Nach der Winterpause ist Radio Tatooine wieder erwacht und stürzt sich in Runde 2 der Beplauderung von Star Wars: Die letzten Jedi:
Episode 53 – Die letzten Jedi (II)
Wir haben geahnt, dass sich ein störrischer Film wie Die letzten Jedi nicht in wenigen Worten abhandeln lassen wird. Da wir nicht sicher waren, ob die uns verbleibenden Worte reichen würden, haben wir uns im zweiten Teil der Besprechung zur achten Episode des Star-Wars-Film-Universums grandiose Verstärkung in Form von Christoph & Jörg geholt.
Gedanken zu den neuen und alten Gedanken der Folge werdet ihr wie gewohnt bei iTunes, auf RadioTatooine.de oder auch direkt hier los.
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@StarWarsMan
Die Verbote sind ja auch nicht das schöne, erst ab „Mitgefühl ...“ naja, der über beide Ohren verliebte Anakin schafft es sogar den ersten Part schön klingen zu lassen.
Für die Verbote habe ich dennoch auch Verständnis, „von einem gewissen Standpunkt aus“.
„Letztendlich hat Anakin dagegen verstoßen und wurde dramaturgisch abgestraft.“
Die ganze Galaxis wurde abgestraft, weil Anakin sich über das Verbot hinwegsetzte bzw. er Yodas Rat nicht im Stande war zu befolgen („du dich darin üben musst loszulassen, alle Dinge von denen du fürchtest sie zu verlieren“ ).
Dass Angst vor Verlust ein Pfad zur dunklen Seite ist, das ist ja überhaupt der Grund für das Verbot von Beziehungen gewesen. Deshalb habe ich es auch nie so eindeutig und einseitig als Erungenschaft gesehen, dass dies durch Luke evtl. aufgehoben wurde. Allerdings scheint es ja nun so, dass Luke auch keine Liebesbeziehung mehr eingegangen ist.
(zuletzt geändert am 14.01.2018 um 20:47 Uhr)
Jacob Sunrider
@jacob Sunrider
"Und ich dachte ich wäre ein Experte in Sachen PT und PT-EU. Davon habe ich ja noch nie gehört. Wo wird davon den berichtet? Ist ja interessant."
Das wird im New Essential Guide to Characters erwähnt.
Zitat Jedipedia
"Im New Essential Guide to Characters wird berichtet, dass Ki-Adi-Mundi zur Zeit der Naboo-Krise zwei Frauen und eine Tochter hatte. Allerdings ist er zu diesem Zeitpunkt bereits mit einer Haupt- und vier Nebenfrauen verheiratet und hat bereits sieben Töchter. "
Das ganze gilt, obwohl bereits 2002 erschienen, wohl immer noch als Kanon. Bis jetzt wurde der Guide jedenfalls noch nicht in den Legends Bereich verschoben.
Deerool
@Jacob Sunrider
Alles richtig.
Diese Gebote widersprechen mMn der menschlichen Grundnatur, also z. B. loslassen zu können, keinen Hass empfinden usw. Mitgefühl ist natürlich ein hehres Ziel. Leider haben die Jedi sich auch nicht immer daran gehalten. TCW ist voll davon: Die Moral, Klonsoldaten einzusetzen, wird da immer wieder thematisiert. Die Jedi haben sich in weltliche Belange eingemengt bzw. sich einspannen lassen. Und die Jedi-Samariterroben platzen schon aus allen Nähten. Das sagt ja sinngemäß auch Luke. Ich bin richtig froh, dass Luke diesen Bogen zur PT spannt.
" Dass Angst vor Verlust ein Pfad zur dunklen Seite ist, das ist ja überhaupt der Grund für das Verbot von Beziehungen gewesen."
Einmal das und dann noch konkreter, um Entführungen von Familienmitgliedern und damit Erpressbarkeit zu vermeiden. Und dann die Fokussierung auf die Macht selbst. Hat man auch bei Priestern oder Nonnen. Sie sind sozusagen mit Gott eine spirituelle Heirat oder Beziehung eingegangen. Daneben darf nichts stehen.
(zuletzt geändert am 14.01.2018 um 21:10 Uhr)
StarWarsMan
@StarWarsMan
Für mich steckt hierin auch eine Bestätigung von Lukes Meinung, die Jedi müssen enden. Die strickt dogmatische Haltung konnte die dunkle Seite zwar zurückhalten, entmenschlichte die Jedi aber, was wiederum ein Einfallstor für die dunkle Seite ist. Womöglich ist es überhaupt nicht möglich zu verhindern, dass immer wieder mal einer von vielen (!) ausgebildeten (!) Machtnutzern auf die dunkle Seite fällt. Andererseits kann ein dunkler Machtnutzer auch anders zu Tage treten, also braucht es wiederum etwas wie die Jedi als Kompensation. Aber wie uns die ST mit Rey und ihrem Erwachen erzählt, ist dazu kein Jedi-Orden nötig.
Die Klonkriege waren ja u.a. auch Sidious‘ Plan um die Jedi in diese für sie missliche Lage zu zwingen.
(zuletzt geändert am 14.01.2018 um 20:58 Uhr)
Jacob Sunrider
Ich sehe gerade, dass Pablo Hidalgo die Sache mit Ki Adi Mundi 2016 auf Twitter dementiert hat.
https://i.stack.imgur.com/ImwSK.png
Also alles zurück auf Anfang, Jedi haben keine Familien und sind nicht verheiratet. So kann man sich täuschen. Fragt sich bloss, nach welchen Kriterien die StoryGroup festlegt, welche vormals etablierte kanonische Informationen plötzlich nicht mehr stimmen.
(zuletzt geändert am 14.01.2018 um 21:03 Uhr)
Deerool
@Jacob Sunrider
Das hast Du gut auf den Punkt gebracht.
Auch Jedi sind nur Menschen - oder Aliens. Gut und Böse sind untrennbar. Yin und Yang. Man kann nur das Beste versuchen (= Jedi) oder das Schlechteste (=Sith). Aber es bleibt ein kleiner Fleck des jeweils anderen, und wenn man nicht aufpasst, dann kann der kleine Fleck die Kontrolle übernehmen. Man muss sich dieses kleinen Flecks bewusst werden. Eigentlich waren die Jedi schon nah dran.
(zuletzt geändert am 14.01.2018 um 21:34 Uhr)
StarWarsMan
@all
Würde man die Wissenslücke um Bens Fall irgendwann angehen, welche Aspekte sollten dabei eine Rolle spielen?
- Ben als vernachlässigtes Kind, der überdies in manchen Dingen belogen oder im Unklaren gelassen wurde.
Anhaltspunkt: "Er ist wie der Vater den du nie hattest, er hätte dich nur enttäuscht." (TFA) & was wir aus Bloodline noch erfahren haben.
- Ben als Zweifler am politischen System (so wie Anakin in Ep. II).
Anhaltspunkt: Er ist zur FO übergelaufen und will eine neue Ordnung für die Galaxis (TLJ).
- Ben als überheblich gegenüber anderen Schülern von Luke (Anakin zum Teil im PT-EU), evtl. weil er sich etwas auf seine Herkunft einbildet.
Anhaltspunkt: "Sein herablassendes Verhalten gegenüber Rey, der "Schrottsammlerin" und sein Anspruch auf das Schwert Anakins ("Dieses Schwert, es gehört mir!" )
- Ben als ungeduldig in der Ausbildung und die Autorität von Luke nicht anerkennend (wie Anakin in Ep. II "er lässt mich nicht vorwärts kommen" )
Anhaltspunkt: Ist so ziemlich das Naheliegendste.
- oder gar Ben, dessen Urteilsvermögen durch eine große Angst getrübt wird (Anakin in Ep. II und III). Das wäre das einzige, wo ich noch keinerlei Anhaltspunkt hätte. Und hier wäre mir auch die Wiederholung von Anakins Geschichte als einzigen der genannten Aspekte zu viel des guten.
Ich hoffe, hier hält man sich zurück.
Am Ende sind dies alles natürlich nur Charaktereigenschaften, die einen Fall auf die dunkle Seite zwar begünstigen, dennoch braucht es aber auch einen entscheidenden Auslöser, wie bei Anakin in Palpatines Büro als er sich gezwungen sah sein Schwert gegen Mace Windu zu richten (oder bei Luke, wenn er den daliegenden, hilflosen Vader niedergestreckt hätte).
Mit den späteren Rittern von Ren müsste Ben eigentlich ja auch schon vor dem Ereignis mit Luke in der Hütte irgendwie gemeinsam abgedriftet sein. Evtl. haben sie auch gemeinsam Kontakt zu Snoke gehabt. Da steckt auch eine Menge Potential drin. Man darf nicht vergessen, es ist nicht nur ein Schüler von Luke abgefallen, sondern eine ganze Gruppe, die Ben irgendwie sehr loyal gewesen sein müssen o.ä.
Ich hoffe hier auf einen Flashback in Ep. IX, überhaupt dass sich die letzte Episode mit den Ren stark beschäftigt und vielleicht "Ren" irgendwie im Titel trägt.
(zuletzt geändert am 14.01.2018 um 21:57 Uhr)
Jacob Sunrider
Das Konzept reinen Kalküls und dogmatischer Grundsätze mag vielleicht ein angestrebtes Ziel der Jedi gewesen sein, erreicht hat das aber kein einzelner von denen. Denn schliesslich und endlich waren alle PT Jedis an Kriegshandlungen involviert und bei ihren gezeigten Kämpfen kann man die grimmigen Gesichter auch als Zorn umdeuten.
Luke ist da von allen irgendwie der ehrlichste. Das wird ihm in TESB zum Verhängnis, ist aber in RotJ seine Stärke. Während eigentlich in der ganzen Saga immer wieder der Eindruck entsteht, die Jedi wären ratlos, scheint Luke zumindest immer auf sein Ziel fokussiert zu sein, ganz egal ob er nach Bespin reiste, um seine Freunde zu befreien, sich Vader auf Endor stellte oder Prinzessin Leia in ANH zu Hilfe eilte.
@ Leia spielt Superman
Erst irritierte die Szene ein wenig und im Kontext, wie sich der Umgang mit der Macht gestaltet, wirkt es nicht grad konsequent. Jedoch braucht es auch ein wenig Magie, um den Funken weiterzutragen und das hat sie symbolisch getan mit der Staffelübergabe auf Crait.
Das mit der Koma-Szene seh ich ähnlich wie die Vorredner. Leia hätte sonst wohl Holdos Funktion als Kamikaze-Pilotin übernommen. Im Hinblick auf die Ereignisse wäre das vielleicht sogar sinniger gewesen. Hier scheute man sich aber wohl offensichtlich Luke und Leia im selben Film zu opfern.
Dadurch kann es nun zu gravierenden Änderungen in einem Teil des Konzepts kommen. Somit verbleibt einzig Rey als Verbindung zur hellen Seite.
Nach 2 Filmen und ein wenig Rekapitulation muss ich allerdings eine ähnliche Feststellung wie einige andere hier machen, Rey und auch Kylo hätten ruhig mehr Screentime eingeräumt bekommen sollen, die grossen Drei waren fast zu stark vertreten. Jetzt bleibt noch ein Film und sehr vieles fehlt da noch, um die Geschichte abzurunden. Dazu kommt ja auch noch eine neue Rahmenhandlung und damit wird der Platz noch enger.
Wookiehunter
@McSpain
Zitat:
"Weil man den Autorität und Vertrauensplot mit Holdo nicht mit Leia hätte machen können da sie ja Poe vertraut und Poe (zu großen Teilen) ihr. Man brauchte den Konflikt mit anderen Führungspersonen ohne Leia da als scheinbar "inkompetent" darzustellen."
Da sind wir mal wieder bei der Frage nach den künstlerischen Entscheidungen und ob diese sonderlich originell waren. Da hätte es imho durchaus ansprechendere Alternativen gegeben. Und selbst wenn man die Holdo-Nummer unbedingt für Poe haben wollte - warum hat man Leia - immerhin eine der Großen Drei - nicht einen attraktiveren Außen-Auftrag in dieser Zeit zugedacht?
Zitat:
"Nur das Rey in TFA ja nicht weg sondern immer zurück will."
Darum ging es aber bei dem Punkt nicht. Dass sie dem Schiff nachblickt, etabliert ihre Sehnsucht, den Planeten zu verlassen - selbst wenn sie - warum auch immer - der Meinung ist, dass sie den Planeten nicht verlassen kann. Es ging darum, dass ein in den Himmel startendes Schiff dadurch als ein den Planeten verlassendes Schiff etabliert wird.
Und dann - im anderen Zusammenhang - doch noch zum Selbstlüge-Thema: Wenn man nicht die Mittel hat, um einen verhassten Planeten zu verlassen und zudem das Wissen darum, dass einen die Eltern im Stich gelassen haben, zu verdrängen versucht, ist es nachvollziehbar, dass man sich so ein Konstrukt erspinnt: Ich kann den Planeten nicht verlassen, weil meine Eltern ja noch zurückkommen werden.
Wenn sich dann aber doch die Gelegenheit ergibt, würde eine Person, die sich selbst belügt (und du sagst ja, dass sie es eigentlich weiß), ihr Konstrukt verändern, um zumindest das eine Übel zu schmälern. Da sie aber wirklich zurück will, muss sie ihre Vergangenheit so verdrängt haben, dass sie zu Beginn von TFA wirklich daran glaubt, dass ihre Eltern wieder kommen. Und insofern macht es für mich Sinn, dass erst durch ihre Erfahrungen in der Ahch-To-Höhle das Verdrängte wieder nach oben kommt. Wenn sie es eigentlich schon vorher wusste, wäre die Höhlen-Szene wohl auch nur Makulatur. Und das unterstelle ich dem Film nun wahrlich nicht.
@Jacob Sunrider
OK, die Jedi der PT - und damit mache ich keine Aussage bzgl. der Jedi einer weiter zurückliegenden Vergangenheit - beurteilen wir wirklich anders.
@Deerool
Zitat:
"Liebe, Beziehungen und Familien waren den Jedi durchaus erlaubt, auch wenn es als Ausnahme gesehen wurde. So hatte Ki Adi Mundi zum beispiel eine (oder mehrere ) Hauptfrauen und mindestens 4 Nebenfrauen, mit denen wenigstens sieben Töchter zeugte. Und das mit vollem Wissen des Jedi Ordens. Grund dafür war wohl die geringe geburtenrate von männlichen Cereanern. Aber es zeigt, das der Jediorden nicht grundsätzlich familiäre Bindungen von Jedi ablehnte und das Liebe und Beziehungen nicht zwangsläufig zu Eifersucht und anderen dunklen Gefühlen führt."
Das wird in den Filmen aber nicht thematisiert und wurde ja auch nur so etabliert, weil man Mundi mit seiner Familie in einem Comic zeigen wollte, der noch vor TPM erschien. Als man dann bemerkte, dass dies eigentlich nicht passt, erfolgte ein klassischer Retcon, der nun auch nicht mehr Kanon ist.
Zitat:
"Das ganze gilt, obwohl bereits 2002 erschienen, wohl immer noch als Kanon. Bis jetzt wurde der Guide jedenfalls noch nicht in den Legends Bereich verschoben."
&
"Ich sehe gerade, dass Pablo Hidalgo die Sache mit Ki Adi Mundi 2016 auf Twitter dementiert hat."
Die Verwirrung entsteht dadurch, dass Sachbücher kein Legends-Banner bekommen. Siehe aktuell die Neuauflage des Sith-Buches.
@StarWarsMan
Zitat:
"Einmal, was McSpain schrieb und dann, weil man nicht Leia durch den Kamikaze-Flug verlieren wollte."
Wenn ich euch also richtig verstehe, sagt ihr: Man wollte für den Film dies, das und jenes - aber Leia passte da nicht rein. Deshalb hat man sie einfach mal per Koma-Parken aus dem Spiel genommen.
OK, jetzt habe ich doch ein Problem mit diesem Aspekt des Filmes. Gott, ist das schlecht!
Zitat:
"Mir wurde klar, dass sie es eigentlich wusste, als Kylo sinngemäß sagt: "Du weißt es! Sag es!", und Rey beginnt zu weinen."
Ja, zu diesem Zeitpunkt hat sie es "gewusst" - das war ja auch nach der Höhlen-Sequenz. Die Frage ist aber, ob sie es in TFA schon weiß oder ob sie es da so sehr verdrängt hat, dass sie wirklich glaubt, dass ihre Eltern noch zurückkommen wollten. Aber so wichtig ist das auch eigentlich nicht...
Darth Jorge
Wookiehunter
Jacob Sunrider
Wookiehunter
@Jorge:
„OK, muss ich akzeptieren, dass du das so empfindest. Ich würde von einem Film schon deutlichere Belege für diese Deutung verlangen, damit ich mir sicherer wäre, dass ich dies nicht nur hineinlese.“
Ich lese hier nur, was auch geschrieben steht. Für manche ist die Schriftgröße vielleicht zu klein oder die Farbe zu blass. Aber es wäre zuviel verlangt, wenn man auf Eigenheiten eines jeden Rücksicht nehmen soll. Dann ist Kunst keine Kunst mehr sondern Anbiederung.
„Trotzdem läuft es immer auf das Gleiche hinaus. Wir hätten all diese Probleme nicht, wenn das Motivationsgeflecht "Snoke/Ben/Luke" ausreichend untermauert worden wäre.“
Die Frage wäre hier, wer ist „wir“ und von welchen Problemen sprichst du? Insgesamt herrscht in der Tat eine relativ große Unzufriedenheit vor. Doch im Detail kannst du hier ja nur für dich selbst sprechen. Und ob die Quantität dieser Unzufriedenheit auch inhaltliche Substanz hat, lässt sich zurzeit nicht abschließend klären. Das werden wir erst in einigen Jahren oder gar Jahrzehnten wirklich ausmachen können. Ich würde aber eher zu Nein tendieren und das der Film mit der Zeit an Sympathie und Wertschätzung gewinnt.
„Das ändert aber nichts daran, dass es eine unoriginelle Entscheidung war - und ich sehe nicht, was dies mit Geschmack zu tun haben sollte.“
Diese Kritik ließe sich ja ganz einfach darauf herunterbrechen, dass heutzutage nichts mehr in seinem Kern wirklich originell ist. Alles ist irgendwo eine Kopie oder ein Zitat von anderswo. ANH ist dafür das beste Beispiel, wenn nicht sogar ROTJ, der ja auch bei ANH abpauscht. Deshalb kann ich eine Wertung in Originell und unoriginell respektive schwarz und weiß so nicht gelten lassen. Das müsste differenzierter diskutiert werden. Aber das würde hier vermutlich den Rahmen sprengen.
„Wenn es um den Werdegang von Kylo geht und damit um die Frage, wer dafür verantwortlich ist - oder darum, dass Luke einen Status zurückerlangt, den er einst eh schon inne hatte, ist dies auch für TLJ relevant.“
Ich habe ja gerade versucht aufzuzeigen, dass dem nicht so ist. Dass bei Luke unterm Strich tatsächlich einen Schritt nach vorn getan hat. Nur war der vielleicht nicht so groß, wie du e s dir erhofft hast. GWL hat dazu ja auch schon einiges geschrieben. Aber naja, dann halt nicht.
„Aber die genannten Entscheidungen sind jenseits der allgemeinen Kopie-Debatte aus den genannten Gründen kritikwürdig“
Kritikwürdig ist vieles an dem Film, wenn man kritisieren möchte. Aber jene Dinge sind zugleich auch oft lobenswert, wenn man deren Wert erkennen mag. Ist ne Frage der Perspektive. Und genau damit spielt dieser Film weit mehr als jeder Andere, weshalb ich das Gefühl habe, dass viele zu vorschnell und zu voreingenommen urteilen.
„Zunächst einmal hoffe ich, dass du meine Ausführungen nicht als herabwürdigend empfunden hast. Ich habe ja mehrfach gesagt, dass ich deine Ausführungen diesbezüglich als richtig und wertvoll ansehe. Nur sind auch die erneuten Ausführungen wieder "eigene Überlegungen, wie Luke über all das wohl gedacht haben wird." Denn man kann doch nicht davon ausgehen, dass der Rezipient allgemein deine -OvOs- Lebenserfahrungen teilt. Deshalb reicht es nicht, dass man uns die Auswirkungen des Bruchs zeigt - man muss uns das Brechen zeigen. Deine Ausführungen hierzu sind wahrlich nicht falsch - sie sind aber nicht wirklich bzw. nicht ausreichend für jeden im Film festzumachen.“
Nein habe ich nicht. Und in meiner ersten Version hatte ich noch den Satz stehen „wahrscheinlich ist das jetzt etwas zuviel Tiefenpsychologie für Star Wars“. Habe es aber gestrichen, weil ich wissen wollte, wie du darauf sachlich argumentierst. Nur damit dus weisst: Ich würde darüber nicht sprechen, wenn ich Kritik oder andere Meinungen diesbeüglich nicht vertragen würde.
Im Moment bin ich mir nicht ganz sicher worauf du hinaus willst. Wenn wir die Saga ausblenden und nur den Film betrachten, bleiben die Motive für die Handlung absolut nachvollziehbar. Klar, was Luke eigentlich gesehen hat bleibt vorerst ein Rätsel. Aber das ist bis hierhin auch nicht unbedingt nötig zu wissen, um seine Handlung zu verstehen. Wichtig zu wissen ist, dass es offenbar schrecklich genug war, dass es ihm so ein Schreck versetzt hat, dass er einen kurzen Moment die Fassung verlor. Und darauf wird im Film ausführlich eingegangen.
Und hier ist genau das Problem: Man ist es heutzutage gewohnt alles was man glaubt wissen zu müssen, auf einen Silbertablett serviert zu bekommen. Diese Erwartungshaltung scheint mir inzwischen viel tiefer im Gefühl verankert zu sein, als viele selbst wahrnehmen. Und dieser Film hält sich an dieser und anderen Stellen nicht daran, was man von ihm erwartet, weil er sich persönlichen Erwartungshaltungen nicht verpflichtet fühlt, viel weniger als die meisten Anderen. Man sogar meinen könnte, er würde sie vorsätzlich untergraben. Und das empfinden viele wie einen Schlag in die Magengrube und wollen deshalb am Liebsten zurückschlagen und das tun sie oft mit den Argument, dass der Film seine Pflichten als Kinofilm oder als Star Wars Film nicht erfüllt. Und dem kann ich mich nicht anschließen. Gerade aus filmwissenschaftlicher Warte heraus nicht. Hier ist eher jeder dazu aufgerufen, seine persönlichen Doktrinen zu hinterfragen. Der Film selbst ruft mit seinen Dialogen des Öfteren dazu auf, wenn man Johnson diesen Hintergedanken zugestehen möchte. Es ist ähnlich wie bei einem Musikalbum, dass mehrmals gehört werden muss, damit man seine Freude daran entwickeln kann. Und das kann man durchaus als Qualität werten.
Im Bezug auf die Saga: Auch ohne diesen von mir ausgeführten Hintergund bleibt Lukes Entwicklung prinzipiell nachvollziehbar, weil die Geschehnisse, die ich skizziere, ja eben in der Saga passieren. Meine Beispiele mögen individuell sein. Aber der rote Faden der emotionalen Dimension dürfte im Durchschnitt ausreichend nachvollziehbar sein um Lukes Zustand nachvollziehen zu können. Jeder Normalo kann sich vorstellen, dass diese Dinge für einen Menschen ziemlich schrecklich sein müssen und sie einen wahrscheinlich auch viele Jahre begleiten und zu jenem Punkt führen können. Und wir erleben Lukes Geschichte ja mit. Da muss man nichts hinzudichten.
In beiden Fällen: Ein gesundes Empathievermögen, logisches Denkvermögen und einen gewissen Grad (nicht meinen) an Lebenserfahrung und ehrliches Interesse am Werk reichen dafür prinzipiell aus und bildet die Prämisse. Und das ist für einen Film nicht zuviel verlangt.
Und ja, aus Lukes Handlung ergibt sich natürlich trotz allem die Frage, was es genau war. Doch der Film ist halt nicht verpflichtet, diese Antwort zu liefern, wenn man davon ausgeht, dass noch ein Film folgt. Und das du dem mit einem schlechten Gefühl gegenüberstehst ist ja kein Problem des Filmes sondern deins. Wobei ich gerne wissen würde, woher du meinst, dass dieses Gefühl kommt?
(zuletzt geändert am 15.01.2018 um 00:13 Uhr)
OvO
@Jorge
"immerhin eine der Großen Drei - nicht einen attraktiveren Außen-Auftrag in dieser Zeit zugedacht?"
Weil Fisher keine sichere Bank war was körperliche Präsenz und Schauspiel angeht? Wo die Superman-Szene schon belächelt hat.. Und einen Außeneinsatz hätte man ja zeigen müssen. Wie du schon sagst würde man eine der großen Drei nicht einfach off camera verschwinden lassen wenn gerade die Flotte vor dem Ende ist.
Aber generell muss ich hier mal ein "Ach Gottchen" loswerden.
Weil es gerade wirklich absurd wird wie man sich in seiner Kritikerhaltungen gegen alles wendet und hinterfragt. Was mich gerade wundert wo du bei der PT doch so großzügig mit vielen Dingen ins Gericht gehst.
Wenn es darum geht warum Leia im Koma liegt fallen mir viele Dinge ein. Welche der Grund war bleibt bis zum Audiokommentar sicher ein Geheimnis.
Erstmal war Leia im Koma eines der ersten geleakten Infos zu TLJ. Und Abrams hat Fishers schon spärlich eingesetzt und damals war er meine Vermutung weil sie als Schauspielerin das größte Fragezeichen war. Ford hatte es noch drauf und Hamill im VoiceActing sogar ne Schippe drauf gelegt. Aber vor TFA war es doch nicht abschätzbar wie viel Energie, Konzentration und Spiel Fisher abliefern könnte. Ich befürchte auch weiterhin, dass Abrams die Senatsszenen weiter unter verschluss halten könnte weil Fisher dort nicht gut war.
Jedenfalls ist ein möglicher Grund: Auf Nummer sicher gehen und mit Laura Dern eine fittere Figur den großen Teil des Films tragen lassen. (Meine Interpretation seit ich das Gerücht 2016 las.
Ansonsten haben wir hier den Punkt, dass man Poes Hilflosigkeit spüren musste und solang Leia die Flotte führt wäre es nur schwer gegangen. Es geht bei den Mittelteilen nun darum Charakter in unangenehme Situation zu bringen und eine Flotte ohne die Führung von Leia bzw. ohne Vertrauen in ihren Ersatz: Konflikt und Herausforderung.
Daher muss auch Ackbar sterben und jeder Anführer dem Poe vertrauen würde, damit er einen Konflikt hat.
Dann haben wir noch Luke der direkt mit ihr Kontakt aufnimmt und schon in der Mitte des Film seine Schwester erwecken und damit was Gutes tun kann.
Und zu guter letzt damit der Angriff von Kylo und der Machtflug nicht konsequenzlos bleibt und zumindest noch eine Nachwirkung hat (primär eben den Raum Poe und Finn auf eigene Faust loszuschicken.
Wie du das ganze hier belächelst erübrigt aber auch eine Vertiefung. Sonst müssten wir auch mal darüber reden warum der Hyperantrieb des Falken ausgerechnet in TESB immer kaputt ist.
@OvO
Jepp. Chapeau.
McSpain
Sam the Learner
@OvO
Zitat:
"Ich lese hier nur, was auch geschrieben steht. Für manche ist die Schriftgröße vielleicht zu klein oder die Farbe zu blass. Aber es wäre zuviel verlangt, wenn man auf Eigenheiten eines jeden Rücksicht nehmen soll. Dann ist Kunst keine Kunst mehr sondern Anbiederung."
Sehr gut!
Erinnert mich an Diskussionen, in denen ich die PT verteidigt habe. Über das akkurate Belegen eines "lesbaren" Elementes könnten wir uns jetzt sicher noch lang zoffen - und hier meine ich natürlich in konstruktiver Weise. Aber da die Positionen ja schon deutlich zu Tage liegen, ich deiner Sicht ja gar nicht ablehnend gegenüber stehe und ich selbst nichts mehr zu ergänzen habe, will ich die Stimmung nicht durch einen "Stellungskampf" (man beachte die Anführungszeichen!) trüben. Wir werden in den nächsten Jahren die Sachen eh immer wieder mal von diversen Seiten beleuchten.
Zitat:
"Doch im Detail kannst du hier ja nur für dich selbst sprechen."
Gerade in Details könnte ich wohl Gleichgesinnte benennen, aber natürlich ist es richtig, dass meine Sicht nicht die Sicht aller Kritiker ist. So war es auch nicht gemeint. Aber egal. Ich stimme also zu!
Zitat:
"Und ob die Quantität dieser Unzufriedenheit auch inhaltliche Substanz hat, lässt sich zurzeit nicht abschließend klären."
Ist eine Frage der Perspektive, aber sicher ist wohl, dass wir deren Relevanz nicht abschätzen können. Vielleicht sind die "Probleme" wirklich nicht so wichtig.
Zitat:
"Das werden wir erst in einigen Jahren oder gar Jahrzehnten wirklich ausmachen können. Ich würde aber eher zu Nein tendieren und das der Film mit der Zeit an Sympathie und Wertschätzung gewinnt."
Während ich mich diesbezüglich zu TFA ja schon kurz nach dem Kinostart geäußert habe, fällt es mir bei TLJ wirklich schwer, eine Prognose darüber abzugeben, wohin für diesen Film die Reise gehen könnte. Ich selbst attestiere ihm ja diverse Qualitäten, und ich denke, dass Ep.9 sich auch noch nachträglich auf die Rezeption von TLJ auswirken wird. Dies bedeutet aber auch: Falls die Trilogie insgesamt später als wenig bereichernde SW-Einheit betrachtet wird, könnte sich dies auch nochmal nachteilig auf TLJ auswirken. Aber was sollen wir hier über ungelegte Eier reden. Das können wir getrost abwarten - und vielleicht erstrahlt die ST in einigen Jahren in hellem Glanz.
Zitat:
"Diese Kritik ließe sich ja ganz einfach darauf herunterbrechen, dass heutzutage nichts mehr in seinem Kern wirklich originell ist."
Das wäre mir zu vereinfacht. Dass es narrativ nichts wirklich Neues unter der Sonne gibt, konnte man schon vor dem Kinozeitalter sagen. Das ist aber kein Grund anzunehmen, dass nicht weiterhin innovative und originelle Kombinationen der "alten" Elemente möglich sind. Und wenn wir mal bei Film-Fortsetzungen bleiben, würde ich z.B. "Blade Runner 2049" nennen - eine Fortsetzung zu einem Film, der in meinen Augen gar keine nötig gehabt hätte und bei der ich auch nicht erwartet habe, dass man mich eines besseren belehrt. Trotzdem ist dieser Film für mich ein Paradebeispiel für eine sinnige, originelle, gelungene, attraktive und bereichernde Fortführung der Ursprungsgeschichte. Sowas geht also schon.
Zitat:
"Dass bei Luke unterm Strich tatsächlich einen Schritt nach vorn getan hat. Nur war der vielleicht nicht so groß, wie du e s dir erhofft hast."
Wäre möglich, aber da bin ich jetzt gerade wirklich unsicher. Magst du mir nochmal in aller Kürze darlegen, welchen Schritt du hier meinst?
Zitat:
"Kritikwürdig ist vieles an dem Film, wenn man kritisieren möchte. Aber jene Dinge sind zugleich auch oft lobenswert, wenn man deren Wert erkennen mag. Ist ne Frage der Perspektive."
"...a certain Point of view . . ."
Zitat:
"Im Moment bin ich mir nicht ganz sicher worauf du hinaus willst. Wenn wir die Saga ausblenden und nur den Film betrachten, bleiben die Motive für die Handlung absolut nachvollziehbar."
Bzgl. Luke würde ich zustimmen. Wenn ich diese Figur nicht kennen würde, könnte ich seinen Zustand absolut akzeptieren. Bei Ben/Kylo wäre dies schon etwas schwieriger, aber bezüglich dieses Charakters würde sogar ich ja noch auf Ep.9 hoffen.
Zitat:
"Klar, was Luke eigentlich gesehen hat bleibt vorerst ein Rätsel. Aber das ist bis hierhin auch nicht unbedingt nötig zu wissen, um seine Handlung zu verstehen. Wichtig zu wissen ist, dass es offenbar schrecklich genug war, dass es ihm so ein Schreck versetzt hat, dass er einen kurzen Moment die Fassung verlor."
Es geht ja nicht nur um den kurzen Moment, sondern vielmehr darum, wie er im Anschluss mit der Tragödie umgeht. Und diesbezüglich reicht es imho nicht.
Zitat:
"Und hier ist genau das Problem: Man ist es heutzutage gewohnt alles was man glaubt wissen zu müssen, auf einen Silbertablett serviert zu bekommen. Diese Erwartungshaltung scheint mir inzwischen viel tiefer im Gefühl verankert zu sein, als viele selbst wahrnehmen. Und dieser Film hält sich an dieser und anderen Stellen nicht daran, was man von ihm erwartet, weil er sich persönlichen Erwartungshaltungen nicht verpflichtet fühlt, viel weniger als die meisten Anderen. Man sogar meinen könnte, er würde sie vorsätzlich untergraben. Und das empfinden viele wie einen Schlag in die Magengrube und wollen deshalb am Liebsten zurückschlagen und das tun sie oft mit den Argument, dass der Film seine Pflichten als Kinofilm oder als Star Wars Film nicht erfüllt. Und dem kann ich mich nicht anschließen. Gerade aus filmwissenschaftlicher Warte heraus nicht. Hier ist eher jeder dazu aufgerufen, seine persönliche Doktrinen zu hinterfragen. Es ist ähnlich wie bei einem Musikalbum, dass mehrmals gehört werden muss, damit man seine Freude daran entwickeln kann. Und das kann man durchaus als Qualität werten."
Wir haben uns ja nun schon viele Male ausgetauscht. Hast du wirklich den Eindruck von mir, dass ich alles auf dem Silbertablett serviert bekommen möchte?
Die Analogie mit dem Musikalbum will ich aber aufgreifen: Ja, ich werde mir dieses Album immer wieder zu Gemüte führen und mich auch an dem sich entwickelnden Diskurs beteiligen. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass ich aktuell nur vom Status Quo aus agieren kann.
Zitat:
Im Bezug auf die Saga: Auch ohne diesen von mir ausgeführten Hintergund bleibt Lukes Entwicklung prinzipiell nachvollziehbar, weil die Geschehnisse, die ich skizziere, ja eben in der Saga passieren. Meine Beispiele mögen individuell sein. Aber der rote Faden der emotionalen Dimension dürfte im Durchschnitt ausreichend nachvollziehbar sein um Lukes Zustand nachvollziehen zu können. Jeder Normalo kann sich vorstellen, dass diese Dinge für einen Menschen ziemlich schrecklich sein müssen und sie einen wahrscheinlich auch viele Jahre begleiten und zu jenem Punkt führen können. Und wir erleben Lukes Geschichte ja mit. Da muss man nichts hinzudichten.
Und gerade Lukes bisherige Geschichte in der OT ist für mich hier ein Knackpunkt. Ich hoffe, du gestehst mir zu, hier mehr Widrigkeiten zu empfinden - ohne mir Empathiemangel zu attestieren.
Zitat:
"In beiden Fällen: Ein gesundes Empathievermögen, logisches Denkvermögen und einen gewissen Grad (nicht meinen) an Lebenserfahrung und ehrliches Interesse am Werk reichen dafür prinzipiell aus und bildet die Prämisse. Und das ist für einen Film nicht zuviel verlangt."
Das liest sich wie Aussagen, die unwidersprochen bleiben wollen.
Da ich aktuell nichts zu ergänzen habe, muss ich mich darauf beschränken, dass ich dies differenzierter betrachte.
Zitat:
"Wobei ich gerne wissen würde, woher du meinst, dass dieses Gefühl kommt?"
Bzgl. Ep.9 sind meine Gefühle kaum diskussionswürdig. Sie rühren zum Teil von sachlichen Aspekten her, die ich schon ausgeführt habe - sind aber größtenteils dem Bauchgefühl geschuldet, dass in mir aufgrund der Vorgehensweise bzgl. der ST entstand (Stichwort: unkontinuierliche Konzeption). Und letzteres würde zu einer Diskussion führen, die nur schwer sachlich zu halten wäre - insbesondere da ich es selbst nicht als legitim empfände, dieses als unumgängliche Konsequenz für ein kommendes Werk zu sehen. Insofern warte ich das Endprodukt lieber ab, um es dann sachlich zu beurteilen.
@McSpain
Zitat:
"Weil Fisher keine sichere Bank war was körperliche Präsenz und Schauspiel angeht?"
Ist das eine Frage oder eine Vermutung? Zumindest könnte es ein nachvollziehbarer Grund sein, wenn die Macher denn diese Bedenken hatten. Fragt sich dann nur, warum man für sie ursprünglich eine größere Rolle in Ep.9 vorgesehen hatte. Nun gut, alles Spekulation...
Zitat:
"Aber generell muss ich hier mal ein "Ach Gottchen" loswerden."
Du hast ja auch einen Ruf zu verlieren. Also, nur zu...
Zitat:
"Weil es gerade wirklich absurd wird wie man sich in seiner Kritikerhaltungen gegen alles wendet und hinterfragt."
Jetzt habe ich grad mal ganz vorsichtig EINEN weiteren Punkt zur Diskussion gestellt, und das nötigt dich zur Aussage, dass ich mich gegen Alles wende?
Du bist schon eine Marke. Und während ich lange dachte, dass du nur deinen Spaß daran hast, Leute zu foppen, denke ich langsam, dass du selbst nichts mehr merkst.
Zitat:
"Was mich gerade wundert wo du bei der PT doch so großzügig mit vielen Dingen ins Gericht gehst."
Und umgekehrt wird auch ein Schuh daraus...
Zitat:
"Wie du das ganze hier belächelst erübrigt aber auch eine Vertiefung."
Ich belächele hier gar nichts. Da sollte der "Ach Gottchen"-Ausrufende mal nicht von sich auf andere schließen.
OK, für heute melde ich mich ab. Gehabt euch wohl!
Darth Jorge
Japp, der Kanal ist dafür bekannt, Sachen ausm Kontext zu reissen, ist mir bewusst. Dennoch interessant, was Hamill über seine geschnitte "Boulder"-Szene und die Herangehensweise an die Trilogie sagt:
https://www.youtube.com/watch?v=aLrzBLH5I2s
Schade, dass wir so einen Luke nich mehr sehen durften.
gufte
@Jorge:
"Und wenn wir mal bei Film-Fortsetzungen bleiben, würde ich z.B. "Blade Runner 2049" nennen - eine Fortsetzung zu einem Film, der in meinen Augen gar keine nötig gehabt hätte und bei der ich auch nicht erwartet habe, dass man mich eines besseren belehrt. Trotzdem ist dieser Film für mich ein Paradebeispiel für eine sinnige, originelle, gelungene, attraktive und bereichernde Fortführung der Ursprungsgeschichte."
Dem kann ich prinzipiell nur zustimmen, da ich bei BR 2049 mit denselben positiven Eindrücken aus dem Kino gegangen bin, allerdings muss ich nach reiflicher Überlegung einräumen, dass sich dieser Film nicht annähernd mit der erzählerischen Komplexität der SW Saga vergleichen lässt. Das Original von BR ist ein Einzelfilm, der sehr linear erzählt wurde und noch dazu auf einer vorgegebenen Romanvorlage beruht, die eine inhaltliche und strukturelle Geschlossenheit aufweist. Der Film kam im Gegensatz zu SW auch sehr verspätet zu der Ehre eines Kultfilms, weil er einen irdischen Entwicklungsprozess antizipierte, der sich mittlerweile von jeglicher Fiktion entfernt hat und nahezu gänzlich Realität geworden ist. Diesen Umstand hatte man damals im Jahr 1982 noch nicht erkannt und erst später gewürdigt. Die Fortsetzung funktioniert auch nur deshalb, weil man dieses Antizipationsmodell irdischer Entwicklungen fortgesetzt und auf die Höhe der Zeit gebracht hat (Zukunft der Welternährung, virtuelle Partnerschaften, künstliche Identitäten, etc.). Ob dieses BR-Sequel auch wirklich das zeitigt, was es heute verheißt, wird man wohl erst in den nächsten 35 Jahren abschätzen können. Daher scheidet BR als Maßstab und Vergleichswert für die Frage, ob die SW-Saga eine Fortsetzung in Form der ST gebraucht hätte, eigentlich aus, denn im Gegensatz zu BR ist die SW-Saga so angelegt, dass sie mit oder ohne Kino-Fortsetzungen in alle erdenklichen Richtungen weitergeführt werden kann - sei es in Serien, in EU-Romanen oder in zeitlich versetzten Spin-Offs.
DerAlteBen
@Jorge:
„Erinnert mich an Diskussionen, in denen ich die PT verteidigt habe. Über das akkurate Belegen eines "lesbaren" Elementes könnten wir uns jetzt sicher noch lang zoffen - und hier meine ich natürlich in konstruktiver Weise.“
Die Problematik wird sein, dass diese Ansätze durchaus vorhanden sind, sie aber nicht für jeden wahrnehmbar sind da jeder ein eigenes, individuell ausgeprägtes Feingefühl für solche Dinge besitzt und Mimiken, Gestiken und Betonungen unterschiedlich interpretiert werden können. Mich erinnert das eher an die Diskussion mit dem blauschwarzen/goldweißen Kleid, welches vor einiger Zeit mal in den sozialen Netzwerken rumgeisterte.
Ich bin ein Mensch der sehr viel Freude an den Dingen hat, die mehr im Subtext und unterschwellig ablaufen. Und das was du an der ST vllt nicht wahrnimmst, nehme ich als solchen wahr, während die Dinge, die dir Freude an der PT bereiten mir schon viel zu plump sein können und ich fühle wie ein Fisch auf dem Trockenen. Von daher meine ich, dass es auch in Filmen Dinge gibt, die nicht immer akkurat belegbar sind, was nicht bedeutet, dass sie nicht existent sind.
Und ich habe der PT ihre sogenannten Mehrwerte ja nie abgesprochen. Ich sehe sie nur nirgends. (Doch tu ich, allerdings in Kleinigkeiten, die nicht wirklich etwas retten können.)
„Gerade in Details könnte ich wohl Gleichgesinnte benennen.“
Sicher, aber das kann ich auch. Siehe McSpains Kommentar nach meinem. Insofern hebt sich das gegenseitig auf und wir wissen ja auch beide, dass Zustimmung von Anderen kein Indiz für Richtigkeit sein muss.
„Das wäre mir zu vereinfacht. Dass es narrativ nichts wirklich Neues unter der Sonne gibt, konnte man schon vor dem Kinozeitalter sagen. Das ist aber kein Grund anzunehmen, dass nicht weiterhin innovative und originelle Kombinationen der "alten" Elemente möglich sind. Und wenn wir mal bei Film-Fortsetzungen bleiben, würde ich z.B. "Blade Runner 2049" nennen - eine Fortsetzung zu einem Film, der in meinen Augen gar keine nötig gehabt hätte und bei der ich auch nicht erwartet habe, dass man mich eines besseren belehrt. Trotzdem ist dieser Film für mich ein Paradebeispiel für eine sinnige, originelle, gelungene, attraktive und bereichernde Fortführung der Ursprungsgeschichte. Sowas geht also schon.“
Entscheidender war für mich hier die Aussage, dass man dies differenzierter diskutieren müsse. Jeder Film hat seine originellen und unoriginellen Momente. Und ich finde TLJ bietet da extrem viel, was mitunter sicherlich auch mit dem zusammenhängt, was ich am Anfang ausgeführt habe. Dass die Grundstory nun nicht die Originellste ist, damit kann ich leben, solange sie inhalltich am Ende funktioniert. Ich habe für mich herausgefunden, dass es mir wichtiger ist, dass Figuren glaubhaft, auch im Sinne ihrer Geschichte, inszeniert werden. Mir ist auch klar, dass das miteinander zusammenhängt aber wie GWL bereits zu TFA feststellte, kann eine gelungene Inszenierung ein problematisches Drehbuch im Endergebnis durchaus ausgleichen bis retten. Was nicht bedeuten soll, dass ich dem TLJ nun plötzlich Probleme attestiere, aber möglicherweise gewichten wir Drehbuch und Inszenierung ja unterschiedlich.
Klar hätte man insgesamt vieles besser und mehr draus machen können. Immerhin hatte man alle Freiheiten der Welt. Aber das Problem begann schon bei der Entwicklung mit TFA und wir müssen uns nun nunmal mit dem befassen, was wir vorliegen haben. Und ja ich weiß, dass das etwas ist, was du mir bzgl. meiner PT Kritik immer wieder entgegen gehalten hast, weil ich immer mit alternativen Möglichkeiten um die Ecke kam. Aber auch hier muss ich sagen, dass es am Ende auch nur ein Tropfen aufm heißen Stein war. Das Kernproblem, dass ich mit der PT habe und auf dem die meisten Kritikpunkte im Grunde alle nur aufbauen ist ein Anderes.
„Magst du mir nochmal in aller Kürze darlegen, welchen Schritt du hier meinst?“
Das Luke gelernt hat, seine dunkle Seite im Zaume zu halten, bevor sie ihm zum Monster macht. Dies hat er in ROTJ nicht gekonnt. Er mag zwar dem Imperator entsagt haben, aber ja nur weil das Spiegelbild Vaders für ihn eine Art Weckruf war und nicht, weil er aus Achtsamkeit sich selbst gegenüber darauf gekomme wäre. Das sehe ich zumindest als großen Schritt für ihn.
„Es geht ja nicht nur um den kurzen Moment, sondern vielmehr darum, wie er im Anschluss mit der Tragödie umgeht. Und diesbezüglich reicht es imho nicht. ""
Hat dir wahrscheinlich schonmal jemand gesagt, aber im Zusammenhang mit dem Geschehnissen und seinen Erkenntnissen über den alten Orden und Anakins Taten ist er zu der Überzeugung gelangt, dass jegliches Wirken der Jedi in den Verlauf der Geschichte nur noch mehr Schaden anrichten würde. Die mögliche Konfrontation mit Kylo gehört dazu. Denn er hat ja panische Angst vor der Macht die ihm inne wohnt. Dies wird deutlich, als er dieselbe Macht auch in Rey spürt. Und dies lässt auch wieder Rückschlüsse darauf zu, wie traumaitisiert er von dem Ereignis ist.
Insofern ist auch hier alles da und es mag dir oder anderen nicht reichen, dass es nicht ausgiebiger erzählt wird. Aber damit befänden wir uns vermutlich wieder an dem ohnehin unlösbarem Problem, dass es prinzipiell sinnvoller gewesen wäre, die Vorgeschichte zu erzählen, wofür die Schauspieler aber mittlerweile einfach zu alt sind. Von daher frag ich mich, ob man sich bei dem Thema nicht ohnehin nur im Kreis drehen kann...
„Wir haben uns ja nun schon viele Male ausgetauscht. Hast du wirklich den Eindruck von mir, dass ich alles auf dem Silbertablett serviert bekommen möchte?“
War ja ganz allgemein und überspitzt gesprochen. Im Kern gings mir darum, an Erwartungshaltungen festzuhalten und unzufrieden damit zu sein, wenn diese nicht erfüllt werden und dies ggf. dem Film oder den Filmemachern anzulasten in dem man es sachlich formuliert, man sich aber zumindest manchmal fragen muss, ob es seine Berechtigung hat. Ich würde mir ingsesamt mehr Flexibilität und Bereitschaft zur Nachjustierung wünschen. Und dies gilt nicht nur für einen Film und dessen Inhaöte im Einzelnen sondern auch von der Vorstellung, was ein Film leisten muss, sollte und kann.
(zuletzt geändert am 15.01.2018 um 03:08 Uhr)
OvO
@Darth Jorge
"Alles richtig. Verdeutlicht aber auch, dass das Ganze nicht unproblematisch ist."
Warum? Es ist doch ein bekanntes Motiv, dass sich jemand Schuld auflädt, ohne das es wirklich so ist. Und das man trotzdem diese Schuld mit sich rum trägt, obwohl andere ihm schon vergeben haben.
"Wenn wir sie das nächste mal sehen, sitzt sie in der Geschützkuppel des Falken, schießt TIEs ab und ruft freudig etwas wie: "Hey, macht das einen Spaß!""
Ich denke es ist genug Zeit (im Film) vergangen. Star Wars ist auch keine psychologische Veranstaltung. So wie Luke das mit Onkel und Tante sehr gut verkraftete, was ja hier auch schon angesprochen wurde.
@Snakeshit
Oder wie schnell Leia Aldeeran überwindet und man sich am Ende in Abendkleider wirft und Medallien verteilt wenn man doch eigentlich fliehen müsste.
Oder gar der Tod von Luke's bestem Freund nur 2 Sekunden traurige Gesicht brachte und danach große Feier und Schock über den fast toten R2 gefolgt von mehr feiern.
Man sollte wirklich meinen, man hätte auch Medallien vor Hologramme der Toten gelegt oder auch Wedge geehrt. Hm. Komische Rebellen.
@Sam
Das ist die in-Film-Logik. Bei Leia im Koma wäre die Antwort: "Weil sie durch eine Explosion ins All geschleudert wurde und gerade so mit Hilfe der Macht überlebte aber dadurch sehr geschwächt war."
@Jorge:
Da du nur einen meiner vielen Interpretationsvorschläge aufgegriffen hast nehme ich an es gab nur zu diesem ein Problem.
"Ist das eine Frage oder eine Vermutung?"
Natürlich ist es eine Vermutung. Generell wird sich niemand hinstellen und negative Äußerungen oder Vorurteile zu Fisher machen wollen. Und es ist ja schon krass wie sehr sich Fisher von TFA zu TLJ gesteigert hat. Insofern ist es ein Punkt den ich für möglich halte, aber der sich nicht Belegen lassen wird.
"Zumindest könnte es ein nachvollziehbarer Grund sein, wenn die Macher denn diese Bedenken hatten. Fragt sich dann nur, warum man für sie ursprünglich eine größere Rolle in Ep.9 vorgesehen hatte. Nun gut, alles Spekulation..."
Soweit ich weiß kam die Aussage von Trevorrow erst nach TFA Release, oder? Da könnte bereits ein positiverer Eindruck entstanden sein. Und bei allem sollte man nicht vergessen, dass Leia trotz Koma weit mehr Action und Screentime in TLJ hatte als in TFA. Mein möglicher Punkt zum Thema "Warum Koma" ginge in die Richtung "Im Schnitt kann man flexibler reagieren wie viel Screentime man nutzen kann/möchte". Trevorrows dürfte sich für den Leia Fokus entscheiden haben als er mindestens TFA gesehen und RJs Script gelesen hatte.
Und nachdem Abrams Han in Fokus hatte und RJ Luke ergab sich ja (auch aus dem Ende von TLJ kaum ein Szenario ohne Leia im Fokus.
Lustigerweise ist ja Fishers Tod einer der Hauptgründe warum man sich schwer vorstellen kann wie es weiter gehen wird. Wundert nicht, dass Trevorrow da Probleme hatte von vorne zu beginnen.
"Gottchen"
Bezog sich auf den von dir gemachten Ausruf bezüglich meiner und StarWarsMans Posts "Gott, ist das schlecht!"
Was schon komisch ist. Han wurde in Karbonit eingefroren damit Vertragsverhandlungen mit dem teuren Schauspieler passieren können und um ihn ggf rausnehmen zu können. Und ich habe in knapp 28 Jahren nie eine Kritik gehört die das ganze als doof bezeichnet haben. Es funktioniert ja eben als Drama für die Figuren. Genau wie einen Resistance ohne Leia an der Spitze und der Konflikt zwischen Poe und Holdo.
Auch der Fluchtimpuls von Finn wird zusätzlich getriggered weil Leia nicht mehr da ist. Und auch weil durch Leias Koma der Peilsender den Besitzer wechselt von Leia zu Finn.
(zuletzt geändert am 15.01.2018 um 08:31 Uhr)
McSpain
StarWarsMan
StarWarsMan
OvO
@OvO
Ja, es ist komisch. Kommt mir so vor, als wäre Holdo später reingeschrieben worden, als RJ merkte, dass der Abgang von zwei der legendären Figuren dann doch zu viel wäre. Holdo kommt mir da fast vor wie ein Bauernopfer. Es ist nicht schlecht geschrieben, aber schon zu offensichtlich, was damit bezweckt wurde.
StarWarsMan
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