Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers wird der dritte von bislang 5 Disney-Star-Wars-Filmen sein, dessen unterschiedliche Drehbuch- und Konzeptfassungen interessante Geschichten erzählen könnten, gäbe es bei den Verantwortlichen noch das Interesse an Making-of-Erzählungen, das in den 2000ern z.B. J. W. Rinzlers Bücher hervorbrachte. Ein wenig Licht in die Entstehungsgeschichte von Star Wars 9 bringt nun Colin Trevorrow, der im September 2017 von J. J. Abrams abgelöst wurde und mit Empire über seinen Einzug in den Abspann des Films sprach:
Ich weiß nicht, ob irgendwer, der sich für ein Leben in einer kreativen Branche entscheidet, Erwartungen haben sollte. Ich bin J.J. dafür dankbar, einige unserer Ideen berücksichtigt zu haben. Es ist aufregend, dass die Fans die Momente erleben werden, die für uns alle wesentlich erschienen.
Den Imperator zurückzubringen, war eine Idee, die J.J. ins Spiel brachte, als er das Projekt übernahm. Ich hatte das ehrlich gesagt nie auch nur in Erwägung gezogen. Ich kann ihn dafür nur loben. Es war sehr schwierig, den richtigen Zugang zu dieser Geschichte zu finden, und er hat den Schlüssel aufgespürt.
Über seine eigene Arbeit an dem Film sagt Trevorrow nur wenig:
Gerade jetzt ist das nicht meine Rolle. Ich weiß, wie hart diese Leute in den letzten zwei Jahren gearbeitet haben. Viele von ihnen arbeiten jetzt mit uns an Jurassic. Ich möchte sie unterstützen, wenn sie diesen Film nun veröffentlichen. Am Ende bin ich einfach nur stolz darauf, dass mein Name vor dem Weltraumhintergrund zu sehen sein wird.
Eine Kleinigkeit konnte Trevorrow aber doch klären: Rian Johnson hat einen seiner Vorschläge in Star Wars: Die letzten Jedi aufgenommen, wie Trevorrow erzählte.
Ich habe ihn gebeten, einen kurzen Moment einzubauen, wo sich Rey und Poe zum ersten Mal begegnen. Es sind so beliebte Figuren, dass ich fand, sie sollten im nächsten Film schon eine gemeinsame Geschichte haben. Und ich fand, wie er es gemacht hat, war es perfekt.
Der aktuelle Regisseur von Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers war unlängst ebenfalls in Erzähllaune. Wenn auch vielfach vage wie üblich sprach J. J. Abrams mit Rolling Stone über Aspekte des Films und Verknüpfungen zu Star Wars: Das Erwachen der Macht:
In welcher Weise war dieser Film komplizierter als Star Wars: Das Erwachen der Macht?
Nun, es ist ein Ende, kein Anfang. Und nicht nur das Ende einer Trilogie, sondern von dreien. Es ist auch bezüglich seiner Größenordnung ein viel umfangreicherer Film. Narrativ passiert überall, wo ich hingucke, deutlich mehr, z.B. bei den visuellen Effekten. Es gibt mehr bewegliche Kleinteile. Dieses Projekt ist das Herausforderndste, was ich je gemacht habe und zwar mit Abstand. Seit Kathy mich anrief, sind wir mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs, um herauszufinden, was, warum, wie passieren soll. Und man will sich nie auch nur denken: Hey, ich regle das schon. Denn sobald man das tut, ist man erledigt.
Wieso muss dies das Ende der Skywalker-Saga sein?
Schon als ich VII gemacht habe, fand ich, dies sollte die letzte Trilogie werden. Es fühlte sich an, als wäre es verdientermaßen der Abschluss dieser Geschichte. Wer weiß, was als nächstes passiert? Oder ob mit diesen Figuren noch etwas anderes gemacht werden kann? Und nein, das sind keine vagen Hinweise auf irgendetwas, ich arbeite an keinem weiteren Star-Wars-Projekt. Ich sage nur: Wer weiß? Aber es fühlte sich wie das Ende an.
Rian Johnson hat in Star Wars: Die letzten Jedi einige Ihrer Vorlagen mit amüsanter Respektlosigkeit unterlaufen: Snoke schien der Hauptschurke zu sein, und dann starb er z.B. einfach.
Als ich seine erste Drehbuchfassung las, musste ich lachen, weil ich genau erkannt, dass er so an die Sache herangehen würde und mit diesem Unterton. Ich habe Schnittfassungen des Films gesehen, während er daran arbeitete, einfach nur als Zuschauer. Und als Filmemacher schätze ich die Entscheidungen, die er getroffen hat, auch wenn diese deutlich anders ausgefallen sein mögen, als ich sie vielleicht gefällt hätte. Genau wie er andere Entscheidungen getroffen hätte, hätte er Episode VII gedreht.
Was hat Sie am meisten überrascht?
Die größte Überraschung war, wie finster Luke war. Da dachte ich: Oh, das ist eine Überraschung. Und in diesem Punkt hat Star Wars: Die letzten Jedi zweifellos großen Erfolg: Erwartungen werden kontinuierlich unterlaufen. So viel geschieht in diesem Film, das man nicht erwartet. Das ist ein ziemlicher Spaß.
Wie haben diese unerwarteten Entwicklungen Ihre jetzige Arbeit beeinflusst?
Zusammen mit Larry Kasdan hatte ich eine recht klare Vorstellung, wohin sich alles möglicherweise entwickeln würde. Und ich glaube, als ich Rians Drehbuch las, gab es bei allen Dingen, die in diesem Film passieren, und das sind ziemlich viele, doch nichts, was die Richtung, in die ich glaubte, wohin sich die Geschichte bewegen könnte, unvermeidlich blockierte.
Wie verlief Ihre Zusammenarbeit mit Ihrem Koautor Chris Terrio?
Chris ist ein wunderbarer Mensch, der auf sehr gelehrsame Weise an Dinge herangeht. Er liest sich in jedes Thema unglaublich tief ein, egal, worum es geht. Häufig trägt er buchstäblich einen Haufen Bücher mit sich herum, die er gerade liest. Es war faszinierend, mit jemandem zu arbeiten, der sich im erweiterten Universum so auskennt. Ich habe einige Bücher gelesen und die Trickserien gesehen und Geschichten gelesen, aber Chris reichte mit seinem Wissen beinahe an Pablo Hidalgo heran, den Haupt-Star-Wars-Experten bei Lucasfilm.
Die Zusammenarbeit lief allerdings wie so oft, dass man über die Geschichte spricht, Dinge findet, die einen emotional ansprechen und seinem Instinkt folgt. Dann hört man sich Kritikpunkte dazu an und verfeinert das Ganze immer weiter. Ohne Angst vor besseren Ideen zu haben. Üblicherweise sprachen wir über eine Szene, jeder schrieb seine Fassung, und dann tauschten wir und schauten, wohin uns das führte. Und Chris war ein toller Partner beim Schreiben, während der Dreharbeiten und selbst in der Nachbearbeitung. Er hat überall mitgeholfen, den Film besser zu machen, Dinge herauszunehmen, die einfach nicht funktionierten und so weiter. Im Moment ist er gerade hier im Gebäude bei der Arbeit.
Star Wars kam einige Jahre nach Nixons Rücktritt und dem Ende des Vietnamkriegs heraus und war ein sichtbarer Gegensatz zu den depressiven Filmen, die viele von Lucas' Zeitgenossen drehten. Auch diese Trilogie erscheint wieder in politisch bewegten Zeiten.
Sicherlich kann man politische Parallelen finden, aber was das Filmgeschehen betrifft, ist es eine ganz andere Epoche. Aber ich glaube eigentlich nicht, dass überhaupt einen schlechten Zeitpunkt für etwas gibt, das ehrlich und hoffnungsvoll ist.
Sehen Sie sich in der Pflicht, auf die gleiche freudvolle Weise zu enden, mit der der erste Film begann?
Ohne über glückliche oder traurige Enden sprechen zu wollen, ist zweifellos klar, dass wir zeigen wollen, dass die Reise den Weg wert war und dass es einen befriedigenden Abschluss gibt. Die Herausforderung bestand darin, einen Weg zu finden, konsequent zu sein, das Vorherige zu respektieren, aber auch etwas Unerwartetes zu tun. Es musste etwas sein, das sich anfühlt, als wäre es Teil des Puzzles, aber mit Relevanz für heutige Zuschauer. Und wenn man sich schon auf ein solches Drahtseil hinauswagt, möchte man natürlich auch tanzen. Man will, dass das Endergebnis Freude ausstrahlt. Und so ist es ein Spaziergang auf Messers Schneide.
Sie haben vor Jahren einen inzwischen berühmt-berüchtigen Ted Talk gehalten, in dem Sie über Geschichten als Mystery-Boxen sprachen, basierend auf einer tatsächlichen, noch ungeöffneten Mystery Box, die Ihr Großvater Ihnen einst gab. Wie passt das zu einem Film wie diesem, einem Ende, an dem man alle seine Karten aufdecken muss?
Diese Idee treibt mich offen gesagt gar nicht so sehr an. Ich sage mir nicht aktiv: Hey, wie wende ich jetzt die Mystery-Box-Strategie auf diese Geschichte an? Was ich damals meinte, war nur, dass eine gute Geschichte einen dazu bringt, verstehen zu wollen, was vor sich geht, was sie ticken lässt, was darin steckt. Und es war mein Freund, der großartige Produzent Bryan Burk, der, als ich versuchte, herauszufinden, worüber ich beim Ted Talk sprechen würde, sagte: Warum redest Du nicht über diese Kiste, die Du hast?
Das Ganze wurde also völlig überbewertet?
Ich denke zumindest selbst nie darüber nach, und wenn jemand darauf zu sprechen kommt, denke ich mir immer: Ach ja, die Nummer. Wobei ich auch sagen muss: Eine gute Geschichte darf einen zwingen, Fragen zu stellen. Aber ein Ende muss per definitionem schlüssig sein. Ich stelle mir immer wieder vor, dass ein Kind diese neun Filme in hundert Jahren anschaut, also muss es ein Gefühl der Schlüssigkeit und Kontinuität geben. Aber wie gesagt: Wenn man keinen Spaß daran hat, wenn man nicht einmal versucht, die Menschen zu begeistern, ist man verloren. Es gibt also Dinge im Film, die, denke ich, verrückt sein könnten - aber einige meiner Lieblingsdinge sind. Und ob die Menschen sie akzeptieren, liegt an ihnen.
Rey hat inzwischen ihre ganz eigenen Fans. Was war ursprünglich die Idee hinter dieser Figur?
Die Idee war, eine Geschichte von einer jungen Frau zu erzählen, die von Natur aus mächtig, von Natur aus moralisch, von Natur aus gut war, aber auch mit ihrem Platz in der Welt kämpfte und gezwungen war, sich in jeder Hinsicht für sich selbst einzusetzen. So aufregend es auch an sich war, im Star-Wars-Universum arbeiten zu können, es war diese junge Frau, die mich anzog und die ich kennenlernen wollte. Schon beim ersten Treffen mit Kathleen Kennedy kam die Idee auf, eine Frau im Zentrum der Handlung zu haben. Es gab dieses inhärente Gefühl, dass wir die Geschichte des jungen Helden schon kannten, aber nicht aus den Augen einer solchen Frau. Und das fand ich unglaublich spannend.
Etwas, das an Star Wars: Das Erwachen der Macht kritisiert wird, ist seine Ähnlichkeit zur klassischen Trilogie.
Und ich verstehe diese Kritik voll und ganz, und denjenigen, die das zu sehr als Kopie empfanden, sage ich: „Ich höre euch, ich respektiere eure Sichtweise. Aber die Idee war, die Geschichte fortzusetzen und dabei mit dieser jungen Frau zu beginnen, die das Gefühl hatte, dass Luke Skywalker ein bloßer Mythos ist. Und dabei eine Erzählung geschaffen, in der sich Geschichte nicht wiederholte, sondern die die Erzählungen in den uns so bekannten Kinofilme als historische Wahrheit dieser Galaxis empfand. Sie leben also nach wie vor in einer Welt, in der es Gut und Böse gibt, sie leben in den Schatten dessen, was vorher kam und kämpfen nach wie vor mit den Sünden des Vaters und den Menschen, die vor ihnen lebten. Es ging nicht einfach nur um Nostalgie, sondern war für mich eine Art und Weise zu sagen: Kehren wir zurück zu dem Star Wars, das wir kennen, damit wir eine neue Geschichte erzählen können.
Ein anderer Kritikpunkt ist, dass es zu wenig um die alten Helden geht. Gibt es einen Teil von Ihnen, der lieber mehr mit Luke, Han und Leia gemacht hätte?
Es hätte sicherlich ihre Geschichte sein können, aber die bessere Herangehensweise schien uns, sie einzusetzen, um eine neue Geschichte zu unterstützen. Das Tolle an Star-Wars-Fans ist, dass ihnen diese Welt und ihre Bewohner so am Herzen liegen. Und selbst diejenigen, die besonders zynisch oder negativ reagieren, lassen sich auf neue Entwicklungen zumindest als Debattenthema ein. Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass die Hauptfiguren der neuen Trilogie sich für mich so darstellten, dass sie auf natürliche Weise mit den Figuren verknüpft waren, die vorher da waren.
Bob Iger erzählt in seinem Buch, dass George Lucas enttäuscht von Star Wars: Das Erwachen der Macht war. Wie haben Sie das damals empfunden und wie heute?
Ich empfinde nichts als Dankbarkeit für George. Für ihn ist das sicher eine komplizierte Angelegenheit. Es muss unglaublich kompliziert gewesen sein, überhaupt die Entscheidung zu treffen, das, was man geschaffen hat, was sein Baby war, zu verkaufen und vor allem viel komplizierter, als jemandem einen Scheck auszustellen und zu lächeln. Aber er war immer unglaublich freundlich und unendlich großherzig.
Als wir anfingen, an diesem Film zu arbeiten, kam er vorbei und wir setzten uns zusammen. Wir sprachen über alle möglichen Ideen und Geschichten, und ich hörte mir an, was aus seiner Sicht wichtig war. Und wir haben uns in allem, was wir taten, bemüht, den grundlegenden Aspekten der Geschichte treu zu bleiben. Es war nicht schwer das zu versuchen und zu machen. Und er war, wie gesagt, unglaublich freundlich. Also bin ich ihm einfach nur dankbar. Wünschte ich mir, dass Star Wars: Das Erwachen der Macht, sein Lieblingsfilm geworden wäre? Natürlich. Ich wollte nur das Beste für ihn. Und ich würde sagen, ich habe in allererster Linie riesigen Respekt für diesen Mann und blicke, umso mehr als ich jetzt an diesen Filmen arbeite, mit Ehrfurcht auf das, was er geschaffen hat.
Sehr viele Leute halten Rey selbst für eine Jedi für übernatürlich begabt. Sie lernt Dinge schneller, als es selbst Luke Skywalker je tat.
Unheimlich, oder? [lächelt] Das ist richtig. Und kein Zufall.
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@ Haydenanakin
Andersrum hätte man sich dann fragen müssen, ob Kylo Ren alleine als zweifelnder Oberschurke überhaupt eine angemessene, ultimative Bedrohung gewesen wäre. Und das beantworte ich persönlich mittlerweile mit einem klaren " Nein ".
Das noch:
" Oder ob mit diesen Figuren noch etwas anderes gemacht werden kann? "
Nun es gab ja schon Gerüchte zu einer Poe und Finn Serie. Weshalb auch nicht? Das Thema dürfte sich dann um den Kampf gegen die restlichen FO Truppen drehen. Und eine SF Kriegsserie wäre nmM folgerichtig und toll. Zur Zeit gibt es in diesem Untergenre ja auch nicht viel. Mit Rogue One gab es eine absolute tolle Inszenierung des Themas " Krieg ", da würde sich eine Serie doch glatt anbieten. Wäre mir persönlich viel lieber, als ein Roman oder Comic der das behandeln würde.
(zuletzt geändert am 23.11.2019 um 00:22 Uhr)
Henry Jones Jr
Als Kennedy kürzlich in einem Interview sagte es wäre von vorn herein der Plan gewesen Palpatine zurück zu bringen, da hab ich sofort skeptisch die Augenbraue hochgezogen. Dafür wirkten die Handlungen der Filme einfach zu konzeptlos und unausgegoren. Ich denke der Plan war gerade nicht den alten Bösewicht wieder aus dem Hut zu ziehen, sondern mit Snoke etwas neues zu schaffen. Johnson hat Snoke dann gekillt und Luke sogar noch schlimmeres angetan. Nach dem Ende von 8 stand die neue Trilogie ohne Oberschurken da (und sorry, Kylo Ren ist alles, aber kein Oberschurke) und ohne Mentor für Rey. Abrams war klug genug zu erkennen dass die Formel ohne böses Mastermind im Hintergrund nicht mehr aufgeht. Anschließend musste Palpatine wieder her. Kennedy könnte zumindest zugeben, dass hier die Absprachen der Autoren mangelhaft waren. Stattdessen lügt sie noch dreist in die Kamera. Trevorrow hat sie schön auflaufen lassen mit dieser Aussage. Späte Rache seinerseits, denke ich.
Ich habs vor Jahren schon gesagt und ich sage es gern nochmal: Das Autoren sich absprechen über ihre einzelnen Drehbücher und eine grobe gemeinsame Marschrichtung erarbeiten, das funktioniert bei jeder noch so einfach gestrickten TV-Serie. Und es muss auch so sein, damit die Kontinuität gewahrt ist und man von vorn herein weiß wohin sich die einzelnen Charaktere am Ende hin entwickeln sollen.
Dass das bei Star Wars nicht geklappt hat, das werde ich nie verstehen. Hätte man alle drei Filme zumindest JJ Abrams überlassen, dann wäre die neue Trilogie vielleicht ähnlich uninspiriert ausgefallen wie Episode VII das war. Aber zumindest würden die drei Filme wirken wie aus einem Guss und sie hätten einem einzelnen Masterplan folgen können. Das ist nicht passiert.
Rian Johnson hat der neuen Trilogie einen gewaltigen Bärendienst erwiesen, indem er weder Charaktere noch Handlung aus Episode 7 sinnvoll weiterentwickelt hat. Schlimmer noch, Charaktere die in 7 gerade erst eingeführt worden waren wirkten in 8 plötzlich ganz anders. Die Handlung von Episode 8 wirkte ideenlos, stümperhaft und der Film beschäftige sich mehr damit Konzepte aus Episode 7 wieder einzureißen, als dass diese Konzepte aufgegriffen oder weiterentwickelt worden wären. Abrams Ideen wurden dadurch über den Haufen geworfen, viele Fans wurden vor den Kopf gestoßen und die Brüche zwischen den einzelnen Filmen wirken nun stümperhaft. Und warum das alles? Weil ein einzelner Regiseur keinerlei Lust hatte sich an Vorgaben zu halten und ihm war es deutlich wichtiger überraschend und anders zu sein. Wie konnte Kathleen Kennedy die Ganze Sache nur so laienhaft angehen und dieses Drehbuch von Rian Johnson einfach so durchwinken?
(zuletzt geändert am 23.11.2019 um 09:58 Uhr)
Neutrum
Ein langes, ausführliches Interview, für das ich mir gerne die Zeit nahm. Danke, SWU.
Die Ausführungen von Colin Trevorrow und JJ zeigen mir, dass man viel jeweils im Austausch mit anderen Autoren, KK und sogar mit GL entwickelte, um zum besten Resultat zu kommen. Den Ruf nach einem Masterplan kann ich durchaus nachvollziehen, nur sollte man im Fall der ST bedenken, dass diese über 30 Jahre nach Ende der OT entstand, was auch in-universe gilt. Episode VI war, für mich und, wie ich weiß, für sehr viele andere Fans auch, der perfekte Abschluss der Saga. Damals bis fast heute. Dann entschied sich LF / Disney, dass es eine neue Geschichte, die ST, zu erzählen gibt, was ich in erster Instanz als "Supplement" oder "spannungsgeladenen Epilog" bezeichnen würde. JJs, RJs, LFs usw. Aufgabe war es nun, dass das Gefühl eines Anhängsels nicht aufkommt, sondern dass diese ST vielmehr eine Daseinsberechtigung bekommt und das Potential, die Saga irgendwann als Ennealogie wahrnehmbar zu machen. Bis vor wenigen Jahren noch war sie nämlich eine Hexalogie (OT + PT), und davor eine Trilogie (OT). So kannten wir sie seit über 30 Jahren. Die 16 Jahre nach dem Ende der OT nachgeschobene PT nehmen wir nun auch zur Saga zugehörig wahr. Von daher hege ich durchaus Hoffnungen, dass das mit der ST in Bezug auf die Hexalogie bald auch der Fall sein wird. Also, was sollte das für ein Masterplan sein, der auf einem Vermächtnis einer Hexalogie aufbaut? Man hangelt sich eben vor. Und das bedeutet nicht, dass die ST nicht doch in Grundzügen grob geplant war. JJ hatte solche übergreifenden Ideen. Und jetzt bringt er alles zum Abschluss. Ich bin da sehr hoffnungsvoll, nein, ich bin mir sicher, dass IX alles miteinander verbindet und eine überaus gelungene Klammer schafft.
Zur Frage, ob und seit wann der Imperator Teil der Pläne für die ST war:
KK hat die Wahrheit gesagt. Und dem widerspricht auch Trevorrow nicht. Er sagt nur:
"Den Imperator zurückzubringen, war eine Idee, die J.J. ins Spiel brachte, als er das Projekt übernahm. Ich hatte das ehrlich gesagt nie auch nur in Erwägung gezogen. Ich kann ihn dafür nur loben. "
Und das widerspricht nicht, dass man mit dem Imperator von Anfang an geplant (!!) hatte. In der kreativen (!) Branche werden Ideen aufgebracht, dann andere Ideen, und man muss irgendwann entscheiden, welche funktionieren und welche eben nicht. Was ist besser, und was ist nicht so gut? Und in diesem Prozess entschied sich JJ z. B. eben, die Palpatine Idee wieder aufzunehmen, Das ist alles.
Wenn Trevorrow sagt, dass er diese Idee nie in Erwägung gezogen hätte, kann es alles Mögliche bedeuten. Gar, dass er es wusste, die Idee in seinem Drehbuchentwurf aber dann verwarf. Oder, dass LF mit ihm über diese Idee nicht gesprochen hatte, und, falls doch, dass es dazu einen kontroversen Diskurs gab. Und bitte nicht vergessen, dass auch bei anderen Ideen, unterschiedliche Sichtweisen zwischen Trevorrow und LF bestanden. Stichwort: Le
(zuletzt geändert am 23.11.2019 um 10:37 Uhr)
StarWarsMan
@Netrum
Zitat: Rian Johnson hat der neuen Trilogie einen gewaltigen Bärendienst erwiesen, indem er weder Charaktere noch Handlung aus Episode 7 sinnvoll weiterentwickelt hat.
Das ist einfach falsch. Gerade TLJ nimmt sich extrem viel Zeit, wirklich allen Hauptfiguren einen eigenen Arc zu geben und keine der Figuren ist am Ende von TLJ noch die Gleiche wie zu Beginn des Films. In Kurzform: Rey emanzipiert sich von ihrer Suche nach jemandem, der ihr ihren Platz im Universum zeigt. Poe wird vom Hitzkopf zum Anführer. Finn vom Egoisten zum selbstlosen Rebellen, Luke lernt mit seinen Schwächen und Fehlern umzugehen und seine Rolle als Legende anzunehmen usw. usw. Dir gefallen die Entwicklungen vielleicht nicht, aber da sind sie trotzdem.
Zitat:
Ich habs vor Jahren schon gesagt und ich sage es gern nochmal: Das Autoren sich absprechen über ihre einzelnen Drehbücher und eine grobe gemeinsame Marschrichtung erarbeiten, das funktioniert bei jeder noch so einfach gestrickten TV-Serie.
Es ist doch seit TFA bekannt, dass Abrams das Drehbuch von Johnson vor Drehbeginn von TLJ gelesen hat und RJ sogar Änderungen in TFA erreicht hat. Und gerade erst hat JJ. in einem Interview erzählt, wie stark ihn TLJ zu TRoS inspiriert hat. Kein gemeinsamer Fahrplan bedeutet nicht, dass die Menschen nicht miteinander sprechen.
Zitat: Nach dem Ende von 8 stand die neue Trilogie ohne Oberschurken da (und sorry, Kylo Ren ist alles, aber kein Oberschurke.
Warum nicht? Kylo Ren und Adam Driver sind das beste, was der ST passieren konnte. Ein großartiger Schauspieler und ein vielschichtiger und interessanter Bösewicht. Danach lecken sich viele Marvel-Filme oder andere Franchises die Finger.
(zuletzt geändert am 23.11.2019 um 10:45 Uhr)
CmdrAntilles
@CmdrAntilles:
Finn ist in 7 zuerst ein Deserteur, der sich auf halbem Weg zum Widerstand wieder verkrümeln will. Doch dann bleibt er bei Rey, stellt sich der Gefahr und kämpft am Ende sogar gegen Kylo Ren. Von dieser Charakterentwicklung ist in 8 nichts mehr zu sehen, da er sich direkt am Anfang wieder vom Widerstand abseilen will.
Poe ist in 7 ein vorbildlicher Held des Widerstandes, der anderen Piloten als Vorbild dient. In 8 ist er ein eogistischer Hitzkopf, der über die Leichen seiner Kameraden geht.
Snoke ist in 7 ein uraltes, mystisches Wesen, das dezent im Hintergrund die Strippen zieht. In 8 ist er ein Choleriker, unüberlegter Arsch im Hugh Heffner-Gedächtnis-Bademantel.
Zu Luke schreibe ich besser gar nichts - der Thread ist eh bald zu - der Charakter wird förmlich verraten und ins Gegenteil verkehrt. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Es ist so als hätte Johnsen Episode 7 nie gesehen...
Neutrum
@Neutrum
In TFA ist Finn ein Deserteur, der in erster Linie an seine Freunde denkt. Dafür ist er bereit die Resistance zu opfern, er lügt sie bezüglich der Starkiller-Basis ja sogar an. Ihm geht es einzig und allein darum Rey zu retten. Auch zu Beginn von TLJ will er nur zu Rey und ist bereit dafür die Resistance im Stich zu lassen. Am Ende des Films ist er dann sogar bereit sein eigenes Leben für die Flucht der Resistance zu geben.
Poe ist in TFA ein großartiger Pilot. Das ist er zu Beginn von TLJ auch, aber im Verlauf des Films lernt er wie er außerhalb seines X-Wings ein noch viel größeres Vorbild sein kann.
Deinen Ausführungen zu Luke kann ich nicht folgen. Wo wird Lukes Charakter umgekehrt? Schon in der OT macht Luke Fehler, hadert mit sich und seinen Entscheidungen und am Ende erschließt er sich nicht zu kämpfen. Passt für mich zu allem, was wir in TLJ sehen. Luke ist kein übermenschlicher Superheld und seine Macht keine Superkraft - er ist ein Mensch und deswegen konnte ich mich mit ihm in TLJ wunderbar identifizieren.
(zuletzt geändert am 23.11.2019 um 11:01 Uhr)
CmdrAntilles
Gazzman
L0rd Helmchen
CmdrAntilles
Was? soll eigentlich so schlimm daran sein, wenn der vorletzte einer 42jährigen Filmsaga, mal etwas speziell ausfällt?
Der Film wird tatsächlich bei jedem Durchgang besser! Er bricht zwar hier und da mit Traditionen, aber wann, wenn nicht in der vorletzten Episode soll das denn geschehen?
Von daher, TLJ ist ein besonders wertvolles "Mitglied" der SkywalkerSaga oder schlichtweg gesagt, ein Kracher!
IONENFEUER
StarWarsMan
SWU-Edit: Offtopic entfernt
Das hier ist der passende Thread: https://www.starwars-union.de/nachrichten/20708/Der-Soundtrack-zu-Kapitel-3-von-The-Mandalorian-ist-da/
Gazzman
Swenoda Felmar
Henry Jones Jr
Cruzador
Viele Fans hatten sich ja eher einen Luke als holden Ritter vorgestellt, der die Galaxis in einem Handstreich von der FO reinigt. Ich muss zugeben, ich hatte vor dem Film ähnliche Phantasien, bin aber froh dass Rian Johnson mich überraschte und eines besseren belehrte.
Ein reifer Film, für einen unreifen Fan wie mich! Danke, für diese Lektion Mr. Johnson!
IONENFEUER
Hier noch - mit ein wenig Delay - mein Senf zum ST-"Masterplan"...
Wer in der Mimik, den Vorwärtsbewegungen und der Lichtschwert-Führung von Rey im Duell gegen Kylo im Wald auf der Starkiller-Base KEINEN Hinweis auf Palpatine sieht, hat schlichtweg Tomaten auf den Augen, sorry!
In einem Franchise, welches derart sowohl mit subtil versteckten als auch mit offensichtlichen Botschaften, Reimen, Codes, Eastereggs etc. geradezu übersät ist - da geht doch kein für die Kampfszenen verantwortlicher Choreograf hin und verpasst Rey zufällig diesen Palpy-"Fighting Style", im Leben nicht...
Auch wenn eine buchstäblich rote Linie damals gegebenenfalls noch nicht fix seitens J.J., Arndt oder den Kasdans geplant war, so hat man sich mit dieser Darstellung von Rey und ihren unerklärlichen Fähigkeiten zumindest das Imperator-Gen-Hintertürchen schonmal einen gesunden Spalt weit offen gelassen. Und diese Einschätzung habe ich hier innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Premiere von TFA schon exakt so kundgetan - das sind keine neuen/aktuellen Gedanken meinerseits zu der ganzen Thematik. Die sind fast 4 Jahre alt !
Landspeeder
@Landspeeder
Richtig, diese Theorie geistert schon von Anfang an durch das Fandom und dieser Internetseite hier.
Es war auch immer meine Lieblingstheorie, weil die Skywalkers über zwei Trilogien ihren großen Auftritt hatten und nun der Fokus auf die dunkle Seite gelegt werden sollte.
Wobei der Reiz darin besteht, dass ein so zauberhaftes und reines Wesen die Nachkommin des furchtbarsten "Monsters" der galaktischen Geschichte sein soll.
Solche Diskrepanzen gefallen mir, statt der x-ten Generation Skywalker den Job ihrer Vorfahren zu Ende bringen zu lassen.
Außerdem entbehrt die Rey Palpatine Variante, nicht einer gewissen Ironie des Schicksals.
IONENFEUER
@Henry Jones Jr.
Zitat:
Der TLJ Luke ist für mich genau die Art von Figur die sich weiterentwickelt hat, und zwar passend wegen den vorigen Ereignissen.
Zwischen ROTJ und TFA gab es sicherlich "erschütternde" Ereignisse, die Luke Sykwalker ins Exil gezwungen haben. Leider haben die Verwantwortlichen vergessen, diese Ereignisse plausibel auf der Leinwand zu präsentieren. Anstatt diese Ereignisse ins Zentrum der Handlung zu stellen, ist Lukes Entwicklung nur ein Subplot in der Gesamthandlung der ST.
Das individuelle Kopfkino des Zuschauers muss diese "dramaturgische Lücke" füllen. Ein nicht unerheblicher Teil des Publikums hat damit ein großes Problem.
Auch Colin Trevorrow hatte mit Lukes Darstellung in EP 8 ein Problem. Trevorrows Unzufriedenheit führte zu "kreativen Differenzen" und ultimativ zum Rauswurf. Die Differenzen der Fans führten zu heftigen und teilweise respektlosen Diskussionen. Das missverständliche Storytelling von EP 8 hat dazu geführt, dass jeder seine persönliche Luke Skywalker Theorie aufstellt. Nach dem Motto: dein Kopfkino ist nicht mein Kopfkino und wenn ich dir zustimme, würden wir beide falsch liegen.
Letzendlich liegt die Wahrheit, egal wie absurd sie für einige Fans auch sein mag, in der Erzählkunst der Verantwortlichen bei Disney/Lucasfilm und nicht beim Publikum.
Jawa Juice
@Jawa Juice
Äh, eigentlich werden die wichtigsten Eckpunkte von Lukes Entwicklung zu seinem Exil doch im Film gezeigt und/oder in Dialogen dargestellt. Eigentlich musst Du Dir da nicht mehr viel denken. Und das man nach der Story der PT zu dem Ergebnis kommt, dass die Jedi eine große Schuld an Ereignissen haben, finde ich jetzt nicht so unglaubwürdig oder überraschend. Du kannst dir also auch die anderen Filme angucken, um die Entwcklung zu verstehen.
Viel wichtiger ist ja auch, dass TLJ zeigt und Luke vor Augen führen lässt, dass er mit seiner Exil-Entscheidung im Unrecht ist. Also wird er am Ende von TLJ doch zur Legende und zum größten Helden der Galaxis. Also steht er am Ende doch genau da wo er hingehört. Er ist nur auf dem weg dahin gestrauchelt. Und das finde ich wesentlich interessanter als einen strahlenden Helden ohne Makel.
Und wenn ich mir die Kommentare hier so anschaue, scheint ja auch ein nicht unerheblicher Teil der Zuschauer kein Problem damit zu haben.
Und woher weißt Du, dass die Differenzen mit Trevorrow um Luke gingen?
(zuletzt geändert am 24.11.2019 um 11:53 Uhr)
CmdrAntilles
IONENFEUER
"Also wird er am Ende von TLJ doch zur Legende und zum größten Helden der Galaxis. Also steht er am Ende doch genau da wo er hingehört."
Ganz genau. Für mich ist die Entwivklung und die Story von Luke DAS Highlight in TLJ und eines der gesamten Saga.
Wie er es schafft mit pazifistischen Mitteln seinen Kampf zu führen und sein Ziel zu erreichen ist (vor allem für einen Jedi) so ehrenhaft wie würdevoll. Eben so wie das Wegwerfen des Lichtschwertes in Gegenwart des Imperators in ROTJ.
Swenoda Felmar
@Swenoda Felmar
Zitat: "Wie er es schafft mit pazifistischen Mitteln seinen Kampf zu führen und sein Ziel zu erreichen ist (vor allem für einen Jedi) so ehrenhaft wie würdevoll. Eben so wie das Wegwerfen des Lichtschwertes in Gegenwart des Imperators in ROTJ."
Exakt! Da wird deutlich wie sehr RJ die Figur Luke Skywalker verstanden und passend zum Ende von ROTJ weitergedacht hat.
CmdrAntilles
Schon interessant, dass man immer wieder Kennedys Aussagen rauspickt. Ehrlich gesagt interessiert mich überhaupt nichts von dem, was sie sagt, da sie selber ja sowieso nur eher rudimentär über SW Bescheid weiss und das wohl auch nicht ihre Aufgabe ist. GL war Produzent und Mastermind des Ganzen, so, wie JJ es jetzt für die ST ist. Da macht es auch eher Sinn, nachzufragen, Interviews zu führen. Es spricht ehrlich gesagt nicht für die schreibende Zunft, wenn sie sich an den Aussagen von Kennedy hochzieht und ihre Aussagen auf die Goldwaage legt.
Den Entstehungsprozess der Geschichte zu kennen, ist sicher hochinteressant, aber mMn nicht massgebend, um die Qualität zu beurteilen, die am Ende dabei rumkommt. Auch widersprüchliche Aussagen ändern nichts daran, genauso wie GL Mentalität, im Nachhinein ein wenig Geschichtsfälschung zu betreiben und Dinge als vorgezeichnet auszuweisen, die es per se nicht sind.
Auch beurteil ich einen Film für mich in verschiedenen Aspekten. TLJ hat einiges richtig gemacht, einiges aber auch so gar nicht. Von den Figuren her war ich eigentlich ganz zufrieden. Nur das Korsett der Geschichte fand ich in Strecken zu langweilig und mit zu vielen Banalitäten angereichert.
Vor dem Hintergrund der beiden ST-Teile weiss ich ehrlich gesagt gar nicht, was ich in Teil 9 erwarten soll. Das ist sogar ein Vorteil, weil es eine gewisse Spannung aufrecht erhält. Ich befürchte, dass Abrams aber im Interview schon anteasert, dass die klassische Saga für ihn abgeschlossen ist, aber wohl kaum für Disney.
Zitat JJ:
Wer weiß, was als nächstes passiert? Oder ob mit diesen Figuren noch etwas anderes gemacht werden kann? Und nein, das sind keine vagen Hinweise auf irgendetwas, ich arbeite an keinem weiteren Star-Wars-Projekt. Ich sage nur: Wer weiß? Aber es fühlte sich wie das Ende an.
Episode 6 hat sich damals auch für alle wie das "Ende" angefühlt, aber wer weiss?
Ansonsten finde ich die Aussage, dass die Fähigkeiten von Rey kein Zufall sind, am interessantesten, weil das wieder klar einen grundlegenden Plan, von welcher Seite auch immer, impliziert. Und neben Hannibal liebt es auch Palpatine, wenn ein Plan funktioniert.
Danach sollte man aber wirklich SW weiterentwickeln mit gänzlich neuen Figuren, den Spirit aber beibehalten.
Wookiehunter
@ Wookiehunter
" Vor dem Hintergrund der beiden ST-Teile weiss ich ehrlich gesagt gar nicht, was ich in Teil 9 erwarten soll. Das ist sogar ein Vorteil, weil es eine gewisse Spannung aufrecht erhält. Ich befürchte, dass Abrams aber im Interview schon anteasert, dass die klassische Saga für ihn abgeschlossen ist, aber wohl kaum für Disney."
Glaube nicht das es zur Zeit bei LF Pläne gibt, in den nächsten 10 Jahren mit Episode 10 bis 12 weiterzumachen. Das es mal zu einer Fortsetzung der klassischen Saga kommt schließe ich dennoch nicht komplett aus. Man wird halt sehen wie TROS im Fandom ankommt und ob der Film so ausgelegt ist, das es eine neue Trilogie geben könnte. Persönlich würde ich eher eine Serie als,Fortführung haben wollen, ohne Rey und die Macht als zentrales Thema. Eine Kriegsserie mit einem Schuß Politik fände ich passend, die Reste der FO müssen besiegt werden, und der Widerstand versucht eine politische Neuorientierung.
Nur wie diese neue Regierung aussieht und in welcher Form, das fände ich als Stoff sehr gut geeignet. Zweimal wurde die Republik gestürzt, teils durch eigenes Verschulden der Verantwortlichen und die Konsequenz daraus waren Terror und Leid. Wie sollte in Zukunft die Regierungsform aussehen, gibt es vielleicht dann Kräfte die eher eine Art Neo-Kommunismus fordern? In so einer Serie könnte man wirklich mit verrückten Themen spielen, man stelle sich vor ein radikaler Flügel will die Macht übernehmen, und die gemäßigten würden einen Pakt mit dem Teufel, der FO schließen.
Eine solche Serie fände ich besser, anstatt voreilig die klassische Saga fortzusetzen. Denn ich persönlich finde ein zu schön geschminktes Ende der ST iwie nicht passend, es sollte ruhig noch was danach kommen, aber das sollte sich dann auch von der Trilogie unterscheiden.
Henry Jones Jr
https://uproxx.com/movies/jj-abrams-interview-the-rise-of-skywalker-star-wars/
Zur Palpi Frage hat Abrams hier nochmal ausführlich Stellung genommen. Es war Teil der TFA Überlegungen und er griff es auch wieder auf.
Ach ja, und zu TLJ gibt es auch noch was.
Original von Snakeshit:
"Zur Palpi Frage hat Abrams hier nochmal ausführlich Stellung genommen. Es war Teil der TFA Überlegungen und er griff es auch wieder auf."
Haha, also kommen wir mit dem Auftauchen Palpatines einem Masterplan schon näher als wenn Trevorrow den Film gemacht hätte?^^ Damit kann man Kennedy auch nicht mehr der Lüge bezichtigen. Palpatine war nicht von vorneherein fest eingeplant, aber in der Diskussion. Und so ist es auch schwierig zu sagen ob seine Rolle aus der Not geboren ist oder nicht.
Obi-Wan hat uns ja schon früh gelehrt wie komplex die Wahrheit sein kann, nicht wahr?
Ich muss sagen: momentan hat sich meine Einstellung zu dem Film leicht zum positiven gewandelt,, aber ansonsten habe ich keine besonderen Erwartungen daran. Vielleicht ist das auch ganz gut so.
Darth Revan Lord der Sith
Es mangelt allen Kritikern und Masterplan Beschwörern ein Verständnis dafür wie kreative Arbeit wirklich aussieht. Vor allem wenn sie über einen Zeitraum von so vielen Jahren entsteht. Pläne, Ideen alles ist fließend im Wandel. Manchmal wird sie bestimmt von der Rezeption auf einen ersten Film (siehe Episode I), manchmal durch neues Personal das mit einem frischen Blick darauf schaut (siehe Rian Johnson). Bisher dürfte es wohl kaum eine Filmreihe, Trilogie oder ein shared universe entstanden sein, weil irgendjemand einen voll ausgefertigten Masterplan hatte und den jahrelang komplett durchgezogen hat (Nein, auch die OT nicht). Und selbst wenn, wäre dies immer noch kein Anzeichen für Qualität. Weil gerade ein Masterplan aus dem Kopf eines Menschen, der kreativ nie angezweifelt und hinterfragt wird, kann niemals fehlerfrei sein.
Abrams hat jetzt mehrfach deutlich gemacht, dass TLJ, bzw. Rian Johnsons Wirken für ihn wie ein kreativer Jungbrunnen war, den nach seiner Idee für TFA womöglich auch dringend benötigt hat. Das ist doch großartig! Genau so muss es funktionieren.
Und by the way, bei der Argumentation eines mangelnden Plans wird immer wieder über die Tatsache hinweggegangen, dass Kathleen Kennedy durchaus desöfteren jetzt schon die Reißleine gezogen hat, wenn sie das Gefühl bekam das jemand nicht innerhalb bestimmter Grenzen operierte. Im Falle der ST wäre das Trevorrow. Worum es da genau geht, ob es darum ging, dass er nicht Palpi benutzen wollte, dass er Rey und Poe verkuppeln wollte, darüber können wir nur spekulieren. Aber es gibt ein gewisses Maß an Kontrolle, an Richtlinien, die man auch durchsetzt obwohl sie natürlich mit schlechter PR eingehen. Und auch das sollte dem Fan, egal wie er zu den Filmen steht, eigentlich ein gutes Gefühl verliehen, eben weil die Qualität des Films an erster Stelle steht und nicht die Reputation der Mitwirkenden. So viele andere Hollywood Studios würgen irgendwelche Projekte blind heraus, Lucasfilm tut das nicht.
(zuletzt geändert am 26.11.2019 um 14:59 Uhr)
Im Fandom, aber vielleicht auch in der Filmfanlandschaft allgemein muss wieder mehr anhand des Werkes argumentiert werden und nicht anhand dessen wie lange Nachdrehs gewesen sind, wer wann welche Idee hatte. Plötzlich sind solche Dinge so viel wichtiger als die Filme und ihre Ideen selbst. Wer wann wollte das Palpi zurückkommt. Nur um beweisen zu können, dass ein Narrativ das einem gefällt, nämlich das Rian Johnson uns allen schlimme Dinge angetan hat und deswegen alle anderen ein Ruder rumreißen mussten, zutrifft. Oder das Kennedy Männer hasst, weil die Star Wars Filme mehr Frauenrollen auffahren, die nicht nur dazu da sind das männliche Auge zu erfreuen.
Hier auf SWU ist es schon lange nicht mehr möglich anhand der Filme zu argumentieren. Entweder weil die Gegenseite kein Interesse daran hat, oder weil ihr Wissen gar nicht mehr aus dem Film basiert, sondern aus einem 10 Minuten Video eines dämlichen youtubers der sein eigenes Narrativ verfolgt.
Ohne Zweifel kann es Analysevideos geben aus denen man etwas mitnimmt. Auch welche die vielleicht kritisch sind, die ehrliche Argumente bringen. Das die ST nicht perfekt ist, ebenso wenig wie die PT oder selbst die OT. Darüber kann man sich locker einig sein. Aber es betrübt mich, dass selbst eingefleischte Fans nicht mehr bereit zu sein scheinen mehr aus diesen Filmen herauszuziehen, sondern sich lieber das von jemand anderen erledigen lassen, der einem das mundgerecht und mit nicht so viel Text aufbindet. Und das Klatsch und Tratsch darüber wer wen Hinter den Kulissen nicht mag, mittlerweile die klare Auseinandersetzung mit dem Stoff für einige komplett ersetzt hat. Das gab es tatsächlich zu PT Zeiten nicht, da wurde deutlich mit mehr Inhalt gearbeitet.
Wir haben einen solchen großen Visionär und schlauen Fimemacher wie Rian Johnson gar nicht verdient. Wenn es jemand gegeben hätte der bei Lucasfilm wirklich mal Lucas hätte beerben können, dann wäre es dieser Mann gewesen. Und das hat man sich schön verbockt.
(zuletzt geändert am 26.11.2019 um 15:17 Uhr)
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