Update!
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass diese News hier gerne dafür genutzt werden kann, um über den Film zu diskutieren und eure eigene Beurteilung kundzutun. Wir sind gespannt!
Jeder, der den Film noch nicht gesehen hat und trotzdem die Kommentare liest, tut dies auf eigene Gefahr.
Originalmeldung vom 12.12., 18:00 Uhr
Zwei Jahre haben wir mit großer Spannung auf Star Wars: Die letzten Jedi gewartet, hier nun unsere Sicht auf den Mittelteil der Sequel-Trilogie:
Mut im Möglichen
von Aaron
Wer die Marketingkampagne um Star Wars: Die letzten Jedi verfolgt hat, konnte ein Element des Films nicht übersehen: Die Porgs. Klein, putzig und mit süßen Quäk-Lauten ausgestattet wirkten sie wie ein klassisches Merchandiseprodukt, nur dafür geschaffen, in möglichst hohen Stückzahlen an kleine und große Kinder verteilt zu werden. Im Film hingegen, und das sagt eine Menge über ihn aus, sind sie nicht bloß niedliche Schaufensterdekoration, sondern eines der Elemente, die Regisseur Rian Johnson nicht nur auf Lukes Insel geschickt einsetzt, um die an ihn von seinem phantasielosen Vorgänger übergebenen, leblosen Felsbrocken zu glaubhaften, plastisch ausgearbeiteten Star-Wars-Welten weiterzuentwickeln.
Diese Gabe, die jener Vorgänger schmerzlich vermissen ließ, dem zu den endlosen Spielarten von Star Wars außer Wüste und Irland gar nichts einfiel, erfüllt Johnsons Film in allen Facetten mit Leben und Menschlichkeit, und nirgends ist das bemerkenswerter als bei jenen als uninteressante Schaufensterpuppen mit Superfähigkeiten eingeführten Figuren, die unter Johnsons Händen zu auf Normalmaß zurechtgestutzten Persönlichkeiten werden dürfen, deren Entwicklung tatsächliche Spannungselemente mit sich bringt. So bekommt die als waschechte Mary Sue gestartete Rey endlich einmal auf die Finger, während Fliegermegaass Poe Dameron die Grenzen seiner Actionman-Attitüde schmerzhaft vor Augen geführt werden. Beiden Figuren tut das richtig, richtig gut, dürfen sie sich doch endlich, endlich als fehlbare Nicht-Superhelden beweisen, anstatt als bloßes Klischee zu verenden.
Zauberei kann man allerdings auch von Johnson nicht erwarten: Nachdem ihm ein Trümmerhaufen übergeben wurde, war es ihm verständlicherweise nicht möglich, daraus Paläste zu errichten, was insbesondere in der Finn-Rose-Geschichte unübersehbar ist: Dort, wie auch beispielhaft am Kurzauftritt von Maz Kanata, merkt man ganz besonders deutlich, dass Johnson im Grunde nicht wusste, was er mit diesen an sich überflüssigen Figuren anfangen sollte, sodass er sie entweder nur als Gimmick einsetzt oder sie einmal quer durch die Galaxis jagt, um ihnen nur irgendetwas zu tun zu geben. Etliche seiner 150 Minuten Laufzeit verschwendet der Film damit in einem effektreichen, aber ergebnisarmen Katz-und-Maus-Spiel, das neben einigen interessanten Schauwerten vor allem überflüssige Längen mit sich bringt.
Ebenfalls keine Wundertaten kann Johnson auf einem Feld leisten, bei dem der Sequelauftakt gelinde gesagt vage, um nicht zu sagen: komplett unverständlich blieb. Zwar liefert Johnson bereits in seinem Lauftext mehr Informationen zum Stand der Galaxis als sein Vorgänger in dessen gesamten Film, doch wirklich weit kommt auch Johnson damit nie. Was nun wirklich Sache ist, wie die Gesamtlage entstanden ist oder welches politische, militärische oder gar gesellschaftliche Potential in den verschiedenen Gruppierungen steckt, bleibt insbesondere auf der Seite der Bösen komplett offen. Umso klarer sind dafür, und das ist eine der vielen Stärken von Johnsons Werk, die Probleme der Guten, die nach dem erfolgreichen Einsatz des Starkillers weitestgehend mit leeren Händen dastehen. Und nun verzweifelt nach dem suchen, von dem schon Cassian Andor und Jyn Erso wussten, dass es entscheidend ist im Krieg der Sterne: Hoffnung. Denn Rebellion entsteht aus Hoffnung.
Und wie in Rogue One auf Scarif um eine unmögliche Hoffnung gekämpft wurde, werden auch in Die letzten Jedi verzweifelte Kämpfe geführt, um jenen Funken zu bewahren und zu neuem Strahlen zu führen, der die Galaxis gegen die Erste Ordnung erhellen soll. Der Hoffnungsträger des Vorgängerfilms erweist sich dabei, wie in den Trailern bereits angedeutet, als äußerst unwillig, seine Legende in den Dienst der guten Sache zu stellen, sodass es – wie schon beim Wechsel von Yoda und Obi-Wan zu ihrem in diesem Punkt allzu ähnlichen Schüler – abermals einer neuen Generation überlassen ist, die nötigen Kämpfe zu führen und das Gute im Bösen zu sehen.
Genau hier kann der Film seine Stärken ausspielen, genau hier überzeugt er durch seine sich selbst ernstnehmende Sicht auf die Hybris der Macht, die Anziehungskraft der dunklen Seite, die Dynamik zwischen Meistern und Schülern und der Faszination eines Abkömmlings der Skywalkers für ein Mädchen aus der Wüste. Wie gut dieser Film und diese Trilogie hätten werden können, wären sie mit mehr Verstand und Verständnis für den Krieg der Sterne begonnen worden, lässt sich am Spiel von Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver und Daisy Ridley zumindest erahnen.
Und unterm Strich? Leistet Johnson angesichts seiner miserablen Ausgangssituation fast schon Übermenschliches: Wo vorher banale Abkupferei war, ist nun klug variiertes Reimen, wo lieblose Abziehbilder waren, sind dreidimensionale Figuren, wo irländische Leblosigkeit war, sind Porgs, Kristallfüchse und Weltraumpferde und wo die Feigheit war, den Krieg der Sterne zu erweitern und in neue Dimensionen vorzutreiben, ist nun Mut. Sehr, sehr viel Mut, der in Fragen der Macht und ihrer Möglichkeiten fast schon tollkühne Ausmaße annimmt und die Saga dauerhaft vor große Herausforderungen stellen wird. Dass Johnsons Vorgänger und Nachfolger mit diesem Material auch nur ansatzweise klarkommen wird, ist in meinen Augen so gut wie ausgeschlossen, sodass diese Trilogie so erbärmlich enden dürfte, wie sie begonnen hat. Zumindest dieser Mittelteil aber ist ein bemerkenswertes, diskussionswürdiges, absonderliches und einzigartiges Stück Krieg der Sterne. Genau wie seine Porgs.
Neue Wege der Macht
Zur Einleitung in diese Filmbesprechung von Star Wars: Die letzten Jedi möchte ich ein paar Worte vorwegschicken.
von Darth Duster
Zunächst – ganz wichtig – diese Besprechung ist zu 99% spoilerfrei. Das 1% lasse ich mir offen, da jemand vielleicht auch nur Ansätze von Hinweisen als Spoiler verstehen könnten – ohne die dürfte eine angemessene Besprechung nicht möglich sein.
Außerdem würde mich als Leser dieser Filmbesprechung interessieren, wie der Autor denn zu Das Erwachen der Macht steht, um die Meinung hier besser einordnen zu können. Da möchte ich mich aber kurz fassen. Das Erwachen der Macht hat neue Figuren eingeführt, meiner Meinung nach tlw. ziemlich interessant und gelungen, tlw. blieben neue Figuren blass. Inhaltlich war mir der Film zu wenig durchdacht – ich würde sogar so weit gehen, dass sich die Autoren des Drehbuchs, J.J. Abrams und Lawrence Kasdan, wenige bis gar keine Gedanken über die Zeit zwischen den Trilogien gemacht haben. Herausgekommen ist in vielerlei Hinsicht ein Aufguss bekannter Themen und ein Setting ohne Hintergründe oder Erklärungen. Feige und uninspiriert könnte man das nennen.
Nun zu Die letzten Jedi: Der Film mag vieles sein, feige ist aber nicht. Ganz und gar nicht. Rian Johnson beschreitet hier mutig neue Pfade und entwickelt die Saga damit weiter, wie ich es nicht mehr erwartet hätte. Und egal, wie man zu diesen Entwicklungen steht, ob man sie gut findet oder nicht, man muss ihm einfach zu Gute halten, dass er mehr will als einen weiteren Aufguss von Altbekanntem.
Gleichzeitig darf man Johnson attestieren, dass er Star Wars verstanden hat und sich daher das Meiste, wenn auch nicht 100% alles tatsächlich nach Star Wars anfühlt und sich gut in diese Galaxis einbettet.
Ebenfalls sollte positiv herausgestellt werden, dass Die letzten Jedi es schafft, gegebene Elemente – seien es Figuren oder Schauplätze – zu nehmen und besser zu machen. Ahch-To ist nicht mehr nur diese irische Insel, Poe Dameron wird zu mehr als einem Fliegerass und auch Rey oder Kylo gewinnen an Tiefe. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass man stellenweise merkt, dass Johnson mit einigen ihm vorgegebenen Elementen nicht allzu viel anzufangen wusste und diese dann auch ziemlich schnell abhakt. Das ist nicht unbedingt schlimm, zeigt aber Schwächen auf, mit der die Sequel-Trilogie zu kämpfen hat.
Selbstverständlich hat Die letzten Jedi nicht nur bereits bekannte Figuren oder Planeten zu bieten. Mit Crait gibt es einen neuen Planeten, der eben nicht wie Hoth wirkt, sondern tatsächlich frisch, exotisch und aufregend. Canto Bight hat tatsächlich sowas wie Prequel-Flair, was mich besonders gefreut hat. Die neuen Figuren sind größtenteils interessant geraten, können ihr Potential im Film allerdings nur begrenzt ausspielen. Hier ist vor allem Benicio del Toros DJ zu nennen, der vielleicht auch das „Pech“ hat, im aus meiner Sicht uninteressantesten Handlungsbogen mitzuwirken.
Während also der Handlungsbogen mit Finn und Rose eher nebensächlich wirkt und schließlich sogar in einem ziemlich konstruierten Finale mündet, sind es so ziemlich alle Momente mit Rey, Luke oder Kylo in denen der Film so richtig überzeugen kann. Lukes Reaktion auf Rey dürfte so niemand vorhergesehen haben, und so bieten die Ahch-To-Szenen nicht nur einige Überraschungen, sondern auch genug Material, das die Saga im Normalfall für die nächsten Jahre stark beeinflussen sollte.
Mit einer Laufzeit von über 150 Minuten hat der Film mit ein, zwei Längen zu kämpfen, die glücklicherweise aber nicht so lang werden, dass sie wirklich stören. 150 Minuten – genug Zeit, um Antworten auf all die Fragen zu liefern, mit denen uns Das Erwachen der Macht zurückgelassen hat? Ja und nein. Es gibt Antworten, aber sowohl auf Figurenebene als auch bezogen auf die politische oder gesellschaftliche Lage der Galaxis bleiben viele Fragen unbeantwortet – und die Hoffnung, darauf in Episode IX noch Antworten zu erhalten, ist mehr als gering. Das ist in einigen Fällen zu verschmerzen, in anderen Fällen ist es eher schmerzhaft.
Dass Rian Johnson, wie eingangs erwähnt, Star Wars verstanden hat, zeigt sich auch visuell. Hier gibt es an Die letzten Jedi überhaupt nichts auszusetzen. Es gibt eine Vielzahl an Einstellungen, die sich uns Fans fest in die Köpfe einbrennen werden. Und auch musikalisch schafft es der Film, dass Star-Wars-Gefühl aufleben zu lassen. Es gibt genügend stellen, in denen John Williams glänzen und deutlich vordergründiger agieren kann, als es im ersten Teil der Sequels noch der Fall war. Williams spielt hier sowohl mit Themen aus der Klassischen Trilogie, hier sei vor allem das Princess Leia Theme genannt, aber auch in Das Erwachen der Macht neu eingeführte Themen werden aufgegriffen und prominent eingesetzt. Neue, zumindest nach dem ersten Schauen eingängige Themen waren jedoch nicht auszumachen.
Mein Fazit: Unterm Strich bleibt ein emotional bewegender und fesselnder Star-Wars-Film, der nicht davor zurückscheut, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Dinge zu probieren. Im Fandom wird der Film für reichlich Diskussionen und sicherlich viele unterschiedliche Meinungen sorgen. Mit Blick in die Zukunft betrachtet hat Lucasfilm mit Rian Johnson einen Mann an der Angel, der mit seiner neuen Trilogie für eine frische und sichere Zukunft des Franchises sorgen wird. Schade, dass er vorher nicht noch die Sequel-Trilogie beendet.
Danke Rian Johnson für einen denkwürdigen Film.
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Auch wenn sämtliche Handlungsstränge funktionieren. Der Film in sich abgeschlossen ist. Die Figuren gut herausgearbeitet sind. Der Schnitt usw. passt.
Star Wars MUSS auch dieses Star Wars feeling bringen. Dies ist natürlich subjektiv. Aber die vielen Kritiker lächerlich zu machen, wie das einige hier in höchstem fachmännischen Wissen, immer und immer wieder tun, ist schwach. Man denke an den steten Verriss der PT, die sehr viele mögen (auch ich). Dasselbe aber denjenigen, die der ST nicht positiv gegenüberstehen, nicht zustehen.
Für mein Star Wars feeling, egal ob etwas dramaturgisch gut umgesetzt ist oder nicht, braucht es sämtliche Erklärungen in Ep9 zu den offenen Fragen der Figuren Rey (zu viel Macht), Snoke (dabei interessiert mich die Bekehrung Ben's mehr, als wer er ist) und Ben (niemand wird einfach so Böse. Vor allem nicht der Sohn von Han und Leia....und was bedeutet "beenden was du begonnen hast".
Ich gehe davon aus, dass dies alles in EP9 nachgereicht wird. Das man als Fan der Saga mit der Erklärung z.b. von Rey's Eltern zufrieden ist, bzw. noch abfeiert, ist für mich schwierig zu verstehen. Feeling ist subjektiv aber enorm wichtig! Passt dieses nicht ins bereits vorhandene Star Wars Universum hätts die ST für mich nicht gebraucht. Bin da noch mit gemischten Gefühlen unterwegs. Von der TFA Ausgangslage war ich enttäuscht. TLJ hingegen find ich gut.
Darth Orko
Rieekan78
Ich habe übelst das Gefühl als ob der Falke im 9 Teil seinen Frieden macht.
In TLJ schrie ja Kylo,dass man diese verdammte Schrottmühle endlich abschiessen sollte.
Finn rief aus dem Cockpit dass die Angst vor dem Falken haben.
Und nun steht "Solo" am Start.
Da wette ich glatt darauf,dass irgendein Imperialer sagen wird: "Das ist doch nur ein Frachter. Wieviel Ärger kann der uns schon machen?"
Also es wird einen Anfang und ein Ende geben was den Falken angeht.
Könnt auch gut sein,dass Chewie und R2 dabei mit draufgehen.
Renistance
Habe gerade das auf der offiziellen Seite endeckt!
http://www.starwars.com/news/these-thala-siren-milkshakes-are-worth-a-trip-to-ahch-to
Lecker! Luke würde sich freuen.
(zuletzt geändert am 12.01.2018 um 22:13 Uhr)
Darth PIMP
DerAlteBen
@Darth PIMP
Kann mir vorstellen nach Luke's Gesichtsausdruck,dass die Milch etwas sauer war.
Oder da war Alk drinnen.^^
@Renistance
"Da wette ich glatt darauf,dass irgendein Imperialer sagen wird: "Das ist doch nur ein Frachter. Wieviel Ärger kann der uns schon machen?" *zwinker*"
Das könnte durchaus auch so kommen. Ich als Regisseur hätte das auch erwähnt und somit wäre eine Legende geboren und der Falke würde sich einen Namen machen. Nicht nur beim Kessel Rennen.Auf jeden Fall wird der Falke berühmt.
franz wars
Da ich den Film ja gesehen habe, hole ich div. Berichte in Filmmagazinen nach zum Film, einfach um mal zu sehen, was dort so erwartet oder darüber geschrieben wurde. Das ist zum Teil schon recht dilettantisch. Dazu kommen noch diese ewig gleichen Interviews mit ihren langweiligen Fragen.
Naja, kann man nix machen. Ich hoffe irgendwann wird mal mein Gebet erhört und Disney schenkt uns anständige Editionen der einzelnen Saga-Filme mit fettem Bonusmaterial mit allen möglichen Film-Versionen in bestmöglicher Qualität.
Leider fehlts da oft am Willen, gerade Disney ist da eher Minimalist ausser bei seinen Zeichentrick-Klassikern.
Wookiehunter
Ich habe den Film in 2D gesehen [3D vertrage ich nicht] und fand ihn sehr gut. Die Charaktere waren viel besser ausgearbeitet und zu verstehen als in Episode VII, die Darsteller spielten glaubhaft und einige Szenen waren stilistisch herausragend, so z.B. als der Rebellenkreuzer in den Hyperraum geht und Snokes Schiff schrottet. Beim frühen Tod von Snoke musste ich laut lachen, weil mir plötzlich bewußt wurde, dass die ganzen Diskussionen über seine Herkunft plötzlich ins Leere laufen und irgendwie unwichtig geworden sind. Außerdem scheint er kein besonders fähiger dunkler Lord zu sein. Ich dachte nur: "Palpi oder Bane wäre das eher nicht passiert". Adam Driver kommt wirklich gut rüber als zerrissener Bösewicht. Ebenfalls gut gefallen hat mir die Tatsache, dass der Film eigenständig bestehen kann und kein [thematisch müder] Abklatsch alter Motive ist wie E VII. Trotz der Leistung von Abrams für E VII kann der Vorwurf nicht bei E VII nicht wegdiskutiert werden und macht Sorge für den letzten Teil. Ich würde mir da einen anderen Regisseur wünschen.
Der Höhepunkt des Films war für mich der Auftritt Yodas und sein Eingeständnis, dass die Jedi Fehler gemacht haben [Ignoranz und Überheblichkeit], was den Aufstieg Palpatines ermöglichte. Das auch Jedi Fehler machen und diese zum Lernprozess gehören, rückt aus meiner Sicht vieles gerade, was in der PT schief gegangen ist.
Aidan Savo
@Wookiehunter
"Leider fehlts da oft am Willen, gerade Disney ist da eher Minimalist ausser bei seinen Zeichentrick-Klassikern."
Aber Disney ist da auch nicht alleine, es gibt generell ein Rückgang an Bonusmaterial in den Heimkinoveröffentlichungen. Große, voll gepackte Dokumentationen, selbst bei nur durchschnittlich erfolgreichen Filmen, wie wir das zu Spitzenzeiten der DVD Ära hatten, dass gibt es schon lange nicht mehr.
Das Star Wars als Weltfranchise natürlich einen anderen Anspruch in meinen Augen haben "sollte", dass ist klar.
@Snakeshit
Du magst da sicher recht haben. Allein über das Publishing von Warner könnte ich Telefonbücher schreiben. Aber du relativierst es ja deutlich. Während es sogar Warner hingekriegt hat ihre Main-Serien in würdigen Fassungen *hust*Tonprobleme sind dort Dauerthema*hust* zu realisieren, wie die Ultimate Editions Harry Potter, Herr der Ringe oder mit Goodies zu versehen (Dark Knight Trilogie), ist es weder Fox seinerzeit noch Disney heuer gelungen, der Bedeutung von SW in der hinsicht gerecht zu werden. Umso unverständlicher, weil wo, wenn nicht bei SW wird Geld wie blöde für sowas ausgegeben????????? Geil wären Trilogie-Boxen mit den Vader-, C3PO-, Sturmtrupper-Köpfen, ein Millenium-Falcon randvoll mit Discs, etc. Noch nicht mal Figuren gönnt man uns.
SW mag den Blockbuster nicht erfunden haben, meine diese Ehre wurde Jaws zuteil, kann mich aber auch irren, aber es ist def. ein Meilenstein und die erfolgreichste Filmreihe bisher. Angesichts dessen sind die Versionen im Handel mager, dürftig und im Falle von E2 sogar noch mit kapitalen Rechtschreibfehlern versehen.
Ich hoffe, dass wenigstens nach Teil 9 sich Disney mal dran macht, die Saga aufzuarbeiten. Im Idealfall mit der Wunschfassung eines jeden Films. Hier weiss ich allerdings nicht, was sich GL hat garantieren lassen. Das Noooooo treibt mir jedes Mal die Zornesröte ins Gesicht und ist für mich das Paradebeispiel einer Verschlimmbesserung, die in jedes Film-Lexikon gehört.
Wookiehunter
@Wookiehunter:
Mir ist nicht ganz klar, was du damit meinst. Wenn du eine optimale OT willst, dann greif zur Adywan Version. Mit etwas Glück bekommen wir nochmal die Original OT aber ich würde nicht drauf wetten.
An der PT ist ja nu nichts mehr zu retten. Sie ist digital gedreht, auf 1080p. Daran lässt sich nicht allzuviel mehr werkeln ohne dass es zu Verschlimmbesserung kommt. Auch die geschnittenen Szenen machen den Kohl da nicht mehr fett. Das kann nur noch ein Remake retten, welches wenn überhaupt vermutlich frühestens erst in 50 Jahren kommen wird.
An der ST wird man natürlich nichts mehr machen. Die Filme sind so wie sie sein sollen und bedürfen auch keiner technischen Restaurierung.
Bonusmaterial bietet die BD Box ja reichlich. Zur neuen Trilogie wird es mit Sicherheit aber auch noch eine Box mit Bonus-Discs geben.
Und generell hat Lucasfilm den Wunsch und auch die Augabe den Kanon mit neuen Inhalten zu füllen. Da wird man keine Ressourcen für so einen Unsinn verschwenden. Zumal die offizielle Aussage dazu ja auch klar war, dass man Lucas' Filme als Kern des Kanons unangetastet lassen wird.
Da kommt nichts mehr und wir sollten uns eher glücklich schätzen, dass dieser ganze elendige Re-Release-Mist sein Ende gefunden hat.
(zuletzt geändert am 13.01.2018 um 22:54 Uhr)
OvO
@OvO
"Mir ist nicht ganz klar, was du damit meinst. Wenn du eine optimale OT willst, dann greif zur Adywan Version. Mit etwas Glück bekommen wir nochmal die Original OT aber ich würde nicht drauf wetten."
Optimal wäre ja, wenn man einfach zwischen den erhältlichen Fassungen wählen kann. Dass man gar soweit bei Disney ginge, einen Fancut beizupacken, davon geh ich nicht aus, wäre aber ein richtiger und innovativer Schritt in Richtung User-Generated-Content und den Umgang damit.
"An der PT ist ja nu nichts mehr zu retten. Sie ist digital gedreht, auf 1080p. Daran lässt sich nicht allzuviel mehr werkeln ohne dass es zu Verschlimmbesserung kommt. Auch die geschnittenen Szenen machen den Kohl da nicht mehr fett. Das kann nur noch ein Remake retten, welches wenn überhaupt vermutlich frühestens erst in 50 Jahren kommen wird."
Ja, wohl wahr, aber ich bin ja pauschal auf die ganze Saga eingegangen und nicht die PT im Speziellen.
"An der ST wird man natürlich nichts mehr machen. Die Filme sind so wie sie sein sollen und bedürfen auch keiner technischen Restaurierung."
Siehe Kommentar davor. Ergänzend dazu, hier wie zur PT könnte man noch zumindest die vorhandenen 3D Versionen beilegen.
"Bonusmaterial bietet die BD Box ja reichlich. Zur neuen Trilogie wird es mit Sicherheit aber auch noch eine Box mit Bonus-Discs geben."
Sry, mir ist das zu dürftig und in Sammlerkreisen gilt das def. nicht als das Nonplusultra geschweige denn, dass es der Saga gerecht würde.
"Und generell hat Lucasfilm den Wunsch und auch die Augabe den Kanon mit neuen Inhalten zu füllen. Da wird man keine Ressourcen für so einen Unsinn verschwenden. Zumal die offizielle Aussage dazu ja auch klar war, dass man Lucas' Filme als Kern des Kanons unangetastet lassen wird."
So unangetastet wie Lucas himself? Abgesehen davon hat Fox seinerzeit ja auch die Originalfassungen released, nur hätte man die wenigstens auch entsprechend aufmöbeln können. Dann mag das für dich Unsinn sein, für viele andere ist es das mit Sicherheit nicht. Eine Verschwendung läge mMn auch nur dann vor, wenn man sowas nicht gewinnbringend vermarkten könnte. Und davon ist nun wahrlich nicht auszugehen.
"Da kommt nichts mehr und wir sollten uns eher glücklich schätzen, dass dieser ganze elendige Re-Release-Mist sein Ende gefunden hat."
Also der erste Teil erinnert an einen Fan, der nach RotJ nicht von einer PT oder gar ST ausgeht.
Wie gesagt, das ist deine Meinung und damit bist du mit Sicherheit nicht alleine. Ich bin auch kein Fan von dauernden Re-Releases, bedingt aber, dass ich gleich die Auswahl zwischen einer abgespeckten Version und einer Ultimate Edition habe.
Aber daneben gibt es genug Leute, die sowas wünschen. Und bei all dem Mist, wo SW raufgeklatscht wird, dann doch lieber den Fans sinnigerweise sowas bieten, anstatt Jedi-Zahnpasta und Sith-Parfüm.
Und Disney kann das auch outsourcen und die Geldscheine zählen, falls das ein Argument sein sollte von wegen Ressourcen.
Wookiehunter
nach tfa hatte ich ja schon fast keine erwartungen an den neuen film und ich wurde dennoch maßlos entäuscht
das wars für mich mit disney star wars den müll können sie behalten
da hat man die möglichkeit den original cast nomal zu bekommen und dann versaut man diese chance mit 2 solchen ..... filmen
am meisten tut mir mark leid das er so einen schrott spileen musste aber er hats ja in interviews mehrfach erwänt das er von der rolle auch nix hält
da das alte eu ja tot ist ist für mich nach 25 jahren star was dann wohl schluss
(zuletzt geändert am 28.01.2018 um 14:04 Uhr)
Nalgol
Anakin 68
Nalgol
Anakin 68
na gut n paar stichpunkte
-der völlig überzogene deplatzierte humor wer nimmt den bitte die "bösen" noch ernst nach dem telefonat hux und poe
-hux generell gab es irgendeine szene im film an dem er sich nicht zum affen gemacht hat was soll das???
-ww2 bomber in space wtf dumm einfach nur dumm wir hatten y wings b wings warum ww2 bomber die über ein ziel fliegen müssen macht 0 sinn
-phasma einfach nur schlecht macht sich in jedem film zum deppen wer bitte kauft den ne action figure von der weiß gar nicht wozu die die dinger überhaupt produzieren
-snoke brauch nich viel zu sagen er hätte auch joke heißen können mehr war er jedenfalls nicht
hätte luke doch auch beim imperator machen können als wenn ein sith es nicht mitkriegen würde wenn da einer dat lichtschwert dreht....
-die super spannende weltraum verfolgung ich glaub der regisseur hat kein plan von star wars da hätte einer der begleit zerstörer nen mini jump gemacht und wäre vor denen aber egal wie wir verfolgen lieber bis der treibstoff alle is ....
- das hyperspace rammen ... diese szene hat star wars ruiniert wozu baut mann nochmal großkampfschiffe wenn die superleicht mit einem per lichtgeschwingkeit fliegendem schiff zerstört werden können warum haben die das nicht gegen die todessterne gemacht oder die imperiale flotte bei endor ne lieber die tausende von leuten auf den schiffen sterben lassen als 1 schiff per droide gesteuert mit lightspeed die gegnerische flotte zu vernichten ...
-rey kann alles besigt alles der neue messias 2 mal n lichtschwert in der hand gehabt aber kylo luke und die pretorianer wachen fertiggemacht respekt... repariert den falken besser al han fliegt den falken besser als han .... kann ohne training die macht besser nutzen als jedi ritter und meister ....
-luke regt mich am meisten auf was sie aus ihm gemacht haben das hat er und mark nicht verdient wie kann mann aus dem man der sein training abbricht um seine freunde zu retten der sich selbst in todesgefahr bringt um seinen vater zu retten so was machen?? ihr braucht hilfe nö lass mich alleine... oh ich spüre etwas böses in meinem neffen am besten gleich töten ... gehts noch
-über leia und vakum brauch man wohl nicht reden
das nur mal so ein bisschen was mich stört
optisch ist der film ja ganz nett coole effecte visual stunning aber story technisch ist das absoluter müll
Nalgol
@Nalgol
Ich empfehle ein paar YT Videos die positiv oder konstruktiv über die von dir genannten Szenen berichten bzw. darüber reden. Alternativ hast du hier 84 Seiten wo auch darauf ausführlich eingegangen wurde.
Falls das nichts für dich ist, dann hast du zumindest mein Beileid, dass du mit dem Film bisher nicht warmgeworden bist.
McSpain
@Nalgol:
"da das alte eu ja tot ist ist für mich nach 25 jahren star was dann wohl schluss"
Dass das alte EU für unkanonisch erklärt wurde, muss einen ja nicht abhalten, sich seinen bevorzugten Fortsetzungsverlauf nach RotJ, selbst zusammenzustellen.
Mir gefällt die Fortführung der Saga in der Zahn Trilogie wesentlich besser, als die Abrams/Johnson-Fassung. (Wobei "Bloodline" seine Qualitäten hat).
Es wird nur langsam anstrengend, die PT UND die ST, als Drumherum-Geschichte der OT, auszublenden...
Rieekan78
@Deerool
"Dann müsste jeder Befehl, der in einer Einsatz oder Kriegssituation gegeben wird, auch verweigert werden müssen."
Damit hast Du absolut recht. Ich hatte mich auch missverständlich ausgedrückt. Was ich meinte, ist Folgendes: Einen Befehl, der intendiert (!), dass die eigenen Leute sterben. Also einen böswillig, verräterisch oder aus einer Geisteskrankheit heraus gegebener Befehl. Wenn also der Befehlsgebende geistig nicht beisammen ist oder böse Absichten mit den eigenen Leuten hat. Ganz ehrlich machte Holdo auf mich einen recht gestörten Eindruck. Ihr ganzes Aussehen und Auftreten, die Art wie sie sprach etc. Vielleicht dachte Poe, dass sie nicht alle beisammen hat und die Crew absichtlich in den Tod steuern lässt. Der Roman "Leia" behandelt auch eine Todessehnsucht Holdos. Der Aspekt des Evil bzw. Wacko Commanders wurde übrigens schon mehrfach im Kino thematisiert, u. a. in "Die Caine war ihr Schicksal" mit Humphrey Bogart oder eben beim Bounty-Stoff, wie Du schreibst, wobei hier eher ein Sadist am Werke war.
"Er kann verweigert werden, wenn er offensichtlich rechtswidrig ist (zum Beispiel die gezielte Ermordung oder Folterung von Unbeteilligten Zivilisten beinhaltet)"
Ja, das weiß ich. Er kann auch verweigert werden, wenn die angesprochenen Ausnahmen die eigene Truppe betreffen.
"aber er kann von einen Soldaten nicht grundsätzlich abgelehnt werden, nur weil er gefährlich ist."
Richtig, sonst wären Kriegshandlungen gar nicht möglich.
"Das hat Leutnant Bligh auf der "Bounty" auch. Trotzdem ist er freigesprochen worden während die Meuterer (so verständlich ihre Meuterei auch gewesen sein mag) in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden sind."
Nach geltendem Recht: ja. Nichtsdestotrotz schwang in diesen Filmen immer die Moral mit, auch bei dem Caine-Stoff, dass die Meuterer eigentlich moralisch korrekt gehandelt haben. Nur nicht juristisch.
"Eine Meuterei anzetteln, nur weil man sich in seinem Ego gekränkt fühlt und nicht an Planungen der hohen Offiziere beteilligt wurde, ist defintiv der falsche Weg."
Deswegen war ich auch nicht 100 % auf Poes Seite, weil er ein großes Egoproblem hatte und ein persönliches Problem mit Holdo, obwohl er sie gar nicht kannte. Poe war in seiner Ehre verletzt, da der Kelch an ihm vorüber ging. Das machte ihn selbst zu einem Risiko. Dennoch hat er im Grunde verantwortungsbewusst und nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, da er einfach sah oder dachte, dass die Raddus von Holdo in den sicheren Tod geführt wird.
" Dem Untergebenen geziemt es nicht, an die wohldurchdachten Anweisungen des Vorgesetzten seinen eigenen beschränkten Maßstab anzulegen, und in dünkelhaftem Übermut sich ein Urteil über dieselben anzumaßen. "
Okay, das ist ja mal eine Aussage. Also diese Art von Kadavergehorsam muss man erstmal drauf haben. Aber so funktionieren u. a. nun mal Armeen.
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 19:20 Uhr)
StarWarsMan
@StarWarsMan
"Also einen böswillig oder aus einer Geisteskrankheit heraus gegebenen Befehl. Ganz ehrlich machte Holdo auf mich einen recht gestörten Eindruck. Ihr ganzes Aussehen und Auftreten, die Art wie sie gesprochen hat etc."
Nur weil jemand komische Klamotten trägt, ist das kein Indiz für Geistesgestörtheit. Um hier mal wieder Yoda zu bemühen:" Nach meinem Aussehen beurteilst du mich? Aber das solltest du nicht."
Zweitens, Leia vertraut Holdo zu 100%. Alleine das sollte für Poe Grund genug sein, nicht an ihrer Loyalität und an ihrer Hingabe zum Widerstand zu zweifeln.
Drittens kennt Poe Holdo sehr wohl oder zumindest ihren Ruf als taktische Führerin. Er unterhält sich ja mit dem Abenedo Piloten über Holdo ( " Das ist Admiral Holdo? Die "Schlacht vom Chyron Gürtel" Holdo? Hm, hatte was anderes erwartet. " ).
Und diese Schlacht scheint großer Erfolg gewesen zu sein, weil Poe erwartet hatte einen großen Kriegshelden zu sehen und keine elegant gekleidete Frau.
So gesehen gab es keinen Grund, keinen Hinweis an Holdo zu zweifeln oder ihr zu misstrauen. Im großen und ganzen war es nur verletztes Ego von Poe das er ihr misstraut, weil sie ihm in ihrer ersten Begegnung ganz schön abgewatscht hat und das von ihrem Standpunkt auch zurecht.
Zitat:
"Nichtsdestotrotz schwang in diesen Filmen immer die Moral mit, auch bei dem Caine-Stoff, dass die Meuterer eigentlich moralisch korrekt gehandelt haben. Nur nicht juristisch."
(Nur nebenbei. Der "Bounty" Stoff ist keine Fiktion sondern eine wahre Geschichte. )
Moral ist aber nicht verhandelbar. Zumindest nicht direkt vor Ort sondern erst später bei einem Kriegsgerichtverfahren. Und zumindest was die Meuterer auf der Bounty angeht, so war das Kriegsgericht wohl nicht der Meinung, dass die moralische Komponente eine Absetzung Blighs als kommandierende Offizier gerechtfertigt hat. Im Gegenteil. Leutnant Bligh wurde sogar noch hochgelobt wegen seiner seemänischen Fähigkeiten. So hat er auch nach Ansicht des Gerichtes nichts unternommen, was sein Schiff oder die Mannschaft im unzumutbaren Maße gefährdet habe. Auch eine Geistesschwäche wurde Bligh trotz sehr hartem Umgang mit der Mannschaft und launischer Gemütsschwankungen nicht attestiert. Es gab juristisch also keinen Grund für die Mannschaft, ihn ab- und auszusetzen, ausser das sich einige Besatzungsmitglieder ungerecht von ihm behandelt fühlten. Die Beschwerde hätten sie auch an die Admiralität einreichen können, nach dem man wieder in England oder zumindest in einem von England kontrollierten Hafen gewesen wäre.
Zitat:
"Aber u. a. so funktionieren nun mal Armeen."
Wie auch sonst. Irgend einer muss das Kommando haben und Befehle geben, während andere die Befehle befolgen. Man kann nicht jeden Befehl direkt vor Ort ausdiskutieren. Und einem Soldaten in einem Krieg sollte auch klar sein, das der Befehl seines befehlshabenden Offiziers ihn sehenden Auges in den Tod schicken kann.
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 20:10 Uhr)
Deerool
@McSpain: "Ich mag Filme generell lieber die ein Mitdenken, Interpretieren und nochmal schauen/neubewerten zulassen oder ermutigen."
Geht mir genauso. TLJ war für mich keiner davon. Aber das von mir zitierte Statement von dir ist ähnlich wertlos wie mein "Ich mag halt gut erzählte Filme". Es ist ein Unterschied, ob mich ein Film zum noch mal schauen und mitdenken anregt, indem er bei nachvollziehbarer Erzählung bewusst mit weißen Flecken spielt, die mir bewusst Interpretationsspielraum lassen, oder
indem er mich als wohlwollenden Zuschauer zwingt, seine Logiklöcher, Plotholes und Ungereimtheiten im Kopf auszugleichen. TLJ war für mich letzteres.
Aber ist vielleicht auch teilweise Geschmackssache. Ich bin auch kein Fan von diesen oft gut kritisierten und gar nicht so unbeliebten Liebesdramen, die hauptsäch aus der Bewältigung einer Beziehungskrise bestehen, die darauf fußt, dass die Protagonisten nicht miteinander reden, meist, weil er nicht in der Lage ist, über seine Gefühle zu reden. Auflösung besteht dann am Ende, dass er das irgendwie lernt.
Da sag ich etwas hochnäsig, ich schau mir lieber Liebesfilme über Erwachsene an, die wissen wie man miteinander redet und so in der Lage sind, im Rahmen der Geschichte echte Probleme zu bewältigen.
Aber das ist, wie gesagt, vielleicht Geschmackssache.
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 20:26 Uhr)
Snaggletooth
@Deerool
"Nur weil jemand komische Klamotten trägt, ist das kein Indiz für Geistesgestörtheit."
Das sicher nicht. Ich meinte auch das Gesamtpaket "Holdo". Die war schon auffällig in mehrerlei Hinsicht. Der "Leia" Roman rundet mein Bild zu Holdo auch weiter ab.
"Zweitens, Leia vertraut Holdo zu 100%. Alleine das sollte für Poe Grund genug sein, nicht an ihrer Loyalität und an ihrer Hingabe zum Widerstand zu zweifeln."
Ein wichtiger Punkt. Also hat Poe weder Holdo noch Leia vertraut.
"Drittens kennt Poe Holdo sehr wohl oder zumindest ihren Ruf als taktische Führerin. Er unterhält sich ja mit dem Abenedo Piloten über Holdo ( " Das ist Admiral Holdo? Die "Schlacht vom Chyron Gürtel" Holdo? Hm, hatte was anderes erwartet. " )."
Genau diese abfällige Bemerkung Poes zeigt, dass er ein Problem mit der Person Holdo hat, also wie sie sich verhält und auch wie sie aussieht mit ihren violetten Haaren und dem auffälligen Kleid.
"So gesehen gab es keinen Grund, keinen Hinweis an Holdo zu zweifeln oder ihr zu misstrauen."
Der schlechte erste Eindruck und seine Zurücksetzung waren erstmal der Ausgangspunkt für Poes Antipathie gegen Holdo. Bestimmt wurden daraus auch seine Zweifel gegen sie und ihren Plan genährt. Vor allem aber dadurch, dass Holdo deutlich machte, dass sie weiterfliegen, selbst bis ihnen der Treibstoff ausgeht. Poe sah darin keinerlei Chance - zurecht. Er hat dann andere gewinnen können, die sich ihm anschlossen. Die Meuterei war begründet. Und in dem Moment atmete ich auch erstmal auf. Dass Holdo einen ganz anderen Plan hatte, konnten Poe und die Zuschauer bis dahin ja nicht wissen. Ich fand dieses Geheimnisspiel ohnehin sehr reizvoll. Hat mir gut gefallen.
"Im großen und ganzen war es nur verletztes Ego von Poe das er ihr misstraut"
Im Grunde, ja. Und der aussichtlos erscheinende "Plan" Holdos.
"Moral ist aber nicht verhandelbar."
Die Moral ist aber stets präsent. Diese Abwägung bzw. der Konflikt zwischen Pflicht/Befehl und Moral hat bestimmt jeder Soldat schon einmal erlebt. Ich hatte mir dazu mal das Buch "Kameraden" von Felix Römer zu Gemüte geführt. Darin findet man das gesamte Moralspektrum oder dessen Abwesenheit.
"Und zumindest was die Meuterer auf der Bounty angeht, so war das Kriegsgericht wohl nicht der Meinung, dass die moralische Komponente eine Absetzung Blighs als kommandierende Offizier gerechtfertigt hat. Im Gegenteil. Leutnant Bligh wurde sogar noch hochgelobt wegen seiner seemänischen Fähigkeiten. "
Das Gericht hat Bligh - zumindest in der 1962er Version mit Marlon Brando - ganz am Ende zu verstehen gegeben, dass er menschlich nicht geeignet sei oder große menschliche Defizite habe. Da war am Ende ein großes "Aber".
Zudem hatte Bligh mehrere Straftaten begangen, die im Nachhinein jedoch verdreht oder vor Gericht erst gar nicht weiter verhandelt wurden.
Mal ein ganz anderer Punkt: Wie konnte Holdo eigentlich am Ende zum Sprung durch die Lichtmauer ansetzen, wo der Treibstoff doch nicht mehr reichte?
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 22:28 Uhr)
StarWarsMan
@StarWarsMan
"Das Gericht hat Bligh - zumindest in der 1962er Version mit Marlon Brando - ganz am Ende zu verstehen gegeben, dass er menschlich nicht geeignet sei oder große menschliche Defizite habe. Da war am Ende ein großes "Aber".
Zudem hatte Bligh mehrere Straftaten begangen, die im Nachhinein jedoch verdreht oder vor Gericht erst gar nicht weiter verhandelt wurden."
Wie gesagt, ich berufe mich da nicht auf die Filme (wegen künstlerischer Freiheit und so) sondern auf die Orginalfakten der damaligen Gerichtsverhandlung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bounty
Nur soviel. Bligh wurde wegen des Verlustes seines Schiffes, der "Bounty", freigesprochen, kämpfte 1801 an Nelsons Seite bei der Schlacht von Kopenhagen und brachte es zum Vizeadmiral. Er erlebte noch zwei weitere Meutereien (die aber nicht unbedingt etwas mit ihm und seinem Führungsstil zu tun hatten. ) und wurde jedes mal wieder frei gesprochen. Er stand im folgenden auch nur ein weiteres Mal vor Gericht wegen seines Umgangstones gegenüber einem untergebenen Offizier.
Zur Charakteriesierung von Bligh (dem Orginalen) findet sich interessanterweise auch noch folgender Eintrag.
"Anders als es in Romanen und Filmen oft dargestellt wurde, war Bligh kein grausamer Kommandant; er hielt Auspeitschungen und Skorbut für Kennzeichen eines schlecht geführten Schiffes. Seeleute unter seinem Kommando wurden erheblich seltener ausgepeitscht als die Besatzungsmitglieder anderer Schiffe. Gegenüber einem Offizier, der ihm den Gehorsam verweigert hatte, sprach er statt der üblichen Sanktion, die damals durchaus auch die Todesstrafe hätte sein können, nur eine Verwarnung aus. "
(zuletzt geändert am 23.05.2018 um 21:45 Uhr)
Deerool
@Deerool
"Wie gesagt, ich berufe mich da nicht auf die Filme (wegen künstlerischer Freiheit und so) sondern auf die Orginalfakten der damaligen Gerichtsverhandlung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bounty"
"Anders als es in Romanen und Filmen oft dargestellt wurde, war Bligh kein grausamer Kommandant; er hielt Auspeitschungen und Skorbut für Kennzeichen eines schlecht geführten Schiffes."
Du steckst da einfach tiefer drin als ich. Auf jeden Fall eine wahre Geschichte, die ich mir zum späteren Nachlesen notieren werde.
StarWarsMan
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