Der Hollywood Reporter hat Ewan McGregor ein Porträt gewidmet, in dem es natürlich auch um seine Star-Wars-Rückkehr in Obi-Wan Kenobi geht. Hier die entsprechenden Auszüge:
Obi-Wan Kenobi saß zusammengekauert da, zitterte, war schweißgebadet. Er weinte - ganz buchstäblich - vor Qualen. Aber er war nicht etwa tödlich von Darth Vader verwundet worden, sondern hatte lediglich gerade seine zweite Dosis des COVID-19-Impfstoffs erhalten. „Das hat mich wirklich umgehauen”, meint Ewan McGregor. „Ganz ehrlich”. Die Nebenwirkungen der zweiten Impfung waren so intensiv, dass McGregor sogar sein Lichtschwerttraining für die für 2022 angekündigte Disney-Plus-Serie, in der er erneut den Umhang des Jedi-Meisters anlegt, absagen und dieses Interview verschieben musste.
„Monatelang haben wir diese gigantischen, zweieinhalbstündigen Trainingseinlagen mit Schwertkämpfen und Nahkampfkram gemacht”, so McGregor, der sich für die Rolle wieder seinen bekannten Bart stehen lässt, in einem mehrstündigen Zoom-Gespräch. Ein Pudel-Chihuahua-Mischling schläft friedlich in seinem Schoß. „Aber diese Woche ging das gar nicht.", so er weiter. „Nicht bei 38 Grad Fieber.” Immerhin: Die Erschütterung der Macht hielt nicht lange an: McGregor war innerhalb von 48 Stunden wieder auf dem Damm.
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Es waren die enthusiastischen Reaktionen auf The Mandalorian, die erste von zehn geplanten Star-Wars-Spin-Off-Projekten auf Disney+, die zeigten, dass es in diesem Universum immer noch fesselnde neue Geschichten zu erzählen gibt und dass das Publikum sehr begierig darauf ist, sie zu sehen. Die Serie, deren Produktion etwa 100 Millionen Dollar gekostet hat, war ein wesentlicher Grund für die 100 Millionen, die zum Start des Streamingdienstes ein Abonnement eingegangen sind. Das Finale der zweiten Staffel, in der der verjüngte Mark Hamill als Luke Skywalker zu sehen ist, hat es sogar als erste Nicht-Netflix-Serienfolge geschafft, die Nielsen-Streaming-Charts anzuführen. Obi-Wan Kenobi ist also perfekt dafür geeignet, um McGregors lange und abwechslungsreiche Karriere durch die Lichtmauer seiner Lebensmitte zu steuern.
„Ich bin wirklich aufgeregt darüber”, sagt er voller Freude. „Vielleicht sogar noch mehr als bei den ersten Filmen, weil ich älter bin - ich bin gerade 50 geworden - und ich bin einfach in einer viel besseren Lebenssituation.”
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McGregors erste Begegnung mit Star Wars war eine sehr persönliche. Sein Onkel ist Denis Lawson, ein schottischer Schauspieler, der Wedge Antilles spielte - den einzigen X-Flügel-Piloten neben Luke Skywalker, der die klassische Trilogie von Anfang bis Ende überlebte. Er erinnert sich noch daran, wie er als kleiner Junge auf der Leinwand sah, wie sein Onkel den Todesstern angriff.
Jahre später riet Lawson McGregor davon ab, die Rolle des Obi-Wan Kenobi anzunehmen - er hatte mit großem Verdruss erlebt, wie seine eigene Rolle in Star Wars den Rest seiner Karriere überschattet hatte - aber, so McGregor, „je näher ich der Rolle kam, desto mehr wollte ich sie haben.”
Doch was als Phantasie eines Stardaseins begann, entwickelte sich über mehrere Jahre hinweg zum Albtraum für den Schauspieler. Mit jedem weiteren, wenig überwältigenden Prequel setzte Regisseur George Lucas mehr und mehr CGI ein, „weil George die Technik liebt und gerne in diesen Bereich vordringt”, meint McGregor. „Er wollte mehr und mehr Kontrolle über das, was im Hintergrund der Szenen zu sehen ist.” Bei Die Rache der Sith wurden die realen Kulissen fast vollständig durch Bluescreens ersetzt. „Nach drei oder vier Monaten wird es einfach nur noch langweilig - besonders wenn die Szenen ... ich will nicht unhöflich sein, aber es ist nicht Shakespeare”, formuliert es McGregor. „Man findet in den Dialogen nichts, was einen befriedigt, wenn um einen herum nichts da ist. Das war ziemlich schwer zu machen.”
Beim Dreh von Obi-Wan Kenobi wird das immerhin kein Problem sein, denn hier kommt ein Verfahren namens StageCraft zum Einsatz, das Jon Favreau bereits in The Mandalorian verwendet hat. „Sie projizieren dabei [die virtuellen Hintergründe] auf diesen riesigen LED-Bildschirm. Wenn man also in einer Wüste sein soll, steht man mitten in der Wüste. Wenn man vorgibt, im Schnee zu sein, ist man von Schnee umgeben. Und wenn man im Cockpit eines Raumjägers sitzt, befindet man sich im Weltraum. Es wird sich so viel realer anfühlen.”
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Alle sechs Episoden von Obi-Wan Kenobi werden von Hossein Amini geschrieben, dem Drehbuchautor des Ryan-Gosling-Films Drive (2011) und von der Kanadierin Deborah Chow inszeniert, die schon bei zwei Episoden von The Mandalorian Regie geführt hat. Und es wurde bereits angekündigt - zur großen Begeisterung der Fans - dass in der ersten Staffel die Rückkehr von Hayden Christensen als junger Darth Vader zu sehen sein wird.
Obwohl die Dreharbeiten noch nicht begonnen haben, sagt McGregor, dass er „einige Probeaufnahmen mit Deborah und anderen Leuten gemacht hat. Ich sehe schon, dass sie eine wirklich, wirklich gute Regisseurin ist.” Könnte es sich bei diesen Probeaufnahmen um Tests mit einem jungen Luke Skywalker gehandelt haben? Ewan McGregor lässt sein bekanntes Grinsen aufblitzen. „Das ist gut möglich”, meint er. „Ich weiß es nicht.”
Das komplette Porträt mit einem Rundgang durch Ewan McGregors gesamte Karriere findet ihr beim Hollywood Reporter.
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Kaero
Poste das extra, damit es nicht untergeht:
Original:
https://www.youtube.com/watch?v=adzBmjt7nFg
Und auf die PT bezogen:
https://www.youtube.com/watch?v=C7HgqBbCTjU
Kaero
@Jacob Sunrider
"Was mich bzgl. der ST ärgert ist, dass man hier bei den Locations so sehr auf echte Örtlichkeiten gesetzt hat obwohl CGI heute deutlich weiter ist. Einfach mal eine schöne Skybox, exotische Pflanzen und Tiere oder Felsformationen"
Ja, so isses leider. Einer der Schönheitsfehler der ST. Ich lehne CG ja auch nicht komplett ab. Es ist für mich, ein wundervolles Werkzeug, dass im Idealfall dort zum Einsatz kommt, wo es die Gesamtszenerie deutlich aufwertet oder wo es entweder aus Kostengründen und/oder physikalischen Limits, das Mittel der Wahl sein muss.
@Kaero
"Wie Jacob Sunrider geschrieben hat, ist CGI selbstverständlich geworden. Das trifft aber auf sämtliche Tricktechniken mit der Zeit zu. Mich persönlich stört das aber nicht, mich begeistern auch heute noch die Leistungen eines Harryhausen oder eines Méliès"
Genau das meine ich. Es ist ein selbstverständliches und absolut legitimes Werkzeug, dass auch ich nicht missen möchte. Aber bei Filmen, die real gedreht werden und am Ende wie ein Animationsfilm mit echten Schauspielern wirkt (wie Roger Rabbit umgekehrt... ) bin ich langsam raus.
"Übrigens wurde Geonosis zu einem großen Teil mit Modellen realisiert"
Interessant! Das wusste ich nicht. Aber bei Geonosis sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Moment mal: Auch die Clone-Schlacht am Ende?? Das würde mich wirklich wundern.
IONENFEUER
@IONENFEUER:
Hier siehst du schön, was von Geonosis real war:
https://boards.theforce.net/threads/jedi-archive-practical-trilogy.50038457/
Bei der Schlacht an sich stammen die Klone, Droiden, der Großteil der Schiffe usw. aus dem Computer.
Kaero
@Kaero
Was für eine Fülle an tollen Bildern! Danke für den Link!
Das sind tatsächlich mehr physikalische Modelle als ich jemals vermutet hätte. Sehr beeindruckend. Wahrscheinlich ist es weniger die Optik warum ich mit der Geonosis-Sequenz nicht warm werde. Am Ende steht dann eben doch die maßlose Überfrachtung an Ereignissen.
Bin großer Fan der Kamino-Sequenz, die mir in ihrer atmosphärischen Ruhe wesentlich mehr zusagt. Da stimmt einfach alles. Allein Obi Wan face to face Jango Fett, ist einer meiner Lieblingsmomente der Saga.
Wie dem auch sei, eine beeindruckende Bildersammlung.
IONENFEUER
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