Fanfilme im Star-Wars-Universum sind wahrlich keine Seltenheit und dennoch gibt es manchmal solche, die besonders herausstechen. So ist es auch in diesem Fall. Der österreichische Regisseur Clemens Wirth hat mit Miniature Landscapes - in Space einen Film erschaffen, der ganz ohne Action oder sogar Handlung auskommt. Stattdessen folgen wir der Razor Crest einfach von einer wunderschön außerirdischen Welt zur nächsten und lassen uns dabei in die weit, weit entfernte Galaxis mitreißen.
Erschaffen wurde diese gesamte Welt in bester Star-Wars-Tradition mit Miniaturen. Wenn euch interessiert wie genau das geschehen ist, dann bleibt beim Video auf jeden Fall bis zum Ende dran, denn dort folgt noch ein Making Of.
Wenn euch der Film gefallen hat, dann möchten wir euch auch Clemens andere Werke wärmstens ans Herz legen, die zwar nichts mit Star Wars zu tun haben, aber deswegen nicht weniger beeindruckend sind. Ihr findet sie alle auf seinem Vimeo-Kanal.
Außerdem hat Clemens uns netterweise einige Fragen rund um sein Projekt beantwortet. Die Antworten dürften insbesondere für angehende Filmmacher interessant sein, aber auch für alle, die gerne hinter die Kulissen von solchen Projekten schauen.
Clemens, wie bist du zum Filmemachen und insbesondere zum Miniaturenfilm gekommen?
Als wir noch Kinder waren führte uns unser Opa hin und wieder alte Super-8 Filmrollen von alten Urlaubsaufnahmen vor und ich fand das seit jeher magisch. Die Prozedur mit dem Projektor, dessen knatternde Geräusche und die akribische Arbeit welche nötig war um die Filmspulen zum laufen zu bringen um schlussendlich alte flackernde Filmbilder auf die Leinwand zu projizieren, all das hat mich bis heute fasziniert und vermutlich auch geprägt. Später habe ich dann erste Erfahrungen mit der (geheim) ausgeliehenen VHS Kamera von meinem Vater gemacht, als wir in Teenager Jahren unsere ersten eigenen Skateboard Videos drehten. Es war aber erst ein Jahrzent später, als ich mich nach einem Berufswechsel dazu entschied mich voll und ganz auf das Filmemachen zu konzentrieren und so habe ich in Salzburg MultiMedia Art studiert mit Schwerpunkt Film und Motion Desgin. Als Abschlussarbeit des Studiums habe ich damals ein Filmintro / eine Film-Titelsequenz für einen Erster-Weltkriegsfilm erstellt und so bin ich zum ersten Mal mit Miniaturen in Berührung gekommen. Im Laufe der Jahre habe ich dann immer weitere Miniaturprojekte gemacht und mittlerweile würde ich sogar sagen das ich mich in diesem Bereich auch etwas spezialisiert habe.
Für "Miniature Landscapes – In Space" war ja eindeutig The Mandalorian eine Inspiration. Was hat dich an der Serie so fasziniert, dass es dazu kam?
Als Star-Wars-Fan war klar, dass ich mir The Mandalorian anschauen muss und es hat mich mit der großartigen Erzählweise, dem Style, der Musik und den fantastischen Bildern seit der ersten Folge gecatched! Gerade auch die Machart war für mich sehr faszinierend. Damit meine ich ‘The Volume’ welches eigens bei ILM in Kooperation mit Epic Games dafür weiter entwickelt wurde. (hier ein schönes Making Of)
War Star Wars vorher auch schon eine Inspiration für deine Filme?
Ich war schon immer ein Fan von klassischen realen Special Effects und da war Star Wars (vor allem die alten Teile, 4-6) natürlich eine große Inspiration. Die Miniaturmodelle der Raumschiffe in den alten Filmen haben mich seit ich die Star Wars Reihe zum ersten mal sah begeistert und ich war beeindruckt wie leicht man das menschliche Auge täuschen kann, wenn die Parameter wie Licht, Bewegung, Schärfe, Hintergrund, etc. alle gut zusammenspielen.
Wie kamst du denn selbst überhaupt zu Star Wars? Wie hat dein Fan-Dasein angefangen?
Ich muss gestehen, dass ich erst mit der Prequel Reihe (Teil 1-3) angefangen habe mich mit dem Star-Wars-Universum auseinander zu setzen. Meinen ersten Star-Wars-Film habe ich somit 1999 im Kino gesehen und war dann so geflashed, dass ich die darauf folgenden Tage mit Teil 4-6 und deren Behind the Scenes verbracht habe : ) Seitdem bin ich immer wieder gerne in das Star-Wars-Universum abgetaucht, auch in Spiele wie KOTOR, Jedi Knight oder kürzlich Fallen Order.
Wie gehst du an einen Film wie „Miniature Landscapes“ heran? Wie ist der grobe Arbeitsablauf?
Meist überlege ich mir ein grobes Konzept, sozusagen ein Konstrukt wie der Film ablaufen könnte. Allerdings versuche ich bei freien ‘Hobby’-Projekten wie Miniature Landscapes mir nicht allzu große Vorgaben zu machen. Bei kommerziellen Filmprojekten ist das natürlich nicht so leicht, aber freie Projekte sollen ja Spaß machen und somit passiert vieles spontan während dem Basteln und dem Prozess. Naturdokus, Filme und Serien inspirieren mich natürlich auch und wenn ich etwas sehe das mir gefällt oder wo ich mir denke, dass ich so etwas Ähnliches in Miniatur bauen kann, dann mach ich mir einen Screenshot und lege einfach los. Es ist aber auch immer viel Experimentiererei dabei um gewisse Effekte zu erzielen, zb. bei der Lava habe ich mehrere Anläufe gebraucht um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Beim ersten Teil war es noch Karottensuppe, beim dritten Teil ist es dann Epoxidharz geworden : )
Gibt es noch etwas, dass du angehenden Filmemachern, die von Star Wars oder auch deinen Werken inspiriert sind, mit auf den Weg geben möchtest?
Nicht vergessen doppelt zu backupen ;) Es gibt nichts Schlimmeres als verlorengegangene Videodateien. Da spreche ich (leider) aus Erfahrung :)
Vielen Dank für deine Zeit und die spannenden Antworten. Wir wünschen dir viel Erfolg in all deinen weiteren Projekten.
Wir hoffen der Film hat euch genauso gut gefallen wie uns. Wenn dem so ist, lasst gerne einen Kommentar entweder hier oder natürlich auch auf Vimeo da.
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Dark Yoda FDS
Wirklich schöne Aufnahmen mit toller Musik und Behind-the-Scenes mit Herz. Nur der konkrete Star-Wars-Bezug ist bis auf die Razor Crest noch ein wenig gering. Soll aber weniger heißen, dass es dadurch weniger qualitativ wäre, sondern vielmehr, dass das Werk auch ohne Star-Wars-Bezug super funktioniert.
CC 09002
I Five
TiiN
IONENFEUER
@ Dark Yoda FDS:
Das kommt nicht von uns, sondern von der vimeo-Einbettung. Und du hast recht, dass das nichts erreicht außer, dass du das Video in deiner VR-Umgebung schauen kannst. Wieso man das wollen würde ist mir selbst ein Rätsel, da es ja ein 2D-Video bleibt, aber vimeo ist nicht die einzige Seite, die einem das anzudrehen versucht (auch wenn mir gerade kein anderes Beispiel einfällt).
Kexikus
Administrator
Dark Yoda FDS
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