Jede Generation hat ihre Legende, hieß es 1998 im Episode-I-Teaser. Die größte Legende der Sequel-Generation ist wohl George Lucas' ursprüngliche Vision für Episode VII, VIII und IX, über die bislang viele Spekulationen und wenige Fakten im Umlauf sind. Im Gespräch mit James Cameron für James Cameron's Story of Science Fiction enthüllte Lucas einige Teilaspekte seines Plans für die Sequels. Lucas' Kerninteresse dabei: Molekularbiologie.
Lucas: Alle haben es gehasst, als wir in Die dunkle Bedrohung anfingen, über Midi-Chlorianer zu sprechen. Ein ganzer Aspekt dieses Films dreht sich um symbiotische Beziehungen. Es geht darum, zu erkennen, dass wir nicht der Boss sind. Es gibt da ein ganzes Ökosystem.
Cameron: Es gibt in unserem Innern ein ganzes Ökosystem namens Mikrobiom, das wir gerade erst begonnen haben kennenzulernen.
Lucas: [In den nächsten drei Star-Wars-Filmen] sollte es um eine mikrobiotische Welt gehen. Eine Welt voller Wesen, die anders handeln als wir. Ich nenne sie die Whills. Und die Whills sind diejenigen, die das Universum in Wahrheit kontrollieren. Sie ernähren sich von der Macht.
Cameron: Du warst dabei, eine Religion zu erschaffen, George.
Lucas: Damals habe ich immer gesagt, es bedeutet, dass wir nur die Autos, die Fahrzeuge der Whills sind, in denen sie herumreisen. Wir sind die Gefäße der Whills. Und die Verbindung erfolgt über die Midi-Chlorianer. Die Midi-Chlorianer sind diejenigen, die mit den Whills kommunizieren. Die Whills, im allgemeinen Sinne, sind die Macht.
Cameron: Aber Du ziehst damit faktisch nur eine Oberfläche, eine Fassade der Wissenschaft um eine Idee, die zeitlos ist, nämlich den Geist, die Seele, den Himmel, die Ursache allen Seins. In Deiner Welt greifst Du dazu auf den grundlegenden Archetypus zurück, also den Geist, eine Gottheit und all das.
Lucas: Dieses ganze Konzept mit der Macht, den Jedi und allem hatte ich von Anfang bis Ende ausgearbeitet. Ich hatte nur nie die Chance, es zu beenden und den Leuten davon zu erzählen.
Cameron: Es ist ein Schöpfungsmythos, und ohne einen Schöpfungsmythos kann man keine Welt errichten. Jede Religion, jede Mythologie fußt darauf.
Lucas: Hätte ich die Firma behalten, hätte ich es machen können, und dann wäre es beendet gewesen. Viele Fans hätten es natürlich gehasst, genau wie Die dunkle Bedrohung und all das, aber zumindest wäre die gesamte Geschichte von Anfang bis Ende erzählt gewesen.
Cameron: Und jetzt arbeitest Du nicht mehr für sie.
Lucas: Jetzt arbeite ich für niemanden mehr. Ich bin ein freier Mensch. Ich habe meinen eigenen Willen.
[…]
Lucas: Ich habe mit vielen Wissenschaftlern gesprochen, und der Bereich, der mich interessiert, ist der Übergang von einer Zelle zu zwei Zellen. Sie arbeiten noch daran. Sie haben gerade erst begonnen, die DNS von Bakterien zu analysieren und haben erkannt, dass es Milliarden von ihnen gibt, verschiedene Arten, die verschiedene Dinge tun. Ich denke, das wird die größte Veränderung im Bereich der Medizin sein, die wir je erlebt haben. Und aus meiner Sicht waren es Bakterien, die ursprünglich zur Entwicklung der Mitochondrien beigetragen haben, und die Mitochondrien haben wiederum dabei geholfen, mehrzellige Lebewesen zu erzeugen.
Cameron: Es ist also kein Zufall, dass sich Mitochondrien und Midi-Chlorianer phonetisch ähneln.
Lucas: Midi-Chlorianer sind Mitochondrien.
Cameron: Mitochondrien sind zweifellos erstaunliche Wesen. Aber schau mal, jetzt nimmst Du Mythos und Religion und Spiritualität und setzt ihnen wissenschaftliche Begriffe auf.
Lucas: Sie sind eine Mischung aus Mitochondrien und Chlorophyll. Chlorophyll funktioniert wie Mitochondrien des Pflanzenlebens. Wenn man die beiden zusammen nimmt, ist das die Quelle aller Energie.
Cameron: Und Du hast behauptet, dass du kein Science-Fiction-Typ bist, aber das ist klassische Science-Fiction.
Lucas: Ich bin nur ein Bauer, der in meinem Maisfeld sitzt und sich fragt: Was wäre, wenn? Wenn diese Mitochondrien genug Energie haben, um zwei Zellen zu machen, dann kann man, sobald man diese zwei Zellen hat, eine ganze Welt erschaffen.
Cameron: Und dann kann man alles machen. Man kann uns machen. Jede Art von Komplexität, die einem einfällt.
Lucas: Wobei ich darüber Einzeller nicht diffamieren möchte. Es gibt schließlich mehr von ihnen. […] Das war dieses eine Thema, mit dem ich mich vor dem Verkauf der Firma beschäftigt habe. Alle hatten die Midi-Chlorianer an den Prequels so sehr gehasst, und ich versuchte einfach, eine Methode zu finden, das alles zu erklären, ohne deshalb jeden auf die Palme zu bringen. Denn mir war schon klar, dass man das alles nicht sehen konnte. Man kann die Macht nicht sehen. Sie ist ein kraftvolles Ding, aber sehen kann man sie nicht.
[…]
Letztlich dreht sich alles um symbiotische Beziehungen. Ich finde, einer der wichtigsten Werte, den wir überhaupt haben sollten und den unsere Kinder lernen sollten, ist Ökologie. Nur so können wir verstehen lernen, dass wir alle miteinander verbunden sind. Der mythische Aspekt ist komplett nachrangig. Die Sache ist ganz einfach: Wir alle sind miteinander verbunden. Wenn ich hier jemandem etwas antue, hat das Auswirkungen auf irgendwen dort, da drüben oder irgendwo anders. Und alles fällt auf einen zurück. Man muss begreifen, dass man nur ein Teil eines sehr großen Ganzen ist. Man selbst ist nur ein kleines Teilchen, ein Zahnrad in einem riesigen Gesamtkonstrukt.
Cameron: Aber es ist etwas Schönes in dieser Verbindung. Etwas machtvolles.
Lucas: Was mir an diesem ganzen Gedanken so gefiel war, dass wir zwar alle beherrscht werden, aber die Eroberer des Universums sind diese kleinen Einzeller. Sie brauchen uns, und wir brauchen sie. Und die Idee war, dass die Macht keine Einbahnstraße ist: Sie umgibt uns, sie beherrscht uns... Und wir beherrschen sie.
Das gesamte Gespräch findet ihr bei Interesse im sendungsbegleitenden Buch von Randall Frakes.
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Jacob Sunrider
@Ovo: Meinst du den Comic "The Star Wars"? Der ist nicht übel. Allerdings fehlt in der Drehbuchversion meiner Meinung nach "die Macht".
Zum Thema: Der Gedanke, dass wenn alle Figuren nur "Fahrzeuge" der Whills sind und dadurch keine eigenen Entscheidungen treffen hatte ich auch schon.
Ehrlich gesagt haben mir die Überlegungen zur Macht im Spiel "Knights of the old republic 2" mehr zugesagt wie z. B. ob die Macht immer für ein Gleichgewicht sorgen will und deshalb entweder Jedi-Schüler sich der dunklen Seite zuwenden oder andere der hellen Seite zu.
Lord D
@Lord D
"Ehrlich gesagt haben mir die Überlegungen zur Macht im Spiel "Knights of the old republic 2" mehr zugesagt wie z. B. ob die Macht immer für ein Gleichgewicht sorgen will und deshalb entweder Jedi-Schüler sich der dunklen Seite zuwenden oder andere der hellen Seite zu."
Ich lese diese oder eine ähnliche Deutung des Begriffs Gleichgewicht immer wieder, halte sie aber (spätestens seit TLJ) für nicht ganz korrekt. Daher noch mal an dieser Stelle ein älterer Kommentar vom Dezember:
Laut GL war Sidious dafür verantwortlich, dass die Macht aus dem Gleichgewicht geriet. Luceno hat das dann aufgegriffen und beschrieben, wie Plagueis und Sidious dieses Ungleichgewicht bewusst herbeiführten (nicht Kanon, aber stimmig auch mit der PT). Es herrscht jedenfalls nicht automatisch ein Ungleichgewicht, wenn überhaupt Sith existieren, oder wenn eben gar keine Sith existieren sondern nur die Jedi. Die Macht ist ja natürlicherweise im Gleichgewicht. Wie viele und wie genau gesinnte Machtnutzer es gerade gibt, spielt dabei keine Rolle. Ungleichgewicht entsteht nur, wenn ein oder mehrere Machtnutzer so mächtig werden, dass sie das Gleichgewicht beeinflussen können.
Luke sagt in TLJ, es gab für viele Jahre ein Gleichgewicht (weil Sidious vernichtet wurde). Lor San Tekka deutet in TFA an, dass gegenwärtig kein Gleichgewicht (mehr) herrscht. Das kann nur den Grund haben, dass Snoke und Kylo das Gleichgewicht stören, aber nicht durch ihre bloße Existenz, sondern weil ihre Macht und ihr Einfluss auf das Machtgefüge unnatürlich groß ist. Lor San Tekka meint, ohne die Jedi würde es kein Gleichgewicht geben, aber nicht weil es schlicht auch Jedi geben muss. Das allein würde nichts bewirken. Die Jedi müssten natürlich auch ihrerseits Einfluss ausüben bzw. dem Einfluss von Snoke und Kylo entgegenwirken.
Die Macht selbst reagiert aber auch auf ein unnatürlich herbeigeführtes Ungleichgewicht (durch wen auch immer). Die Geburt Anakins war durch die Macht herbeigeführt, Reys Erscheinen ebenfalls (wie Snoke es in TLJ auch sagt). Vielleicht wird sogar noch aufgelöst, dass Rey wie Anakin ohne einen Vater geboren wurde, muss aber nicht sein, sie kann einfach auserwählt worden sein, was auch ihr plötzliches Erwachen in der Macht erklären würde.
Wann herrscht also Gleichgewicht?
- Wenn keine Machtnutzer existieren (der natürlich Zustand kann durch niemanden beeinflusst werden).
- Wenn nur Jedi existieren, die kein Interesse daran haben auf das Gleichgewicht einzuwirken oder ihre Macht derart (unnatürlich) anzuhäufen, dass sie womöglich unbewusst das Gleichgewicht stören.
- Wenn Machtnutzer verschiedener Gesinnung existieren, von denen aber niemand die Grenzen dessen was "natürlich" ist verlässt (graues Jeditum/ Streben nach Gleichgewicht als Ziel, egal ob helle oder dunkle Seite).
- Wenn die Macht selbst dafür sorgt, dass es für einen Machtnutzer der unnatürlich mächtig wird einen Gegenpol gibt.
Jacob Sunrider
@Jacob Sunrider: Auch eine interessante Theorie. Meine Aussage basiert hauptsächlich auf dem Spiel, wo Kreia u. a. sagt "Es scheint als ob die Macht ein Gleichgewicht herbeiführen will. Ein Gleichgewicht, dass viele Leben kostet".
Auf jeden Fall wäre das imo interessanter als Lucas Mikrobiologie-Ansatz.
Lord D
@Lord D
Die Frage ist eben, wenn die Macht etwas "will", ist die Macht dann nicht zwangsläufig eine Lebensform? Und wenn sie nicht sichtbar ist, ist sie dann nicht zwangsläufig eine mikrobiologische Lebensform? Die Alternative wäre natürlich eine Art geisthafte Intelligenz, ein göttliches
Bewusstsein o.ä.
Sämtliche Erklärungen, ganz gleich welche, wären vermutlich unbefriedigend und entzaubernd. Daher ja die Ablehnung der meisten Fans gegenüber Erklärungen bzgl. der Macht dieser Art ganz allgemein.
Ich fand die Ideen in KotoR 2 bzgl. der Macht übrigens auch sehr faszinierend. Dass Darth Traya die Macht quasi vernichten will (habe ich jedenfalls so in Erinnerung) ist definitiv ein Gedanke, der mal wieder aufgegriffen werden könnte, weil es einfach noch apokalyptischer wäre als sämtliche Superwaffen und der gleichen zusammen.
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 19:31 Uhr)
Jacob Sunrider
Ayleena Degan
OvO
Was für eine bescheuerte Idee, dagegen ist TLJ pures Gold. Lucas wie immer mit dem selben Gelaber (keine Chance den Film umzusetzen, Fans hätten Filme gehasst....). George sollte sich selbst endlich den Gefallen tun, sich mit seinem üblichen Mix aus Gejammer und Selbstgeilheit nicht noch länger lächerlich zu machen.
Und Cameron ist sich wirklich nicht mehr zu schade, diesen fingierten Quatsch mitzumachen?
Dafür, dass SW in den letzten 40 Jahren zu einer ziemlichen Größe angewachsen ist, fehlt vielleicht auch eine Art Grundthese, was die Macht ist.
Ich hatte das in der Vergangenheit schon mal angesprochen, ähnlich Tolkien müsste Lucas sein Universum etwas detaillierter kartographieren.
Um den Unkenrufen vorzubeugen, natürlich ist keine wissenschaftliche Doktorarbeit von Nöten, eher ein Kern und ein Rahmen, was die Macht ist und was die Macht kann und vielleicht, was die Macht will.
Will die Macht Gleichgewicht? Kann die Macht Lebewesen erschaffen, die einen Auftrag haben (Anakin, Rey)?
Kann jeder stark in der Macht sein?
usw.
Es wunderte mich, dass nach dem Knüller-Titel: "Das Erwachen der Macht", so gar keine Erklärung kam, warum da eine Macht erwacht, bzw, was es damit auf sich hat.
Anscheinend hat niemand einen Plan...
Rieekan78
@Rieekan:
Ich habe ja das Gefühl, dass es da eine Art Wechsel gab. In Episode 5 wurde für mein Verständnis schon sehr gut umschrieben was die Macht ist. In Final Fantasy VII gibt es dafür den Begriff Lebensstrom. In der Realität würde man sie aus heutiger wissenschaftlicher Sicht vielleicht mit der dunklen Energie, Informationsfeld oder der Quantenwelt gleichsetzen. In jedem Fall ist es eine Anlehnung auf die ostasiatische Weltsicht. All diese Ansätze halfen mir eine sehr konkrete Vorstellung davon zu bekommen was die Macht ist.
Kein bewusstes Wesen, dass einen bewussten Willen hat. Sondern eben eine Energie oder eine Art Netz. Ein neutrales Mechanismen- und Prinzipienkomplex dass durch Interaktion mit sich selbst und dem was es erschafft eine Wirkung hervorruft. Sowie man heute auch die kosmische Ordnung wahrnimmt. Midichlorianer sind in meinen Augen dann eben Kleinstlebewesen, die gelernt haben, direkt mit diesem Feld zu interagieren und dadurch komplexes Leben zu erschaffen
Im Roman Plagueis wird dies für mich dadurch unterstrichen, dass Anakin ein unbewusstes Ergebnis der Experimente der Sith war, wenn ich das richtig in Erinnung hatte.
Eine gute und eine dunkle Seite gab es im Prinzip aber nicht sondern sie resultierte aus der Handlung der Individuen, die sich selbst dann entsprechend klassifiziert haben. Also bedeutet die dunkle Seite der Macht dann einfach, die Macht auf eine Art und Weise zu gebrauchen, die Zerstörung, Tod und Bereicherung hervorruft Und die Gefühle die man dabei empfindet, korrumpieren dann natürlich die Seele auf die Art und Weise, wie man es in den Filmen sieht. Und die helle Seite der Macht dann eben das Gegenteil.
Die Macht ist so gesehen also erstmal garkeine Macht. Sie ist einfach erstmal nur da. Die Urkraft allen Seins. Die Urkraft die die Zyklen der Zeit und des Werden und Vergehens bestehen lässt. Die Macht wurde erst dadurch zu einer aktiven Macht, dass intelligentes Leben gelernt hat mit ihr bewusst zu interagieren. Nicht nur sie zu nutzen sondern auch in ihr zu lesen, hineinzuspüren. So ähnlich wie Menschen auch eine Art Vision oder Erwachen bei einer Nahtoderfahrung erleben.
Der Mensch fragt sich oft wo er oder wo das Leben als solches eigentlich herkommt und wie das Universum enstanden ist und wo das alles hingeht usw. Ich sehe den Begriff Macht hier stellvertretende Antwort auf all diese Fragen. Die zwar an und für sich keine Antwort ist, da sie keine Fragen beantwortet - aber sie lässt das große Ganze objektivierbar und greifbar erscheinen. Fasst das wissenschaftliche, esoterische und spirituelle scheinbar zusammen. Und damit wird das Thema quasi märchentauglich.
Vielleicht irre ich mich im folgenden Punkt aber mein Eindruck ist, dass man die helle und dunkle Seite nun von der Klassifikation in eine Definition gehievt hat und die Macht garnicht mehr als dieses wertneutrale energetische Prinzipien- und Mechanismenkomplex existent ist. Dass helle und dunkle Seite stattdessen also tatsächlich als gesetzt existieren und sie sich gegenüberstehen, in Rey und Kylo auch manifestieren und man so diesen ganzen Mythos auf eine recht plumpe Art mehr hollywoodtauglich macht weil man so den Kampf Gut gegen Böse entsprechend epischer inszenieren kann. Leider wird den Figuren damit aber auch ein Teil Eigenverantwortung und Eigenlast entrissen habe ich das Gefühl. Aber vielleicht interpretiere ich es auch nur so rein, weil das momentan in der Tat alles sehr schwammig ist.
Rey sagte, sie sehe die helle und die dunkle Seite. Luke meinte, da ist soviel mehr. Auf dieses "mehr" ging man aber überhaupt nicht ein. Was ich nach dem Trailer aber erwartet hatte. Das die alten Jedi Versager waren, kann ja nun nicht die große Erkenntnis gewesen sein. Es wäre bedauerlich, wenn Abrams dass jetzt in Episode 9 unkommentiert stehen lassen würde
(zuletzt geändert am 14.06.2018 um 22:58 Uhr)
OvO
George W Lucas
@OvO.
Für mich war die Macht in Ep5 auch erstmal hinreichend erklärt, für die OT war das auch soweit ein schlüssiges Konzept.
Aber wie du auch selbst sagst, gab es für die ST dann gewisse Ankündigungen:" Da ist soviel mehr", "Die Macht erwacht", dass man das ganze Macht-Konzept hier schon auf eine detaillierte Ebene hätte wuchten müssen.
Ich denke, es ist leider wahr, dass die reißerischen Titel und ansehnlichen Sequenzen (Reys Visionen in Mazs Burg), nur des Schauwertes an sich gewählt wurden und kein tieferes Konzept dahinter steckt.
Zitat.
"Der Mensch fragt sich oft wo er oder wo das Leben als solches eigentlich herkommt und wie das Universum enstanden ist und wo das alles hingeht usw. Ich sehe den Begriff Macht hier stellvertretende Antwort auf all diese Fragen. Die zwar an und für sich keine Antwort ist, da sie keine Fragen beantwortet - aber sie lässt das große Ganze objektivierbar und greifbar erscheinen. Fasst das wissenschaftliche, esoterische und spirituelle scheinbar zusammen. Und damit wird das Thema quasi märchentauglich."
Sehr gut erfasst. Die Einzigartigkeit und zugleich die Nichtigkeit der eigenen Existenz, wird mit der allumfassenden Macht vielleicht etwas Bedeutung zugeschrieben.
Ich hätte z.B. auch nicht gedacht, dass RJ das ganze Thema nur so kurz und unbefriedigend behandelt, ich dachte, dass er da mehr draus machen könnte...
Rieekan78
Es dürfte bekannt sein, dass ich häufig gesagt habe, dass ich gerne Lucas' Vision für die Sequels auf der Leinwand gesehen hätte. Stets habe ich dabei ergänzt, dass ich mir deshalb aber nicht sicher wäre, ob sie mir denn auch gefallen würde, denn ich traue ihm zu, dass er in Bereiche gegangen wäre, in die ich ihm nicht mehr hätte folgen wollen.
An diesen Aussagen hat sich nichts geändert, und meine persönliche Position zu den bisherigen Sequel-Filmen - die vielen ebenfalls bekannt sein wird - kommt dann ja noch hinzu. Denn etwas Anderes - egal von wem - hätte immer das Potential, mir besser zu gefallen. Und wenn mir auch das nicht gefallen hätte, wäre ich nur an der gleichen Stelle wie jetzt auch.
Das aktuelle Midi-Interview zeigt aber auch sehr schön auf, dass ich mit meiner Einschätzung über die Bereiche, die Lucas einzuschlagen gedachte, recht gut lag. Ich würde zwar noch nicht sagen, dass ich ihm da nicht hätte folgen wollen, aber es wäre wohl eine Zitterpartie geworden.
Nun zum eigentlichen Interview. Mein größtes Problem daran ist, dass ich ihm sehr wohl glaube, dass er das gut durchdacht hat, aber leider hat er es in diesen paar Sätzen nicht wirklich nachvollziehbar vermittelt.
Z.B.:
"Sie [die Whills] ernähren sich von der Macht."
"Die Whills, im allgemeinen Sinne, sind die Macht."
"es bedeutet, dass wir nur die Autos, die Fahrzeuge der Whills sind, in denen sie herumreisen."
"Und die Idee war, dass die Macht keine Einbahnstraße ist: Sie umgibt uns, sie beherrscht uns... Und wir beherrschen sie."
Solche Sätze widersprechen sich. Das wird wahrscheinlich der Interview-Situation geschuldet sein und ich würde mir wirklich wünschen, dass er das nochmal klarer darlegt.
Zitat:
Dieses ganze Konzept mit der Macht, den Jedi und allem hatte ich von Anfang bis Ende ausgearbeitet. Ich hatte nur nie die Chance, es zu beenden und den Leuten davon zu erzählen."
Nun ja, das ist der uns bekannte Lucas...
"From a certain point of view" ist das sicher richtig, denn er wird stets eine Vorstellung davon gehabt haben, aber der mikrobiotische Ansatz wird ihn garantiert nicht schon 1977 beschäftigt haben.
Zitat:
"[In den nächsten drei Star-Wars-Filmen] sollte es um eine mikrobiotische Welt gehen. Eine Welt voller Wesen, die anders handeln als wir."
Hier sollte man nicht den Fehler machen, dies zu wörtlich zu nehmen. Die PT hatte er im Vorfeld auch mal als machiavellistisch bezeichnet. Und obwohl die politische Ebene in den Filmen nicht unwichtig war, so wurde sie doch sehr vereinfacht und verkürzt - mit Mut zur Lücke - abgehandelt. Genau dies wurde häufig mit dem Argument kritisiert, dass man solch ambitionierte Themen auch entsprechend detaillierter ausarbeiten hätte müssen. Ich persönlich sehe das anders, da es der Natur von "Star Wars" widersprochen hätte. Ich empfinde das Maß sogar als absolut sinnvoll, da der geschichtskundige Erwachsene automatisch Bezüge zu realen Vorbildern zieht und Kinder dies auch noch verstehen können, da selbst sie zumindest schon eine Ahnung davon haben, dass Politiker nicht immer nur Gutes im Schilde führen.
Ich denke, dass der mikrobiotische Aspekt ebenfalls auf einer ähnlichen Ebene angegangen worden wäre. Und in dem Interview fasst er es auch dazu passend zusammen:
"Die Sache ist ganz einfach: Wir alle sind miteinander verbunden. Wenn ich hier jemandem etwas antue, hat das Auswirkungen auf irgendwen dort, da drüben oder irgendwo anders. Und alles fällt auf einen zurück. Man muss begreifen, dass man nur ein Teil eines sehr großen Ganzen ist. Man selbst ist nur ein kleines Teilchen, ein Zahnrad in einem riesigen Gesamtkonstrukt. "
Wir müssen also nicht davon ausgehen, dass seine ST sich in Jedi-Labors abgespielt hätte, in denen wissenschaftliche Grundsatzdiskussionen geführt worden wären. Aus den anderen - wenigen - Informationen zur Lucas-ST wissen wir ja auch, dass sich die Haupthandlung um die nächste Generation der Skywalker gedreht hätte. Der Solo-Sohn wäre von einer Twi'lek-Dame der Dunklen Seite verführt worden, und auch diese Filme hätten uns wohl mit ziemlicher Sicherheit erneut ein spektakuläres Space-Fantasy-Abenteuer präsentiert.
Zitat:
"Alle hatten die Midi-Chlorianer an den Prequels so sehr gehasst, und ich versuchte einfach, eine Methode zu finden, das alles zu erklären, ohne deshalb jeden auf die Palme zu bringen."
Alle nicht - was sich ja auch hier in den Kommentaren zeigt, aber trotzdem hätten - egal wie er es aufgezogen hätte - einige Zuschauer so ihre Probleme damit gehabt. Es bleibt aber der springende Punkt, wie er das hätte umsetzen wollen, dass ihm zumindest ein Großteil - und ich nehme mich da nicht aus - hätte folgen wollen bzw. können.
Mit dem Yoda-Arc in der letzten TCW-Staffel hat er sich schon recht weit in so ein Feld gewagt. Ich war davon recht begeistert, fragte mich aber auch, wie viele Schritte in diese Richtung ich noch gutheißen würde. Als die ST angekündigt wurde, habe ich mir - wie viele hier - natürlich Gedanken gemacht, wie eine - die Saga bereichernde - dritte Trilogie aussehen könnte bzw. sollte. Ich will hier jetzt nicht jedes Element meines Synthese-Konzeptes wiederholen, aber zumindest den für diese News relevanten Aspekt. Denn in diesem Zusammenhang habe schon häufiger die von mir so genannte Plagueis-Komponente als imho lohnenden Ansatz für eine ST genannt. In dieser geht es NICHT darum, dass sich Snoke als Plagueis herausstellen sollte, sondern um das Plagueis-Vermächtnis, das in der Opern-Szene von Ep.3 angedeutet wird. Demnach konnte Plagueis nicht nur Menschen vor dem Tod bewahren, sondern auch die Midis so manipulieren, dass sie Leben erschufen. Palpatines Blick bei diesen Worten in Richtung Anakin war ein deutlicher Fingerzeig, dass der vaterlose Skywalker das Ergebnis dieser unnatürlichen Zeugung sein könnte bzw. sollte.
Da die ganze Auserwählten-Thematik nicht völlig zufriedenstellend in der PT aufgelöst wurde und in der OT naturgemäß nicht wieder aufgegriffen wird, wäre eine ST ideal dafür geeignet gewesen, die Sache rund zu machen und das Auserwählten-Konzept nicht nur für Anakin sondern für die ganze Skywalker-Sippe zu vertiefen. Dabei hätten auch die Midis ihren Platz gefunden. Zudem hätte sich daraus auch ein nachvollziehbarer Grund für Lukes Exil ergeben. Wäre er der Geschichte um die unnatürliche Zeugung seines Vaters gewahr geworden, hätte ihm der Fall seines Neffen in der Tat daran zweifeln lassen können, ob die Skywalker nicht das eigentliche Problem sind - was einen Rückzug seiner Person sinnig gemacht hätte. Nur der Vollständigkeit halber will ich noch erwähnen, dass ich dann davon ausgegangen wäre, dass sich diese Zweifel durch die weibliche Protagonistin der neuen Skywalker-Generation, die ebenfalls Teil der Treatments war, zerstreut hätten. Entweder hätte man einen ähnlichen Ansatz wie im Roman "Darth Plagueis" verfolgen können, dass Anakin als Reaktion der Macht (heute dann der Whills) auf die Manipulationen der Sith geschaffen wurde - was die Sith nicht mehr zu den Schöpfern sondern nur (aber immerhin) zu den Auslösern gemacht hätte. Oder man hätte aufgezeigt, dass man nicht zu so einer Programmatik durch böse Kräfte verdammt werden kann und dass es nur gilt, diese zu überwinden. Gemäß des Lucas-Zitats: "(...) die Idee war, dass die Macht keine Einbahnstraße ist: Sie umgibt uns, sie beherrscht uns... Und wir beherrschen sie."
Und dann noch ein paar Worte zu dem Whills-Begriff. In der Zeit vor und während des allerersten "Star Wars"-Filmes schien Lucas unter den Whills eine Spezies oder Organisation von kosmischen Geschichtsschreibern verstanden zu haben. Das "Journal Of The Whills" wurde (außerhalb der Filme in Drehbuchentwürfen und der Romanadaption des ersten Films) von Lucas erwähnt, um das Gefühl zu vermitteln, dass die Abenteuer des Luke Skywalker nur eine Geschichte in einer größeren Sammlung von Erzählungen ist. Und später erwähnte er, dass R2-D2 die Geschichte der Skywalkers am Ende den Whills berichten würde. Im Ep.3-Skript ist dann noch zu finden, dass die Kommunikation zwischen Qui-Gon und Yoda durch einen Whills-Schamanen gelehrt wurde. Das klingt alles nicht nach mikrobiotischen Wesen - und ich muss gestehen, dass mir die ursprüngliche Version als Geschichtsschreiber besser gefällt. Aber nun, da die Whills in den Filmen bei Lucas nicht etabliert wurden, hätte er diesen Begriff natürlich - und wie es auch seine Art ist - entsprechend recyceln können.
Und wenn ich es mir recht überlege, könnte man das doch noch alles sinnig zusammenführen. Die Whills werden sich ihren Namen ja nicht selbst gegeben haben. Es könnte also eine Gruppe geben, die Erkenntnisse zu diesen allmächtigen Wesen und den kosmischen Zusammenhängen gewonnen hat und diese entsprechend verehren. Diese Gruppe könnten die Whills-Schamanen sein, die sich ganz nach dem Motto "Alles ist verbunden und Alles wirkt sich auf Alles aus" der Dokumentation der übergeordneten Zusammenhänge widmen und deshalb auch der kosmischen Geschichtsschreibung. Diese historische Dokumentation wäre dann das "Journal Of The Whills", in dem der abschließende Bericht R2-D2s zu den Skywalkern Einzug hält.
Fazit:
Als ich das aktuelle Lucas-Interview zum ersten mal gelesen hatte, empfand ich dies als starken Tobak, den ich kaum zu kauen wusste. Nach eingehender Betrachtung und der Einbeziehung der lucasschen Art, seine Vision mündlich zu erläutern, im Vergleich dazu, wie er es dann filmisch umsetzt, würde ich sagen, dass dies schon alles großen Sinn machen kann und dass daraus auch bereichernde und vor allem (im Sinne der Dreischritt-Saga und meiner Synthese-Vorstellung für die dritte Trilogie) ergänzende/abschließende Filme hätten werden können. Natürlich fehlt uns der noch viel wichtigere Kontext und letztlich wäre es dann auch noch auf die Umsetzung von all dem angekommen. Mit der Umsetzung wäre es aufgestiegen oder gefallen - es hätte toll werden können oder auch ganz, ganz schlimm...
Zumindest ist mein Drang, den Inhalt der ST-Treatments kennenzulernen, noch größer geworden!!
Epilog:
Ich muss gestehen, dass ich nach dem Interview damit gerechnet habe, dass in den Kommentaren mit Häme und Spott um sich geworfen wird. Umso erfreuter bin ich, dass die Auseinandersetzung doch größtenteils sehr sachlich erfolgt. Wirklich erstaunt und ebenso erfreut bin ich, dass Lucas' Überlegungen auf recht hohe Akzeptanz stoßen und sogar willkommen geheißen werden. Nachdem ich in letzter Zeit immer wieder mal an meiner eigentlich hohen Meinung bzgl. unserer Community zweifelte, konnte sich meine Zuversicht wieder stärken. Dafür danke ich!
(P.S. - Da ich das Schreiben dieses Textes viele Stunden unterbrechen musste, sind noch diverse Kommentare dazu gekommen, die mein Lob an den Kommentarverlauf leider relativieren. Aber da dies nicht von den Lucas-Worten sondern erneut von TLJ ausgelöst wurde, will ich das Lob trotzdem stehen lassen...)
@McSpain
Zitat:
"können wir uns ein für alle mal darauf einigen, dass es einen Grund gibt warum Disney seine Treatments nicht übernommen hat?"
Gründe hatten sie auf jeden Fall. Ob es die richtigen waren, bleibt jedoch diskutabel.
Zitat:
"Wie meint ihr den ernsthaft hätte die Welt reagiert wenn Episode 7 angekündigt worden wäre und der erste Teaser macht klar: "Ab jetzt geht es um das was ihr am meisten in der PT mochtet: Midichlorianer!"
Wie ich oben (mit dem PT-Politik-Vergleich) schon erläutert habe, ist nicht davon auszugehen, dass die Midis als Haupt-Dreh-und-Angel-Punkt präsentiert worden wären. Und nicht zuletzt zeigen viele Kommentare hier, dass die Midis gar nicht allgenmein als so problematisch angesehen werden.
Bzgl. deiner Diskussion mit Byzantiner zum Post-Endor-EU gebe ich euch übrigens beiden recht. Die Post-Endor-Dominanz wurde durch Lucas selbst in die EU-Welt eingeführt. Trotzdem ist es auch so, dass viele Leser sich an immer neuen Abenteuern mit ihren alten Helden erfreuten und diese auch wünschten. Mir ging es - zumindest bedingt - selbst so. Ich mochte das EU. Es gab Tolles, Durchschnittliches - und auch so einiges Arges. Gerade beim Post-Endor-EU nahm mein Augenrollen immer mehr zu - aber auch immer wieder fand ich Passagen mit den alten Helden, die mir gefielen. Allerdings würde ich auch sagen, dass diese Minimal-Qualität, sich an einem sich wiederholenden und im besten Fall gelungenen Widersehen mit den alten Helden erfreuen zu können, keine Film-Fortsetzungsreihe tragen kann.
Zitat:
"der Kanon hat schon aufgedeckt, dass Lor San Tekka ein Archäologe war der beauftragt wurde den Standort des ersten Jedi-Tempels und damit Luke zu finden."
Wäre nur gut gewesen, wenn man das auch in einem der Filme so kommuniziert hätte. Hat man im Kanon auch schon erläutert, warum diese Karte zerstückelt war?
Zitat:
"Ich kenne nur die Infos aus dem Making Of Buch. Da ist die Rede davon, dass ursprünglich auf der Klippe von Luke am Ende von TFA Steine hätten schweben sollen. Das sollte aber selbst nach Abrams deutlich machen, dass die Insel so voller Macht ist, dass die Steine von Selbst schweben."
Steht das echt so im Buch - kann ich mich gar nicht dran erinnern. Kannst du spontan herausfinden, an welcher Stelle, denn das würde mich sehr interessieren. Ich kenne diese Geschichte nur von Hamill, der sie allerdings anders erzählt. Nämlich dass die Steine aufgrund des sich entwickelnden Skripts von Johnson, der ja einen von der Macht abgewandten Luke beschrieb, rausgenommen wurden. Die Abrams-Erklärung finde ich auch sehr fadenscheinig, denn dann hätte man ja schwebende Steine beim Treppenaufstieg zeigen können, anstatt mit dem missverständlichen Gedanken zu spielen, dass die Insel Luke mit schwebenden Steinen umringt. Also selbst wenn das so im Buch steht, wäre ich da eher skeptisch. Trotzdem würde mich die Passage wirklich interessieren!
Zitat:
"Welche Erklärung hätte den deiner Meinung nach gefunden werden können dafür, warum Luke in TFA den Tod von Han und die Vernichtung von Billionen Lebewesen auf Hosnian Prime ignoriert?"
Die Frage ging nicht an mich, aber weiter oben auf dieser Tapete habe ich meinen - schon häufiger erläuterten - Ansatz dazu nochmal ausgeführt.
Und noch ein paar Geraderücker...
Zitat:
"Lucas selbst lehnte die "Beraterrolle" ab, weil er wusste, dass er es nicht aushalten würde sich nicht in alles einzumischen."
So Kennedys PR-Sprech. Man sollte aber nicht vergessen, dass es recht nachvollziehbar ist, dass man sich nicht mehr als Berater einbringt, wenn die eigene Geschichte auf dem Abstellgleis landet. Trotzdem zeigte er ja wohl noch eine gewisse Bereitschaft und sagte: Sie haben mich aber nicht angerufen etc.
Und bei den Nicht-ST-Filmen hat er sogar mal vorbei geschaut. Der Premiere von TLJ ist er aber bestimmt bewusst ferngeblieben.
Zitat:
"Arndt ist ja daran gescheitert aus den Vorlagen von Lucas ein Script zu machen."
Das wird nicht wahrer, wenn man es wiederholt. Arndt wurde nach dem Deal und noch vor Abrams Einstieg der Kurswechsel bzgl. der Geschichte aufgetragen. Insofern können wir nur sagen, dass er nicht in der erforderten Zeit, um 2015 einen Film bringen zu können, dieses neue Drehbuch erstellen konnte. Die Lucas-Version hatte mit der Ablösung von Arndt nichts mehr zu tun.
Zitat:
"Lucas ist in den 90ern sehr tief in die Esoterik gerutscht was Ideen, Konzepte und Ziele angeht."
Das war bei Lucas in den 70ern nicht anders: Von der damaligen Eso-Welle - man denke an Castaneda oder im aktuellen Zusammenhang an Capra, der ebenfalls Religiöses mit den Wissenschaften zu verbinden versuchte - konnte sich auch ein Lucas nicht abschotten. Und bzgl. der Macht und der Jedi findet sich in der OT ein entsprechender Eklektizismus der unterschiedliche Glaubenssysteme und eso-/pseudowissenschaftliche Ansichten mixt. Man bedenke, dass die Macht auch schon im Original-"Star Wars" von Obi-Wan als ein "Energiefeld" bezeichnet wird...
@(User) George W Lucas
Zitat:
"den Weg der konsequenten Verwissenschaftlichung des wesentlichen Aspektes von SW wäre ich nicht mitgegangen."
&
"Neue Einblicke in die Macht, sehr gerne, aber bitte keine fundamentalen Erklärungen."
Wie oben bereits erläutert, glaube ich nicht, dass es so gekommen wäre. Zudem wäre es ja auch nur eine Orientierung an Naturgegebenheiten, wie sie auch in Naturreligionen praktiziert wurde - und ein Jeditum, dass eher einer Naturreligion ähnelt als den etablierten Weltreligionen, macht für mich durchaus Sinn. Und selbst wenn es etwas wissenschaftlicher geworden wäre - eine "causa finalis" kann auch die Wissenschaft nicht erbringen. Ergo bleibt das Unerklärliche immer erhalten und das ist dann im erweiterten Sinne Magie. Siehe in diesem Zusammenhang auch das vom User "Snaggletooth" bereits angebrachte 3. Gesetz von Arthur C. Clarke: "Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden."
In diesem Zusammenhang vielleicht diese kleine Video-Empfehlung, die allerdings nichts mit Mikrobiologie oder "Star Wars" zu tun hat...
https://www.youtube.com/watch?v=9CsUEfYFVI8
@DerAlteBen
Zitat:
"Mich quält bei diesem Gedanken die Vorstellung, dass ein Denkkonstrukt von derart komplexem Ausmaß von Lucas nicht sorgsam elaboriert, sondern irgendwo im Film in einem Nebensatz am Rande des filmischen Geschehens eingebaut worden wäre, wie dies beispielsweise in TPM der Fall war, als die Midi-Chlorianer dem kleinen Ani so ganz nebenbei auf der Landeplattform von Coruscant erklärt wurden."
Ich stimme prinzipiell zu, denn die Midi-Sache blieb wirklich unbefriedigend. Aber vielleicht war dies wirklich ein Aspekt, den er nur andeuten wollte, um ihn in einer möglichen (!) ST zu vertiefen. Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass mir die Opernszene in Ep.3 - von der wir ja wissen, dass sie erst recht spät ins Skript kam - wie ein bewusst gesetzter Anknüpfungspunkt vorkommt, der neben dem Zweck für den Abschlussfilm der PT auch für eine - damals auch von Lucas eher als unwahrscheinlich angesehene - ST einen Sinn ergeben hätte - also für den Fall der Fälle... Der zum Schluss nochmal wiederkehrende Fighter mit Vader im Original-"Star Wars" wäre - auf deutlich profanerer Ebene - damit vergleichbar.
Und wenn es so gewesen wäre, wurde ich es sogar als sehr sinnig ansehen, denn außer einer oberflächlichen Etablierung wären die Midis in der PT eher über gewesen. In einer ST hätte dies aber zu einem essenziellen Aspekt der gesamten Saga ausgebaut werden können. Vorausgesetzt, dass die Umsetzung gestimmt hätte...
Darth Jorge
@GWL:
Naja, man weiß ja nie, was Hinter den Kulissen beschlossen wird. ^^ Aber du musst zugeben, dass das schon iwie passt, nach den enttäuschenden Reaktionen hier nun mit so einer Story zu kommen, die den meisten Star Wars Fans einen noch viel größerren Schrecken über den Rücken jagd. Ganz so zufällig erscheint mir der Zeitpunkt nicht wirklich.
@Rieekan:
Ich habe schon noch den Glauben, dass sich zumindest Abrams nähere Gedanken dazu gemacht hat. TFA und die ganze Promophase drumherum vermittelt mir auch heute noch den Eindruck, dass hinter Rey, Kylo, Snoke, den Rens, Luke, The Anicient Fear eine recht große Story oder zumindest Storyidee steckt, die Johnson aber im besten Falle wohl nur absolut oberflächlich angerissen zu haben scheint, weil er sich mehr das Zwischenmenschliche fokussieren wollte.
Wenn ich darüber nachdenke, dass man einen Film schreibt, der den Auftakt einer Trilogie darstellen soll, kann ich mir garnicht vorstellen, wie man einen solchen Film schreiben soll, ohne vorher ein etwas umfassenderes Konzpt im Ansatz auszuarbeiten. Dies mag dem entgegen stehen, dass man sich ursprünglich dachte, dass sowieso jeder Film seinen eigenen Regisseur bekommt. Aber diese Idee halte ich für viel absurder als die Möglichkeit, dass Abrams mehr gemacht hat als er musste.
MAn stelle sich mal vor, Trevorrrow würde jetzt Episode 9 machen. Wieder ein Film, der nur sehr bedingt an seine Vorgänger anschließt und dann auch noch von dem Mann der Jurassic World und Book Of Henry verbrochen hat. Man muss sich das wirklich mal bildlich vorstellen. Wenn man über etwas wohl nicht nachgedacht hat, dann was das fürr eine Trilogie, insbesondere einer Star Wars Trilogie bedeutet. Ich glaube, wenn es am Ende soweit gekommen wäre, wären wir Johnson noch dankbar gewordem. Da wäre in Episode 9 von den Ansätzen aus 7 vermutlich überhaupt nichts mehr übrig geblieben. Aber um ehrlich zu sein, macht es mich auch so neugierig, dass ich mir zumindest die Entwürfe Trevorrows gern mal durchlesen würd.
OvO
@Jorge:
"Ich stimme prinzipiell zu, denn die Midi-Sache blieb wirklich unbefriedigend. Aber vielleicht war dies wirklich ein Aspekt, den er nur andeuten wollte, um ihn in einer möglichen (!) ST zu vertiefen."
Das glaube ich eher weniger, denn dagegen spricht seine Beteuerung aus dem Jahre 1997, wonach er keinerlei Pläne für eine Post-Endor-Story hatte, also zu einem Zeitpunkt als sein Skript zu TPM schon fertiggestellt war. Auch in den Folgejahren beteuerte er ja immer wieder, dass seine Saga mit der PT abgeschlossen sei. Daher kaufe ich ihm diesen konzeptionellen Weitblick nicht wirklich ab.
Insgesamt wirkt sein gedanklicher Ausflug in solche biologistischen Gefilde auf mich sehr "frisch", so als ob er vor kurzem eine Fachzeitschrift für Mikrobiologie in die Hand bekommen hätte und daran Gefallen fand, seine nie zu Ende durchdachte Macht-Theorie damit anzureichern. Daraus erklären sich vermutlich auch die Widersprüche, die in dem Interview während seiner Erläuterung offen zutage treten. Hier kollidieren alte mit neuen Gedanken, die sich nicht wirklich widerspruchslos unter einen Hut bringen lassen. Das vom Zen-Buddhismus, Hinduismus und Taoismus geprägte New Age-Weltbild der 70er Jahre verträgt sich nicht wirklich mit dem szientistischen Positivismus der gegenwärtigen Naturwissenschaft.
Insgesamt betrachtet, weiß ich nicht so recht, was ich von diesem Auftritt wirklich halten soll. Irgendwie sieht mir das alles ganz danach aus, als ob Lucas seinen eigenen Mythos entwerfen wolle. Durch dieses Interview wird dem Zuseher suggeriert, als ob er die Antwort auf die Frage aller Fragen gefunden hätte, welche die Menschheit schon seit Jahrtausenden beschäftigt, obgleich diese in seiner Version der ST niemals beantwortet werden wird. Besser kann man sich kaum selbst inszenieren. Und ich meine dies nicht einmal negativ, denn vermutlich ist für ihn der Zeitpunkt gekommen, wo es darum geht, sich selbst ein ideelles Denkmal zu setzen. Fraglich ist nur, wie substanziell dies wirklich ist und wie erst man es nehmen soll.
DerAlteBen
https://imgur.com/a/9ff9qQ2
@ DerAlteBen:
- "[...] seine Beteuerung aus dem Jahre 1997, wonach er keinerlei Pläne für eine Post-Endor-Story hatte [...]"
Das kommt ja noch dazu, hatte ich schon wieder ganz verdrängt. Jetzt sagt Lucas, die Geschichte sei von Anfang an so durchgeplant gewesen, er habe sie nur nicht zu Ende erzählen können. Bis vor einigen Jahren beteuerte er noch felsenfest, es habe nie Pläne für Sequels gegeben, was wiederum schon damals nachweislich falsch war. Tja, ich frage mich mit wem Lucas sich in seinem Leben mehr gestritten hat, mit seinen Fans oder mit sich selbst...
@ Jorge:
Antwort kommt evtl. später, für heute ist Schicht im Reaktorschacht.
@ OvO:
Weißt du, nicht alles passiert wegen TLJ
(zuletzt geändert am 15.06.2018 um 02:08 Uhr)
George W Lucas
@DerAlteBen
Zitat:
"Das glaube ich eher weniger, denn dagegen spricht seine Beteuerung aus dem Jahre 1997, wonach er keinerlei Pläne für eine Post-Endor-Story hatte, also zu einem Zeitpunkt als sein Skript zu TPM schon fertiggestellt war. Auch in den Folgejahren beteuerte er ja immer wieder, dass seine Saga mit der PT abgeschlossen sei. Daher kaufe ich ihm diesen konzeptionellen Weitblick nicht wirklich ab."
Komisch, du glaubst ihm doch sonst nix...
Aber ernsthaft:
Ich habe das ja ebenfalls differenzierter dargelegt. Dass er sich früher mit den Möglichkeiten einer ST beschäftigt hat, wissen wir ja. Und ich bin auch davon überzeugt, dass er sich zum Beginn der PT sicher war, dass er den Kino-Sack nun endgültig zuschnürt. Aber das hätte seinen kreativen Geist nicht daran gehindert, gelegentlich trotzdem in Gedanken in die Post-Endor-Zeit zu schweifen. Zum Ende der PT hätte er es durchaus für sinnvoll erachten können, diesen Ausblick auf eine Vertiefung einzubauen - und vielleicht gar nicht im Hinblick auf eine weitere Kinotrilogie, sondern vielleicht erstmal nur für die Animationsserie "The Clone Wars", die er ja auch 2005 schon ankündigte.
Zitat:
"Insgesamt wirkt sein gedanklicher Ausflug in solche biologistischen Gefilde auf mich sehr "frisch", so als ob er vor kurzem eine Fachzeitschrift für Mikrobiologie in die Hand bekommen hätte und daran Gefallen fand, seine nie zu Ende durchdachte Macht-Theorie damit anzureichern."
Speziell bzgl. der aktuell geäußerten Ausformung glaube ich das auch!
Und es würde mich gar nicht wundern, wenn eben diese so NICHT in seinen Sequel-Treatments zu finden wäre. Aber die prinzipielle Mikrobiom-Beschäftigung begann ja durchaus mit TPM.
Dass es in diesem Interview so einen Fokus bekam, könnte auch recht spontan erfolgt sein, da Lucas dem SF-Motto der Doku Rechnung tragen wollte. Es würde mich nicht wundern, wenn er in zukünftigen Aussagen zu "seiner" ST, wieder ganz andere Schwerpunkte setzt. Und dies nicht, weil das Vorhergegangene nicht stimmen würde, sondern weil er sich in Interviews (das kann man durchaus auch an älteren festmachen) gerne von spontanen Gewichtungen leiten lässt.
Zitat:
"Hier kollidieren alte mit neuen Gedanken, die sich nicht wirklich widerspruchslos unter einen Hut bringen lassen. Das vom Zen-Buddhismus, Hinduismus und Taoismus geprägte New Age-Weltbild der 70er Jahre verträgt sich nicht wirklich mit dem szientistischen Positivismus der gegenwärtigen Naturwissenschaft."
Die von mir vormals schon erwähnten Gallionsfiguren der 70er-Eso-Welle hätten dir schon damals widersprochen: Schau mal in Capras 1975 erschienenen Klassiker "Das Tao der Physik"...
Zitat:
"Besser kann man sich kaum selbst inszenieren. Und ich meine dies nicht einmal negativ, denn vermutlich ist für ihn der Zeitpunkt gekommen, wo es darum geht, sich selbst ein ideelles Denkmal zu setzen. Fraglich ist nur, wie substanziell dies wirklich ist und wie erst man es nehmen soll."
Interessant. Ich würde nämlich eher sagen, dass er sich mit diesem Interview keinen Gefallen getan hat. Der Fokus auf die Midi-Sache weckt bei diversen Lesern Assoziationen, die vielleicht gar nicht begründet gewesen wären, und dann bleibt das in den von Lucas bemühten Schlaglichtern auch noch so unausgegoren, dass es nur mit zusätzlichen Gedankengängen, wie ich sie oben aufgeführt habe, zur Saga passt.
Insofern würde ich mir wahrlich weitere Informationen hierzu und zu seiner kontextuellen Vision wünschen, um endlich sagen zu können: "Joah, so hätte das auch für mich Sinn gemacht!" Oder halt auch: "Herrje, das wäre ja ein schöner Murks geworden..."
Natürlich immer nur auf Grundlage einer konzeptionellen Ebene, denn ein Treatment ist kein fertiger Film etc.pp. Aber das muss ich dir ja nicht erklären. Wir beide sind da ja völlig im Thema.
@(User) George W Lucas
Zitat:
"Jetzt sagt Lucas, die Geschichte sei von Anfang an so durchgeplant gewesen, er habe sie nur nicht zu Ende erzählen können. Bis vor einigen Jahren beteuerte er noch felsenfest, es habe nie Pläne für Sequels gegeben, was wiederum schon damals nachweislich falsch war."
Dass Lucas ein Meister des "from a certain point of view" ist, ist wahrlich nicht neu. Und ich würde sogar vermuten, dass er es wirklich so sieht, denn das Tao der Physik eines Capra und das "Energiefeld" Macht der 70er ist das Mikrobiom von heute. Insofern kann das für Lucas durchaus in einer Linie stehen.
Darth Jorge
Ehrlich gesagt, habe ich die - oftmals aufgeregten - Diskussionen um die Midis nie begriffen bzw. auch nicht, warum sie z. B. mit dem Machtkonstrukt der OT über Kreuz liegen sollen. Die Midis werden im Prinzip nur einmal erwähnt - in TPM wird uns erklärt, daß Machtnutzer 1.) über sie verfügen und 2.) diese in verschieden ausgeprägten Stärken auftreten können. Und wo ist nun das Problem? Machtsensitive Personen können doch durchaus auch bio-physische Merkmale/Parameter aufzeigen. Im Gegenzug haben wir ja beispw. auch gesehen, daß die dunkle Seite einen auf Dauer äußerlich-physisch nicht gerade attraktiver macht; das akzeptieren wir doch weitestgehend auch so. Daß die Midis z. B. in der OT keine Rolle spielen und/oder Obi-Wan bzw. Yoda Luke eine metaphysischere Sicht der Dinge mit auf den Weg geben, sehe ich nicht als Widerspruch oder Bruch des Konstrukts.
Ich verstehe diese Diskussion überhaupt nicht. Es gibt zig Dinge im SW-Universum, die aus meiner Sicht weitaus diskutabler bzw. interessanter in der Erläuterung wären, die aber mit "Das ist halt so"/"Muß man als gegeben annehmen" abgetan werden. - Das reicht mir in diesem Fall tatsächlich aus.
(zuletzt geändert am 15.06.2018 um 05:20 Uhr)
DarthOranje
@DarthOranje
Die lediglich kurzen Erwähnungen der Midichlorianer habe ich immer als guten Mittelweg empfunden. Einerseits liefert sie diverse Erklärungen, z.B. warum Stärke in der Macht vererbbar ist (eindeutig durch die OT etabliert). Wer aber dergleichen Erklärungen gar nicht möchte, sollte angesichts des relativ geringen Stellenwerts in der PT doch darüber hinwegsehen können.
Natürlich ist Star Wars nicht auf diese Erklärung angewiesen gewesen. In Harry Potter gibt es z.B. mehr oder weniger begabte Magier, dies teilweise ohne dass es vererbt wurde, und natürlich mehrheitlich Nicht-Magier. Alles ohne Erklärungen die einfach für die Geschichte keinen Mehrwert bringen würden. Es stellt sich also die Frage nach der Bereicherung der Saga durch die Thematik. Und wenn hier mehr Mysterium verloren geht als interessantes Tiefenverständnis bzgl. der Macht hinzukommt, wenn das unterm Strich also eher auf eine negative Differenz hinaus läuft (subjektiv natürlich), erlebt man verständlicherweise nur Ablehnung.
Die Opern-Szene lässt dann in der Tat Potential erkennen, wie sich die Thematik durchaus viel gewinnbringender hätte einsetzen lassen, aber das blieb ja aus.
Edit: Der große Erfolg von Star Wars hängt denke ich maßgeblich mit der einzigartigen Mixtur innerhalb der Filme zusammen. Einerseits gibt es klassische Science-Fiction mit Laserwaffen, Raumschiffen usw., dann aber auch mit der Macht ein (rein) mythologisches Element. Wenn nun plötzlich das mythologische/fantastische Element verwissenschaftlicht wird „verdirbt“ das für viele die ideale Mischung. Gut möglich, dass ein Star Wars Film der so weit in der Vergangenheit angesiedelt wäre, dass er mit deutlich weniger Technologie daherkäme (Metall-Schwerter, Reittiere, keine Droiden etc.) für viele Fans auf der anderen Seite vom Pferd fallen würde und die gleiche Ablehnung erführe, da die Mixtur ebenso nicht mehr stimmen würde.
(zuletzt geändert am 15.06.2018 um 08:46 Uhr)
Jacob Sunrider
@Jorge:
"Wäre nur gut gewesen, wenn man das auch in einem der Filme so kommuniziert hätte. Hat man im Kanon auch schon erläutert, warum diese Karte zerstückelt war?"
Bisher haben wir nur die Perspektive von Leia die Lor beauftragt nicht wie er die Karte findet/erstellt. Der Poe-Comic erzählt logischerweise auch nur die Sicht von Poe nicht die von Lor. Für Lor braucht es also noch einen kanonischen Roman oder Comic. Die DLC des Legospiels haben sich alle bisher an Dinge gehalten die später auch Kanon waren oder wurden (Wie 3PO an seinen roten Arm gekommen ist. Die Rettung von Ackbar durch Poe) und gab es zumindest einen Abschnitt wie Lor auf Jakku ankommt und dort bei einem alten Freund von ihm Unterschlupf sucht. (Vermutlich weil ihm die FO schon auf den Fersen ist). Mehr gibt es da nicht.
Meine Erklärung die ich aus TFA immer gezogen habe war: Er findet ja nicht den ersten Tempel selbst (sonst hätte Lor ja Luke getroffen) sondern er findet eine Sternenkarte die quasi zeigt wie die Jedi von ihrem ersten Tempel anfingen sich in der Galaxie auszubreiten. Quasi eine Straßenkarte des Tempel-Netzwerks der Zweiten Generation. Was Lor nicht mit den Daten hinbekommen hat ist die dort abgebildeten Sternensysteme in der bekannten Galaxie zu verorten. Dafür brauchte es die Sternenkarten des Imperiums (inklusive der von Palpatine sonst zerstörten Informationen über gefundene Jedi-Tempel dieser Epoche). Die Karte hatte R2 aus dem Todesstern und die FO aus dem Besitz von Palpi.
"Steht das echt so im Buch - kann ich mich gar nicht dran erinnern. Kannst du spontan herausfinden, an welcher Stelle, denn das würde mich sehr interessieren."
War auch nur aus der Erinnerung, da ich das Buch nicht habe. Ich meine aber es war entweder im Vorwort oder in den Seiten über Lukes Insel bzw. der Designs. Wenn ich drüber nachdenke könnte es auch ein Tweet von Matt Martin oder Pablo Hidalgo zu den Einträgen im Art-Of-Buch gewesen sein. *kopfkratz* Ist jetzt irgenwie zu lange her. Aber die Aussage war, dass man auch an anderen Stellen auf der Insel noch den Eindruck bekommen könnte Luke würde so mächtig sein, dass er überall auf der Insel Ding zum Schweben bringt.
Ich denke wir müssen nicht darüber streiten, dass jede Form von Machtpräsenz auf der Insel in TFA eine weitere Kerbe für die TLJ-Kritiker gewesen wäre.
"So Kennedys PR-Sprech. Man sollte aber nicht vergessen, dass es recht nachvollziehbar ist, dass man sich nicht mehr als Berater einbringt, wenn die eigene Geschichte auf dem Abstellgleis landet."
Das war aus Lucas Mund. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt aus dem "White-Slavers"-Interview. Das er darüber nachdachte Filme nur als Berater zu machen und dann merkte das könnte er nicht und deshalb im bewusst wurde loslassen zu müssen. Er verglich es mit einer Scheidung oder Trennung.
(zuletzt geändert am 15.06.2018 um 09:44 Uhr)
McSpain
@Bzgl. Midis/ST: Nun in TPM waren sie auch nur ein kleiner Teil und nicht wirklich relevant für die Handlung. Hat das die Leute davon abgehalten diesen kleinen Teil so sehr zu verabscheuen und in den Vordergrund zu stellen? Und man mag sich gerade in die Wut auf TLJ reinsteigern und es als den "größten Bruch des Fandoms" verkaufen, aber im Mainstream-Publikum ist eine Änderung in einem Charakter wie Luke nicht ungewöhnlich und der Bruch zu den Legends für die meisten völlig egal. Aber eine auch nur angedeutete vermeintliche "Auflösung" der Macht oder "Erklärung", die dann noch andeuten könnte, dass diese Erklärung den Figuren der PT und OT an Gewicht nimmt. Das ist gefährliches Terrain. Das kann ein Franchise wie Star Wars wirklich versenken.
Und ich sage es zur Sicherheit nochmal: Es geht nicht darum ob es Groß und Klein im Film vorgekommen wäre und ob es auf wissenschaftlicher, historischer oder esoterischer Sicht logisch, richtig oder passend ist. Wir reden hier vom Gefühl, dass ein Mainstream-Kino/StarWars-Publikum davon bekommt. Und da wäre die Midi-Nummer würde ich sagen ein größerer Worst-Case gewesen als selbst eine Jar-Jar-Hauptfigur oder die Entscheidung Episode 9 komplett vor Greenscreen zu drehen. Das hätte alles auch evtl. unbegründete Aufschreie ausgelöst, aber nichts davon wäre an (auch nur einer kleinen oder subtilen) Anspielung an Midis und diese Form der Whills rangekommen.
Nebenbei Teile ich deine Meinung, dass die ursprüngliche "Whills als Beobachter und Erzähler der Saga" für mich bisher die Beste ist. Bin gespannt wie der Kanon sie weiter ausbauen/einbauen wird.
Ich tippe ja auf eine KOTOR-ähnliche Reihe die dann "Journals of the Whills" heißt und einfach einen Stamm von Jedi zeigt bevor es einen vereinten Orden gab. So ein wenig feudales Japan-Flair mit "Jedi" die noch in eigenen Konflikten verstrickt waren.
@Jacob Sunrider:
Volle Zustimmung in Sachen Mixtur. The Clone Wars bietet da schon sehr viel lucassche Experimente. Mortis, die 3PO-Märchenstory, die Droidenabenteuer, die Vietnamfolgen, Maul, Mandalore und und und.
Gerade Mortis und die Gegenstücke dazu in Rebels kippen bei meiner Freundin schon so sehr in Fantasy, dass sie da aussteigt. Gleichzeitig liebt sie Ewoks und Porgs. Die Mischung zu ändern verliert immer ein paar Leute, die einen Teil der Mischung nicht bevorzugen oder nur in einem Maße ertragen. (Bei mir ist es Pseudo-Badass-Imperium oder Kopfgeldjägertum).
Und ja. Das mag alles durchaus mit den Midis und den Whills seine Wurzeln und Berechtigungen haben, aber die ST ist an der Art wie ich die Macht als Kind empfunden habe sehr nah dran und die Erklärungen von George hier legen sie auf eine Eben in der sie mir absolut gar nicht gefällt und ich auch mit der Botschaft dahinter nicht mitgehen kann und möchte.
(zuletzt geändert am 15.06.2018 um 09:51 Uhr)
McSpain
@DarthOranje @Jacob Sunrider
Ich hatte es vor ein paar Seiten schon geschrieben: Mein Hauptproblem mit den Midi-Chlorianern in der PT war in erster Linie, dass sie die Fähigkeit die Macht zu Nutzen auf eine biologische "Anomalie" schieben, auf die man keinen Einfluss hat. Nach meinem Macht-Verständnis aus der OT, konnte erstmal jeder die Macht nutzen und zum Jedi werden, der bereit war sich auf die Macht einzulassen. Ähnlich sehe ich es auch bei Harry Potter: Wer zu kleingeistig und phantasielos ist um sich auf die Macht (oder eben Magie) einzulassen, kann sich ihr auch nicht bedienen. Man muss quasi an die Wunder dieser Welt glauben, um sie erleben und nutzen zu können.
Midi-Chlorianer machen Jedi hingegen zu Eliten, zu denen nicht jeder Zugang hat. Das hat für mich eine ganz andere Sichtweise auf die Macht und vor allem die Jedi zur Folge. Wenn die Midi-Chlorianer dann auch noch vererbt werden, wird die Machtnutzung quasi ein Geburtsrecht, dass nur auserwählte Stammbäume nutzen können. Natürlich spricht nichts dagegen, dass unterschiedliche Lebewesen in der Machtnutzung unterschiedlich talentiert sind. Und dieses Talent darf gerne auch vererbt werden. Aber ich möchte die Jedi nicht als elitären Kreis von Personen sehen, in den man hineingeboren werden muss.
Anders wäre es, wenn quasi jeder die gleiche Anzahl Midi-Chlorianer im Blut hätte. Dann hätte ich auch mit dem grundsätzlichen Konzept kein problem. Aber in TPM wird ja explizit darauf hingewiesen, dass Anakin den höchsten Grad an Midi-Chlorianern im Blut hat, den die Jedi je gesehen haben.
(zuletzt geändert am 15.06.2018 um 10:07 Uhr)
CmdrAntilles
@Cmdr:
"Anders wäre es, wenn quasi jeder die gleiche Anzahl Midi-Chlorianer im Blut hätte. Dann hätte ich auch mit dem grundsätzlichen Konzept kein problem. Aber in TPM wird ja explizit darauf hingewiesen, dass Anakin den höchsten Grad an Midi-Chlorianern im Blut hat, den die Jedi je gesehen haben."
Mich stört da zusätzlich auch der "Prozess" des Bluttestes. Die Szene hätte man auch einfach durch "Obi Wan, ich spüre in seiner Nähe eine sehr starke Präsenz der Macht." "Ja, Meister. Ich spüre es auch selbst hier Kilometer entfernt wie ein Baum am Life Day funkeln". "Ja. So starkt empfinde ich es sonst nur in Gegenwart von Meister Yoda." ersetzen können und hätte sich ziemlich im Stile der OT bewegt und das gleiche für den Plot rüber gebracht.
Oder um auf TLJ zu schielen. "I seen this raw strength only once before" macht es ähnlich. Man stelle sich vor Luke hätte hier Reys Blut analysiert und dann gesagt, dass die Midi-Dichte so hoch zuletzt nur bei Kylo war.
Das Konzept der Midis ist sicher spannend und es ist vielleicht nur meine persönliche Abneigung gegen das Weltbild und die Ideologie die Lucas hier verfolgte und scheinbar nun stärker den je reproduzieren möchte, aber auch hier ist die Idee eigentlich gut, aber Problematisch sehe ich die Umsetzung und wie es in die Geschichte eingebunden wurde.
McSpain
@MCSpain
"Mich stört da zusätzlich auch der "Prozess" des Bluttestes. Die Szene hätte man auch einfach durch "Obi Wan, ich spüre in seiner Nähe eine sehr starke Präsenz der Macht." "Ja, Meister. Ich spüre es auch selbst hier Kilometer entfernt wie ein Baum am Life Day funkeln". "Ja. So starkt empfinde ich es sonst nur in Gegenwart von Meister Yoda." ersetzen können und hätte sich ziemlich im Stile der OT bewegt und das gleiche für den Plot rüber gebracht."
Ja, das sehe ich auch so. Die Szene reißt mich auch jedesmal aus dem Film. Deine Lösung wäre tatsächlich im Hinblick auf die OT viel sinniger gewesen.
CmdrAntilles
@McSpain
Ich könnte mir durchaus eine Art Evolution durch die Epochen hindurch vorstellen. Vereinfacht beschrieben also: Frühe Epochen - wenig bis gar keine Technologie (mehr Fantasy), dann aber bitte jegliche „Zauberei“ auf die Macht bezogen ohne sonstige Hexerei usw., mittlere Epochen - viel Technologie aber die Macht immer noch als unerklärtes Mysterium, künftige Epochen - zunehmend wissenschaftlich erschlossenes Wissen über das wahre Wesen der Macht, Forschung und sogar Technologien im Zusammenhang mit der Macht.
Die Sternenschmiede aus KotoR würde da z.B. eher in die Zukunft gehören, statt in die Vergangenheit. Ebenso Plagueis‘ Experimente. Es wäre aber auch denkbar solche Erkenntnisse ähnlich dem wieder entdeckten Wissen aus der Antike im Mittelalter in Europa quasi aus der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft zu holen.
@CmdrAntilles
„Midi-Chlorianern machen Jedi zu Eliten, zu denen nicht jeder Zugang hat. Das hat für mich eine ganz andere Sichtweise auf die Macht und vor allem die Jedi zur Folge. Wenn die Midi-Chlorianer dann auch noch vererbt werden, wird die Machtnutzung quasi ein Geburtsrecht, dass nur auserwählte Stammbäume nutzen können.“
Zum Teil ist das aber auch schon in der OT verankert. Leia hat laut Luke diese Macht, obwohl sie gar nicht danach verlangt, einfach weil es ihr in die Wiege gelegt wurde. Andererseits gab es innerhalb der Rebellion bestimmt etliche Helden, die alles getan hätten was möglich ist um ihrem Kampf gegen das Imperium mehr Hoffnung zu geben. Kaum zu glauben also, dass 20 Jahre lang einfach niemand darunter gewesen sein soll, der genug Glauben und Willen aufgebracht hat. Letztlich musste doch der Nachkomme Anakins alt genug werden sich dem Kampf anzuschließen, weil es eben die Veranlagung braucht. („Dieser Junge ist unsere letzte Hoffnung.“ ). Die PT hat dies nur endgültig bestätigt.
Mir persönlich sagt auch die Veranlagung mehr zu als der Glaube.
(zuletzt geändert am 15.06.2018 um 10:31 Uhr)
Jacob Sunrider
Die Whills und Midi-Chlorianer sind für Star Wars immer noch ein besseres und durchdachteres Konzept, als z.B. mit Lichtgeschwindigkeit feindliche Raumschiffe zu rammen und zu vernichten (und damit die gesamte bisherige Kriegsführung im Star Wars-Universum in Frage zu stellen und die Film-Logik zu zerstören), aber Bluttests für Midi-Chlorianer sind sowieso etwas fraglich, da der Hauptbestandteil der Blutzellen, die Erythrozyten, überhaupt keine Mitochondrien enthalten.
(zuletzt geändert am 15.06.2018 um 10:42 Uhr)
StarWarsCineast
@ Jacob Sunrider
"Zum Teil ist das aber auch schon in der OT verankert. Leia hat laut Luke diese Macht, obwohl sie gar nicht danach verlangt, einfach weil es ihr in die Wiege gelegt wurde. Andererseits gab es innerhalb der Rebellion bestimmt etliche Helden, die alles getan hätten was möglich ist um ihrem Kampf gegen das Imperium mehr Hoffnung zu geben. Kaum zu glauben also, dass 20 Jahre lang einfach niemand darunter gewesen sein soll, der genug Glauben und Willen aufgebracht hat. Letztlich musste doch der Nachkomme Anakins alt genug werden sich dem Kampf anzuschließen, weil es eben die Veranlagung braucht. Die PT hat dies nur endgültig bestätigt. Mir persönlich sagt auch die Veranlagung mehr zu als der Glaube."
Ich hab es mir selbst immer so erklärt: Die Macht und die Jedi sind zu Zeiten von ANH vergessen und zum Mythos geworden.Außerdem glauben wahrscheinlich noch viele an die Variante von der Jedi-Rebellion gegen die alte Republik. Zudem sind die Zeiten für die Bevölkerung der Galaxis so dunkel und furchtbar, dass niemand mehr an eine positive Macht im Universum glauben mag bzw. kann. Auch Luke scheitert ja in "Empire" auf Dagobah, weil er nicht glauben kann, dass er mit der Macht tatsächlich solche Dinge verbringen kann. Zudem benötigt der Umgang mit der Macht schon eine gewissen Anleitung. Denn wie wir im Verlauf der Filme erfahren, kann man leicht der dunklen Seite der Macht verfallen. Sie ist der leichte Weg. Denn auch mit Hilfe der Macht das Imperium beenden, indem man es vernichtet, wäre der Weg der dunklen Seite. Schlussendlich bezwingt Luke ja das Böse mit der Liebe zu seinem Vater bzw. Vaders Liebe zu seinem Sohn.
Aber du hast natürlich recht. Das die Stärke der Skywalker-Kinder in ihrem Verwandschaftverhältnis liegt, wird auch in der OT deutlich gesagt. Ist für mich aber grundsätzlich kein Widerspruch, wenn bestimmte Familien ein besonderes Talent für die Macht haben, auch wenn auch andere sie nutzen können. Aber das ist alle natürlich nur meine Interpratation und Sichtweise, die wie @McSpain schon sagte immer stark mit dem persönlichen Weltbild zusammenhängt.
(zuletzt geändert am 15.06.2018 um 10:48 Uhr)
CmdrAntilles
@Jacob Sunrider:
Ich persönlich würde Vibroschwerter, Solar-Raumsegler, Lichtschwerter mit Batterie-Rucksack und Co. sehr abfeiern. Mag ich lieber als den KOTOR-Stil der schon sehr nach an der PT/OT ist.
Problem ist einfach hier wieder ne Mischung. Eigentlich müsste der Technologie-Stil von Star Wars "zeitlos" in eben der 30-50er Ära bleiben. Das ist die Krux mit der die ST keine Handys oder das Internet oder VR-Brillen einführt, dafür eigentlich auch in der Vorzeit nicht große Entwicklungssprünge zu erzeugen.
Hat alles seine Vor und Nachteile.
@SWC:
Erstmal willst du gerade wieder aktiv die Diskussion ins Offtopic schubsen und gleichzeitig mit deinem Manöver vom eigentlichen Thema ablenken und falsche Vergleiche aufbauen.
Und natürlich werde ich auf deine Trollerei eingehen, weil man Unsinn einfach nicht unkommentiert lassen darf.
Nein, das Holdo Manöver macht die Kriegsführung der OT nicht obsolete. Die Raddus ist ein Kriegschiff, das größer ist alles was die Rebellion je zur Verfügung hatte. Zudem war selbst in TLJ für Poe der Gedanke die Raddus zu opfern eine unvorstellbare Sache. Ein solches großes Kampfschiff zu opfern nur um ein gegnerisches Schiff zu zerstören? Holdo wollte die Raddus als Köder opfern um die Menschen zu retten und später macht sie das Manöver um die Rettungsboote zu schützen. Beides sind Verzweiflungstaten. Daher rammt auch die First Order nicht ihre Kreuzer auf Jakku oder das Imperium auf Hoth. Und die Rebellen hätten sicher zwei drei Großkampfschiffe durch den Todesstern geschossen. Aber die Wirkung die ihre kleinen Schiffe gegen etwas großes wie den Todesstern gehabt hätten wäre eher minimal gewesen. Zudem brauchte man diese großen Schiffe doch auch als Heimatstätte und Operationsbasis.
Davon ab. Über Yavin waren ihre großen Schiffe alle schon über Scariff zerstört. Scariff selbst und auch über Endor war noch ein starker Planetenschild im weg.
Zu guter letzter weise ich auch darauf hin, dass die Supremacy nicht explodiert ist. Sie brach lediglich auseinander. Wer weiß ob nicht auch ein Todesstern selbst beim Durchschlagen der Schüssel nicht noch Feuern könnte bzw. durch seine Besatzung, Oberflächenwaffen, TIES und Co. noch immer eine große Bedrohung gewesen wäre.
Jetzt nimmst du das als Vergleich zu Whills die Menschen wie Autos benutzen um ihren Willen zu erfüllen. Nein. Wirklich. Einfach nur nein.
McSpain
@Jorge:
"Und es würde mich gar nicht wundern, wenn eben diese so NICHT in seinen Sequel-Treatments zu finden wäre. Aber die prinzipielle Mikrobiom-Beschäftigung begann ja durchaus mit TPM."
Genau eben Letzteres deutet aber darauf hin, dass Lucas versucht hätte, den biologistisch-naturwissenschaftlichen Ansatz der PT noch weiter voranzutreiben und in seiner ST zu vertiefen. Andernfalls macht dieses Interview auch keinen Sinn. Einen kleinen Vorgeschmack davon bekamen wir ja schon in TPM, als die Midi-Chlorian-Werte von Klein-Ani wie bei einer Gesundheitsuntersuchung aus einer Blutprobe ermittelt und von einer Skala abgelesen wurden.
"Die von mir vormals schon erwähnten Gallionsfiguren der 70er-Eso-Welle hätten dir schon damals widersprochen: Schau mal in Capras 1975 erschienenen Klassiker "Das Tao der Physik"..."
Wir sprechen hier aber von naturwissenschaftlich-positivistischen Theorien der Gegenwart, die sich von jeglicher pseudo-wissenschaftlicher Esoterik von damals gänzlich abgrenzen. Diese beiden Ansätze stehen sich diametral gegenüber, zumal die heutigen Vertreter einen knallharten Empirismus vertreten, der nur das gelten lässt, was sich durch naturwissenschaftliche Gesetze operationalisieren und sich durch Zahlen und Messwerte darstellen lässt. Ich bezweifle sehr, dass du mit so einem Ansatz wirklich glücklich geworden wärst.
"Insofern würde ich mir wahrlich weitere Informationen hierzu und zu seiner kontextuellen Vision wünschen, um endlich sagen zu können: "Joah, so hätte das auch für mich Sinn gemacht!" Oder halt auch: "Herrje, das wäre ja ein schöner Murks geworden..."
Sagen wir mal so: Von diesem theoretischen Überbau, den Lucas hier präsentiert, sollte man sich insofern nicht allzu viel versprechen, da das Macht-Thema in seinen Filmen ja nie wirklich ausführlich erläutert, sondern lediglich nur in ein paar Nebensätzen am Rande erwähnt wurde. Sei es nun Ben Kenobi, der in ANH dem jungen Luke so ganz nebenbei die Macht als Energiefeld erklärte, sei es Yoda auf Dagobah, der in ein paar Sätzen von der Dualität der Macht sprach, seien es die Midis, die so ganz nebenbei auf der Landeplattform auf Coruscant erwähnt wurden oder sei es die Opernszene in ROTS, wo die Midis in einem beiläufigen Gespräch plötzlich Leben erschaffen konnten. Letztendlich musste am Ende immer der "Erklär-Bär" in Form eines Lucas-Interviews her oder die Zuschauer reimten sich einfach selbst irgendetwas zusammen. Genau deshalb und aufgrund dieser Erfahrung vermag ich diesen weiten Wurf nicht wirklich zu erkennen und glaube auch nicht, dass weitere Offenbarungen eine bahnbrechende Erkenntnis mit sich bringen werden.
Irgendwie erinnern mich die obigen Ausführungen von Lucas an Jodorowskys Dokumentarfilm über sein nie vollendetes Filmprojekt "Dune", worin er seine Konzeptzeichnungen eindrucksvoll animieren ließ und es der Phantasie der Zuschauer überließ, wie toll der Film am Ende hätte aussehen können. Gut für ihn, da er es nie unter Beweis stellen musste.
DerAlteBen
@StarWarsCineast
" als z.B. mit Lichtgeschwindigkeit feindliche Raumschiffe zu rammen und zu vernichten"
Das war definitiv nicht mit Lichtgeschwindigkeit, sondern noch in der Beschleunigungsphase, also unter der Lichtgeschwindigkeit. Das ist bis zu dem Zeitpunkt, wo im Cockpit immer die Sterne zu Streifen werden. Stars n' Stripes... Es hängt wieder einmal am Ruck - zu Englisch: Jerk.
StarWarsMan
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