Das Fast Company Magazine hatte Gelegenheit, sich mit J. J. Abrams über seine Pläne für Bad Robot zu unterhalten. Dabei kam das Gespräch auch auf Star Wars 9:
Wie fühlt es sich für Sie an, nach Monaten beim Dreh von Star Wars: Episode IX wieder im Büro zu sein?
Für mich ist das großartig, vor allem – und das habe ich meinen Mitarbeitern auch gerade beim Teammeeting gesagt – all diese Gesichter wiederzusehen. Einige Leute [hier in der Firma] hatten gerade neu angefangen, als ich weg bin, und eine Menge neuer Leute sind seither dazugekommen. Wieder zuhause zu sein, in meinem geschäftlichen Zuhause, ist also leicht surreal, weil ein so hoher Prozentsatz an Leuten neu dabei ist.
Ich meine, im Geiste war ich darauf natürlich vorbereitet, aber dann taucht man auf und plötzlich sind da diese Menschen aus Fleisch und Blut mit ihren eigenen Lebenserfahrungen und Sichtweisen, und auch wenn Einiges in der Zwischenzeit auch mitbekommen und erfahren habe... Und dann sind da noch die ganzen Praktikanten, und alle persönlich zu treffen, das ist schon...
[Abrams' Ehefrau und Mit-Geschäftsführer] Katie [McGrath] und alle Abteilungsleiter und alle haben so gute Arbeit dabei geleistet, das Team zu verstärken, und es ist einfach toll, wieder hier zu sein. Die einfache Antwort lautet: Ich bin einfach froh, meine Familie wiederzusehen. Ich war lange weg.
Wie war es für Sie, plötzlich die Regie von Episode IX zu übernehmen, nachdem Colin Trevorrow noch in der Entwicklungsphase ausgeschieden war?
Es war keine Rolle, die ich hätte spielen sollen. Ich war einfach nicht der Typ dafür, wissen Sie? Ich war gerade damit beschäftigt, andere Sachen zu haben und es gab ein Projekt, das ich eigentlich als nächstes in Angriff nehmen wollte, und dann rief Kathy Kennedy an und fragte: Könntest Du Dir ernsthaft vorstellen, das zu übernehmen? Und sobald das passiert war, geschah alles andere sehr schnell. Das ganze war eine riskante Nummer, und es gab einen Augenblick, wo ich fast abgelehnt hätte.
Ich war ohnehin schon recht nervös es zu machen, weil mir Star Wars so viel bedeutet. Auf persönlicher Ebene war es beinahe schon gefährlich, zu nah mit etwas zu tun haben, das einem so am Herzen liegt. Und dennoch... Bei Das Erwachen der Macht war es uns aus meiner Sicht gelungen, diese neuen Figuren – und für einige Zuschauer auch neuen Darsteller – einzuführen und eine Geschichte auf eine Weise weiterzuführen, die aus meiner Sicht Herz und Menschlichkeit und Humor und Überraschungen bot. Obwohl ich natürlich weiß, dass der Film auch seine Kritiker hat, aber ich fand, wir waren heil davongekommen. Also wir waren reingegangen und hatten etwas bewegt. Und ich habe dieses Projekt mit der gleichen Liebe zu Star Wars verlassen, die ich vorher hatte. Und auf einer persönlichen, egoistischen Ebene war ich nicht nur aufgeregt, sondern wirklich glücklich, daran teilgehabt zu haben.
Dass das jetzt ein zweites Mal passieren sollte, war für meinen Geschmack ein Spiel mit dem Feuer. Wieso sollte man es noch einmal riskieren? Wir hatten es einmal hinbekommen. Wie kann ich nur darüber nachdenken, das Schicksal noch einmal herauszufordern. Und es gab dann diesen Augenblick, wo ich laut „Nein” sagte, und meine Frau sagte: „Doch, Du solltest es machen.” Mein erster Gedanke war, dass sie mich offenbar dringend aus dem Haus haben wollte, aber dann dachte ich mir, normalerweise liegt sie immer richtig. Und ich glaube, als sie das sagte, sah sie es als Gelegenheit, eine Geschichte zu beenden, die wir begonnen und fortgeführt hatten. Und das leuchtete mir ein, obwohl ich nicht komplett begeistert davon war, wieder lange von zuhause wegzubleiben und neu in diese Geschichte einzusteigen, gerade angesichts des Zeitdrucks, den wir hatten.
Wieso hatten Sie Zeitdruck?
Nun, der Kinostart war bereits angekündigt, und daran orientierte sich alles weitere.
War der Zeitplan ungewöhnlich eng?
Nun, man hat kein Drehbuch und einen Starttermin, und damit hat man ein Zeitfenster von zwei Jahren und hält sich das auch vor Augen: Ich habe zwei Jahre vom Moment, in dem ich zusagen, bis zum Starttermin, und ansonsten habe ich nichts. Keine Geschichte, keine Darsteller, keine Designer, keine Kulissen. Natürlich gab es Mitarbeiter und die arbeiteten an Dingen für die Version vor unserer eigenen, aber wir fingen neu an. Und weil dies so ein Riesenprojekt war, war mir klar, dass ich mindestens einen Koautor brauchen würde, um es hinzubekommen, und ich hatte keine Ahnung, wer das sein würde. Ich hatte gar nichts. Also sprach ich erst einmal einen Autor an, den ich seit Jahren bewundert hatte, Chris Terrio. Und ich kannte ihn noch nicht, aber ich fragte ihn: Hey, hast Du Lust, mit mir Star Wars zu schreiben? Und er schrie laut auf.
Vor Freude oder Schrecken?
Beides vermutlich, aber Aufregung war definitiv dabei. Und bis zu diesem Moment war mir nicht klar gewesen, dass ich jemanden als Partner brauchte, der beim Gedanken, an Star Wars zu arbeiten, aufschreit. Denn ich hatte das ja alles schon erlebt und sah die Sache sehr rational: Ich muss das und das und das machen, um es zu schaffen, das ist die Lage der Dinge. Und er sah die Sache eher mit Kinderaugen: Meine Güte, ich fasse es nicht, mit dieser Welt arbeiten zu dürfen. Und daran musste ich erinnert werden, ich brauchte diesen frischen Blickwinkel, weil ich mental einfach nicht an diesem Punkt war. Natürlich war ich aufgeregt, welche Möglichkeiten wir haben würden, aber mir war dauernd bewusst, wie wenig Zeit wir für einen ziemlich umfangreichen Job haben würden.
Also um auf Ihre Frage zurückzukommen: Ich bin mit viel Gottvertrauen aufs Ganze gegangen in dem Bewusstsein, dass meine Frau mich unterstützt und dass sie glaubte, dass es die richtige Entscheidung ist. Und ihre Voraussicht, was richtig und wichtig ist, war mir eine große Stütze, auch wenn sie nicht in London dabei war, wo der Großteil der Dreharbeiten stattfand. Auf diese Weise hatte ich unmittelbar mit allen Möglichkeiten, aber auch mit dem Druck hinter dem Projekt zu tun. Und ich bitte das nicht falsch zu verstehen: Ich beklage mich nicht. Aber ich musste unmittelbar eine Menge Bauchentscheidungen fällen.
Als Damon Lindelof und ich Lost entwickelten hatten wir im Großen und Ganzen 12 Wochen, um einen zweistündigen Pilotfilm mit einer Menge Darstellern zu schreiben, zu bestzen, zu drehen, zu schneiden und abzuliefern. Das war verdammt wenig Zeit. Der Vorteil damals war, dass wir so auch keine Zeit hatten, das Ganze zu hinterfragen. Es gab keine Zeit für das Studio, uns Vorgaben zu machen oder Änderungen einzufordern, die einen dazu zwingen, alles so umzudrehen, dass man nicht mehr weiß, wie man dorthingekommen ist. Das Gute war also, dass ich einen tollen Autor hatte, den ich bewunderte, und ich hatte Kathy und Callum Greene, einen Produzenten, den ich nie getroffen hatte, und Michelle Rejwan, die Jahre vorher meine Assistentin gewesen war und die Kathy als Co-Produzentin eingestellt hatte. Aber die Handlung war ein Unbekannter.
Ich hatte ein Bauchgefühl für die Richtung, in die sich die Geschichte hätte bewegen sollen. Aber ohne das Episode-VIII-Fass aufzumachen, war das eine Geschichte, die Rian auf Grundlage von Episode VII geschrieben und erzählt hatte, bevor wir uns je getroffen hatten. Er ging damit also in eine andere Richtung. Und wir mussten auf Episode VIII reagieren, also musste unser Film nicht nur dem folgen, was wir selbst begonnen hatten, sondern was wir begonnen hatten und was dann von jemand anderem weitergeführt worden war. Also hatten wir das vor uns und wir mussten einen Abschluss für neun Filme finden. Und es gab da einige Handlungsfäden und größere Ideen, die vor Jahrzehnten angestoßen worden waren, und Ideen, die Lawrence Kasdan und ich entwickelt hatten, als wir Episode VII machten, aber der Mangel an unvermeidlichen Entwicklungen, an einer Gesamtstruktur, stellte angesichts der Art und Weise, wie alles entwickelt worden war, eine enorme Herausforderung dar.
Aber ganz ehrlich: Jetzt, da ich wieder zuhause bin, denke ich, dass wir es hinbekommen haben. Ich meine, das alles hätte zu einem verkorksten Wirrwarr an Ideen führen können und zu einem verzweifelten Zusammengeklempnere von Antworten und Notlösungen und Verknüpfungen. Aber wir waren bei der Handlungsfindung ziemlich gnadenlos und fast schon unerträglich diszipliniert und haben uns förmlich dazu gezwungen, Dinge zu hinterfragen und Antworten zu finden, bei denen ich zu Beginn keine Ahnung hatte, wie wir sie auch nur ansprechen würden. Ich glaube, wir haben einen Punkt erreicht – ohne es zu sehr zu beschreien oder selbstbewusster zu klingen, als ich es sein sollte –, wo ich glaube, dass wir vielleicht etwas unglaublich Besonderes geschaffen haben. Im Großen und Ganzen bin ich also froh, zuhause zu sein und dankbar, dass ich es machen durfte. Und vor allem bin ich aufgeregt, was wir möglicherweise gefunden haben.
Das restliche Interview über Abrams' Pläne für Bad Robot findet ihr bei Fast Company.
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"Ich war ohnehin schon recht nervös es zu machen, weil mir Star Wars so viel bedeutet. Auf persönlicher Ebene war es beinahe schon gefährlich, zu nah mit etwas zu tun haben, das einem so am Herzen liegt. Und dennoch... Bei Das Erwachen der Macht war es uns aus meiner Sicht gelungen, diese neuen Figuren – und für einige Zuschauer auch neuen Darsteller – einzuführen und eine Geschichte auf eine Weise weiterzuführen, die aus meiner Sicht Herz und Menschlichkeit und Humor und Überraschungen bot."
Bei diesem Abschnitt merke ich, wie quer mir TFA noch im Magen liegt. Dieser Film hat in meinen Augen alles falsch gemacht, was er nur falsch machen konnte. Die Sache, die ihm angeblich so viel bedeutet, mehr geschadet als so vieles anderes, was unter den Fans verschrien ist. Vielleicht kann er mich mit Episode IX milde stimmen, eine zweite Chance erhält er, aber allein mir fehlt der Glaube.
Kanan Kenobi
Ein interessantes, informatives, und offenes Interview, das hätte ich nach den üblichen Floskeln zu Beginn nicht erwartet. Es gefällt mir, wie klar Abrams die Probleme und Herausforderungen benennt und wie weitgehend sachlich er sie erläutert - ich meine fast, einen Handwerker nach einem langen Arbeitstag sprechen zu hören.
Die ST stand schon früh unter keinem guten Stern, und die Leute, die an ihr arbeiten, rackern sich ohne Leitfigur und Plan ab. Was in ihr funktioniert, grenzt angesichts dessen fast an ein Wunder. Ich finde es wichtig, von Abrams selbst zu hören, dass er die richtigen Aufgaben identifiziert hat. Ob er sie gelöst hat, wird der Film zeigen, aber wir haben die Bewertungskriterien jetzt von ihm selbst an die Hand bekommen - nach dem Kinobesuch wird keiner sagen können, dass Kritik auf falsche oder überzogene Erwartungen zurückgeht.
Ebenso finde ich es auf eine seltsame Weise befreiend - oder reinigend - ihn nach ein paar Jahren noch einmal auf TFA zurückblicken zu sehen. Das wäre ja, wenn Trevorrow an Bord geblieben wäre, wohl länger nicht passiert. Seine Retrospektive tut mir gut, und seine Äußerungen zu Episode IX auch. Daran kann auch das eher ungute Deja-vu - wieder bei Null anfangen - erstmal (!) nichts ändern.
(zuletzt geändert am 09.04.2019 um 19:08 Uhr)
George W Lucas
Raven Montclair
"Aber ohne das Episode-VIII-Fass aufzumachen, war das eine Geschichte, die Rian auf Grundlage von Episode VII geschrieben und erzählt hatte, bevor wir uns je getroffen hatten. Er ging damit also in eine andere Richtung. Und wir musstn auf Episode VIII reagieren, also musste unser Film nicht nur dem folgen, was wir selbst begonnen hatten, sondern was wir begonnen hatten und was dann von jemand anderem weitergeführt worden war. Also hatten wir das vor uns und wir mussten einen Abschluss für neun Filme finden. Und es gab da einige Handlungsfäden und größere Ideen, die vor Jahrzehnten angestoßen worden waren, und Ideen, die Lawrence Kasdan und ich entwickelt hatten, als wir Episode VII machten, stellte der Mangel an unvermeidlichen Entwicklungen, an einer Gesamtstruktur, angesichts der Art und Weise, wie alles entwickelt worden war, eine enorme Herausforderung dar. "
Wer jetzt noch die rosarote Fanbrille in Sachen ST auf hat, darf sie jetzt
gerne abnehmen. Noch viel deutlicher kann JJ nicht werden, was die Planlosigkeit
bei Lucasfilm angeht und er entlarvt hiermit auch seine eigenen Worte (á la
"ich wünschte ich hätte RJ´s Skript geschrieben" ) als puren Marketing-Nonsense.
Diese Trilogie hätte so gut werden können, hätten sich gewisse Leute mal zusammen
gesetzt um einen koheränten und schlüssigen Plan für die Handlung auszutüfteln.
Stattdessen darf jeder Regisseur einfach machen was er will. Kein Wunder,
dass es für JJ nun eine "enorme Herausforderung" wird, diese Trilogie halbwegs sinnvoll
abzuschließen...
(zuletzt geändert am 09.04.2019 um 19:47 Uhr)
Lord Driemo
Force Awakens hatte seine guten Momente, aber ein Meisterwerk war es nicht. Ab der Szene mit Kanjiclub geht dem Film spürbar die Puste aus. Danach gibt es nur noch das Lichtschwert-Duell und die Macht-Sequenz, die ich sehr gelungen finde. Und wenn ich schon wieder lese, dass Abrams erneut unter immensem Zeitdruck und ohne Konzept an Board kommen musste, stehen mir die Haare zu Berge.
Lord Firewalker
"Nun, man hat kein Drehbuch und einen Starttermin, und damit hat man ein Zeitfenster von zwei Jahren und hält sich das auch vor Augen: Ich habe zwei Jahre vom Moment, in dem ich zusagen, bis zum Starttermin, und ansonsten habe ich nichts. Keine Geschichte, keine Darsteller, keine Designer, keine Kulissen. Natürlich gab es Mitarbeiter und die arbeiteten an Dingen für die Version vor unserer eigenen, aber wir fingen neu an."
Hier musste ich mich kurzzeitig nochmal vergewissern, dass er wirklich von IX und nicht von VII spricht.
"...stellte der Mangel an unvermeidlichen Entwicklungen, an einer Gesamtstruktur, angesichts der Art und Weise, wie alles entwickelt worden war, eine enorme Herausforderung dar."
Ich bin gespannt, ob/wie sie diese Herausforderung meistern.
loener
Redakteur
DarthMirko
Schönes Interview, auch das komplette. JJ kommt einem hier vor wie im Rausch. Er ist zurzeit wirklich einer der kreativen Köpfe Hollywoods die versuchen einiges anzustoßen.
Und schön nochmal, für alle Nörgler, zu hören, dass er natürlich auch auf E XIII aufbaut und auch alle 9 Teile als Ganzes abschließen wird.
Ich habe fast schon grenzenloses vertrauen in ihn. Er ist einfach ein Profi durch und durch. Einen beseren hätte man jetzt nicht finden können, eben weil er auch E VII gemacht hat, so wird er alles runden können.
Freitag gibt’s den Teaser-Trailer.
(zuletzt geändert am 09.04.2019 um 20:39 Uhr)
Darth PIMP
Das Perfide, in meinem Empfinden, ist, dass bei allen Schwierigkeiten in Konzeption und Produktion Disney offenbar nicht einmal in Erwägung zieht, den Kinostart zu verschieben, so als hätten die Probleme damit nichts zutun. Und ich meine nicht Verschiebung von Mai auf Dezember - obwohl schon das ein Ergebnis ist, was wir, zum zweiten Mal, Abrams zu verdanken haben - sondern um ein Jahr. Hier tut sich ein deutlicher Unterschied zu SW auf, wie es unter Lucas entstanden ist. Lucas: "Ich mache den Film jetzt, weil ich mich soweit fühle." Abrams: "Ich muss ihn jetzt so machen, weil das Startdatum steht."
George W Lucas
Ich muss ja sagen, auch wenn von den 4 neuen Star Wars Filmen RO der am wenigsten umstrittene ist, so hat TFA sowohl visuell, als auch von den Dialogen her für mich am meisten dieses Star Wars Feeling vermittelt. Und das lag nicht an den Episode IV Anleihen, die mich eher störten.
Abrams hat ja in gewisser Weise Pech. Im ersten Film unterwarf er sich der Auflage, möglichst viel Vertrautes zu integrieren, und im letzten muss er die vielen losen Enden einsammeln. Der einzige Film, wo er alle Freiheiten gehabt und den Gaul einfach hätte laufen lassen können, wäre der zweite gewesen. Aber den hat nun mal jemand anderes gemacht.
@GWL: Es klingt aber auch so, als sei JJ durch den engen Zeitplan froh, nicht noch ein halbes Jahr länger von seiner Familie weg sein zu müssen. Hat halt alles zwei Seiten. Ein Kubrick hätte unter solchen Bedingungen sicher nicht gearbeitet, andere laufen so erst zur Höchstform auf. Ich denke, das muss dem Film nicht geschadet haben.
Wir werden ja sehen.
Snaggletooth
Lyotard
Billy Dee
Sehr sympathisch der Herr Abrams. Er spricht tatsächlich sehr kritisch über den entstehungsprozess von episode 8 ohne diese selbst zu kritisieren. Episode 7 ist für mich der einzige Film der ST den ich wirklich Liebe. Sollte Episode 9 richtig gut werden, dann ist es um so trauriger dass Abrams nicht die komplette ST gemacht hat.
Nicodemuus
Sehr interessantes Interview. Und mindestens genauso interessant, wie jeder von uns aus diesem Interview etwas anderes herausliest und etwas findet, dass die eigene Meinung bestätigt.
Geht mir aber nicht anders. Ich blicke nach diesem Interview weiter sehr optimistisch auf Episode 9. Jeder von uns hier brennt genauso für Star Wars wie J. J. Abrams. Und wie unsere unterschiedlichen Meinungen zeigen, hätte auch keiner von uns einen Film gemacht, der allen anderen hier auch gefällt. Man darf halt das ursprüngliche Konzept, dass drei Regisseure jeweils ihren Film auf dem Fundament des anderen aufbauen sollten, nicht mit Konzeptlosigkeit verwechseln. Klar darf man dieses Vorgehen kritisieren, ich bin auch nicht sicher, ob es die optimale Lösung gewesen ist.
Aber ich für meinen Teil finde J.J. Abrams sympathisch und freue mich darauf zu sehen, wie er die Skywalker-Saga zum Abschluss bringt. Auch wenn die Rahmenbedingung wie schon bei TFA nicht optimal sind, bin ich sicher, dass er die ST zu einem runden Ende bringen wird.
(zuletzt geändert am 09.04.2019 um 21:42 Uhr)
CmdrAntilles
Ehrliches Interview von JJ.Das bei der Triologie nicht alles rund lief ist kein Geheimnis,weil zuviel Köche am kochen waren
Meine große Hoffnung ist die nächste Triologie die nur die GOT Macher schreiben,da hat Disney gelernt.Für mich ist Episode 9 mehr oder weniger Schadensbegrenzung von Disney und ich hoffe das Episode 9 auch das macht,Schadensbegrenzung
striezi
Da wartet man Ewigkeiten auf die Fortsetzung der OT und dann wird das ein Zusammengebastel unter Zeitdruck.
Das Versagen muss wohl beim Management zu suchen sein, welches es nicht hinbekommen hat,
eine bedachte Story in einem entspannten Zeitrahmen zu verwirklichen. Sehr traurig.
Von Abrams als Regisseur, bin ich zu 100% überzeugt, das kann er. Als Storyschreiber sehe ich das eher nicht so.
Warum muss eine Saga, die so vielen Menschen so viel bedeutet, so krückenhaft abgeschlossen werden?
Rieekan78
@ Cmdr Antilles:
Ich kann dir nur vollends zustimmen!
Ich lese dort auch keine Kritik von Abrams gegenüber TLJ oder Rian Johnson. Er bestätigt lediglich das, was uns Rian Johnson selber schon sagte, nämlich, dass Johnson alle Freiheiten besaß, die Geschichte weiterzuführen und diese hatte er genutzt. Abrams wird selber auch gewusst haben, dass ein neuer Regisseur die Geschichte nicht eins zu eins so weiterführen würde, wie Abrams es sich in seinem Kopf vielleicht als mögliche Variante ausgemalt hatte. Es ist ja auch nur logisch, dass zwei unterschiedliche Personen eine Geschichte auf unterschiedliche Weise mit unterschiedlichen Ideen weiterführen.
(zuletzt geändert am 09.04.2019 um 22:39 Uhr)
Billy Dee
Auch wenn ich hier nun Ohrfeigen bekommen sollte,für mich ist TLJ vor TESB.
Selbst mit den paar genannten Schwächen,hatte der Film mich einfach überwältigt,wie kein anderer seit langen.
Und wenn JJ sagt,dass er Rian's Drehbuch lieber selber verfilmt hätte,dann glaub ich ihm das auch,da er das schon damals sagte und er in TLJ involviert war.
Freue mich riesig auf Freitag,wenn der Trailer/Teaser am Start ist und was uns LucasFilm (und nicht DIsney) feines brachte .
(zuletzt geändert am 09.04.2019 um 23:08 Uhr)
L0rd Helmchen
IONENFEUER
@Nicodemuus
„Er spricht tatsächlich sehr kritisch über den entstehungsprozess von episode 8 ohne diese selbst zu kritisieren.“
Äh, nein. Da geht wohl die Phantasie mit dir durch.
@Inonenfeuer
Wir sollten Gott danken, dass die Regisseure ihre Storys selbst schreiben dürfen. Das ist Autorenkino, ganz im Sinne von GL. Gerade in Hollywood ist das immernoch alles andere als selbstverständlich, aber glücklicherweise geht der Trend langsam immer mehr in diese Richtung, nachdem schon viel zu lange von Studios in Filmen zum Schlechten rumgepfuscht wurde. Und wenn LFL und Kennedy einschreiten dann zum Guten, wie bei den Spin Offs, weil sie eben ein verdammter Profi ist, der schon alles gesehen und etliche Hits und Klassiker produziert hat.
(zuletzt geändert am 09.04.2019 um 23:32 Uhr)
Darth PIMP
„... aber der Mangel an unvermeidlichen Entwicklungen, an einer Gesamtstruktur, stellte angesichts der Art und Weise, wie alles entwickelt worden war, eine enorme Herausforderung dar.“
Ich habe vollstes Vertrauen in Abrams, auch wenn mir nicht alles an TFA gefallen hat. Der Mann ist halt im Gegensatz zu RJ ein Profi, der auch unter widrigen Bedingungen abliefern kann. Das Schicksal solcher Leute ist aber leider auch, dass sie vor allem unter widrigen Bedingungen angefragt werden und den Karren nochmal aus dem Dreck ziehen sollen...
Zum obigen Zitat: Also mir fällt es sehr schwer, so einen Satz nicht als leichte Kritik zu deuten. Für mich ist das jetzt die offizielle Bestätigung dafür, dass die ST ein schnell zusammengeflickschusterter Haufen Mist ist. Als langjähriger SW Fan kann ich nicht behaupten, dass ich das besonders gut finde. Ich komme nicht umhin, mir vorzustellen, wie gut es hätte werden können... wenn man hier ander drangegangen waere.
Pir Panos
Als ich damals nach Episode VII aus dem Kino kam, hatte ich dem Film ne Schulnote 3 gegeben. Ich fand nicht alles toll, aber ich finde der Film hatte eine Star Wars Atmosphäre und er hat ein ganz gutes Fundament gelegt, auf dem man aufbauen konnte. Von daher fand ich die Arbeit die Abrams abgeliefert hat nicht umwerfend, aber sie war okay.
Warum nach Episode VII dann ein so großer Bruch kam konnte ich nicht verstehen. Johnson hat die Charaktere aus dem Vorgänger Film nicht sinnvoll weiterentwickelt, teilweise hat er sogar entschieden sie nicht mal zu nutzen (Beispiel Maz Kanata). Atmosphäre war anders, Humor war anders, Story war flach und ideenlos. Aber nicht nur dass Johnson einen totalen Stilbruch in dieser Trilogie erzeugt hat, er stellt am Schluss des Films auch eine Situation her, bei der man kaum noch angrenzen kann. Luke ist weg, Snoke ist weg, Resistance ist so gut wie vernichtet. Ich beneide Abrams wirklich nicht um den Job, hier noch eine tolle Story draus machen zu wollen. Abrams hat Johnson ein Universum voller toller Möglichkeiten und Charaktere übergeben und hat es kaputt zurück bekommen.
Schuld an der Misere ist letztendlich Kennedy. Wie kann ich zulassen dass in dieser höchsten Liga von Spielfilmen die Drehbücher nicht miteinander abgestimmt werden? Und wie kann ich diese Filme drehen ohne vorher mal alle Autoren und Regisseure an einem Tisch zu versammeln, so dass man sich gemeinsam auf einen groben Verlauf der Story einigt? So etwas funktioniert bei jeder 08/15 TV-Serie, aber bei einem solchen Milliarden-Projekt hält man es nicht für nötig.
Neutrum
Eigentlich bestätigt das (sehr ehrliche) Interview alle Vorurteile gegen die Disney-Sequel-Trilogie:
- Abrams hat im Herbst 2017 wieder bei NULL angefangen mit einem neuen Drehbuch
- Das Drehbuch von Trevorrow ist nach zwei Jahren Arbeit wieder in die Mülltonne gewandert
- Johnson hat einfach sein "eigenes Ding" durchgezogen und die Vorlage TFA war ihm einfach egal!
- Kennedy und die Storygroupe haben dem ganzen zugesehen und NICHT eingegriffen
- Abrams muss nun auch das Berücksichtigen in Episode IX, was Johnson in Teil 8 gemacht hat. Das kann man nun auch nicht mehr zurücknehmen.
- Das ursprüngliche Konzept von Abrams & Kasdan für Teil 8 und 9 (von dem Daisy Ridley mal sprach) ist auch in den Mülleimer gewandert.
Fazit: Alle Vorurteile gegenüber Lucasfilm haben gestimmt. Wirklich alle!!!
Wo sind denn nun die "Disney-Verteidiger", die jahrelang behauptet haben, dass Lucasfilm ja nicht so blöd sein kann, dass es kein Konzept für eine Film-Trilogie geben wird?
Dass Disney ja nicht über eine Milliarde Dollar in ein Projekt investiert ohne ein Konzept zu haben? Wo sind denn jetzt all die Leute hin, die das jahrelang behauptet haben und alle anderen als HATER und Frauen-Hasser beschimpft haben?
Wo sind denn all die User, die Kennedy immer verteidigt haben, dass sie einen tollen Job macht und das alle Vorurteile gegen sie nicht stimmen? Das das Produktions-Chaos von TFA über R1 bis Solo nur "Zufälle" waren, wo doch Kennedy die "beste Hollywood-Film-Produzentin" aller Zeiten ist?
Sind wir ehrlich: Disney hat Lucasfilm gekauft, fand die Lucas-Treatments schlecht und denen ist es allgemein egal, welche Filme produziert werden.
Hauptsache, jedes Jahr kommt ein Star-Wars-Film ins Kino, der sich schon irgendwie verkaufen wird. Solange "Star Wars" draufsteht, kann man dem Zuschauer auch jeden Schrott andrehen, der auch mal gerne zu 80% neu-gedreht werden musste.
Kritiker wie @Lord Driemo oder @Neutrum hatten zum Großteil immer recht. Aber das wird den Kennedy- und Johnson-Fans eh wieder egal sein.
Jetzt wird schon eine "zusammengeschusterte Trilogie" als Autoren-Filme bezeichnet und wir müssen "alle dankbar dafür sein", dass eine Trilogie aus Filmen besteht, die inhaltlich nicht zusammenpassen.
Pepe Nietnagel
Das Interview ist ein Offenbarungseid. Anstatt PR-Gelabber bietet JJ Abrams einen ungewöhnlich tiefen Einblick in das Projekt "Sequel-Trilogy". Dafür respektiere ich ihn.
Es ist erschreckend, unter welchem Zeitdruck die ST konzipiert wurde. Ich frage mich, wie sich unter derartigen Arbeitsbedingungen ein kreativer Impuls entfalten, eine durchdachte Handlung entwickeln oder gar ein verständliches Gesamtkonzept entstehen kann?
Da werden Starttemine festgelegt, bevor überhaupt ein Drehhbuchentwurf existiert. Die finanzielle Motivation bewegt sich nicht mehr im Gleichschritt mit der kreativen Arbeit. "Schneller, höher, weiter" lautet die Devise. Das Resultat: ein Sammelsurium von Ungereimtheiten, Verwirrungen und unausgereiften Ideen. Qualtität muss reifen.
Jawa Juice
@Pepe
„ Johnson hat einfach sein "eigenes Ding" durchgezogen und die Vorlage TFA war ihm einfach egal!“
Äh nein. Jeder Regisseur baut auf dem Film des anderen auf. RJ hatte nicht umsonst einen early cut von TFA von JJ gezeigt bekommen und es gab etliche Meetings und RJ und Bergman, die schauten auch täglich beim shooting vorbei. Und einge Eckpunkte in der Geschichte sind auch von anfang an Konstant, wie etwa, dass Rey ein Niemand ist, die Idee kam von JJ.
Also verzapf hier nicht irgendwelchen Schwachsinn. Das grenzt schon wieder klar an trollerei.
Und allgemein. Dein penetrantes gehetzte gegen die Sequels, ist langsam auch mehr als nervig. Hier vermischen sich wie fast immer Unwissenheit mit Unwahrheiten und totalem bullshit, und das von jemand der nicht einmal die Fähigkeit besitzt einer Geschichte richtig zu folgen und zu lesen.
Ja dann guten Morgen.
Ich empfehle dir einmal diesen Thread auf Reddit, dort wird eigentlich alles nach derzeitigem Wissensstand erklärt und eingeordnet. Alles andere sind nur reißerische Spekulation.
https://www.reddit.com/r/StarWarsCantina/comments/bbedik/clarifying_jjs_recent_comments_about_rians/?utm_source=share&utm_medium=ios_app
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 10:15 Uhr)
Darth PIMP
Jedi Nizar
Das, was @George W Lucas, @Neutrum und andere bemängeln, trifft den Nagel schon ziemlich auf den Kopf, wie ich finde. Auch wenn die neue Trilogie handwerklich sehr solide ist und teilweise auch gute Figuren bietet, fehlt es doch an einem übergeordnetem Konzept. Jeder darf mal ein bisschen Senf hinzufügen und etablierte Figuren sowie Handlungsstränge verändern. Und am Ende kommt ein unhomogenes Etwas dabei raus, dem man seinen schludrigen und gehetzten Produktionsprozess leider ansieht.
Lord Firewalker
Nicodemuus
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