Das Fast Company Magazine hatte Gelegenheit, sich mit J. J. Abrams über seine Pläne für Bad Robot zu unterhalten. Dabei kam das Gespräch auch auf Star Wars 9:
Wie fühlt es sich für Sie an, nach Monaten beim Dreh von Star Wars: Episode IX wieder im Büro zu sein?
Für mich ist das großartig, vor allem – und das habe ich meinen Mitarbeitern auch gerade beim Teammeeting gesagt – all diese Gesichter wiederzusehen. Einige Leute [hier in der Firma] hatten gerade neu angefangen, als ich weg bin, und eine Menge neuer Leute sind seither dazugekommen. Wieder zuhause zu sein, in meinem geschäftlichen Zuhause, ist also leicht surreal, weil ein so hoher Prozentsatz an Leuten neu dabei ist.
Ich meine, im Geiste war ich darauf natürlich vorbereitet, aber dann taucht man auf und plötzlich sind da diese Menschen aus Fleisch und Blut mit ihren eigenen Lebenserfahrungen und Sichtweisen, und auch wenn Einiges in der Zwischenzeit auch mitbekommen und erfahren habe... Und dann sind da noch die ganzen Praktikanten, und alle persönlich zu treffen, das ist schon...
[Abrams' Ehefrau und Mit-Geschäftsführer] Katie [McGrath] und alle Abteilungsleiter und alle haben so gute Arbeit dabei geleistet, das Team zu verstärken, und es ist einfach toll, wieder hier zu sein. Die einfache Antwort lautet: Ich bin einfach froh, meine Familie wiederzusehen. Ich war lange weg.
Wie war es für Sie, plötzlich die Regie von Episode IX zu übernehmen, nachdem Colin Trevorrow noch in der Entwicklungsphase ausgeschieden war?
Es war keine Rolle, die ich hätte spielen sollen. Ich war einfach nicht der Typ dafür, wissen Sie? Ich war gerade damit beschäftigt, andere Sachen zu haben und es gab ein Projekt, das ich eigentlich als nächstes in Angriff nehmen wollte, und dann rief Kathy Kennedy an und fragte: Könntest Du Dir ernsthaft vorstellen, das zu übernehmen? Und sobald das passiert war, geschah alles andere sehr schnell. Das ganze war eine riskante Nummer, und es gab einen Augenblick, wo ich fast abgelehnt hätte.
Ich war ohnehin schon recht nervös es zu machen, weil mir Star Wars so viel bedeutet. Auf persönlicher Ebene war es beinahe schon gefährlich, zu nah mit etwas zu tun haben, das einem so am Herzen liegt. Und dennoch... Bei Das Erwachen der Macht war es uns aus meiner Sicht gelungen, diese neuen Figuren – und für einige Zuschauer auch neuen Darsteller – einzuführen und eine Geschichte auf eine Weise weiterzuführen, die aus meiner Sicht Herz und Menschlichkeit und Humor und Überraschungen bot. Obwohl ich natürlich weiß, dass der Film auch seine Kritiker hat, aber ich fand, wir waren heil davongekommen. Also wir waren reingegangen und hatten etwas bewegt. Und ich habe dieses Projekt mit der gleichen Liebe zu Star Wars verlassen, die ich vorher hatte. Und auf einer persönlichen, egoistischen Ebene war ich nicht nur aufgeregt, sondern wirklich glücklich, daran teilgehabt zu haben.
Dass das jetzt ein zweites Mal passieren sollte, war für meinen Geschmack ein Spiel mit dem Feuer. Wieso sollte man es noch einmal riskieren? Wir hatten es einmal hinbekommen. Wie kann ich nur darüber nachdenken, das Schicksal noch einmal herauszufordern. Und es gab dann diesen Augenblick, wo ich laut „Nein” sagte, und meine Frau sagte: „Doch, Du solltest es machen.” Mein erster Gedanke war, dass sie mich offenbar dringend aus dem Haus haben wollte, aber dann dachte ich mir, normalerweise liegt sie immer richtig. Und ich glaube, als sie das sagte, sah sie es als Gelegenheit, eine Geschichte zu beenden, die wir begonnen und fortgeführt hatten. Und das leuchtete mir ein, obwohl ich nicht komplett begeistert davon war, wieder lange von zuhause wegzubleiben und neu in diese Geschichte einzusteigen, gerade angesichts des Zeitdrucks, den wir hatten.
Wieso hatten Sie Zeitdruck?
Nun, der Kinostart war bereits angekündigt, und daran orientierte sich alles weitere.
War der Zeitplan ungewöhnlich eng?
Nun, man hat kein Drehbuch und einen Starttermin, und damit hat man ein Zeitfenster von zwei Jahren und hält sich das auch vor Augen: Ich habe zwei Jahre vom Moment, in dem ich zusagen, bis zum Starttermin, und ansonsten habe ich nichts. Keine Geschichte, keine Darsteller, keine Designer, keine Kulissen. Natürlich gab es Mitarbeiter und die arbeiteten an Dingen für die Version vor unserer eigenen, aber wir fingen neu an. Und weil dies so ein Riesenprojekt war, war mir klar, dass ich mindestens einen Koautor brauchen würde, um es hinzubekommen, und ich hatte keine Ahnung, wer das sein würde. Ich hatte gar nichts. Also sprach ich erst einmal einen Autor an, den ich seit Jahren bewundert hatte, Chris Terrio. Und ich kannte ihn noch nicht, aber ich fragte ihn: Hey, hast Du Lust, mit mir Star Wars zu schreiben? Und er schrie laut auf.
Vor Freude oder Schrecken?
Beides vermutlich, aber Aufregung war definitiv dabei. Und bis zu diesem Moment war mir nicht klar gewesen, dass ich jemanden als Partner brauchte, der beim Gedanken, an Star Wars zu arbeiten, aufschreit. Denn ich hatte das ja alles schon erlebt und sah die Sache sehr rational: Ich muss das und das und das machen, um es zu schaffen, das ist die Lage der Dinge. Und er sah die Sache eher mit Kinderaugen: Meine Güte, ich fasse es nicht, mit dieser Welt arbeiten zu dürfen. Und daran musste ich erinnert werden, ich brauchte diesen frischen Blickwinkel, weil ich mental einfach nicht an diesem Punkt war. Natürlich war ich aufgeregt, welche Möglichkeiten wir haben würden, aber mir war dauernd bewusst, wie wenig Zeit wir für einen ziemlich umfangreichen Job haben würden.
Also um auf Ihre Frage zurückzukommen: Ich bin mit viel Gottvertrauen aufs Ganze gegangen in dem Bewusstsein, dass meine Frau mich unterstützt und dass sie glaubte, dass es die richtige Entscheidung ist. Und ihre Voraussicht, was richtig und wichtig ist, war mir eine große Stütze, auch wenn sie nicht in London dabei war, wo der Großteil der Dreharbeiten stattfand. Auf diese Weise hatte ich unmittelbar mit allen Möglichkeiten, aber auch mit dem Druck hinter dem Projekt zu tun. Und ich bitte das nicht falsch zu verstehen: Ich beklage mich nicht. Aber ich musste unmittelbar eine Menge Bauchentscheidungen fällen.
Als Damon Lindelof und ich Lost entwickelten hatten wir im Großen und Ganzen 12 Wochen, um einen zweistündigen Pilotfilm mit einer Menge Darstellern zu schreiben, zu bestzen, zu drehen, zu schneiden und abzuliefern. Das war verdammt wenig Zeit. Der Vorteil damals war, dass wir so auch keine Zeit hatten, das Ganze zu hinterfragen. Es gab keine Zeit für das Studio, uns Vorgaben zu machen oder Änderungen einzufordern, die einen dazu zwingen, alles so umzudrehen, dass man nicht mehr weiß, wie man dorthingekommen ist. Das Gute war also, dass ich einen tollen Autor hatte, den ich bewunderte, und ich hatte Kathy und Callum Greene, einen Produzenten, den ich nie getroffen hatte, und Michelle Rejwan, die Jahre vorher meine Assistentin gewesen war und die Kathy als Co-Produzentin eingestellt hatte. Aber die Handlung war ein Unbekannter.
Ich hatte ein Bauchgefühl für die Richtung, in die sich die Geschichte hätte bewegen sollen. Aber ohne das Episode-VIII-Fass aufzumachen, war das eine Geschichte, die Rian auf Grundlage von Episode VII geschrieben und erzählt hatte, bevor wir uns je getroffen hatten. Er ging damit also in eine andere Richtung. Und wir mussten auf Episode VIII reagieren, also musste unser Film nicht nur dem folgen, was wir selbst begonnen hatten, sondern was wir begonnen hatten und was dann von jemand anderem weitergeführt worden war. Also hatten wir das vor uns und wir mussten einen Abschluss für neun Filme finden. Und es gab da einige Handlungsfäden und größere Ideen, die vor Jahrzehnten angestoßen worden waren, und Ideen, die Lawrence Kasdan und ich entwickelt hatten, als wir Episode VII machten, aber der Mangel an unvermeidlichen Entwicklungen, an einer Gesamtstruktur, stellte angesichts der Art und Weise, wie alles entwickelt worden war, eine enorme Herausforderung dar.
Aber ganz ehrlich: Jetzt, da ich wieder zuhause bin, denke ich, dass wir es hinbekommen haben. Ich meine, das alles hätte zu einem verkorksten Wirrwarr an Ideen führen können und zu einem verzweifelten Zusammengeklempnere von Antworten und Notlösungen und Verknüpfungen. Aber wir waren bei der Handlungsfindung ziemlich gnadenlos und fast schon unerträglich diszipliniert und haben uns förmlich dazu gezwungen, Dinge zu hinterfragen und Antworten zu finden, bei denen ich zu Beginn keine Ahnung hatte, wie wir sie auch nur ansprechen würden. Ich glaube, wir haben einen Punkt erreicht – ohne es zu sehr zu beschreien oder selbstbewusster zu klingen, als ich es sein sollte –, wo ich glaube, dass wir vielleicht etwas unglaublich Besonderes geschaffen haben. Im Großen und Ganzen bin ich also froh, zuhause zu sein und dankbar, dass ich es machen durfte. Und vor allem bin ich aufgeregt, was wir möglicherweise gefunden haben.
Das restliche Interview über Abrams' Pläne für Bad Robot findet ihr bei Fast Company.
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@George W Lucas
Weil sich das auf unterschiedliche Dinge bezieht. Aus all den Aussagen die man hört geht doch ganz klar hervor das es eben doch ein Konzept, eine Skizze, eine Idee gibt. Natürlich gab es keine fertige Story, kein fertiges Drehbuch, keine fertigen Dialoge. Diese Dinge konnten die Beteiligten künstler frei erschaffen. Daran kann man gerne ganz viel kritisieren. Aber die Behauptung das es von Anfang bis Ende niemals nie ein Konzept oder gar eine Idee für die ST gab ist doch einfach falsch. Und wie gesagt, vielleicht geht da die Vorstellung von dem was ein Konzept ist extrem weit auseinander.
detoo
Lord Driemo
@ detoo:
Aber Abrams sagt doch, dass sie mit Episode IX auf TLJ reagieren mussten, weil Johnson eine andere Richtung eingeschlagen hat, als er es getan hätte.
Und im Interview von 2015 sagt Abrams, dass er sich während der Dreharbeiten zu TFA mit Johnson traf, und dass JohnsonTLJ in seinem Sinne gemacht hat.
Und heute sagt Abrams, dass Johnson sein Drehbuch fertig hatte, noch bevor er ihn überhaupt getroffen hat.
Also was denn jetzt?
George W Lucas
@George W Lucas
Ich hatte es mir weiter oben schonmal so zusammengereimt:
Auf die Gefahr hin, dass ich etwas durcheinander bringe stelle ich mir den zeitlichen Ablauf so vor. Es gibt ein Drehbuch für TFA von Abrams. Das bekommt RJ und schreibt darauf sein Drehbuch für TLJ. MIt dem fertigen Drehbuch trifft er sich mit Abrams, sie tauschen sich aus und Rian Johnson bittet Abrams um Anpassungen. Abrams ist mitten in den Dreharbeiten, findet das Drehbuch von Rian Johnson aber so gut, dass er einwilligt. Oder habe ich da irgendwo einen Denkfehler?
Dann würden doch alle Aussagen stimmen, oder?
CmdrAntilles
Ich habe früher mal mit einem Kumpel zusammen Teamwork-Geschichten geschrieben. Jeder schrieb ein paar Seiten und reichte es dann an den anderen weiter. Nach einer Weile hab ich festgestellt, dass es nicht gut funktionierte. Jeder wollte in eine etwas andere Richtung mit der Geschichte. Deswegen wurde oft nicht vom anderen aufgegriffen was der Co-Autor geschrieben hatte. Schauplätze wurden geändert, Figuren des anderen blieben ungenutzt, Charaktere die der andere nicht mochte wurden teilweise einfach umgebracht und oft machte man sich nicht die Mühe genau zu lesen was der andere aufgebaut hatte, weil man gar kein Interesse daran hatte diesen Faden aufzugreifen, um ihn weiter auszubauen.
Die Ähnlichkeiten zum Werdegang der neuen Trilogie finde ich erstaunlich. Nur muss ich betonen dass mein Kumpel und ich Teenies waren, Hobby-Autoren und das Ganze nur zum Spaß machten. Dass in "Hollywood" genauso gearbeitet worden ist, das finde ich schlichtweg haarsträubend. Wenn man mal überlegt, dass hier studierte, hochprofessionelle Freiberufler am Werk waren, die für ihre Arbeiten Millionen kassiert haben, dann fällt mir wirklich nichts mehr ein. Nach wie vor vertrete ich die Meinung, dass Arndt, Abrams und Kasdan sich bei der ganzen Nummer noch am professionellsten verhalten haben, auch wenn natürlich auch bei deren Ideen nicht alles pures Gold war. Was Johnsen abgeliefert hat war allerdings hochgradig unprofessionell und meiner Meinung nach wirklich auf dem Niveau eines Teenie-Hobby-Autoren. Er hatte zwar das Selbstbewusstsein zu sagen "So, ich pfeif jetzt einfach mal auf das Konzept von Abrams und Kasden und mache mein eigenes Ding", aber es fehlte einfach das Talent und die Professionalität dann auch wirklich etwas auf die Beine zu stellen, was Fans und Kritiker gleichermaßen überzeugt hätte.
Man braucht einen Anführer, der den roten Faden im Auge behält und auch mal dazwischen geht, wenn die verschiedenen Autoren nicht miteinander harmonieren. Kathleen Kennedy hat als Anführer da wirklich einen miserablen Job gemacht.
Aber egal, in wenigen Tagen tritt Kennedy wieder auf die Bühne und erzählt wie toll alles ist und wieviel Spaß alles macht und wie lieb sie doch die Fans hat. Und dann wirds noch einen schönen Trailer obendrauf geben und alle sind erstmal wieder happy.
Wenn man sich ansieht wie viele schöne Bilder und Momente die neue Trilogie bis jetzt insgesamt generiert hat, dann kann man natürlich das Vorhandene ansehen und sich sagen "ja, ist doch schön. Star Wars lebt." Wenn man allerdings darüber nachdenkt wieviel Potenzial diese neue Trilogie gehabt hätte und wie wenig davon genutzt wurde, dann wird mir wirklich schlecht.
Neutrum
Ob die Version, die JJ 2015 gesehen hat, die finale Filmversion war sei jetzt mal dahingestellt. Auch sind Drehbücher selten so ausführlich be-/geschreiben, dass man sich sofort etwas darunter vorstellen kann - im schlimmsten Fall ist es vielleicht sogar so, dass JJ unter dem Eindruck von TFA ganz andere Bilder im Kopf hatte. Deshalb würde ich ihm jetzt nicht einen Strick daraus drehen, dass er dereinst das Drehbuch von TLJ mal gut gefunden hat.
DarthCoyote
@George W Lucas
Zitat:
Ich steige nicht ganz dahinter, was Abrams hier erzählt. Johnson arbeitete am Drehbuch, bevor TFA in die Kinos kam. Er kannte die Handlung und traf sich sogar mit Abrams. In die Richtung äußerte sich Abrams auch schon 2015
Das ist kein PR-Sprech. Also entweder sagte Abrams damals die Unwahrheit oder er tut es heute. Mein Gefühl tendiert zu Letzterem.
Heute sagt JJ Abrams endlich die Wahrheit über die Zusammenarbeit mit Rian Johnson. Damals gab es für Abrams keinen Grund, Johnson in den Rücken zu fallen. Er hatte mit TFA den erfolgreichsten Star Wars Film abgeliefert und durfte anschließend "eins mit der Macht" werden. Mit anderen Worten seine Arbeit an der ST war beendet.
Abrams hat nicht damit gerechnet, dass er EP9 machen würde.
Jetzt sieht die Situation völlig anders aus. Er muss mit dem Erbe von Rian Johnson umgehen und die ST plausibel abschließen. Jetzt, wo er wieder verantwortlich ist, stellt er klar, dass er eine andere Richtung mit EP8 einschlagen wollte und kritisiert die Entwicklung der ST.
Jawa Juice
@ DarthCoyote:
Wenn Abrams sagt, es sei eine zusätzliche Herausforderung gewesen, auf TLJ zu reagieren, dann meint er damit sicher keine Bilder, sondern Inhalte. So viel kann zwischen dem Interview von Dezember 2015, als er sich positiv zu Johnsons Drehbuch äußerte, und Anfang Februar 2016, als die Dreharbeiten zu TLJ begannen, nicht passiert sein. Auch ist aus dem Entstehungsprozess von TLJ nicht bekannt, dass Johnson wesentliche Änderungen an seinem Drehbuch vorgenommen hat. Erst Anfang 2016, kurz vor den Dreharbeiten, nahm er Anpassungen vor, um Figuren stärker in den Fokus zu rücken. Auch die Rückblende mit Luke und Kylo wurde erst sehr spät ins Drehbuch geschrieben, vielleicht zum selben Zeitpunkt. Möglicherweise stört Abrams sich ja daran. Für mich ist aber nicht zu erkennen, dass Abrams im fertigen Film etwas derart anderes im Vegleich zu seinem vorherigen Wissen gesehen haben soll, dass sein Verhältnis zu TLJ sich verkompliziert hätte. Da kaufe ich eher noch die Erklärung ab, dass sein damaliges Lob von Johnsons Arbeit PR-Talk war.
@ Jawa Juice:
Wenn ich mein Verhältnis zu meinem Nachfolger in der Öffentlichkeit positiv darstellen will, sage ich, dass er gute Arbeit abgeliefert hat und ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Das hat Abrams getan; sehr gut möglich, dass das nicht seiner wahren Meinung entsprach und nur PR-Sprech war. Ich erzähle aber nicht, dass ich und mein Produzent während meiner eigenen Arbeit mit meinem Nachfolger zusammen kamen, wir Dailies meiner Dreharbeiten durchgingen und ich auf seinen Wunsch hin Modifikationen vornahm. Und vor allem sage ich über drei Jahre später nicht, ich hätte mich mit meinem Nachfolger nicht getroffen, bevor ich dessen Drehbuch kannte.
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 16:55 Uhr)
George W Lucas
Zitat CmdrAntilles:
Ich hatte es mir weiter oben schonmal so zusammengereimt:
Auf die Gefahr hin, dass ich etwas durcheinander bringe stelle ich mir den zeitlichen Ablauf so vor. Es gibt ein Drehbuch für TFA von Abrams. Das bekommt RJ und schreibt darauf sein Drehbuch für TLJ. MIt dem fertigen Drehbuch trifft er sich mit Abrams, sie tauschen sich aus und Rian Johnson bittet Abrams um Anpassungen. Abrams ist mitten in den Dreharbeiten, findet das Drehbuch von Rian Johnson aber so gut, dass er einwilligt. Oder habe ich da irgendwo einen Denkfehler?
Dann würden doch alle Aussagen stimmen, oder?
______
Genau das wird es sein, denn wir wissen, dass Abrams von Johnson gebeten wurde, R2 mit nach Ahch-To reisen zu lassen. Dies hat JJ dann entsprechend im Film umgesetzt.
Quelle: https://theplaylist.net/rian-johnson-asked-j-j-abrams-make-sure-r2-d2-rey-end-force-awakens-20170504/
Von daher gehe ich davon aus, dass das, was du beschreibst, so stattgefunden hat: TFA Drehbuch als Vorlage, RJ schreibt sein Script und trifft sich dann regelmäßig mit den TFA Team.
@George W. Lucas
So sehe ich auch keinerlei Widerspruch in den Aussagen. JJ meinte 2015, dass das Ep VIII in vielen Belangen seiner Vision enstpricht. Vielleicht war Lukes Tod nicht JJs Ep VIII Vorstellung, aber der große Rest entspricht doch dem, was er wollte: Reys Status, Snokes Tod, Lukes Darstellung (die er ja in Ep VII bereits vorbereitete).
detoo hat das ja nochmal schön aufgebröselt, was im Reddit Link steht.
Von der Warte her: das Interview gibt IMO in dem Sinne nichts neues. JJ scheint Ep IX sehr positiv zu bewerten.
Ich muss dazu sagen, dass ich glaube, wäre Ep VIII nicht so kontrovers aufgenommen worden, würde sich keiner an der "Konzeptlosigkeit" der ST stören. Wenn man auf die Entstehung der OT oder PT schaut, dann waren diese genau so konzeptlos. Lucas Plan für die ursprüngliche OT war noch bis nach Empire ein anderer, bis er vieles für RotJ geändert, rausgeschrieben und zusammengestaucht hat. Auch die Prequels haben während des Entstehunsgprozesses mehrere Veränderungen durchgemacht. Klar war, wie jetzt bei der ST, wo der Weg am Ende hingeht (Anakin-Vader, Jedi Purge etc pp), ein detailierter Plan war aber auch nicht da. Die Filme wurden trotz allem eigenständig entwickelt.
Ich fände es ehrlich gesagt es super, wenn diese Kämpfe innerhalb des Fandoms irgendwann mal aufhören! Meine Güte, seit 1999 werden hier immer heftige Grabenkämpfe darum geführt, wer denn jetzt die Vorherschaft im SW Fandom haben darf. Dabei sollten wir zusammen halten. Wenn der ein oder andere Releases des Lieblingshobbies nicht gefällt, dann ist das schade, aber verschmerzbar. Es gibt bei weiterem schlimmeres als das. Am Ende ist alles Unterhaltung und Hobby und wir sollten es genießen, anstatt uns in Foren und Kommentarsektionen die Hucke vollzuhauen.
In diesem Sinne...
KyleKartan
@KyleKartan
"Ich fände es ehrlich gesagt es super, wenn diese Kämpfe innerhalb des Fandoms irgendwann mal aufhören! Meine Güte, seit 1999 werden hier immer heftige Grabenkämpfe darum geführt, wer denn jetzt die Vorherschaft im SW Fandom haben darf. Dabei sollten wir zusammen halten. Wenn der ein oder andere Releases des Lieblingshobbies nicht gefällt, dann ist das schade, aber verschmerzbar. Es gibt bei weiterem schlimmeres als das. Am Ende ist alles Unterhaltung und Hobby und wir sollten es genießen, anstatt uns in Foren und Kommentarsektionen die Hucke vollzuhauen."
Danke für diese wahren Worte!
CmdrAntilles
Ich habe mir nun das Interview mehrmals durchgelesen und auch die meisten Kommentare hier. Auch wenn mich die Reaktionen darauf nicht wirklich überraschen, muss ich dennoch wieder einmal feststellen, dass ich selbst eine ziemlich andere Herangehensweise habe. Die Diskussion über ein fehlendes Konzept (im Sinne eines groben Plans für die Handlung) bei der ST war und ist in meinen Augen stark überbewertet. Ich sehe in einem guten Konzept wie es von den meisten bzgl. der ST verstanden wird, etwas, das die Chance auf hohe Qualität der Filme erhöhen kann aber nicht muss. Bewerte ich jetzt die beiden Sequels, und blende dabei mein Wissen über Probleme im Entstehungsprozess gänzlich aus, so fällt mir zwar auf, dass wir es hier mit unterschiedlichen Autoren und Regisseuren zu tun hatten, aber daraus entwickelten sich sehr unterschiedliche und ungemein wertvolle Stärken der jeweiligen Filme neben für mich sehr leicht verschmerzbaren Schwächen und so gut wie gar keinen Problemen bzgl. Kontinuität und Zusammenhang. Da habe ich beim Sehen der OT stets größere Schwierigkeiten, weil für mich der Entwicklungsprozess bzgl. Vader/Anakin und Leia z.B. deutlich spürbar ist. Wie wenig sich dann die PT an die OT anfügt, damit will ich gar nicht anfangen. Soviel zum Mastermind.
Filme und Kunst allgemein entsteht selten und auch nicht notwendig unter idealen Voraussetzungen mit klarem Plan und Konzept. Man könnte jetzt argumentieren, Disney hätte doch alle Möglichkeiten gehabt, mit aller Vorsicht, genügend Zeit, alles unter dem kritischen Auge eines ausgewählten Herren über die Geschichte, vorzugehen. Mir ist jedoch gar nicht so wohl bei dem Gedanken an ein ST-Skript, das jahrelang immer wieder umgeschrieben und verschlimmbessert wird, bei dem mutige Ideen wie RJ sie beispielsweise hatte evtl. unterdrückt werden. Die OT ist das beste Beispiel, wie gut es einer Star Wars Trilogie tun kann, wenn eine Person über die Geschichte wacht, die PT ist das beste Beispiel dafür, wie gut es evtl. getan hätte, mehrere kreative Entscheider und Autoren zu haben, die jeweils ihren Beitrag mit anderem Blickwinkel eingebracht hätten. Man stelle sich nur mal vor, Episode III wäre von einem Star Wars Nerd wie RJ entwickelt worden, dem die Wahrung der Idee, Leia habe ihre echte Mutter gekannt, heilig gewesen wäre.
Disney war ungeduldig, wollte schnell eine neue Trilogie. Gut, ich auch. Das Ergebnis ist bis jetzt besser als ich es je erwartet hätte. Es spielt daher schlicht keine Rolle, ob man von Anfang an grob wusste wohin sich alles entwickeln soll. Die Kernaussage des Interviews mit JJ ist für mich: Die herausfordernde Situation (mit all ihren Einzel-Aspekten) hat uns letztlich zu großartigen Ideen geführt.
"wo ich glaube, dass wir vielleicht etwas unglaublich Besonderes geschaffen haben. Im Großen und Ganzen bin ich also froh, zuhause zu sein und dankbar, dass ich es machen durfte. Und vor allem bin ich aufgeregt, was wir möglicherweise gefunden haben."
(zuletzt geändert am 10.04.2019 um 19:54 Uhr)
Jacob Sunrider
@George W Lucas
Zitat:
Wenn ich mein Verhältnis zu meinem Nachfolger in der Öffentlichkeit positiv darstellen will, sage ich, dass er gute Arbeit abgeliefert hat und ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Das hat Abrams getan; sehr gut möglich, dass das nicht seiner wahren Meinung entsprach und nur PR-Sprech war. Ich erzähle aber nicht, dass ich und mein Produzent während meiner eigenen Arbeit mit meinem Nachfolger zusammen kamen, wir Dailies meiner Dreharbeiten durchgingen und ich auf seinen Wunsch hin Modifikationen vornahm. Und vor allem sage ich über drei Jahre später nicht, ich hätte mich mit meinem Nachfolger nicht getroffen, bevor ich dessen Drehbuch kannte.
Deine Sichtweise ist stimmig, setzt aber voraus, dass Abrams zum damaligen Zeitpunkt an der Entwicklung der ST größeres Interesse hatte. Das bezweifle ich.
Abrams Aufgabe war es, Rian Johnson einen Einblick in die Produktion von TFA zu gewähren, damit er sein Drehbuch für EP8 verfassen kann. In welche Richtung Johnson die ST steuert, hat Abrams vor vier Jahren nicht interessiert.
In dem von dir zitierten Interview geht es überhaupt nicht um Gespräche, die Abrams und Johnson über die Richtung der ST geführt haben, sondern ausschließlich um EP7.
Die von dir erwähnten Modifikationen hatten keinen Einfluß auf den Handlungsverlauf. Ob R2-D2 nun bei Leia bleibt oder Rey begleitet spielt letztendlich keine Rolle. Abrams konnte bedenkenlos zustimmen, ohne Johnsons kreative Absichten zu hinterfragen.
Das Konzept der ST ist ein Staffellauf verschiedener Regisseure. Zum damaligen Zeitpunkt war Abrams nur der Startläufer und musste den Staffelstab an Johnson ordentlich weiterreichen.Genau das hat er auch erfoglreich gemacht. Wie es anschließend weitergeht ist nicht mehr seine Baustelle. Johnson sollte an Trevorrow übergeben. Das hat nicht geklappt, weil Trevorrow aufgrund kreativer Differenzen gefeuert wurde. Plötzlich ist Abrams wieder im Rennen als Zielläufer und muss sich mit der Hinterlassenschaft von Johnson auseinandersetzen. Die im jetzigen Interview geäußerte Kritik ist für mich nachvollziehbar.
Jawa Juice
Weiß man denn überhaupt, wie groß der kreative Anteil von Abrams und Kasdan bei Ep7 war?
Klar, sie hatten wieder bei null angefangen, aber Elemente aus der Lucas/Arndt Zeit wurden doch bestimmt übernommen, einige Dinge waren doch bestimmt fix.
Könnte mir vorstellen, dass die Charaktere Rey und Kylo z.B. übernommen wurden und dass so fixe Ideen, wie die Starkiller Base und Snoke eher Notgeburten waren.
Ich denke, dass Arndt damals immense Schwierigkeiten mit der Story hatte, hätte ein Warnsignal sein müssen. Da hätte Kennedy die ganze Sache anders aufziehen müssen.
Man hätte ja auch mit einem Story Film (R1) erstmal starten können, um der Saga Fortsetzung mehr Zeit zu verschaffen.
Rieekan78
L0rd Helmchen
@Riekaan78
Einige Ideen von Arndt wurden sicherlich verwendet. Schließlich erscheint sein Name in den Credits von TFA.
Arndt wurde bereits von George Lucas angeheuert. Sein erster Drehbuchentwurf basierte auf den Entwürfen von Lucas. Anfang 2013 wurde Arndt von den Verantwortlichen bei Lucasfilm gebeten, die Entwürfe von George Lucas zu verwerfen und eine neue Fassung zu schreiben, in der nicht Luke, sondern neue Figuren im Mittelpunkt der Handlung stehen. Bis Herbst 2013 hat er nichts Brauchbares zu Papier bekommen (siehe @Helmchens Kommentar). Er wurde entlassen und durch Abrams ersetzt, der Kasdan als Co-Author an Bord geholt hatte.
Jawa Juice
Rieekan78
Im Endeffekt ist man also in TFA dann den einfachsten Weg gegangen und hat Luke einfach rausgeschrieben und damit das Problem nach Ep8 geschoben? Die Info war mir neu, danke für den Input!
Irgendwie passt das aber auch ins Gesamtbild: Die neuen Chraktere kriegen Ep7 und Ep8 irgendwie auf die Reihe, nur mit der OT-Besetzung können die Filme nicht umgehen meiner Meinung nach. Deshalb auch die "Demontage" von Luke - aus reiner Not heraus geboren?!
DarthCoyote
"[...]Wo sind denn all die User, die Kennedy immer verteidigt haben, dass sie einen tollen Job macht und das alle Vorurteile gegen sie nicht stimmen? Das das Produktions-Chaos von TFA über R1 bis Solo nur "Zufälle" waren, wo doch Kennedy die "beste Hollywood-Film-Produzentin" aller Zeiten ist?[...]"
===> Kurz: Hier! (Zumindest Einer davon)
Die Erwartungen an Episode IX sind so hoch, dass es nahezu unmöglich wird, sie für jeden Einzelnen zu erfüllen. Muss es aber auch nicht.
Ich freue mich auf Dezember!
Cantina Fun
Ist schon lustig, wie hier teilweise alles wieder verdreht wird.
Zitat von Daisy Ridley zum Abrams-Konzept für Episode VIII und IX:
"J.J. Abrams schrieb Episode VII sowie die Entwürfe für VIII und IX. Dann kam Rian und schrieb Die letzten Jedi komplett um. Ich glaube, es gab einen allgemeinem Konsens über die Hauptgeschichte der Trilogie. Doch davon abgesehen durfte jeder Regisseur seinen Film auf seine Art machen. Rian und J.J. Abrams trafen sich viele Male und diskutierten Die Letzten Jedi. Dennoch ist Episode 8 vor allem ein Werk von Rian, ich glaube nicht, dass er irgendetwas vom ersten Entwurf übernommen hat."
Quelle: http://www.buffed.de/Star-Wars-Episode-8-Die-letzten-Jedi-Film-259017/News/Skript-Entwurf-Abrams-Rian-Johnson-1251892/
Zitat von Abrams aus dem aktuellen Interview:
"Ich hatte ein Bauchgefühl für die Richtung, in die sich die Geschichte hätte bewegen sollen. Aber ohne das Episode-VIII-Fass aufzumachen, war das eine Geschichte, die Rian auf Grundlage von Episode VII geschrieben und erzählt hatte, bevor wir uns je getroffen hatten. Er ging damit also in eine andere Richtung."
Regisseur Rian Johnson verblüffte viele Fans auf Twitter mit der Aussage, dass er völlig freie Hand hatte, als er „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ schrieb. Johnson wurde von einem Nutzer auf seine Aussagen in der kommenden „Star Wars“-Ausgabe der Vanity Fair angesprochen, wonach er eine Menge Freiheiten hatte. Der User wollte bestätigt wissen, dass aber doch sicher ein Teil der Geschichte zumindest bereits geplant war. Ein schlichtes „Nein“ gab es als Antwort von Johnson. Mit einem Zitat von Lucasfilm-Chefin Kathleen Kennedy über die Planung der Trilogie konfrontiert, bestätigte er noch einmal, dass es keinerlei Planung einer Geschichte gab, mit der man zu ihm gekommen ist.
Quelle: http://www.filmstarts.de/nachrichten/18512643.html
Keine Ahnung, wie man nun behaupten kann, dass Johnson irgendwelche Ideen von Abrams fortgeführt haben soll, wenn das drei Quellen unabhängig voneinander verneinen.
Nur von der Logik: Wenn Johnson die Ideen von Abrams teilweise fortgeführt hätte in TLJ, warum muss dann Abrams bei Episode IX wieder bei NULL anfangen? Er hätte ja einfach sein altes Konzept auspacken können, dass ja dann gut mit der Johnson-Version harmoniert hätte.
Aber das schließt Abrams hier ja auch aus: "Er ging damit also in eine andere Richtung. Und wir mussten auf Episode VIII reagieren, also musste unser Film nicht nur dem folgen, was wir selbst begonnen hatten, sondern was wir begonnen hatten und was dann von jemand anderem weitergeführt worden war."
Drei Quellen, dass es kein Gesamtkonzept gab und das es so gut wie keine Vorgaben für Johnson gab und das er ALLES umgeschrieben hat in Teil 8.
Wie man jetzt immer noch das Gegenteil behaupten kann, ist mir wirklich ein Rätsel!
(zuletzt geändert am 11.04.2019 um 16:09 Uhr)
Pepe Nietnagel
@Riekaan78
Zitat:
Man hätte ja auch mit einem Story Film (R1) erstmal starten können, um der Saga Fortsetzung mehr Zeit zu verschaffen.
Das wäre der richtige Weg gewesen. Leider war die finanzielle Verlockung, mit EP7 zu beginnen, zu groß für die Verantwortlichen.
@Darth Coyote
Zitat:
Im Endeffekt ist man also in TFA dann den einfachsten Weg gegangen und hat Luke einfach rausgeschrieben und damit das Problem nach Ep8 geschoben
Abrams und Kasdan haben übrigens auch keinen Weg gefunden, Luke Skywalker sinnvoll in die Handlung einzubauen. Es war Rayne Roberts, Mitglied der Story Group, die die Idee hatte TFA als Suche nach Luke zu gestalten.
Jawa Juice
@Pepe Nietnagel
Manchmal habe ich bei Deinen Postings das Gefühl, Du hast nichts von dem gelesen, was andere hier vorher miteinander besprochen haben. Es steht doch selbst in dem von dir gebrachten Zitat, dass es einen gemeinsamen Konsens über eine Hauptgeschichte gab. Und nichts anderes schreiben doch alle anderen hier. Das es keine fertige Geschichte nur mit den Ideen von Abrams gab ist doch überhaupt nicht strittig. Es wird sich hier nur um Begrifflichkeiten gestritten. Ist doch total egal ob man es Konzept, Idee, Konsens oder Skizze nennt.
(zuletzt geändert am 11.04.2019 um 19:23 Uhr)
CmdrAntilles
Nunja, wer zwischen den Zeilen lesen kann, der lese.
Meine persönliche Meinung ist, dass man Sagen, insbesondere Familiensagen, als ganzen Entwurf vorliegen haben muss, um die schicksalshaften Aspekte des ganzen Verlaufs wirklich gut herausarbeiten zu können.
Und genau dieser epische, schicksalshafte Unterton der den Weg der Protagonistin als zentrales dramatisches Element hervorhebt, etwas was allein durch Story entstehen kann, fehlt mir in der ST komplett.
Ich sehe nur ein kämpferisches Mädchen, das seit zwei Episoden mit vielen Fragezeichen im Gesicht von Ereignis zu Ereignis eilt. Was sie mit den Skywalkers verbindet und was ihr Schicksal in Bezug auf diese Familie wirklich ist, hoffe ich von JJ beantwortet zu bekommen und würde es ihm sehr hoch anrechnen, wenn er das plausibel und gewandt geschafft hat.
Wirklich schade, dass offensichtlich das schnelle Geld Treiber der neuen Trilogie war und nicht die Motivation mit genug Zeit eine schlüssige, durchaus subtile, aber in jedem Fall konsistente und mit überzeugenden Bezügen zu den Vorgängertrilogien ausgestattete Geschichte zu erzählen.
Bei aller Sympathie für die fast gleichaltrige Kennedy, aber die Moderation der weiteren Geschichten ist ihr wahrlich nicht sehr gelungen. Liegt aber vielleicht nicht (nur) an ihr.
BigT
War noch einmal kurz in die Gedankenwelt des @Pepe Nietnagel abgetaucht und stelle fest, jetzt wo ich wieder unter den Lebenden bin, ich kann ihm kaum noch folgen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, behauptet er exklusiv, die ST hätte kein Gesamtkonzept.
Danke für diese wichtige und skandalöse Information! Es ist ja nicht so, als wäre das noch niemandem aufgefallen. Nach meiner unbedeutenden Meinung, finde ich das etwas ermüdend.
So und hier noch einmal ein lustiges "Titel, Trailer...trallala..." 🎉🍾🎉🍾 ‼️‼️
IONENFEUER
Warum wird hier völlig unterschlagen, dass J.J. Abrams Executive Producer von TLJ war? Wenn ihm etwas völlig gegen den Strich gegangen wäre (Reys Herkunft, Snokes Tod usw.) dann hätte er das sicher verhindern können.
Und ich finde es absurd, dass hier einige behaupten, JJ hätte eine ganz andere Geschichte zu Reys Eltern geplant, denn in TFA wird schon ziemlich deutlich, dass sie einfach nicht wichtig sind und nie wieder kommen werden.
Aber es sind immer wieder die gleichen Leute, die diese Fakten ignorieren.
leuchtmittel
@BigT
"Meine persönliche Meinung ist, dass man Sagen, insbesondere Familiensagen, als ganzen Entwurf vorliegen haben muss, um die schicksalshaften Aspekte des ganzen Verlaufs wirklich gut herausarbeiten zu können."
Nicht das ich so wirklich in dieses Thema einsteigen will, aber man darf nicht, also falls es einem tatsächlich wichtig ist, "wie" eine Geschichte/ein Film entsteht (warum ist das eigentlich so wichtig?), nicht vergessen das die OT und eigentlich nicht mal die PT, vorab einen feststehenden Gesamtfaden hatten.
Bei der PT stand m.E. vorher nur Anakins Fall, Obi-Wan als Freund/Meister von Anakin die Jedi-Säuberung, und das zustande kommen des Imperiums bzw. der Fall der Republik als Ziel in Aussicht.
Aber das meiste davon wurde bereits mit der OT vorgegeben. (und die PT hat sich ja nicht mal an jedes Detail gehalten)
Und sehe es auch eher so, dass Lucas erst nachträglich diese Mär' von der Skywalker-Saga, durch seine persönliche Interpretation ins Spiel gebracht hat.
Wäre die ST mit einem Masterplan entstanden, wobei ich sagen muss, dass ich das vorher auch erwartet hätte (nicht gewünscht, nur erwartet), wäre das mal ein neuer Ansatz gewesen.
Aber vielleicht passiert das ja jetzt mit der RJ-Trilogie oder der Benioff/Weiss Trilogie.
Lyotard
IONENFEUER
Also so langsam drehe ich wirklich am Rad.
Nehmen wir mal Reys Eltern als Beispiel. Rey ist die Hauptfigur der ST. Da sind wir uns alle einig. Egal ob man nun von einem "Gesamt-Konzept" oder von einem "Konsens" für die ST ausgeht.
In einer Familien-Sage sollte doch im Konzept bzw. Konsens klar sein, ob Rey mit den Skywalkern verwandt ist oder nicht. Das ist ein wichtiger Teil der Story.
Dann nehmen wir mal die Aussage zu Johnson vom Dezember 2017:
There was no established origin that Johnson inherited when he signed on to the movie. He was free to resolve it as he liked.
“I was thinking, what’s the most powerful answer to that question? Powerful meaning: what’s the hardest thing that Rey could hear? That’s what you’re after with challenging your characters,” Johnson said.
Quelle: https://ew.com/movies/2017/12/16/the-last-jedi-spoiler-rey-parents/
Johnson sagt 2017, dass er selbst entschieden hat, welche Eltern Rey hat.
Und dann folgende Aussage vom Dezember 2017: "“I can’t speak to what they’re going to do. And there’s always, in these movies, a question of ‘a certain point of view,’…But for me, in that moment, Kylo believes it’s the truth. I don’t think he’s purely playing chess. I think that’s what he saw when they touched fingers and that’s what he believes. And when he tells her that in that moment, she believes it.”
Quelle: http://collider.com/the-last-jedi-reys-parents-explained-rian-johnson/#images
Johnson sagt 2017, dass er keine Ahnung hat, ob Abrams seine Entscheidung von Reys Background in Episode IX ändern wird oder nicht.
Das gleiche bestätigt Johnson nochmal vor wenigen Tagen!!!
Quelle: https://www.esquire.com/entertainment/movies/a27085673/rian-johnson-jj-abrams-retcon-rey-parents-star-wars-episode-9/
Also für alle die an ein Gesamt-Konzept-bzw-Konsens für die ST glauben: Sollte es dieses Konzept geben, dann wurde darin nicht einmal festgelegt, welchen familiären Hintergrund die weibliche Hauptfigur hat in einer Familien-Sage.
Wie realistisch haltet ihr jetzt die Existenz eines Gesamtkonzeptes? Abrams sagt hier im Interview, dass es keines gab und er andere Ideen für die ST hatte. Johnson hat das schon 2017 in zig Interviews gesagt.
Wie kann man behaupten, dass Rey schon immer eine Unbekannte war, wenn sie erst durch Rian Johnson dazu gemacht wurde? Das stand vorher nicht fest. Zumindest sagt das Rian Johnson.
Wenn ich Johnson Worte ernst nehme, dann hat er die Eltern von Rey bstimmt und wusste gleichzeitig nicht, was Abrams damit in Episode IX machen wird.
Und wo ist nun das "verbindliche (geheime) Konzept" dafür?
(zuletzt geändert am 11.04.2019 um 19:29 Uhr)
Pepe Nietnagel
@Lyotard
"Aber vielleicht passiert das ja jetzt mit der RJ-Trilogie oder der Benioff/Weiss Trilogie.
Da wird es von RJ sicherlich ein Konzept mit fertigen Drehbuch geben. Und ich glaube sogar,dass man erst in seiner Trilogie sehen wird,in welcher Hand die Galaxis liegt. Bis zum Ende und darüberhinaus von Episode IX,wird die Galaxis sich neu formen müssen.So mein Gedanke.
L0rd Helmchen
@Pepe Nietnagel
Nochmal von einem ST Gourmet.
Ein Gesamtkonzept existiert nicht und existierte wohl auch nie!
Nun zufrieden?
Die ST hat ohne einen George Lucas keinen Mastermind!
Für Kathleen Kennedy, welche eigentlich diese Rolle von Lucas hätte miterben sollen, ist dieser Anzug eindeutig ne Nummer zu groß!
IONENFEUER
Pepe Nietnagel
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