Das Fast Company Magazine hatte Gelegenheit, sich mit J. J. Abrams über seine Pläne für Bad Robot zu unterhalten. Dabei kam das Gespräch auch auf Star Wars 9:
Wie fühlt es sich für Sie an, nach Monaten beim Dreh von Star Wars: Episode IX wieder im Büro zu sein?
Für mich ist das großartig, vor allem – und das habe ich meinen Mitarbeitern auch gerade beim Teammeeting gesagt – all diese Gesichter wiederzusehen. Einige Leute [hier in der Firma] hatten gerade neu angefangen, als ich weg bin, und eine Menge neuer Leute sind seither dazugekommen. Wieder zuhause zu sein, in meinem geschäftlichen Zuhause, ist also leicht surreal, weil ein so hoher Prozentsatz an Leuten neu dabei ist.
Ich meine, im Geiste war ich darauf natürlich vorbereitet, aber dann taucht man auf und plötzlich sind da diese Menschen aus Fleisch und Blut mit ihren eigenen Lebenserfahrungen und Sichtweisen, und auch wenn Einiges in der Zwischenzeit auch mitbekommen und erfahren habe... Und dann sind da noch die ganzen Praktikanten, und alle persönlich zu treffen, das ist schon...
[Abrams' Ehefrau und Mit-Geschäftsführer] Katie [McGrath] und alle Abteilungsleiter und alle haben so gute Arbeit dabei geleistet, das Team zu verstärken, und es ist einfach toll, wieder hier zu sein. Die einfache Antwort lautet: Ich bin einfach froh, meine Familie wiederzusehen. Ich war lange weg.
Wie war es für Sie, plötzlich die Regie von Episode IX zu übernehmen, nachdem Colin Trevorrow noch in der Entwicklungsphase ausgeschieden war?
Es war keine Rolle, die ich hätte spielen sollen. Ich war einfach nicht der Typ dafür, wissen Sie? Ich war gerade damit beschäftigt, andere Sachen zu haben und es gab ein Projekt, das ich eigentlich als nächstes in Angriff nehmen wollte, und dann rief Kathy Kennedy an und fragte: Könntest Du Dir ernsthaft vorstellen, das zu übernehmen? Und sobald das passiert war, geschah alles andere sehr schnell. Das ganze war eine riskante Nummer, und es gab einen Augenblick, wo ich fast abgelehnt hätte.
Ich war ohnehin schon recht nervös es zu machen, weil mir Star Wars so viel bedeutet. Auf persönlicher Ebene war es beinahe schon gefährlich, zu nah mit etwas zu tun haben, das einem so am Herzen liegt. Und dennoch... Bei Das Erwachen der Macht war es uns aus meiner Sicht gelungen, diese neuen Figuren – und für einige Zuschauer auch neuen Darsteller – einzuführen und eine Geschichte auf eine Weise weiterzuführen, die aus meiner Sicht Herz und Menschlichkeit und Humor und Überraschungen bot. Obwohl ich natürlich weiß, dass der Film auch seine Kritiker hat, aber ich fand, wir waren heil davongekommen. Also wir waren reingegangen und hatten etwas bewegt. Und ich habe dieses Projekt mit der gleichen Liebe zu Star Wars verlassen, die ich vorher hatte. Und auf einer persönlichen, egoistischen Ebene war ich nicht nur aufgeregt, sondern wirklich glücklich, daran teilgehabt zu haben.
Dass das jetzt ein zweites Mal passieren sollte, war für meinen Geschmack ein Spiel mit dem Feuer. Wieso sollte man es noch einmal riskieren? Wir hatten es einmal hinbekommen. Wie kann ich nur darüber nachdenken, das Schicksal noch einmal herauszufordern. Und es gab dann diesen Augenblick, wo ich laut „Nein” sagte, und meine Frau sagte: „Doch, Du solltest es machen.” Mein erster Gedanke war, dass sie mich offenbar dringend aus dem Haus haben wollte, aber dann dachte ich mir, normalerweise liegt sie immer richtig. Und ich glaube, als sie das sagte, sah sie es als Gelegenheit, eine Geschichte zu beenden, die wir begonnen und fortgeführt hatten. Und das leuchtete mir ein, obwohl ich nicht komplett begeistert davon war, wieder lange von zuhause wegzubleiben und neu in diese Geschichte einzusteigen, gerade angesichts des Zeitdrucks, den wir hatten.
Wieso hatten Sie Zeitdruck?
Nun, der Kinostart war bereits angekündigt, und daran orientierte sich alles weitere.
War der Zeitplan ungewöhnlich eng?
Nun, man hat kein Drehbuch und einen Starttermin, und damit hat man ein Zeitfenster von zwei Jahren und hält sich das auch vor Augen: Ich habe zwei Jahre vom Moment, in dem ich zusagen, bis zum Starttermin, und ansonsten habe ich nichts. Keine Geschichte, keine Darsteller, keine Designer, keine Kulissen. Natürlich gab es Mitarbeiter und die arbeiteten an Dingen für die Version vor unserer eigenen, aber wir fingen neu an. Und weil dies so ein Riesenprojekt war, war mir klar, dass ich mindestens einen Koautor brauchen würde, um es hinzubekommen, und ich hatte keine Ahnung, wer das sein würde. Ich hatte gar nichts. Also sprach ich erst einmal einen Autor an, den ich seit Jahren bewundert hatte, Chris Terrio. Und ich kannte ihn noch nicht, aber ich fragte ihn: Hey, hast Du Lust, mit mir Star Wars zu schreiben? Und er schrie laut auf.
Vor Freude oder Schrecken?
Beides vermutlich, aber Aufregung war definitiv dabei. Und bis zu diesem Moment war mir nicht klar gewesen, dass ich jemanden als Partner brauchte, der beim Gedanken, an Star Wars zu arbeiten, aufschreit. Denn ich hatte das ja alles schon erlebt und sah die Sache sehr rational: Ich muss das und das und das machen, um es zu schaffen, das ist die Lage der Dinge. Und er sah die Sache eher mit Kinderaugen: Meine Güte, ich fasse es nicht, mit dieser Welt arbeiten zu dürfen. Und daran musste ich erinnert werden, ich brauchte diesen frischen Blickwinkel, weil ich mental einfach nicht an diesem Punkt war. Natürlich war ich aufgeregt, welche Möglichkeiten wir haben würden, aber mir war dauernd bewusst, wie wenig Zeit wir für einen ziemlich umfangreichen Job haben würden.
Also um auf Ihre Frage zurückzukommen: Ich bin mit viel Gottvertrauen aufs Ganze gegangen in dem Bewusstsein, dass meine Frau mich unterstützt und dass sie glaubte, dass es die richtige Entscheidung ist. Und ihre Voraussicht, was richtig und wichtig ist, war mir eine große Stütze, auch wenn sie nicht in London dabei war, wo der Großteil der Dreharbeiten stattfand. Auf diese Weise hatte ich unmittelbar mit allen Möglichkeiten, aber auch mit dem Druck hinter dem Projekt zu tun. Und ich bitte das nicht falsch zu verstehen: Ich beklage mich nicht. Aber ich musste unmittelbar eine Menge Bauchentscheidungen fällen.
Als Damon Lindelof und ich Lost entwickelten hatten wir im Großen und Ganzen 12 Wochen, um einen zweistündigen Pilotfilm mit einer Menge Darstellern zu schreiben, zu bestzen, zu drehen, zu schneiden und abzuliefern. Das war verdammt wenig Zeit. Der Vorteil damals war, dass wir so auch keine Zeit hatten, das Ganze zu hinterfragen. Es gab keine Zeit für das Studio, uns Vorgaben zu machen oder Änderungen einzufordern, die einen dazu zwingen, alles so umzudrehen, dass man nicht mehr weiß, wie man dorthingekommen ist. Das Gute war also, dass ich einen tollen Autor hatte, den ich bewunderte, und ich hatte Kathy und Callum Greene, einen Produzenten, den ich nie getroffen hatte, und Michelle Rejwan, die Jahre vorher meine Assistentin gewesen war und die Kathy als Co-Produzentin eingestellt hatte. Aber die Handlung war ein Unbekannter.
Ich hatte ein Bauchgefühl für die Richtung, in die sich die Geschichte hätte bewegen sollen. Aber ohne das Episode-VIII-Fass aufzumachen, war das eine Geschichte, die Rian auf Grundlage von Episode VII geschrieben und erzählt hatte, bevor wir uns je getroffen hatten. Er ging damit also in eine andere Richtung. Und wir mussten auf Episode VIII reagieren, also musste unser Film nicht nur dem folgen, was wir selbst begonnen hatten, sondern was wir begonnen hatten und was dann von jemand anderem weitergeführt worden war. Also hatten wir das vor uns und wir mussten einen Abschluss für neun Filme finden. Und es gab da einige Handlungsfäden und größere Ideen, die vor Jahrzehnten angestoßen worden waren, und Ideen, die Lawrence Kasdan und ich entwickelt hatten, als wir Episode VII machten, aber der Mangel an unvermeidlichen Entwicklungen, an einer Gesamtstruktur, stellte angesichts der Art und Weise, wie alles entwickelt worden war, eine enorme Herausforderung dar.
Aber ganz ehrlich: Jetzt, da ich wieder zuhause bin, denke ich, dass wir es hinbekommen haben. Ich meine, das alles hätte zu einem verkorksten Wirrwarr an Ideen führen können und zu einem verzweifelten Zusammengeklempnere von Antworten und Notlösungen und Verknüpfungen. Aber wir waren bei der Handlungsfindung ziemlich gnadenlos und fast schon unerträglich diszipliniert und haben uns förmlich dazu gezwungen, Dinge zu hinterfragen und Antworten zu finden, bei denen ich zu Beginn keine Ahnung hatte, wie wir sie auch nur ansprechen würden. Ich glaube, wir haben einen Punkt erreicht – ohne es zu sehr zu beschreien oder selbstbewusster zu klingen, als ich es sein sollte –, wo ich glaube, dass wir vielleicht etwas unglaublich Besonderes geschaffen haben. Im Großen und Ganzen bin ich also froh, zuhause zu sein und dankbar, dass ich es machen durfte. Und vor allem bin ich aufgeregt, was wir möglicherweise gefunden haben.
Das restliche Interview über Abrams' Pläne für Bad Robot findet ihr bei Fast Company.
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@Nicodemuus
Wie bitte? Weil ich das Kind beim Namen Nenne? Den Schwachsinn kann man doch nicht unkommentiert stehen lassen. Das wäre äußerst fahrlässig.
Außerdem kann ich nichts dafür wenn Pepe und du nicht mal fähig seit ein Interview richtig zu lesen und einzuordnen. Da würde ich mir mal Gedanken machen.
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 09:47 Uhr)
Darth PIMP
Was siehst Du aber den Splitter in Deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in Deinem Auge?
-Matthäus 7:3
Etwas verbale Abrüstung rund um die Sequels wäre echt mal wünschenswert, sonst machen wir halt künftig die Kommentare zu jeder Sequelnews von vornherein zu. Für mich ist der Sequel-Drops seit April 2015 gelutscht, also mir ist es egal, aber ihr habt offenbar auch im Jahr 5 danach noch regen Austauschbedarf, also chillaxt doch mal ein bisschen, hmm?
Um die Gemüter mal etwas abzukühlen: Es steht doch eigentlich nichts in diesem Interview im Zusammenhang mit der ST, was wir nicht schon wissen. RJ hat immer betont, dass TLJ sein Film ist und er seine Geschichte erzählen konnte. Und J.J. hat schon nach TFA gesagt, dass es eine Zusammenarbeit zwischen ihm und RJ gegeben hat. Das er auf der einen Seite RJ Hintergründe dargelegt hat und auf der anderen Seite RJ ihn nach Änderungen gefragt hat, damit der Übergang zu seiner Story glatter wird. Deswegen verstehe ich jetzt tatsächlich diese Aufregung nicht.
Und nochmal: Die Entscheidung drei Regisseure die Trilogie aufeinander aufbauend erzählen zu lassen und die Story dabei organisch entwickeln zu lassen ist nicht konzeptlos, es ist ein klares Konzept. Meinetwegen ein riskantes Konzept, aber doch ein Konzept was auf ein großes Vertrauen in die kreative Kraft der engagierten Regisseure und Drehbuchautoren hindeutet. Das darf man natürlich kritisieren, aber zu sagen es hätte kein Konzept gegeben ist dann ja einfach falsch. Das Problem ist dann ja eher, dass dieses Konzept durch den Abgang von Trevorrow nicht mehr aufgehen konnte. Und daraus resultierte dann auch der Termindruck.
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 10:12 Uhr)
CmdrAntilles
@Darth PIMP Warum war deine Meinung gleich nochmal die allgemeingültige...? Wäre besser wenn du deine Beiträge auch als "nur deine Meinung" kennzeichnen würdest.
Zum Interview: Sehr erfrischend, ich bin gespannt ob er es schafft die Fans wieder etwas näher zueinander zu bringen, denn an dem Spalt den die ST bis jetzt hinterlassen hat, ist auch er nicht ganz unschuldig...
OverMarz
L0rd Helmchen
Vielleicht will sich Jeffrey Jacob auch nur schon mal gegen den zu erwartenden Shitstorm rüsten?
Ich denke, er hat sich viele Kiritkpunkte zu TFA und TLJ angeschaut und sein persönliches Fazit gezogen. Wie das auschaut, wird sich dann im Dezember zeigen. Überzogene Hoffnungen würde ich nicht haben, er sagt ja selbst, dass etliche Dinge nicht zurückgenommen werden können (Snoke bleibt also tot?) und man lieber mit dem arbeitet, was (noch?) da ist.
@Grabenkämpfe
Star Wars als Autorenfilm zu bezeichnen, ist schon sehr gewagt. Und letztlich für ein Franchise(!) tödlich, wenn ihr mich fragt. Dann will jeder nur seine Duftmarke hinterlassen und richtet im schlimmsten Fall eine Melaise wie TLJ an. Ich denke, der Fehler lag schon darin, dass man Michael Arndt nicht genügend Zeit eingeräumt hat für TFA.
DarthCoyote
@ Rieekan78:
Im April 2015 fand die Celebration Anaheim mit dem zweiten TFA-Teaser statt.
@ CmdrAntilles:
- "Und nochmal: Die Entscheidung drei Regisseure die Trilogie aufeinander aufbauend erzählen zu lassen und die Story dabei organisch entwickeln zu lassen ist nicht konzeptlos, es ist ein klares Konzept."
Das mag ein Konzept für die Entstehung der Filme sein, nicht aber für ihren Inhalt, und das ist doch der entscheidende Punkt, den Abrams im Interview anspricht.
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 12:15 Uhr)
George W Lucas
Vielleicht hätte man auch besser ein Autorenteam bemüht,
Claudia Gray als Beraterin für Charakterentwicklung
und Zahn für technische Dinge.
Es ist einfach schade um die vergebenen Chancen...
@George Lucas:
Ach so, dann war bei Aaron schon nach dem Teaser der Ofen aus...
Da hat er ja früh aufgegeben...
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 12:14 Uhr)
Rieekan78
George W Lucas
Rieekan78
@George W Lucas
"Das mag ein Konzept für die Entstehung der Filme sein, nicht aber für ihren Inhalt, und das ist doch der entscheidende Punkt, den Abrams im Interview anspricht."
Das erste was du schreibst ist natürich richtig. Allerdings glaube ich nicht, dass sich ein Produktions- und ein inhaltliches Konzept trennen lassen. Ist das Inhaltskonzept in drei Drehbüchern von Lawrence Kasdan vorgegeben, hat das natürlich ein bestimmtes Produktionskonzept zur Folge. Nämlich das die Regisseure diese Drehbücher nur verfilmen, ohne selbst etwas zur Handlung beizusteuern.
Ich lese im interview auch in erster Linie Kritik an der fehlenden Zeit heraus. Das Problem liegt sich für mich eher im Ausscheiden Trevorrows und dem damit fehlenden Drehbuch begründet. Klar, das Problem ist im Produktionskonzept begründet, für das man sich entschieden hat. Aber ich sehe keine Kritik in Richtung ich hätte mir ein vorgegebenes Drehbuch gewünscht, sondern in Richtung ich hätte mir mehr Zeit gewünscht. Vielleicht hätte Disney den Film tatsächlich um ein Jahr verschieben sollen. Und ja, vielleicht hätte man auch TFA nach den Drehbuchproblemen nach hinten verschieben sollen. Alles Probleme, aber alles Probleme, die nicht am fehlenden Konzept liegen, sondern höchstens an der Unflexibilität von Disney auf Starttermine zu verzichten. Und schonmal gar nicht die Schuld von Rian Johnson oder seinem Drehbuch für TLJ.
CmdrAntilles
RJ hatte ja keinen Zeit-Stress beim Schreiben und Drehen, sein Film wirkt mMn allerdings trotzdem so...
Es ist wie damals bei George Lucas und seinen Prequels, er hatte soviel Freiheiten, Zeit und Geld, und trotzdem ist nichts draus geworden, mMn.
Jetzt muss ich mich mit zwei Trilogien rumschlagen, die mir nicht gefallen, man habe ich es schwer!
Rieekan78
@Darth PIMP:
Du würdest sehr gut daran tun, die Meinung anderer einfach
mal zu akzeptieren und stehen zu lassen. Ist schön für dich,
dass du ein kleiner ST-Fanboy bist und ich gönne dir
die Freude auch, aber du nervst schon seit einiger Zeit.
Offenbar nicht nur mich.
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 13:03 Uhr)
Lord Driemo
@ CmdrAntilles:
Hätte vor der ST ein Handlungsgerüst gestanden (Gerüst, nicht fertige Drehbücher), hätten Abrams und Kasdan - und jetzt Abrams und Terrio - die knappe Zeit nicht damit verbringen müssen, zwei Mal bei Null anzufangen. Dann hätten sie etwas Konkretes gehabt, worauf sie aufbauen können. Fehlende Zeit und fehlendes Konzept bilden also zusammen ein Problem.
Das Ausscheiden von Trevorrow trägt natürlich wesentlich zu den Schwierigkeiten und Notlösungen um Episode IX bei. Aber auch das ist nicht Grund, sondern Symptom. Trevorrow hatte ja auch freie Hand, so wie Abrams und Johnson vor ihm. Auch hier taucht wieder das fehlende Trilogiekonzept auf: wenn das gestanden hätte, wäre es im Grunde egal gewesen, ob Trevorrow oder Abrams den Film macht. Den Tod von Carrie sollte man nicht unerwähnt lassen, der hat Episode IX selbstverständlich kräftig aufgemischt. Bei aller Liebe zu ihr muss man aber festhalten, dass die ST nicht ihre Geschichte ist, und dass eine Änderung ihrer Rolle aufgrund der traurigen Umstände, wenn sie behutsam vorgenommen wird, eigentlich möglich sein sollte, ohne die Geschichte ihrer Protagonisten fundamental zu ändern.
Die Art und Weise, wie die ST entsteht, deutet viel mehr auf Reaktion, Problemlösungsstrategien und Manöver hin, als auf bewusste künstlerische Entscheidung und Inspiration. Abrams war die dritte Wahl (!) für Episode IX. Disney hat Lucas´ Treatments verworfen, Michael Arndts Arbeit mündete in einem Neuanfang (vielleicht nicht absolut, aber wesentlich). Lucasfilm gibt den jeweiligen Regisseuren und Autoren Freiheit; sie engagieren Handwerker und Installateure, die gleichzeitig den fehlenden Architekten für das Haus kompensieren müssen. Es gibt für die Lucas-Treatments* keinen Ersatz, und die Lücke die so entstanden ist, müssen die jeweils engagierten Leute füllen. Das ist keine künstlerische Entscheidung, sondern Rekation auf die Verordnung von Disney nach dem Deal. Es hätte überhaupt nichts dagegen gesprochen, wenn die Treatments von drei Regisseuren umgesetzt worden wären, die jeweils ihre eigene Note in die ST reinbringen - das wäre sogar meine Idealvorstellung gewesen. So aber müssen sie nicht nur für ihren Film, sondern gleich für zwei andere mit denken.
*) Ich will noch einmal betonen, dass ich die Lucas-Treatments nicht auf ein Podest stelle. Lucas hat mir mit der PT gezeigt, dass ich ihm nicht in allem folgen kann und will. Den Inhalt kenne ich nicht und weiß deshalb auch nicht, ob er gut oder schlecht ist. Auch MIT den Treatments hätte die ST schlecht werden können. Ich erwähne sie nur deshalb, weil sie das einzige ST-Konzept sind, von dem wir wissen, und weil sie zeigen, dass es eines gab, bevor man es verwarf.
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 13:09 Uhr)
George W Lucas
Tja.. Abrams bestätigt genau das, was ich immer befürchtet habe:
Disney war mit der Produktion der Saga-Filme von Anfang an komplett überfordert und sie ST ging in den Arsch, weil niemand auch nur den Ansatz einer Idee hatte wohin sie sonst gehen sollte.
Anscheinend war man sich wohl nur über eine Sache einig, nämlich dass man das Script bzw. die Geschichte von George Lucas NICHT wollte.
Und weil man selbst so gar keine Idee hatte wohin man mit der Geschichte wollte, erklärte man die SW-Filme kurzerhand zu Autorenfilm. Sollten doch die engagierten Regisseure sich selbst um die Handlung in ihren Filmen kümmern.
Und damit haben wir das grösste Problem der ST. Es fehlt der rote Faden, der Mastermind der festlegte worum es in der ST gehen sollte. - Heute haben wir das Ergebnis an der Backe und bekommen mit der allergrössten Wahrscheinlichkeit im Dezember noch mal eine drauf.
@ "Userkämpfe"
Seit der Streiterei im Aprilscherz-Posting empfinde ich es hier auch als extrem. Personen werden direkt angegangen und es werden mittlerweile sogar schon Verwarnungen gefordert. Als nächstes folgt dann die Forderung danach die unerwünschten User zu bannen.
Dabei wird aber übersehen, dass wir alle (und nicht nur hier bei SWU) das gleiche Problem haben: Jeder sieht sich selbst als das helle Licht im Mittelpunkt der Galaxis, um das sich alles dreht. Oder anders gesagt: Jeder weiss dass er der Hüter der einzig wahren Wahrheit ist.
Dark Yoda FDS
Mich überrascht halt immer wieder, dass Johnson scheinbar schon am Drehbuch für EP VIII arbeitete bevor er überhaupt EP VII gesehen hatte.
Das und einige andere Punkte erklären für mich viel an dem, was für mich bei EP VIII nicht stimmt.
Ich bin Neugierig auf EP IX. Weniger weil mich die Geschichte interessiert, eher zum zu sehen, wie Abrams das Zuende bringt.
Lord of Chaos
@Darth PIMP
Lieber Darth Pimp,
du darfst mich gerne weiterhin beschimpfen. Da stehe ich drüber.
Neu an den Aussagen von Abrams in diesem Interview waren
a) Das es ein Konzept von Abrams für die Sequel-Trilogie (Teil 8 und 9) gab. Schließlich wurden die Aussagen von Daisy Ridley hierzu von einigen angezweifelt.
b) Neu war auch, dass Kasdan an diesem Konzept beteiligt war.
c) Neu war auch, dass Abrams hier offiziell bestätigt, dass der Johnson-Film in eine komplett andere Richtung gegangen ist, als Abrams Ideen für die Fortführung der Trilogien.
Da erinnere ich mich gerne an drei Jahre Diskussion um die Aussage von Abrams, dass er Johnsons Drehbuch gerne selbst verfilmen würde. Mehr wie eine PR-Aussage war das Ende 2015 nicht.
Oder die Aussage von Simon Pegg, der behauptet hat, dass Rey einen ganz anderen familiären Background gehabt hätte unter Abrams.
d) Und zuletzt war eben neu, dass quasi alle Vorwürfe gegen die Disney-ST hier ZUM ERSTEN MAL von einem Star Wars Regisseur in einem Interview bestätigt wurde.
Und nun darfst du mich weiterhin beschimpfen. Wünsche dir viel Spaß dabei
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Am Ende wird wohl die Frage im Raum stehen bleiben, warum Kennedy nicht dafür gesorgt hat, dass die Regisseure von Episode VIII und IX sich grob an das Konzept halten, dass sich Abrams und Kasdan ausgedacht habe.
Episode VII kam als Film ziemlich gut an (auch wenn er mir weniger gefallen hat) und ich kann da einfach nicht nachvollziehen, warum es kein Konzept gab.
Trevorrow ist das beste Beispiel: Arbeitet zwei Jahre an einem Drehbuch, dass dann weggeworfen wird. Sein Nachfolger Abrams startet dann wieder bei NULL.
Für mich ist das als Zuschauer nicht mehr nachvollziehbar. Möchte nicht wissen, wie die "Herr der Ringe Trilogie" aussehen würde, wenn jeder Film von einem anderen Regisseur und Autor konzipiert wurde.
Bei den Spinn-Of-Filmen kann man sowas natürlich machen. Aber bei einer zusammenhängende Filmreihe funktioniert das meiner Meinung nach einfach nicht.
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 13:28 Uhr)
Pepe Nietnagel
- "Ich hatte ein Bauchgefühl für die Richtung, in die sich die Geschichte hätte bewegen sollen. Aber ohne das Episode-VIII-Fass aufzumachen, war das eine Geschichte, die Rian auf Grundlage von Episode VII geschrieben und erzählt hatte, bevor wir uns je getroffen hatten."
Ich steige nicht ganz dahinter, was Abrams hier erzählt. Johnson arbeitete am Drehbuch, bevor TFA in die Kinos kam. Er kannte die Handlung und traf sich sogar mit Abrams. In die Richtung äußerte sich Abrams auch schon 2015:
- "We had meetings with Rian and Ram Bergman, the producer of VIII. They were watching dailies when we were shooting our movie. We wanted them to be part of the process, to make the transition to their film as seamless as possible. Rian has asked for a couple of things here and there that he needs for his story."
Das ist kein PR-Sprech. Also entweder sagte Abrams damals die Unwahrheit oder er tut es heute. Mein Gefühl tendiert zu Letzterem.
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 13:26 Uhr)
George W Lucas
@George W Lucas
Alles was du schreibst ist absolut legitim und auch gut begründet. Du warst ja auch in dem Sinne gar nicht der Adressat meines Textes. Denn selbstverständlich kann man das Vorgehen auf einen vorgegebenen konkreten Plan für alle drei Filme (ich glaube immer noch, dass es einen losen Plan gegeben hat) zu verzichten, kritisieren. Mir ging es nur darum festzuhalten, dass ich glaube, man sich bewusst zu diesem Schritt entschieden hat und man eben in diesem Sinne nicht konzeptlos an die Sache herangegangen ist.
Jeder kann das Vorgehen dann natürlich anders bewerten. Und logischerweise werden diejenigen die die ST weniger mögen, darin eher den großen Fehler sehen und diejenigen, die die beiden bisherigen Filme mochten, die Vorteile davon hervorheben. Unterm Strich bleibt aber, dass wir nie wissen werden, ob ein konkreter Fahrplan, die Lucas-Treatments oder was auch immer tatsächlich für "bessere" Filme gesorgt hätte. Denn auch das liegt ja wieder an dem Geschmack jedes Einzelnen. Sicher aber für einen ruhigeren und geordneteren Entstehungsprozess, da gebe ich dir recht.
Edit:
Auf die Gefahr hin, dass ich etwas durcheinander bringe stelle ich mir den zeitlichen Ablauf so vor. Es gibt ein Drehbuch für TFA von Abrams. Das bekommt RJ und schreibt darauf sein Drehbuch für TLJ. MIt dem fertigen Drehbuch trifft er sich mit Abrams, sie tauschen sich aus und Rian Johnson bittet Abrams um Anpassungen. Abrams ist mitten in den Dreharbeiten, findet das Drehbuch von Rian Johnson aber so gut, dass er einwilligt. Oder habe ich da irgendwo einen Denkfehler?
@Pepe Nietnagel
"Am Ende wird wohl die Frage im Raum stehen bleiben, warum Kennedy nicht dafür gesorgt hat, dass die Regisseure von Episode VIII und IX sich grob an das Konzept halten, dass sich Abrams und Kasdan ausgedacht habe."
Vielleicht fand sie das Drehbuch von RJ besser als die Idee von Abrams und Kasdan? Wenn es denn überhaupt so passiert ist. Übrigens finde ich schon witzig, dass immer genau das was nicht in die eigene Argumentation passt PR-Sprech ist und alles andere die ehrliche Wahrheit.
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 13:34 Uhr)
CmdrAntilles
Zur Behauptung der vollkommenen inhaltlichen Konzeptlosigkeit möchte ich hier nochmal den von Darth PIMP verlinkten Reddit-Post übersetzen. Der Reddit-Post bietet ausreichend Quellen und direkte Zitate. Ergänzt dazu wäre noch vollgendes Zitat von Adam Driver von höchster Relevanz:
"Bei Star Wars hatte ich eine Information darüber, wohin das alles führt, und genau da liegt sie mir schon seit langem im Kopf, und die Dinge entwickelten sich darauf zu." (Quelle: https://deadline.com/2019/01/blackkklansman-adam-driver-spike-lee-interview-awards-news-ku-klux-klan-star-wars-1202533782/ )
Und jetzt zum Reddit-Post ( https://www.reddit.com/r/StarWarsCantina/comments/bbedik/clarifying_jjs_recent_comments_about_rians/ ):
"Ein kürzlich von Fast Company veröffentlichtes Interview mit J.J. Abrams hat die Kritik an der Fortsetzungstrilogie wieder einmal angeheizt, darüber, dass es keinen Plan gab oder wie "Rian Johnson das, was J.J. in TFA eingerichtet hatte, weggeworfen hat".
https://www.fastcompany.com/90331236/exclusive-j-j-abrams-on-star-wars-apple-and-building-bad-robot-into-a-hollywood-force
Aber es war ein völlig unbekanntes Szenario. Ich hatte ein paar Bauchgefühl, wo die Geschichte geblieben wäre. Aber ohne in das Unkraut der achten Episode zu geraten, war das eine Geschichte, die Rian auf der Grundlage von sieben schrieb und erzählte, bevor wir uns trafen. Also nahm er das Ding in eine andere Richtung. So mussten wir auch auf Episode VIII reagieren.
Dies ist jedoch ein unvollständiges Bild davon, was passiert ist, da J.J. vermeiden wollte, "in das Unkraut zu geraten". Für diejenigen, die Unkraut mögen, gab es ein weiteres Interview mit J.J., das im Dezember 2015 vom Wired Magazine veröffentlicht wurde, wo er ein vollständigeres Bild über den Zusammenhang zwischen J.J.s Geschichte und Rians Geschichte zeichnet;
Das Skript für VIII ist geschrieben. Ich bin sicher, dass das Umschreiben endlos sein wird, wie sie es immer sind. Aber was Larry und ich taten, war, bestimmte Schlüsselbeziehungen aufzubauen, bestimmte Schlüsselfragen, Konflikte. Und wir wussten, wohin bestimmte Dinge führen. Wir hatten Treffen mit Rian und Ram Bergman, dem Produzenten von VIII. Sie sahen Tageszeitungen, als wir unseren Film drehten. Wir wollten, dass sie Teil des Prozesses sind, um den Übergang zu ihrem Film so nahtlos wie möglich zu gestalten.
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detoo
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Rian hat hier und da um ein paar Dinge gebeten, die er für seine Geschichte braucht. Er ist ein unglaublich versierter Filmemacher und ein unglaublich starker Autor. Die Geschichte, die er erzählte, nahm also an, was wir taten, und ging in die Richtung, in die er sich am besten fühlte, aber das stimmt sehr gut mit dem überein, was wir auch dachten. Aber du hast Recht - das wird sein Film sein; er wird es so machen, wie er es für richtig hält. Er fragt weder nach noch braucht er mich, um den Prozess zu überwachen.
Beachten Sie, dass sowohl dieses Zitat als auch das Zitat aus dem Fast Company-Interview NICHT im Widerspruch zueinander stehen; beide Zitate haben J.J., der bestätigt, dass TLJ in erster Linie Rians Film ist. Jedoch im verdrahteten Interview stellt J.J. sicher, zu erklären, dass die Richtung, die Rian Johnson nahm, obwohl es seine eigene Annäherung war, noch im Einklang mit dem stand, was J.J. im Sinn hatte.
Dies ist weit davon entfernt, wie die Leute versucht haben, das Fast Company-Zitat als "Bestätigung" zu drehen, dass Rian alles, was J.J. aufgestellt hat, "zerstört" hat. Wie das Wired Interview zeigt, ist genau das Gegenteil der Fall. Und da das Interview Jahre vor der Veröffentlichung von TLJ geführt wurde, ist es unwahrscheinlich, dass diese Aussagen als "Schadenskontrolle" als Reaktion auf ein wahrgenommenes Gegenspiel von TLJ konstruiert wurden (da der Film noch nicht einmal veröffentlicht wurde).
Das mag für einige Leute nicht ausreichen, um bestimmte Punkte über Dinge anzusprechen, die J.J. "eingerichtet" hat, die Rian Johnson angeblich "weggeworfen" hat;
1.) Daisy Ridley sagte, dass die Identität von Rey's Eltern in TFA offenbart wurde, und dass sie nicht wichtig waren.
https://www.slashfilm.com/reys-parents-the-force-awakens/
Ich dachte, dass viel in "The Force Awakens" beantwortet wurde. Dann ging ich nach der Vorführung mit meinem Agenten und allen auf einen Drink, und wir plauderten weg und ich erkannte, dass oh, in ihren Köpfen ist es überhaupt nicht beantwortet!
https://screencrush.com/daisy-ridley-rey-parents-not-important/
Ich denke, das Erstaunliche an[The Force Awakens] ist, dass Finn und Rey nirgendwo herkommen, und sie einen Ort finden. Für mich ist es also lustig, dass die Leute denken, dass es so wichtig ist, weil ich nicht wirklich glaube, dass es das ist.
Was TFA über Rey's Eltern enthüllte, war, dass sie ihre Tochter bei Unkar Plutt gelassen haben, und Maz erzählt Rey, dass sie tief in ihrem Inneren weiß, dass "sie nie wiederkommen". Mit Occams Rasierapparat ist die einfachste Erklärung, dass jeder, der sein Kind mit einem so abstoßenden Menschen wie Unkar Plut im Stich lässt, wahrscheinlich ein schlechter Mensch ist, und da er "nie wiederkommt", ist er wahrscheinlich nicht wichtig (und schon gar nicht Luke, Han und Leia oder einer unserer anderen Helden)
detoo
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So hat Daisy Recht, wenn sie sagt, dass TFA antwortete, wer Rey's Eltern waren.
2.) Luke war immer bereit, zunächst bitter, desillusioniert und versteckte sich vor dem Rest der Galaxie.
Viele Kritiker von TLJ argumentierten, dass Rians Idee für Lukas im ST anders war als die von J.J.; in ihren Köpfen beabsichtigte J.J., dass Lukas zum ersten Jedi-Tempel gehen sollte, um zu studieren, und sich nicht vom Rest der Galaxie vertreiben sollte.
TFA selbst widerlegt dies jedoch;
Han: [Luke] trainierte eine neue Generation von Jedi. Es gab niemanden mehr, der es tun konnte, also nahm er die Last auf sich. Alles lief gut, bis.... ein Junge, ein Lehrling, sich gegen ihn wandte und alles zerstörte... ** Luke fühlte sich verantwortlich. Er ist einfach.... vor allem weggegangen. **
Das Einzige, was Rian Johnson tat, war zu erklären, warum er sich verantwortlich fühlte und warum er das Bedürfnis verspürte, sich selbst ins Exil zu schicken.
Und fwiw, Luke, der sich selbst verlässt und an einem dunklen Ort ist, war alles George Lucas' Idee. https://twitter.com/philszostak/status/1065300759275692032?s=21
Und laut Phil Szostak, Lucasfilms Creative Art Manager, entsprach Luke in TLJ dem, was Lucas sich für die Figur vorgestellt hatte;
https://twitter.com/philszostak/status/1065294420734443520?s=21
Twitter-Kommentator: Also, korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege, aber es scheint, dass Luke in The Last Jedi ziemlich im Einklang mit Lucas' Vision stand oder zumindest von ihr inspiriert wurde?
Phil: Das würde ich sagen, ja. Ich habe von Anfang an an an TFA gearbeitet und war beim Treffen am 16. Januar 2013 auf der Skywalker Ranch mit George Lucas anwesend, das Christian hier erwähnt (und das wird in The Art of The Last Jedi näher beschrieben).
(Bearbeiten Sie: Dieses ist nicht, zu sagen, dass Disneys ST 100% mit Lucas' Entwurf für das ST übereinstimmt; Lucas hat wiederholt anders gesagt, schließlich. Basierend auf den verschiedenen "Art of"-Büchern und Kommentaren von Leuten, die mit Lucas an der ST gearbeitet haben, bevor er sich zurückzog, wissen wir jedoch, dass einige Elemente aus Lucas' Umriss ihren Weg in die ST fanden, die wir in Theatern gesehen haben, und laut Pablo und Phil war eines dieser Elemente Lukes Darstellung im ST.)
(AKTUALISIERT: Aufbauend auf der vorherigen Bearbeitung; Zugegebenermaßen ist es unwahrscheinlich, dass die Ereignisse in Bens Hütte, die der umstrittenste Aspekt von Lukas in TLJ ist (wenn auch, wie Pablo erklärte, missverstanden wird), Teil von Lucas' Umriss waren; In Lucas' Umriss begann der Sohn von Han und Leia nicht damit, dass die ST bereits in die dunkle Seite gefallen war, also war Lukas' Entscheidung, sich selbst und den Fall des Sohnes zu verbannen wahrscheinlich getrennte Ereignisse.)
...
detoo
@ CmdrAntilles:
Ich möchte noch hinzufügen, dass ich die Diskussion um ein Konzept bzw. dessen Fehlen nicht für Filmkritik nutze. Für ST-Kritiker ist das verständlicherweise der ultimative Beleg für ihren Standpunkt - wer sie inhaltlich nicht mag, wird das natürlich direkt darauf zurückführen.
Der Punkt ist der: seit Jahren lese ich immer wieder - und ich meine damit nicht direkt dich, sondern verschiedene User - dass es doch sicher irgendeine Art von Konzept für die ST gegeben hat oder gegeben haben muss, dass das alles ja so nicht sein kann, wie die Beteiligten oder kritische Fans es manchmal hinstellen. Das kann ja sein, bleibt aber Spekulation. Auch sind Absprachen und Treffen zwischen Regisseuren und Autoren noch kein Konzept, sondern zunächst mal nur das. Ich frage mich, wenn man die ST gut findet und sie verteidigen möchte, warum muss man sich dann bemühen, die Hinweise umzudeuten, die alle deutlich in Richtung "fehlendes Konzept" zeigen? Man kann das doch stattdessen zur Kenntnis nehmen, um dann festzustellen, dass es ja trotzdem noch mal gut gegangen ist. Es ist riskant, und es folgt in meinen Augen keiner rationalen Strategie, ein quasi geschenktes Konzept für eine Trilogie zu verwerfen und die Macher so in Probleme zu stürzen. Aber: am Ende, wenn man Bilanz zieht, stehen die Filme und nur sie.
Diese betrachte ich auch. Denn wir können uns hier endlos über die Hintergründe streiten; wenn ich sie in den Player einwerfe, gibt es nur sie und mich. Ich sehe TLJ und gehe dann eine grobe Liste der angeblichen Widersprüche zu TFA durch, die als Vorwurf an Johnson herangetragen werden. Und ich frage mich, worin diese liegen sollen; über Feinheiten in der Wortwahl gehen sie nicht hinaus, und selbst, wenn man sich als besonders kritischer Rezipient an diesen stört, bleibt es doch ein überproportional aufgeblasenes "Problem". Diese angeblichen Widersprüche werden dann als zwangsläufige Folge der Konzeptlosigkeit interpretiert. Gelingt es jedoch, sie zu entkräften, und TFA und TLJ weitgehend problemos als Einheit zu rezipieren, dann mag man ob der mangelnden Vorbereitung der ST immer noch den Kopf schütteln (weil das ja ein riskanter Ansatz ist), aber die Filme werden dadurch doch nicht schlechter oder besser.
Also, worin besteht für ST-Verteidiger die Schwierigkeit, klar zu sagen: Lucasfilm hat die Lucas-Treatments durch nichts ersetzt, den Autoren der Filme alle Freiheiten gegeben, sie sich selbst überlassen - aber die Filme funktionieren trotzdem und deshalb mag ich sie?
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 13:51 Uhr)
George W Lucas
@CmdrAntilles:
Zitat: "Vielleicht fand sie das Drehbuch von RJ besser als die Idee von Abrams und Kasdan? Wenn es denn überhaupt so passiert ist. Übrigens finde ich schon witzig, dass immer genau das was nicht in die eigene Argumentation passt PR-Sprech ist und alles andere die ehrliche Wahrheit."
Eine erfahrende Produzentin hätte doch erkennen müssen, dass die beiden Konzepte von Abrams und Johnson nicht zusammenpassen. Das sagt hier auch Abrams deutlich. Und das hat auch jeder Zuschauer 2017 im Kino gemerkt.
Wenn Kennedy das Konzept von Johnson gut fand, warum schrieb dann Johnson nicht das Drehbuch für Episode IX oder wenigstens ein Konzept dafür? Wie kann Abrams bei Episode IX wieder BEI NULL anfangen, wenn doch Johnson eigentlich inhaltlich etwas für die Fortsetzung aufbauen sollte?
Insgesamt würde ich einfach davon ausgehen, dass jeder Regisseur seine "eigenen Ideen" am besten findet. So hat Abrams auch sicher sein Konzept für Episode VIII & IX besser gefunden, als das Johnson-Konzept. Genauso fand Johnson auch seine Ideen besser.
Von daher kaufe ich Abrams seine Aussage zum Skript von Rian Johnson nicht ab. Damals nicht. Und heute auch nicht.
Gleichzeitig fühle ich mich auch von Abrams im aktuellen Interview bestätigt, der hier Teil 8 ja überhaupt nicht verteidigt.
Pepe Nietnagel
3.) Snoke's Identität war ein Rätsel.
Andy Serkis bestreitet dies in einem Interview mit EW.
https://ew.com/article/2016/01/02/star-wars-force-awakens-maz-kanata-supreme-leader-snoke-exclusive/
Obwohl es viele Spekulationen darüber gab, wer Snoke sein könnte (eine populäre Theorie war, dass er sich als ein Sith-Lord erweisen würde, der von den Vorreden als Darth Plagueis bekannt ist), entpuppte er sich tatsächlich als... nur Snoke.
Es ist möglich, dass J.J. nicht beabsichtigte, Snoke so hartherzig zu töten, mit sehr wenig Einzelheiten darüber, wer er ist, aber ohne konkrete Beweise dafür, ist es ein Irrtum, Snokes vorzeitiges Ableben als Argument für die Behauptung zu benutzen, dass "Rian Johnson das, was J.J. aufgestellt hat, weggeworfen hat". Und selbst wenn er es getan hat, ist das eine Geschichte, die sich von allen anderen abhebt, die Rian so fortsetzte, wie J.J. es wollte."
Ende des Reddit-Posts
Mir ist natürlich klar das einige die gesagten Dinge nicht akzeptieren oder gar diffamieren werden, da diese nicht in ihre persönliche Narrative passen. Aber schaut euch doch einfach mal was gesagt wird und versucht mal möglichst sachlich das mit dem abzugleichen was ihr euch selbst ausdenkt. Danke.
detoo
@George W. Lucas
"Ich möchte noch hinzufügen, dass ich die Diskussion um ein Konzept bzw. dessen Fehlen nicht für Filmkritik nutze."
Das habe ich auch nicht so verstanden. Ich weiß ja, dass du der ST nicht negativ gegenüberstehst und finde deine differentierte Sicht auf die unterschiedlichen Aspekte auch sehr angenehm. Also alles gut.
"Denn wir können uns hier endlos über die Hintergründe streiten; wenn ich sie in den Player einwerfe, gibt es nur sie und mich."
Dem Satz stimme ich zu 100 Prozent zu!
"Lucasfilm hat die Lucas-Treatments durch nichts ersetzt, den Autoren der Filme alle Freiheiten gegeben, sie sich selbst überlassen - aber die Filme funktionieren trotzdem und deshalb mag ich sie?"
Bis zu einem gewissen Punkt finde ich mich darin sogar wieder. Wenn du mich vor TFA gefragt hättest, wäre für mich ein "Masterplan" auch zwingend notwendig gewesen. Aber mir haben beiden Filme mit kleineren Abstrichen sehr gut gefallen. Da ziehe ich dann für mich das Fazit nicht trotz, sondern vielleicht auch wegen dieser Herangehensweise. Und wie @detoo schon sagt, glaube ich auch tatsächlich immer noch an eine grobe Vorgabe.
Aber ich glaube wir sind uns mit unseren Ansichten näher, als es vielleicht gerade den Anschein hat.
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 14:10 Uhr)
CmdrAntilles
@Geroge W Lucas
Es fällt schwer weil es eindeutige Belege und Aussagen gibt die bestätigen das sehr wohl ein Konzept vorhanden ist.
Vielleicht ist hier ja aber auch das grundlegende Problem das vielen nicht klar ist was ein Konzept überhaupt ist und sein muss. Ein Konzept ist in erster Linie eine Skizze, eine Idee. Und ganz ohne jeden Zweifel ist das vorhanden. Das ist doch ein Fakt.
Warum sollte dann ein Adam Driver sonst sagen das er von Anfang an die Information hatte wo die Reise für Kylo hingeht? Warum sollte JJ bereits im Jahr 2015 sagen das TLJ grundsätzlich dem Entspricht was Larry und er vor hatten?
detoo
@ detoo:
- "Warum sollte dann ein Adam Driver sonst sagen das er von Anfang an die Information hatte wo die Reise für Kylo hingeht? Warum sollte JJ bereits im Jahr 2015 sagen das TLJ grundsätzlich dem Entspricht was Larry und er vor hatten?"
Ja, warum sollten sie das tun... und warum hört man jetzt von manchen Beteiligten das Gegenteil?
George W Lucas
@George W Lucas:
Mach es dir doch nicht so schwer: Die OT hat auch drei Regisseure. Trotzdem stimmt das Gesamtkonzept, weil die Story von Lucas geschrieben und überwacht wurde.
Das fehlt eben bei der ST. Jedem Regisseur komplette Freiheit zu geben, hat nicht funktioniert. Weil so immer Lücken in der Geschichte entstehen. Regisseur A setzt andere Schwerpunkte als Regisseur B.
Kann nicht passieren, wenn es nur einen Regisseur gibt oder wenigstens einen Produzenten, der auf die Story acht gibt
Und natürlich kann man sich unendlich streiten, ob jetzt nun Abrams oder Johnson die ST verbockt haben. Ich will hier auch gar nicht alles Johnson anlasten. Abrams auch mit seinen beknackten Mystery-Boxen von Rey bis Snoke auch viel Schaden angerichtet. Fairerweise hat Abrams wohl andere Auflösungen gehabt, als Johnson.
Zitat von Daisy Ridley sinngemäß: "Johnson hat von Abrams Konzept nichts übernommen." Also auch nicht Reys Eltern oder den Background um Snoke.
Auch hat Johnson gesagt, dass er keine Vorgaben berücksichtigen musste bei Episode VIII. Warum hätte er dann (abgesehen von der Aussage von Ridley) Vorgaben zu Reys Eltern oder zu Snoke von Abrams übernehmen sollen?
Noch dazu, wo Abrams das nun bestätigt in diesem Interview?
Pepe Nietnagel
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