist toxisch, keine Frage, aber wenn man als POC ohnehin schon (strukturellem) Rassismus ausgesetzt ist und dann solche Kommentare abbekommt, ist das nochmal ein ganz anderes Level.
Würde ich mir einen freundlicheren Umgang unter uns Fans wünschen? Auf jeden Fall! Ich versuche ja auch schon bei meinen Reviews gegen diese lauter werdende Negativität anzusteuern und auch beim Umgangston (Stichwort: Für etwas argumentieren statt dagegen) etwas abzumildern, damit ich meinen kleinen Beitrag zu einem besseren Miteinander leisten kann. Man muss doch nur mal die Celebration anschauen. All diese Fans, jung, alt, männlich, weiblich, divers, bunt gemischt. Alle feiern miteinander. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir das hier bei SWU auch hinbekommen. Kritisch in der Sache, aber freundlich im Umgangston.
@ CmdrAntilles:
Es ist leider (oder zum Glück?) nicht nur bei Star Wars so. Wenn du den Diskurs bei der Fantasy-Serie "Wheel of Time" anschaust, ist es da genauso krass und nach dem ersten Teaser zur "Lord of the Rings: The Rings of Power" Serie ging es online richtig ab, nur weil ein Elf im Trailer nicht der weiße, blonde Sunnyboy à la Legolas war. Ist leider so.
@KyleKartan:
"Emotionslos beziehe ich dann eher auf Bewertungen wie "Anakin ist ein nerviges Kind" etc."
Fänd ich jetzt noch völlig legitim. Nicht sehr sachlich aber normaler Volksmund. Grenzen würden überschritten, wenn man dass dann auf den Schauspieler münzt. Zum Einen weil es natürlich noch ein Kind ist, zum Anderen weil es Mangel der Regie/Autoren-Arbeit ist und nicht des Schauspielers, wenn eine Figur "nervig" rüberkommt.
Wobei ich die Kritik an den kleinen Anakin eh nie so ganz nachvollziehen konnte. Denke, er hat seine Sache ganz gut gemacht. Aber Kinderrollen waren ja schon immer so ein Hit or Miss ding.
(zuletzt geändert am 01.06.2022 um 12:11 Uhr)
OvO
Bezüglich des nervigen Kindes: Weder habe ich ein Problem mit Jake Lloyd, noch mit Jar Jar, in letzterem Fall besonders im Gegenteil. Aber beide wurden aufgrund der angesprochenen Punkte ja massiv angegangen, und das einerseits persönlich verletzend (wir alle wissen hoffentlich, wie komplett unentschuldbar und beinahe fatal das gerade bei Ahmed Best aussah) und andererseits wiederum im leidenschaftlichen Mainstream-Fandom, das lange Jahre mit beiden Figuren (und auch ihrer spezifischen Darstellung, denn das ist es ja: Man kann ja durchaus auch die Darstellung einer Figur leidenschaftlich kritisieren) sehr gerungen hat und hart mit ihnen ins Gericht gegangen ist. Wieso? Weil sie nicht egal waren und nie egal sein werden, sie sind Teil dieser Geschichte. Sie sind nicht Nahaufnahmen von Hinterteilen, Bat-Kreditkarten oder Eisläufer in einem Film, der seither durch 3, wenn ich richtig rechne, neue Varianten von Batman abgelöst wurde, sondern sie sind bis heute in der Geschichte genau so drin. Und da gibt's einfach ein eingebautes Weiterentwicklungsproblem.
Wiederum auch hier: Persönliche Angriffe auf Jake Lloyd und Ahmed Best verurteile ich absolut, ob sie nun rassistisch motiviert sind oder nicht (und dass viele es nicht sind, zeigen ja die Beispiele George Lucas und R.A. Salvatore; die Übersteuerung ins Inakzeptable ist universell da). Aber ganz grundsätzlich, DASS es die Eskalation so oft gerade bei Star Wars gibt, sehe ich in der Unabänderlichkeit von kanonischen Ereignissen zumindest mitbegründet. Und über die sollten wir echt mal reden, denn es wird ja nicht weniger. Andor verspricht uns schon jetzt, Achtung, ihr missversteht da Dinge bezüglich der Rebellion oder dem Imperium. D.h. es kann sehr schnell, in wenigen Monaten schon, so sein, dass die „Guten” der klassischen Trilogie, seit 1977, plötzlich ganz anders definiert werden. Und dann eskaliert es doch mit Sicherheit wieder, weil es, sobald es so eingeführt wurde, nicht wieder überschrieben werden kann.
Im Grunde bräuchte Star Wars ein Expanded Universe, das hin und wieder überrollt wird und sich umorientieren muss und kann, und einen Infinities-Bereich, wo alles möglich ist, weil nichts ernsthaft zählt. Das wäre jedenfalls meine Sicht, aber ich behaupte nicht, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Danke, für diesen Beitrag liebes SWU Team!
STAR WARS steht für Vielfalt und tolle Figuren. Egal, ob weiß, schwarz, Mann oder Frau, Rodianer oder Gungan!
Ich glaube allerdings nicht, dass nur STAR WARS dieses Problem hat. Rassismus oder Frauenhass sieht man auch oft im Sport wie z.B. im Fussball. Dies sind Hobbys und diese werden oft als Ventil für dumme Gedankengänge missbraucht. Dazu kommt, dass man im Internet relativ anonym Menschen bösartig angreifen kann!
Ich befürchte leider, dass dies in Zukunft auch weiter passieren wird. Was können wir also aktiv tun? Wir müssen als Fans den Darstellern den Rücken stärken und LAUTER sein, als diese Vollidioten. Das wahre Fandom hat viel Liebe für das STAR WARS Universum und Liebe ist immer stärker als Hass!
Echo89
Müssen wir reden?
Aber sicher doch! So ein Thema totschweigen ist wohl kaum der richtige Weg.
Das Moses Ingram jetzt in die leidliche Liste derer aufgeführt wird, die so sinnlose Attacken von noch bescheuerteren "Fans" erfahren mussten, wußte ich bis jetzt noch nicht. Und das, obwohl ich mich regelmäßig im Netz aufhalte. Aber dann wahrscheinlich auf den richtigen Seiten.
Wie auch immer. Dass das Problem von Rassismus (und sonstigem Schwachsinn) immer bestehen bleibt, liegt wohl auf der Hand. Und es wird ja sogar schlimmer. Man muss sich nur das Weltgeschehen der letzten 10 Jahre angucken. Das ist weit entfernt von eitel Sonnenschein.
Letztendlich muss sofort durchgegriffen werden. Wenn z.B. hier auf Starwars-Union etwas (mal wieder) am Thema vorbei gestritten wird, greifen die Admins irgendwann ein um "bitte beim Thema zu bleiben". Was ja auch gut ist und in der Regel auch funktioniert. Wenn nicht, wird halt die Kommentarfunktion dicht gemacht. Was schade, aber verständlich ist.
Zum Glück sind Frauenhass, Homophobie oder eben Rassismus hier nicht zu finden. Aber wir sind hier wohl auch kein Beispiel. Aber wenn sich doch mal so ein Idiot hier verläuft, plädiere ich dafür das diese Person SOFORT und ohne Abmahnung gesperrt wird. Sowas muss sofort im Keim erstickt werden und darf keine Plattform für eine Diskussion bieten. Müssen wir darüber reden? In dem Falle wohl kaum.
Die Probleme waren früher auch schon da, nur wurden die nicht so global behandelt. Das Internet aber läßt sich einen kleinen Menschen ganz groß fühlen und bekommt sogar die Aufmerksamkeit die er sich (unbewußt, oder nicht) erhofft hat. Dann sind die Nachahmer am Start und schon geht die Hetze los. Eine Lösung dafür gibt es wohl nicht.
andrenalin
B U22
Ich denke, dieses Editorial war längst überfällig. Die Abartigkeiten, denen Moses Ingram derzeit ausgesetzt ist, sind eigentlich nur noch der letzte Tropfen in einer langen Reihe von widerlichen Posts, die ich in den letzten Jahren erleben musste.
Ich erinnere mich noch gut an den Kommentar eines gewissen Users, der hier im Nachgang von TLJ Kelly-Marie Tran als "dicke Chinesin" bezeichnet hat. Seine Aussage über Rian Johnson als "hirnlose Amöbe" sei in dem Zusammenhang auch noch erwähnt. Zwei Paradebeispiele dafür, welch Geistes Kind dieser Kerl sein muss.
Und er war in der Vergangenheit ja wahrlich nicht der einzige, der sich entsprechend geäußert hat.
Daher an dieser Stelle meine Bitte an SWU... nein, ich muss es umformulieren, meine Forderung an SWU: Schaut in Zukunft etwas genauer hin, wer hier was schreibt. Der eine oder andere übliche Verdächtige dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein, und ich kann leider nicht nachvollziehen, warum gewisse Leute hier immer noch ihr Unwesen treiben dürfen. Ich erinnere gerne nochmal alle ehemalige Kollegen daran, dass ich sie frühzeitig auf das Treiben jenes trolligen Users - namentlich StarWarsCineast - hier in der Kommentarsektion hingwiesen habe, mit der ausdrücklichen Aufforderung, diesen Herrn zu sperren. Leider dauerte es Wochen, bis von Seiten der Redaktion reagiert wurde, doch da war das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Die Konsequenz war dann eine wochenlange Totalsperrung der Kommentare in sämtlichen News, was am Ende des Tages niemand so richtig zufrieden zurückließ.
Ja, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man die Kommentare nicht 24/7 im Blick haben kann, und einem manche Dinge einfach durchrutschen. Ich weiß aber auch, dass User immer mal wieder Hinweismails schicken, wenn sich andere danebenbenehmen. Spätestens dann solle reagiert und mit harter Hand durchgegriffen werden. SWU hat hier das Hausrecht, von dem aber nicht immer so Gebrauch gemacht wird, wie man sich das hin und wieder wünschen würde.
Also nochmal: Seht hin, seht genau hin, damit es nicht wieder wie im Sommer 2018 eskaliert, und es schlimmstenfalls auf eine zweite Kommentarsperre hinausläuft. Dies wäre erneut eine Kollektivstrafe, unter der letztlich alle leiden, um die wenigen zu bestrafen, die sich auf dem geistigen Niveau eines ehemaligen US-Präsidenten befinden, und hier - auch das kam schon vor - dessen kranke Agenda propagierten.
Und am Ende soll es hier schließlich um Star Wars gehen. Wer über Politik diskutieren möchte, dem empfehle ich die Seiten von tagesschau.de, bzw. heute.de.
Anakin 68
@Aaron
>Im Grunde bräuchte Star Wars ein Expanded Universe, das hin und wieder überrollt wird und sich umorientieren muss und kann, und einen Infinities-Bereich, wo alles möglich ist, weil nichts ernsthaft zählt...<
Um als Ventil für eventuelle Hasstiraden zu dienen? Wohl kaum! Ich bin jedenfalls auch froh darüber (wie Du oben ja schon berichtet hast), das es diese EINE Geschichte gibt. Und auch wenn mir da einige Sachen missfallen (könnten), muss ich mich damit auseinander setzen und das gezeigte akzeptieren. Es ist ja nicht zu ändern.
Mit dieser Einstellung fahre ich ganz gut, und kann damit weitaus besser umgehen, das z.B. die Sturmtruppen so militärische Pappnasen sind, als viele andere aus dem Fandom.
Und außerdem hat Star Wars jetzt ja auch ein offizielles Expanded Universe, das andere Geschichten erzählt: Visions!
Aber das ist wohl nicht ganz das was Du meinst.
andrenalin
@Lord Galagus
Manchmal hab ich aber auch den Eindruck, dass es es koordinierte und geplante Attacken sind. Ich meine schauen wir auf RT und Metacritic: da wird Kenobi gerade mit schlechten Reviews zu gebombt. Bei der LotR Serie fand ich die Reaktion auch hart drüber, wenn man bedenkt, das man so gut wie nichts in der knappen Minute Bildmaterial gesehen hat...
@OvO
Ja, ist grds. auch OK. Ich wollte eigentlich sagen, dass sowas der Anfang sein kann von dem, was wir hier besprechen. @Aaron hat das nochmal gut klargestellt für mich.
@Anakin68
Danke für den Beitrag. Sehr traurig, was hier 2018 abgegangen sein muss. Ich hatte mich damals bewusst aus jeder Kommentarfunktion rausgehalten, weil ich in anderen Foren schon mitbekam, was abging bzgl KMT und RJ und TLJ.
KyleKartan
Gut, dass ihr das überhaupt mal thematisiert. Wenngleich ich das Editorial inhaltlich an einigen Stellen problematisch finde. @KyleKartan und @Lord Galagus haben schon ausgeführt, warum.
Ich möchte/muss – wenn sich schonmal die Gelegenheit ergibt – aber auch anklagen. Warum erst jetzt? Warum erst, wenn das Thema seit Jahren existiert? Und warum erst, wenn es in Hate Crime und Drohungen endet? Ich (und nicht nur ich) schreibe mir hier seit Jahren die Finger wund, wenn es um Sexismus, Rassismus oder andere gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeiten geht (vorrangig durch Kommentare anderer User*innen) und die Antwort ist meistens eine Ansage an einen einzelnen Nutzer, er möge sich bitte in seinem Ausdruck mäßigen und das war es. Weder wird hier konsequent durchgegriffen noch wird hier überhaupt das Ausmaß von Diskriminierung und Hass erkannt. Ich habe hier oft das Gefühl, Rassismus ist, wenn Ahmed Best Morddrohungen erhält oder Sexismus, wenn Kelly Marie Tran Vergewaltigung gewünscht wird. Dass das aber schon darin anfängt, dass – und ich werfe hier die steile These in den Raum, dass es empirisch nachweisbar wäre – hier Serie für Serie, Charakter für Charakter behauptet wird, KK sei der Untergang von Star Wars, weil sie Frauenfiguren fördert, es sei unnötig, Charaktere of Colour zu zeigen, denn die Welt sei ja heute schon total tolerant und queere Charaktere seien ja überhaupt nur eine kleine Minderheit, dann juckt das hier in der Redaktion (und der Nutzer*innenschaft) kaum jemanden. Kaum Widerrede (bis auf einige geschätzte Kolleg*innen hier, die hoffentlich wissen, dass ich sie von meiner Kritik ausnehme), keine Sanktionen, keine Löschung von entsprechenden Beiträgen. Der einfachste Weg, sich von Rassismus oder Sexismus abzugrenzen, ist der, ihn in einem Präzedenzfall großspurig zu verurteilen und zu behaupten, „die anderen“ seien keine echten Star-Wars-Fans und man selbst sei nicht so (wie bspw. @andrenalin das mit „Zum Glück sind Frauenhass, Homophobie oder eben Rassismus hier nicht zu finden.“ suggeriert). Das ist einfach und billig, darf aber nicht davon ablenken, dass es vor allem das Problem der mangelnden Selbstreflexion ist, dass es Rassismus und Co. erlaubt, weiter zu existieren. Insofern muss ich dann doch wieder @KyleKartan widersprechen. Doch, die meisten Fans – egal ob Star Wars oder ein anderes Franchise – reproduzieren (oft unbebewusst, was es aber nich weniger problematisch macht), Rassismen und Sexismen und das muss man thematisieren und aufdecken.
Und ein letzter Punkt: Ich habe mich jetzt viel über uns Fans ausgelassen, aber natürlich sind auch die Macher*innen nicht frei von Schuld und haben viel Mist verbockt (siehe Padmés Entwicklung in der PT, die Darstellung von Twi’lek-Frauen oder auch Aliens im Vergleich zu Menschen). Aber da sehe ich gerade bei Videospielen wie JFO oder Squadrons, Literaturprojekten wie The High Republic oder auch Serien wie Ahsoka oder The Acolyte zumindest kleine Fortschritte.
CC 09002
@andrenalin
Ich bin offen: ich kann nicht verstehen, warum man von einem Film oder was auch immer so gefrustet sein muss, dass man so eskaliert. Bei allem Verständnis für Passion, Liebe etc: Es ist ein Franchise, ein Unterhaltungsmedium. Das ist das, was ich mit Verhältnismäßigkeit meine. Die Lebensverhältnisse verändern sich nicht, nur weil ein Film nicht bestimmte Erwartungen erfüllt.
Wenn mir jemand sagt: "ich kann der ST/PT nichts abgewinnen, weil bla. Ich gucke sie nicht und setze mich damit nicht auseinander." ist das doch eine vollkommen legitime Sache.
Über Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre aber ständig Feuerwerke gegen die Filme abzufeuern ist für mich aber dann einfach auch drüber.
KyleKartan
Ich finde es sehr schade dass dieses Thema überhaupt notwendig geworden ist anzusprechen. Was Moses da geteilt hat hat mich wirklich entsetzt, und da denke ich mir immer wieder, dass diese Leute des Fanseins unwürdig sind! Ich meine, warum sind diese Leute hier im Fandom unterwegs?! Zu welchen Figuren fühlen die sich bitte hingezogen, wem eifern sie bitte nach? Man kann doch nicht einem SW-Schauspieler das N-Wort an den Kopf werfen, und im gleichen Atemzug sagen "Obi-Wan, toller Charakter!"..... Kumpel, ich bin sicher Kenobi wäre angewidert von deinem verhalten.
Ich vermisse ja die guten alten Zeiten um 2005.... damals war ich zehn jahre alt und habe nicht einen müden gedanken daran verschwendet dass Mace Windu aus Gründen der Diversität mit einer PoC besetzt wurde. Ich saß nur da, starrte auf den Bildschirm und dachte mir "Boaaah! Mace ist voll cool!"
Vielleicht liegt es auch daran dass ich damals medial noch nicht wirklich unterwegs war, aber ich habe den eindruck, dass man damals gar kein so großes Thema daraus gemacht hat, dass Mace Windu als farbige person gecastet wurde. Man hat es einfach gemacht, ohne es groß mit seiner hautfarbe zu promoten oder zu feiern wie toll die diversität hier doch zur geltung kommt. Das war für mich damals gelebte diversität. einfach machen und gar nicht ansprechen. denn in dem moment wo man es anspricht, differenziert man bereits wieder zwischen hautfarben. das hat bereits Morgan Freeman gesagt. Und wer bin ich mit Gott zu diskutieren?
@CC
FINGER WEG von den Twi'lek damen! Und das meine ich im übertragenen Sinne! Man muss nicht alles was schön ist aus gründen des feminismus und gleichbereichtigung stalinistisch wegsäubern! schon gar nicht etwas, das so beliebt im fandom ist! Auch unter frauen, als cosplay oder fotomodel.
(zuletzt geändert am 01.06.2022 um 13:08 Uhr)
GeneralSheperd
Was die Sache mit den halbnackten Twileks angeht, dann doch bitte so gelöst wie in TBOBF, nämlich gleichberechtigt. Dort gab es in Garsas Casino nicht nur eine halbnackte Twilek-Frau, sondern auch einen halbnackten Twilek-Mann. Die Dienerin hat Boba bedient, der Diener Fennec. Wenn beide Geschlechter gleichzeitig so dargestellt werden und nicht bloß eines, kann man das sicher schon vertreten.
KyleKartan
@KyleKartan: Zugegeben, so halb widersprechen. Du meintest, dass die meisten Fans keine Rassist*innen etc. seien. Das wollte ich insofern relativieren, als dass aber trotzdem ein Großteil der Fans solche Muster bewusst oder unbewusst reproduziert und sich deswegen nicht dem Problem entziehen darf.
@GeneralSheperd: Ich werde mir jetzt nicht die Blöße geben, mich dafür zu bedanken, dass du meine Ausführungen gleich mit Belegen unterfütterst, weil es mich mal wieder anwidert, welche Weltanschauungen du verbreitest.
@Lord Galagus: Schönes Gegenbeispiel in Sachen Geschlechtergerechtigkeit, was mir auch beim Schauen der Serie gut gefallen hat. Wenn man dann auch noch die Parallele zur Exotisierung von PoC in irdischen Künsten vergangener Jahrzehnte irgendwann aus Star Wars rauskriegt, indem Twi’leks, Wookiees oder andere von ihren Aufgaben als Stereotype entbunden werden, wäre das klasse.
CC 09002
@CC 09002
Die sexistische Darstellung von Twilek-Frauen fand ich auch immer schon sehr auffällig. Deswegen war ich auch sehr froh, als man mit Hera eine wirklich tolle, weibliche Twilek-Figur eingeführt hat, die so gar nicht diesem Klischee entsprochen hat, sondern ein guter Pilot und Techniker war. Ich denke also auch, da hat sich inzwischen (und sicher auch durch den Einfluss von Disney) was geändert. Was jetzt die Intention dahinter ist, ist mir dann sogar eigentlich egal, wenn das zu mehr Gleichberechtigung und Diversität führt.
@GS
Auf der einen Seite freut mich sehr, dass gerade Du auch zu diesem Thema klar Stellung beziehst! Auf der andere Seite wäre es vermutlich besser gewesen, nicht einen Absatz später das gleich wieder mit deiner Weltanschauung ad absurdum zu führen. Nur soviel: Niemandem wird verboten Twilek-Fantasien zu haben, nur weil diese Spezies mittlerweile auch differenzierter dargestellt wird. Dir will also niemand irgendwas wegnehmen.
(zuletzt geändert am 01.06.2022 um 13:47 Uhr)
CmdrAntilles
@CmdrAntilles & CC
...ich weiß nicht wie viel ihr schon in der welt herum gekommen seid, aber es gibt zumindest hier auf der erde sowas wie bordelle, stripclubs oder oben-ohne bars. und zwar massenhaft. Und in der regel ist das ein tummelplatz für zwielichtige gestalten oder kriminelle. ich verweise da einfach mal auf die Reeperbahn....
WO genau ist jetzt also das problem hier inspiration zu ziehen um worldbuilding in dubiosen umgebungen in Star Wars zu betreiben? Sollen wir jetzt das böse moralisch vertretbar darstellen? klar, Jabba der Hutte, schutzgeldeintreiber, erpresser, menschenhändler, sollte auf JEDEN fall viel wert auf feminismus und frauenrechte legen. oder wie jetzt?
aber danke dass dich diese bewertung vom SW-Worldbuilding "anwidert" nett, wie immer....warum treffen wir uns nicht einfach mal bei den Sci-Fi Tagen in Speyer und reden persönlich ein bisschen darüber? Ich bin der Mudtrooper mit dem T-21, bist gern eingeladen deine Sicht der Dinge auszubreiten.
"Dir will also niemand irgendwas wegnehmen."
Naja offensichtlich ja doch? Wenn man hier lautstark fordert solche darstellungen künftig zu vermeiden?
(zuletzt geändert am 01.06.2022 um 13:54 Uhr)
GeneralSheperd
@GS
Ich glaube du verstehst nicht was wir, oder zumindest ich, gemeint haben und deswegen reden wir gerade aneinander vorbei. Natürlich darf es auch im SW-Universum halbnackte Frauen bzw Tänzerinnen geben und natürlich darf auch Jabba the Hutt als Unterweltboss sexistisch sein und sich solche Sklavinnen halten. Es geht ja darum, dass es jahrelang so war, dass Twilek-Frauen ausschließlich als solche Sexobjekte dargestellt wurden. Selbst Ayla Secura war doch sehr klar als Männertraum dargestellt mit bauchfreiem, knappen Oberteil. Ich denke da nur an die Planungen bezüglich "Sexy-Sith" Darth Talon. Es geht ja nur darum, dass man eine Spezies auch differenzierter Darstellen kann und das passiert ja mittlerweile auch. Trotz kannst du ja weiterhin alle hübschen Twileks toll finden. Das eine ändert ja am anderen nichts.
(zuletzt geändert am 01.06.2022 um 14:03 Uhr)
CmdrAntilles
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