Immer mal wieder erfreuen uns Autoren mit Erinnerungen an George Lucas' geplante, nie umgesetzte und doch auf allerlei Arten bis heute einflussreiche Realserie. Die neuesten Erinnerungen stammen von Ronald D. Moore, der als Drehbuchautor an den Star-Trek-Serien der 90er, Battlestar Galactica und zuletzt der Apple-TV-Serie For All Mankind gearbeitet hat. Im Gespräch mit Collider hatte er dies zu berichten:
Ich war einer von mehreren Autoren. Wir waren ein bunter Haufen aus Autoren aus aller Welt. Wir trafen uns alle sechs bis acht Wochen auf der Skywalker Ranch und haben zusammen Ideen entwickelt. Danach fuhren wir heim, schrieben ein paar Fassungen und brachten sie zurück, und dann setzten wir uns mit George [Lucas] zusammen und sprachen darüber. Dann folgten weitere Fassungen und weitere Ideen. Es war toll, es war ein Fest, und es machte enorm viel Spaß.
Am Ende wurde die Serie nie umgesetzt, aber wir haben um die 40, 48 oder so, Drehbücher dafür geschrieben. In der Theorie war der Gedanke, dass George wollte, dass wir alle Drehbücher fertigmachen, und dann wollte er sich überlegen, wie er sie umsetzen könnte. Er wollte alle mögliche hochmoderne Technik einsetzen: CG, virtuelle Kulissen, all das. Es war ein Riesenprojekt, das er umsetzen wollte. Und am Ende schrieben wir eben die Drehbücher, und dann sagte George, alles klar, das reicht für den Moment, ich melde mich bei euch und gucke mir jetzt erstmal die Produktionsseite an. Dann verging etwas Zeit, und ein Jahr oder so später verkaufte er Lucasfilm an Disney.
Es war ein außergewöhnliches Projekt. Ich wüsste nicht, dass sich irgendwer sonst an so etwas heranwagen würde. George sagte uns damals: Schreibt die Drehbücher so groß, wie ihr wollt, wir überlegen uns dann hinterher, wie wir das umsetzen. Es gab also keine [finanziellen] Einschränkungen. Wir alle hatten Fernseherfahrung oder Erfahrung mit Kinofilmen, wir wussten also alle, was ein normales Budget hergeben würde. Aber wir nahmen ihn beim Wort und machten alles irre und riesig, es gab eine Menge Action, viele Schauplätze, enorme Szenen. Einfach viel größer als alles, was man in einer normalen Fernsehserie machen würde.
Das Ganze erzählte im Großen und Ganzen eine große Geschichte mit episodenhaften Zügen. Irgendwas Spezielles passierte also in jeder Folge, aber es gab eine Gesamtgeschichte, was diese Figuren und ihre Lebenswelt anging.
Zur Erinnerung: Die Serie sollte sich mit Verbrecherclans und Kopfgeldjägern auf Coruscant befassen und zwischen Episode III und IV spielen. Elemente aus der Serie, die seither in anderen Medien aufgetaucht sind, sind u.a. der Jedi-Tempel als imperialer Palast, Palpatines Vorname Sheev, Ebene 1313, die Kirche der Macht, Polizei-Kanonenboote, der Imperiumstag als Feiertag, die Pykes und allerlei mehr.
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