Es ist kein Trailer, den EW heute für uns bereithält, aber immerhin das zweitbeste: Eine Text-Vorschau auf Staffel 2 von The Mandalorian. Hier der interessante Part (natürlich mit Spoilern für Staffel 1):
Die erste Staffel der Serie handelte von dem Waisenkind und Kopfgeldjäger Din Djarin, der von mandalorianischen Kriegern aufgezogen wurde und durch die Galaxis fliegt, um ein mysteriöses, Suppe schlürfendes Kind vor den Fängen des zum Kriegsherrn gewordenen Gouverneur des Galaktischen Imperiums Moff Gideon (Giancarlo Esposito) zu bewahren. Die Staffel endete damit, dass sich der Mando auf die Suche nach den Verwandten seines Schützlings macht, während Gideon als Besitzer der geheimnisvollen und uralten Waffe mit der schwarzen Klinge, dem Dunkelschwert, enthüllt wird.
Es steht zu erwarten, dass wir die galaktischen Randgebiete in Staffel 2 deutlich bevölkerter erleben werden. Disney hat zwar keine neuen Darsteller oder deren Charaktere bestätigt, aber es gibt eine ganze Reihe von angeblichen Schauspielern, die geradezu ideal für ein Comic-Con-Panel geeignet wären: Rosario Dawson (Sin City) als abtrünnige Jedi Ahsoka Tano, ein Favorit der The-Clone Wars-Fans, Temuera Morrison (der in den Prequels Jango Fett und die älteren Klone spielte), der vermutlich entweder in die Rolle eines alten Klons oder des legendären Kopfgeldjägers Boba Fett schlüpfen wird, Katee Sackhoff (Battlestar Galactica) in der Real-Fassung ihrer angestammten Rolle als Bo-Katan Kryze sowie Michael Biehn (The Terminator) und Timothy Olyphant (Justified) als noch völlig unbekannte Figuren.
„Einige dieser Gerüchte sind wahr, andere sind nicht sicher”, meint Gina Carano, die in der Show die Söldnerin Cara Dune spielt. Carano weist auf die erhöhte Geheimhaltung hin, die darin bestand, dass die Schauspieler nur Drehbücher für ihre eigenen Episoden bekamen und wie Sith-Lords in, ihre Anonymität schützende, schwarze Mäntel und Kapuzen gekleidet zum Drehort gebracht wurden.
„In der neuen Staffel geht es darum, eine größere Geschichte in diese Welt zu tragen”, erzählt Favreau, der anmerkt, dass die Serie über die Mando-zentrierten Geschichten hinausgehen wird. „Die einzelnen Geschichten werden weniger isoliert sein, aber jede Folge hat ihre eigene Geschmacksrichtung, und damit bringen wir hoffentlich viel mehr Weite in die Serie.” Filoni fügt hinzu: „Alles wird größer, die Einsätze werden höher, aber auch die persönliche Geschichte zwischen dem Kind und dem Mandalorianer entwickelt sich auf eine Weise, die den Leuten Spaß machen wird.”
Und während sich die Folgen der ersten Staffel sehr direkt auf Mando konzentrierten, fügt Staffel 2 neue Blickwinkel hinzu. „Wenn wir andere Figuren vorstellen, besteht die Möglichkeit, verschiedenen Handlungssträngen zu folgen”, meint Favreau. „Die Welt war wirklich begeistert von Game of Thrones und wie sich das entwickelte, als die Figuren verschiedenen Handlungssträngen folgten - mich als Zuschauer hat das sehr gereizt.”
Der größere Umfang wurde dadurch begünstigt, dass beim zweiten Mal weniger Anlaufkosten anfielen, wodurch ein größerer Prozentsatz des ohnehin großen Budgets der Serie (schätzungsweise 100 Millionen Dollar für die erste Staffel) auf dem Fernsehschirm zu sehen sein wird. Auch in diesem Jahr wird es wieder acht Folgen unterschiedlicher Länge geben („In diesem Jahr gibt es wahrscheinlich sogar Unterschiede [in der Folgenlänge]”, merkt Favreau an), und zu den Regisseuren gehören der herausragende Rick Famuyiwa aus der ersten Staffel, Carl Weathers (der in der Serie den Kopfgeldjäger-Gildenchef Greef Karga spielt), der Franchise-Neuling Robert Rodriguez (Alita: Battle Angel) und zum ersten Mal Favreau selbst, der die Staffelpremiere am 30. Oktober umsetzte
Während Mando und das Kind ihre Suche fortsetzen, muss der Kopfgeldjäger mit einer Reihe von Hindernissen rechnen, die seine väterliche Loyalität zu seinem Schützling zunehmend in Frage stellen werden. „Wir setzen sehr direkt nach der ersten [Staffel] ein, und er begibt sich auf sehr gefährliches Gebiet”, erzählt der 45jährige Pedro Pascal. „Er ist auf unerwartete Art und Weise eher als Passagier mit dabei - er weiß nicht, was auf ihn zukommt, er weiß nicht, wie sehr oder wie er das Kind am besten schützen kann. Wir wissen nicht, wie weit er gehen wird, um das zu tun, und sie finden neue Wege, um an ihre Grenzen zu gehen.”
Pascal weist darauf hin, dass seine Figur nicht nur fast die ganze Zeit einen Helm trägt, sondern auch ihre Beweggründe weitgehend im Verborgenen bleiben. „Er stellt sich ständig und immer wieder die Frage: Was willst Du eigentlich?”, sagt der Game-of-Thrones-Veteran. „Das ist weder ihm noch mir klar.” Und Filoni fügt hinzu: „Wir glauben zu wissen, wie die Figuren reagieren werden, aber es kann überraschend sein, wie sie tatsächlich reagieren.”
Mando und das Kind werden von Gideon verfolgt, der in klassischer Star-Wars-Manier als Quelle der Versuchung dienen wird: Ein weiterer Schurke, der versucht, seinen Helden auf dunklere Pfade zu locken. „Ich werde mich auf Konfrontationskurs mit Mando begeben”, erzählt Esposito, der für seinen Auftritt in der ersten Saison für einen Emmy nominiert wurde. „Es wird ein legendärer Kampf. Ich möchte ihn auch geistig entwaffnen. Wer weiß? Vielleicht gibt es eine Gelegenheit, ihn dazu zu bringen, einige meiner Schlachten für mich zu schlagen. Man mag mich vielleicht für einen Schurken halten, aber in Wahrheit versuche ich, Energie und Kräfte für einen Kurs einzusetzen, der für alle das Beste sein könnte. Sie werden schon sehen, dass er etwas diplomatischer und eher ein Manipulator ist.”
Und was dieses Dunkelschwert angeht, so beweist Gideon in den neuen Folgen, dass er es recht geschickt handhaben kann. „Es ist so aufregend für mich, in einer Serie zu sein, in der ich einen Umhang tragen und das wirklich zelebrieren kann, und in der ich ein Lichtschwert haben und es wirklich vorführen kann”, erzählt Esposito, 62, der auch „ein größeres Fahrzeug, Zwinker, Zwinker” befehligen und einige Zeit mit dem Kind verbringen wird.
Favreaus ursprüngliche wahnsinnig-brillante Konzeption des Kindes als Schlüsselfigur war Thema eines seiner frühesten Gespräche mit Filoni, und die Idee schien zunächst ebenso radikal wie ketzerisch zu sein. „Als er ganz am Anfang mit diesem Kind ankam, das zu Yodas Spezies gehören sollte, dachte ich: 'Oh, das ist sehr schwierig, denn so etwas hat es abseits von Yoda und Yaddle im Jedi-Rat der Prequels noch nie gegeben. Das ist eine Art heilige Sache ... Wir müssen sehr verantwortungsbewusst sein, wenn wir eine Geschichte damit erzählen. Die Fans wollen sicher sein, dass solche Dinge sehr bewusst und sehr sorgfältig entschieden worden sind. Wenn man dann eine gute Geschichte erzählt, ziehen sie meistens mit.”
Gäste, die während der Arbeit an der zweiten Staffel das Set besuchten, wollten selbst die großen Stars weniger sehen als die grüne 16-Zoll-Puppe. „In der ersten Staffel war das Kind zwar am Set, aber wir waren uns nicht sicher, ob wir die Puppe überhaupt viel davon verwenden würden - und dann stellte sich heraus, dass wir sie sehr viel verwendet haben”, berichtet Filoni. „Aber in Staffel 2 war das Kind das größte Ding am Set. Es gab eine totale Veränderung um ihn herum. Jeder mochte ihn vorher, aber er war nicht ganz so berühmt wie in Staffel 2. Dieses Mal war er eine ziemlich große Nummer.” Und Esposito fügt hinzu: „Selbst als Puppe kann man nicht an dem Kind vorbeigehen, ohne auf es zu reagieren, weil es so süß und unschuldig ist.”
Einer der wichtigsten Besucher am Set der zweiten Staffel war George Lucas selbst, der vorbeischaute, als Filoni Regie führte. Schauspieler, die mit dem Star-Wars-Erfinder bei seiner Arbeit an der klassischen Trilogie zusammengearbeitet haben, erzählen gerne, dass er seinen Schauspielern am häufigsten die Anweisungen „schneller” und „intensiver” gab. Selbst nach 40 Jahren haben sich manche Dinge nicht geändert. „Er neckte Dave, als es darum ging, wie viele Einstellungen er hinbekam und wie schnell er drehte, und drängte ihn, schneller zu arbeiten”, berichtet Favreau. „Mich erinnerte das an den Coach in der Ecke des Rings, der seinen Boxer anstachelt und das immer mit einem Augenzwinkern.”
Viele bekannte Nebenfiguren wie Karga sind ebenfalls wieder da, und Mando ist „auf der Suche nach mehr Legitimität”, wie Weathers, 72, es beschreibt. „Ich bin mir aber nicht sicher, ob er in seinem Hinterkopf nicht doch mehr an sich selbst denkt”. Karga hat sich der Söldnerin Cara Dune so weit angenähert, dass sie „fast die Sätze des anderen beenden”.
Die 38-jährige ehemalige MMA-Kämpferin Carano - die in The Mandalorian ihre erste dramatische Fernsehrolle spielte - erzählt, dass sie diesmal selbstbewusster sei, und erklärt, dass es ihr geholfen haben, dass Pascal sich bereit erklärte, seinen Helm während der Szenen abzunehmen, wenn die Kamera nur auf sie gerichtet war. „Ich wollte in seine Augen sehen, was wirklich geholfen hat”, sagt sie.
Pascal hat seine Mando-Darbietung immer weiter verfeinert und immer wieder versucht, herauszufinden, wie viel er mit wie wenig rüberbringen kann. „Das klingt sicher seltsam für eine Welt wie diese, in der es so viele Dinge gibt, die einfach überlebensgroß sind”, sagt Pascal. „All diese Galaxien und Planeten und Schiffe und Actionsequenzen und Kreaturen und so weiter. Und doch ist es ironischerweise so, dass meines Erachtens eine kleine körperliche Geste, eine spezifische Stimmlage, diese Geschichten zum Leben erweckt. Kleine Details machen viel aus".
Die Dreharbeiten zur 2. Staffel wurden im März glücklicherweise nur vier Tage vor dem branchenweiten Lockdown aufgrund von COVID-19 abgeschlossen. Der arbeitsintensive Nachbearbeitungsprozess musste danach jedoch unter Pandemie-Bedigungen erfolgen. Die größte Herausforderung war die Aufnahme der Musik von Ludwig Göransson. „Unsere Musiker mussten einzeln oder in kleinen Gruppen dezentral ihre Partien aufnehmen”, sagt Favreau. „Ich höre die Musik jetzt erstmals, wenn wir die Tonmischung der Folgen machen, und es ist bemerkenswert, was sie unter den gegebenen Umständen erreichen konnten.”
Aufgrund des immensen Erfolgs der ersten Staffel blickt die Fangemeinde den neuen Episoden mit großer Spannung entgegen. Wenn Favreau Recht hat und der Anfangserfolg von The Mandalorian mit den ursprünglich geringen Erwartungen zu tun hatte, wird es die 2. Staffel schwerer haben. Dennoch klingt hinter den Kulissen niemand sonderlich besorgt. „Ich bin mir sicher, dass die Fans diese Staffel noch mehr mögen werden - es ist alles drin”, meint Carano. „Wenn man Star-Wars-Fan ist, wird man Dinge zu sehen bekommen, die man schon immer sehen wollte".
Oder, wie Filoni es traditionell ausdrückt: „Man will ja, dass Das Imperium schlägt zurück besser ist als Eine neue Hoffnung.”
Einige neue Promofotos zur 2. Staffel findet ihr bei EW.
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