Nach der Winterpause ist Radio Tatooine wieder erwacht und stürzt sich in Runde 2 der Beplauderung von Star Wars: Die letzten Jedi:
Episode 53 – Die letzten Jedi (II)
Wir haben geahnt, dass sich ein störrischer Film wie Die letzten Jedi nicht in wenigen Worten abhandeln lassen wird. Da wir nicht sicher waren, ob die uns verbleibenden Worte reichen würden, haben wir uns im zweiten Teil der Besprechung zur achten Episode des Star-Wars-Film-Universums grandiose Verstärkung in Form von Christoph & Jörg geholt.
Gedanken zu den neuen und alten Gedanken der Folge werdet ihr wie gewohnt bei iTunes, auf RadioTatooine.de oder auch direkt hier los.
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Pepe Nietnagel
Die Frage "Würde Luke so etwas tun?" ist wirklich zentral für die Besprechung des Films. Alles andere ist zwar auch interessant, aber im Vergleich dazu zweitrangig. Ich selbst habe kein Problem mit einem an seinen Erkenntnissen, Lehren und Erfahrungen zweifelnden Luke. Allerdings brauchte es tatsächlich eine inhaltliche Unterfütterung für seine Gedankengänge. Die hätte über Snoke geschehen können und müssen (da bin ich ganz bei Christoph). Snoke war es, der nach Ben Solo gegriffen hat, der ihn auf die dunkle Seite gezogen hat, und der offenbar etwas so Schlimmes in ihn gepflanzt hat, dass Luke für einen Moment nur einen Ausweg sah. Snoke ist bedeutsamer für TLJ und die ST insgesamt, ja für ihre bloße Existenz, als Rian Johnson offensichtlich erkannt hat und in seinem Film vermittelt. Er ist kein bloßes plot device, und daher war es ein schlimmer Fehler, sich seiner zu entledigen, bevor auch nur ein Satz zu ihm, seinen Plänen, seiner Motivation, seiner Macht gefallen ist.
Luke sehe ich also garnicht als das eigentliche Problem, und finde das Gerede von "character assassination" daher auch überzogen. Die übrige Darstellung der Figur in TLJ - durch Johnson wie durch Hamill -, sein Arc in diesem Film, und die letzte Tat seines Lebens fand ich so weit beeindruckend, dass dies etwaige Zweifel über den Moment in der Hütte in den Hintergrund drängt. Nicht zuletzt, weil ja die Folgen einer einzigen schwachen Sekunde den tragischen Kern dieser Filme ausmachen, und zwar auf eine Art und Weise, die ich stark finde und dir mir nahe geht. Was bei vielen zu einer Entfremdung von Luke und SW geführt hat, hat mich der Figur eigentlich noch näher gebracht. Deshalb verstehe ich die Frage "Würde Luke so etwas tun?" auch nicht als Grundatzkritik, sondern als spannende ethische Prämisse.
PS: Die Parallele zur mangelhaften Darstellung von Anakins Wandel in Episode III ist auch mir in den Sinn gekommen. Der "Vorteil", den TLJ hier hat, liegt darin, dass wir nicht erfahren, wieviel Zeit bei Ben Solos Weg genau vergeht (es sei denn, ich vergesse etwas, was der Film erzählt hat - da müsste ich ihn noch einmal sehen). Anakins Wandel dagegen bietet uns keine Räume, um zu spekulieren. Episode III ist im seinem Mangel an Motivation für Anakin gnadenlos- und zwar nicht nur im Hinblick auf den Mord an den Jünglingen, sondern auch über die PT hinaus.
PPS: Ich möchte mal eine Frage zum Thema "world building" stellen: warum sind die zwei Minuten "Irland" am Ende von TFA in der Hinsicht so ein Problem? Wir sehen einen kleinen Ausschnitt der Insel, und in diesem stehen Rey und Luke absolut im Zentrum. Packt man in diese zwei Minuten noch Seemonster, Porgs, und was weiß ich für Exotik, ist dieser stark figurenzentrierte Moment doch überbevölkert. Kannn man machen, ist aber kein Kriterium für die Qualität dieser Szene. Ja, ein Doppelmond am Himmel hätte sicher seinen Effekt gehabt - aber das ist ja erstens eine so kleine Änderung, dass sie nicht ins Gewicht fällt, und zweitens nicht das, wovon in der Kritik die Rede ist. In ANH und TESB verbringen wir auf Tatooine und Hoth weit mehr Zeit in einer unveränderten "real location". Und darüber habe ich nie Klagen gehört. Nimmt man die Welten der PT als Referenz, gilt auch dort, dass wir viel mehr Zeit auf Naboo, Geonosis, Utapau und wie sie alle heißen verbringen, als auf Ahch-To am Ende von TFA. Ich finde es sehr schön, dass Rian Johnson Ahch-To ausgeschmückt hat. Aber ich sehe darin keine "Verbesserung" von TFA, sondern die ganz normale Wahrnehmung einer Aufgabe, die einem zweiten Teil zufällt. Beide Filme komplettieren sich in dem Punkt, weshalb mir eine ganzheitliche Betrachtung sinnvoller erscheint.
Mal ganz abgesehen davon, dass Skellig Michael eben keine Insel im Bodensee ist, die man mal eben so erreichen kann, sondern schon unverändert, vielleicht nicht exotisch, aber doch spektakulär ist. Und dass hier bei der Klage über fehlende Exotik ziemlich eurozentrisch argumentiert wird, kommt noch hinzu. Es gibt Leute auf der Welt, für die ist Djerba "nebenan".
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 13:22 Uhr)
George W Lucas
Sehr schöner Podcast!
Ihr habt den Film weder blind in den Himmel gelobt, noch euch vom Hass leiten lassen, sondern eure Meinungen mit guten Argumenten untermauert.
Ich sehe es übrigens auch so, dass der Film für sich genommen vielleicht gut unterhalten mag, aber weder besonders gut als Fortsetzung von TFA funktioniert, noch sich wirklich logisch in den Gesamtkontext der Reihe einfügt.
Knubbel
@Lucas:
Hab den Cast noch nicht gehört, aber ich kann deinem Post nur beipflichten. Und in TFA sind zumindest die Vögel deutlich zu sehen und ich denke kaum jemanden fällt es schwer darin zukünftig schon die Porgs zu sehen.
@Pepe:
Das war deine Wahrnehmung zum ersten Podcast? Verblüffend. Da haben zwar alle drei den Film gemocht, aber in dem Cast auch konstant über Dinge gesprochen, die ihnen gefallen oder nicht gefallen haben.
Und noch eine Frage: Podcasts sind im Gegensatz zu YT also etwas das du konsumierst und in deine Bewertung einbeziehst?
McSpain
Ich freue mich immer, wenn Christoph und Jörg dabei sind, da ich ihre Meinungen sehr schätze, auch wenn sie dieses Mal deutlich negativer sind, als es bei mir der Fall ist. Wo ich den Beiden aber definitiv zustimmen möchte, ist ihre allgemeine Kritik an den Sequels. Auch wenn mir The Last Jedi gut gefallen hat, sehe ich derzeit keine wirkliche Daseinsberechtigung für die erzählte Geschichte, da ich keine wirkliche Fortführung der ersten 6 Episoden sehe, sondern eher einen Epilog oder ein Spin Off. Auch wird mir ein Grundthema für die Trilogie nicht so wirklich klar. Während die Prequels den Sturz eines Helden und den Aufstieg des Unrechts erzählen und die OT die klassische Heldenreise und zum Ende hin auch noch das Thema Erlösung, sehe ich bei den Sequels derzeit kein wirklich übergeordnetes Thema, welche die Gesamtsaga als Facette des großen Ganzen bereichern soll. Laut Lucas sollten die Sequels spirituellerer Natur sein und vom Weitergeben des Gelernten handeln. Aber das sehe ich in VII gar nicht und auch nur bedingt in Episode VIII. All das kann sich natürlich mit Episode IX ändern, aber ich habe da noch so meine Zweifel, da ich von J. J. Abrams keine gute Meinung habe.
Kanan Kenobi
Sehe mich bei diesem Podcast auch in meinen Kritikpunkten bestätigt.
Wichtiger noch als Lukes fragwürdige Charakterentwicklung, sehe ich in dem bisher Gezeigtem keinen erkennbaren Sinn oder eine Daseinsberechtigung dieser Trilogie.
Ein weiterer Kritikpunkt ist jetzt sogar noch hinzugekommen, Reys Motivationen sind nicht nachvollziehbar, also dass sie so schnell Kylo folgt.
Rieekan78
Man muss über TFA schon extrem verärgert sein, wenn man annimmt, dass sich Rian Johnson für seinen Film gewisser Elemente des Vorgängers entledigt hat, und dies dann auch noch als eine Art "Tugend" betrachtet. Das wirkt auf mich so, als würde man Johnson als Kronzeugen fürs eigene Missfallen benutzen. Richtig wäre meiner Ansicht nach jedoch, Johnson dafür zu kritisieren, dass er aus den Vorgaben zu wenig oder sogar nichts gemacht hat. Jetzt einfach zu sagen "Was sollte er machen, die Vorgaben waren Mist" ist eine blöde Argumentation - die ihr ja mit all den guten Ideen z.B. zu Snoke selbst widerlegt habt. Snoke ist eine interessante Figur, die man wunderbar mit dieser Trilogie und der Saga hätte verbinden können. Johnson hat das nicht getan... und wer kriegt den Ärger ab? Natürlich, der gute JJ. Es war keine gute Lösung, auf Snoke nicht einzugehen und sich seiner so zu entledigen. Dafür hat Johnson kein Lob verdient, egal aus welcher Perspektive.
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 14:40 Uhr)
George W Lucas
@GWL:
"Luke sehe ich also garnicht als das eigentliche Problem, und finde das Gerede von "character assassination" daher auch überzogen."
Das geht mir ebenso. Zudem frage ich mich, welches Charakterbild man von Luke im Kopf haben muss, wenn man zu so einer Schlussfolgerung kommen will. Luke als verträumter, naiver Farmerjunge aus ANH, der sich nach großen Heldentaten sehnt? Luke als unbesonnener Heißsporn aus TESB, der ins offene Messer von Vader rennt? Oder vielleicht dich eher der Luke aus ROTJ, der seinen eigenen Vater brutal in die Knie zwingt und verstümmelt, um ihm dann am Ende zu vergeben? Wo bitte liegt hier die "character assassination"?
"Ich möchte mal eine Frage zum Thema "world building" stellen: warum sind die zwei Minuten "Irland" am Ende von TFA in der Hinsicht so ein Problem?"
Vielleicht weil Jorge im Podcast mit dabei war und das eines seiner Lieblingsthemen ist?
DerAlteBen
@ DerAlteBen:
- "Vielleicht weil Jorge im Podcast mit dabei war und das eines seiner Lieblingsthemen ist?"
Ach. Wenn es nur das wäre. Ich höre diesen süffisanten "Irland"- oder, noch besser, "Kerry Gold"-Kommentar doch andauernd von unterschiedlichen Leuten.
@ RT-Folge:
"Mit der Zerstörung des Baumes wird das Gehäuse beseitigt; mit der Rettung der Bücher der Kern bewahrt" (sinngemäßes Zitat Tim)
Sehr schön! Wirklich toll, lässt mich meine Irritation ob der (vermeintlichen) Inkonsequenz im Film definitv überdenken.
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 15:07 Uhr)
George W Lucas
@DerAlteBen:
"Vielleicht weil Jorge im Podcast mit dabei war und das eines seiner Lieblingsthemen ist?"
Und natürlich weil Jakku nicht Thema in TLJ ist.
"Zudem frage ich mich, welches Charakterbild man von Luke im Kopf haben muss, wenn man zu so einer Schlussfolgerung kommen will."
Das ist doch relativ klar. Der alte EU-Luke. Der, der seine Dämonen besiegt hat und der selbstsicher nie im Leben falsche Entscheidungen treffen würde. (Außer natürlich in Dark Empire wo er auf die Dunkle Seite wechselt. Aber da ist er zumindest weiter Selbstsicher in allem was er tut).
Ich sehe weiterhin am häufigsten hier die Wurzel, dass man der Figur keine Schwäche oder Fehler zugestehen will. Klar kann man das dann damit verbinden, dass man sagt "Ich hab kein Problem mit der Schwäche, aber es wird mir nicht gut genug oder ausführlich genug erklärt." Ich für meinen Teil habe nach 3 Durchgängen genug aus dem Film gezogen um den OT Luke komplett in dem von TLJ zu sehen. Und ganz ehrlich ist da mehr drin, als im alten EU oder in allem was ich mir vor TLJ dazu hätte ausmalen können.
McSpain
Eine gelungene Folge mit ein paar interessanten Fragen. Und auch diesen skurrilen Blüten:
- "Warum trägt Luke ein Jedi-Gewand"...
ist das ernsthaft eine Frage?
- "Warum ist Rey gut?"
Wow. Tiefgründig.
- "Warum wird ein Kronprinz, dem alles geschenkt wurde, böse, und ein verlassenes Mädchen, das sich durchschlagen muss, bleibt gut?"
Glückwunsch! Die Pointe dieser Erzählung erkannt!
Achja: ich weiß nicht von wem der epische Seufzer bei 01:42:04 kommt, aber er wäre an der Stelle auch mir entfleucht.
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 17:34 Uhr)
George W Lucas
MisterT
Zu den Anfangs diskutierten Punkten möchte ich kurz meine Sicht darlegen:
Die OT und PT sagt uns durch Yoda, dass ein Fall auf die dunkle Seite sehr leicht und schnell vollzogen werden kann und sich daraus dann schreckliche Konsequenzen ergeben.
„folgst du einmal diesem Pfad ... „
„Angst führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.“
„Große Gefahr sehe ich durch seine Ausbildung.“
Die Jedi erzogen bereits Kleinkinder in ihren Lehren, um dieser gewaltigen Gefahr beizukommen.
In Ep. III werden wir Zeuge, wie dies bei Anakin tatsächlich geschieht. Die dunkle Seite war in ihm schon lange am Wachsen, doch der eigentliche Fall war ein Moment, auf den unmittelbar der Schrecken folgte. Genauso hatte ich mir das immer auf Basis von Yodas Aussagen in TESB vorgestellt. Luke sah die gleiche Veranlagung in Ben ( „ich sah es in kurzen Momenten seiner Ausbildung“ ), als er tiefer ging, sah er die Zukunft nach dem Fall (im Hintergrund hört man ein Massaker ö.ä.), sein Herz war bereits bekehrt. Mir reichen diese Bezüge zu Ep. III und V aus, um den „Moment der Scham“ zu erklären.
Aber wie konnte es bei Ben so weit kommen? (Snokes Rolle dabei)
Es reicht im Grunde, wenn Snoke Ben an den Punkt gebracht hat den Yoda beschreibt. „Wut, aggressive Gefühle“ hatte Ben schon in sich. Dann folgte er „einmal diesem Pfad ... „ und es war geschehen. Ich muss das nicht (noch nicht) erzählt bekommen was hier genau geschah, weil nichts „großartiges“ geschehen musste. Einfach eine erfolgreiche Verführung. Was hat der Imperator bei Luke den mehr gemacht als seinen Hass anzustacheln und hätte beinahe Erfolg gehabt (innerhalb von höchstens Stunden? ) Das kann man mir bei Ben irgendwann nachreichen.
Den Glauben daran, dass auch Ben wie Anakin aber noch gerettet oder sein Fall noch abgewendet werden kann fasst Luke sofort nach dem flüchtigen Moment. Da sehe ich dann auch kein Problem bzgl. seines Charakters.
Warum das Exil und nicht die Verantwortung den Kampf (jetzt erst recht) aufzunehmen?
Luke kommt zu dem Schluss, er habe mit der Ausbildung von Ben den gleichen Fehler begangen wir die Jedi vor ihm bei Anakin, ihn überhaupt auszubilden ( „Es war ein Jedi der verantwortlich war für die Ausbildung und Erschaffung von Darth Vader.“ ) Die Jedi bringen die Tyrannen hervor, ihr Weg muss daher enden. Ohne ein Jedi zu sein, kann er der Galaxis aber nicht mehr helfen als jeder andere, er verliert den Sinn und die Hoffnung, ist gebrochen, ist aber auch auf der Suche nach der tieferen Wahrheit (die Macht unabhänhig von den Jedi), abseits der „irdischen Konflikte“.
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 19:50 Uhr)
Jacob Sunrider
Mir gefällt die Idee sehr gut, in der Snoke ein "falscher Zauberer" wäre, der mit Tricks und Illusionen Ben manipuliert und ihn zum Sith/Vader 2.0 machen will, weil er für seine FO so einen machtstarken Partner gebrauchen kann.
Würde auch den Namen Snake = Snoke = falsche Schlange etwas begründen...
Dann würde sogar seine Todesszene Sinn machen, da er eben nicht weiß, was Kylo gerade denkt.
Rieekan78
@GWL
"Snoke ist eine interessante Figur, die man wunderbar mit dieser Trilogie und der Saga hätte verbinden können."
Der Witz daran ist ja, dass die Figur erst durch den Auftritt in TLJ interessanter wurde. Klar war der Snoke in TFA, in seinen zwei kurzen Szenen, keine wirklich interessante Figur. Sie hat nur sehr viel Projektionsfläche geboten.
Jetzt ist es Fluch und Segen zugleich, dass Johnson mit Snoke in Sachen Präsenz und Bedrohlichkeit das wohl Maximale heraus geholt hat, sich ihm aber gleichzeitig entledigte. Ich bin weiterhin der Meinung, dass wenn wir vergessen was wir alles dachten, was diese Figur hätte sein können, haben wir den Teaser in TFA, und dann das Ergebnis in TLJ, mit dem Bonus das die interessantere Bösewichtsfigur Kylo Ren, jetzt die große Bühne allein einnehmen darf. Und ich kann mir weiterhin nicht so richtig vorstellen, wie uns eine Enthüllung über Snoke (altes Machtwesen, Darth Plagueis etc.) ähnlich dramaturgisch gut voran gebracht hätte. Ich sehe da nicht wirklich den Gewinn drin, weil es so abstrakt ist, und weder die Prequels, noch die OT davon wirklich profitieren könnte.
Ist da nicht Lukes kritische Auseinandersetzung mit dem Erbe der Jedi, plus dem was jetzt in Sachen Reformation möglich wäre, die viel wichtigere Verbindung? Wertet es nicht die PT sogar in gewissen Dingen auf, wenn dank der ST die Kritik daran, auch innerhalb des Filmuniversums kommuniziert wird (ob das jetzt so deutlich gemacht werden muss, oder wenn es subtil bleibt, wäre mir da erst mal egal)? Entsprechend der Lesart die du aus dem Podcast zitiert hast, die ich auch grandios finde:
"Mit der Zerstörung des Baumes wird das Gehäuse beseitigt; mit der Rettung der Bücher der Kern bewahrt" (sinngemäßes Zitat Tim)
Und ich denke da auch an die Lichtschwert-Wegwerf Szene, von der du ja kein Fan bist. Aber ich rufe mir, grade bei der flapsigen Art wie Luke das tut, dass Zitat Obi Wans aus Episode II ins Gedächtnis (Diese Waffe ist dein Leben), welche die Darstellung der Jedi in der PT ja schon am negativsten repräsentiert. Ich denke wir wissen alle, dass George Lucas hier seine eigene, in der OT etablierte Jedi Philosophie ignorierte. Aber mir gefällt der Gedanke, dass die ST dahingehend die PT etwas umdichtet, so als wäre diese Darstellung genau so negativ beabsichtigt gewesen, und wir erst danach feststellen wie falsch diese Ansicht war. Ich meine, ich würde mich da sogar dann zum ersten Mal für eine wirklich chronologische Sehreihenfolge aussprechen.
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 21:14 Uhr)
Rebellion
@ Snakeshit:
- "Der Witz daran ist ja, dass die Figur erst durch den Auftritt in TLJ interessanter wurde."
Der Meinung bin ich eben nicht. Zwar hat Johnson Snoke einen überheblich-süffisanten Zug gegeben, der in TFA komplett fehlte. Aber am Ende ist er nur dazu da, damit Kylo ihn umbringen kann. Und das ist mir einfach zu wenig.
- "Jetzt ist es Fluch und Segen zugleich, dass Johnson mit Snoke in Sachen Präsenz und Bedrohlichkeit das wohl Maximale heraus geholt hat"
Meinst du im Ernst, dass DAS schon das Maximum war?
- "Und ich kann mir weiterhin nicht so richtig vorstellen, wie uns eine Enthüllung über Snoke (altes Machtwesen, Darth Plagueis etc.) ähnlich dramaturgisch gut voran gebracht hätte."
Es hätte uns dramaturgisch sehr viel weiter gebracht, wenn diese Enthüllung verdeutlicht hätte, warum und wie Snoke Ben Solo verführt hat. Wie ich ja erklärt habe, hat das doch die ST überhaupt erst in Gang gesetzt. Es müsste doch mehr als verständlich sein, dass ich dann wissen will, was es mit Snoke auf sich hat. Ich brauche nicht seine Herkunft zu wissen, aber seine Beziehung zu Ben - zu der Zeit, als er ihn verführt hat - ist von großer Bedeutung. Für die Galaxis, für die Neue Republik, für Ben Solo, für Han, für Leia, für Luke. Und dazu erfahren wir garnichts.
- "Ich sehe da nicht wirklich den Gewinn drin, weil es so abstrakt ist, und weder die Prequels, noch die OT davon wirklich profitieren könnte."
Um OT und PT geht´s mir hier auch garnicht. Mir geht´s in erster Linie um die ST. Wenn sich dann noch ein Bogen zur restlichen Saga spannen ließe, wäre das natürlich ideal.
@ Rebellion:
?
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 22:19 Uhr)
George W Lucas
@GWL:
Ich mache mir bezüglich Snokes Intentionen keine sonderlich großen Sorgen. Erinnern wir uns daran, dass in der OT die wahren Absichten des Imperators auch erst im letzten Teil der Trilogie (ROTJ) enthüllt wurden. Bis dorthin erfuhr man nicht Nennenswertes von ihm. Ähnlich verhielt es sich bei Darth Sidious in der PT. Was er tatsächlich im Schilde führte, erfuhr man erst in ROTS. Will heißen, dass nach bisheriger Erfahrung die wahren Absichten des Bösen erst am Ende einer Trilogie offenbart werden. Es würde auch nur wenig Sinn machen, dies schon im Mittelteil einer Trilogie zu tun.
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 22:43 Uhr)
DerAlteBen
@ DerAlteBen:
Glaubst du denn, dass wir in Episode IX noch etwas zu Snoke erfahren? Und selbst wenn, wären, wie ich ja versucht habe zu erklären, schon für TLJ Informationen nötig gewesen. Um Luke vollständig zu verstehen. Mein Problem ist ja nicht, dass er sich vor dem Bösen erschrocken hat, sondern dass wir von jenem Bösen nichts wissen. Die ST verlangt die Akzeptanz recht vieler Prämissen, um wirken zu können.
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 22:45 Uhr)
George W Lucas
@GWL:
Davon kann man wohl ausgehen. Gerade deshalb, um Luke zu verstehen. Und ich sehe auch kein Problem darin, dies ex post zu erläutern.
Erinnern wir uns an die OT: Dass Leia Lukes Schwester ist, erfuhren wir ja auch erst im Nachhinein, obwohl es für das Verständnis ihrer Beziehung zueinander schon vorher vonnöten gewesen wäre.
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 22:51 Uhr)
DerAlteBen
@ DerAlteBen:
- "Erinnern wir uns an die OT: Dass Leia Lukes Schwester ist, erfuhren wir ja auch erst im Nachhinein, obwohl es für das Verständnis ihrer Beziehung zueinander schon vorher vonnöten gewesen wäre."
Eigentlich überhaupt nicht. Von einer Beziehung kann man ja garnicht sprechen. Und es gab doch immer auch schon Stimmen, die diesen Reveal eher zum Fremdschämen finden.
George W Lucas
@GWL:
Das glaube ich nicht. Nach ihrem Kuss auf der Krankenstation und jenem im Falken entstand damals beim Publikum der Eindruck, dass sie zwischen zwei Stühlen sitzen würde und es nur eine Frage der Zeit sei, für wen sie sich entscheiden würde. Aarons Zeitreise ins Jahr 1980 zeigt auch recht deutlich, dass Außenstehende tatsächlich glaubten, Luke würde Leia zurückgewinnen wollen.
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 23:13 Uhr)
DerAlteBen
@GWL
"?"
Erlich gesagt, ich hatte dieses Radio Tatooine vorher noch nie angehört, hat mich einfach nicht so interessiert. Eben das erste mal reingehört und fand der "Moderator" hörte sich so an wie die Stimmen aus der sog. "Tönenden Wochenschau" aus den alten Aufnahmen der 40er 50er. Sehr komisch aber auch ein wenig nervig nerdig. Ist nicht so meins, auch wenn's inhaltlich möglicherweise gehaltvoll sein mag, hab ich es ausgeschaltet, weil mir die Form auf'm Keks ging.
Rebellion
@ Rebellion:
Achso. Ich kann dir versichern, das ist ironisch gemeint. Wenn du das einmal hinter dich bringst, ist RT eine wirklich tolle Veranstaltung. Und inhaltlich ist diese Folge auch wieder absolut hörenswert. Formal geht das nicht die ganze Zeit so, keine Sorge.
(zuletzt geändert am 08.01.2018 um 23:36 Uhr)
George W Lucas
Ummm .... genau so sieht es für mich aus. Snoke ist eine von Anfang an zutiefst überflüssige, uninteressante und uninspirierte Figur gewesen, die niemals hätte die Treatment Phase verlassen dürfen. Der Charakter hat dem Zuschauer nur Zeit im ersten Film gestohlen. Rian Johnson hat das erkannt, wollte dem Zuschauer ersparen, diese uninteressante Figur weiter melken zu müssen und hat das einzig Richtige gemacht. Dafür gebührt ihm die höchste Anerkennung. Da merkt man, dass er doch ein Genie ist. Die ST ist leider von Beginn an falsch angelegt gewesen. Snoke haette es nie geben dürfen. Die Figur ist von Anfang an eine einzige peinliche kreative Bankrotterklärung gewesen, von der Niemand wusste, was sie soll.
Pir Panos
Meine Anmerkungen zum ersten Teil des Podcasts (über die ersten 35 Minuten !)
Grundsätzlich ist diese Ausgabe für mich der Beste, mit Episode VIII beschäftigt hat. Viele YouTuber gehen ja entweder dazu über, den Film komplett zu loben oder zu bashen.
1. Motiv für Luke und Ben:
Da bin ich bei Jörg und Christoph. Ich wollte beides im Film erfahren und mich konnte beides nicht überzeugen.
2. Zur Plagueis-Skywalker-Theorie:
Dazu bräuchte es eigentlich nicht Plagueis. Luke wie Kylo sind Nachfahren von Darth Vader. Das hätte mir auch für die Motivation von Ben gereicht: Ben sieht sich als Nachfahre von Darth Vader und wenn die Rebellen nicht gekommen wären (inkl. Han, Leia und Luke) dann wäre Ben heute quasi der Imperator. Also das, was er am Ende von Episode VIII auch geworden ist.
Auch könnte Luke hier Gefahren in seiner Familie erkennen. Würde mir auch als Grund für die Entscheidung von Luke auf die Insel zu gehen mittelmäßig gefallen. Eben besser als nichts ...
Ein reales Beispiel: Es gab weltweit irgendwie nach dem zweiten Weltkrieg ein paar weit verbreitete Hitler-Verwandte. Also Leute, die entfernt mit Adolf Hitler verwandt waren.
Inzwischen haben sich alle aktuellen Nachfahren gegen Kinder entschieden, damit quasi das "Hitler-Gen" ausstirbt. Sowas haben wir auch in der Realität. Darüber lief mal eine ZDF Doku vor ein paar Jahren im TV. "Familie Hitler" oder so.
Aber die aktuelle Erklärung im Film bei Luke beißt sich komplett mit dem OT-Luke aus Episode VI. Da muss noch eine "emotionale Erklärung" in Episode IX kommen!!!
3. Die Trilogie sollte alle drei Trilogien auf einer Ebene kombinieren.
Auch hier stimme ich zu. Muss nicht die Figur Darth Plagueis sein. Aber allgemein gefällt mir der Ansatz "Wir sollten aus der Geschichte (Episoden I - VI) lernen" besser als "wir sollten die Vergangenheit töten". Mit diesem zentralen Satz von Kylo im zweiten Trailer bin ich nie richtig warm geworden.
4. Luke schmeißt sein altes Lichtschwert weg.
Auch hier stimme ich der Kritik zu. Das alte Lichtschwert von Anakin war in der OT etwas Mystisches. In den Prequels wurde daraus zu wenig gemacht. Mit die beste Entscheidung von Abrams in Episode VII war es, das alte Lichtschwert wieder zurückzubringen und es Rey zu geben.
Und dann wird das Schwert in dieser Szene quasi komplett entzaubert. Man müsste sich vorstellen, Obi Wan hätte das Schwert in Episode IV weggeworfen. Welchen Stellenwert hätte es heute? Und so nebenbei: Es geht im Macht-Duell Rey vs Kylo nochmals kaputt ...
5. Episode VIII funktioniert nicht wirklich als direkte Fortsetzung von Episode VII
100% Zustimmung. Leider ... Fairweise glaube ich aber auch nicht, dass Abrams Rian Johnson mit einer "direkten Fortsetzung", die quasi direkt an Episode VII anschließt, einen Gefallen getan hat
Zweiter Teil meines Kommentars zum Podcast folgt
Pepe Nietnagel
Warum trägt Luke eine Jedi-Robe?
Ich habe das Gefühl, Luke hängt doch noch sehr an seiner Vergangenheit und an den Jedi. In seiner Hütte faltet er sorgfältig sein Gewand. Zudem ermahnt er R2 dies wäre eine „HEILIGE Insel“. Auch zu Yoda ruft er „ die heiligen Schriften der Jedi.“ Er will deren Ära Enden lassen, sieht sich selbst aber dennoch als Teil dieser Ära „genau wie ich sind sie die letzten Überbleibsel der Jedi-Religion.“ Daher muss auch er verschwinden bzw. enden „ich kam auf diese Insel um zu sterben.“
(zuletzt geändert am 09.01.2018 um 06:39 Uhr)
Jacob Sunrider
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