Im vermutlich vorerst letzten Artikel der Entertainment Weekly werden noch mal die Ereignisse rund um die Entlassung von Phil Lord und Chris Miller als Regisseure von Solo: A Star Wars Story und die Einstellung von Ron Howard aufgearbeitet - ohne dabei wesentliche neue Erkenntnisse zutage zu fördern.
Konzentrieren wollen wir uns daher lediglich auf einen kleinen Part, der sich um George Lucas' Besuch der Dreharbeiten dreht. Spoiler: Georgie gab eine Regieanweisung ;-)
"Er kam vorbei, um mich am ersten Tag zu besuchen, an dem ich mit den Dreharbeiten begann. George und seine Frau Melody kamen vorbei, um einen kleinen Set-Besuch zu machen. Ich habe mich großartig gefühlt", sagt Howard.
Lucas, der Vater von Star Wars, der es an eine andere Generation weitergab, um der Großvater von Star Wars zu werden, gab ihm sogar einige Ratschläge, die direkt aus dem Obi-Wan-Lehrbuch stammen könnten.
"Er sagte mir, ich solle einfach meinen Instinkten vertrauen", sagt Howard lachend. "Ich weiß, dass er meint, die Filme seien in erster Linie für 12-jährige Jungs, und doch weiß er, dass es so weit darüber hinaus gewachsen ist, und dass die Fans mit der Serie auf eine großartige, wichtige Weise gewachsen sind. Also gab er nicht viele Ratschläge, außer: 'Du kriegst das hin.'"
Dieser kurze Set-Besuch wurde zu einem längeren. Und noch längerem.
"Er hatte beabsichtigt, einfach mal kurz vorbeizuschauen und hallo zu sagen, und blieb dann fünf Stunden," sagt Kennedy. "Es gibt sogar einen kleinen Moment in einer Szene, die - ich kann Ihnen nicht sagen, was, sorry - aber in der Szene auf dem Millennium Falken, da sagte George: 'Warum macht Han nicht einfach das hier.'"
Mit anderen Worten, George Lucas half bei einem kleinen Teil von Solo bei der Regie.
"Es ist eigentlich eine witzige Kleinigkeit, die wahrscheinlich ein paar Lacher bekommen wird", sagt Kennedy. "Ron war zufällig am Monitor und nicht im Falken und er sagte 'Oh, das ist eine tolle Idee', und rannte rein und sagte: 'George will, dass wir das machen.' Das war ziemlich cool. Ich denke, George fühlte sich ziemlich gut dabei. Er konnte diese Figuren noch einmal besuchen, und ich glaube, er fühlte sich mit Ron so wohl, dass es ihm einfach Spaß gemacht hat."
Lucas' letzte Weisheit für seinen alten American Graffiti-Schauspieler: "Genieße es einfach."
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@Rieekan:
"Jedenfalls sind die Lucas Treatments und ihre Geschichte spannender, als die ST selbst..."
Aber auch nur weil sie Teil der Entwicklungsgeschichte der ST sind. Die angeblich fertigen Drehbücher zur Realserie interessieren die Community nicht halb so sehr.
(zuletzt geändert am 15.02.2018 um 15:05 Uhr)
OvO
@Rieekan78:
"[...] Wo jetzt diese ganzen neuen Trilogien, Serien und Storyfilme geplant sind, finde ich schon, dass man Lucas Entwürfe hätte verwenden können, so wäre man mit der Skywalker-Saga(1-9) ihrem Schöpfer gerecht geworden.
-Ich halte es allerdings auch für wahrscheinlich, dass die Treatments nicht gut waren, hatte Arndt eigentlich basierend auf Lucas Treatments geschrieben oder völlig abgekoppelt?
-Oder die Treatments wurden von Lucas nur schnell zusammengeschrieben um den Lucasfilm-Verkaufswert zu erhöhen, dann wären sie auch unwichtig.[...]"
===> Hier haben wir ja schon in der Vergangenheit über den Lucas Treatment - Anteil diskutiert:
https://www.starwars-union.de/nachrichten/14950/Die-Sequels-basieren-nicht-mehr-auf-George-Lucas-Entwuerfen/
"[....] Aus meiner Sicht wird das Zitat viel zu sehr aufgeblasen. Nachdem George Lucas selbst einen Drehbuchautor ausgewählt hatte, haben im Laufe des Prozesses JJ Abrams und Lawrence Kasdan die Aufgabe des Drehbuchschreibens übernommen, was man durchaus erwarten kann, wenn ein Regisseur an Bord eines Projekts kommt. Ist die finale Version des Films anders als die, die sich George Lucas vorgestellt hat? Ohne Zweifel. Gibt es hier irgendetwas, das die Vermutung zulässt, sie haben alles über Bord geworfen, was von Lucas kam? Nein, kein Stück.
Aber wollt ihr den Grund erfahren, warum ich der Meinung bin, dass die Berichte über dieses Zitat an Idiotie kaum noch zu überbieten sind? Hier ist ein Interview mit Simon Kinberg, dem kreativen Berater für "Star Wars" und Autor zumindest eines Spin-off-Films. Ich führte das Interview im Juli für Full of Sith, wobei ich ihn direkt auf diese Thematik angesprochen habe:
Ich: Auf wie viel von Lucas' Blaupausen stützen Sie sich oder sind diese überhaupt noch im Spiel?
Kinberg: Die Antwort lautet, dass es vom Film abhängt. Sie sind aber definitiv ein Teil der Planungen all der verschiedenen Filme und sie sind etwas, mit dem ich mich vom Beginn des Prozesses an auseinandergesetzt habe.
Ich denke man kann mit Sicherheit sagen, dass Simon Kinberg in der täglichen Arbeit an "Star Wars" mehr involviert ist als George Lucas und dass man mit noch größerer Sicherheit sagen kann, dass Lucas' "Blaupausen" nach wie vor im Spiel sind. Sie haben die Drehbuchautoren gewechselt, das ist offensichtlich. Aber dieses neue Lucas-Zitat sollte die Leute nicht glauben lassen, dass sie Lucas' Geschichte einfach in den Müll geworfen haben.
Es macht Sinn, dass die Geschichte sich stetig verändert. Habt ihr alle gelesen, wie Kasdan und Lucas bei "Rückkehr der Jedi-Ritter" zusammengearbeitet haben? Wenn sie Georges ursprüngliche Idee dafür verwendet hätten, hätte es zwei Todessterne gegeben und Palpatines Büro wäre in einer Lavagrube gewesen.
Dass sie nicht ALLE ursprünglichen Ideen verwenden ist normal für "Star Wars".[...]"
Cantina Fun
@McSpain:
"Letztlich aber auch nur alles Spekulation ins Blaue. Nur mit einer deutlicheren Opfer-Täter Vermutung Richtung Lucas-Disney."
Diesen Eindruck habe ich leider auch. Insbesondere dann, wenn in der Argumentationskette der Lucas-Gefolgschaft nicht nur die juristische Ebene beharrlich ignoriert, sondern stattdessen neuerdings eine moralische Ebene eingezogen wird, mit der sich leichter gegen Disney ätzen lässt als mit Sachargumenten. Man muss schon sehr vom Klischee der "Traumfabrik" Hollywoods angetan sein, wenn man dabei alles andere außer Acht lässt.
@GWL:
Wie ich soeben sehe, hast du deinen letzten Satz im obigen Posting editiert, wonach womöglich ein kausaler Zusammenhang zwischen den Problemen der ST und dem Verwerfen der Treatments bestünde. Das war auch gut so.
Aber nur damit wir uns richtig verstehen: Es liegt mit fern, irgendjemandem den Glauben zu nehmen, dass mit einer Beibehaltung des Lucas-Kurses alles besser gelaufen wäre (Jaja, ich kenne die gegenteiligen Beteuerung der Lucas-Gefolgschaft. Nur erklärt mir keiner, weshalb wir dann immer noch darüber diskutieren und diese Diskussion immer genau dann aus dem Hut gezaubert wird, wenn´s Unstimmigkeiten unter dem Fandom gibt.) und wir am Ende des Tages eine ST bekommen hätten, mit der das Fandom (ja, welches Fandom eigentlich?) glücklicher gewesen wäre als mit dem, was jetzt vorliegt. Wer das glauben will, soll es meinetwegen gerne tun. Ich habe nur ein Problem damit, wenn hier auf Basis von Spekulationen und Was-wäre-gewesen-wenn-Hypothesen ein Täter-Opfer-Schema konstruiert wird, das Lucas seiner Mitverantwortlichkeit am schiefgelaufenen Deal entbindet und auf diese Weise ein "Ursünde Disney" aufgebaut wird, auf die man sich jederzeit berufen kann, wenn irgendetwas an der ST nicht so gefällig ist, wie es manche gerne hätten. So etwas kann einfach nicht Gegenstand einer seriösen Diskussion sein und ich fände es schade, wenn man diesen Blick nach hinten nicht zugunsten eines Blicks nach vorne überwinden würde.
@Cantina Fun:
"Es macht Sinn, dass die Geschichte sich stetig verändert. Habt ihr alle gelesen, wie Kasdan und Lucas bei "Rückkehr der Jedi-Ritter" zusammengearbeitet haben? Wenn sie Georges ursprüngliche Idee dafür verwendet hätten, hätte es zwei Todessterne gegeben und Palpatines Büro wäre in einer Lavagrube gewesen."
Schönes Beispiel, das recht gut verdeutlicht, dass diese Diskussion eigentlich völlig sinnlos ist. Aber erklär das mal einem Lucas-Puristen, der immer noch glaubt, dass tragfähige Konzepte nicht von einem Team prozessorientiert entwickelt werden, sondern aus einer brillanten Idee eines einzelnen Genies entspringen, die nur noch zu Papier gebracht und auf die Leinwand gezaubert werden müssen.
(zuletzt geändert am 15.02.2018 um 15:43 Uhr)
DerAlteBen
Mich würde ja interessieren, was genau Disney an den Treatments gestört hat. Sollten sie tatsächlich so schlecht gewesen sein, das man sie nur ablehnen kann, dann war das auch schon vor und während des Deals klar. In dem Fall siehe meine Ausführungen weiter oben. Sollten sie nur ein Fundament gewesen sein - und Treatments sind keine Drehbücher, das geht schon aus dem Begriff hervor, und das hat ja auch niemand behauptet - dann war der Raum für Modifizierungen ja auch von Anfang an gegeben.
Was kommt mir spontan in den Sinn, warum man Lucas-Treatments ablehnt...
Stilfragen. Designs, Ästhetik der ST. Man wollte vielleicht keine Experimente und stattdessen auf dem bewährten Look der OT setzen. Das aber ist nicht unbedingt Bestandteil von Treatments, sondern obliegt erst dem Art Department. Den Look des Films hätte man bei Bedarf noch angleichen können, zur Not gegen den Willen von Lucas.
Alter der Protagonisten. Die Sorge, Lucas hätte erneut Kinder im unteren Teenager-Alter eingeführt, hat sich als ungerechtfertig erwiesen. Er plante mit Helden (bzw. Schurken), die sich ihren Zwanzigern annähern. Und wenn nicht, hätte man auch hier problemos zwei, drei Jahre draufpacken können, ohne gleich das Gesamtkonzept umzukrempeln.
Luke Skywalker: hier wird es schon kritischer. Ursprünglich sollten ja Elemente, die schließlich in TLJ eingeflossen sind, bereits in Episode VII eine Rolle spielen. Wenn man eine Hauptfigur fast komplett streicht und nur ans Ende setzt, kann das weitreichende Folgen für das Konzept haben. Da Disney die Neuausrichtung aber kurz nach dem Deal beschlossen hat, und Michael Arndt noch längere Zeit danach mit Luke haderte, wird die Streichung von Luke wahrscheinlich nicht Teil der Neuausrichtung gewesen sein, sondern erst eine Entscheidung von Arndt mit Unterstützung von Abrams und Kasdan.
Rolle von Han Solo: dass Ford seine Prominenz in die Verhandlungen um seine Teilnahme am Film mit eingebracht hat, haben wir vernommen. Gleichzeitig waren das Verwandtschaftverhältnis zum "Jedi-Töter" (Ben Solo) sowie Hans Ermordung durch seinen Sohn Ideen, die noch aus der Lucas-Zeit stammen. Auch hier denke ich also nicht, dass eine womöglich ausgedehnte Rolle von Han Solo die Treatments gleich umgekrempelt hätte.
Skywalker-Linie: die Frage, ob Rey bei Lucas eine Skywalker gewesen wäre, ist so wesentlich, dass wir sie von offizieller Seite in absehbarer Zeit nicht beantwortet bekommen. Daher bleibt auch nur die Spekulation. Ich sag mal: unrealistisch ist es nicht. Diese Gleichung hat aber zu viele Unbekannte, um zielführend darüber sprechen zu können.
Politisches Setting: zu viel Exposition, zu viel Politik?
WOLLTE Disney TFA als Pastiche? Und hat dem alles untergeordnet, auch das Konzept (Imperium und Rebellen unter anderem Namen etc)? Lag es womöglich garnicht an der Qualität der Treatments, sondern daran, dass sie dieses nicht boten? Wenn ja: warum so eine Zielsetzung?
George W Lucas
(ich bitte den Doppelpost zu verzeihen)
@ DerAlteBen:
- "Jaja, ich kenne die gegenteiligen Beteuerung der Lucas-Gefolgschaft."
Wieso überzeugen dich die Klarstellungen der "Lucas-Gefolgschaft" nicht? Du darfst sie doch gerne glauben, warum der Zweifel? Hier ist immer wieder von "Mythologisierung", "Personenkult", "Festhalten an Vergangenem" die Rede. Aber wo findet das bitte statt? Wer tut das? Kannst du Namen von Usern nennen, die die Person Lucas kultisch verehren und in jeder (!) Hinsicht verteidigen? Entsprechende Äußerungen sind mir bereits untergekommen, aber sie sind so selten, dass sie keine Rolle spielen; und beim aktuellen Thema kommen sie nicht vor. Auch z.B. Jorge, der Lucas für sein gesamtes Lebenswerk verehrt und die Prequels sehr gut findet, tut das nicht. Warum also wird dieser Vorwurf immer wieder hervorgekramt, sobald es um die Treatments und Disneys Verhalten gegenüber Lucas geht?
- "Nur erklärt mir keiner, weshalb wir dann immer noch darüber diskutieren und diese Diskussion immer genau dann aus dem Hut gezaubert wird, wenn´s Unstimmigkeiten unter dem Fandom gibt."
Worüber diskutieren wir denn? Über den Inhalt der Treatments geht es aktuell überwiegend nicht, nur ich gehe etwas näher darauf ein. Aber vor allem geht es nicht darum, die Treatments als "besser" darzustellen. Das will ich jetzt aber nicht noch ein dutzend Mal schreiben - wer das immer noch behauptet, kann sich den Kommentarstrang ja noch einmal anschauen. Wir reden über Disney und den Ablauf der Ereignisse um den Deal herum. Dass dies Thema ist, liegt nicht an uns, sondern an den Ereignissen. Die waren, um es neutral zu sagen, "interessant". Warum das immer wieder zur Sprache kommt, wenn im Fandom etwas nicht stimmt, habe ich ja weiter oben erklärt. Der Unmut entzündet sich oft an den Wegen, die die ST beschreitet, und die gehen auf Entscheidungen im Jahr 2012 zurück.
- "[...] und wir am Ende des Tages eine ST bekommen hätten, mit der das Fandom (ja, welches Fandom eigentlich?) glücklicher gewesen wäre als mit dem, was jetzt vorliegt."
Das hat wirklich niemand behauptet. Jagen wir doch bitte keine Phantome...
- "Ich habe nur ein Problem damit, wenn hier auf Basis von Spekulationen und Was-wäre-gewesen-wenn-Hypothesen ein Täter-Opfer-Schema konstruiert wird"
Selbst, wenn es konstruiert ist, ist es nicht aus den Fingern gesogen. Es ist realistisch, mindestens denkbar.
- "das Lucas seiner Mitverantwortlichkeit am schiefgelaufenen Deal entbindet"
Welche Mitverantwortlichkeit? Seine Naivität? Dazu habe ich bereits etwas geschrieben, spielt aber scheinend keine Rolle...
- "So etwas kann einfach nicht Gegenstand einer seriösen Diskussion sein"
Eine seriöse Diskussion ist zumindest dann nicht möglich, wenn man immer wieder vereinfachende Begriffe wie "Opfer", "Täter", "Mythologisierung" oder "Personenkult" hervorkramt, und dies trotz aller Richtigstellungen mit einer Beharrlichkeit tut, an der mir die Zähne auszubeißen ich langsam nicht mehr gewillt bin.
(zuletzt geändert am 15.02.2018 um 16:14 Uhr)
George W Lucas
@GWL:
Ach komm, noch leidiger als diese ewig wiederkehrende Diskussion ist der Umstand, dass plötzlich die darauf angesprochenen Leute so tun, als ob sie nicht wüssten, wovon ihr Gegenüber eigentlich redet. Von wegen Phantom-Jagd...
Und nur zur Erinnerung: Die von dir oben angesprochenen Gründe, weshalb die Treatments abgelehnt worden sein könnten, hatten wir auch schon diskutiert...
(zuletzt geändert am 15.02.2018 um 17:57 Uhr)
DerAlteBen
Was ich bei der ganzen Diskussion eigentlich nicht verstehe, ist die Festlegung darauf, dass es überhaupt Täter und Opfer gibt.
Aufgrund der Faktenlage wissen wir gar nicht, ob einer der Beteilligten dem anderen was versprochen und nicht eingehalten hat oder etwas verschwiegen hat, was schon Gegenstand der Verhandlung hätte sein müssen oder ob da bewusst von jemanden ein Fehlverhalten vorliegt.
Wir wissen bloss, GL hat Treatments geschrieben die sich mit der Fortführung der Star Wars Saga im Allgemeinen befassen (keine festen Entwürfe zu EP VII, VIII und IX). Und er hätte es gerne gesehen, wenn man diese Treatments bereits in TFA verfilmt hätte. Hat man aber nicht und George war darüber eben ein wenig entäuscht.
Das man das nicht getan hat, heisst aber noch lange nicht, dass Disney die Treatments einfach in den Müll geworfen hat und grundsätzlich alles ablehnt, was in diesen Treatments steht.
Sie passten bloss einfach nicht in das Konzept, dass Disney sich für den Neustart der Star Wars Saga ausgearbeitet hat.
Und es wäre durchaus möglich, dass Bob Iger von Anfang an vollkommen ehrlich mit GL gewesen ist (auch wenn viele es nicht glauben würden, dass ein Mensch wie Bob Iger, ein Medien Mogul und Firmenboss, auch tatsächlich mal die Wahrheit sagen könnte ).
Und er ihm auch von Anfang an gesagt hat, wie er sich die Zukunft von Star Wars unter Disney vorstellt und ihm auch gesagt hat, das man die Treatments, die George zusätzlich mit drauf gelegt hat, wohlwollend prüfen wird, aber beim besten willen nicht versprechen kann, dass sie in der Saga noch Verwendung finden, wenn sie nicht in das erarbeitete Konzept passen. Aber Disney wird die Treatments dankbar annehmen und VIELLEICHT in der einen oder anderen Form darauf zurück greifen. Und George hat dem ganzen in dieser Form zugestimmt, in der Hoffnung, dass sein Konzept vielleicht schon zu TFA anklang findet. Jeder wusste vorher, worauf er sich einlässt. Niemand hat etwas verschwiegen oder Versprechen wurden nicht eingehalten.
Und dann wird GL auf der Premierenfeier gefragt, ob er noch was mit TFA zu tun gehabt hätte, worauf er sagt, :"Nein, sie haben nichts von meinen Vorschlägen verarbeitet." Und tiefer in die Materie kann er nicht einsteigen, da er dann ja Firmeninternas über das geplante Disneykonzept ausplaudern würde und dass Disney die Treatments durchaus noch verwenden könnte, nur eben nicht in TFA. Das darf er aber nicht, da wird er sicherlich eine entsprechende Schweigeklausel unterschrieben haben. GL hat diese Schweigeklauseln ja quasi erfunden.
Also lässt er diese Aussage so stehen und die Presse und vornehmlich die entäuschten Fans machen daraus, dass Disney George Lucas quasi aus dem Projekt raus geworfen hat. Später wird daraus, Disney hat sich die Treatments vlt. unter falschen Voraussetzungen erschlichen, mit falschen Versprechungen und hat sie dann in den Müll geworfen. Disney ist plötzlich Täter und George Lucas plötzlich Opfer, obwohl es vlt. gar nicht so gewesen ist.
(zuletzt geändert am 15.02.2018 um 18:20 Uhr)
Deerool
@Deerool:
Chapeau! Endlich mal ein Kommentar, der in dieser Streitfrage nicht andauernd auf eine moralische Ebene ausweicht oder einer Zwickmühlen-Logik unterliegt, bei der stets Disney die Arschkarte zugeschoben wird.
"(auch wenn viele es nicht glauben würden, dass ein Mensch wie Bob Iger, ein Medien Mogul und Firmenboss, auch tatsächlich mal die Wahrheit sagen könnte)."
Mit dieser Vorstellung dürften viele hier ein Problem haben, weil sie so ganz und gar nicht in das übliche Klischeebild eines im Ledersessel sitzenden und Zigarre rauchenden Kapitalisten passt, der seine Geschäftspartner eiskalt über den Tisch zieht.
"Und tiefer in die Materie kann er nicht einsteigen, da er dann ja Firmeninternas über das geplante Disneykonzept ausplaudern würde und dass Disney die Treatments durchaus noch verwenden könnte, nur eben nicht in TFA. Das darf er aber nicht, da wird er sicherlich eine entsprechende Schweigeklausel unterschrieben haben."
Diese Verpflichtung zur Verschwiegenheit entspricht auch meinem persönlichen Eindruck, als Lucas gefragt wurde, wodurch sich sein Entwurf vom jetzigen unterscheiden würde und sein Gegenüber (verständlicherweise) eine ausweichende Antwort bekam.
"Also lässt er diese Aussage so stehen und die Presse und vornehmlich die entäuschten Fans machen daraus, dass Disney George Lucas quasi aus dem Projekt raus geworfen hat. Später wird daraus, Disney hat sich die Treatments vlt. unter falschen Voraussetzungen erschlichen, mit falschen Versprechungen und hat sie dann in den Müll geworfen. Disney ist plötzlich Täter und George Lucas plötzlich Opfer, obwohl es vlt. gar nicht so gewesen ist."
Schon mal Volker Schlöndorffs "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" gesehen? Das lief ganz ähnlich ab. Früher wurden die Menschen durch Gerichte verurteilt, heute durch Gerüchte.
DerAlteBen
@Deerool & DerAlteBen:
Das kann sich alles durchaus so zugetragen haben, klar.
Allerdings glaube ich fest, dass Disney selbst gar kein eigenes Konzept für die ST hatte.
Das wurde ja z.B. von RJ auch schon bestätigt.
Es wird sich so zugetragen haben:
-Lucas Entwürfe waren eventuell zu unpassend, vielleicht zu verkopft und ungelenk wie die PT.
-Arndt konnte kein flüssiges Drehbuch schreiben und musste aufgeben.
-Zuletzt entschied man sich auf Nummer sicher zu gehen und ließ Abrams und Kasdan eine SW-Revival-Show zusammenstellen, die nachfolgenden Episoden entstanden dann nach dem Motto: "Fahrt auf Sicht".
Das breite Publikum hat's geschluckt, dass viele Fans sich damit auch zufrieden geben, hat mich verwundert.
Rieekan78
@DeralteBen
"Schon mal Volker Schlöndorffs "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" gesehen? Das lief ganz ähnlich ab. Früher wurden die Menschen durch Gerichte verurteilt, heute durch Gerüchte. *zwinker*"
Ohja habe ich, aber bitte erinnere mich nicht daran.
Wir mussten damals in der Schule eine Inhaltsangabe und Interpretation über den Film schreiben. Eine Arbeit, die ich nie wirklich beendet hatte. Nicht, weil ich nichts darüber schreiben konnte, sondern weil ich zuviel darüber hätte schreiben können. Nur reichte die Zeit, die man uns gelassen hatte, dazu einfach nicht aus und so war ich erst halb fertig, als eingesammelt wurde, was man leider auch dem Text anmerkte. Eine meiner schlechteren Deutschnoten.
Aber stimmt schon, Gerüchte, Verschwörungstheorien und Falschinterpretationen können in der Öffentlichkeit ein veheerendes Ausmaß annehmen. Sowas entwickelt sich oft mal zu einem Selbstläufer, den keiner mehr unter Kontrolle bekommt.
Auch in meinem Job haben wir mit sowas ab und zu tun, und manchmal leider auch mit tragischen Folgen. So weiß ich von wenigstens zwei Fällen, in denen bösartige Gerüchte in der Nachbarschaft (die sich später auch als grundlos und falsch herausstellten) das Leben von zwei Menschen zerstörten. Einer zog aus der betreffenden Gegend weg und began ein neues (hoffentlich besseres) Leben, die zweite Person beging aufgrund übler Gerüchte leider Selbstmord.
@Rieekan78
"Allerdings glaube ich fest, dass Disney selbst gar kein eigenes Konzept für die ST hatte."
Weil du es glauben willst.
Beweise für deine Annahme gibt es aber nicht. Und selbst wenn sie kein Konzept für die ST hatten, heisst das noch lange nicht, dass auch kein Konzept für das Franchise Star Wars an sich hatten. Und nur davon spreche ich. Und da bin ich mir eigentlich auch ziemlich sicher, dass dort schon Konzepte existierten, wie man sich die Zukunft von Star Wars (nicht der ST ) unter der Disney Flagge vorstellt. Schliesslich musste man ja den Aktionären was präsentieren, bevor man los geht und 4 Mrd Dollar aus dem Firmenvermögen abzieht und es George Lucas gibt. Und da wird man sicherlich auch die grobe Marschroute aufgestellt haben, wo man mit Star Wars mal hin möchte. Könnte durchaus sein, dass die ganzen Fahrpläne, die man jetzt raus haut, auch über 2020 hinaus mit Serien, mehreren Trilogien, Spin Off Filmen etc und wie man wieder in Star Wars einsteigen möchte, zu dem Zeitpunkt (also noch vor dem deal ) schon ausgearbeitet waren, einschliesslich des Looks, mit dem man starten wollte (Rückbesinnung auf die OT, um die Leute heiß zu machen). Und das man dann einfach sagen musste :"Sorry George, tolle Treatments hast du da geschrieben, aber leider passt das nicht mit dem zusammen, was wir uns für den Star Wars Neustart vorgestellt haben."
(zuletzt geändert am 15.02.2018 um 20:01 Uhr)
Deerool
Rieekan78
@Deerool:
"Wir mussten damals in der Schule eine Inhaltsangabe und Interpretation über den Film schreiben."
Wir übrigens auch. Der Film schien offenbar zum pädagogisch wertvollen Pflichtprogramm der späten 70er-Schüler-Generation zu gehören.
"Schliesslich musste man ja den Aktionären was präsentieren, bevor man los geht und 4 Mrd Dollar aus dem Firmenvermögen abzieht und es George Lucas gibt. Und da wird man sicherlich auch die grobe Marschroute aufgestellt haben, wo man mit Star Wars mal hin möchte. Könnte durchaus sein, dass die ganzen Fahrpläne, die man jetzt raus haut, auch über 2020 hinaus mit Serien, mehreren Trilogien, Spin Off Filmen etc und wie man wieder in Star Wars einsteigen möchte, zu dem Zeitpunkt (also noch vor dem deal ) schon ausgearbeitet waren, einschliesslich des Looks, mit dem man starten wollte (Rückbesinnung auf die OT, um die Leute heiß zu machen). Und das man dann einfach sagen musste :"Sorry George, tolle Treatments hast du da geschrieben, aber leider passt das nicht mit dem zusammen, was wir uns für den Star Wars Neustart vorgestellt haben."
Für wahr, dies scheint mir ein überaus erhellender Aspekt zu sein, der bislang in dieser Debatte völlig unterbelichtet blieb. Bisher wurde immer angenommen, dass Disney vor dem Deal mit völlig leeren Händen dastand und auf Gedeih und Verderb auf Lucas` Ideen angewiesen wäre. Ich halte es auch für sehr wahrscheinlich, dass Disney bereits schon ordentlich was im Koffer hatte, bevor Lucas mit seinem Exposé antanzte und glaubte, er würde damit alle vom Hocker hauen. Ein Grund zu dieser Annahme wäre beispielsweise, dass Kennedy schon sehr früh mit der Idee an die Öffentlichkeit ging, dass man die Saga von 9 auf 12 erweitern könnte. Dieses "Open Space"-Konzept war mit Sicherheit inkompatibel mit Lucas Vorstellungen von einer in sich abgeschlossenen 9er-Saga. Auch die sehr früh angekündigte Archivierung des alten EU-Kanons deutet darauf hin, dass man in völlig neuen Wassern fahren wollte. Danach ging es - wie du richtig sagst - Schlag auf Schlag mit der Ankündigung der beiden Trilogien, TV-Serien, etc., die ja nicht vom Himmel gefallen sein konnten. All dies wirkte irgendwie wie von langer Hand geplant und könnte sich - zumindest konzeptionell und organisatorisch - als inkongruent mit den Konzepten von Lucas erwiesen haben.
(zuletzt geändert am 15.02.2018 um 21:03 Uhr)
DerAlteBen
@Rieekan78
"Wir reden ja jetzt von der ST und nicht vom Franchise, dass Disney noch mehr Filme und Serien machen wollte, ist ja wohl klar gewesen..."
Nein, tun wir nicht.
Wir reden über Disney, George Lucas und seine Treatments, die Teil des Deals waren. Und über die möglichen Gründe, warum sie (noch) nicht verwendet wurden. Das hat nur bedingt was mit der ST an sich zu tun. Die Gründe werden wohl, wie DerAlteBen schon ausführte, eher in der Inkompatibilität von Lucas Entwürfen zum Star Wars Konzept von Disney zu suchen sein.
Deerool
@Rieekan78
Zitat:
"hatte Arndt eigentlich basierend auf Lucas Treatments geschrieben oder völlig abgekoppelt?"
Erst auf Grundlage der Treatments und nach dem Deal dann nach anderen Vorgaben.
Zitat:
"Oder die Treatments wurden von Lucas nur schnell zusammengeschrieben um den Lucasfilm-Verkaufswert zu erhöhen, dann wären sie auch unwichtig."
Warum sollte das denn den Verkaufswert erhöhen? Disney konnte gut darauf verzichten...
Zudem: Lucas wollte eigentlich ja erst später verkaufen. Er entwickelte diese Konzepte ja, weil er die ST - zumindest Ep.7 - noch selbst realisieren wollte. Insofern wollte er wohl nur die Stoßrichtung vorgeben, wenn er danach verkauft hätte.
Zitat:
"Am meisten würde es mich interessieren, welchen großen Konflikt Lucas als Hintergrundbühne erdacht hätte, ob er sich auch ein Imperium 2.0 aus den Rippen geschnitten hätte?"
Ich verweise dich mal an die letzten Zeilen dieses Posts.
@OvO
Zitat:
"Ein Beleg dafür wäre mal ganz nett. Denn wenn es so ist, ist dies den Meisten vermutlich in der ganzen Verwirrung entgangen."
Im "Vanity Fair"-Artikel sagt Abrams, dass die Neuausrichtung schon getätigt wurde, bevor er dazukam. Anfänglich war er noch mit "Star Trek" beschäftigt und nach dem TFA-Artbook stieg er im Februar 2013 erstmalig in den kreativen Prozess ein. Der Vertrag wurde am 30.10.2012 unterschrieben, die ursprünglich von Lucas beauftragten Konzept-Arbeiten waren da aber schon im Gange und Disney musste den Laden erstmal richtig übernehmen. Das größte Fenster für die Treatments-Verwerfung wäre also November, Dezember, Januar, obwohl ich denke, dass im Novenber noch keine Veränderungen in Auftrag gegeben wurden. Lucas letzte Beteiligung bei einer Konzeptart-Sichtung war im Januar.
Zitat:
"Was dazu für mich aber passt ist, dass Bob Iger in dem Gespräch mit Lucas und Kenneddy, welches wir uns ansehen konnten, von Iger auffällig nachdrücklich betont hat, dass Lucas mit der Unterschrift jegliche Einflussmöglichkeit abgibt."
Dazu gibt es ein Video?! Aber auf jeden Fall ist es genau so im Bloomberg-Artikel wiedergegeben.
Zitat:
"Was dazu für mich aber passt ist, dass Bob Iger in dem Gespräch mit Lucas und Kenneddy, welches wir uns ansehen konnten, von Iger auffällig nachdrücklich betont hat, dass Lucas mit der Unterschrift jegliche Einflussmöglichkeit abgibt."
Zitat:
"Als normaldenkender Mensch würde ich behaupten, dass sich Lucas zu dem Zeitpunkt schon gründlich und oft genug darüber Gedanken machte und er dies mit Kennedy oder Iger auch bereits im Vorfeld ausführlich diskutiert hat. Das fällt mir nicht erst jetzt auf, dass fand ich schon beim ersten Ansehen komisch. Man könnte natürlich sagen, dass man dies für die Kamera nochmal unmissverständlich klar haben wollte, aber da er diese Worte direkt an Lucas und nicht an die Kamera richtete, liegt für mich die Vermutung nahe, dass er die Ablehnung der Treatments in diesem Moment im Kopf hatte und Lucas damit unterschwellig zu verstehen geben wollte, dass er ihm etwaiges Verhalten nicht vorwerfen können wird, wenn du verstehst, wie ich das meine. Gibt ja manchmal diese direkten Nachrichten, die nur sehr indirekt verpackt werden."
Ich kann diese Begebenheiten - wie gesagt - nur dem Bloomberg-Artikel entnehmen (bitte Link zum Video!!), aber der Interpretation kann ich nur zustimmen. Nicht zu beweisen, aber naheliegend.
Zitat:
"Die Frage für mich wäre aber auch eher, inwieweit man ihm die Verwendung der Treatments überhaupt zugesagt hat. Und damit meine ich explizit ihm persönlich und nicht den Fans."
Dazu habe ich nochmal etwas weiter unten @Deerool geschrieben...
Zitat:
"Die angeblich fertigen Drehbücher zur Realserie interessieren die Community nicht halb so sehr."
Ja, aber sie interessieren mich schon auch sehr!
@DerAlteBen
Zitat:
"Es ist nichts "niederes" dran, wenn jemand nur seinen Namen für das hergibt, worin er sich selber wiederfinden kann. In Hollywood kam es schon öfters vor, dass Autoren ihren Namen aus einem Film zurückzogen, wenn ihre ursprüngliche Ideen nicht nach ihren Vorstellungen umgesetzt wurden. Und wenn derjenige dann seinem Unmut lautstark Luft macht, scheint es für dich ja auch legitim zu sein."
Vielleicht hattest du es nur unglücklich ausgedrückt, aber ich las es so, dass Lucas sich eh immer rausreden könne. Und ich sah keinen Anlass dazu, davon auszugehen, dass er das täte. Wenn es dir nur um die allgemeine Möglichkeit eines Künstlers geht, sich auf diese Weise von einem Werk zu distanzieren, ok. Verstehe zwar nicht so ganz, wie das dann zur Diskussion passt, ist aber auch nicht so wichtig.
Zitat:
"Nein, das bist du nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher!"
Nun, das wäre wohl ok für mich.
Zitat:
"Bei Fans ist es auch nicht weiter schlimm, wenn sie nur in idealistischen Kategorien denken, nur von Lucas, den ich nicht nur für einen erfolgreichen Filmemacher, sondern auch für einen erfahrenen Geschäftsmann gehalten habe, hätte ich mir mehr Sinn für Realismus erwartet."
Ich denke ja auch gar nicht, dass ihm die Möglichkeit nicht bewusst war. Wenn man den Deal aber nur so machen kann und man ein entsprechendes Verhältnis zu Iger hat, dann darf wohl auch ein GL mal hoffen, dass es vielleicht doch wünschenswert läuft. Und entsprechend darf er wohl enttäuscht sein, wenn es dann nicht so kommt - auch wenn es im Bereich des Möglichen lag.
Zitat:
"Ganz abgesehen davon, sind es ja wohl die Lucas-Anhänger, die so tun, als ob sie den Inhalt der Treatments kennen würden und glauben, Lucas hätte die besseren Ideen gehabt. Denn wozu führen wir diese Diskussion überhaupt?"
Hätte mich echt gefreut, wenn diese alte Platte unaufgelegt geblieben wäre, denn darum ging es nicht mit einem Wort. Führ die Diskussion bitte nicht in Gefilde, die wir beide zu Genüge kennen und hinter uns lassen wollten. Und das ist eine ganz nette und ernstgemeinte Bitte.
Zitat:
"Natürlich spielt es eine Rolle. Lucas hätte durch die Umsetzung der Treatments durch Disney die Gelegenheit bekommen, ununterbrochen mitzuregieren."
Das verstehe nicht. An den Essentials der Treatments festzuhalten, hätte doch Lucas keine Macht gegeben, etwas zu bestimmen.
Zitat:
"Mit diesem Gegenargument drehen wir uns im Kreis, denn egal wie man es dreht und wendet, kam bei Arndt kein filmtaugliches Drehbuch zustande, weder vor noch nach der Neuausrichtung."
Wie sollen wir das für die Treatment-Version beurteilen können, wenn er damit gar nicht weitermachen durfte?
Und auch bzgl. der Neuausrichtung würde ich ihn in Schutz nehmen wollen. Es wurde nie gesagt, dass er damit nicht klar kam, sondern, dass er es sich nicht in der geforderten Zeit zugetraut hat - was imho eine weise Einsicht war. Abrams & Kasdan haben das geschafft, aber - nun ja...
Zitat:
"Und ich garantiere dir, dass diese selbst in 50 Jahren von Lucas` treuer Gefolgschaft wie ein Heiliger Gral gehütet werden wollen."
Aaaaarrrggghhhhhhhhh!!!!!!!
Zitat:
"Diesen Eindruck habe ich leider auch. Insbesondere dann, wenn in der Argumentationskette der Lucas-Gefolgschaft nicht nur die juristische Ebene beharrlich ignoriert, sondern stattdessen neuerdings eine moralische Ebene eingezogen wird, mit der sich leichter gegen Disney ätzen lässt als mit Sachargumenten. Man muss schon sehr vom Klischee der "Traumfabrik" Hollywoods angetan sein, wenn man dabei alles andere außer Acht lässt."
Lucas-Gefolgschaft? Gegen Disney ätzen? Die neue Sachlichkeit, was?
Und nein, wir ignorieren die juristische Ebene in keinster Weise. Es wurde direkt zu Beginn eingeräumt, dass die genau so ist, wie du es später weiter ausführst. Wir haben sie direkt akzeptiert und dir diesbezüglich nie widersprochen. Wir sprechen lediglich von einer anderen Ebene. Und das kann man ja wohl machen. Und wir haben die andere Ebene noch nicht mal ausgeblendet, denn - wie gesagt - wir haben sie so gewürdigt, wie du sie auch siehst und sie ja auch fraglos ist.
Habe gerade nochmal nachgeschaut. Mein erster Satz an dich zu diesem Thema war:
"Soweit alles völlig richtig - und rechtlich sowieso."
Zitat:
"Jaja, ich kenne die gegenteiligen Beteuerung der Lucas-Gefolgschaft. Nur erklärt mir keiner, weshalb wir dann immer noch darüber diskutieren"
Doch, das habe ich schon mehrfach getan. Und wie kann man das überhaupt in Frage stellen. Es geht um einen interessanten Aspekt von "Star Wars". Darüber werden wir - auch ohne Gralsgedanken - immer wieder diskutieren.
Zitat:
"und diese Diskussion immer genau dann aus dem Hut gezaubert wird, wenn´s Unstimmigkeiten unter dem Fandom gibt."
Naja, über irgendwas gibt es ja immer Unstimmigkeiten. Dass es hier aktuell Thema wurde, könnte vielleicht an der News liegen. In der Kommentarsektion warst du jedoch der erste, der sich überhaupt über die Wertigkeit geäußert hat bzw. über die vermeintliche Wertigkeit, die - deiner Ansicht nach - andere angeblich darin sehen. Und auch in der Vergangenheit habe ich dich mehrmals darauf hingewiesen, dass du dich entsprechend beschwertest, obwohl in eine Diskussion, die davon noch völlig unbeleckt war, VON DIR die Stichworte Lucas und Treatments eingebracht wurden. Denk mal darüber nach...
Zitat:
"Ich habe nur ein Problem damit, wenn hier auf Basis von Spekulationen und Was-wäre-gewesen-wenn-Hypothesen ein Täter-Opfer-Schema konstruiert wird, das Lucas seiner Mitverantwortlichkeit am schiefgelaufenen Deal entbindet und auf diese Weise ein "Ursünde Disney" aufgebaut wird, auf die man sich jederzeit berufen kann, wenn irgendetwas an der ST nicht so gefällig ist, wie es manche gerne hätten."
Wovon träumst du eigentlich nachts?
Zitat:
"ich fände es schade, wenn man diesen Blick nach hinten nicht zugunsten eines Blicks nach vorne überwinden würde."
Kill the past? Sorry, da mache ich in der Tat nicht mit...
Zitat:
"Schönes Beispiel, das recht gut verdeutlicht, dass diese Diskussion eigentlich völlig sinnlos ist. Aber erklär das mal einem Lucas-Puristen, der immer noch glaubt, dass tragfähige Konzepte nicht von einem Team prozessorientiert entwickelt werden, sondern aus einer brillanten Idee eines einzelnen Genies entspringen, die nur noch zu Papier gebracht und auf die Leinwand gezaubert werden müssen."
Langsam reichts!
1. Keiner hat hier auch nur angedeutet, dass er dies so sieht. In der letzten Diskussion zum Thema (und da nicht zum ersten Mal) habe ich sehr deutlich gemacht, dass - selbst wenn uns die Treatments vorlägen - sie sich nicht für einen Vergleich eigenen würden, da sie eben nur Treatments sind.
2. DU bist derjenige, der hier überhaupt erst in diese Diskussion diesen Aspekt eingebracht hast!
Zitat:
"Für wahr, dies scheint mir ein überaus erhellender Aspekt zu sein, der bislang in dieser Debatte völlig unterbelichtet blieb. Bisher wurde immer angenommen, dass Disney vor dem Deal mit völlig leeren Händen dastand und auf Gedeih und Verderb auf Lucas` Ideen angewiesen wäre. Ich halte es auch für sehr wahrscheinlich, dass Disney bereits schon ordentlich was im Koffer hatte, bevor Lucas mit seinem Exposé antanzte und glaubte, er würde damit alle vom Hocker hauen."
Dieses Zitat nur zur Einleitung der folgenden...
Zitat:
"Auch die sehr früh angekündigte Archivierung des alten EU-Kanons deutet darauf hin, dass man in völlig neuen Wassern fahren wollte."
Hidalgo hat schon vor einiger Zeit offenbart, dass dies noch unter der Führung von Lucas anvisiert war.
Zitat:
"Danach ging es - wie du richtig sagst - Schlag auf Schlag mit der Ankündigung der beiden Trilogien"
Häh! ST und Anthologie-Reihe waren noch unter Lucas initiiert - und sollten sogar noch von ihm gestartet werden, da der Verkauf später anvisiert war. Dass sie für die ST-Filme nicht wirklich was in Petto hatten, wissen wir - es sei denn, dass Abrams und Johnson uns die Hucke volllügen. Und die Anthologie-Filme? "Rogue One" war ein Konzept, das bereits für Lucas' Realserie vorgeschlagen wurde. Lucas hat Kasdan geholt, um das Drehbuch zum "Solo"-Film zu schreiben. Ein Film, den wir nun erst zu sehen bekommen. All das hatte Disney nicht schon vor dem Deal in der Vorbereitung.
Zitat:
"TV-Serien"
Naja, erstmal nur "Rebels". Und wie die Serie vom Himmel gefallen ist, wissen wir auch ganz gut - und sieht man der ersten Staffel auch an.
Zitat:
"All dies wirkte irgendwie wie von langer Hand geplant und könnte sich - zumindest konzeptionell und organisatorisch - als inkongruent mit den Konzepten von Lucas erwiesen haben."
Ich bin ratlos... Muss ich vielleicht aber auch nicht verstehen.
@(User) George W Lucas
Zitat:
"Es wurde doch schon mehrfach klargestellt, dass es nicht darum geht, die Treatments als bessere Alternative für die ST darzustellen. Gerade Darth Jorge betont das doch immer wieder, weil bei Diskussionen zu dem Thema stets der selbe Vorwurf auftaucht."
DANKE! Wenn es niemanden mehr geben würde, dem das auffällt, müsste ich hier wirklich wohl die Segel streichen...
Zitat:
"Über den Rest von Lucas Ideen kann ich genauso wenig sagen, wie alle anderen hier."
Siehe hierzu die letzten Zeilen dieses Posts...
Zitat:
"Ich frage mich, was passiert wäre, wenn Bob Iger bei den Verhandlungen zu Lucas gesagt hätte, dass Disney Lucasfilm und SW gerne kaufen möchte, aber dann eine Strategie verfolgen wollte, in die seine Treatments nicht hinein passen. Hätte Lucas dann nicht verkauft? Denkbar ist es. Eine entsprechende Sorge seitens Disney, dass ihnen dieser Milliardendeal noch am Verhandlungstisch entgehen könnte, wäre also garnicht unbegründet gewesen. Daher die mögliche Taktik..."
Und es wäre ihm ja auch zuzutrauen gewesen. War ja so seine Art. Wenn ihm etwas nicht gefiel, hat er das Spielfeld verlassen und den Ball (der ihm gehörte) mitgenommen - und somit das Spiel beendet. Es galt also sicherzustellen, dass Lucas - für den Fall, dass er das Spielfeld verlässt, den Ball dalassen muss, damit das Spiel weitergehen kann.
Und ich würde ja noch nicht mal so weit gehen, dass man schon damals klar hatte, dass man die Treatments verwerfen würde. Ich kann mir gut vorstellen, dass man sich das ansah und dachte: Kann man was draus machen, vielleicht sollte man aber auch eine andere Richtung verfolgen. Mmhhh... wie gehen wir denn damit um? Jetzt erstmal egal. Hauptsache wir kriegen "Star Wars"...
Zitat:
"Zwischen Deal und Neuausrichtung ist sehr wenig Zeit verstrichen. Da kann man ein Drehbuch garnicht so weit bringen, dass unlösbare Probleme zu Tage treten. Und wir können auch nicht ausschließen, dass gerade die Neuausrichtung für die Probleme gesorgt hat."
Sehr richtig.
Zitat:
"Es ist auch etwas frustrierend, wenn du nach allem, was in den vergangenen Jahren zu dem Thema geschrieben wurde (vor allem von Jorge und mir) - einschließlich aller Relativierungen, Abwägungen, vorsichtiger Formulierungen, Zugeständnisse und Klarstellungen - immer noch unterstellst, es würde sich nur um bereits vorgefertigte Meinungen halten. Ich kann dir versichern, dass ich zumindest versuche, mich einem Urteil zu nähern, und kein Vorurteil zu bedienen. Und das wird bei Jorge mit Sicherheit nicht anders sein."
Mein Frust kommt wahrlich auch an Grenzen...
Zitat:
"Stilfragen. Designs, Ästhetik der ST. Man wollte vielleicht keine Experimente und stattdessen auf dem bewährten Look der OT setzen. Das aber ist nicht unbedingt Bestandteil von Treatments, sondern obliegt erst dem Art Department. Den Look des Films hätte man bei Bedarf noch angleichen können, zur Not gegen den Willen von Lucas."
Es lag zum Zeitpunkt des Deals auch schon Konzept-Artwork vor. Insofern könnte dies eine Rolle gespielt haben. Und wenn man lieber OT-Design wollte und es bei Lucas kein "Quasi-Rebellen vs. Quasi-Imperiale", sondern vielleicht eine Darksider-Streitkraft als Gegenspieler gab, musste sich das Design eh ändern - selbst wenn man das Darksider-Design noch gar nicht gesehen hätte.
Zitat:
"Alter der Protagonisten. Die Sorge, Lucas hätte erneut Kinder im unteren Teenager-Alter eingeführt, hat sich als ungerechtfertig erwiesen. Er plante mit Helden (bzw. Schurken), die sich ihren Zwanzigern annähern. Und wenn nicht, hätte man auch hier problemos zwei, drei Jahre draufpacken können, ohne gleich das Gesamtkonzept umzukrempeln. "
Jupp.
Zitat:
"Luke Skywalker: hier wird es schon kritischer. Ursprünglich sollten ja Elemente, die schließlich in TLJ eingeflossen sind, bereits in Episode VII eine Rolle spielen. Wenn man eine Hauptfigur fast komplett streicht und nur ans Ende setzt, kann das weitreichende Folgen für das Konzept haben. Da Disney die Neuausrichtung aber kurz nach dem Deal beschlossen hat, und Michael Arndt noch längere Zeit danach mit Luke haderte, wird die Streichung von Luke wahrscheinlich nicht Teil der Neuausrichtung gewesen sein, sondern erst eine Entscheidung von Arndt mit Unterstützung von Abrams und Kasdan.
Die Luke-Verlegung war - wenn ich mich recht entsinne - ein Vorschlag von Kiri Hart. Aber ich stimme zu, die Luke-Sache ist schwer einzuschätzen. Insbesondere, da die neueren Informationen darauf hindeuten, dass wir auch in der Lucas-Version erst im letzten Drittel des ersten Films auf Luke getroffen wären.
Zitat:
Rolle von Han Solo: dass Ford seine Prominenz in die Verhandlungen um seine Teilnahme am Film mit eingebracht hat, haben wir vernommen. Gleichzeitig waren das Verwandtschaftverhältnis zum "Jedi-Töter" (Ben Solo) sowie Hans Ermordung durch seinen Sohn Ideen, die noch aus der Lucas-Zeit stammen. Auch hier denke ich also nicht, dass eine womöglich ausgedehnte Rolle von Han Solo die Treatments gleich umgekrempelt hätte."
Schwer zu sagen. Wenn die weibliche Protagonistin ihn als Mentor gar nicht nötig gehabt hätte?
Zitat:
"Skywalker-Linie: die Frage, ob Rey bei Lucas eine Skywalker gewesen wäre, ist so wesentlich, dass wir sie von offizieller Seite in absehbarer Zeit nicht beantwortet bekommen. Daher bleibt auch nur die Spekulation. Ich sag mal: unrealistisch ist es nicht. Diese Gleichung hat aber zu viele Unbekannte, um zielführend darüber sprechen zu können."
Eine Ungewissheit bleibt, aber es spricht schon einiges für die Skywalker-Variante. Siehe meinen Buchclub-Text.
Zitat:
"Politisches Setting: zu viel Exposition, zu viel Politik?"
Darüber wissen wir in der Tat gar nichts. Aufgrund der Artworks habe ich das Gefühl, dass die ST eher spirituell/philosophisch statt politisch werden sollte. Aber das ist wirklich nur ein Gefühl!
@Deerool
Zitat:
"Wir wissen bloss, GL hat Treatments geschrieben die sich mit der Fortführung der Star Wars Saga im Allgemeinen befassen (keine festen Entwürfe zu EP VII, VIII und IX)."
Das ging durchaus über Allgemeines hinaus. Und doch, es gab Treatments zu allen drei Teilen.
Zu deinen anderen Ausführungen:
Prinzipiell stimme ich zu. Ich finde zudem, dass die Opfer/Täter-Begrifflichkeit die Angelegenheit zu dramatisch zeichnet. Aber zur eigentlichen Sache...
Zitat:
"Und er ihm auch von Anfang an gesagt hat, wie er sich die Zukunft von Star Wars unter Disney vorstellt und ihm auch gesagt hat, das man die Treatments, die George zusätzlich mit drauf gelegt hat, wohlwollend prüfen wird, aber beim besten willen nicht versprechen kann, dass sie in der Saga noch Verwendung finden, wenn sie nicht in das erarbeitete Konzept passen."
Im Bloomberg-Artikel erläutert Iger, dass sie Lucas geradezu zwingen mussten, die Treatments im Vorfeld lesen zu dürfen, wenn der Deal zustande kommen soll. Das setzt voraus, dass sie eine gewisse Verpflichtung übernehmen sollten, seine Ideen zu adaptieren - ansonsten hätte es ihnen ja auch egal sein können, was drin steht. Und Lucas macht dort ebenfalls deutlich, dass die Treatments klar zum Deal dazugehören und ergänzt sogar, dass er ja nicht an Disney verkaufen müsse. Es gab also eine Übereinkunft bzgl. einer Adaption. Dass ein Filmstudio ja schon bei der Adaption einer Romanvorlage viele Freiheiten hat, die nicht selten missbraucht wird, hatte ich weiter oben schon ausgeführt. Ebenso, dass man dies bei Entwürfen natürlich noch weiter auslegen kann. Lucas ging es dann am Ende wohl zu weit. Dass er sich diesbezüglich und in gewisser Weise "betrogen" fühlte, macht seine "White Slavers"-Beschimpfung in Richtung Disney wohl recht deutlich.
Ich glaube übrigens auch nicht, dass sie ihm das Blaue vom Himmel versprochen haben. Aber da ihm die Trennung ziemlich schwer fiel, werden sie ihm sicher ein möglichst gutes Gefühl vermittelt haben. Und ich sage auch gar nicht, dass sie die Treatments als unbrauchbar einstuften, weshalb ihr Wohlwollen evtl. auch gar nicht geheuchelt war. Aber falls sie bereits ahnten, dass sie Veränderungen vornehmen könnten, die nicht sein Gefallen finden würden, werden sie ihm das wohl nicht transparent gemacht haben, denn einem Lucas ist absolut zuzutrauen, dass er deshalb den Deal platzen lässt.
Zitat:
"Die Gründe werden wohl, wie DerAlteBen schon ausführte, eher in der Inkompatibilität von Lucas Entwürfen zum Star Wars Konzept von Disney zu suchen sein."
Wieso soll diese Annahme über den Grad einer Spekulation hinausgehen?
Zitat:
"auch wenn viele es nicht glauben würden, dass ein Mensch wie Bob Iger, ein Medien Mogul und Firmenboss, auch tatsächlich mal die Wahrheit sagen könnte"
Es wird - wie in jeden Business - die ganze Palette von Fairness bis "Über den Tisch ziehen" geben. Manche würden vielleicht sagen, dass da mehr Schatten als Licht ist, aber bleiben wir doch mal bei der ganzen Palette. Na klar, traue ich Iger die Wahrheit zu - wissen kann ich es aber nicht. Und es wäre ja sogar als weitere Variante möglich, dass Iger absolut aufrichtig gesagt hat: Klar George, das kriegen wir schon hin. Aber Iger ist da ja nicht alleinentscheidend. Vielleicht hat er später zu George sagen müssen: Tja, wenn es nur nach mir gegangen wäre, aber leider...
Ist aber alles müßig.
@Alle, die es interessiert - und am liebsten nur die...
Im letzten RT-Buchclub wurden im Rahmen der Artbook-Besprechung auch kurz die Treatments erwähnt. Ich habe in den letzten Tagen versucht, einen grundsätzlichen Feedback-Text zur Folge zu schreiben, was mir aufgrund von Zeitmangel und Kränklichkeit aber schwer fiel. Aber nun habe ich zumindest den Treatments-Part schon mal fertig- und online gestellt. Prinzipiell hatte ich schon bei SWU einiges dazu geschrieben, was wir bisher über die Treatments wissen können - und es ist immer noch nicht viel. Aber zumindest haben wir inzwischen einige, wenige Einblicke darüber, wie mit gewissen Essentials umgegangen wurde. Für den aktuellen Text habe ich meine frühere Darstellung nochmal aufgebohrt. Darin finden sich auch Spekulationen, aber die klaren Aussagen und dokumentierten Indizien sind kenntlich gemacht, so dass sich jeder sein Urteil bilden kann.
http://www.radiotatooine.de/2018/02/04/buchclub-011-twilight-company-inferno-squad-2/
Darth Jorge
@Darth Jorge
Ich wage mal den Versuch ein bisschen zu vermitteln, zwischen dir und dem AltenBen. Natürlich kannst auch du, trotz deiner ausführlichen und wiederholten Beteuerungen, nicht völlig Verhehlen, dass du von einer eher kritischen Seite kommst (was ja insofern logisch ist, als Kritiker der ST), und es grundsätzlich bedauerst das George Lucas für die neue Trilogie nicht als Berater an Bord blieb. Völlig legitim. Aber daher sind alle deine Ausführungen zu diesem Thema natürlich immer wieder von dieser Einstellung gefärbt, vor allem wenn es in den Bereich der Spekulationen geht. Und das ist natürlich kein Vorwurf meinerseits, weil das natürlich auf jeden von uns zu trifft, und jeder seine Einstellung zu dem Thema unausweichlich einfließen lässt.
Aber dieses Politikum das der DerAlteBen heraufbeschwört, muss es wirklich nicht werden. Vor allem weil ich den Anlass dafür nicht erkenne. Es gibt fast keinen Grund, egal von welcher Seite man kommt, aus dieser Geschichte ein irres Politikum zu machen. Weder ein pro George, noch ein pro Disney. Und ich meine das ganz klar bezüglich der Trennung, und nicht rein wegen der Treatments.
Denn unter dem Aspekt warum es zu der Trennung kam, würde ich deswegen noch eine Aussage von Lucas aus dem berüchtigten Charlie Rose Interview raus kramen. Der Einfachheit habe ich es mal raus geschrieben:
"You know i had the story treatments/outlines. We were working on scripts and so i sold it. But i knew when i sold it, i said, i tried to make movies, while i step away, sort of Empire and Return of the Jedi. After a couple of weeks, i know i couldn't do that. I had to stand over the shoulder of the director, help him, (...) and be there, to help guide it. And it was much harder than i directed it myself." (Danach lenkt Rose das Thema direkt auf Abrams und es geht um die Grundausrichtung, dass Disney etwas mehr für die Fans machen will usw.)
Aber ich denke dieser Abschnitt ist insofern auch interessant, eben weil es zeigt, dass George Lucas diese Rolle, die eines Beraters, Produzenten oder wie auch immer, auch aus seiner Sicht nicht mehr erfüllen konnte/wollte. Nicht wenn er sich noch so involvieren würde, wie er es damals bei Empire und Jedi tat.
Von daher kam die Trennung, und ich denke das ist auch ein wichtiger Aspekt, auch von seiner Seite zustande. Nicht nur wegen einer kreativen anderen Ausrichtung, oder auf Druck von Disney. Sondern weil er wusste, dass für ihn nur diese Variante gibt. Entweder bist du voll dabei, oder nicht. Aber dann musst du damit leben das jemand Anderes auch etwas Anderes daraus macht. Genau daraus resultiert ja auch dieser "White Slaver" Vergleich, der ja sehr unglücklich ist, aber wenn man diesen gesamten Abschnitt des Interviews sich anguckt, dann ist diese Trennung in gewisser Weise natürlich und vllt. sogar unvermeidbar gewesen, egal wie es kreativ verlaufen wäre.
Und von dieser Seite nähere ich mich dem Thema immer an. Selbst wenn Disney die Treatments in ihrer Grundausrichtung so bei bei behalten hätten, wäre Lucas vllt. zu dem selben Schluss gekommen.
Dann noch als weitere Anmerkung. Wenn ich so manche Aussagen hier lese, denken viele das alles ging so abrupt von statten. Lucas raus, Neuausrichtung, im Grunde mit Stichtag. Ich denke so wird es sich nicht abgespielt haben. Lucas hat die Entscheidung getroffen, dass Projekt zu verlassen. Womöglich aus kreativer, aber mit Sicherheit auch aufgrund seiner persönlichen Sicht, sich nicht nochmal so intensiv in das Projekt vergraben zu können/wollen. Dies wird aber auch nicht über Nacht passiert sein. Deswegen war er im Januar noch an den Konzeptarbeiten beteiligt. Vergessen wir auch nicht: Vor allem Kennedy und Lucas verbindet eine tiefe, langjährige Freundschaft. Und ich bin mir sehr sicher, dass GL trotzdem wollte, dass das Projekt Erfolg hat. Mit oder ohne ihn. Von daher kann er natürlich im Januar noch an den Konzepten gearbeitet haben, obwohl er schon seine Koffer gepackt hatte.
Desweiteren, nur weil Lucas ging, heißt das nicht die Treatments wanderten in den Müll, und alle fingen einen Tag später bei Null an. So funktioniert ein kreativer Prozess einfach nicht.
Jetzt mal zu der eigentlichen Thematik. Ich selbst habe mal versucht, allerdings erst mal nur anhand von einigen SWU Meldungen eine Art Zeitstrahl für die ganzen Ereignisse anzulegen. Nicht nur aus Interesse, aber auch um in Diskussionen etwas auf Ballhöhe zu bleiben.
"Anfänglich war er noch mit "Star Trek" beschäftigt und nach dem TFA-Artbook stieg er im Februar 2013 erstmalig in den kreativen Prozess ein."
Als Ergänzung. Abrams traf sich mit Kennedy, Kasdan und Arndt am 19.12.2012 zu einer ersten Besprechung. Schon hier war kein George Lucas zugegen. Daher meine Annahme, dass er zu dem Zeitpunkt schon "raus" war, obwohl er im Januar noch an Konzepten arbeitete. Daher denke ich auch, dass das alles sehr viel fließender vonstatten ging, als wir uns das alle vielleicht immer vorstellen. Und vielleicht ist deswegen auch die Aufarbeitung so schwierig, eben weil es nicht diesen einen Tag gab, an dem dies oder das festgelegt wurde. Gitl für Lucas, aber auch für Iger/Kennedy, die sich wahrscheinlich auch nicht über Nacht "gegen" die Lucas Treatments entschieden.
"Aber nun habe ich zumindest den Treatments-Part schon mal fertig- und online gestellt.(...)Kann man da noch davon sprechen, dass die Filme immer noch Lucas Vision folgen? Ich denke nicht."
Ich stimme deinen Ausführungen dort zu. Ab TLJ werden wir jetzt nicht eine Verfilmung der Treatments erleben. Dafür hat sich das Projekt schon sehr viel weiter, und natürlich auch in einer andere Richtung entwickelt. Aber darin liegt auch die Natur von Treatments (ganz ohne das man sie Verwerfen muss). ROTJ ist bei Star Wars mit seinen fünf Drehbuchentwürfen das beste Beispiel. Obwohl er der letzte Teil einer Trilogie war, unterscheiden sich die ersten Entwürfe aus meiner Sicht ähnlich fundamental zu dem Endergebnis, wie hier (zumindestens wenn man mit einrechnet, das es bei ROTJ ganz logisch Elemente gab die passieren MUSSTEN, weil er der letzte Teil einer Trilogie war). Selbst die Auflösung des Vater/Sohn Konflikts zog erst in den späteren Entwürfen ein, und war fast bis zum Ende des kreativen Prozesses nicht in Stein gemeißelt. Ein bisschen DNA von den Treatments steckt in TLJ, ein bisschen weniger in TFA, trotzdem sind sie als Werke sehr viel mehr von ihren Regisseuren und Autoren geprägt, und das empfinde ich weiterhin als gut so.
Und wenn wir davon reden was die eigentliche Lucas Vision einer Fortsetzung war, würde ich argumentieren, dass wir die nicht kennen. Anhand von einzelnen Elementen, wie ein Darth Talon z.B., kann man das nicht fest machen, was der eigentliche Ansatz der Lucas Sequels war. Wenn auch sein Ansatz es wäre, dass ganze etwas zu vermenschlichen, figurenorientierter zu agieren, und die Themen die mit TFA und TLJ herausgearbeitet wurden (z.B. der Umgang mit Legendenstatus usw.), dann könnte man genauso zu dem Schluss kommen, dass die Vision von Lucas beibehalten wurde. Nur anhand von anderen Figuren und Konflikten.
Ansonsten danke für die inhaltliche Ausarbeitung der Treatments. Mit dem TLJ Artbook bin ich noch nicht durch, habe aber auch das Gefühl, dass man dies mit dem IX Artbook nochmal erneut aufrollen kann. Dieses Puzzlespiel hat durchaus seinen Reiz muss ich zugeben, zumal ich meine Frustration über den mangelhaften Informationsfluss mittlerweile abgeschüttelt habe, auch weil mein Eindruck dieser ganzen Sache auch nicht mehr so plorisierend ist, wie für den einen oder Anderen.
(zuletzt geändert am 16.02.2018 um 08:15 Uhr)
@Darth Jorge:
Danke für die Recherchearbeit.
Die FO stört mich mit am meisten in der ST, weil es eine "in your face" Zugabe für das so wichtige SW-Gefühl zu sein scheint.
Eine Bedrohung durch mystische dunkle Machtnutzer klingt zwar auch ein wenig wie die zwei Sith in der PT, da hätte man dem Macht-Thema mal neue Aspekte hinzufügen müssen.
Von Episode 1-6 war die SW Saga eine Skywalker Saga, es ging um Anakin und Luke, Vater und Sohn. Um in diesem Familiensaga -Kontext zu bleiben, wäre es mMn schlüssig gewesen, wenn Luke nun auch Vater wäre und z.B. bei der Ausbildung eines seiner Kinder scheitert, o.ä.
Mir gefällt auch der Verführungsgedanke einer Talon-ähnlichen Figur gut, da es so etwas in der Saga bisher noch nicht gab.
Luke als Vater wäre auch eine interessante Möglichkeit gewesen, diese Figur zu erweitern.
Jaja, hätte, hätte...
Vielleicht noch zu dem immer wiederkehrenden Argument, dass es in der OT auch sehr abweichende Drehbücher gab.
Es ist ein Unterschied, ob so ein Franchise neu aus dem Boden gestampft wird und plötzlich extrem erfolgreich ist oder ob man dieses Franchise nach circa 40 Jahren weiterführt, da kann man nicht genauso arbeiten. ein grundlegendes Konzept, wo man mit den Figuren hin will und was das Thema der ST ist, sollte zumindest stehen und wir wissen von RJ, dass es nach TFA kein Konzept gab und dass Abrams in Ep.9 auch wieder machen darf, was er will.
Rieekan78
@Jorge:
Leider findet man Videos von "früher" nur noch zerstückelt wieder. Und nen paar Sachen auch garnicht mehr (auch hier auf SWU sind in einigen Artikeln nur noch große blaue Flächen). Unter anderem das was ich meinte. Aber vllt verwechsel ich da auch was und der beschriebene Dialog war zwischen Lucas und nem beliebigen Interviewer oder Kennedy und Lucas. Wobei ich mir eigentlich sicher war und ein konkretes Bild dabei im Kopf habe. Komisch is das Ganze schon....
Aber naja, eigentlich wollt ich mich da jetzt auch nicht zu sehr einklinken. Mich würde aber mal interessieren, was es denn ändern würde, wenn die Verschwörungstheorie (ist nicht wertend gemeint sondern ganz sachlich gesehen ist es ja eine) gegen Lucas hier eindeutig bestätigt würde? Würde sich dadurch dein Verhältnis zum jetzigen Star Wars verändern? Meines wohl kaum. Aber nicht nur weil ich SW Fan bin sondern weil ich auch schon zu lange mit den Umgangsformen im "Big Business" vertraut bin. Und Iger und Lucas werden es auch sein. Das ist nicht der Ort, wo man auf persönliche Befindlichkeiten Rücksicht nimmt und er war es nie. Schon garnicht nach den Maßstäben unser eins.
Insofern machen sich Fans wahrscheinlich viel mehr Gedanken darüber als sich Lucas jemals vorstellen könnte.
(zuletzt geändert am 16.02.2018 um 09:25 Uhr)
OvO
@Rieekan78
"Vielleicht noch zu dem immer wiederkehrenden Argument, dass es in der OT auch sehr abweichende Drehbücher gab."
Nun, darum führe ich ja auch gerne an dieser Stelle die Entstehung von ROTJ an. Zu dem Zeitpunjt gab es schon etwas das man respektieren musste, und es war dieses Phänomen inklusive Erwartungshaltung. Und trotzdem war nichts in Stein gemeißelt, außer das die Guten gewinnen, die Bösen verlieren.
Es gibt bei beiden Varianten, festes Konzept, eine von Film zu Film Denke jeweils Vor- und Nachteile. Nichts davon führt automatisch zu einem Erfolg.
(zuletzt geändert am 16.02.2018 um 10:40 Uhr)
@ Jorge
"DANKE! Wenn es niemanden mehr geben würde, dem das auffällt, müsste ich hier wirklich wohl die Segel streichen..."
Da werfe ich nur kurz ergänzend ein, dass ich immer mal wieder erstaunt bin, wie manche User beharrlich die wiederholten ausführlichen Beobachtungen, Analysen und Ausführungen (inkl. Belegen) von dir und anderen ignorieren und stattdessen einen sehr lockeren Umgang mit Fakten, Indizien etc. pflegen.
Es kann ja viele Gründe dafür geben, warum man nicht so tief in der Materie steckt und nicht alle vorliegenden Informationen überblickt. Das ist natürlich auch in keinster Weise verwerflich. Dann aber mit fester Überzeugung teils haarsträubende Schlussfolgerungen zu formulieren, ist schon ... abenteuerlich. Gefährliches Halbwissen gewissermaßen, und wenn dazu noch schlicht haltlose Unterstellungen gegen Mitdiskutanten kommen, wird es selbst für an der Diskussion nicht aktiv Beteiligte anstrengend.
Blue Max
@Snakeshit (Zitat an Jorge):
"Aber daher sind alle deine Ausführungen zu diesem Thema natürlich immer wieder von dieser Einstellung gefärbt, vor allem wenn es in den Bereich der Spekulationen geht."
Genau darin schein wohl leider das Kernproblem bezüglich einer sachlichen Auseinandersetzung zu liegen und ich weiß offen gestanden keinen Rat mehr, wie man in Zukunft damit umgehen soll. Dabei scheinen mir Spekulationen in einem "erkenntnisfreien Raum" weniger das Problem zu sein, da diese durchaus spannende Fragen erörtern können, als vielmehr die Färbung derselben in eine persönlich befangene Richtung, die dann schleichend zu einseitigen Schuldzuweisungen, Verschwörungstheorien oder Parteilichkeiten führen, vielleicht sogar dergestalt, dass selbiges in der Diskussion gar nicht auffällt und erst später erkennbar wird. Erlaube ich mir dann, darauf hinzuweisen, ist wieder mal Feuer am Dach und Zeter und Mordio sind angesagt. Aber was soll´s: Solange subjektive Befindlichkeiten und sachlich-objektiviere Faktenlagen (welche bei diesem Thema nur sehr spärlich vorliegen) nicht sauber auseinander gehalten werden, dürfte eine neutrale Diskussion ohnehin nur mehr mit Leuten möglich sein, die beides besser voneinander zu trennen wissen. Was soll´s. Mit dem kann ich leben. Ist nicht weiter schlimm...
Was den von dir aufgeworfenen Begriff des "Politikums" anbelangt, der im Zuge dieser Diskussion von mir heraufbeschworen sein soll, bin ich mir nicht ganz sicher, was genau du damit meinst oder sagen wolltest. Ich meine, wir hatten es bei dem besagten Verkaufsdeal de facto und de jure mit einer Firmenübernahme zu tun und eine solche läuft erfahrungsgemäß nicht immer reibungslos und ohne Konflikte: Abteilungen werden aufgelassen (z.B. LucasArts), bei den Fans beliebte Serien werden eingestellt (z.B. TCW), alte TV-Serien werden auf Eis gelegt (z.B. Underworld), alte EU-Romane werden archiviert und durch neue ersetzt, Kino-Serien (z.B. die ST) erhalten eine andere Ausrichtung als erwartet. So etwas mag aus der Sicht von Fans, die selbige zuvor ins Herz geschlossen haben, recht schmerzhaft sein, ist aber in Summe nichts Ungewöhnliches und manchmal auch ein notweniger Prozess einer jeden Organisationsentwicklung und eines Change-Managements, dessen Tragweite und Ausmaß sich Lucas selbst zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht in vollem Umfang bewusst war. Fans mit idealistischer Brille (und ich meine dies im aller positivsten Sinne) haben hierfür natürlich kein oder kaum ein Sensorium und beurteilen einen solchen Prozess, sofern Teile davon durch PR offenkundig werden oder durch Indiskretion nach Außen dringen, zunächst einmal als negativ. In diesem Lichte betrachtet - und genau darum ging es mir in meinen Ausführungen - war dieser als "Debakel" wahrgenommene Deal kein ungewöhnlicher, vielleicht für manche Lucas-treue Fans schmerzhafter, aber letztendlich notwendiger Einschnitt für LF, um den Fortbestand des Unternehmens weiterhin zu sichern.
DerAlteBen
@Snakeshit:
"Es gibt bei beiden Varianten, festes Konzept, eine von Film zu Film Denke jeweils Vor- und Nachteile. Nichts davon führt automatisch zu einem Erfolg."
Oder Misserfolg. Richtig. Und ROTJ ist ein gutes Beispiel wo "Die andere Hoffnung" die geplant war völlig umgeworfen wurde auch Han und Leia als Figuren große Wandel vollzogen haben. Und bis auf eine Retro-Verschmelzung nach all den Jahren gibt es keinen Grund dafür warum Episode 6 nicht den gleichen Druck eines Sequels einer erfolgreichen Film-Saga unterzogen gewesen seien soll. Nur weil es Lucas war? Nun der hat auch die PT locker und on the fly umgesetzt und damit einige Probleme hintenraus erzeugt bzw gehabt. Und auch wenn es weiter Spekulation ist, aber ich glaube nicht, dass Lucas sich bei seiner ST stringent und sklavisch an seine eigenen Treatments gehalten hätte und nicht auch von Film zu Film durchaus Änderungen zugelassen hätte.
Und dann ist da ja noch die Special-Edition. Zwar nur im kleinen, aber dort gibt es sogar Änderungen nach vielen Jahren die nicht wirklich in das alte Gesamtkonzept passten.
Letztlich werden wir ja bald zwei Filmreihen bekommen, die nach Mastermind-Showrunner-Konzept begleitet werden zusätzlich zu Kennedy und Lucasfilm in der Leitung. Dann hat jeder was dem er Schuld und Erfolg zuschreiben kann wie es dem eigenen Geschmack gerade passt.
McSpain
"Solange subjektive Befindlichkeiten und sachlich-objektiviere Faktenlagen (welche bei diesem Thema nur sehr spärlich vorliegen) nicht sauber auseinander gehalten werden, dürfte eine neutrale Diskussion ohnehin nur mehr mit Leuten möglich sein, die beides besser voneinander zu trennen wissen."
Das grenzt an Realsatire ...
Blue Max
@Max:
" Dann aber mit fester Überzeugung teils haarsträubende Schlussfolgerungen zu formulieren, ist schon ... abenteuerlich. "
Ein Problem, welches sich durch die ganze Gesellschaft und wohl eine Folge des Mangels an Reflektionsvermögen ist. Aber ich denke, so 100% frei ist davon niemand...
(zuletzt geändert am 16.02.2018 um 11:31 Uhr)
OvO
@Blue Max:
"Gefährliches Halbwissen gewissermaßen, und wenn dazu noch schlicht haltlose Unterstellungen gegen Mitdiskutanten kommen, wird es selbst für an der Diskussion nicht aktiv Beteiligte anstrengend."
Wenn für dich das gefährliche Halbwissen als nicht aktiver Beteiligter so anstrengend ist, warum beteiligst du dich dann nicht einfach an dieser Diskussion? Bestich uns durch den Fundus deiner reichhaltigen Erfahrung und durch deinen Scharfsinn!
DerAlteBen
@DerAlteBen
"Ich meine, wir hatten es bei dem besagten Verkaufsdeal de facto und de jure mit einer Firmenübernahme zu tun und eine solche läuft erfahrungsgemäß nicht immer reibungslos und ohne Konflikte: Abteilungen werden aufgelassen (z.B. LucasArts), bei den Fans beliebte Serien werden eingestellt (z.B. TCW), alte TV-Serien werden auf Eis gelegt (z.B. Underworld), alte EU-Romane werden archiviert und durch neue ersetzt, Kino-Serien (z.B. die ST) erhalten eine andere Ausrichtung als erwartet."
Auf etwas Ähnliches will ich auch hinaus. Nämlich, dass das was passiert ist, relativ unausweichlich war, bzw. auch eine natürliche Form des Übergangsprozesses war.
Allerdings heißt das für mich nicht, dass deswegen alles gut ist. Denn das Beharren auf den Kinostart 2015, während man gleichzeitig in der zweiten Jahreshälfte 2013 feststellt, dass es kreative Probleme gibt, war natürlich nicht hilfreich seitens Disney. Abrams und auch Kennedy hatten für einen Kinostart 2016 plädiert. Rein aus Geschäftsinteressen mag das Festhalten an der Deadline ja verständlich sein, und ich sehe es auch so, dass ein kreativer Kopf, wie z.B. Arndt, auch einfach irgendwann mal liefern muss, und sich nicht den Luxus erlauben kann, vier Jahre über ein Drehbuch zu brüten. Aber das TFA, und vllt. sogar die grundlegende Konzeption der ST darunter gelitten hat, darüber brauchen wir uns nicht zu streiten. Das war einfach suboptimal, und dürfte vielleicht auch zu den Lehren geführt haben, von denen jetzt die Johnson Trilogie hoffentlich profitiert.
Ich denke schon es war der Plan eine Trilogie gut genug auszuarbeiten, auch wenn unterschiedliche Regisseure mit eigenen Ideen dazu stoßen. Aufgrund verschiedenster Ereignisse ist das nicht passiert. Darüber kann man die Faust immer wütend gen Himmel recken, aber ich sehe die "Schuld" halt auch nicht nur beim "Konzern", sondern auch bei den involvierten Kreativen. Von daher nutzt mir dieser Hintergrund als "Politikum" auch nicht. Weder als Pro GL, noch als Pro Disney.
Denn sind wir mal ehrlich. Alles was wir an TFA/TLJ gut finden und nicht gut finden, haben letztenendes die Beteiligten Kreativen verzapft. TLJ ist kein Produkt das in einem Aufsichtsratszimmer eines Konzerns entstanden ist, sondern es ist ein Film eines Autors/Regisseurs. Auch TFA ist dies anzumerken, und beide Werke zeugen von ihrer Liebe zu George Lucas Wirken, insbesondere der OT.
Trennung, Treatments, alles schön und gut. Dies ein höchst interessanter Hintergrund und als Einblick in die kreativen Prozesse, inklusive guter Entscheidungen oder Fehlentscheidungen überaus wertvoll für alle die sich damit beschäftigen wollen, aber es hilft einem kaum für die Projektion seiner eigenen Unzufriedenheit, oder auch Zufriedenheit.
@McSpain
"Letztlich werden wir ja bald zwei Filmreihen bekommen, die nach Mastermind-Showrunner-Konzept begleitet werden zusätzlich zu Kennedy und Lucasfilm in der Leitung."
Alles nur mehr Leute die Kennedy feuern kann.
(zuletzt geändert am 16.02.2018 um 11:53 Uhr)
@Snakeshit
" Denn sind wir mal ehrlich. Alles was wir an TFA/TLJ gut finden und nicht gut finden, haben letztenendes die Beteiligten Kreativen verzapft."
Das würde ich so pauschal nicht sagen. Klar, haben die Kreativen einen erheblichen Einfluss auf das Resultat, aber ebenso erheblich ist der Einfluss des Managements. Lenkung (oder keine Lenkung) kann sowohl sehr positive als auch sehr negative Auswirkungen haben.
(zuletzt geändert am 16.02.2018 um 12:37 Uhr)
StarWarsMan
@Snakeshit:
"Trennung, Treatments, alles schön und gut. Dies ein höchst interessanter Hintergrund und als Einblick in die kreativen Prozesse, inklusive guter Entscheidungen oder Fehlentscheidungen überaus wertvoll für alle die sich damit beschäftigen wollen, aber es hilft einem kaum für die Projektion seiner eigenen Unzufriedenheit, oder auch Zufriedenheit."
Alles klar. Jetzt verstehe ich, worauf du hinauswillst. Ich denke, dass Entscheidungen, ganz egal ob sie nun personeller oder firmenpolitischer Natur sind, sich von vornherein nicht als Projektionsfläche für die eigene Unzufriedenheit/Zufriedenheit eignen. Sie können bestenfalls dazu beitragen, das vorliegende Ergebnis im einem differenzierten Licht zu betrachten, jedoch sollten die Umstände die dazu beitrugen, nicht in die Bewertung des Endresultats einfließen. Leider ging diese Trennschärfe zwischen der Bewertung des Resultats und den jeweiligen Umständen, die dazu geführt haben, in den vergangenen Diskussionen hier an der SWU oftmals verloren, was dazu führte, dass man unbedingt einen "Schuldigen" für deinen eigenen Unmut finden wollte.
"Denn sind wir mal ehrlich. Alles was wir an TFA/TLJ gut finden und nicht gut finden, haben letztenendes die Beteiligten Kreativen verzapft. TLJ ist kein Produkt das in einem Aufsichtsratszimmer eines Konzerns entstanden ist, sondern es ist ein Film eines Autors/Regisseurs."
Ich wünschte, es wäre so einfach. Kreative Beteiligte handeln nicht autonom. Ein System, in dem Beteiligte arbeiten, bedingen das System und das System bedingt wiederum die daran Beteiligten, die darin arbeiten müssen. Iger ist genauso wenig ein schlechter Mensch, der Lucas vor den Kopf stieß, weil er sich an die firmenpolitischen Richtlinien halten musste, wie Lucas ein armer Mensch ist, weil sich seine Ideen als inkompatibel mit der Planung von Disney erwiesen haben. Selbiges gilt auch für den unter Zeitdruck stehenden Arndt oder für den gegenüber Lucas Respekt zollenden Abrams als kreative Beteiligte. Ich für meinen Teil denke, dass man aus der gegebenen Situation das Beste gemacht hat, das in der gegebenen und äußerst schwierigen Konstellation möglich war. Dass man mit dem Endresultat (TFA und TLJ) natürlich nicht jeden zufriedenstellen konnte, war zu erwarten, ist aber keine Frage einer persönlichen oder strukturellen "Schuld", die man entweder den firmenpolitischen Entscheidungsträgern oder kreativen Beteiligten von vornherein anlasten könnte.
Mir ist klar, dass diese systemimmanente Logik nicht jeder nachvollziehen wird können, da das Verständnis hierfür sehr von der eigenen beruflichen Lebenslage abhängt. Ein ungebundener und ideeller Freidenker wird sich damit schwerer tun als jemand, der selbst in einem komplexen Entscheidungs- und Entwicklungsprozess eingebunden ist. Demzufolge werden beide Diskutanten auch die vergangenen Ereignisse und deren Konsequenzen gänzlich anders wahrnehmen und bewerten, was sich auch in diesem Forum zeigt.
(zuletzt geändert am 16.02.2018 um 14:09 Uhr)
DerAlteBen
McSpain
@ Jorge:
Ich habe deinen Kommentar zur Buchclub-Folge von RT gelesen, vielen Dank für die Zusammenstellung und Interpretation der Treatment-Fakten/Fragmente.
Dazu nur zwei Dinge:
- dein Text gehört in ein SWU-Special, nicht in die Kommentarspalte von RT. Es gab ja schon ein paar Specials hier und keines davon habe ich als derart interessant und aufschlussreich empfunden wie diese Ausführungen (was auch daran liegt, dass sie sachlich sind und einem Forschungsinteresse entspringen, und damit mal etwas anderes sind als bloße opinion pieces).
Ich verbinde damit mal eine Bitte an die Mods/Betreiber von SWU. Wenn Jorges Text hier erscheint, bekommt er ein größeres Publikum. Ein netter Nebeneffekt könnte sein, dass gewisse Behauptungen und Wiederholungen von falschen Bildern in künftigen Treatment-Diskussionen vielleicht zurückgehen. Damit wäre wirklich allen geholfen.
- Die im Text angesprochene Erwähung von Jett Lucas´ Äußerung zu TFA ist sehr interessant. Sein "Anastasia"-Vergleich war mir garnicht mehr präsent. Er könnte in der ST auch noch eine Rolle spielen; verloren ist dieses Motiv noch nicht. Es wurde ja von, bzw. unter der Mitarbeit oder doch zumindest mit dem Einverständnis von Abrams, in TFA angelegt - und könnte nun von ihm vollendet werden. Zumal ich mir vorstellen kann/möchte, dass Abrams angesichts der anstehenden Mammutaufgabe, ähnlich wie bei Episode VII, auf Nummer Sicher geht und deshalb etwas verfilmt, was bereits ausgearbeitet wurde...
(zuletzt geändert am 16.02.2018 um 15:51 Uhr)
George W Lucas
@ DerAlteBen
Ich diskutiere praktisch nie mit, da ich die Zeit dafür nicht habe. Die Zeit, die ich mir für SWU nehmen kann/will, geht in der Regel ganz für das Mitlesen drauf. Meistens hänge ich damit auch ein Stück hinterher, zuletzt waren es mal ganze zwei Wochen (ja, ich lese so gut wie alles). Aktuell habe ich aufgeholt, was sich, falls die News weiter reinkommen, in den kommenden Tagen schnell wieder ändern kann.
Bei dem Thema Treatments kommt erschwerend hinzu, dass auch ich erst Recherchearbeit leisten müsste, bevor ich auf Augenhöhe mitdiskutieren könnte, da ich aus dem Stehgreif nicht alles überblicke. Dementsprechend würde ich mich unvorbereitet nicht an eigenen Theorien versuchen.
Jorges Kommentar auf RT bietet nun allerdings eine gute Möglichkeit, sein Wissen aufzufrischen und ihn als "Nachschlagewerk" abzuspeichern ...
Blue Max
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