Jede Generation hat ihre Legende, hieß es 1998 im Episode-I-Teaser. Die größte Legende der Sequel-Generation ist wohl George Lucas' ursprüngliche Vision für Episode VII, VIII und IX, über die bislang viele Spekulationen und wenige Fakten im Umlauf sind. Im Gespräch mit James Cameron für James Cameron's Story of Science Fiction enthüllte Lucas einige Teilaspekte seines Plans für die Sequels. Lucas' Kerninteresse dabei: Molekularbiologie.
Lucas: Alle haben es gehasst, als wir in Die dunkle Bedrohung anfingen, über Midi-Chlorianer zu sprechen. Ein ganzer Aspekt dieses Films dreht sich um symbiotische Beziehungen. Es geht darum, zu erkennen, dass wir nicht der Boss sind. Es gibt da ein ganzes Ökosystem.
Cameron: Es gibt in unserem Innern ein ganzes Ökosystem namens Mikrobiom, das wir gerade erst begonnen haben kennenzulernen.
Lucas: [In den nächsten drei Star-Wars-Filmen] sollte es um eine mikrobiotische Welt gehen. Eine Welt voller Wesen, die anders handeln als wir. Ich nenne sie die Whills. Und die Whills sind diejenigen, die das Universum in Wahrheit kontrollieren. Sie ernähren sich von der Macht.
Cameron: Du warst dabei, eine Religion zu erschaffen, George.
Lucas: Damals habe ich immer gesagt, es bedeutet, dass wir nur die Autos, die Fahrzeuge der Whills sind, in denen sie herumreisen. Wir sind die Gefäße der Whills. Und die Verbindung erfolgt über die Midi-Chlorianer. Die Midi-Chlorianer sind diejenigen, die mit den Whills kommunizieren. Die Whills, im allgemeinen Sinne, sind die Macht.
Cameron: Aber Du ziehst damit faktisch nur eine Oberfläche, eine Fassade der Wissenschaft um eine Idee, die zeitlos ist, nämlich den Geist, die Seele, den Himmel, die Ursache allen Seins. In Deiner Welt greifst Du dazu auf den grundlegenden Archetypus zurück, also den Geist, eine Gottheit und all das.
Lucas: Dieses ganze Konzept mit der Macht, den Jedi und allem hatte ich von Anfang bis Ende ausgearbeitet. Ich hatte nur nie die Chance, es zu beenden und den Leuten davon zu erzählen.
Cameron: Es ist ein Schöpfungsmythos, und ohne einen Schöpfungsmythos kann man keine Welt errichten. Jede Religion, jede Mythologie fußt darauf.
Lucas: Hätte ich die Firma behalten, hätte ich es machen können, und dann wäre es beendet gewesen. Viele Fans hätten es natürlich gehasst, genau wie Die dunkle Bedrohung und all das, aber zumindest wäre die gesamte Geschichte von Anfang bis Ende erzählt gewesen.
Cameron: Und jetzt arbeitest Du nicht mehr für sie.
Lucas: Jetzt arbeite ich für niemanden mehr. Ich bin ein freier Mensch. Ich habe meinen eigenen Willen.
[…]
Lucas: Ich habe mit vielen Wissenschaftlern gesprochen, und der Bereich, der mich interessiert, ist der Übergang von einer Zelle zu zwei Zellen. Sie arbeiten noch daran. Sie haben gerade erst begonnen, die DNS von Bakterien zu analysieren und haben erkannt, dass es Milliarden von ihnen gibt, verschiedene Arten, die verschiedene Dinge tun. Ich denke, das wird die größte Veränderung im Bereich der Medizin sein, die wir je erlebt haben. Und aus meiner Sicht waren es Bakterien, die ursprünglich zur Entwicklung der Mitochondrien beigetragen haben, und die Mitochondrien haben wiederum dabei geholfen, mehrzellige Lebewesen zu erzeugen.
Cameron: Es ist also kein Zufall, dass sich Mitochondrien und Midi-Chlorianer phonetisch ähneln.
Lucas: Midi-Chlorianer sind Mitochondrien.
Cameron: Mitochondrien sind zweifellos erstaunliche Wesen. Aber schau mal, jetzt nimmst Du Mythos und Religion und Spiritualität und setzt ihnen wissenschaftliche Begriffe auf.
Lucas: Sie sind eine Mischung aus Mitochondrien und Chlorophyll. Chlorophyll funktioniert wie Mitochondrien des Pflanzenlebens. Wenn man die beiden zusammen nimmt, ist das die Quelle aller Energie.
Cameron: Und Du hast behauptet, dass du kein Science-Fiction-Typ bist, aber das ist klassische Science-Fiction.
Lucas: Ich bin nur ein Bauer, der in meinem Maisfeld sitzt und sich fragt: Was wäre, wenn? Wenn diese Mitochondrien genug Energie haben, um zwei Zellen zu machen, dann kann man, sobald man diese zwei Zellen hat, eine ganze Welt erschaffen.
Cameron: Und dann kann man alles machen. Man kann uns machen. Jede Art von Komplexität, die einem einfällt.
Lucas: Wobei ich darüber Einzeller nicht diffamieren möchte. Es gibt schließlich mehr von ihnen. […] Das war dieses eine Thema, mit dem ich mich vor dem Verkauf der Firma beschäftigt habe. Alle hatten die Midi-Chlorianer an den Prequels so sehr gehasst, und ich versuchte einfach, eine Methode zu finden, das alles zu erklären, ohne deshalb jeden auf die Palme zu bringen. Denn mir war schon klar, dass man das alles nicht sehen konnte. Man kann die Macht nicht sehen. Sie ist ein kraftvolles Ding, aber sehen kann man sie nicht.
[…]
Letztlich dreht sich alles um symbiotische Beziehungen. Ich finde, einer der wichtigsten Werte, den wir überhaupt haben sollten und den unsere Kinder lernen sollten, ist Ökologie. Nur so können wir verstehen lernen, dass wir alle miteinander verbunden sind. Der mythische Aspekt ist komplett nachrangig. Die Sache ist ganz einfach: Wir alle sind miteinander verbunden. Wenn ich hier jemandem etwas antue, hat das Auswirkungen auf irgendwen dort, da drüben oder irgendwo anders. Und alles fällt auf einen zurück. Man muss begreifen, dass man nur ein Teil eines sehr großen Ganzen ist. Man selbst ist nur ein kleines Teilchen, ein Zahnrad in einem riesigen Gesamtkonstrukt.
Cameron: Aber es ist etwas Schönes in dieser Verbindung. Etwas machtvolles.
Lucas: Was mir an diesem ganzen Gedanken so gefiel war, dass wir zwar alle beherrscht werden, aber die Eroberer des Universums sind diese kleinen Einzeller. Sie brauchen uns, und wir brauchen sie. Und die Idee war, dass die Macht keine Einbahnstraße ist: Sie umgibt uns, sie beherrscht uns... Und wir beherrschen sie.
Das gesamte Gespräch findet ihr bei Interesse im sendungsbegleitenden Buch von Randall Frakes.
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autsch. wie hier einige gegen StarWarsCineast angegangen wird ist echt miess.
Ich habe das jetzt alles in einem Zug durchgelsesen.
@all.
StarWarsCineast mag den Film nicht (ich übrigens auch nicht, auch wenn nicht mehr so drastisch wie nach dem Kinobesuch) das hat er für sich schlüssig erklärt. Dass er sich so in Rage geredet hat, liegt mehrheitlich daran, dass einige nichts besseres wussten, als ihn und seine Ansicht ins lächerliche zu ziehen.
Ein Kollege hat mir gesagt, dass man hier auf SWU kaum was negatives mehr über einen SW-Film sagen darf, da man sonst gehated oder lächerlich gemach wird. Ich wollte es ja zuerst nicht glauben. Aber nach diesem Thread muss ich ihm zustimmen.
Wenn ihr nicht konstruktives zu einer Unterhaltung zu sagen habt, haltet doch die Klappe und giesst nicht noch Öl ins Feuer. Echt jetzt.
Wastel
@fastcooljosh:
Naja. Bei deiner Auslegung vergisst du aber ein paar Punkte. Lucas selbst lehnte die "Beraterrolle" ab, weil er wusste, dass er es nicht aushalten würde sich nicht in alles einzumischen. Und seine Kooperation mit Kershner und Marquand war "angespannt" um es vorsichtig zu sagen. Wie das mit Spielberg war weiß ich nicht. Aber man merkt den einzelnen Filmen durchaus an wann etwas von Lucas und wann etwas von Spielberg gekommen ist. Lucas wollte ja z.B. Indy 3 um ein Geisterschloss drehen und hat auch die Esoterik des Kristallschädels für 4 eingebracht.
Das und der Hypedruck (und evtl. das Drehbuch von TPM) dürften Howard, Zemeckis und Spielberg zu der Entscheidung gebracht haben als Regisseur für Lucas zu arbeiten an der Marke ist keine gute Idee. Jetzt mit einem Kasdan-Script und mit Kennedy am Ruder war es ja für Howard nicht mal ein Problem ein Chaos-Projekt mit SW zu übernehmen.
Und Arndt. Arndt ist ja daran gescheitert aus den Vorlagen von Lucas ein Script zu machen.
So einfach scheint es also nicht zu sein die ganze Midi-Sache in einen unterhaltsamen Film zu packen.
"Ich finde es fazinierend wie Leute alles besser wissen, und dem Mann der Star Wars fast 40 Jahre gesteuert hat vorschreiben wollen was in seinem Universum funktioniert und was nicht. Hätte jeder so gedacht wäre Star Wars (1977) niemals in Produktion gegangen"
Ich weiß nicht wie es dir geht. Aber ich habe das Gefühl ich lese täglich von Leuten die einer Frau die seit den 80ern große Filme und Kassenschalter produziert und einem Autor und Regisseur der die gleiche Uni wie Lucas besuchte und sein Leben lang den Mann geliebt und verehrt hat vorschreiben wollen was in ihrem Feld funktioniert und was nicht und was für Stümper sie sind.
McSpain
@StarWarsCineast:
Ja. Ne. Wenn es um Deutungshoheit und von dir bestimmte Rahmenbedingungen geht, dann können wir den Diskurs einstellen. Und dein ausfallender Tonfall als letztes Resort ist auch wenig wissenschaftlich oder Hilfreich.
Lass mich abschließend noch zwei Punkte in den Offtopic-Schleudern (oder langsam beschleunigen):
1. Die Designvorgabe aus der OT die die Story Group für Technologie und Weltraum verwendet ist: "Eine durchschnittliche Person aus dem Jahr 1920-1930 muss verstehen was gerade dort passiert". Die Vorlage von Star Wars war ja Flash Gordon und nicht 2001. Daher sind Bomber und Uploads "Analog". Videobildschirme flackern und sind nicht in HD. Daher fliegen Raumschiffe wie Schiffe oder Flugzeuge und nie wie Raumschiffe. Nicht in der OT. Nicht in der PT.
(Da fällt mir gerade auf wie: Wie genau hat es Anakin geschafft die Invisible Hand in Episode 3 zu landen? Das Ding war ein halbes Raumschiff und hatte keinerlei Aerodymanik die es irgendwie hätte "fliegbar" machen können. Dennoch landet es Anakin auf einer Landebahn.
Moment. Landebahn? Warum gibt es auf einem Stadtplaneten (der so dicht besiedelt ist, dass die Leute hunderte Etagen in der Tiefe leben) in einem Univerum in dem Raumschiffe senkrecht aus dem Stand starten können eigentlich eine Start/Landebahn auf der ein Großkampfschiff platz hat?
2. Glaubst du wirklich Rian Johnson oder ILM oder Kennedy oder Disney wären nicht in der Lage gewesen eine High-Speed-Chase zu machen, wenn sie es gewollt hätten? Bei einer High-Speed-Chase wäre es aber alles eben noch unglaubwürdiger geworden (Anflug von DJ und Rey, Abflug von Finn und Rose, Ablenkungsmanöver von Holdo). Es war eine bewusste Entscheidung das Elefantenrennen quälend langsam zu machen. Das hat eben auch eine Symbolwirkung. Die alten großen Kriegsparteien in dem ewig langen trägen Zweikampf während die neue Generation in Bewegung und Hektik versucht die Welt zu retten.
Gilt eben auch für Poe. Genau er als Speed-Junkie quält sich eben unter Holdo und der Situation in der es keine schnelle bombastische Lösung gibt.
@Wastel:
Ah. Okay. Cineast beleidigt Johnson nur, weil Leute hier ihm nicht seine Meinung (TLJ ist "wissenschaftlich falsch") lassen?
Ja gute Nacht. So weit ist es schon gekommen, dass man auf einer StarWarsFanseite nicht mal mehr ungestört Regisseure und Produzentinnen abwerten darf ohne dass so ein doofer Fanboy herkommt und einen Gegenstandpunkt verbringt.
Ironischerweise kenne ich einige die SWU inzwischen meiden, weil den Hatern zu viel Luft gegeben wird. Schätze SWU-Kommentare sind auch ein wenig wie TLJ oder Star Wars. Man findet genau das Problem und Gepäck was man mit rein nimmt.
"Wenn ihr nicht konstruktives zu einer Unterhaltung zu sagen habt, haltet doch die Klappe und giesst nicht noch Öl ins Feuer. Echt jetzt."
Unterschreibe ich zu 100%. Aber ich sehe vermutlich in anderen Tweets einen Mangel an Konstruktivität als du.
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 08:52 Uhr)
McSpain
StarWarsMan
Es wundert mich, dass Lucas Aussagen zu seiner ST so überraschend aufgenommmen werden. Im 2012 erschienen Roman "Darth Plagueis" wird die Macht bereits "wissenschaftlich" abgehandelt. Lucas hat damals persönlich James Luceno beauftragt, dieses Buch zu verfassen.
Dieser Roman bildet nicht nur die Vorgeschichte zu EP 1, sondern ist eine "wissenschaftliche" Abhandlung über die Macht aus der Perspektive eines Sith Lords. Alle Aussagen seitens Lucas in dem Cameron-Interview über Midichlorianer, die Whills und die Macht selbst werden im Plagueis-Roman anschaulich, spannend und episch beschrieben.
Dieses Buch habe ich immer als Wegbereiter für eine ST gesehen. Ich empfehle jedem Fan dieses Buch. Es erklärt Lucas Aussagen zu seiner ST-Idee.
Schade, dass wir diese ST nie zu sehen bekommen. Es wäre mMn die natürliche Weiterentwicklung und der passende Abschluss der Saga.
Jawa Juice
@McSpain
Ich finds auch daneben wie RJ und Co auf Twitter angeganegen wird. Aber SWC hat sich in Rage geredet wii er zuweilen von doofen Kommentaren getriggert wurde. Deine meine ich nicht mal. Im Gegensatz zu anderen bist du auf ihn eingegangen.
Die unterschiedliche Wahrnehmung münze ich darauf, dass die Kommunikationskultur im Internet immer weiter abnimmt. Da jeder das Gefühl hat seine Gedanken beizusteuern. Auch wenn sie nichts konstruktives dazu beizutragen haben. Und dass dann sich jemand getriggert fühlt ist Menschlich.
Ich würde es wünschen wenn im internet mehr Menschen sich folgendes fragen würden, bevor sie auf den abschicken button klicken würden:
1. Trägt mein Kommentar konstruktiv zur Diskussion bei oder trete ich hier nur jemand auf die Füsse.
2. Wie würde sich meine Mutter (oder ich) fühlen wenn es an sie gerichtet wäre
2.
Wastel
@Wastel:
Ich habe mich da bislang zwar rausgehalten aber ich zitiere dir gerne StarWarsCineast's ersten Beitrag unter dieser News:
"Die Ablehnung der Midi-Chlorianer basiert meiner Meinung darauf, dass die meisten gar nicht wissen, was Mitochondrien überhaupt sind und keine Ahnung über deren Funktion und Ursprung haben.
Ich hätte Lucas´ Ideen sehr interessant gefunden. So lange sie nicht von Kugelkopf Johnson mit seinem schlechten Storytelling und handwerklichen Fehlern verfilmt und verhunzt worden wären."
Zum ersten Absatz: Ich weiß sehr gut was Mitrochondrien sind. Halte das Einführen der Midichlorianer aber dennoch eher für kontraproduktiv und entmystifizierend umgesetzt.
Zum zweiten Absatz: Wer sich gleich zu Beginn mit solch abfälliger Rethorik an einer Diskussion beteiligt, die sich um ein gewisses Maß an Sachlichkeit bemüht, muss sich nicht über entsprechende Reaktionen wundern. Der Ton macht die Musik.
Ein weiteres Problem an seiner Kritik ist, dass sie vollkommen an dem vorbeigeht, als was Star Wars sich immer verstanden hat. Wenn man eine Space Opera angelehnt an die Märchenerzählung anhand von Wissenschaftlichkeit kritisiert, wird es schon schwierig diese Kritik ernst zu nehmen. Dass das nicht hinkommt sieht man doch schon in der ersten Szene in ANH, wo wir das laute Brummen von Triebwerken und Zischgeräussche der Laserkanonen hören. Im Weltall kann man keine Geräusche hören. Doch es soll dem Filmerlebnis und seiner Dramaturgie an und für sich dienen und so ähnlich ist es mit vielen anderen Ungenauigkeiten.
Und wenn man dann diese Kriterien offensichtlich nur für den einen Film gelten lassen will und man alle Anderen versucht da raus zu halten, ist das imho nicht mehr sehr schlüssig sondern viel mehr entlarvend dahingehend, dass es ihn eigentlich nur um die Diskreditierung an Johnsons Person geht.
"StarWarsCineast mag den Film nicht (ich übrigens auch nicht, auch wenn nicht mehr so drastisch wie nach dem Kinobesuch) das hat er für sich schlüssig erklärt."
Mag er für sich getan haben. Aber das bedeutet ja nicht, dass er es für uns getan hat. Begründungen vorweisen zu können, ist ja schonmal ein erster Schritt aber diese sollten doch auch fair und nachvollziehbar ausfallen oder nicht?
"Ein Kollege hat mir gesagt, dass man hier auf SWU kaum was negatives mehr über einen SW-Film sagen darf,"
Sicher darf man das. Tun wir selbst doch oft genug. Entscheidend ist aber auch wie man es tut. Das mag hier noch eine größere Rolle spielen als anderswo, weshalb die Reaktionen scheinbar oft missverstanden werden.
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 09:57 Uhr)
OvO
@Wastel
"Ein Kollege hat mir gesagt, dass man hier auf SWU kaum was negatives mehr über einen SW-Film sagen darf, da man sonst gehated oder lächerlich gemach wird. Ich wollte es ja zuerst nicht glauben. Aber nach diesem Thread muss ich ihm zustimmen."
Ich kenne wenig Seiten, wo regelmäßig soviel unangemessene Kritik geduldet wird wie hier. Kaum ein Thema wo nicht innerhalb der ersten 10 Kommentare mindestens ein unqualifizierter "ich mag TLJ/die ST/RJ/KK/Disney nicht, weil es einfach schlecht IST, das weiß man doch!" Beitrag erscheint.
Wenn man persönliche Meinungen und Empfindungen (die vollkommen legitim sind) als vermeintlich objektive Fakten verkauft (was nun mal ausgemachter Mumpitz ist und in meinen Augen deutlich mehr von "Öl ins Feuer gießen" hat), braucht man sich nicht wundern, wenn diejenigen User, die noch in der Lage sind zu relativieren und differenzieren, das nicht ernst nehmen.
Darth Nash
@Wastel
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen hier gar nicht auf solche Kritik wie die von StarWarsCineast einzugehen. Aber wenn er hier folgendes von sich gibt:
"So lange sie nicht von Kugelkopf Johnson mit seinem schlechten Storytelling und handwerklichen Fehlern verfilmt und verhunzt worden wären."
oder
"Rian Johnson hingegen erzählt einfach nur eine Geschichte und kümmert sich einen Dreck um das Universum. Eigentlich erzählt er auch keine Geschichte, sondern er plappert vor sich hin wie ein Kind, das die Zusammenhänge überhaupt nicht verstanden hat. Man muss mühsam selber herausfinden, was das Kind eigentlich meinte."
dann kannst Du mir doch nicht ernsthaft erzählen, er wäre an einer sachlichen Diskussion interessiert. Das ist verunglimpfen einer Person auf eine sehr üble Weise.
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 09:57 Uhr)
CmdrAntilles
@Wastel
Wie bitte? Der große Cineast hat bis jetzt eigentlich nur getrollt. Nichts anderes war das. Unkonstruktiv,‘anmaßend und teilweise beleidigend. Wer das anderst sieht, leidet wohl an einer Wahrnehmungesverzerrung. Und dann versuchen manche auch noch konstruktiv darauf einzugehen, was ich mir in dem Fall überhaupt nicht antun würde.
Sorry, das ist doch schon lächerlich. Das man überhaupt jemanden hier so einen Schwachsinn verzapfen lässt, ist wohl mehr als tolerant. Aber über angemessen Gegenwind ( und eigentlich wurde er bis jetzt sogar mit Samthandschuhen angefasst ), brauchst sich da niemand beschweren. Überlege mal wie es hier zu gehen würde wenn sich jeder so benehmen würde. Dann gute Nacht.
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 10:01 Uhr)
Darth PIMP
Jawa Juice
@OvO
Er hat aber recht. Und das war dahe nicht abschätzig gemeint.
und wie Bereits gesagt, er hat sich in Rage geredet. Das Problem ist, man sagt etwas warum einem etwas nicht gefällt und dann komht irgendwo wer her der das Kommentar ins lächerliche zieht oder Trollerei unterstellt. Da wird man wütend.
Vielleicht liegt es auch daran dass ich in gewisser Hinsicht gleich denke wie SWC. In meinen Augen hat Disney den Fehler gemacht jedem Regisseur Freie Hand lassen zu wollen und Johnson hat einige Dinge gut umgestzt und einige schlecht. Für mich haben die schlechten Dinge schlichtweg mehr Gewicht und EP VII rangiert weit unten.
Ich bin auch nicht dafür RJ anzufahren, aber ihr seit auch nicht RJ Bodyguards die seinen Namen um alles in der Welt schützen müsst. Hätten einige SwC nicht soweit getrigger, wäre es nicht so weit gekommen.
@Dart Pimp
Entschuldige, aber dein Kommentar ist genau so anmassend und arrogant geschrieben.
Aber Jungs ich habe ehrlich gesagt gar keine Lust darüber zu diskutieren. ich wollte nur darauf hinweisen, das scheinbare Trolls auch von der Gruppe produziert werden, da gewisse Leute einfach genau so unreflektiert reinhauen.
Deswegen habe ich die 2 Punkte geschrieben. Anstelle verteidigt ihr euch. Interessanterweise genau die, auf die ich mich in meiner Kritik nicht bezogen habe. Aber ihr verteidigt damit auch die, die ihn noch provoziert haben.
Das ist das Problem. Anstelle sich darüber Gedanken zu machen, verteidigt man sich.
Nein danke, ich bleibe der Kommentarspalte weiterhin wieder lieber fern.
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 12:51 Uhr)
Wastel
@StarWarsMan:
"Was ich hier im Interview gesehen und gehört habe, wäre ein Beispiel für die Überheblichkeit der Wissenschaft, nämlich ALLES erklären zu wollen und vor allem für alles die Deutungshoheit zu haben: Was man nicht wissenschaftlich erklären kann, das gibt es auch nicht."
Das ging mir beim Durchlesen dieses Interviews auch so. Diesem szientistischen Denkansatz liegt in der Tat eine anmaßende Überheblichkeit zugrunde, nämlich nicht nur die Welt, in der die leben, sondern gleich den ganzen Kosmos erklären zu wollen.
"Ein Mythos deutet nicht auf konkrete Fakten, sondern auf etwas, das JENSEITS der Fakten liegt."
Richtig. Der Mythos beginnt dort, wo die naturwissenschaftliche Erkenntnisfähigkeit und sprachliche Ausdrucksunfähigkeit des Menschen endet.
Insbesondere in Lucas´ letztem Satz, wonach die Macht keine Einbahnstraße sei und somit die Macht auch von uns beherrscht werden würde, orte ich einen gewissen Hang zum Anthropozentrismus, d.h. die Annahme, dass der Kosmos durch die menschliche Naturwissenschaft beherrschbar sei. Ich fürchte, dass dieser Irrglaube uns in den nächsten Jahrzehnten noch mächtig auf den Kopf fallen könnte, wenn wir nicht etwas mehr Demut und Respekt vor der Natur zeigen.
DerAlteBen
@DerAlteBen
" Insbesondere in Lucas´ letztem Satz, wonach die Macht keine Einbahnstraße sei und somit die Macht auch von uns beherrscht werden würde, orte ich einen gewissen Hang zum Anthropozentrismus, d.h. die Annahme, dass der Kosmos durch die menschliche Naturwissenschaft beherrschbar sei. "
Genau. Diese technokratisch-naive Denke ist echt bedenklich. Haben wir ja auch beim Thema Klimawandel, wo der Mensch dieselbe Hybris an den Tag legt. Also den Anspruch zu haben, das Klima durch neue Technik positiv zu steuern. Der Ansatz ist schon verkehrt oder zu einseitig . Die Ursachen für das Klimaproblem liegen in der Maßlosigkeit der Menschen, also einem eher psychologischen Problem. Da müsste das Umdenken zunächst stattfinden, tut es aber nicht.
"Ich fürchte, dass dieser Irrglaube uns in den nächsten Jahrzehnten noch mächtig auf den Kopf fallen könnte, wenn wir nicht etwas mehr Demut und Respekt vor der Natur zeigen."
Demut ist das richtige Stichwort! Das bildet sich ja auch hier ab. Der Ruf nach immer mehr, nach
" anders ", usw. Das spiegelt doch eine gewisse Infantilität wider, mMn, wobei ich fairerweise sagen muss, dass SW diese auch anzuziehen scheint.
StarWarsMan
@DerAlteBen:
Zitat: "Insbesondere in Lucas´ letztem Satz, wonach die Macht keine Einbahnstraße sei und somit die Macht auch von uns beherrscht werden würde, orte ich einen gewissen Hang zum Anthropozentrismus, d.h. die Annahme, dass der Kosmos durch die menschliche Naturwissenschaft beherrschbar sei. Ich fürchte, dass dieser Irrglaube uns in den nächsten Jahrzehnten noch mächtig auf den Kopf fallen könnte, wenn wir nicht etwas mehr Demut und Respekt vor der Natur zeigen."
Die Machtnutzer beherrschen ja die Macht und umgekehrt, wird ja eindeutig in den Filmen erkennbar.
Dieser Irrglaube (da stimme ich dir zu) kann doch trotzdem in einem fiktiven Werk tragend vorkommen. Ich meine ich bin auch froh, dass diese Richtung nicht eingeschlagen wurde, aber prinzipiell kann ja alles narrativ behandelt werden, auch wenn man in der realen Welt eine andere Meinung zu diesem Thema hat.
@StarWarsMan:
Kennst du "Downsizing"? Den Film kann ich dir nur wärmstens empfehlen.
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 13:28 Uhr)
Kaero
@Wastel:
"Er hat aber recht. Und das war dahe nicht abschätzig gemeint. "
Okay. Um Missverständnisse auszuschließen muss ich hier einmal nachfragen.
Mit dem Zitat oben meinst du den von OvO zitierten Beitrag von SWC:
"Die Ablehnung der Midi-Chlorianer basiert meiner Meinung darauf, dass die meisten gar nicht wissen, was Mitochondrien überhaupt sind und keine Ahnung über deren Funktion und Ursprung haben.
Ich hätte Lucas´ Ideen sehr interessant gefunden. So lange sie nicht von Kugelkopf Johnson mit seinem schlechten Storytelling und handwerklichen Fehlern verfilmt und verhunzt worden wären."
Ich frage es noch mal, weil ich ungläubig auf den Monitor starre.
Den Post von SWC meinst du mit:
"Er hat aber recht. Und das war dahe nicht abschätzig gemeint."
Und gleichzeitig findest du Pimps Post "anmaßend". Wenn ich da jetzt sagen würde: "Pimp hat aber recht und daher ist es nicht anmaßend gemeint, weil es die Wahrheit ist"
Ich bin fasziniert wie du "Konstruktive Beiträge" auslegst. Und wie bereits du bist SWC Dinge zu entschuldigen obwohl er deutlich direkt im ersten Beitrag sprachlich in der untersten Schublade wühlte.
McSpain
StarWarsMan
@Wastel
"[...]Das Problem ist, man sagt etwas warum einem etwas nicht gefällt und dann komht irgendwo wer her der das Kommentar ins lächerliche zieht oder Trollerei unterstellt. Da wird man wütend.[...]"
Genau da liegt doch der Hund begraben. Lies dir mal die ganzen negativen Kommentare in letzter Zeit genau durch. Die allermeisten sagen eben nicht "ich finde X nicht gut, mir gefällt Y nicht, weil mich der Stil nicht anspricht/mir die Story zu viele Löcher hat, über die ich nicht hinwegsehen kann/..." sondern "mir gefällt X nicht, weil es einfach schlecht IST/ Y IST der schlechteste SW Film/ Z IST an allem Schuld und macht nur Mist"etc. etc.
Und das ist etwas, das mich wütend macht, dass bei einem Thema, das in höchstem Maße von Subjektivität geprägt ist, regelmäßig eine Allgemeingültigkeit der eigenen Meinung unterstellt wird.
Darth Nash
@Kaero:
"Die Machtnutzer beherrschen ja die Macht und umgekehrt, wird ja eindeutig in den Filmen erkennbar."
Genau das macht aber den Unterschied in der Wesenhaftigkeit der Saga im Vergleich zum szientistischen Ansatz aus. Wenn Luke Skywalker auf Dagobah Steine zum Schweben bringt, kommt dadurch lediglich zum Ausdruck, dass alles mit allem energetisch verbunden ist. Das Warum oder Weshalb bleibt aber im Verborgenen, was den Mythos bestehen lässt und den Zuschauer in ein ehrfürchtiges Staunen vor dem Unerklärlichen und Unsagbaren versetzt. Der Szientismus hingegen geht von einer Beherrschbarkeit des Kosmos durch naturwissenschaftliche Erkenntnisfähigkeit aus und beraubt ihn damit seiner Mythologie. Wenn Lucas nun nachträglich den Szientismus zum Überbau seiner Saga erklärt, dann trägt er damit zur Entzauberung seiner eigenen Saga bei.
DerAlteBen
@Wastel:
„Er hat aber recht. Und das war dahe nicht abschätzig gemeint.“
Auch wenn man mit etwas recht hat, kann etwas abschätzig gemeint sein. Und nicht nur hier, auch in anderen Kommentarsträngen ist er mir diesbezüglich schon von vornerein negativ aufgefallen, weshalb ich jegliche Kommunikation mit ihm verweigert habe.
Außerdem stellt sich ja die Frage, wenn etwas nicht abschätzig gemeint ist, warum wird es im ersten Impuls dann abschätzig formuliert? Es war wie gesagt sein erster Kommentar und es gab keinerlei erkennbaren Anlass dazu.
Ob er Recht hat oder nicht, müsste man erstmal beweisen. Nachdem was ich so überflogen habe, hat er aber sowohl aus filmischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht eher unrecht. Letztenendes bleibt es aber bei einer reinen Geschmacksfrage, ob man Johnsons Film nun mag oder nicht oder ob man mehr Wissenschaft in den Filmen haben will oder nicht. Das hat weder was mit Rechthaberei zutun noch rechtfertigt es eine abschätzige Ausdrucksweise.
„und wie Bereits gesagt, er hat sich in Rage geredet.“
Wie kann er sich denn in Rage geredet haben, wenn man von Anfang an alles so abwertend formuliert hat? Ich habe mir alle Kommentare dieses Threads grad mal durchgelesen und da viel niemand negativ auf, bis er dann kam. Klar, hinterher fand natürlich keine Verbesserung statt. Aber wenn jemand schon grundsätzlich so formuliert, liegt die Schuld sicher nicht an den Anderen sondern meiner Einschätzung nach eher daran, dass solche Leute mehr vom eigenen PC oder Smartphone als von den eigenen Eltern erzogen werden.
„Das Problem ist, man sagt etwas warum einem etwas nicht gefällt und dann komht irgendwo wer her der das Kommentar ins lächerliche zieht oder Trollerei unterstellt. Da wird man wütend.“
Nein, das Problem ist, dass man heutzutage Beleidigung und Hetze mit Sachkritik und Meinungsfreiheit verwechselt oder das man glaubt, dass der Inhalt einer Aussage eine vernachlässigte Ausdrucksform entschuldigen könnte. Aber dem ist in der Regel nunmal nicht so.
Inhalt und Ausdrucksform ergeben einen kleinsten gemeinsamen Nenner, der das Niveau dieser Person widerspiegelt. Und das Feedback geschieht auf eben dieser Augenhöhe. Wer also ernst genommen werden will, sollte sich über beides entsprechende Gedanken machen. Auch eine richtige Aussage ist bei falscher Ausdrucksform, von einem gewissen Standpunkt aus, trotzdem falsch. Und auch umgekehrt.
Es ist zwar richtig, dass man es manchmal einfach nicht besser weiß, aber dann hat man immerhin Gelegenheit draus zu lernen. Dazu müsste man aber auch zur Reflektion und Selbstkritik in der Lage sein und dies muss in erster Linie von einem selbst kommen. Denn schließlich sind wir hier kein Pädagogenverein. Es ist nichts dabei, wenn man sich mal im Ton vergreift. Die negativen Reaktionen geben einem ja schon zu verstehen, wenn dies passiert ist. Und dies sollte man dann als Anlass für Verbesserung nehmen. Zum Problem wird es erst, wenn man nicht in der Lage ist, anzuerkennen, wann man Grenzen überschritten hat um dies richtig zu stellen. Denn so ist natürlich auch keine Einsicht auf der Gegenseite zu erwarten. Nennt sich Gegenseitigkeitsprirnzip und sollte einem Naturwissenschaftler ein Begriff sein...
„Hätten einige SwC nicht soweit getrigger, wäre es nicht so weit gekommen.“
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Mit seinem zweiten Absatz hat er eben jene getriggert, die dann im Namen Johnsons zurückgeschossen haben. Ursache - Wirkung. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Hätte er den zweiten Absatz freundlicher formuliert, wäre es nie soweit gekommen.
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 15:04 Uhr)
OvO
@DerAlteBen:
Da bin ich ganz bei dir.
Zitat von Lucas: "Damals habe ich immer gesagt, es bedeutet, dass wir nur die Autos, die Fahrzeuge der Whills sind, in denen sie herumreisen. Wir sind die Gefäße der Whills. Und die Verbindung erfolgt über die Midi-Chlorianer. "
Auch das gefällt mir überhaupt nicht, das würde alle Taten, Entscheidungen, Motivationen aller Charaktere irrelevant machen.
Ich bin echt froh, dass dies nicht die Richtung der ST wurde, und das sage ich, obwohl ich mit der bisherigen ST leider nicht so viel anfangen kann.
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 15:14 Uhr)
Kaero
Wenn ich Lucas Herangehensweise an die Macht betrachte, bin ich fast geneigt, ihm zu raten: fühlen, George, nicht denken.
Mich beschleicht der Eindruck, dass Lucas SW, wie Rieekan78 hier schon richtig sagt, schlicht überlädt. Es fing mit einer simplen Idee an: Luftkämpfe á la WW2 im Weltraum. Vom Flash-Gordon-Episoden-Kino wurde es dann bereits mit der ersten Fortsetzung zur Familien- und Generationenerzählung, zur Saga. Dieser Schritt ist auch wunderbar und war wert, getan zu werden. Nun könnte man sagen, dass zusätzlich jede Trilogie ihre thematischen Schwerpunkte und, daran angelehnt, stilistische Eigenarten besitzt: OT als mythologisch angehauchtes Abenteuer; PT als politisch durchtränkte, opernhafte Tragödie; ST (nach Lucas Vorstellung) molekularbiologisch aufgezogene Macht-Studie. Was spannend und legitim klingt, sehe ich bezogen auf den letzten Punkt aber höchst problematisch. Eine Definition der Macht als quantifizierbare und empirisch zu erforschende Größe ist nicht einfach nur eine Facette von SW, die eine ST nach Lucas präsentiert hätte, sondern eine fundamentale Umdeutung der gesamten Saga. Was in der PT vorbereitet wird und in so einer ST durchdekliniert worden wäre, gilt dann ja für alle Filme, also auch die OT: kleine Wesen (Whills) existieren da irgendwo zwischen Luke und dem Todessternschacht, Yoda und dem X-Flügler, Luke und den Steinen etc., und als Vermittler zwischen Whills und Machtnutzer fungieren in Zellen lebende Midi-Chlorianer. Und nicht zu vergessen, die Anzahl der Midi-Chlorianer versetzt die Schüler der Macht je nachdem in die Pole Position. In meinen Ohren ist das die Definition von Übererklärung, manche würden sagen Entzauberung. Die Macht in SW war von Anfang an keine Religion in unserem Sinne, sondern eine mit einer physischen Realität in der Welt, deren Teil sie ist. Dies war mit der OT aber bereits bestens etabliert; es auf biologisch-chemische Voränge auszuweiten, ist nicht nur für ein Verständnis seitens des Zuschauers nicht nötig, sondern bedeutet eine Wesensverschiebung von SW, die ich beinahe geschmacklos finde.
Der Versuch, die Schnittstellen von Spiritualität und Biologie zu finden und beides zu vereinen, kratzt für mich zu sehr an einem materialistischen Weltbild. Der "Geist", das Schweigen der Ratio zugunsten einer intuitiven Verbundenheit mit dem Universum, ist nicht nur ein romantischer Seufzer einer alten Filmtrilogie, sondern gehört, um mal im Bild zu bleiben, zur DNA von SW. Die Verbundenheit von allem im Universum reicht als Gedanke vollkommen aus und wird durch die Macht als Energiefeld bereits zur Genüge in eine physisch greifbare In-Universe-Realität überführt. Die Erforscher und Lehrer der Macht tragen Roben, keine Laborkittel.
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 16:01 Uhr)
George W Lucas
@DerAlteBen
"Genau das macht aber den Unterschied in der Wesenhaftigkeit der Saga im Vergleich zum szientistischen Ansatz aus. Wenn Luke Skywalker auf Dagobah Steine zum Schweben bringt, kommt dadurch lediglich zum Ausdruck, dass alles mit allem energetisch verbunden ist. Das Warum oder Weshalb bleibt aber im Verborgenen, was den Mythos bestehen lässt und den Zuschauer in ein ehrfürchtiges Staunen vor dem Unerklärlichen und Unsagbaren versetzt."
Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass der Szientismus in Star Wars vertreten durch einzelne Charaktere durchaus Platz hätte und die Ideen von George Lucas auf diese Weise ebenfalls. Mal angenommen es gäbe irgendwann eine Filmreihe, die, sagen wir mal 100 oder gar 1000 Jahre nach der ST spielt. Da würde ich mir ein quasi, auf das bisherige Star Wars bezogen, "futuristisches" Element erwarten. Dieses könnte z.B. durch eine Gruppe innerhalb der Machtnutzer etabliert werden, die sozusagen Szientisten sind, d.h. sie versuchen die Macht komplett auf dieser von George Lucas gedachten Weise zu ergründen und halten alle anderen Ansätze für abergläubisch und ignorant. Natürlich muss diese Gruppe nicht Identifikationsfiguren für den Zuschauer stellen, im Gegenteil. Die zentrale Botschaft einer solchen Filmreihe könnte ja grade sein, dass dieser Ansatz allein auf zweifelhafte Wege führt. Darth Plagueis' Experimente als Beispiel aus der Vergangenheit. Auch Snoke könnte z.B. so entstellt sein, weil er hier etwas versucht hat, was gründlich schief gegangen ist. Allerdings muss man bei einer solchen Botschaft wieder vorsichtig sein. "Vorsicht vor wissenschaftlichen Vorstößen und lieber Bewahrung von alten Weltbildern", das ist eine Botschaft, die sich Star Wars lieber nicht anheften sollte. Es müsste also auch Charaktere geben (ähnlich Qui-Gon Gin), die trotz wissenschaftlicher Perspektive auf die Macht absolut als Identifikationsfigur und Held gelten.
Auf der anderen Seite werden künftige Filme auch immer mal wieder weit in der Vergangenheit angesiedelt sein, und dann könnte ein wesentlicher Unterschied zu denen weit in der Zukunft gerade stets darin liegen, dass den Machtnutzern in diesen Geschichten kaum oder gar nichts von den wissenschaftlichen Zusammenhängen bewusst wäre. Vielen Zuschauern wären Filme in dieser Epoche dann vermutlich "lieber", da hier das Mysterium der Macht noch unbeschädigt und in alt hergebrachter Weise, märchenhafter wirkten. (Frühere Epoche - eher Fantasy, spätere Epoche - eher Science-Fiction). Ich glaube nicht, dass einen hier die evtl. unliebsamen Enthüllungen der chronologisch deutlich späteren Filme dann stören würden, die aber ihrerseits ganz eigene Akzente setzen könnten. Dieser Kontrast könnte eine Chance sein zu verhindern, dass sich alle künftigen Filme (Reihen) im Grunde stets relativ ähnlich anfühlen.
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 15:55 Uhr)
Jacob Sunrider
@GWL
"Was in der PT vorbereitet wird und in so einer ST durchdekliniert worden wäre, gilt dann ja für alle Filme, also auch die OT: kleine Wesen (Whills) existieren da irgendwo zwischen Luke und dem Todessternschacht, Yoda und dem X-Flügler, Luke und den Steinen etc., und als Vermittler zwischen Whills und Machtnutzer fungieren in Zellen lebende Midi-Chlorianer. Und nicht zu vergessen, die Höhe der Midi-Chlorianer versetzt die Schüler der Macht je nachdem in die Pole Position."
Richtig.
Man muss sich dann ja auch die Frage stellen, wenn alles nach dem Willen der Whills geschiet, wie es dann dazu kommen konnte, das die Sith die Whills und ihren Willen in ihrem Sinne manipulieren konnten. Oder gibt es auch bei den Whills "Böse" und "gute" Whills? Wenn dem so ist, dann hätte sich George ja den ganzen Schmonsens mit Imperium und Rebellen schenken können und gleich in die Mikrobiologie einsteigen und statt "Krieg der Sterne" dann doch lieber "Krieg der Whills" drehen können. Aber da hätte man dann schlecht Luftkämpfe ala WW2 und Podrennen zeigen können. Und je nachdem welche Whillsfraktion gerade die Oberhand hat in diesem Krieg, zeigt das Auswirkungen auf das reale Universum. Sowas würde die Menschen aber zu reinen Werkzeugen der Whills degradieren. In Georges erklärung über die Whills werden sie ja jetzt schon zu reinen Fortbewegungsmittel runtergestuft, um die Whills zu transportieren.
"Damals habe ich immer gesagt, es bedeutet, dass wir nur die Autos, die Fahrzeuge der Whills sind, in denen sie herumreisen. Wir sind die Gefäße der Whills."
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 16:09 Uhr)
Deerool
Dann auch nochmal zum Topic:
Bin da bei meinen Vorrednern. Ich hätte auf skurrile Art und Weise durchaus Lust sowas mal als Animationsfilm zu sehen. Wie Lucas das angeht und umsetzen würde zeigt ja der Yoda-Arc in TCW bereits ganz gut.
Abseits vom Faktor Skurrilität, aber wäre dies wirklich ein No-Go für Star Wars für mich geworden. Die Idee, dass die Whills alles Kontrollieren und wir nur Autos für sie sind usw. finde ich einen Redcon und eine Verdrehung des Star Wars Universums der mir deutlich zu weit geht. Auf erzählerischer Ebene ist es auch nichts mit dem ich mir eine gute Zukunft vorstellen kann sondern nur ein großes Ende, dass alles andere davor unbedeutend macht.
Wie Lucas auf diese Idee kommt ist dann was mich noch bedenklicher stimmt. War die Macht noch ein spannendes Gemisch aus Religion und Philosophie driftet es hier ins Esoterische ab und landet fast schon bei Scientology-Lehren.
Wie schon mal erwähnt zeichnet es sich seit vielen Jahren bei ihm (leider) ab, aber wenn ich ernsthaft mich Jahrzehnte auf den Reveal gefreut hätte und da sind wir ja jetzt "Lucas offenbart was die Macht wirklich ist"... Ich bin fast froh, dass ich dieses Interview mit so viel Humor nehmen kann und mich in keine Aufregung steigern muss. Vor 10 Jahren hätte ich sicher Gift und Galle gespuckt über das.
McSpain
@GWL: Vielleicht werden Lucas Worte hier auch etwas überinterpretiert. Die Pre-Quels gingen ja auch nicht nur um Mediclorianer, sondern um den Werdegang von Darth Vader.
Vielleicht hätten die Whills in der ST auch keine viel größere Rolle gespielt.
Und hey, kleine Wesen, die das Universum steuern, da denke ich an alles mögliche, nur nicht an Laborkittel. Wenn Luke da einen Weg gefunden hätte, mit den Wills zu kommunizieren, das wäre durchaus interessant. So hätte er eine neue Ebene der Macht erschlossen. Fänd es auch interessant wie sich das mit der Unsterblichkeit einiger Jedi auswirkt. Aber ansonsten wäre es ja auch die Geschichte von Ben Solo geworden und irgend einem Sith und so weiter.
Ich finde, das klingt gar nicht zu streng wissenschaftlich und nach Laborkittel.
Snaggletooth
OvO
@Deerool
Zitat:
Man muss sich dann ja auch die Frage stellen, wenn alles nach dem Willen der Whills geschiet, wie es dann dazu kommen konnte, das die Sith die Whills und ihren Willen in ihrem Sinne manipulieren konnten.
Lies dir mal "Darth Plagueis" durch. In dem Legends-Roman wird genau dieser Umstand sehr anschaulich beschrieben.
@Zum Thema
Die Idee mit den Whills als übergeordnete Wesen hatte Lucas schon seit langer Zeit. Der Ur-Star Wars wird im Roman mit dem Journal of the Whills eröffnet. Darüber hinaus kann ich die Kritik an Lucas nicht nachvollziehen.Wir werden nie eine ST in seinem Sinne als Kino-Trilogie erleben. Warum machen sich hier einige deswegen unnütze Gedanken?
Lucasfilm hat Lucas eine klare Absage an seine Ideen gegeben. Wir haben jetzt eine ST, die mit der Saga nur noch wenig gemeinsam hat. Die ST ist vielmehr der Beginn einer neuen Saga als die Fortsetzung der bekannten Saga. TFA bildet noch einen "diplomatische" Brücke. TLJ leutet ein neues Zeitalter im SW Universum ein. Ob das besser oder schlechter ist als Lucas Ideen, werden wir nie erfahren. Aber das Einspielergebnis der zukünfitgen Filme wird zumindest einen Vergleich zulassen.
Jawa Juice
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