Der Collider hat sich im Rahmen eines Interviews mit Rian Johnson und Bob Ducsay unterhalten, letzter ist seinerseits Cutter von Die letzten Jedi. Neben der Info, dass Johnson erste Schnittfassung rund drei Stunden lang war, kamen folgende interessante Aussagen zusammen:
Johnson begann das Interview mit der Bekräftigung seiner Aussage, dass die schlussendliche Edition von Episode VIII die beste Version des Filmes sei und dementsprechend sein Director's Cut ist. Er sprach überdies über eine der geschnittenen Szenen zu der Mission, die Finn, Rose und DJ auf Snokes Schiff führt:
'Ich sage unter Vorbehalt, dass der Film als Ganzes ohne diese Szenen besser ist, aber ja, da waren so einige geile Sachen. Darunter eine ausführliche Sequenz, in der Finn, Rose und DJ auf der Suche nach dem Tracker durch den Megasternzerstörer schleichen, nachdem sie mit DJ reingeschlichen sind. Wie gesagt, hierbei handelt es ich um eine ausführliche Sequenz; man sieht wie sie durch die Verwaltungsbereiche des Megasternzerstörers schleichen und sich dann als Sturmtruppler durchtricksen.' Johnson gibt an, dass die andere wesentliche Sequenz, die aus dem Film geschnitten wurde, Rey und Luke auf Ahch-To zeigt:
'Auf der Insel gibt es eine große Sequenz, die wir mit Daisy und Mark aufgenommen haben. Hierhin sieht man gewissermaßen einen weiteren Test bzw. eine weitere Prüfung Reys, in der man Daisy und Mark sieht. Es folgt auf diese eine große emotionale Szene. Ich meine, es handelt sich hierbei um eine große Sache, wie die eigentlichen realen Szenen.'
Ducsay sprach daraufhin etwas detailreicher über diese Sequenz und enthüllt dabei, dass auch die Hüterinnen Teil der Szene sind:
'Es handelt sich um eine ausführliche Szene mit Rey und den Hüterinnen; diesen nonnenartigen und fischartigen Kreaturen. Diese Sequenz gehört zu den größten Dingen, die aus dem Film geschnitten wurden. Darüber hinaus gibt es die Sache mit Rose, DJ und Finn, die sich auf Snokes Schiff wagen - vieles davon ist geil.'
Die Szene mit Finn, dem DJ und Rose wurde laut Ducsay allerdings recht früh schon aus dem Film geschnitten:
'In der Szene gibt es so einige nette Sachen - aber sie wurde schon recht früh aus dem Film geschnitten, weil klar war, dass dieser Teil des Films so recht einseitig zugunsten dieser drei Figuren war und das passte einfach nicht. Die Szene ist allerdings gut, sehr gut. Ich nehme an, dass ihr sie Euch beim Anschauen gefallen wird - uns jedenfalls ging es so. Die Szene wurde allerdings recht früh schon geschnitten und - wie ihr wisst - habe ich immer eine gute Anzahl von Assistenten und Mitarbeitern im Schnittraum; sie alle haben sich beschwert, als die Szene geschnitten wurde. Wenn so etwas passiert, weiß man, dass die Szene ankommt.'
Johnson enthüllt überdies, dass weitere Szenen zu Finn und Poe auf dem Boden des Schnittraums blieben:
'Es gibt da ein paar Szenen zu Finn - und eine geile Finn/Poe-Szene, die zu Beginn spielt, als Poe Finn auf Vordermann bringt, nachdem letzterer aus seinem Koma aufgewacht ist. Da gibt es echt ein paar total witzige Sachen. Mehr dazu, wenn die Blu-ray rauskommt, ich freue mich jedenfalls darauf, wenn die Leute die Szenen sehen.'
Außerdem: Macht Euch keine Sorgen, Johnson meinte schon, dass es fast alle geschnittene Szenen auf die Blu-Ray schaffen werden - das sind grob 20 Minuten Filmmaterial oder etwas mehr:
'Wir haben alles draufgehauen. Weil wir so viel gutes Material hatten, ließen wir nur ein paar wenige kurze Sachen weg, die wir noch zurückhalten wollten. Die großen Sachen allerdings, das gute Zeugs, haben wir auf die Blu-Ray gehauen.'
Zuletzt bestätigte Rian Johnson, dass es ein Bloopers-Reel geben wird. Auch wenn ihr Episode VIII drei oder vier Male im Kino gesehen habt, so lohnt sich der Film trotzdem für zu Hause; allein schon wegen den zusätzlichen Inhalten.
Haben Euch diese Ausführungen überzeugt? Dann könnt ihr euch via Amazon hier bereits eure favorisierte Version vorbestellen (wobei noch nicht letztlich klar ist, ob alle Versionen die geschnittenen Szenen auch sicher enthalten): Die DVD, in Form der standardisierten Blu-ray, für die seh-dimensional flexiblen das 2D+3D-Steelbook und in der Ausführung 4K-Ultra-HD.
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MeisterTalan
Sidious Imperator
DarthGullasch
Es gab ja schon genug Szenen aus dem Behind the Movie Clip, die es nicht in den Film geschafft haben u.a Rey die mit einem Lichtschwert am Strand von Ach-To rum rennt. Oder wo sie das Lichtschwert in einer Hölle Aktiviert hat und eine Szene die ich mir Vorstellen kann, die zurück gehalten wird, ist wie Finn in einem Piloten Outfit mit neuer Frisur in einem Hanger steht.
BeTa
@BeTa
Es gab ja immer Gerüchte über einen Ren-Ritter Kampf auf AnchTo. Inzwischen glaube ich, dass die Ritter aber nur eine Projektion von Luke sind, die Rey vorführen soll wie schnell sie sich der Wut und dem Hass hingeben würde.
Finn in seiner Pacific Rim Frisur könnte darauf hindeuten, dass es entweder nur Promoshoots waren oder vielleicht gab es auch einen Epilog wo wir auch kleine Blicke auf unsere Helden ein paar Monate später erhaschen können.
Sowas könnte man dann rausgenommen haben um 9 nicht zu viel vorwegzunehmen.
Oder das war für Rians Pitch an Kennedy für seine Rogue Squadron Filmreihe.
McSpain
@McSpain
Der Ritter von Ren Kampf macht doch eigentlich überhaupt keinen Sinn, innerhalb des Films, zumindest sehe ich überhaupt keine Chance diese Szene irgendwie sinnvoll in den fertigen Film einzubauen, wenn es sie den tatsächlich gibt, was ich doch sehr bezweifle. Denke das war auch einfach nur so ein halbgares Gerücht oder man hat den Kampf gegen die Prätorianer falsch verstanden.
Ardus Kaine
Mehr Szenen mit Luke und Rey hätte ich nicht abgelehnt. Mehr Infiltrierung brauche ich dagegen nicht; das ist ein so ausgelutscher SW-Plot, dass ich auch in TLJ keinerlei emotionale Regung mehr hatte, als Finn, Rose und DJ durch die Supremacy schleichen. Mal abgesehen davon, dass das so wenig glaubhaft ist, da Finn ja recht bekannt sein dürfte in der FO. Dass DJ seine Mütze allerdings verkehrt herum trägt, ist ein schönes Foreshadowing auf das, was noch kommt. Zuerst dachte ich ja, was das soll, wer will bitte so auffallen...
Ich glaube Rian Johnson, dass die Kinoversion die Fassung ist, die er am besten findet. Warum sollte er das auch nicht so sehen. Im Gegensatz zu uns kennt er ja alles, was herausgeschnitten wurde.
Ich selbst habe aber das Gefühl, wieder einen SW-Film gesehen zu haben, der mir nicht alles erzählt hat, was er hätte erzählen können. Wer mich fragt, was genau ich damit meine, wird keine Antwort bekommen... ich kann es nämlich selbst nicht ausformulieren. Aber irgendwie - zu PT- wie auch jetzt zu ST-Zeiten - schwebt irgendwo da draußen im Äther ein SW-Film, der einfach nicht realisiert wird...
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 13:59 Uhr)
George W Lucas
Rieekan78
@Rieekan
TLJ ist genau so verworren oder verständlich wie damals TESB.
Die Erzählweise hätte man sicherlich besser inszinieren können. Vielleicht lag es letztenendes an dem Material der nicht verwendet wurde und beim Cutten litt dabei etwas diese Erzählstruktur.
RJ konzentrierte sich halt auf den Aufbau der Hauptcharaktere.
Muss nicht jeden gefallen.Kann aber gefallen.
Renistance
@ Rieekan78:
- "Kannst du den Stil und den Aufbau des Films gut heißen, fühlt es sich wie ein SW Film an?"
Die Fragen kann ich noch nicht beantworten, dazu war ich nach dem ersten Kinobesuch noch zu verwirrt und überwältigt. Aber nach dem zweiten Mal wird mir das vielleicht leichter fallen; wir kommen ja sicher nochmal irgendwo darauf zu sprechen.
Ich kann aber sagen dass ich stilistisch so meine Probleme hatte, das kann sich mit der Zeit aber noch setzen. Kommt auch darauf an, was du zu "Stil" zählst: ästhetisch kann ich ihn noch nicht einordnen. Es ist sehr viel sehr Schönes dabei, aber auch Gewöhnungsbedürftiges. Der Humor sitzt an ein paar Stellen gut ist aber insgesamt wirklich ein Problem. Was ich umso schockierender finde, da Rian Johnson den Ton seiner Filme bisher immer sehr gut getroffen hat. Struktur und Tempo: mit keinem anderen SW-Film vergleichbar. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, werd ich in ein paar Wochen auch besser beantworten können. Was mir aufgefallen ist, sind die vielen harten Schnitte, die einem ein ungewöhnliches Bild zeigen, das einen vor den Kopf haut: Luke wirft sein Lichtschwert weg; die Teetasse auf Canto Bight; das Bügeleisen; und natürlich die Schlusszene. Der Film fühlte sich dadurch an wie ein Box-Kampf, in dem man ständig eins in die Fresse bekommt. Auch hier wäre eine zweite Sichtung gut, denn es hat ja offenbar Methode und ist nicht nur ein "Unfall".
- "Ist The Phantom Menace am Ende ein besserer SW Film?"
Was ein SW-Film ist, will ich jetzt nicht auseinandernehmen. Da wird jeder unterschiedliche Antworten für sich finden. Wenn du mich allerdings fragst, ob TPM ein besserer Film ist, kann ich dir das schon leichter beantworten: Nein. Ich vermisse zwar die Ruhe, die im Vergleich saubere (wenn auch nicht perfekte oder durchdachte) Struktur, das naiv-verspielte Lucas-Element - aber gleichzeitig ist TPM auch unglaublich dröge, hölzern, ohne jegliche Dynamik, und schlicht langweilig. Das alles kann ich von TLJ nicht sagen. Wieviel der Film mir auf lange Sicht bringt, muss ich dann sehen; aber das unmittelbare Erlebnis hat Rian Johnson besser hinbekommen. Man merkt im Vergleich von Johnson mit Lucas einfach, wer hier die nötige Fantasie für SW besitzt, und wer der Regisseur ist, der einen Film machen kann.
Ich denke, dass beide Talente SW bereichern können und das auch haben. Die OT hat auch davon profitiert, dass mit Irvin Kershner ein Schauspieler-Regisseur kam, der der Trilogie gerade im wichtigen Mittelteil die nötige Reife und Intimität verpasst hat. Das schafft Johnson jetzt auch; was er mit Hamill, Ridley, Driver und Fisher macht - einzeln und in der Interaktion - ist großartig.
Die konzeptionellen Probleme, unter denen die ST leidet, sind leider immer noch vorhanden. Allein konnte Johnson diese nicht lösen. Es hätte mehrere Runden geben müssen, die vor Episode VII die Eckpfeiler der Galaxis nach RotJ fetlegen, sodass die Autoren, die danach kommen, wissen, in welchem Kontext sie sich bewegen.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 14:36 Uhr)
George W Lucas
Rieekan78
@ Rieekan78:
Das kommt immer auf einen selbst und den Film an. SW hat bisher eine ganze Bandbreite an Reaktionen in mir provoziert. Episode I z.B. sehe ich heute eher milde, gerade die letzte Sichtung vor zwei Wochen hat das bestätigt. Aber ein anderer Film ist daraus mit den Jahren auch nicht geworden, und der Riss, den ich 1999 gespürt habe, bleibt eine Narbe. Obwohl AotC heute gemeinhin als schwächster Teil der Prequels gilt, hatte ich damals eine positive Meinung, und die kommt jetzt so langsam und leise wieder. RotS ist nach wie vor der PT-Film, den ich am wenigsten schlecht finde, ja eigentlich sogar gut.
Ich vermute, dass TLJ eine ähnliche Entwicklung durchmachen wird. Schwer zu sagen, zu so einem frühen Zeitpunkt. Ich weiß ja so viel, dass jeder SW-Film mit der Zeit auch dazugewinnen kann. Es war bisher noch nie so, dass ich an den Punkt kam, an dem ich einen SW-Film komplett und für immer abgeschrieben und zum Tot von SW erklärt habe. Wenn ich das Fandom so beobachte, sind Äußerungen in die Richtung auch meistens Kurzschlussreaktionen, die aus der - nicht immer unverständlichen - Emotion des Augenblicks entstehen. Würde ich diesen Stimmen immer glauben - würden sie selbst daran glauben, was sie sagen - wäre SW schon 1999 gestorben, denn auch da spielte sich etwas ab, das sich jetzt "reimt".
Mit der Zeit hat sich die Medienlandschaft auch radikal verändert. Facebook, Twitter etc. sind Foren, die eine Kultur des Geschreis präferieren und kultivieren. Ich will damit nicht sagen, dass alle Social Media-Nutzer dumm und plakativ sind, aber als einzelner Nutzer sieht man sich doch oft einer Wand gegenüber, gegen die man nicht ankommt. Bedenklich wird es, wenn man diese Foren zur Grundlage für Diskussionen, Analysen und die eigene Meinungsbildung macht. Es ist schön, zu erfahren, was andere, Fremde, von einem Film denken, aber es ist nicht alles und es sollte das eigene Erleben auch nicht ausmachen.
Medien bestehen heute nur noch aus Headlines, Scores und Ranglisten. "How The Last Jedi has ruined Star Wars" - in so etwas erschöpfen sich heute Kritik und Wahrnehmung. Artikel und Analysen von einer bestimmten länge gibt es, die spielen aber kaum noch eine Rolle. Und so entsteht eine Eigendynamik, die nur noch um ihrer selbst Willen existiert und mit dem Gegenstand der Betrachtung kaum noch etwas zutun hat.
Warum ich das alles schreibe: weil diese Maschinerie und Kultur eine Langzeitbetrachtung von Filmen unglaublich erschwert. Das Verlangen der Rezipienten danach schwindet glaube ich auch unter ihrem Einfluss. Filme setzen sich in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr, da kann man nur als Individuum seine Schlüsse ziehen und sich entsprechend verhalten. Es bleibt halt meistens bei "XY ruined Star Wars" - und ein nachträgliches "I might have been wrong and I need to reconsider my initial reaction" folgt selten, weil es sowieso nicht interessiert.
Das gilt auch für die PT, nur ist die ja noch vor der Social Media-Welle entstanden.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 15:24 Uhr)
George W Lucas
CoAdmiral
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