Die neuen Bilder aus dem Empire Magazine zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers sind inzwischen wohl hinlänglich bekannt, doch über die neuen Bilder hinaus bietet die November-Ausgabe auch einige inhaltliche Einblicke in die Enstehung des Films. Hier die entsprechenden Auszüge:
Am 10. September 2017 saß Drehbuchautor Chris Terrio gerade in einer ausverkauften Wiederaufführung von Jane Campions Film Das Piano, als er ein Dutzend oder mehr Kurznachrichten von J. J. Abrams erhielt. „Ich habe gerade für Episode IX unterschrieben. Wir schreiben ein neues Drehbuch. Könntest Du Dir vorstellen, es mit mir zu schreiben?”
Terrio stimmte sofort zu und wollte Abrams in Kalifornien treffen, sobald in seinem Terminkalender Zeit dafür wäre. Doch die Kurznachrichten hörten nicht auf: Den ganzen Nachmittag hindurch hagelte es Gedanken, Ideen und Fragen, während Abrams die ersten Pläne für die Handlung in sein Handy tippte und nach New York sandte.
„In IX verwickelt zu werden, war schon ein Schock”, erinnert sich J. J. Abrams. „Ich hatte VII gemacht, Rian machte VIII, und ich war nicht für die IX vorgesehen. Aber die Gelegenheit, nicht nur die Trilogie abzuschließen, sondern die Geschichte, die George zu erzählen begonnen hatte – diese Trilogie aus Trilogien – war zu interessant und verführerisch, um abzulehnen. Und es ist um ein Vielfaches das schwierigste Projekt, mit dem ich je zu tun hatte. Vor allem aber war es aufregend.”
Genau wie Abrams selbst weder Karte noch Kompass für seinen Nachfolger Rian Johnson hinterlassen hatte, begann er seine Arbeit an Der Aufstieg Skywalkers mit keiner anderen Hilfe als seinem eigenen Verstand. Abrams selbst gibt zu, dass er so auch am liebsten arbeitet. Als von Natur aus instinktgetriebener Erzähler neigt er dazu, zu tun, was je nach Situation impulsiv richtig scheint, anstatt sich sklavisch an eine Art gottgegebenen Masterplan zu halten.
„Man kann nicht alles im Vorfeld planen. Das Plakat mit der Aufschrift Die Rache der Jedi beweist das. Wenn man eine bessere Idee hat, setzt man sie auch um. Ich müsste lügen, wollte ich behaupten, dass ich alles gewusst hätte, was in VIII und IX passieren würde, als ich an VII arbeitete. Ich hatte einige Vorstellungen, aber das vorgegebene Startdatum machte es erforderlich, uns auf VII zu konzentrieren.”
Abrams und Terrio begannen also bei Null. Am Tage spielten sie Ideen-Ping-Pong, nachts schrieben sie sich Kurznachrichten, in denen sie sich Schritt für Schritt den Kernfragen zuwandten, die der letzten Filme beantworten muss, darunter nicht zuletzt die Auswirkungen von Die letzten Jedi, hatte Rian Johnson doch in Fortsetzung von Abrams' Geschichte einige entscheidende Änderungen vorgenommen.
Ein altbekanntes dramatisches Prinzip, das meist Anton Tschechow zugerechnet wird, besagt, dass eine Pistole, wird diese im ersten Akt eines Theaterstücks gezeigt, bis zum dritten Akt losgegangen sein muss. Andernfalls verschwende man die Zeit seiner Zuschauer. Das gleiche scheint für die dunkle Seite zu gelten, denn auch die im ersten Akt gezeigten Ritter von Ren können in Der Aufstieg Skywalkers endlich abgefeuert werden.
Die Ritter, denen Kylo Ren seinen Nachnamen verdammt, sind eine albtraumhafte Gruppe von Häschern im Dienste des früheren Ben Solo. Die zusammengewürfelte Truppe aus schwarzgekleideten Schlägern und Mördern tauchte erstamsl in Reys Vision auf Takodana auf und schien eine wichtige Rolle in Kylos Sündenfall zu spielen. Zumindest bis Johnson die Idee fallenließ und die Vergangenheit sterben ließ.
„Über diesen Satz haben wir viel nachgedacht”, meint Chris Terrio. „Rian hat etwas getan, das jeder gute zweite Akt tut: Er hat eine Antithese aufgestellt. In Das Erwachen der Macht ist Luke Sykwalker ein Mythos, von dem Rey besessen ist, und insgesamt erscheint die Vergangenheit in einem rosigen Licht. Rian hat die Gegenthese geliefert, wonach die Vergangenheit ein deutlich facettenreicherer Ort ist, die einem auf der Suche nach einer Zukunft keine Hilfe bietet. In Episode IX liefern wir nun die Synthese dieser beiden Gedanken.”
Und so scheint Abrams nicht nur die Suche nach Reys Familie neu aufzurollen, sondern auch die Ritter von Ren, wobei Abrams den Gedanken ausdrücklich ablehnt, er würde eine Kurskorrektur vornehmen.
„Ich habe nie versucht, etwas zu reparieren. Hätte ich VIII gemacht, wäre der Film anders ausgefallen, und Rian hätte wiederum VII anders gemacht. Aber ich habe an Fernsehserien gearbeitet und weiß, wie es ist, wenn man Geschichten und Figuren entwickelt, die dann von anderen Leuten weitergeführt werden. Wenn man bereit ist, anderen sein Werk anzuvertrauen und glaubt, es in guten Händen zu wissen, muss man akzeptieren, dass Entscheidungen gefällt werden, die nicht die sind, die man selbst getroffen hätte. Und wenn man irgendwann zurückkommt, hat man anzunehmen, was in der Zwischenzeit geschaffen wurde.”
Und das ist Einiges: Luke Skywalker ist tot, der Widerstand so gut wie vernichtet, Snoke ist tot, und Kylo Ren ist zwar Oberster Anführer, aber auch so gebrochen wie niemals zuvor. Johnsons Entscheidungen haben die Figuren auf dem Spielbrett kühn und entschlossen weiterbewegt und mit all ihren scharfen Wendungen größtmögliche Begeisterung und nicht minder großen Zorn ausgelöst.
„Man kann keine Geschichte erzählen, die Menschen zutiefst bewegt, ohne Diskussionen und Kontroversen auszulösen”, meint Kathleen Kennedy. „Das war schon immer ein Wesenszug von Star Wars.”
Für Abrams und Terrio bietet das veränderte Bild allerdings auch neue Möglichkeiten.
Zu den interessantesten Szenen von Die letzten Jedi zählen die Gespräche von Rey und Ren”, so Terrio. „Wir haben uns bemüht, diese komplizierte Beziehung aufzugreifen, die es faktisch seit der Verhörszene in VII gibt. Dort nimmt er seine Maske ab und entblößt sich damit vor Rey wie vor niemandem sonst. Rian hat das auf faszinierende Weise aufgegriffen, und wir spinnen es nun noch weiter.”
Nachdem er in Die letzten Jedi bewusst maskenlos dargestellt wurde, ist er nun zurück in der Maske, was, wie Abrams betont, nicht nur eine Frage der Ästhetik ist.
„Sehr bewusst trägt er wieder die Maske, und sehr bewusst ist diese Maske sichtbar aus Bruchstücken neu zusammengesetzt. Es ist wie im klassischen japanischen Prozess des Zerbrechens von Keramik und des neu Zusammenfügens: Die Bruchkanten sind so sehr Teil der Schönheit des Stücks wie das Original, und so bildet die Maske die Zerbrochenheit Rens visuell ab. Etwas daran erzählt seine Geschichte: Seine Maske verbirgt ihn nicht mehr, sondern entblößt sein Verhalten.”
In Die letzten Jedi flossen Rens Verführung durch das Licht und Reys Verführung durch das Dunkle ineinander, und auch in Der Aufstieg Skywalkers wird diese moralische Ambiguität beibehalten, wie die Szene mit „Darth Rey” bewies, die seit dem August-Teaser für Debatten sorgt.
„Darüber würde ich mich lieber ausschweigen”, so Abrams. „Aber ich möchte sagen, dass der Film einige Dinge tut, die man nicht erwarten würde, und dass wir bei einigen Figuren auch unerwartete Verhaltensweisen sehen werden. Überraschungen erwarten uns allerorten, und ja, das ist eine davon.”
Eine der Welten in Der Aufstieg Skywalkers ist Pasaana, gedreht im Wadi Rum nahe dem jordanischen Hafen Akaba, wo sowohl der filmhistorische, als auch der realhistorische Lawrence von Arabien unterwegs waren. Der Ort diente außerdem als Geburtsort der Aliens in Prometheus, wird kommendes Jahr in Denis Villeneuves Dune als Wüstenplanet Arrakis zu sehen sein und war in Form von Jedha in Gareth Edwards' Rogue One Testgelände des Todessterns.
In Der Aufstieg Skywalkers ist der Ort als Pasaana Heimat der walrossartigen Aki-Aki-Nomaden und Treffpunkt der Helden, die wir in den vergangenen zwei Filmen kennengelernt haben.
„Für mich ging es in Star Wars immer um eine Gruppe von Helden, die nicht so wirklich zusammenpassen und die mit Affenzahn ein wildes Abenteuer erleben”, so Abrams. „In Der Aufstieg Skywalkers treffen wir auf die größte und gemeinste Gefahr, die die Galaxis je gesehen hat. Uns bot sich hier die Gelegenheit, diese Helden-Gruppe, die füreinander eine Art Ersatzfamilie geworden ist, mit diesem massiven Schrecken zu konfrontieren: Dem Krieg, der allen Kriegen ein Ende machen soll und das nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich, d.h. die Herausforderung ist auch eine persönliche.”
In Abrams Krieg der Kriege zieht die Erste Ordnung mit einem neuen Offizier (Richard E. Grant als Loyalitätsgeneral Pryde), dolchförmigen TIE-Dagger-Jägern und einer blutrot gekleideten Legion neuer Sith-Truppen. Auf Seiten des Widerstands ist Billy Dee Williams nach 36 Jahren wieder als Lando Calrissian zu sehen, und Carrie Fisher kehrt in Form bereits vor ihrem Tod gedrehten Materials zurück. Nichts aber sorgte für mehr Debatten als die Rückkehr von Imperator Palpatine, einmal mehr gespielt von Ian McDiarmid.
„Einige Leute waren der Auffassung, wir sollten uns nicht noch einmal mit dem Konzept von Palpatine befassen, und das verstehe ich absolut”, meint Abrams. „Aber wenn man diese neun Filme als eine Geschichte betrachtet, so kenne ich nicht viele Bücher, die in ihren letzten paar Kapiteln etwas erzählen, das nichts mit den vorangegangenen zu tun hat. Sieht man sich die ersten acht Filme an, liegen die Anknüpfungspunkte für das, was wir in IX machen, offen zutage.”
Einen Endpunkt für eine Saga zu liefern, die seit Generationen Kindheiten und Erwachsenenerlebnisse prägt, ist etwas, das weder Abrams, noch Produzentin Kathleen Kennedy mit Blick auf die mögliche Zukunft von Star Wars auf die leichte Schulter nehmen.
„Wir haben keine Kristallkugel”, so Kennedy. „Wir haben uns Solo angesehen und getestet, ob wir zwei Filme im Jahr bringen können, nur um festzustellen, dass das nicht klappt. Deshalb haben wir davon etwas Abstand genommen. Das heißt aber nicht, dass wir nicht über verschiedene Geschichten nachdenken. Das gerade macht dieses Universum ja so interessant. Es war eine Ehre, das Erbe dieser legendären Saga anzutreten und diese Geschichte, die ihr Publikum seit so vielen Jahren berührt, weiterzuführen. Jedesmal, wenn wir darangehen, diese Geschichten zu erzählen, spüren wir diese Bürde aufs Neue.”
Und während die erweiterte Geschichte z.B. in Form von The Mandalorian oder in Gestalt der bereits in Entwicklung befindlichen Kinofilme weitergeht, geht die Kerngeschichte, die für so viele Leute Star Wars ausmacht, nun zuende.
„Ich habe Anfänge immer geliebt”, bekennt Abrams. „Anfänge sind ein Versprechen. Enden sind eine Herausforderung. Ein großartiges Ende muss nicht nur das in Ehren halten, was vorher gekommen ist, sondern sich auch so anfühlen – und das gilt gleichermaßen für Romane, Serien oder Filme –, als gäbe es keine andere Option. Diese Geschichte lebt, und man muss ihr förmlich zuhören. Wenn man etwas findet, das einem Gänsehaut bereitet, weiß man, dass es genau das Richtige ist. Man kann das abstrahieren, wie man will, und versuchen zu analyisieren, wie man dieses gewisse Etwas gefunden hat, aber am Ende findet es einen.”
„Es war ein verrückter Ritt”, meint Terrio. „Als Kind habe ich Die Rückkehr der Jedi-Ritter praktisch in Dauerschleife gesehen, und es fühlte sich immer an, als spräche Yoda zu mir persönlich. All die Jahre später saß ich dann in einem Zelt in Jordanien und arbeitete an diesem Film. Man hat diese persönliche Beziehung zu Star Wars, und plötzlich steckt man mittendrin. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich.”
Das komplette Heft findet ihr beim internationalen Zeitschriftenhändler eures Vertrauens oder überall, wo E-Magazine verkauft werden.
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StarWarsMan
Ich las neulich einen Kommentar, der mir aus der Seele sprach. Der sagte, dass die ST bislang sich leider auf die Figuren, neue und alte, und ihr Miteinander konzentriert, aber dabei das große Ganze aus dem Blick verliert. Denn in den Filmen erfährt man herzlich wenig über den Zustand der Galaxis/Republik etc. Ironischerweise ist der ansonsten weitläufig unbeliebte Canto Bight Ausflug in 8 noch am ehesten etwas, das uns etwas über die globalen Zusammenhänge erzählt.
Wenn Abrams den Sack für die gesamte Saga zumachen will, bleibt ihm nichts anderes übrig, als das Thema Politik auch noch mal anzupacken.
Snaggletooth
@ Snaggletooth
Na der Zustand der Galaxis war nicht wirklich offensichtlich gewesen,aber instabil auf jeden Fall. Das dürfte keinem entgangen sein.
Vor dem Imperium und nach dem Imperium hatte sich nie wirklich etwas getan. Ausser vielleicht in den Kernwelten.
Sonst war die Galaxix eher wild und gesetzlos. Sklaverei herrschte ja auch noch in weiten Teilen.
Wie soll man in 30 Jahren eine ganze Galaxis stabilisieren,die noch nie stabil war?
Welchen Nutzen hat das genau für den Werdegang von Ben und Rey? Wie der Zustand der Galaxix ist,spielt doch für die beiden keine Rolle.
Aber gut.
L0rd Helmchen
@ Snaggletooth
" Wenn Abrams den Sack für die gesamte Saga zumachen will, bleibt ihm nichts anderes übrig, als das Thema Politik auch noch mal anzupacken."
Bisher macht es nicht den Anscheun das Politik eine großartige Rolle spielen wird. Eher geht es um die militärische Seite, und der Wiedergeburt des Widerstands. Das was wohl kommen wird ist der Zusammenschluß einiger Parteien und der gleichzeitigen Eingliederung im Widerstand, oder die Kooperation mit selbigem. Für meinen Teil brauche ich keine Debatten vor einem Not-Senat der Republik oder einer flammenden Rede von Kylo Ren zu politischen Themen.
Die militärische Kompnente könnte z.B. auf der Seite der FO wichtig werden, mit der Vernichtung der Supremacy wurde ja auch eine mobile Schiffswerft zerstört. Das könnte auch dann direkt in Verbindung mit den SDs in der UBR stehen, wenn der FO es gelingt diese im bekannten Teil der Galaxie einzusetzen, und zwar in Masse, ist das Schicksal des Widerstands besiegelt.
In Resistance oder in der Comc Reihe Alligiance und diverser anderer Literatur wird bestimmt näher auf das Thema Politik eingegangen. Sehe das auch so das in einem Krieg Politik im Hintergrund rückt und es schlichtweg um das vorrangige Überleben auf der einen und militärischen Machtverfestigung auf der anderen Seite geht. Ist aber natürlich auch Geschmackssache wenn es um einen größeren Anteil Politik geht.
@ L0rd Helmchen
Jein. Nach den Ereignissen von TM dürfte die Republik relativ gefestigt gewesen sein. Mehr Worldbuilding hätte ich mir aber bei TLJ schon gewünscht.
(zuletzt geändert am 08.10.2019 um 15:48 Uhr)
Henry Jones Jr
In Puncto Politik stimme ich @ Snaggletooth absolut zu. Kam mir persönlich bisher auch zu kurz, da mich das sehr interessiert.
Die Bücher der Aftermath Reihe und vor allem Bloodline haben mir geholfen, den politischen Zustand der neuen Republik einzuordnen. Aber in den Filmen kommt da echt wenig rüber.
Aber das war bei der OT auch nicht anders. Da musste man sich auch viel zusammenreimen und es kam erst durch die PT raus, wie der Stand der alten Republik war.
@CRusko
Da hast du recht mit der OT.
DIe ST orientiert sich auch sehr an der OT.Vielleicht daher wenig Infos und mehr Fokus auf die Figuren. Der PT blieb kaum Zeit für Charakterbildung,dafür nahm man sich die zeit für Worldbuliding.
Ist ja nicht so,dass es mir gleichgültig wäre. Auch ich bin neugierig über einige Herkünfte oder was die Galaxis angeht. Doch vermisste ich diese Infos nicht,so dass es mich irgendwie störte.
L0rd Helmchen
@ CRusko
In TFA wurde ja ein kompletter Regierungsapparat komplett pulverisiert. Die FO dürfte wohl danach eine Militärdiktatur installiert haben, dazu wird es wohl auf jeden besetzten Planeten einen hohen Offizier geben, der direkt Kylo Ren unterstellt ist. Und einen darunter fungierenden Verwaltungsapparat darzustellen halte ich für komplett unwichtig.
(zuletzt geändert am 08.10.2019 um 15:58 Uhr)
Henry Jones Jr
Demir
@ Demir
Ich klugscheiße wieder, ok?
Die Serie wird mit dem Rückzug der restlichen imperialen Kräfte oder der Zerstörung oder einer Mischung von beiden enden. Die demokratischen Kräfte erstärken und der Mando hat seine Heldenreise beendet.
Vielleicht trinken dann alle blaue Milch und essen einen intergalaktischen Friede, Freude Eierkuchen. Außer natürlich es gibt eine Zweite Ordnung. Ja dann, muaaaa gibts wieder auf die Nüsse.
(zuletzt geändert am 08.10.2019 um 16:14 Uhr)
Henry Jones Jr
@CRusco: Sehe ich bzgl. OT anders. Schon im Lauftext bei Episode 4 wird klar gestellt, es herrscht Bürgerkrieg, und es gibt die Diktatur eines galaktische Imperiums und eine Rebellion dagegen. Auf der Tantive IV erfährt man, dass die imperialen Truppen und Darth Vader sich vor einem imperialen Senat verantworten müssen. Tarkin erklärt bei seinem ersten Auftritt, dass der Imperator den Senat aufgelöst hat und folglich die Lokalgouverneure direkte Kontrolle über ihre Territorien haben. Und die dienen dem Imperium. Die Entmachtung der lokalen Regierungen soll per Einschüchterung durch den Todesstern gestützt werden. Da wird also relativ gut erklärt, wie Palpatin die Galaxis unter seiner Fuchtel hält und dass das Imperium auf dem System und der Verwaltung einer alten Republik aufsetzte. Solch ein Setting zur Orientierung bietet die ST überhaupt nicht. Da sind nur böse Soldaten mit besserer und größerer Ausstattung als das Imperium mit einem machtsesitiven Führer aus dem Nirgendwo, und außer dem Hinweis, dass die aus der Asche des Imperiums kamen, weiß man nichts. Wobei die Formulierung "Asche des Imperiums" auch irreführend. Das Imperium war ja nicht nur der Imperator, Vader und seine Armee, wie das bei der ersten Ordnung der Fall zu sein scheint, bloß mit Snoke und Ren. Das Imperium war ja alles. Ein Imperium ist ein Reich samt Land und Untertanen. Also war quasi in der OT die Galaxis das Imperium. Die Erste Ordnung scheint eher so was wie der IS zu sein, die irgendwo einfallen und ein Kalifat ausrufen. Aber wissen tut man da nichts genaues, weil nichts erklärt wird im Film.
Snaggletooth
Sehe ich wie @Snaggletooth, dass das Thema galaktische Politik in der ST meistens hinten runter fällt..
Im Vergleich zur OT ist die ST quasi unpolitisch, solche Sätze wie "Diese Station ist jetzt das absolute Machtzentrum in der Galaxis..." oder "Der Kaiser hat soeben diesen Rat aufgelöst...".
Da können die Sequels nicht mithalten, dagegen sind sie ein reiner Abenteuerspielplatz.
Allein die Zerstörung des Hosniansystems. Wie bitte, was? Hosnian?
Nie gehört. Egal, rumms und weg!
Da fühlte ich mich schon ein wenig ausgeschlossen.
Ich erwarte schon, dass Abrams da noch etwas nachschiebt in TROS, auch wenn es längst hätte stattfinden müssen. In Teil 3 der OT waren diese Grenzsteine lange gesetzt, aber JJ fängt jetzt (vielleicht) damit an.
Der Film muss eine sehr lange Laufzeit haben und quasi Episode Vll/ Vlll nochmal in lX, teilweise neu auflegen bzw Versäumnissen hinterherlaufen.
IONENFEUER
Die Ritter von Ren.
Ich glaube nicht, daß es diesen Orden schon vor Ben Solos Crash in Luke's Akademie
gegeben hat.
Ich denke vielmehr, daß Kylo ihn gegründet hat.
Und ich glaube auch nicht, daß Snoke eine Kontrolle über diesen Haufen gehabt hat.
Die sind einzig und allein Kylo unterwürfig.
Er is ja nich doof, ganz im Gegenteil.
Sehr sehr interessante Figur, der intellektuellste von Allen da, leider 'n bissel gestört.
Ich hoffe, er und seine Haustiere kriegen am Schluß, was ihnen gebührt.
Cruzador
@ Snaggletooth, IONENFEUER
Stimmt schon das TFA da nicht ein paar relevante Informationen gegeben hat. Mich hat die Zerstörung von Hosnian Prime ehrlichweise kalt gelassen. Das,TLJ hier nicht weiter aufgeklärt empfand ich gar nicht mal so schlimm, es liegen nur ein paar Minuten/Stunden zwischen beiden Folgen, die Prioritäten waren anders gelagert.
Was aber will denn TROS noch großartig in Richtung Politik bringen? Also für gesetzt halte ich es das es um Bündnisse geht, die der FO Paroli bieten. Bei der FO sieht der Fall eher anders aus, denn es handelt sich um eine Militärdiktatur. Da spielt Politik keine Rolle, der Rang des SL ist die höchste Instanz und darunter folgen Pryde und Hux. Dann folgen andere Offiziere. Glaube das auch Resistance mehr davon zeigt, wie die FO das politische System der Republik zerschlägt, und zwar Planet für Planet. Der Starkiller Schuß wurde mit Sicherheit von einer paralell folgenden Operation gegen Kernwelten begleitet.
Bei dieser Ausgangslage frage ich mich eher nicht, ob in TROS Politik eine Rolle spielt. Eher geht es darum jede verfügbare Recoursse zu nutzen um den jeweiligen Gegner auszulöschen.
@ Cruzador
Zustimmung.
Spoiler:
Kylo soll ja nach seine Bekehrung die Rens umbringen, alleine mit seiner Fähigkeiten in der Macht. Die Irobie dabei ist, das er seine gewählten Ritter umbringt und somit etwas aus der Vergangenheit wieder gut gemacht. Ich hätte die Bekehrung nicht in dieser Form gebraucht, hätte die Variante Gollum wird zu Smeagol und wieder zu Gollum besser gefunden.
Spoiler Ende
Übrigens, seit langer Zeit kann man mal wieder in einer TROS News zum Thema direkt diskutierten, ohne die ansonsten ermüdenden und ewig gleichen Randthemen. Find ich gut.
(zuletzt geändert am 08.10.2019 um 22:03 Uhr)
Henry Jones Jr
@ Cruzador
Mach ich auch gerne, denn mir persönlich ist es auch wichtig das wir das hier weiter tuen, ruhig kritisch und auch mal hitzig, aber im Rahmen von Vernunft und Topic. Siehst ja an deinen Beitrag von gestern, das war ein gelungener Denkanstoß deinerseits, und du liest ja was daraus wurde, eine super flockige Diskussion um die Knights of Ren. Gut gemacht.
Henry Jones Jr
Cosan Alrai
Ich denke nicht, dass wir viel Politik sehen werden in TROS. In TFA fehlte das tatsächlich, aber ich wüsste nicht, wie TROS da nachbessern könnte. Die Zerstörung von Hosnian Prime war wirklich emotionslos, eine Einführung wäre da sinnvoll gewesen. Aber der Zug ist nun abgefahren. Den Zustand der Galaxis nach TLJ kennen wir ja im Wesentlichen. Nachträgliche Erklärungen zum Zustand vor TFA halte ich nicht für sinnvoll.
chaavla
@chaavla: Was wissen wir denn am Ende von TLJ im Wesentlichen über den politischen Zustand der Galaxis? Das würde mich interessieren.
@IONENFEUER: Als du so schön schriebst "Allein die Zerstörung des Hosniansystems. Wie bitte, was? Hosnian?" da dachte ich, die perfekte Antwort auf "Hosnian?" wäre "Gesundheit!".
Snaggletooth
Henry Jones Jr
@Snaggletooth: Wir wissen, es gibt 2 Konfliktparteien: Widerstand und Erste Ordnung. Das Führungspersonal steht, kann aber jederzeit ergänzt werden. Der Widerstand ist faktisch ausgelöscht. Die erste Ordnung ist durch die Zerstörung der Supremacy stark geschwächt. Wie stark, muss sicherlich thematisiert werden. Ich wüsste nicht, was man da groß erklären muss.
Je nachdem, was noch so neu eingeführt wird, sollten auch entsprechende kurze Erklärungen dabei sein. Wenn beispielsweise Wege eine Flotte mitbringt, sollte man die Herkunft der Flotte thematisieren (und warum sie in TLJ nicht da war). Das gleiche gilt für Palpatine. Das sind aber alles Dinge, die TROS neu einführen würde. Aber die Ausgangslage ist soweit klar, mMn.
chaavla
@chaavla: Genau das meinte ich. Wir wissen etwas über den zustand der zwei militärischen Organisationen, quasi zwei Armeen, die sich bekämpfen. Das sagt nichts über den Zustand der Galaxis. Das wäre so, als wenn ich Apokalypse Now schaute und sagte, jetzt kenne ich den Zustand der Welt in den 60er Jahren.
Es gab doch mal vor längerer Zeit diesen angeblichen Leak *jetzt kommt ein potentieller Spoiler*
dass zu Beginn von TROS die erste Ordnung herrscht, sich aber keiner so recht berufen fühlt, dagegen aufzubegehren und der Widerstand mehr oder minder verpufft ist. Das fand ich ja sehr interessant und wäre ein klares politisches Setting. Damit könnte ich etwas anfangen. Aber dass eine Armee fast geschlagen ist, und die andere sie weiter jagt, ist kein "Zustand der Galaxis." Da erwarte ich schon mehr.
Snaggletooth
@ Snaggletooth
Den Leak kannst du vergessen, der ist schon älter und trifft auch nicht zu. Kannst du schon daran erkennen das ja heute Alligiance Ausgabe 1 erscheint und das Thema sich darum dreht das Leia die Mon Calamari davon überzeugen will gegen die FO zukämpfen. Aber auch Resistance Reborn führe ich auch noch an, denn was deutet der Titel an? Genau.
(zuletzt geändert am 09.10.2019 um 10:15 Uhr)
Henry Jones Jr
@Henry: Danke für den Hinweis. Ich habe ja alle Spoiler-News der letzten Wochen gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Mag mir ja den Spaß nicht verderben.
Mir ging es nur darum, dass außerhalb der Flotte der First Order, die nun unter dem Kommando von Kylo steht, und der Handvoll Widerständlier ja noch eine gesamte Galaxis existiert. Vielleicht gibt es ja noch 5-5 oder 100 andere Organisationen wie die erste Ordnung in der Galaxis, die auch alle Star Killer Basen bauen und sich gegenseitig bekriegen. Und vielleicht erheben mehrere andere Anspruch auf eine Führungsposition in der Galaxis. Vielleicht gibt es ja sogar ncoh die Handelsföderation mit ihrer Droidenarmee. Was ist mit dem Bankenkartell? Und überhaupt, gibt es Handel? Gibt es Hungersnöte? Ist ansonsten alles in Ordnung oder werden die anderen Planeten von räuberischen Plünderern heimgesucht. Herrscht Chaos oder Frieden in den teilen, wo die Erste Ordnung nicht ihr Unwesen treibt? Wir wissen es nicht. Wie Leben die Leute. Da alles.komplett ungeregelt ist, seit der Zerstörung von Hosnian Prime ist es unwahrscheinlich, dass alle anderen Systeme nur dasitzen und nichts tun und warten bis zwei kämpfende Parteien fertig sind mit ihrem Geballere aufeinander.
Der Vorteil daran, die Galaxis wie so ein schwarzes Loch zu behandeln, ist der, dass der Erzähler der Geschichte bei jeder Gelegenheit so ziemlcih alles aus diesem Hut zaubern kann. Im nächsten Moment, wenn alles verloren scheint, kann die rettende Kavallerie auftauchen. Hurra!
Der Nachteil ist, dass ich so ein Szenario recht uninteressant finde. Wenn man alles wie Deus ex Machina aus dem Hut zaubern kann, ist das nicht sonderlich spannend. Und diese Gesamtsicht auf das System war zudem eine der großen Stärken von OT und PT, was vielen Nachahmern fehlte und daher ein Qualitätsmerkmal von Star Wars war.
Das Verzichten darauf ist definitiv eine Schwäche der ST, bei aller Unterhaltsamkeit.
Snaggletooth
@ Snaggletooth
Das es genug Systeme gibt die nicht sonderlich begeistert über die FO ist halte ich für gesetzt. Allein fehlt es an Koordination um aus den einzelnen Fraktionen eine schlagkräftige Allianz zu formen, das Chaos nach dem Starkiller Schuß wird sehr groß gewesen sein, dazu wird die FO auch Kernwelten angegriffen und besetzt habe. Resistance dürfte das näher behandeln genauso wie diverse EU Werke.
Trotzdem gehe ich davon aus das der Widerstand, alleine schon durch Leia als Leitfigur, in TROS mehr als nur erstärken wird. Kann mir gut vorstellen das auf der Basis der Resistance verschiedene Führer von Welten treffen und einen Pakt gegen die FO beschließen. Denn dadurch verschieben sich auch die Kräfteverhälnisse, dieser Grund und die Vernichtung des MSDs ( siehe meine Kommentare zum Thema mobile Schiffswerft ) ist es dann auch weshalb die FO die SDs aus der UBR braucht.
Mit diesen Schiffen würde die FO jegliches Aufbegehren liquidieren und somit ist für mich klar das diese Flotte in Relation mit obengenannten Gründe steht. Oftmals wurde ja vermutet das es eine Spaltung der FO geben würde, da sehe ich aber keinen triftigen Grund zu weshalb das passieren sollte. Und warum auch, Palpatine würde ja damit riskieren das sich die Truppen gegenseitig aufreiben würden, und der Widerstand leichtes Spiel hat. Das würde auch nicht zu den Palpatine passen den wir kennen, und macht im Kontext auch null Sinn.
Henry Jones Jr
Hey
Lang ist es her, dass ich hier etwas gepostet habe. Im Grunde bin ich ein stiller Beobachter.
Ich möchte mich auch direkt bei den Rittern von Ren einklinken:
Aktuell werden uns überwiegend nur 4 Ritter gezeigt, obwohl es ursprünglich 6 waren/sind (siehe Vision TFA).
Mögliche Optionen/Vermutungen:
1. Das Fehlen der 2 Ritter wird uns am Anfang des Filmes erklärt
2. 2 Ritter sterben im ersten Kampf gegen die Helden
3. 4 Ritter sterben im ersten Kampf und die 2 Ritter erscheinen im letzten Kampf
4. 2 Ritter existieren nicht mehr, da J.J sie in der Story gestrichen hat
Zu 1:
Das Fehlen der 2 Ritter kann daher Zustande kommen, weil sie bspw. auf einer Mission gestorben sind
Zu 2:
Ich vermute, dass wir die Ritter von Ren dreimal im Film sehen werden
(2x im Kampf und 1x durch reine Dialoge)
Der erste Kampf wird relativ am Anfang des Filmes stattfinden, dabei sterben 2 Ritter und der zweite Kampf findet gegen Endes Filmes statt
Zu 3:
4 Ritter sterben in einem ersten großen Kampf (Mitte des Filmes) und die anderen beiden Ritter werden gegen Endes Filmes zu sehen sein bzw. erneut gegen die Helden kämpfen (evtl. gegen Kylo?)
Zu 4:
J.J. Abrams hat schlichtweg die Storyline zu den Rittern etwas abgeändert, sodass er 2 Ritter streichen musste/wollte
Tatsächlich möchte ich, dass die Ritter nicht als Kanonenfutter dienen, sondern die Helden herausfordern und gute Kämpfe abliefern. Es würde auch super passen, wenn ein Teil der Ritter überlebt und dann gegen Kylo (mit Rey?) kämpft, weil er sich zurückbesinnt. Ach, es gibt so viele Möglichkeiten. Ich bin sehr gespannt
RichtigKnorke
@ RichtigKnorke
Vorsicht Spoiler, durchlesen auf eigene Gefahr. Eine Frage zu den Rens wird dort beantwortet.
https://www.starwars-union.de/nachrichten/20515/Der-dritte-Akt-von-Der-Aufstieg-Skywalkers/spoiler/
Henry Jones Jr
RichtigKnorke
@Henry: Wir reden über zwei verschiedene Dinge. Ich schrieb über das, was aktuelle Sach- und Wissenslage ist und das was eben ungeklärt ist, und du schreibst darüber, was du so annimmst, was sein könnte oder was aus deiner Sicht passieren sollte. Das mag ja alles stimmen, was du annimmst, sind aber eben nur Annahmen. Da bleibt die ST eben was schuldig. Ist so.
Snaggletooth
In Bloodline wird ja erwähnt, dass ungefähr die Hälfte des Senat, die sog. Zentralisten Anhänger der imperialen Idee sind. Daher könnte ich mir gut vorstellen, dass deren Heimatwelten sich der FO anschließen und dadurch die FO zusätzliche Mittel zur Verfügung hat.
Die Föderalistischen Welten werden sich wohl eher gegen die FO wendet.
Es war politisch von Snoke eher ungeschickt, Hosnian Prime zu zerstören, ohne vorher die Zentralisten vorzuwarnen, die ein neues Imperium ja begrüßt hätten.
Zumal in Bloodline ja auch erwähnt wird, dass diese Zentralisten die FO im geheimen unterstützen.
Raven Montclair
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