Update!
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass diese News hier gerne dafür genutzt werden kann, um über den Film zu diskutieren und eure eigene Beurteilung kundzutun. Wir sind gespannt!
Jeder, der den Film noch nicht gesehen hat und trotzdem die Kommentare liest, tut dies auf eigene Gefahr.
Originalmeldung vom 12.12., 18:00 Uhr
Zwei Jahre haben wir mit großer Spannung auf Star Wars: Die letzten Jedi gewartet, hier nun unsere Sicht auf den Mittelteil der Sequel-Trilogie:
Mut im Möglichen
von Aaron
Wer die Marketingkampagne um Star Wars: Die letzten Jedi verfolgt hat, konnte ein Element des Films nicht übersehen: Die Porgs. Klein, putzig und mit süßen Quäk-Lauten ausgestattet wirkten sie wie ein klassisches Merchandiseprodukt, nur dafür geschaffen, in möglichst hohen Stückzahlen an kleine und große Kinder verteilt zu werden. Im Film hingegen, und das sagt eine Menge über ihn aus, sind sie nicht bloß niedliche Schaufensterdekoration, sondern eines der Elemente, die Regisseur Rian Johnson nicht nur auf Lukes Insel geschickt einsetzt, um die an ihn von seinem phantasielosen Vorgänger übergebenen, leblosen Felsbrocken zu glaubhaften, plastisch ausgearbeiteten Star-Wars-Welten weiterzuentwickeln.
Diese Gabe, die jener Vorgänger schmerzlich vermissen ließ, dem zu den endlosen Spielarten von Star Wars außer Wüste und Irland gar nichts einfiel, erfüllt Johnsons Film in allen Facetten mit Leben und Menschlichkeit, und nirgends ist das bemerkenswerter als bei jenen als uninteressante Schaufensterpuppen mit Superfähigkeiten eingeführten Figuren, die unter Johnsons Händen zu auf Normalmaß zurechtgestutzten Persönlichkeiten werden dürfen, deren Entwicklung tatsächliche Spannungselemente mit sich bringt. So bekommt die als waschechte Mary Sue gestartete Rey endlich einmal auf die Finger, während Fliegermegaass Poe Dameron die Grenzen seiner Actionman-Attitüde schmerzhaft vor Augen geführt werden. Beiden Figuren tut das richtig, richtig gut, dürfen sie sich doch endlich, endlich als fehlbare Nicht-Superhelden beweisen, anstatt als bloßes Klischee zu verenden.
Zauberei kann man allerdings auch von Johnson nicht erwarten: Nachdem ihm ein Trümmerhaufen übergeben wurde, war es ihm verständlicherweise nicht möglich, daraus Paläste zu errichten, was insbesondere in der Finn-Rose-Geschichte unübersehbar ist: Dort, wie auch beispielhaft am Kurzauftritt von Maz Kanata, merkt man ganz besonders deutlich, dass Johnson im Grunde nicht wusste, was er mit diesen an sich überflüssigen Figuren anfangen sollte, sodass er sie entweder nur als Gimmick einsetzt oder sie einmal quer durch die Galaxis jagt, um ihnen nur irgendetwas zu tun zu geben. Etliche seiner 150 Minuten Laufzeit verschwendet der Film damit in einem effektreichen, aber ergebnisarmen Katz-und-Maus-Spiel, das neben einigen interessanten Schauwerten vor allem überflüssige Längen mit sich bringt.
Ebenfalls keine Wundertaten kann Johnson auf einem Feld leisten, bei dem der Sequelauftakt gelinde gesagt vage, um nicht zu sagen: komplett unverständlich blieb. Zwar liefert Johnson bereits in seinem Lauftext mehr Informationen zum Stand der Galaxis als sein Vorgänger in dessen gesamten Film, doch wirklich weit kommt auch Johnson damit nie. Was nun wirklich Sache ist, wie die Gesamtlage entstanden ist oder welches politische, militärische oder gar gesellschaftliche Potential in den verschiedenen Gruppierungen steckt, bleibt insbesondere auf der Seite der Bösen komplett offen. Umso klarer sind dafür, und das ist eine der vielen Stärken von Johnsons Werk, die Probleme der Guten, die nach dem erfolgreichen Einsatz des Starkillers weitestgehend mit leeren Händen dastehen. Und nun verzweifelt nach dem suchen, von dem schon Cassian Andor und Jyn Erso wussten, dass es entscheidend ist im Krieg der Sterne: Hoffnung. Denn Rebellion entsteht aus Hoffnung.
Und wie in Rogue One auf Scarif um eine unmögliche Hoffnung gekämpft wurde, werden auch in Die letzten Jedi verzweifelte Kämpfe geführt, um jenen Funken zu bewahren und zu neuem Strahlen zu führen, der die Galaxis gegen die Erste Ordnung erhellen soll. Der Hoffnungsträger des Vorgängerfilms erweist sich dabei, wie in den Trailern bereits angedeutet, als äußerst unwillig, seine Legende in den Dienst der guten Sache zu stellen, sodass es – wie schon beim Wechsel von Yoda und Obi-Wan zu ihrem in diesem Punkt allzu ähnlichen Schüler – abermals einer neuen Generation überlassen ist, die nötigen Kämpfe zu führen und das Gute im Bösen zu sehen.
Genau hier kann der Film seine Stärken ausspielen, genau hier überzeugt er durch seine sich selbst ernstnehmende Sicht auf die Hybris der Macht, die Anziehungskraft der dunklen Seite, die Dynamik zwischen Meistern und Schülern und der Faszination eines Abkömmlings der Skywalkers für ein Mädchen aus der Wüste. Wie gut dieser Film und diese Trilogie hätten werden können, wären sie mit mehr Verstand und Verständnis für den Krieg der Sterne begonnen worden, lässt sich am Spiel von Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver und Daisy Ridley zumindest erahnen.
Und unterm Strich? Leistet Johnson angesichts seiner miserablen Ausgangssituation fast schon Übermenschliches: Wo vorher banale Abkupferei war, ist nun klug variiertes Reimen, wo lieblose Abziehbilder waren, sind dreidimensionale Figuren, wo irländische Leblosigkeit war, sind Porgs, Kristallfüchse und Weltraumpferde und wo die Feigheit war, den Krieg der Sterne zu erweitern und in neue Dimensionen vorzutreiben, ist nun Mut. Sehr, sehr viel Mut, der in Fragen der Macht und ihrer Möglichkeiten fast schon tollkühne Ausmaße annimmt und die Saga dauerhaft vor große Herausforderungen stellen wird. Dass Johnsons Vorgänger und Nachfolger mit diesem Material auch nur ansatzweise klarkommen wird, ist in meinen Augen so gut wie ausgeschlossen, sodass diese Trilogie so erbärmlich enden dürfte, wie sie begonnen hat. Zumindest dieser Mittelteil aber ist ein bemerkenswertes, diskussionswürdiges, absonderliches und einzigartiges Stück Krieg der Sterne. Genau wie seine Porgs.
Neue Wege der Macht
Zur Einleitung in diese Filmbesprechung von Star Wars: Die letzten Jedi möchte ich ein paar Worte vorwegschicken.
von Darth Duster
Zunächst – ganz wichtig – diese Besprechung ist zu 99% spoilerfrei. Das 1% lasse ich mir offen, da jemand vielleicht auch nur Ansätze von Hinweisen als Spoiler verstehen könnten – ohne die dürfte eine angemessene Besprechung nicht möglich sein.
Außerdem würde mich als Leser dieser Filmbesprechung interessieren, wie der Autor denn zu Das Erwachen der Macht steht, um die Meinung hier besser einordnen zu können. Da möchte ich mich aber kurz fassen. Das Erwachen der Macht hat neue Figuren eingeführt, meiner Meinung nach tlw. ziemlich interessant und gelungen, tlw. blieben neue Figuren blass. Inhaltlich war mir der Film zu wenig durchdacht – ich würde sogar so weit gehen, dass sich die Autoren des Drehbuchs, J.J. Abrams und Lawrence Kasdan, wenige bis gar keine Gedanken über die Zeit zwischen den Trilogien gemacht haben. Herausgekommen ist in vielerlei Hinsicht ein Aufguss bekannter Themen und ein Setting ohne Hintergründe oder Erklärungen. Feige und uninspiriert könnte man das nennen.
Nun zu Die letzten Jedi: Der Film mag vieles sein, feige ist aber nicht. Ganz und gar nicht. Rian Johnson beschreitet hier mutig neue Pfade und entwickelt die Saga damit weiter, wie ich es nicht mehr erwartet hätte. Und egal, wie man zu diesen Entwicklungen steht, ob man sie gut findet oder nicht, man muss ihm einfach zu Gute halten, dass er mehr will als einen weiteren Aufguss von Altbekanntem.
Gleichzeitig darf man Johnson attestieren, dass er Star Wars verstanden hat und sich daher das Meiste, wenn auch nicht 100% alles tatsächlich nach Star Wars anfühlt und sich gut in diese Galaxis einbettet.
Ebenfalls sollte positiv herausgestellt werden, dass Die letzten Jedi es schafft, gegebene Elemente – seien es Figuren oder Schauplätze – zu nehmen und besser zu machen. Ahch-To ist nicht mehr nur diese irische Insel, Poe Dameron wird zu mehr als einem Fliegerass und auch Rey oder Kylo gewinnen an Tiefe. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass man stellenweise merkt, dass Johnson mit einigen ihm vorgegebenen Elementen nicht allzu viel anzufangen wusste und diese dann auch ziemlich schnell abhakt. Das ist nicht unbedingt schlimm, zeigt aber Schwächen auf, mit der die Sequel-Trilogie zu kämpfen hat.
Selbstverständlich hat Die letzten Jedi nicht nur bereits bekannte Figuren oder Planeten zu bieten. Mit Crait gibt es einen neuen Planeten, der eben nicht wie Hoth wirkt, sondern tatsächlich frisch, exotisch und aufregend. Canto Bight hat tatsächlich sowas wie Prequel-Flair, was mich besonders gefreut hat. Die neuen Figuren sind größtenteils interessant geraten, können ihr Potential im Film allerdings nur begrenzt ausspielen. Hier ist vor allem Benicio del Toros DJ zu nennen, der vielleicht auch das „Pech“ hat, im aus meiner Sicht uninteressantesten Handlungsbogen mitzuwirken.
Während also der Handlungsbogen mit Finn und Rose eher nebensächlich wirkt und schließlich sogar in einem ziemlich konstruierten Finale mündet, sind es so ziemlich alle Momente mit Rey, Luke oder Kylo in denen der Film so richtig überzeugen kann. Lukes Reaktion auf Rey dürfte so niemand vorhergesehen haben, und so bieten die Ahch-To-Szenen nicht nur einige Überraschungen, sondern auch genug Material, das die Saga im Normalfall für die nächsten Jahre stark beeinflussen sollte.
Mit einer Laufzeit von über 150 Minuten hat der Film mit ein, zwei Längen zu kämpfen, die glücklicherweise aber nicht so lang werden, dass sie wirklich stören. 150 Minuten – genug Zeit, um Antworten auf all die Fragen zu liefern, mit denen uns Das Erwachen der Macht zurückgelassen hat? Ja und nein. Es gibt Antworten, aber sowohl auf Figurenebene als auch bezogen auf die politische oder gesellschaftliche Lage der Galaxis bleiben viele Fragen unbeantwortet – und die Hoffnung, darauf in Episode IX noch Antworten zu erhalten, ist mehr als gering. Das ist in einigen Fällen zu verschmerzen, in anderen Fällen ist es eher schmerzhaft.
Dass Rian Johnson, wie eingangs erwähnt, Star Wars verstanden hat, zeigt sich auch visuell. Hier gibt es an Die letzten Jedi überhaupt nichts auszusetzen. Es gibt eine Vielzahl an Einstellungen, die sich uns Fans fest in die Köpfe einbrennen werden. Und auch musikalisch schafft es der Film, dass Star-Wars-Gefühl aufleben zu lassen. Es gibt genügend stellen, in denen John Williams glänzen und deutlich vordergründiger agieren kann, als es im ersten Teil der Sequels noch der Fall war. Williams spielt hier sowohl mit Themen aus der Klassischen Trilogie, hier sei vor allem das Princess Leia Theme genannt, aber auch in Das Erwachen der Macht neu eingeführte Themen werden aufgegriffen und prominent eingesetzt. Neue, zumindest nach dem ersten Schauen eingängige Themen waren jedoch nicht auszumachen.
Mein Fazit: Unterm Strich bleibt ein emotional bewegender und fesselnder Star-Wars-Film, der nicht davor zurückscheut, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Dinge zu probieren. Im Fandom wird der Film für reichlich Diskussionen und sicherlich viele unterschiedliche Meinungen sorgen. Mit Blick in die Zukunft betrachtet hat Lucasfilm mit Rian Johnson einen Mann an der Angel, der mit seiner neuen Trilogie für eine frische und sichere Zukunft des Franchises sorgen wird. Schade, dass er vorher nicht noch die Sequel-Trilogie beendet.
Danke Rian Johnson für einen denkwürdigen Film.
Du bist nicht angemeldet.
Bitte anmelden, um Kommentare veröffentlichen zu können.
Du bist bei uns noch nicht registriert?
Kein Problem - das kannst Du hier nachholen.
Die Registrierung kostet nichts, Deine Mailadresse ist bei uns sicher,
wie es sich gehört. Willkommen in unserer Community!
Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85
« vorherige Seite nächste Seite »
@ OvO:
Ich will garnicht eine Debatte darüber eröffnen, ob Brothers Bloom lustig ist oder nicht; die Ergebnislosigkeit ist vorprogrammiert, und dieses Festhalten am Einzelnen versperrt uns nur den Blick auf das Ganze.
Unabhängig von Geschmacksfragen lassen sich TLJ und Brothers Bloom dennoch nicht verlgeichen, weil es sich wie gesagt um unterschiedliche Genre handelt. Während man sich bei Brothers Bloom darüber streiten kann, ob der Humor sitzt oder nicht, ist die Fragestellung bei TLJ eher, ob hier oder da überhaupt Humor eingesetzt gehörte.
George W Lucas
@OvO
" Da erwarte ich von einem Autor, der es ernst mit seinem Werk meint schon mehr Ehrgeiz."
Niemand ist perfekt, und Humor ist ohnehin stark subjektiv. Da würde ich jetzt keinen mangelnden Ehrgeiz oder mangelnde Ernsthaftigkeit seitens RJs von ableiten.
Noch zum Thema Respekt bzw. Respektlosigkeit gegenüber dem SW Vermächtnis:
RJ hat TFA und so manchem Zuschauer eine Nase gedreht u. a. durch Unterwanderung bzw. Zersprengung von Erwartungen. Das kann man durchaus als "respektlos" bezeichnen. Ich sehe allerdings zwei Arten von Respektlosigkeit: Die rein destruktive, herabsetzende und die konstruktive, zum Nachdenken anregende. RJs Respektlosigkeit ordne ich der letzteren zu.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 12:24 Uhr)
StarWarsMan
@Lucas:
Da stimme ich dir zu. Ich bin der Meinung dass man Johnson anhand seiner Werke einen Mangel an Feinfühligkeit attestieren kann, der hier und da unangenehm auffällt. Das betrifft nicht nur seinen Humor. Manchmal auch die Dramaturgie. Beispielsweise habe ich mir Loopers vor TLJ angesehen und wirklich versucht der Handlung zu folgen. Aber ab einem gewissen Punkt ergibt es einfach keinen Sinn mehr. Bei Brick mangelt es für mich am zu schnellen Erzähltempo, weshalb ich den Motiven und Handlungen der Charaktere irgendwann nicht mehr ganz folgen kann.
Du hast mal seine Kommunikationsfähigkeit in Frage gestellt und da gehe ich mit dir. Sehe das aber garnicht als Problem des Drehbuchs sondern der Inszenierung oder eventuell vllt auch des Schnittes.
Dennoch empfinde ich TLJ als vergleichsweise gelungen. Ein paar Humorstellen und Längen hätten nicht sein müssen. Aber darüber hinaus funktioniert der Film für mich.
EDit
Das steht aber auch noch unter Vorbehalt. Wie gesgat hab ich ihn erst einmal gesehen.
EDIT 2
@ALL
Es gibt da eine Sache, die mir in Bezug aufs Drehbuch sorgen macht.
Mal ne ganz einfache Frage: Macht es für die Handlung einen Sinn, dass Finn zum Sternenzerstörer fliegt um das Trackingsystem zu deaktivieren, wenn die Resistance mit ihrem Hauptschiff sowieso auf Kollisionskurs geht?
Oder umgekehrt gefragt: Macht es Sinn auf Kollisionskurs zu gehen, wenn man da jemanden hat, der das System deaktiviert?
Und wie reagiert Poe überhaupt darauf, dass jemand auf Kollisionskurs geht oder man flüchten will obwohl er weiß, dass Finn noch dort sein muss?
Klar, es geht darum, Poe und Finn erwachsener werden zu lassen. Und vielleicht auch darum, Phasma aus der Handlung herauszuschreiben. Aber dass alleine kanns ja nicht sein.
Ich mein, ich halte es für verkraftbar weil Finn für die Geschichte sowieso eigentlich überhaupt keine große Rolle spielt, weshalb er ja auf Crait auch am Besten hätte sterben müssen. Aber gerade weil dies nicht geschehen ist, würde ich mir schon einen Sinn dahinter wünschen. Vielleicht zeigt dies auch erst Episode 9 auf. Aber vllt kann da schon jetzt jemand was zu sagen.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 13:03 Uhr)
OvO
@OvO Zitat:
"Mal ne ganz einfache Frage: Macht es für die Handlung einen Sinn, dass Finn zum Sternenzerstörer fliegt um das Trackingsystem zu deaktivieren, wenn die Resistance mit ihrem Hauptschiff sowieso auf Kollisionskurs geht?"
Das war ja überhaupt nicht der eigentliche Plan. Der eigentliche Plan, sah vor, dass die Raddus weiterfliegt und die Erste Ordnung weglockt, während die Transporter heimlich auf Crait landen und warten bis die Erste Ordnung weg ist. Erst als die erste Ordnung das Feuer auf die Transporter eröffnet, weil der Widertand von DJ verraten wurde, leitet Holdo den Kamikaze Angriff ein. Das ist also eher aus purer Verzweiflung passiert, als geplannt und man sieht das Holdo auch an. Bloß ne andere Möglichkeit die wehrlosen Transporter zu schützen sah sie eben nicht mehr und Hux erkannte auch zu spät, was da vor sich ging um den Angriff zu verhindern auch wenn er noch den Befehl zum Feuern auf die Raddus gibt, als er erkennt was los ist.
Ardus Kaine
@OvO
Eine berechtigte Frage.Vielleicht solltest du mal RJ direkt fragen. Wie so viele andere Situationen in diesem Film bleibt auch der Sinn mit der Deaktivierung des Trackingsystems ein Rätsel. RJ hat keinen besseren Weg gefunden, um dass Duell zwischen Finn und Phasma einzuleiten. Für mich ist es schwaches Storytelling.
@Ardus Kaine
Vielleicht habe ich diese Szene falsch abgespeichert. Soweit ich mich erinnern kann, erfährt Poe von Holdos Plan noch bevor die Raumschiffe den Kreuzer verlassen. Warum hätte er Holdo nicht über Finns geheime Mission aufklären können, dann hätten die Shuttle nicht starten müssen?
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 13:32 Uhr)
Jawa Juice
Ich lese hier ständig den Vorwurf an die Kritiker, dass sie bestimmte Erwartungen nicht erfüllt sehen oder dass sie eine persönliche Wunschliste für TLJ hatten oder dass sie verhaftet im Alten sind.
DEM IST NICHT SO.
Die ganzen Aspekte aus dem Film, die hier besprochen werden, haben doch gar nichts mit persönlichen Erwartungen zu tun, sondern mit elementaren Aspekten eines funktionierenden Films.
Unpassender Humor, überflüssige Nebencharaktere und überflüssige Handlungsstränge, wichtige unbeantwortete Fragen, ungeordneter Handlungsverlauf, unglaubwürdige Charakterentwicklung, in-universe-Unlogik,usw. usw, sind ja keine verschrobenen Fanträume, sondern wichtige Aspekte, für einen runden Film im generellen.
Wenn man hier von Mut seitens RJ sprechen will, dann besteht der Mut darin, einen schlechten Film gemacht zu haben.
Zu sagen der Regisseur ist mutig, weil er jede Szene mit einem Gag beendet, kann doch wohl nicht ernst gemeint sein? Ein Film wird übrigens auch nicht gut, weil er mutig ist, sondern weil er funktioniert.
Ich habe bisher keine begründete positive Kritik zum Film gelesen, außer diesen schwachen Blödsinn, dass er mutig ist und die Fans verarscht. Super.
Die negativen Kritiken setzten sich substantiell mit allen Aspekten des Films auseinander und erklären, warum dieses und jenes schlecht funktioniert.
UND ES HAT NICHTS MIT FANBOY-ERWARTUNGEN ZU TUN!
@StarWarsMan:
Der Pork, der am Anfang des Films in die Lichtschwertmündung schaut, ist für dich eine Andeutung auf einer Metaebene, dass später im Film eine Wache ein Lichtschwert durchs Auge kriegt? Da fehlen mir die Worte...
Rieekan78
George W Lucas
Hi zusammen. Habt ihr Kevin Smiths Review zu TLJ gesehen? Unglaublich wie der emotional wird wenn er gewisse Szenen beschreibt. Das Review dauert 90 Minuten und zeigt m.E. sehr gut wie man TLJ sehen kann wenn man die eigenen Vorstellungen ausblendet resp. anderen Interpretationen Raum gibt.
https://youtu.be/GRwmtpr79qE
STARFOX
@Kaine:
Das habe ich schon verstanden. Dennoch scheinen diese Szenen nur den von mir beschriebenen Zweck zu haben. Was man eventuell noch legitimieren könnte, wenn Poe zumindest dahingehend Alarm schlägt, dass Finn noch auf diesem Schiff ist und man nicht ohne ihn flüchten kann. Davon habe ich aber nicht viel mitbekommen und so frag ich mich dann schon, wie das an dem Punkt zusammenpasst.
OvO
@Rieekan
Da muss ich dir zustimmen. Der Film hat eindeutig seine Schwächen, das kann man eigentlich nicht abstreiten oder sich schön reden.
Allerdings hat er auch einige wirklich sehr gelungene Elemente (Crait oder Kylo zum Beispiel), weshalb es umso trauriger ist, dass beispielsweise die Story nicht ausgefeilter geschrieben ist.
Der Humor oder die charakterentwicklung von luke hingegen sind mMn Punkte über die man gut streiten kann. Den Humor zum Beispiel fand ich ab dem zweiten mal gucken weniger aufdringlich. Die Charakterentwicklung von luke gefällt mir sogar sehr gut . Auch der oft kritisierte Aspekt, dass er überlegt kylo zu töten. Auch in der OT neigt Luke zu solchen Reaktionen sobald er seine Freunde bedroht sieht. Er versucht den Imperator niederzustrecken und vader in Stücke zu schlagen, bevor er sich besinnt.
In tlj gibt es unterschiedliche Darstellungen der Szene. In der Version von luke war es lediglich eine kurze Reaktion von zwei Sekunden, woraufhin er sofort zur Besinnung kommt. Meiner Ansicht nach passt das zu Lukes Figur. In kylos Version holt luke hingegen sogar zum tödlichen schlaf aus. So hat es sich aber ja nicht angespielt.
Malgus
Ardus Kaine
@Kaine:
Wie gesagt, ich habs nicht mehr richtig in Erinnerung, muss es mir halt nochmal ansehen. Hat mich im Nachhinein aber schon irritiert dass Poe zumindest nicht Leia drauf angesprochen hat, als er zu sich kam. Aber vllt war ich zu dem Zeitpunkt auch schon leicht überfordert mit dem Film.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 13:38 Uhr)
OvO
@Rieekan78
" Der Pork, der am Anfang des Films in die Lichtschwertmündung schaut, ist für dich eine Andeutung auf einer Metaebene, dass später im Film eine Wache ein Lichtschwert durchs Auge kriegt? Da fehlen mir die Worte..."
Nicht auf einer Megaebene, sondern ganz direkt.
"Fans verarscht"
Genau das eben nicht. Ich sprach von "eine Nase drehen", was etwas anderes ist oder sein kann. Dann von den beiden Arten der Respektlosigkeit. RJ achtet SW sehr, gerade WEIL er in ZLJ macht, was er macht.
StarWarsMan
@OvO
Wenn JJ konsequent ist, müßte er Rose, Finn und Poe hinrichten lassen, denn die haben ein einziges Fiasko angerichtet. Überleg mal: Hätte es den Alleingang der 3 nicht gegeben, dann wäre die Erste Ordnung nie DJ begegnent und der hätte nie die Informationen über die Pläne des Widerstands verkaufen können. Finn, Rose und Poe tragen die Verantwortung dafür, dass der Widerstand nicht untertauchen konnte, denn wenn der Plan funktioniert hätte, wäre die Erste Ordnung mit der Vernichtung der Raddus davon ausgegangen, dass der Widerstand vernichtet wäre und hätte nicht weiter nach ihnen gesucht, aber gerade weil die 3 "heldentypsich" handeln versauen sie praktisch alles und sind obendrein noch für Lukes notwendiges Opfer verantwortlich. Ich glaube zwar nicht, dass JJ dazu die Eier hat, aber nüchtern betrachtet, müssen die 3 von ein Kriegsgericht und hingerichtet werden, vor allem weil Finn und Rose noch so bescheuert sind und vertrauliche Informationen an einen Außenstehenden wie DJ weitergeben bzw. dafür sorgen das dieser sie erhalten kann. Insgesamt gefällt mir der Strang sehr gut, weil hier der "typsiche" Heldensweg einfach richtig in die Hose geht, ob das nun wirklich Konsequenzen für Finn, Poe und Rose haben wird, müssen wir abwarten, aber eigentlich kommt man da nicht drum herum.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 13:59 Uhr)
Ardus Kaine
@Rieekan78
"Ich habe bisher keine begründete positive Kritik zum Film gelesen, außer diesen schwachen Blödsinn, dass er mutig ist und die Fans verarscht. Super."
Verwunderlich, dass ganze Internet, und auch hier SWU ist voll davon. Diese Kritiken sind auch gut daran zu erkennen, dass sie die Schwächen nicht ausblenden, aber sie angemessen gewichten, während ich von dir jetzt nur folgenden Konsenz höre: "Leute der Film ist scheiße!" Und daran kann ich keine differenzierte Aussage zum Film erkennen, sondern den emotional gesteuerten Wunsch die Welt davon zu überzeugen das es so ist. Und das Problem mit dieser Art und Weise (#isso) habe ich schon vor der Premiere mehrfach angesprochen.
@GWL
Wir nähern uns dem Thema Humor in Blockbustern von zwei unterschiedlichen Polen an. Ich sehe darin eine überaus positive Entwicklung nachdem sich eine ganz lange Zeit Blockbusterfilme viel zu ernst genommen haben. Filmanalysten bringen dies direkt mit 9/11 in Zusammenhang, sodass oft von einer Post 9/11 Ära gesprochen wird. Marvel brach mit diesem Trend im großen Stil als damals "Iron Man" als direkter Gegenentwurf zu "The Dark Knight" erschien. Und ich war und bin immer noch ein Fan dieser Entwicklung. Ja, es gibt Blockbuster die sich anbiedern. "Rogue One" empfand ich in seinen Momenten so, dieses Jahr auch sehr stark in "Thor - Ragnarok", und das "The Last Jedi" auffällig ist, und tonal längst nicht so gelungen ist, dass führe ich ja auch oft an.
Mutig empfinde ich es, weil es stimmt was du schreibst. Wenn Rian Johnson den Humor dosierter eingesetzt hätte, hätte er einfacher gewinnen können. Nein, aber er wollte entgegen den Erwartungen, entgegen den Gesetzen für einen Star Wars Trilogiemittelteil trotzdem einen lustigen Star Wars Film drehen. Und das ist aufgrund der Schwierigkeiten die dieses Ziel mit sich bringt, mutig.
Und wenn man bedenkt wie sehr Humor in den ganzen Star Wars Vorgängern ein Thema war, dann komme ich zu dem selben Schluss.
Und ich weiß das du selbst TFA schon zu lustig fandest, deswegen überrascht es mich auch nicht, dass du TLJ überhaupt nichts abgewinnen kannst. Aber ich kann nur für mich sprechen, ich fand TLJ zu 95% unglaublich lustig, habe aber trotzdem mit den Figuren mitgefiebert, und die Spannung und das Drama da gefühlt wo ich es sollte. Das Johnsons Bemühen trotzdem bemühter wirkt als bei Abrams, dass habe ich dem Film direkt nach der Premiere auch attestieren müssen.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 13:50 Uhr)
@Malgus:
"Er versucht den Imperator niederzustrecken und vader in Stücke zu schlagen, bevor er sich besinnt."
Diskussionswürdiger Aspekt. Natürlich war Luke in ROTJ nochmal 30ig Jahre jünger und wurde durch den Imperator (funktionstüchtiger TS und töten der Rebellen auf Endor) und Vader (der Leia bekehren wollte, wenn Luke nicht will) aufs Tiefste provoziert.
Seinen Neffen im Schlaf präventiv zu töten ist ja eine komplett andere Ausgangssituation...
An anderer Stelle wurde auch schon treffend erwähnt, dass Luke bei seinem Massenmörder-Vater Hemmungen hatte ihn zu töten, an ihn geglaubt hat und ihn zur guten Seite bekehren wollte, was auch klappte!!
Bei seinem Neffen, der noch nichts böses getan hatte, sieht er dann da keine Möglichkeit, obwohl Luke weiß, dass eine positive Bekehrung möglich ist.
Crait ist tatsächlich der erste "würdige" Planet in der ST.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 13:57 Uhr)
Rieekan78
@Rieekan78
"Seinen Neffen im Schlaf präventiv zu töten ist ja eine komplett andere Ausgangssituation...
An anderer Stelle wurde auch schon treffend erwähnt, dass Luke bei seinem Massenmörder-Vater Hemmungen hatte ihn zu töten, an ihn geglaubt hat und ihn zur guten Seite bekehren wollte, was auch klappte!!"
Die Szene macht deutlich, dass dies nur ein flüchtiger kurzer Moment ist, in dem Luke diesen Gedanken hat. Er war schon dabei diesen Gedanken zu verlieren, aber da war es schon zu spät.
@Rieekan:
Unpassender Humor: Ist halt am Ende doch ne Geschmackssache. Und wird ja selbst von den Liebhabern wie mir kritisiert.
Überflüssige Nebencharaktere/Handlunsstränge: Komplett überflüssig war in dem Film eigentlich niemand. Außer 3PO vielleicht? Sicherlich waren die Nebencharaktere weniger relevant. Aber deswegen sind sie ja auch Nebencharaktere.
Wichtige unbeantwortete Fragen: Was dem Naturell eines Mittelteils durchaus entsprechen kann und darf.
Ungeordneter Handlungsverlauf:. War er absolut nicht. Er hatte viele Wendungen und lieferte viele sich scheinbar widersprechende Eindrücke. Diese wurden aber alle soweit aufgelöst.
Unglaubwürdige Charakterentwicklung: Hat wieder sehr viel mit dem Abgleich von Wunschvorstellungen zutun.
In-universe-Unlogik: Und wer definiert diese In-Universe Logik denn? Abgesehen davon, dass mir dergleichen nicht aufgefallen ist, ist diese Logik ja auch nur ein undefiniertes subhektives Gefühl. Ein Schein, der durch Sachbücher aufrecht erhalten wird, aber so wirklich konstent existieren tat sie nie.
„Ich habe bisher keine begründete positive Kritik zum Film gelesen, außer diesen schwachen Blödsinn, dass er mutig ist und die Fans verarscht. Super.“
Dann hast du die letzen 4,5 Kommentarbereiche genauso aufmerksam verfolgt wie den Film? Ich stelle nur Fragen.
@Kaine:
„Wenn JJ konsequent ist, müßte er Rose, Finn und Poe hinrichten lassen, denn die haben ein einziges Fiasko angerichtet.“
Du solltest dich entscheiden aus welcher Warte heraus wir argumentieren.
Aus Sicht des Widerstandes bzw Leia. ist Poe zu wichtig um zu sterben. Sie sieht in ihm die Führungsqualitäten, die die Resistance braucht. Er muss nur geschliffen werden. Finn und Rose haben Fehler gemacht. Deswegen wird man sie aber wohl nicht exekutieren. Höchstens degradieren sowie man es mit Poe tat.
Aus Sicht eines Autors könnten alle 3 sterben, weil sie eben so heldenmutig sind. Bei Finn wäre das sicherlich sinnvoll. Poe hingegen hat mMn zuviel Potential um ihn schon abtreten zulassen.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 14:10 Uhr)
OvO
@rieekan
Richtig, eine ganz andere Situation. Aber wie bereits erwähnt zumindest aus meiner Sicht, ist dieses zünden des lichtschwerts als eine Art kurzschlussreaktion vor dem Hintergrund der OT in Ordnung. Er hat ja zum Glück nicht noch mehrere Momente lang mit sich gerungen, das hätte ich selbst dann auch für völlig abwegig gehalten. Aber so wie es dargestellt wurde, als eine Art Reflex fand ich es gut gelöst.
Deinen Standpunkt verstehe ich jedoch.
Malgus
Renistance
@Rieekan78:
"Natürlich war Luke in ROTJ nochmal 30ig Jahre jünger"
Frage, die du vor einigen Seiten nicht beantworten wolltest: Glaubst du, dass Alter immer mit Weisheit zu tun hat? Denkst du das "Älterwerden" einen Menschen klüger und ruhiger oder auch frustrierter und verschlossener machen können?
"Seinen Neffen im Schlaf präventiv zu töten ist ja eine komplett andere Ausgangssituation..."
Natürlich. Aber beides hat Luke nicht getan. Das sollte man nicht aus den Augen verlieren.
"An anderer Stelle wurde auch schon treffend erwähnt, dass Luke bei seinem Massenmörder-Vater Hemmungen hatte ihn zu töten, an ihn geglaubt hat und ihn zur guten Seite bekehren wollte, was auch klappte!!"
Wie auch schon oft gesagt war aber sein Vater so wie er war, weil eine andere Generation es verbockt hatte. Er konnte sich also ganz auf die Gegenwart konzentrieren ohne Schuld empfinden zu müssen. Ben hingegen wäre sollte er zu einem neuen Vader werden seine komplette und eigene Verantwortung gewesen.
"Bei seinem Neffen, der noch nichts böses getan hatte, sieht er dann da keine Möglichkeit, obwohl Luke weiß, dass eine positive Bekehrung möglich ist."
Moment. TFA sagt ganz klar, dass in ihm schon dunkles war bevor sie ihn zu Luke geschickt haben. TFA und TLJ sagen, dass er zu dem Zeitpunkt schon unter dem Einfluss von Snoke stand. TLJ sagt, dass er nach dem Streit mit Luke ein paar andere Schüler von Luke mit sich nahm und sie gemeinsam die anderen Schüler getötet haben. Ergo HAT Ben zu dem Zeitpunkt schon andere Schüler auf "seiner Seite" gehabt und wohl auch etwas geplant.
Bei all dem Gezanke über Luke vergessen wir, dass das Töten von Ben in diesem Moment evtl. sogar die Richtige Entscheidung gewesen wäre. Es hätte sicher die Akademie, Lukes Schüler und auch evtl. Hosnian Prime und den Tod von Han verhindern können. Aber es wäre eben nicht Luke gewesen.
Umso merkwürdiger warum man hier nicht erkennt wie konform dieser Luke zu dem der OT geht.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 14:05 Uhr)
McSpain
@ Rieekan78:
Den Vorwurf, dass die Probleme in TLJ nicht im Film, sondern in den Erwartungen der Fans zu finden sind, lehnst du zurecht und gut begründet ab.
Ich möchte aber gern auf diesen Teil deines Kommentars antworten:
- "Ich habe bisher keine begründete positive Kritik zum Film gelesen"
Das hat mehrere Gründe. Einmal ist TLJ durchaus so problematisch, dass selbst jemand, der zu einer positiven Kritik neigt, diese nicht konsistent begründen kann und deshalb eher bei der Schilderung von Eindrücken landet (die dann aber auch nicht falsch sein müssen). Dann ist es so - und so war es auf jeden Fall bei mir - dass der Film einen ratlos zurücklässt, und zwar auf eine Art und Weise, dass man für sich noch garnicht entschieden hat, wie ein abschließendes Urteil ausfällt, und dieses folglich auch noch nicht begründen kann. Der Teil des Publikums, auf den diese Reaktion zutrifft, ist dann auch meist der, der von weiteren Sichtungen spricht. Ich vermute mal, dass du jemand bist, der den entsprechenden Leuten dann vorwirft, sie würden sich etwas "schön reden" oder "schön biegen" wollen - ich kann dir zumindest in meinem Fall versichern, dass dieser Vorwurf nicht stimmt, weshalb ich ihn genau so von mir weisen will, wie du den Vorwurf "falscher Erwartungen" oder einem "Festhalten an der Vergangenheit". Und ich bin sicher, dass auch andere so denken wie ich. Wir - du, ich, andere - wissen am besten was wir wissen, und was andere darin sehen mögen, ist nicht so entscheidend. Nicht zuletzt spielt auch die aktuelle Stimmung eine Rolle. Es ist gerade nicht so leicht, eine umfassende, detaillierte, gut begründete und argumentierte, ausgewogene, das Für und Wider besprechende, positive Kritik zu schreiben, weil, vereinfacht gesagt, das "Publikum" für eine solche Kritik fehlt. Es gibt so viele substanzielle, entscheidende Momente in TLJ, die Kontroversen und heftige Reaktionen auslösen, dass man meinen könnte, man würde einer lauten, aufgeregten Menge gegenüberstehen, die gerade nicht zuhören will oder nicht zuhören kann. Das soll keine Kritik am Publikum sein. Aber ich vermute, dass eine unaufgeregte - und dann auch sachlich begründete - Besprechung des Films in ein paar Wochen oder vielleicht erst Monaten leichter fallen wird.
Der Punkt, der mir gerade am wichtigsten scheint, ist aber dieser: selbst wenn man eine positive Reaktion auf TLJ gut begründen kann, so hängt vieles bei diesem Film von Prämissen ab, die man entweder akzeptiert oder ablehnt. Allen voran Luke Skywalker, seine Gedankengänge, seine Entscheidungen und sein Zustand. Wer hier schon abwinkt - und das ist nicht unberechtigt - sieht auch wenig Sinn darin, sich noch mit dem Rest des Films zu beschäftigen. Da spielen dann auch detaillierte und gut begründete Kritiken keine Rolle mehr. Kann man sich dagegen auf Luke einlassen - was auch möglich ist - dann eröffnet sich plötzlich einem ein Film, den man zulässt, und dann sind auch eine ganze Reihe von Argumenten für TLJ möglich.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 14:52 Uhr)
George W Lucas
@Lucas:
"Der Punkt, der mir gerade am wichtigsten scheint, ist aber dieser: selbst wenn man eine positive Reaktion auf TLJ gut begründen kann, so hängt vieles bei diesem Film von Prämissen ab, die man entweder akzeptiert oder ablehnt. Allen voran Luke Skywalker, seine Gedankengänge, seine Entscheidungen und sein Zustand. Wer hier schon abwinkt - und das ist nicht unberechtigt - sieht auch wenig Sinn darin, sich noch mit dem Rest des Films zu beschäftigen. Da spielen dann auch detaillierte und gut begründete Kritiken keine Rolle mehr. Kann man sich dagegen auf Luke einlassen - was auch möglich ist - dann eröffnet nicht plötzlich einem ein Film, den man zulässt, und dann sind auch eine ganze Reihe von Argumenten für TLJ nachvollziehbar."
Und das Akzeptieren oder Ablehnen von Prämissen ist doch eine "Erwartungshaltung". Wenn ich eine Prämisse "ablehne", dann tue ich das doch aus dem Impuls heraus, dass ich dieser nicht zustimme. Wie lehnt man den Prämissen ab, wenn nicht aus z.b. einer "anderen Prämisse", die man besser gefunden hätte?
Zum Rest, explizit der Erklärung, dass alle Kritiker des Films begründen könne und alle die den Film mögen nur in einem emotionalen Traumgebilde leben oder sich was vorlügen.
Wow. Einfach nur wow. Genau so kann man natürlich einen konstruktiven sachlichen Dialog führen. Indem man erstmal die Berechtigungen absteckt und klar macht, dass nur die Gegenseite gültige Argumente hat.
"Wer hier schon abwinkt - und das ist nicht unberechtigt -"
Ich betone also nochmal: Wenn man den Film aus Prinzip ablehnt und nicht objektiv Schauen oder Diskutieren möchte, tut man es "nicht unberechtigt", weil man mit der Darstellung von Luke hadert?
Und wenn man die Darstellung von Luke total liebt? Wäre es dann auch berechtigt die Prämisse so zu lieben, dass man absolut nicht andere Dinge des Films zulässt? Nicht mehr bereit ist über kleine und große Dinge des Films zu diskutieren und ihn als Meisterwerk ohne Makel zu feiern? Weil, dass muss doch dann auch eigentlich reichen, oder?
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 14:21 Uhr)
McSpain
@GWl
"Einmal ist TLJ durchaus so problematisch, dass selbst jemand, der zu einer positiven Kritik neigt, diese nicht konsistent begründen kann und deshalb eher bei der Schilderung von Eindrücken landet (die dann aber auch nicht falsch sein müssen)."
So langsam kommt man sich hier auch ein bisschen veralbert vor. Seit sechs Tagen BEGRÜNDE ich warum ich TLJ mag. Stelle Kritikpunkte genau so raus, und hadere zwar immer noch damit wie ich den Film ganz genau einordnen soll, bin aber deutlich auf der Mögen-Seite, aber dies ist natürlich weit weg von konsistent.
Dagegen sind die Kritikerstimmen natürlich sehr viel sauberer in ihrer Argumentation. Da frage ich mich schon wie das bei den professionellen Kritiken aussieht, die glaube mit einer großen Mehrheit dem Film ein positives Feedback abgeben. Die sind natürlich auch alle unsauber und inkonsistent. Naja, und man dachte es wird langsam wieder vernünftig hier.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 14:23 Uhr)
@Lucas:
„Das hat mehrere Gründe. Einmal ist TLJ durchaus so problematisch, dass selbst jemand, der zu einer positiven Kritik neigt, diese nicht konsistent begründen kann und deshalb eher bei der Schilderung von Eindrücken landet (die dann aber auch nicht falsch sein müssen).“
Weiß auch nicht wie oft man das wiederholen soll... aber wenn ein Film dazu konzipiert wurde ihn mehrfach sehen zu müssen um diese Eindrücke konsistent zu begründen, dann kann man ihm das nicht als Schwäche auslegen. Und er ist auch nicht der Einzige dieser Art.
Das Problem liegt hier eben doch beim Zuschauer, der nicht bereit ist, sich darauf einzulassen und direkt nach oder vielleicht schon während des ersten Schauens sich seine fertige Meinung gebildet hat. Und weil das so ist, werden diese Personen sich wahrscheinlich auch nicht mehr dazu ermutigen können, dem Film eine faire Chance zu geben.
Diese Einstellung dass ein Star Wars Film gleich beim ersten Mal funktionieren muss hat auch mit persönlciher Erwartungshaltung zutun und ja, dass ein Film mehr vom Zuschauer abverlangt ist neu für Star Wars. Aber dass der Zuschauer das nicht auszuhalten vermag ist kein Problem des Films.
Die entscheidende Frage hierbei ist einfach, was hat der Autor sich dabei gedacht. Und die Antwort auf diese Frage ist klar. Der Film selbst gibt sie einem durch seine Neuartigkeit und Bizarrheit bereits selbst. Dadurch dass er soviele Anreize schafft, die tiefergehend verstanden werden wollen. Und Johnsons gab die Antwort im Nachgang nochmals. Viele Zuschauer scheinen dies aber auch ohne Johnson verstanden zu haben. Insofern lässt man da garkeine Zweifel, dass das was du als Problem schilderst, gewollt ist und somit auch kein Problem ist sondern eine Eigenschaft.
Deinem letzten Absatz stimme ich aber zu. Ebenso aber auch dem was McSpain und Snakeshit noch dazu schrieben.
PS:
Es ist übrigens bezeichnend, dass ausgerechnet sich die Kritiker ab einem gewissen Punkt immer wieder zurückziehen. Offenbar fehlen ihnen dann doch eher die Argumente als den Liebhabern.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 14:54 Uhr)
OvO
Mit dem Krieg um die Deutungshoheit von TLJ beschäftigt sich auch der österreichische KURIER in ein lesenswerten Artikel:
https://m.kurier.at/amp/kultur/neue-rechte-gegen-star-wars/303.261.469
DerAlteBen
@Snakeshit:
So langsam fällt mir auch nichts mehr dazu ein, wenn schon Jorge und Lucas es nicht mehr auf die Kette kriegen sachliche Debatten zu führen.
Zu den Bewertungen sprichst du nen guten Punkt an. Man wirft positiven Leuten vor unkritisch zu sein und wenn sie dann Dinge kritisieren (die sie nicht mögen aber die sie am Ende des Tages nicht groß stören), dann wir groß mit dem Finger drauf gezeigt.
Sieht man auch an den Wertungen ganz gut. Differenzierte Kritiken die auf die schwächen Eingehen aber den Film mögen sind fast überall in der Mehrzahl, aber die "Gegner" erscheinen im Block mit ihren 0/10 Wertungen und sich natürlich einig. Weil der Punkt "Alles Mist" auch extrem schwer auf einen Konsens zu bringen ist.
Gefühlt hab ich den Eindruck, dass Gaslighting und das moderne Internet jetzt auch endgültig hier angekommen ist.
@OvO, Snakeshit:
Ich gehe am 24.12. nochmal ins Kino, aber Weihnachten muss ich diesen Teil des völlig verzerrten Netzes wirklich mal meiden. Aber wir können gerne auch mal per Mail quatschen. Würde mich freuen.
McSpain
OvO
@OvO:
Ich schrieb dir schon vor einigen Tagen eine Mail. So checke er sein Postfach mal.
Foren brauch ich nicht. Die Verfallen alle so wie Jedi Akademien irgendwann.
Zudem: Sicher wirst du beim zweiten mal Schauen erkennen, dass der Film von vorne bis hinten murks ist. Dann müsstest du dich direkt selbst aus dem Forum werfen.
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 14:39 Uhr)
McSpain
@McSpain
„Bei all dem Gezanke über Luke vergessen wir, dass das Töten von Ben in diesem Moment evtl. sogar die Richtige Entscheidung gewesen wäre. Es hätte sicher die Akademie, Lukes Schüler und auch evtl. Hosnian Prime und den Tod von Han verhindern können. Aber es wäre eben nicht Luke gewesen.
Umso merkwürdiger warum man hier nicht erkennt wie konform dieser Luke zu dem der OT geht.“
Sehe ich auch so. Letztlich geht es aber nur um einen kurzen Moment, einen Gedanken. Luke sagt selbst, „der Moment verstrich und ließ ihn zurück mit Scham.“ Und da war er wieder, der wahre Luke. Yoda und Ben sahen es als notwendig und im Sinne der Galaxis, Vader zu töten. Luke sagt „Ich kann doch nicht meinen eigenen Vater töten.“ In TLJ ist es Luke selbst der es als notwendig und im Sinne der Galaxis sieht, Ben zu töten, doch schon nach wenigen Sekunden kämpft er mit seinem Gewissen (Ich kann doch nicht meinen eigenen Neffen bzw. einen wehrlosen Jungen töten). Die folgende Tragik dass es nun aber zu spät war, weil Ben aufwachte und sich unwiederruflich verraten fühlte, das wurde zu Lukes Schicksal.
Insgesamt stelle ich mir also die Fragen
- Warum darf der Luke Skywalker der OT nicht für einen flüchtigen Moment so denken wie die alten Jedimeister? (Auch Mace wollte Palpatine im Grunde hinrichten, aber mit gutem Grund).
- Warum darf Luke kein solches Schicksal wiederfahren (wo es doch seinen Charakter um so viel interessanter macht als eine gähnend langweilige Entwicklung alla Legends Post-Endor EU)?
Außerdem. Luke verhielt sich 25 Jahre wie wir alle es von ihm erwartet haben, dann folgt eine Zeit der Verwirrung, Abkehr, Trauer usw. Am Ende wendet er sich wieder ganz der hellen Seite und seiner Verantwortung zu. TLJ bzw. die ST zeigt uns das Ende der Zeit der Trauer und die positive Wendung. Ich würde sagen, gut gewählt im Sinne einer spannend zu verfolgenden Handlung!
@Snakeshit
„So langsam kommt man sich hier auch ein bisschen veralbert vor. Seit sechs Tagen BEGRÜNDE ich warum ich TLJ mag. Stelle Kritikpunkte genau so raus, und hadere zwar immer noch damit wie ich den Film ganz genau einordnen soll, bin aber deutlich auf der Mögen-Seite, aber dies ist natürlich weit weg von konsistent.
Dagegen sind die Kritikerstimmen natürlich sehr viel sauberer in ihrer Argumentation. Da frage ich mich schon wie das bei den professionellen Kritiken aussieht, die glaube mit einer großen Mehrheit dem Film ein positives Feedback abgeben. Die sind natürlich auch alle unsauber und inkonsistent. Naja, und man dachte es wird langsam wieder vernünftig hier.“
Volle Zustimmung!
(zuletzt geändert am 22.12.2017 um 14:46 Uhr)
Jacob Sunrider
Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85
« vorherige Seite nächste Seite »
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare