Update!
Zwei weitere Videos von ILM haben ihren Weg ins Netz gefunden. Im ersten Clip erleben wir die digitale Erschaffung vom Obersten Anführer Snoke, das zweite Video entführt uns auf den recht kargen Planeten Crait.
Originalmeldung:
Die Oscarverleihungen stehen an und so versuchen sich die Anwärter noch möglichst gut zu präsentieren - darunter auch ILM für ihre Arbeit an Die Letzten Jedi.
Wie schon in den letzten Jahren hat das Effektstudio dazu zwei Videos veröffentlicht, die uns einen Einblick in die Entstehung zweier Effektszenen aus dem neuesten Star-Wars-Film geben: Die Raumschlacht über D'Qar und der Hangar der Supremacy.
Vielen Dank für die entsprechenden Hinweise.
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@McSpain
" Das ist der normale und klassische Weg einer Fortsetzung. Man nimmt das gleiche oder ähnliche Design, bekannte Figuren, Orte oder Handlungselemente und ändert Umfang oder Details. "
Das ist richtig, nur gehen die Parallelen zwischen ANH und TFA und zwischen TESB und TLJ deutlich darüber hinaus. Auch in der Handlung gibt es deutliche Anleihen.
Die Fortsetzungen, welche Du aufführst, sind aus meiner Sicht nur bedingt mit der Betrachtung der ST als Fortsetzung der OT zu vergleichen. Wir haben mit SW eine Saga, in etwa vergleichbar mit HdR. Bei James Bond etwa ist die Handlung pro Film abgeschlossen. Mit Craig ist dieses Konzept etwas aufgeweicht worden, aber im Grunde noch vorhanden.
(zuletzt geändert am 26.02.2018 um 14:40 Uhr)
StarWarsMan
@StarWarsMan:
Sehe nicht wo es darüber hinaus geht.
Und Star Wars ist eben keine HDR-Saga die einen alten abgeschlossenen Stoff verfilmt sondern eine Filmreihe die aus mehreren für sich geschlossenen Trilogien besteht. Wenn wir also sagen, wir können es nicht vergleichen, dann kann man es auch nicht in die andere Richtung vergleichen, dann müssen wir gänzlich ohne irgendwelche Vergleiche auskommen.
Aber selbst ROTJ hat klassische Sequel-Wiederholungen gehabt und zelebriert. Und das war nicht nur der Todesstern und die Raumschlacht sondern auch Tatooine und eine Cantina Sequenz.
Es ist nur normal, dass sich dann in Filmreihen Regeln und eine Sprache entwickelt. Und da ist es egal ob James Bond, Star Wars oder Fast & Furious. Sowas passiert auch wenn es nicht forciert wird. Abrams hat in TFA natürlich viel aus der OT entnommen. Seine Begründung im Audiokommentar war aber immer in Bezug auf die "Star Wars"-Elemente. Man braucht eine Cantina in der viele Aliens rumwuseln, man braucht eine Ödnis aus der der Held kommt und eine große Bedrohung.
Klar kann man darüber streiten ob man es so mag oder lieber aktives vorgehen gegen diese Elemente hätte, aber Abrams entschied sich eben die Sequel-Sprache zu wählen um Vertrautes zu bespielen. R1 hat dann statt auf Vertrautes der Filme mehr auf Fanservice und Vertrautes aus dem EU gesetzt und RJ hat dann alles Vertraute genommen und auf den Kopf gestellt. Insgesamt also alles völlig legitime und andere Arten mit dem Vermächtnis einer alten und langen Filmreihe umzugehen.
(zuletzt geändert am 26.02.2018 um 15:24 Uhr)
McSpain
@McSpain
Es geht um eine episodenübergreifende Handlung, und da ist die OT durchaus mit der HdR Trilogie vergleichbar, was dieses Konzept betrifft. Ein klassischer Dreiakter. Wie die Entstehung der Werke zustande kam, ist da erstmal nicht von primärer Bedeutung.
"SW-Elemente" nennt es JJ. Finde ich gewagt, ein "Element" auf Grundzüge der Handlung auszuweiten, aber okay. Ich halte TFA auch für kein Remake, aber es ist schon nah dran an einer mehr oder weniger freien Nacherzählung. Und da macht selbst JJ keinen Hehl daraus.
StarWarsMan
@StarWarsMan
TFA will aber in erster Linie eine Fortsetzung von Star Wars sein und nicht der siebte Teil einer epischen durchgeplanten Saga (die sie so ja auch nie war).
Ich verneine weiterhin, dass die Handlung von TFA eine Kopie ist. Die Elemente sind eben typisch für Fortsetzung die der Formel folgen wollen. Der Wüstenplanet, der niedliche Roboter, der Mentor, die Cantina, das Duell. Alles klassische Elemente aus der gesamten OT gezogen und neu arrangiert. Bei TFA weniger, bei TLJ bewusst in die Gegenrichtung.
McSpain
@McSpain
Ich sagte nicht "Kopie". Steht explizit so in meinem Kommentar "kein Remake".
Im Grunde bestätigst Du jetzt selbst sinngemäß "Kopie", oder abgeschwächt "Nacherzählung", wenn Du all diese Elemente aufzählst. Ich möchte noch die Zerstörung des TS3 hinzufügen. Ja, den gab es auch in ROTJ am Ende, dennoch ist dieser Film keine Nacherzählung von ANH, sondern der dritte Teil der OT-Saga. Und Epi VII soll explizit eine Fortsetzung sein, und ist somit per se Teil der Gesamtsaga. Schließlich haben wir Leia, Luke und Han.
Ich verstehe, dass JJ hier einfach die Stufen der Heldenreise durchschritt, aber musste das wirklich im Detail mit den gleichen Ideen wie in ANH geschehen?
Überfall auf die Tantive IV -- Überfall auf das Dorf
Leia hinterlässt eine Botschaft in R2 -- Poe versteckt den Chip mit Teilinfos von Lukes Aufenthaltsort in BB-8
Leia wird gefangengenommen -- Poe wird gefangengenommen
Leia wird gefoltert -- Poe wird gefoltert
Leia wird durch Han und Luke befreit -- Poe wird durch Finn befreit
Luke lebt in der Einöde und wird von seinem Onkel quasi festgehalten -- Rey lebt in der Einöde und ist quasi eine Leibeigene und wird von Unkar Plutt festgehalten
Luke trifft auf den Herold R2 -- Rey trifft auf den Herold BB-8
Luke trifft auf seinen Mentor, der die Botschaft und deren Hintergrund erklärt -- Rey trifft auf Han Solo, zumindest im Ansatz ein Mentor, der BB-8s Projektion erklärt
usw.
Alderaan wird vom TS 1 zerstört, Hosnian Prime und andere Planeten werden von TS 3 zerstört
Die Rebellen zerstören TS 1 -- Der Widerstand zerstört TS3
(zuletzt geändert am 26.02.2018 um 20:32 Uhr)
StarWarsMan
@McSpain
Zitat:
"Das ist der normale und klassische Weg einer Fortsetzung. Man nimmt das gleiche oder ähnliche Design, bekannte Figuren, Orte oder Handlungselemente und ändert Umfang oder Details. Von James Bond, Kevin allein in New York, Flucht aus LA, Stirbt Langsam 2, Jurassic Park 2 über Rückkehr der Jedi-Ritter bis Ghostbusters 2, Gremlins 2, Hunger Games 2, Harry Potter und die Kammer des Schreckens, Scream 2, Missionen Impossible Reihe und und und."
Es ist der häufige und strunzdumme Weg, eine Fortsetzung zu gestalten. Ich würde gar nicht alle genannten Beispiele als vergleichbar sehen (eine Reihe wie "James Bond" basiert schließlich auf dem Prinzip "Der Held in neuen Abenteuern" ), aber natürlich sind Filme wie "Ghostbusters 2" oder "Flucht aus LA" Paradebeispiele - oder schauen wir auf Horrorfilmreihen wie "Freitag der 13.": Frische Jugendliche kommen wieder zum Crytal Lake und werden erneut auf möglichst originelle Weise nach dem "10 kleine Jägermeister"-Prinzip gekillt.
Aber soll das der Vergleichsmaßstab für eine Filmreihe sein, die eine sechsteilige Saga aufgespannt hat? Da hängt die Messlatte bei mir in der Tat deutlich höher.
Zitat:
"Es ist die Ausnahme, dass sich Fortsetzungen extrem abheben. Die wenigen Beispiele (TESB und Pate 2) sind nicht ohne Grund sehr gelobte Ausnahmefilme."
Das ist sicher der Goldstandard, aber selbst eine Niveaustufe drunter tummeln sich noch originelle und gelungene Fortsetzungen: "Aliens", "Hellbound - Hellraiser II", "Blade Runner 2049" - aber auch das sind alles "Reihen", die nicht den Anspruch haben, ein größeres Ganzes anzustreben. Da ging es erstmal nur um eine gute Fortsetzung.
Zitat:
"Es wundert mich daher seit über 2 Jahre wie man weiterhin schockiert oder überrascht darüber seien kann, dass man nach einem stilistisch und erzählerische großen Bruch in der PT (und dem alten EU) einfach eine recht normale Fortsetzung bekommen hat."
Mich wundert es, dass es dich wundert...
Zitat:
"Kann abseits vom Stil und dem Visuellen schwer verstehen was an Plot und sehr typischen Sequel-Punkten bei 2049 besser seien sollte."
So ziemlich alles...
Zitat:
"Und Star Wars ist eben keine HDR-Saga die einen alten abgeschlossenen Stoff verfilmt sondern eine Filmreihe die aus mehreren für sich geschlossenen Trilogien besteht."
Ich stimme zu, dass der HdR-Vergleich wenig sinnvoll ist, muss der Behauptung aber widersprechen, dass "Star Wars" aus für sich geschlossenen Trilogien besteht. Für die OT mag dies noch halbwegs zutreffen, die PT ist jedoch deutlich so angelegt, dass sie mit der OT ein größeres Ganzes bildet. Egal wie man zu ihrer Umsetzung steht, sie erzählt wie es zu der Ausgangssituation der OT gekommen ist.
Zitat:
"Aber selbst ROTJ hat klassische Sequel-Wiederholungen gehabt und zelebriert. Und das war nicht nur der Todesstern und die Raumschlacht sondern auch Tatooine und eine Cantina Sequenz."
Selbst wenn ich hier zustimmen würde, wäre das immer noch sehr wenig.
Darüber, dass es die Helden immer wieder mal an Orte voller Abschaum und Verkommenheit führt, wird sich in so einer Erzählung sicher keiner beschweren. Und Jabbas Palast war nicht nur die aufgebohrte Version einer Raumhafen-Kneipe, sondern der Hof eines Verbrecherlords. Als Variation der Cantina war es also nicht die Version 2.0 sondern eher 8.0 - und das ist nicht unwesentlich. Das Casino-Milieu von Canto Bight ist ein ähnlich positives Beispiel - auch wenn ich mir das durchaus noch lebendiger illustriert gewünscht hätte - und natürlich ist der "Besuch" von Jabbas Palast deutlich sinnvoller in die Gesamtgeschichte eingebettet, als der Abstecher nach Canto Bight. Dass TFA uns eine eher klassische Cantina gezeigt hat, ist ja nun auch kein fataler Kritikpunkt. Wäre nur schön gewesen, wenn sie nicht so eine lahme Teestube gewesen wäre...
Der erneute Einsatz von Tatooine in RotJ bildet eine narrative Klammer, die schon in der OT funktioniert und die durch die PT, in der Tatooine zum Schicksalsplaneten der Skywalker gemacht wird, noch verstärkt wird.
Eine Raumschlacht ist wie eine Verfolgungsjagd zu universell, um sie ins Feld zu führen. Bleibt also nur der zweite Todesstern, der nach nur einem Film dazwischen, der ohne so eine Kampfstation auskommt, wirklich eine lahme Wiederholung ist. Sie wurde zwar schön variiert und auch hier hat die PT, die das "Endziel" Superwaffe nochmal betont, ein relativierendes Element eingebracht, aber es bleibt dabei, dass das recht kritikwürdig ist. Dann jedoch eine weiteren Todesstern im direkten Nachfolger auf den Plan zu rufen, der zudem noch recht ungeschickt "behandelt" wird, ist dann wirklich fatal - und Starkiller Base wird ja selbst von TFA-Verteidigern (oder auch von Kasdan) nicht gerade positiv hervorgehoben...
Zitat:
"Es ist nur normal, dass sich dann in Filmreihen Regeln und eine Sprache entwickelt. Und da ist es egal ob James Bond, Star Wars oder Fast & Furious. Sowas passiert auch wenn es nicht forciert wird."
So weit - so richtig.
Zitat:
"Abrams hat in TFA natürlich viel aus der OT entnommen. Seine Begründung im Audiokommentar war aber immer in Bezug auf die "Star Wars"-Elemente. Man braucht eine Cantina in der viele Aliens rumwuseln, man braucht eine Ödnis aus der der Held kommt und eine große Bedrohung."
Und das ist eben nicht richtig. Das ist die "Sprache" einer Reihe wie "James Bond", bei der man sich in jedem Film auf die Sequenz freut, in der "Q" dem Agenten das neuste "Spielzeug" präsentiert. Eine Saga erfordert eine andere Sprache.
Zitat:
"Klar kann man darüber streiten ob man es so mag oder lieber aktives vorgehen gegen diese Elemente hätte, aber Abrams entschied sich eben die Sequel-Sprache zu wählen um Vertrautes zu bespielen."
Sehe das nicht als Geschmacksfrage, da die Saga dieses Muster bisher nicht aufgewiesen hat.
Zitat:
"R1 hat dann statt auf Vertrautes der Filme mehr auf Fanservice und Vertrautes aus dem EU gesetzt"
Dass man speziell die EU-Anhänger im Auge hatte, kann ich mir wahrlich nicht vorstellen...
Zitat:
"Insgesamt also alles völlig legitime und andere Arten mit dem Vermächtnis einer alten und langen Filmreihe umzugehen."
Nach dem Motto: Tja, so läuft das halt häufig?
Sorry, dem mag ich mich nicht anschließen. Auch ich bin der Meinung, dass man mit "Star Wars" progressiv umgehen muss - und habe dies für die Anthologiefilme - sogar lange vor R1 - als erstrebenswert genannt. Aber bei der Vollendung einer Saga, sehe ich es schon als erforderlich, dass man dem Werk als Ganzes Rechnung trägt.
Zitat:
"Ich verneine weiterhin, dass die Handlung von TFA eine Kopie ist. Die Elemente sind eben typisch für Fortsetzung die der Formel folgen wollen. Der Wüstenplanet, der niedliche Roboter, der Mentor, die Cantina, das Duell. Alles klassische Elemente aus der gesamten OT gezogen und neu arrangiert."
Ich möchte nochmal betonen, dass - so ärgerlich ich die starken Anleihen auch finde - ich dies nicht als meine Hauptkritik an TFA sehe - und den "Kopie"-Begriff nutze ich selbst ja auch gar nicht. Aber die Häufung der Versatzstücke ist ja selbst für den Mainstream-Zuschauer nicht zu übersehen gewesen. Und auch Kritikern, die den Kopie-Vorwurf schwerwiegender ins Feld führen, muss man zugestehen, dass es nicht nur Elemente sind, sondern dass ganze Set-Pieces zitiert werden. So ist z.B. der anfängliche Überfall aufs Dorf, die Konfrontation mit Lor San Tekka, die Verbringung der wichtigen Information in einen Droiden, bis hin zu Poes Folterung eine recht deutliche ANH-Parallele.
Sehe gerade, dass StarWarsMan hier ja schon entsprechend erläutert hat. Und da könnte man ja noch draufsatteln...
Darth Jorge
Kevin allein in New York, Jurassic Park 2 ,Ghostbusters 2, Gremlins 2, etc
sind übrigens auch eher schlechte Fortsetzungen.
Für Filmemacher bestimmt nicht das beste Rezept, die beliebten Elemente eines Originals zu übernehmen und eine schwache Story drum herum zu schreiben.
Verstehe nicht, wieso man das bei Star Wars in Ordnung finden kann.
@McSpain:
"TFA will aber in erster Linie eine Fortsetzung von Star Wars sein und nicht der siebte Teil einer epischen durchgeplanten Saga (die sie so ja auch nie war). "
Es sollte aber der siebte Teil einer epischen Saga sein und kein Aufguss, wie weit hast du deine Ansprüche eigentlich heruntergeschraubt, um nicht enttäuscht zu werden?
(zuletzt geändert am 26.02.2018 um 22:53 Uhr)
Rieekan78
@ Rieekan78
"Kevin allein in New York, Jurassic Park 2 ,Ghostbusters 2, Gremlins 2, etc
sind übrigens auch eher schlechte Fortsetzungen."
Schlechte Fortsetzungen deinem persönlichen Geschmack nach, oder schlechte Fortsetzungen, weil es irgendwo in Stein gemeißelt steht und somit die unumstößliche Wahrheit ist?
Kevin allein in New York und Gremlins 2 fand ich in der Tat auch eher mittelmäßig. Jurassic Park 2 möchte ich als gelungen bezeichnen, während ich Ghostbusters 2 wirklich großartig finde und nahe am 1. Teil ansiedeln würde.
Aber mal ernsthaft, du hast es dir scheinbar zur Lebensaufgabe gemacht, nur die in deinen Augen negativen Beispiele herauszustellen. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, wann du hier zuletzt positive Dinge aufgeführt hast. Falls du es überhaupt mal getan hast, muß das wohl schon ziemlich lange her sein.
Anakin 68
@Anakin68
Es ging hier doch gar nicht darum, sich über gelungene oder missglückte Fortsetzungen zu streiten, sondern vielmehr darum, inwiefern das dominante Aufgreifen bekannter Elemente zwangsläufig und erstrebenswert ist.
Wie ich bereits erwähnte, sind gewisse Vergleiche da eh schon mal wenig sinnig. In Reihen wie "James Bond" setzt sich keine Handlung fort - wir sehen den Helden einfach nur in neuen Abenteuern - und auch die Charakterentwicklung des Hauptprotagonisten erfährt keine sonderliche Aufmerksamkeit. Erst der letzte Bond-Relaunch hat da mal einen anderen und erfrischenden Weg eingeschlagen. Aber auch hier war keine Saga anvisiert - aber immerhin war die Fortsetzung der Reihe stets das erklärte Ziel. Wiederum andere Fortsetzungen gab es ja nur, weil der Ursprungsfilm so erfolgreich war, dass man die Welle einfach weiter ausreiten wollte. Ein Film wie "Der weiße Hai" ist von seiner Erzählung natürlich grandios aber auch so simpel (und das meine ich hier nicht wertend!), dass eine Fortsetzung eigentlich keinen Mehrwert bieten kann. Die Formel "Hai bedroht Schwimmer und muss ausgeschaltet werden" lässt sich nur bedingt variieren. Wenn man da ganz andere Wege geht, könnte man eigentlich auch ein neues Franchise starten - und das führt dann zu solchen Blüten wie den Sharknado-Filmen...
Andere Stoffe - wie z.B. Alien - kann man schon origineller variieren, aber auch das kann man nicht wirklich mit "Star Wars" vergleichen. Wie ist das also mit dem Aufgreifen bekannter Elemente? Sie sind sicher soweit erforderlich, dass man das Werk als Fortsetzung wahrnehmen kann. Alles was darüber hinausgeht sollte entweder in ein sinniges Handlungskonzept eingebaut werden, das die Tradierung dieser Elemente mit Bedeutung auflädt - oder man sollte es lieber lassen. Dies würde ich als ein prinzipielles Kriterium für eine gute Fortsetzung benennen. Was natürlich nicht heißt, dass dies das wichtigste Kriterium und schon gar nicht das einzige wäre - und auch nicht, dass geringe Verstöße gegen dieses Kriterium fatal sein müssen. TFA schüttet uns aber geradezu damit zu und winkt und ruft sogar: Heyho! Schaut her! Hier ist noch mehr von dem, was ihr immer schon so toll fandet!
Aber nochmal zum Unterschied...
Lucas konzipierte "Star Wars" als Einzelfilm - er hoffte aber darauf, weitere Filme folgen lassen zu können und hatte die Option dafür eingebaut. Dafür hatte er prinzipiell das Bond-Muster Sinn: Die weiteren Abenteuer des Luke Skywalker! Aber mit TESB änderte sich das dann in essenzieller Weise und Jahrzehnte später hatte er eine sechsteilige Saga aufgespannt. Wenn man die fortsetzen will, macht es schon Sinn, wenn man diesem Umstand Rechnung trägt, und es reicht imho nicht, die Retro-Nummer zu fahren. Und - wohlgemerkt - ich spreche hier von der Saga, nicht von SW-Filmen an sich. Um mal ein anderes Beispiel zu nennen: Wir können ja wohl davon ausgehen, dass der nächste Indy-Film der letzte reguläre mit Ford sein wird. Wenn man für diesen Abgesang einer Abenteurer-Reihe eine Retro-Revue auffährt, kann es durchaus sein, dass ich das zu schätzen weiß - aber auch das ist halt was ganz Anderes...
P.S.
Du findest "Ghostbusters 2" wirklich großartig? Da war ich im Kino schon enttäuscht. Letztens lief der wieder mal im TV und ich wollte ihm wirklich eine weitere Chance geben. Habe da wohl auf einen Nostalgie-Flash gehofft, aber nach zwei Dritteln konnte ich es nicht mehr ertragen.
Aber um versöhnlich zu enden: Dagegen ist TFA auch für mich ein absoluter Genuss!
Darth Jorge
@ Darth Jorge
"Es ging hier doch gar nicht darum, sich über gelungene oder missglückte Fortsetzungen zu streiten, sondern vielmehr darum, inwiefern das dominante Aufgreifen bekannter Elemente zwangsläufig und erstrebenswert ist."
Darum ging es mir auch nicht, vielmehr aber darum, daß die immer gleichen User die immer gleiche negative Klaviatur anstimmen. Auf die Dauer ist das weder sonderlich produktiv, noch in irgendeiner Weise originell, sondern einfach nur ermüdent.
"Wie ich bereits erwähnte, sind gewisse Vergleiche da eh schon mal wenig sinnig. In Reihen wie "James Bond" setzt sich keine Handlung fort - wir sehen den Helden einfach nur in neuen Abenteuern - und auch die Charakterentwicklung des Hauptprotagonisten erfährt keine sonderliche Aufmerksamkeit. Erst der letzte Bond-Relaunch hat da mal einen anderen und erfrischenden Weg eingeschlagen. Aber auch hier war keine Saga anvisiert - aber immerhin war die Fortsetzung der Reihe stets das erklärte Ziel."
Dem stimme ich zu, hat aber auch nicht sonderlich viel mit den von Rieekan78´s angeführten Beispielen zu tun.
"Ein Film wie "Der weiße Hai" ist von seiner Erzählung natürlich grandios aber auch so simpel (und das meine ich hier nicht wertend!), dass eine Fortsetzung eigentlich keinen Mehrwert bieten kann. Die Formel "Hai bedroht Schwimmer und muss ausgeschaltet werden" lässt sich nur bedingt variieren."
Auch dem kann ich mich anschließen, wobei der 2. Teil zumindest teilweise spannend daherkommt, die Klasse des 1. Teils erreicht er aber keinesfalls, wie sollte er auch. Alles was danach kam... naja, decken wir mal den Mantel des Schweigens darüber.
"...und das führt dann zu solchen Blüten wie den Sharknado-Filmen..."
Ich bin entsetzt, daß sich einem Cineasten wie dir nicht schon allein beim Schreiben des Wortes "Sharknado " die Finger verkrampfen.
"Andere Stoffe - wie z.B. Alien - kann man schon origineller variieren, aber auch das kann man nicht wirklich mit "Star Wars" vergleichen."
Da mache ich es mit zugegebenermaßen einfach. Alien 1 und 2 gehören zu meinem persönlichen Kanon, weil grandios. Alles danach nicht, weil in meinen Augen grottig.
"Lucas konzipierte "Star Wars" als Einzelfilm - er hoffte aber darauf, weitere Filme folgen lassen zu können und hatte die Option dafür eingebaut."
Ist mir soweit bekannt. Wäre ANH gefloppt, hätte Lucas zumindest eine in sich geschlossene Geschichte abgeliefert, ohne daß etwas zwingend hätte nachfolgen müssen. Glücklicherweise floppte ANH nicht.
"Dafür hatte er prinzipiell das Bond-Muster Sinn: Die weiteren Abenteuer des Luke Skywalker! Aber mit TESB änderte sich das dann in essenzieller Weise und Jahrzehnte später hatte er eine sechsteilige Saga aufgespannt."
Ob er dabei das Bond-Muster im Sinn hatte, hm, gibt es dafür stichhaltige Belege? Würde mich interessieren. Und könnte man dieses Bond-Muster wirklich 1:1 auf Star Wars übertragen?
...to be continued...
Anakin 68
@ Darth Jorge
"Wenn man die fortsetzen will, macht es schon Sinn, wenn man diesem Umstand Rechnung trägt, und es reicht imho nicht, die Retro-Nummer zu fahren. Und - wohlgemerkt - ich spreche hier von der Saga, nicht von SW-Filmen an sich."
Du weißt ja, daß wir in unserer persönlichen Beurteilung über die Sequels im Allgemeinen und TFA im Besonderen recht weit auseinander liegen. Ja, Episode VII kann man auch als Episode Nummer sicher bezeichnen, dennoch kann ich diesen Teil für mich persönlich wertschätzen. Und, ja, nach meiner subjektiven Sichtweise setzt der Film die vorherigen 6 Episoden würdig fort, auch wenn ich allein für diese Aussage von Aaron übelste Schläge kassieren werde. Verdammt, ich mag diesen Film einfach.
"Um mal ein anderes Beispiel zu nennen: Wir können ja wohl davon ausgehen, dass der nächste Indy-Film der letzte reguläre mit Ford sein wird. Wenn man für diesen Abgesang einer Abenteurer-Reihe eine Retro-Revue auffährt, kann es durchaus sein, dass ich das zu schätzen weiß - aber auch das ist halt was ganz Anderes..."
Indy 5 ist für mich im Moment die ganz große Wundertüte, da weiß ich nicht einmal im Ansatz, was ich von dem Film erwarten soll. Retro-Revue... ja... obwohl...
Es soll in erster Linie für Ford ein würdiger Abschluss werden, das wäre eine schöne Sache. Alles andere... boah, ganz schwer...
Ich hoffe, Spielberg schaukelt das Ding nach Hause und knüpft nochmal an alte Glanzzeiten an.
"Du findest "Ghostbusters 2" wirklich großartig? Da war ich im Kino schon enttäuscht."
Ich nicht. Aber vielleicht warst du 1990 einfach noch zu jung dafür.
Ernsthaft, mir hat der Film schon damals gefallen, ob es nun die Frotzeleien zwischen Venkman und Spengler waren, oder der so unbeholfen großartige Rick Moranis, ich habe das einfach geliebt. Und wenn dann auch noch die Freiheitsstatue durch New York latscht... mit sowas kriegt man mich einfach.
Nein, es erfüllt nicht höchste cineastische Ansprüche, macht aber ganz simpel Spaß. Und sowas muß auch mal sein.
P.S. Und daß Vigo der Karpate auch noch von dem legendären deutschen Ex-Boxer Norbert Grupe (Kampfname Prinz von Homburg) gespielt wurde, tut als Fun-Fact sein übriges.
Anakin 68
@Anakin68
Du bist nicht allein....
Auch ich mag "Ghostbusters II".
Ich finde es ganz charmant, dass TFA sich, mittlerweile gar nicht mehr so üblicher Fortsetzungsmittel bedient. In den 90ern bin ich mit solchen typischen Fortsetzungen ja auch aufgewachsen, und es trägt nicht von völlig ungefähr zum Nostalgiebonus bei. Gerade in Zeiten in denen noch so jeder kleiner Überraschungserfolg in seiner Fortsetzung zum großen Franchise umgebaut werden soll.
Davon ab, StarWarsMans schöne Liste mag auf den ersten Blick funktionieren, vergisst darüber aber natürlich die Variationen in den Abläufen, Spiegelungen der Ereignisse, oder das sich nicht alles 1:1 vergleichen lässt. Aber das wurde auch schon oft genug erörtert.
(zuletzt geändert am 27.02.2018 um 07:30 Uhr)
@Anakin68:
"Schlechte Fortsetzungen deinem persönlichen Geschmack nach, oder schlechte Fortsetzungen, weil es irgendwo in Stein gemeißelt steht und somit die unumstößliche Wahrheit ist?"
Schlechte Fortsetzungen, wenn man das allgemeine Echo betrachtet, sowohl bei studierten Kritikern, als auch bei Fans der Franchises.
"Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, wann du hier zuletzt positive Dinge aufgeführt hast."
Doch, kommt vor. Zuletzt habe ich mich euphorisch über das neue Schiff im Han Solo Film gefreut und die deutsche Veröffentlichung des Thrawn-Romans.
Vielleicht nimmst du meine Kommentare ja nur so einseitig war, weil du das so willst, oder weil die geäußerte Kritik so stark nachhallt...
Inhaltlich ging es mir in meinem Kommentar darum, dass man eine eher schwache Fortsetzung oft an ihrer uninspirierten Zusammenstellung vertrauter Elemente erkennt, keine Erweiterung des Spektrums, sondern "das gleiche in grün".
Ich bin auch ein sehr großer Ghostbusters-Fan (schon die neuen Figuren von Blitzway gesehen? der Wahnsinn!)
Die SW Saga hat in 1-6 bisher nicht das schwache Fortsetzungsprinzip gefahren, klar, der TS2 ist eine schwache Idee, allerdings ist das nicht der Handlungsschwerpunkt des Films und die Schlacht um Endor, die sich ja im Wechsel an drei Orten abspielt, bietet auch eine extreme Weiterentwicklung auf allen Ebenen im Vergleich zu ANH.
Rieekan78
Für mich war die Schlacht über Coruscant ein Gänsehaut Hightlight im Jahre 2005. Mir ist da die Kinnlade heruntergefallen, dass Schlachten so vollgepackt sein können. Mit Williams' Score noch brillianter!
Zur Sequel-Debatte: Jaja, oft nimmt der Kommerz überhand und manch Sequel hätte es nie gebraucht. Ob die ST dazu gehört, können wir final nach Episode IX beurteilen. Ich finde aber immer wieder den Vergleich von DerAlteBen sehr gut. Nach TESB waren bestimmt erstmal viele Leute verwirrt und wussten nicht wie die Trilogie wohl enden wird. Eine ähnliche Situation haben wir nun nach TLJ.
Edit: Ich mag oft solche Sequels, die zwar eine Fortsetzung sind, aber die Atmosphäre oder gar das Setting sehr stark ändern.
Beispiele sind für mich:
Prince of Persia: The Sands of Time --> Prince of Persia: Warrior Within
Castlevania: Lords of Shadow 1 --> Castlevania: Lords of Shadow 2
Joah, selbst Call of Duty 4: Modern Warfare --> Call of Duty: Modern Warfare 2 kann man dazuzählen, wenn einem der Farbfilterwechsel und die neuen Standorte reichen.
Wer mag, kann da auch TESB dazu zählen, welchen man jetzt nicht als ANH Kopie sehen kann.
Zwischen TPM und AotC gab es auch einen großen Bruch. Eig. war innerhalb der Saga immer große Vielfalt geboten.
(zuletzt geändert am 27.02.2018 um 08:18 Uhr)
Kyle07
Man kann so viel darüber diskutieren wie man will.
Die Entscheidung, die ST eher im Sinne einer konventionallen Remake-artigen Fortsetzung mit möglichst viel vertrauten Elementen nur anderer ausstattung abzufahren ist wirklich eine große Schwäche der ST. Andererseits kann man der ST auch nicht vorwerfen, nicht an einigen Stellen auch neue Wege zu gehen.
Seien wir ehrlich. Wenn etwas komplett anderes passiert, wollen das die Fans auch nicht unbedingt. Es ist stets eine Gradwanderung.
George Lukas hat auch zugesehen, altbekanntes in die PT einzubauen. Schon dass er überhaupt R2D2 und C3PO mitspielen ließ, dass Chewbacca in Ep. 3 auftauchte, dass es in Ep. 2 eine Cantina-Szene gab, wo Obi Wan dem Bösewicht die Hand abschlug, dass Jango Fett und sogar Boba als Kind auftauchten. Gottlob blieb uns Han Solo als kleiner Junge auf Kashyyk erspart!
Es werden auch nicht alle Änderungen goutiert. Siehe Jar Jar Binks oder den fliegenden R2D2 in Ep. 2.
Man sieht in den Sequels schon das Bemühen, diese Balance zu finden. Allerdings würde ich auch sagen, dass da bei der ST vielfach die Glaubwürdigkeit der Handlung leidet. (wo sollte die Erste Ordnung ohne Imperium die Mittel und die Arbeitskräfte für den Bau einer Starkiller-Basis her nehmen die größre und wesentlich aufwändiger ist als der Todesstern, Wo zur Hölle sollte Lukes Lichtschwert herkommen? Warum ist Rey ohne Training so mächtig und weiß so viel über die Macht, wenn sie eben noch dachte Luke wäre ein Mythos) Und spätestens da wird es problematisch.
ICh finde so ziemlich jede Entscheidung die RJ in TLJ zur Änderung/Erweiterung von Star Wars, insbesonddere der Macht, getroffen hat, gut bis in Ordnung. Problem ist der zu starke Hang zum Recycling von Altbekanntem und die schlechte bis nicht nachvollziehbare Motivation der einzelnen Figuren für ihr Handeln (siehe Luke und Holdo). Oder in TFA ein Captain Phasma, die sich so einfach überreden lässt die Schilde zu senken. Solche Schwächen wiegen am Ende schwerer als alles Recycling.
Es ist einfach so, dass man bei so einer Produktion, wo Geld einfach wirklich keine Rolle spielen sollte, offenbar so wenig in solche Plot- und Figurenfragen investiert wird.
Das liegt womöglich an diesem Geheimhaltungsthema. Es dürfen möglichst wenige Leute das Skript lesen, damit nichts nach außen dringt. Deshalb wird da wenig redigiert, lektoriert. Die Story Group prüft nur Widersprüche aber keine Qualität. Vielleicht liegt hier ein Teil des Problems.
(zuletzt geändert am 27.02.2018 um 11:39 Uhr)
Snaggletooth
Darth PIMP
@Snaggletooth:
Das vereinzelte Auftauchen von vertrauten Elementen, ist ja nicht das Problem.(Hommage)
Ein Cantina-Auftritt und ein fliegender R2 sind ja keine Haupthandlungsstränge.
Gerade Episode 2 ist handlungstechnisch ja Neuland, dass das nicht gut umgesetzt wurde, ist ja ein anderes Problem und sagt nichts über Verwendung oder Ablehnung von kopierten Handlungen aus.
Will sagen, dass jede mögliche Herangehensweise in ein gutes oder schlechtes Resultat münden kann, eine Wiederholung von Bekanntem ist aber immer eher schwach, playsafe oder uninspiriert. Genauso ist es unprofessionell, ohne eine "würdige" Handlung, eine neue Trilogie aufzuziehen.
Natürlich hat die ST auch einige neue und gute Einfälle, ein sehr ambivalenter Kylo und eine Rey, die eigentlich gar keine schimmernde Heldin sein will, waren ja schon mal eine gute Anlage, diese hat aber mMn, RJ auch wieder in so bekannte Gewässer geleitet, dass dieser Reiz nun auch verpufft ist. Somit verstehe ich auch den oft angesprochenen Mut nicht, den TLJ angeblich auszeichnet.
Rieekan78
Der Vergleich mit konventionellen Fortsetzungen wird nicht gezogen, um aus der ST (genauer TFA) einen erzählerischen, cineastischen Triumph zu machen, sondern um den Kopie- bzw. Remake-Vorwurf zu entkräften. TFA ist genauso wenig ein Remake von ANH, wie "Last Crusade" von "Raiders of the Lost Ark". Die Parallelen zwischen TFA und ANH aufzulisten, ist für mich ein schwaches Argument, weil dies - wie Snakeshit richtig sagt - die Neuzusammensetzung in TFA ignoriert.
So langsam können wir uns von den Kopie/Remake-Debatten doch wirklich trennen - und zur eigentlich Krux übergehen. Die besteht doch in der Frage, ob der Rückgriff auf Fortsetzungs-Konventionen legitim ist und SW erzählerisch irgendetwas bringt. In der Saga steckt großes Potenzial, das von den Verantwortlichen seit dem Disney-Deal nicht genutzt oder womöglich garnicht erkannt wurde. Dass Episode VII schließlich so gemacht wurde, wie der dritte Indiana Jones- oder der zweite Ghostbusters-Teil, hat meiner Einschätzung nach mit Angst zutun. Vielleicht auch mit mangelnder Fantasie, nur angesichts der Abläufe in der Entstehung von TFA möchte ich dieses harsche Urteil nicht fällen. Die Angst davor, in einer angespannten Situation, in der ökomonische Erwägungen höheres Gewicht haben als künstlerische, etwas Falsches zu tun, führt zu konservativen Entscheidungen (so wie es Angst immer tut). Das Ergebnis ist ein Film wie TFA. Eine konventionelle Fortsetzung, und in dem Licht betrachtet auch kein Affront; aber kein sinniger Saga-Beitrag, und daher Gegenstand von Kritik.
Meine Erwartung und Hoffnung nach Bekanntgabe des Deals 2012 war, dass man im Sinne von Lucas handelt, aber es besser macht als Lucas; dass man die Saga sinnig weiterspinnt, sie unter Wahrung des Gesamtkunstwerkes vergrößert, und dabei aufgrund der großen fachlichen Kompetenz zufriedenstellendere Ergebnisse erzielt, als Lucas dies mit der PT tat. Dazu fehlt aber entweder der Wille, oder das Können - und wo es gewagt wird, wird bei strittigen erzählerischen Entscheidungen nicht einfach nur gestritten und diskutiert, sondern so gnadenlos drauf eingehämmert, dass mir jeder Rückzug in Konventionen wieder verständlich erscheint.
SW ist zu mehr fähig, als Imperium gegen Rebellen, Superwaffen, Wüstenplaneten und entstellte Oberbösewichte. Ich glaube, das wissen auch J.J. Abrams und Lawrence Kasdan sehr gut. Umso bedauerlicher ist es, dass sie aus SW nicht mehr gemacht haben, vielleicht nicht mehr machen konnten. Mit klügeren, weiseren Entscheidungen an den richtigen Stellen, hätte man für Episode VII auf besagte Fortsetzungskonventionen garnicht zurückgreifen müssen. Der kreative Funke, der schiere Wille, ein Universum zu erweitern, den Lucas bei der PT hatte, ist leider nicht zu erkennen.
Die ST hätte besser sein können, als sie ist. Oder auch schlechter. Ich selbst blicke auf die letzten beiden Trilogien, ST und PT, und komme zu dem Schluss, dass ich sie aus unterschiedlichen Gründen gut und schlecht finde.
George W Lucas
@DerAlteBen:
Zitat: "Nun, wenn ich TLJ mit dem Mittelteil der OT (TESB) vergleiche, dann hatten wir eigentlich auch nicht mehr als eine militärische Niederlage zu Beginn, eine Verfolgungsjagd und eine Ausbildung mittendrin und eine aussichtslose Lage am Ende. Selbst der enthüllende IchBinDeinVater-Moment (der in TLJ ausblieb) ließ damals den Zuschauer mit Ratlosigkeit zurück. Alleine deshalb sehe ich keinen Grund, die ST ad acta zu legen."
Also bei allem Respekt für "unterschiedliche Meinungen", aber der "Ich-bin-dein-Vater-Moment" in Episode V war doch ein klassischer Cliffhanger. Der Zuschauer war nicht verwirrt (vielmehr überrascht) und wollte dann wissen, wie es mit der Story weitergeht.
Genauso war auch der "eingefrorene Han Solo" ein weiterer Cliffhanger am Ende von TESB. Also so fair solltest du schon sein
Zur Sequel-Trilogie: Auch hier zeichnet sich doch ein eines der drei kommenden Enden ab:
Möglichkeit 1: Neue Rebellen besiegen die First Order und Rey tötet Kylo Ren.
Möglichkeit 2: Neue Rebellen besiegen die First Order und Rey erlöst Kylo Ren.
Möglichkeit 3: First Order besiegen die neuen Rebellen. (Quasi so ein Ende wie bei Episode III).
Also das "kreative Potential" sehe ich bei der Sequel-Trilogie leider nicht. Es fühlt sich nach zwei Episoden wie eine Abwandlung der OT an.
Pepe Nietnagel
Um das Ganze meinerseits nochmal zum Abschluss zu bringen:
Mir ist das ja eigentlich alles recht egal. Bei Einzelbetrachtung der Werke, gibt es viel zu loben und viel zu kritisieren. Das ist einfach so. Kann ich aber auch mit Leben, denn insgesamt machen die Filme schon Spaß und haben auch ihren Sinn und roten Faden.
Aber...
eine Saga Trilogie zeichnet sich für mich dadurch aus, dass sie von galaktischen Veränderungen mit revolutionärem Charakter erzählt, der durch das Familiendrama der Skywalkers, welche das Zentrum des Konflikts von gut und böse darstellen, initiiert wird. Und revolutionär bedeutet in dem Zusammenhang für mich, dass etwas zu sehen gibt, was es zuvor noch nicht in den Sagafilmen gab und eben alles In-Universe auf den Kopf stellt. Genauso so würde ich es definieren.
Und wir wissen alle, dass TFA dafür gute Grundlagen bot mit Lukes Exil, die Zerstörung der Republik und der Starkillerbase, die ambivalente Figurenzeichnung von Rey und Kylo. Und wir wissen auch alle, dass TLJ sich diesen Potentials bewusst war und alles so eingereichtet hat, dass diese Situation entstand, in der dieses Potential zum Tragen hätte kommen können. Alles wirkte so authentisch dass in diesem Moment alles möglich schien. Aber man machte eben diesen Rückzieher. So gesehen war TFA eigentlich sogar der bessere Film oder der Film, der seine Aufgabe besser wahrgenommen hat.
Aus diesem Kontext heraus kann ich das filmisch/künstlerisch noch garnicht richtig einordnen weil es auf mich schon fast verstörend wirkt, wenn man berücksichtigt, dass kein Zeit- oder Gelddruck vorherrschte, dass Johnson keine Vorschriften bekam usw. Gerade dass er stets Erwartungen unterlief hätte diesen Schritt noch wirkungsvoller gemacht.
Aus Fansicht kann ich natürlich sagen, dass uns Episode 9 immernoch etwas bieten kann, was dies entschädigt. Vllt will man sich diesen Step fürs Ende aufheben. Die Tatsache, dass Rey und Kylo nach wie vor ambivalent sind, lässt mich dies hoffen. Aber dass man eine in jedweder Form perfekte Chance bereits verstreichen ließ, lässt mich auch zweifeln, dass sie überhaupt darauf hinarbeiten wollen und wenn sie es wollen, dass es dann noch authentisch wirken kann, denn eigentlich hat sich Rey ja bereits entschieden.
Und so toll man die Filme auch finden kann, ist dies im Hinblick aufs Gesamtwerk für mich auch ne große Enttäuschung.
Sowie angesichts der ganzen gecancelten Spiele und den bereits veröffentlichen Spielen auch diese Sparte eine noch größere Enttäuschung ist.
Lassen wir die Serien mal raus, weil die ihre Zeit brauchen und da noch was kommen soll. Aber Zwischenfazit Lucasfilm ist derzeit einfach nicht so positiv.
OvO
@Pepe Nietnagel & DerAlteBen:
Der Knalleffekt bei Episode V mit dem IchbindeinVater-Moment war der, dass es mit "Krieg der Sterne" einen so schon epischen großen riesig erfolgreichen Film gab, bei dem keinr wusste, ob es seinen zweiten geben würde. Und plötzlich wurde damit in dieses Setting Imerium, Rebellen, Prinzessin, Schmuggler, Jedi, Macht etc. noch mal eine komplette tragende Ebene reingezogen. Es war so, als wenn man beim ersten Film dachte, man wüsste, worum es hier geht und plötzlich in der Fortsetzung verschiebt sich alles. Es geht im Grunde um diese Familien-Geschichte, die vorher komplett unsichtbar war. Das war schon der Hammer.
Bei der ST ist es eher umgekehrt. JJ Abrams hat geschickt in TFA einige Fährten gelegt, die den Zuschauer fragen lassen, wie hängt das jetzt alles zusammen? Wie stehen die Figuren in Beziehung zueinander? Denn auch bei PT und OT ging es dann letztlich um diese Familienkonstellationen. Rian Johnson hat dann mehr oder minder versucht, das alles dem Erdboden gleich zu machen, ohne wirklich etwas adäquates an die Stelle zu setzen, also hat Rian Johnson den mittleren Film eher dazu genutzt, die vom Zuschauer erwartete Ebene herauszunehmen, auch wieder, vermutlich, um etwas Unerwartetes zu liefern. Nur, auch wenn es unerwartet ist, ncihts zu liefern, ist das nicht unbedingt das, was man als Zuschauer sehen möchte. Das ist so, als wenn ich mich auf die Überraschung freue, was denn mein Weihnachtsgeschenk sein wird, und der Weihnachtsmann sagt mir dann Heiligabend, "Ich denke, am meisten wird es dich überraschen, wenn du dieses Jahr gar nichts geschenkt bekommst, denn damit rechnest du am allerwenigsten." Da kann man dann sagen: Überraschung geglückt, trotzdem enttäuscht.
(zuletzt geändert am 27.02.2018 um 15:42 Uhr)
Snaggletooth
OvO
@Pepe:
"Also bei allem Respekt für "unterschiedliche Meinungen", aber der "Ich-bin-dein-Vater-Moment" in Episode V war doch ein klassischer Cliffhanger. Der Zuschauer war nicht verwirrt (vielmehr überrascht) und wollte dann wissen, wie es mit der Story weitergeht. "
Um mal in der Realität zu bleiben: Das Ende von Episode V hat damals alle verwirrt und die Zuschauer extrem polarisiert.
Nebenbei hat Hamill selbst nun gesagt, dass er denkt mit dem Internet wäre Empire ebenso gestraft worden wie aktuell TLJ und, dass er den Film mit jedem erneuten schauen mehr mag.
http://comicbook.com/starwars/2018/02/26/star-wars-the-last-jedi-mark-hamill-scared/
McSpain
@McSpain:
Zitat: "Um mal in der Realität zu bleiben: Das Ende von Episode V hat damals alle verwirrt und die Zuschauer extrem polarisiert.
Nebenbei hat Hamill selbst nun gesagt, dass er denkt mit dem Internet wäre Empire ebenso gestraft worden wie aktuell TLJ und, dass er den Film mit jedem erneuten schauen mehr mag."
Also ich war damals 9 Jahre alt, als ich Episode V sah, war nicht verwirrt, sondern hab ich Anschluss Episode VI auf VHS geguckt ...
Klar hat der Cliffhanger vielleicht nicht allen gefallen, aber irgendwie wollten schon die Zuschauer wissen, wie es weitergeht. Sonst wäre Episode VI ja auch gefloppt an der Kinokasse 1983.
Und der Unterschied zwischen Episode V und VIII ist fairerweise auch, dass Handlung für Teil 6 aufgebaut wurden. Dass kann man aktuell von Episode VIII nun wirklich nicht behaupten.
Bei Episode V hatten wir zwei Cliffhanger, bei Episode II starteten die Clonkriege und bei Episode VIII entkommen 20 Rebellen im Falken. Was für ein Cliffhanger
Pepe Nietnagel
@George W Lucas
"Die Parallelen zwischen TFA und ANH aufzulisten, ist für mich ein schwaches Argument, weil dies - wie Snakeshit richtig sagt - die Neuzusammensetzung in TFA ignoriert."
Das ist keine Einbahnstraße. Man kann neben der Benennung der Parallelen sehr wohl auch die Neuerungen sehen, die TFA gebracht hat. Der Film fühlte sich für mich auch (!) neu an, aber auf einer analytischen, aber zugleich offensichtlichen, Ebene gibt es eben nachweislich diese Parallelen zu ANH. Ich vergleiche es gerne mit dieser Art Bilder:
https://www.sehtestbilder.de/optische-taeuschungen-illusionen/images/illusion-alte-oder-junge-frau-sehtest-1.jpg
Demnach "alte Frau" ("TFA ist Anlehnung an ANH.") oder "junge Frau" ("TFA ist neuartig.")? Konzentriere ich mich auf eine der beiden Möglichkeiten, so sehe ich diese. BEIDE Gesichter sind aber stets vorhanden. So ähnlich verhält es sich auch mit TFA - und in geringerem Ausmaß auch mit TLJ / TESB - mit dem "Neuem" und dem "Nachempfundenen". Mir ist schon bei der ersten Sichtung von TFA aufgefallen, dass es diese Parallelen zu ANH gibt. Nur konnte/wollte ich sie im Moment des Sehens noch nicht alle klar benennen, da ich mit dem neuen Film und den neuen Figuren beschäftigt war. Als ich auf dem Nachhauseweg war, fiel mir aber schnell ein, was mich da gestört bzw. bewegt hatte. Ich sehe TFA mittlerweile als eine Hommage an ANH bzw. als ein sich verneigendes Pastiche. TLJ hingegen ist ein ironisches / parodierendes Pastiche, was zwar Respekt vor dem Original hat, sich aber zugleich nicht scheut, ihm eine Nase zu drehen. TLJ imitiert also z. B. die Handlung und bringt dann unerwartete Twists ("Nasedrehen").
@OvO
"Bei Einzelbetrachtung der Werke, gibt es viel zu loben und viel zu kritisieren."
Das kann man so stehen lassen.
Für mich gibt es an TFA mehr zu kritisieren als an TLJ. Beide Filme haben wirklich ausgeprägte Stärken, aber eben auch Schwächen.
@Snaggletooth
"Ich denke, am meisten wird es dich überraschen, wenn du dieses Jahr gar nichts geschenkt bekommst, denn damit rechnest du am allerwenigsten."
Ein Guter! Und dann noch: "Ich will dir noch ein Geheimnis verraten: Mich, den Weihnachtsmann, gibt es gar nicht!" *Auflösung des Hologramms*
@BorleiasVisitor down under
Pepe Nietnagel sprach von Epi V und nicht II.
(zuletzt geändert am 27.02.2018 um 19:28 Uhr)
StarWarsMan
@Nietnagel:
Mit dem Unterschied, dass im Cliffhanger von E8 nicht sichergestellt ist, ob und wie die Galaxies gerettet wird. In E2 ist klar, wie es ausgeht. Wir wissen was am Ende der Klonkriege (Fake-Kriege) stehen wird. Wir wissen das beim Krieg zwischen der Ersten Ordnung und dem Widerstand aka Rebellen nicht.
E2
Wir wissen wie Anakin endet. Nur die Ausarbeitung dessen wissen wir nicht.
Wir wissen wie die Jedis enden, Nur die Ausarbeitung dessen wissen wir nicht.
Wir wissen, dass am Ende der Zustand des Imperiums steht.
E8
Wir wissen nicht wie Kylo Ren endet.
Wir wissen nicht wie der Krieg endet.
Wir wissen nicht wie Rey endet.
Das kann man weiterführen..
Ahnen kann man viel, Wissen nicht.
Zu meinen, dass der Cliffhanger in E2 größer ist, dass scheint mir eine sehr waghalsige, fast absurde Behauptung.
Sicher das ist der Nachteil einer Vorgeschichte.. aber dein Argument funktioniert halt einfach nicht.
(zuletzt geändert am 27.02.2018 um 17:57 Uhr)
BorleiasVisitor
@Pepe
"Also ich war damals 9 Jahre alt, als ich Episode V sah, war nicht verwirrt, sondern hab ich Anschluss Episode VI auf VHS geguckt ... "
Das ist doch genau das was McSpain meint. Du konntest dir direkt ROTJ angucken, und musstest dir nicht drei Jahre einen Kopf machen wie das Ganze aufgelöst werden kann/soll.
@Snakeshit:
Zitat: "Das ist doch genau das was McSpain meint. Du konntest dir direkt ROTJ angucken, und musstest dir nicht drei Jahre einen Kopf machen wie das Ganze aufgelöst werden kann/soll."
Also ich würde einen Cliffhanger nicht dafür kritisieren, dass er Interesse an der Fortsetzung weckt und zum Nachdenken anregt. Genauso war auch der Cliffhanger am Ende von Episode VII super.
Da finde ich den Begriff "verwirrend" zu negativ besetzt. Wenn der Cliffhanger gut gemacht ist und dementsprechend im Film aufgebaut wurde, finde ich sowas eigentlich immer recht positiv.
Zu Episode VIII: Was hat denn Rian Johnson groß für Episode IX aufgebaut?
Pepe Nietnagel
@Nietnagel:
Kylo Ren hat sich seines Meisters entedigt und damit sich den Weg frei gemacht selbst zum Meister zu werden.
Rey wurde ihrer Illusion und ihres Idealismusses beraubt, hat aber dank der Jedi Bücher nun eine Grundlage die wahren Wege der Macht kennenzulernen.
Die Resistance wurde aufs Minimun zusammengeschossen und wird sich nun sammeln (ähnlich wie Rebellion in Episode 5)
Und da die Republik zerstört ist und sonst scheinbar keine politische und millitärische Macht besteht, die sich gegen die FO wehren will, ist die FO nun die dominante Macht in der Galaxis.
Die nächsten Jahre könnten nun aussehen, dass Kylo und Rey ihre Ausbildungen selbstständig weiterführen und beenden, die Resistance händeringend um Unterstützung sucht und vllt jemanden findet, mit dem wir nicht rechnen (Lando als Beispiel vllt? ).
Die FO wird ihre Dominanz Galaxisweit manifestieren.
Diese Ausgangslage war ja nun vor Episode 8 nicht vorhanden. Und Episode 9 wird wahrscheinlich da einsetzen, wo sich alle auf die letzte Schlacht vorbereiten.
(zuletzt geändert am 27.02.2018 um 21:01 Uhr)
OvO
Zwischen 8 und 9 werden sie ein paar Jahre ins Land gehen lassen. Ich weiß gar nicht, ob ich den Aufstieg des neuen Imperiums unbedingt im Film selbst sehen möchte. Ich bevorzuge diese Info eher im Lauftext:
Die FO hat ihren Schatten über die gesamte Galaxis gelegt und rief das Neue Imperium aus. Unzählige Sternenssteme fielen unter die Schreckensherrschaft des Imperators Kylo Ren. usw.
Der Reiz läge für mich in einer etablierten FO-Herrschaft. Dem gegenübergestellt ein etwas erstarkter Widerstand, dem allerdings noch der große Allianz-Partner fehlt. Evtl. könnten sie Mazs Piraten für einen Kampf gegen die FO gewinnen. Ist Hondo noch verfügbar? Würde den gerne mal auf der großen Leinwand sehen.
(zuletzt geändert am 27.02.2018 um 21:34 Uhr)
StarWarsMan
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