Update!
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass diese News hier gerne dafür genutzt werden kann, um über den Film zu diskutieren und eure eigene Beurteilung kundzutun. Wir sind gespannt!
Jeder, der den Film noch nicht gesehen hat und trotzdem die Kommentare liest, tut dies auf eigene Gefahr.
Originalmeldung vom 12.12., 18:00 Uhr
Zwei Jahre haben wir mit großer Spannung auf Star Wars: Die letzten Jedi gewartet, hier nun unsere Sicht auf den Mittelteil der Sequel-Trilogie:
Mut im Möglichen
von Aaron
Wer die Marketingkampagne um Star Wars: Die letzten Jedi verfolgt hat, konnte ein Element des Films nicht übersehen: Die Porgs. Klein, putzig und mit süßen Quäk-Lauten ausgestattet wirkten sie wie ein klassisches Merchandiseprodukt, nur dafür geschaffen, in möglichst hohen Stückzahlen an kleine und große Kinder verteilt zu werden. Im Film hingegen, und das sagt eine Menge über ihn aus, sind sie nicht bloß niedliche Schaufensterdekoration, sondern eines der Elemente, die Regisseur Rian Johnson nicht nur auf Lukes Insel geschickt einsetzt, um die an ihn von seinem phantasielosen Vorgänger übergebenen, leblosen Felsbrocken zu glaubhaften, plastisch ausgearbeiteten Star-Wars-Welten weiterzuentwickeln.
Diese Gabe, die jener Vorgänger schmerzlich vermissen ließ, dem zu den endlosen Spielarten von Star Wars außer Wüste und Irland gar nichts einfiel, erfüllt Johnsons Film in allen Facetten mit Leben und Menschlichkeit, und nirgends ist das bemerkenswerter als bei jenen als uninteressante Schaufensterpuppen mit Superfähigkeiten eingeführten Figuren, die unter Johnsons Händen zu auf Normalmaß zurechtgestutzten Persönlichkeiten werden dürfen, deren Entwicklung tatsächliche Spannungselemente mit sich bringt. So bekommt die als waschechte Mary Sue gestartete Rey endlich einmal auf die Finger, während Fliegermegaass Poe Dameron die Grenzen seiner Actionman-Attitüde schmerzhaft vor Augen geführt werden. Beiden Figuren tut das richtig, richtig gut, dürfen sie sich doch endlich, endlich als fehlbare Nicht-Superhelden beweisen, anstatt als bloßes Klischee zu verenden.
Zauberei kann man allerdings auch von Johnson nicht erwarten: Nachdem ihm ein Trümmerhaufen übergeben wurde, war es ihm verständlicherweise nicht möglich, daraus Paläste zu errichten, was insbesondere in der Finn-Rose-Geschichte unübersehbar ist: Dort, wie auch beispielhaft am Kurzauftritt von Maz Kanata, merkt man ganz besonders deutlich, dass Johnson im Grunde nicht wusste, was er mit diesen an sich überflüssigen Figuren anfangen sollte, sodass er sie entweder nur als Gimmick einsetzt oder sie einmal quer durch die Galaxis jagt, um ihnen nur irgendetwas zu tun zu geben. Etliche seiner 150 Minuten Laufzeit verschwendet der Film damit in einem effektreichen, aber ergebnisarmen Katz-und-Maus-Spiel, das neben einigen interessanten Schauwerten vor allem überflüssige Längen mit sich bringt.
Ebenfalls keine Wundertaten kann Johnson auf einem Feld leisten, bei dem der Sequelauftakt gelinde gesagt vage, um nicht zu sagen: komplett unverständlich blieb. Zwar liefert Johnson bereits in seinem Lauftext mehr Informationen zum Stand der Galaxis als sein Vorgänger in dessen gesamten Film, doch wirklich weit kommt auch Johnson damit nie. Was nun wirklich Sache ist, wie die Gesamtlage entstanden ist oder welches politische, militärische oder gar gesellschaftliche Potential in den verschiedenen Gruppierungen steckt, bleibt insbesondere auf der Seite der Bösen komplett offen. Umso klarer sind dafür, und das ist eine der vielen Stärken von Johnsons Werk, die Probleme der Guten, die nach dem erfolgreichen Einsatz des Starkillers weitestgehend mit leeren Händen dastehen. Und nun verzweifelt nach dem suchen, von dem schon Cassian Andor und Jyn Erso wussten, dass es entscheidend ist im Krieg der Sterne: Hoffnung. Denn Rebellion entsteht aus Hoffnung.
Und wie in Rogue One auf Scarif um eine unmögliche Hoffnung gekämpft wurde, werden auch in Die letzten Jedi verzweifelte Kämpfe geführt, um jenen Funken zu bewahren und zu neuem Strahlen zu führen, der die Galaxis gegen die Erste Ordnung erhellen soll. Der Hoffnungsträger des Vorgängerfilms erweist sich dabei, wie in den Trailern bereits angedeutet, als äußerst unwillig, seine Legende in den Dienst der guten Sache zu stellen, sodass es – wie schon beim Wechsel von Yoda und Obi-Wan zu ihrem in diesem Punkt allzu ähnlichen Schüler – abermals einer neuen Generation überlassen ist, die nötigen Kämpfe zu führen und das Gute im Bösen zu sehen.
Genau hier kann der Film seine Stärken ausspielen, genau hier überzeugt er durch seine sich selbst ernstnehmende Sicht auf die Hybris der Macht, die Anziehungskraft der dunklen Seite, die Dynamik zwischen Meistern und Schülern und der Faszination eines Abkömmlings der Skywalkers für ein Mädchen aus der Wüste. Wie gut dieser Film und diese Trilogie hätten werden können, wären sie mit mehr Verstand und Verständnis für den Krieg der Sterne begonnen worden, lässt sich am Spiel von Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver und Daisy Ridley zumindest erahnen.
Und unterm Strich? Leistet Johnson angesichts seiner miserablen Ausgangssituation fast schon Übermenschliches: Wo vorher banale Abkupferei war, ist nun klug variiertes Reimen, wo lieblose Abziehbilder waren, sind dreidimensionale Figuren, wo irländische Leblosigkeit war, sind Porgs, Kristallfüchse und Weltraumpferde und wo die Feigheit war, den Krieg der Sterne zu erweitern und in neue Dimensionen vorzutreiben, ist nun Mut. Sehr, sehr viel Mut, der in Fragen der Macht und ihrer Möglichkeiten fast schon tollkühne Ausmaße annimmt und die Saga dauerhaft vor große Herausforderungen stellen wird. Dass Johnsons Vorgänger und Nachfolger mit diesem Material auch nur ansatzweise klarkommen wird, ist in meinen Augen so gut wie ausgeschlossen, sodass diese Trilogie so erbärmlich enden dürfte, wie sie begonnen hat. Zumindest dieser Mittelteil aber ist ein bemerkenswertes, diskussionswürdiges, absonderliches und einzigartiges Stück Krieg der Sterne. Genau wie seine Porgs.
Neue Wege der Macht
Zur Einleitung in diese Filmbesprechung von Star Wars: Die letzten Jedi möchte ich ein paar Worte vorwegschicken.
von Darth Duster
Zunächst – ganz wichtig – diese Besprechung ist zu 99% spoilerfrei. Das 1% lasse ich mir offen, da jemand vielleicht auch nur Ansätze von Hinweisen als Spoiler verstehen könnten – ohne die dürfte eine angemessene Besprechung nicht möglich sein.
Außerdem würde mich als Leser dieser Filmbesprechung interessieren, wie der Autor denn zu Das Erwachen der Macht steht, um die Meinung hier besser einordnen zu können. Da möchte ich mich aber kurz fassen. Das Erwachen der Macht hat neue Figuren eingeführt, meiner Meinung nach tlw. ziemlich interessant und gelungen, tlw. blieben neue Figuren blass. Inhaltlich war mir der Film zu wenig durchdacht – ich würde sogar so weit gehen, dass sich die Autoren des Drehbuchs, J.J. Abrams und Lawrence Kasdan, wenige bis gar keine Gedanken über die Zeit zwischen den Trilogien gemacht haben. Herausgekommen ist in vielerlei Hinsicht ein Aufguss bekannter Themen und ein Setting ohne Hintergründe oder Erklärungen. Feige und uninspiriert könnte man das nennen.
Nun zu Die letzten Jedi: Der Film mag vieles sein, feige ist aber nicht. Ganz und gar nicht. Rian Johnson beschreitet hier mutig neue Pfade und entwickelt die Saga damit weiter, wie ich es nicht mehr erwartet hätte. Und egal, wie man zu diesen Entwicklungen steht, ob man sie gut findet oder nicht, man muss ihm einfach zu Gute halten, dass er mehr will als einen weiteren Aufguss von Altbekanntem.
Gleichzeitig darf man Johnson attestieren, dass er Star Wars verstanden hat und sich daher das Meiste, wenn auch nicht 100% alles tatsächlich nach Star Wars anfühlt und sich gut in diese Galaxis einbettet.
Ebenfalls sollte positiv herausgestellt werden, dass Die letzten Jedi es schafft, gegebene Elemente – seien es Figuren oder Schauplätze – zu nehmen und besser zu machen. Ahch-To ist nicht mehr nur diese irische Insel, Poe Dameron wird zu mehr als einem Fliegerass und auch Rey oder Kylo gewinnen an Tiefe. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass man stellenweise merkt, dass Johnson mit einigen ihm vorgegebenen Elementen nicht allzu viel anzufangen wusste und diese dann auch ziemlich schnell abhakt. Das ist nicht unbedingt schlimm, zeigt aber Schwächen auf, mit der die Sequel-Trilogie zu kämpfen hat.
Selbstverständlich hat Die letzten Jedi nicht nur bereits bekannte Figuren oder Planeten zu bieten. Mit Crait gibt es einen neuen Planeten, der eben nicht wie Hoth wirkt, sondern tatsächlich frisch, exotisch und aufregend. Canto Bight hat tatsächlich sowas wie Prequel-Flair, was mich besonders gefreut hat. Die neuen Figuren sind größtenteils interessant geraten, können ihr Potential im Film allerdings nur begrenzt ausspielen. Hier ist vor allem Benicio del Toros DJ zu nennen, der vielleicht auch das „Pech“ hat, im aus meiner Sicht uninteressantesten Handlungsbogen mitzuwirken.
Während also der Handlungsbogen mit Finn und Rose eher nebensächlich wirkt und schließlich sogar in einem ziemlich konstruierten Finale mündet, sind es so ziemlich alle Momente mit Rey, Luke oder Kylo in denen der Film so richtig überzeugen kann. Lukes Reaktion auf Rey dürfte so niemand vorhergesehen haben, und so bieten die Ahch-To-Szenen nicht nur einige Überraschungen, sondern auch genug Material, das die Saga im Normalfall für die nächsten Jahre stark beeinflussen sollte.
Mit einer Laufzeit von über 150 Minuten hat der Film mit ein, zwei Längen zu kämpfen, die glücklicherweise aber nicht so lang werden, dass sie wirklich stören. 150 Minuten – genug Zeit, um Antworten auf all die Fragen zu liefern, mit denen uns Das Erwachen der Macht zurückgelassen hat? Ja und nein. Es gibt Antworten, aber sowohl auf Figurenebene als auch bezogen auf die politische oder gesellschaftliche Lage der Galaxis bleiben viele Fragen unbeantwortet – und die Hoffnung, darauf in Episode IX noch Antworten zu erhalten, ist mehr als gering. Das ist in einigen Fällen zu verschmerzen, in anderen Fällen ist es eher schmerzhaft.
Dass Rian Johnson, wie eingangs erwähnt, Star Wars verstanden hat, zeigt sich auch visuell. Hier gibt es an Die letzten Jedi überhaupt nichts auszusetzen. Es gibt eine Vielzahl an Einstellungen, die sich uns Fans fest in die Köpfe einbrennen werden. Und auch musikalisch schafft es der Film, dass Star-Wars-Gefühl aufleben zu lassen. Es gibt genügend stellen, in denen John Williams glänzen und deutlich vordergründiger agieren kann, als es im ersten Teil der Sequels noch der Fall war. Williams spielt hier sowohl mit Themen aus der Klassischen Trilogie, hier sei vor allem das Princess Leia Theme genannt, aber auch in Das Erwachen der Macht neu eingeführte Themen werden aufgegriffen und prominent eingesetzt. Neue, zumindest nach dem ersten Schauen eingängige Themen waren jedoch nicht auszumachen.
Mein Fazit: Unterm Strich bleibt ein emotional bewegender und fesselnder Star-Wars-Film, der nicht davor zurückscheut, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Dinge zu probieren. Im Fandom wird der Film für reichlich Diskussionen und sicherlich viele unterschiedliche Meinungen sorgen. Mit Blick in die Zukunft betrachtet hat Lucasfilm mit Rian Johnson einen Mann an der Angel, der mit seiner neuen Trilogie für eine frische und sichere Zukunft des Franchises sorgen wird. Schade, dass er vorher nicht noch die Sequel-Trilogie beendet.
Danke Rian Johnson für einen denkwürdigen Film.
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Sam the Learner
@StarWarsMan
Ein Royal mit Käse
Ja, emotional waren viele Szenen, bei der Sichtung kamen jetzt eher auch die tieferen Bedeutungen rüber. Alleine die Yoda Szene, Gold wert. Der Film kam mir auch lange nicht mehr so humorvoll vollgepackt vor. Ich würde fast schon sagen, normale Gagdichte. Aber sie sind zu 99% on point. Leider habe ich schon wieder die Jedi Buch Seiten im Falken verpasst. Aber sogar der Leia „Flug“ kam jetzt optisch irgendwie besser weg. Alles im allem eine runde Sache, mit einer leichten Länge, wenn man schon weiß was passiert. Aber das ist normal und als Fan genießt man ja sowieso jede neue Szene.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 00:36 Uhr)
Darth PIMP
@Darth PIMP
"Alleine die Yoda Szene, Gold wert."
Sehr stimmungsvoll, ja.
"Der Film kam mir auch lange nicht mehr so humorvoll vollgepackt vor. Ich würde fast schon sagen, normale Gagdichte."
Sehe ich auch so. Nur am Anfang wurde mir etwas zu sehr gewitzelt. Die "Deine Mudda" Verars**e war schon leicht über den Punkt, und Finn mit dem Wasserfontänen-Anzug? Aber okay, damit haben sie gleich mal eine Ansage gemacht: "Mit diesem Film kann man auch Spaß haben!" Ist halt nicht alles so bierernst in TLJ, was mich auch etwas beruhigte, denn es hieß ja im Vorfeld so oft: "Oooh, so düster wie noch nie!"
"Aber sogar der Leia „Flug“ kam jetzt optisch irgendwie besser weg."
Ich fand die Szene gleich ziemlich bezaubernd. Noch cooler hätte ich es ja gefunden, wenn Leia mit der Macht das Raumschiff zu sich rangezogen hätte. Aber im All weiß man das ja nie so genau, wer sich da auf wen zubewegt.
TLJ ist bei mir jetzt gleichauf mit ROTJ.
StarWarsMan
Werbetrommel trommeln.
Natürlich bin ich als Supporter parteiisch, aber ich mag einfach ihre Art und vorallem ihre Analysen sehr, daher hier das neue Video von Jenny Nicholson zu TLJ:
(Triggerwarnung für Kritiker oder Menschen die mit jungen Leuten in Youtube-Formaten Probleme haben)
"Top 10 Worst Reasons You Hated The Last Jedi"
https://www.youtube.com/watch?v=JpoUN_A12Eg
Die ursprüngliche Review auf die sie sich bezieht findet ihr hier:
https://www.youtube.com/watch?v=X9QiHlEC22U
McSpain
Erinnert sich noch jemand daran, wie der AT-ST im Hangar angefangen hat zu schießen, und dann verschwindet seine Panzerung und BB-8 kommt zum Vorschein, damit man sieht dass er ihn gesteuert hat, und dann springen Finn und Rose auf die AT-ST-Plattform mit den Beinen, und hüpfen so durch den Hangar...
Über diesen Moment spricht gar keiner. Haben wir ihn verdrängt? Ich habe mich grad wieder daran erinnert und musste kurz überlegen ob das nur ein Traum war...
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 02:01 Uhr)
George W Lucas
Rieekan78
Das ganze Setting um Finn,Rose und Phasma war etwas mit zuviel Bling Bling Explosionen. Hätte man reduzieren können. Und nun ja. Der Ritt auf den Walker sah etwas seltsam aus,aber wenn grade nichts passenderes da war um zu verschwinden? Was soll's. Empfand das nun wirklich nicht als störend an.
Der Film ist sicher nicht perfekt und kein Meisterwerk aber ein sehr unterhaltsamer Star Wars Film mit interessanten Figuren und es fühlt sich wie in einer Star Wars Galaxie an. Nur in einer anderen Ecke.
franz wars
@GWL
Och, lass doch den Kindern auch mal ein bisschen Freude. Die hatten nämlich Spaß an der Szene. Und auch wenn du als Erwachsener die Szene peinlich fandest, man muss nicht alles bei Star Wars immer so bierernst nehmen. Die Szene als solche tut keinem weh, und die Kiddies hatten ihren Spaß. Also, was soll's?
Deerool
@Lucas:
Wenn es einem peinlich ist als ältere Person ein Weltraummärchen an anderen Stellen übermäßig Ernst zu nehmen... Vielleicht zurecht.
Ich hab beim Beginn der Szene durchaus noch gedacht, dass DJ zur Rettung kommt. Vom Plot her, hätte es auch Rey seien können. Was mich in Runde 3 an der Szene noch stört ist, dass der BB-8 reveal etwas zu schnell war. Hier hätte man sich noch ein paar Sekunden Zeit nehmen können.
Ansonsten ist es halt eine Spaß Szene.
Völlig anderer Film und andere Humor und andere Zielgruppe. Aber die Tage schaute ich mal wieder Back to the Future und die TLJ Debatten haben mich scheinbar geprägt und ich zuckte mehrmals auf wenn eine Szene nicht zwingend für den Plot oder die Figuren nötig war. Und dann kommt am Ende diese Johnny B. Goode Szene. Und verdammt ist sie toll und großartig und zurecht Kult.
Aber sie stoppt den Plot komplett zwischen den zwei Höhepunkten des Films, sie bringt keinen Charakter nach vorne, weil der Charakterarc von Marty, George und Lorraine bereits vorher beendet ist und am Ende macht sich Marty noch zum Trottel. Nach allem was man gerade so verlangt dürfte diese Szene nicht existieren. Tut sie aber. Weil sie Spaß machen soll. Ich muss nicht über die Figuren oder wie es sie beeinflusst nachdenken. Ich genieße eine coole Musiknummer und am Ende einen peinlichen Moment für die Figur.
Long story short. BB-8 und der AT ST ist nichts, dass SW in TCW oder Rebels nicht jede Woche machen würde. Und seien wir mal ehrlich, wäre es technisch machbar gewesen hätte Lucas die OT damit gepflastert.
Insofern feiere die Szene nicht ab, aber peinlich ist sie mir auch nicht. Dafür bietet der Film mir Tiefgang, Leitmotive und Drama, dass auch andere nicht verstehen können. Und vielleicht hilft es auch den Film in einer Vormittags-Familienvorstellung gesehene zu haben. Da freute man sich im großen Stil darüber, dass BB-8 unseren Finn und die nette Rose vor dem Tod gerettet hat.
McSpain
Deerool
McSpain
@McSpain
Och, da kann ich mit Leben. Ich bin ja uach schon von Anakin68 dafür gerügt worden, weil ich öffentlich (also hier) bekanntgegeben habe, das mir TLJ gefällt.
Dann kann ich es dann auch vertragen, wenn mir jemand unterstellt ich würde mir die Sache nur schönreden.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 10:46 Uhr)
Deerool
@GWL
"Erinnert sich noch jemand daran, wie der AT-ST im Hangar angefangen hat zu schießen, und dann verschwindet seine Panzerung und BB-8 kommt zum Vorschein, damit man sieht dass er ihn gesteuert hat, und dann springen Finn und Rose auf die AT-ST-Plattform mit den Beinen, und hüpfen so durch den Hangar..."
Dass Finn und Rose noch auf den AT-ST aufspringen hab ich tatsächlich erst beim dritten Sehen so richtig wahrgenommen, keine Ahnung warum. Vermutlich, weil in dieser Phase des Films einfach so viel passiert. Warum man über die Szene jetzt so viel reden müsste weiß ich nicht. Passend und nicht all zu übertrieben für mich. Ein bisschen PT-like, aber damit habe ich persönlich ja kein Problem. Das darf schon auch sein in einem neuen Star Wars Film.
Bei so einer Szene bin ich prinzipiell zu verschiedenen Reaktionen fähig. Von Kopfschütteln und Fremdschämen, über "ach komm, nicht wirklich oder, naja, irgendwie auch lustig, also gut", bis total begeistert. Hier wie auch bei anderen Szenen entscheidet sich mein Kopf dann meist schnell für die Mitte, leicht kritisch aber positiv, jungen Zuschauern den Spaß gönnend und das ganze nicht ernster nehmend als es ist.
@McSpain
"Long story short. BB-8 und der AT ST ist nichts, dass SW in TCW oder Rebels nicht jede Woche machen würde."
Dabei darf man nicht vergessen: So wie viele hier (auch ich) mit der OT aufgewachsen sind, wachsen seit Jahren junge Fans mit diesen Serien auf, sprich sie sind zunächst "ihr Star Wars" und dementsprechend prägend. Wenn sie dann alt genug für die Saga-Filme sind sollen sie sich auf menschliches Drama ohne derartigen Klamauk, höchstens subtilen und "passenden" Humor einstellen? Hier und da sollte man so einen Rebels-Vergnügungspark-Action-Humor schon einbauen. TLJ bietet insgesamt noch zu 80 % schwere, emotionale Kost und so viel Spannung, dass mein Puls über den halben Film bedenklich hoch war.
"Und seien wir mal ehrlich, wäre es technisch machbar gewesen hätte Lucas die OT damit gepflastert."
Ah ah ahh, jetzt argumentierst du wieder auf der Schiene "George hätte es auch gemacht", das macht die Sache aber in keinster Weise "Star Wars - geeigneter"
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 11:25 Uhr)
Jacob Sunrider
DerAlteBen
@DerAlteBen
"Ich habe nicht den ganzen Thread hier durchgelesen (Uff, ziemlich lang). Ist euch schon aufgefallen, dass im Abspann von TLJ eine Widmung an Carrie aufscheint?
'In loving memory of our princess, Carrie Fisher'. *ich könnte heulen*"
Ja, ist aufgefallen.
Das war dann das erste mal, das ich bei einem Abspann einen Kloß im Hals hatte und mir ein Tränchen verkneifen musste. Und ich bin mir sicher das es dem ein oder anderen im Kino auch ähnlich ging. Das verschämte Wischen der Augen bei einigen Kinobesuchern beim Abspann war unübersehbar.
( "Weinst du etwa? Ich? Nein, nein, ich habe nur was im Auge. " )
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 12:22 Uhr)
Deerool
Die AT-ST Szene kann man sicherlich als das stehenlassen, was sie ist, was immer das auch sein soll. Ist eine abgekapselte Humorszene für sich. Problematisch sind mMn eher die vielen kleinen Gags, die in unpassenden Situation eingestreut wurden.
Man muss für junge Menschen oder Kinder übrigens keinen knallbunten Slapstick-Humor einbauen.
War bei der OT auch nicht nötig, hat den Kindern trotzdem gefallen.
Ist auch ein bizarres Rezept, ähnlich wie in TPM, Poltik Geschwafel - Jar Jar Binks Gags.
Rieekan78
Die BB-8 AT-ST Szene war wohl eher für das jüngere Publikum lustig. Ich habe die Szene für mich so verstanden, dass BB-8 einfach überraschend und auf originelle Art seinen Freunden hilft. Da er nun so klein und drollig ist, wirkt die Szene auf viele wohl auch lustig.
@McSpain
Die Auftrittsszene hat auch die Funktion, Martys Vater und Mutter zusammenzubringen.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 14:15 Uhr)
StarWarsMan
Als George Lucas mal gefragt wurde „warum willst du ausgerechent so etwas (Star Wars) machen?“ meinte er sinngemäß, „es ist toll Filme für junge Leute zu machen, das gibt einem die Gelegenheit Eindruck auf sie zu machen.“
Dass die OT auch bei der heutigen Generation von jungen Fans weit über allem anderen steht wage ich zu bezweifeln, habe auch schon komplette Ablehnung diesbzgl. erlebt, oder den Wunsch einer Neuverfilmung. Als klar wurde, dass Star Wars weitergeführt wird, war ein gewisser Generationenkonflikt nicht vermeidbar. Die Dosierung von Action und Humor muss nun einfach mit Kompromissen beurteilt werden. Star Wars ist letztlich auch „nur“ Popcorn-Kino, aber eben das mit Abstand beste im Vergleich. Bei z.B. Guardians of the Galaxy hat man vielleicht 10 % Story mit Tiefgang, der Rest ist Action und Humor. TLJ macht es mMn genau umgekehrt, das darf dann einfach nicht zu viel „Quatsch“ und „Bum Bum“ sein.
Ich habe ANH (SE), alle Prequels, den TCW-Pilotfilm, TFA und TLJ u.a. auch in Nachmittagsvorstellungen gesehen, mit entsprechend vielen Kids. Die Reaktionen bei TLJ waren die „stärksten“. Das ging bis hin zu Anfeuerungsrufen, aus dem Sessel aufspringen usw. Natürlich anstrengend für mich, aber auch interessant zu erleben.
Natürlich könnte man das ein oder andere in TLJ dennoch besser timen, 2-3 Gags auch ganz streichen. Aber ein echtes Problem darin sehen eben nur sehr wenige, darunter wohl vor allem OT-Verehrer. Man kommt nicht drum herum es locker zu sehen. Die Macher haben einfach die Masse und die Jugend im Blick.
Was mir auch in den letzten Wochen, beim lesen der Kommentare, hören von podcasts usw. auffiel, könnte man genau einen Gag aus TLJ entfernen würden sich 10 Fans für 8 verschiedene entscheiden. Bei der Frage nach den gelungensten, gäbe es andererseits Nennungen, die andere Personen auf der Abschussliste hatten. Hier gibt es keine Objektivität, nicht einmal innerhalb der vergleichsweise kleinen Gruppe von Hardcore-Fans zwischen 20 und 50+ .
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 13:45 Uhr)
Jacob Sunrider
Rieekan78
@StarWarsMan
"Die Auftrittsszene hat auch die Funktion, Martys Vater und Mutter zusammenzubringen."
Auch wenn es nicht zum Thema gehört. Martys Vater und Mutter sind zu dem Zeitpunkt bereits wieder zusammen. Der Song Johnny B Goode ist eine reine Zugabe und für die Handlung eigentlich nicht mehr Notwendig. Es ist halt nur ein kleines Easteregg, dass Marty quasi Chuck Berry auf die Idee zu diesem Song bringt.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 13:57 Uhr)
Deerool
@StarWarsMan
Nochmal Off Topic.
Martys Eltern küssen sich bereits bei dem Song vorher. Bei dem langsamen Stück "Earth Angel".
https://youtu.be/vPrPfkT82Pw?t=89
Danach ist es nur noch Martys Show. In der Rock´n Roll Szene sieht man Martys Eltern nur noch einmal ganz kurz, wo ein schüler George fragt, ob er nicht schülerpräsident werden will. da ist also schon alles in butter.
Jetzt aber wirklich Schluß mit Off Topic.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 14:06 Uhr)
Deerool
@Deerool
Ja, Du und McSpain habt recht. Ich sollte mich mal weniger mit SW beschäftigen.
https://www.youtube.com/watch?v=Ucyqwpl03yM
https://www.youtube.com/watch?v=nohQReM7BpI
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 14:10 Uhr)
StarWarsMan
@Rieekan78
„Ich bin nicht bereit meine Prinzipien über Bord zu werfen, nur weil es Star Wars ist. Das Resultat ist für mich leider, dass ich sowohl PT als auch ST, als nicht gelungen ablehnen muss.“
Es ist nicht so, dass ich das nicht verstehen würde. Nachdem die erste Euphorie nach Ep. III bei mir verschwand, steckte ich jahrelang in einer Hassliebe für Star Wars, und das zu 90% nur weil Padmes Tod einen der wichtigsten Momente der OT rückwirkend versaut hat, allgemein aber auch weil sich die 6er Saga für mich nicht zusammenfügen wollte. Nur durch eine gar nicht mal so gravierende Änderung meiner Einstellung kam die Freude an den Filmen wieder zurück. Das sehe ich bei mir v.a. im Zusammenhang mit dem Älter werden und zunehmend dringlicheren, echten Problemen/Herausforderungen des Lebens, aber auch mit dem häufigen Erleben bei mir, wie junge Fans mit dem „neuen Zeug“ umgehen. Ich wünsche allen, die jetzt in so einem Tief sind wie ich um 2006 herum, dass sie schnell wieder raus kommen. Ist wirklich nicht schön, wenn einem das Hobby zum Downer wird.
Jacob Sunrider
Renistance
Für mich hat leider Episode VIII meine "Fan-Sein zerstört". Episode VII war schon schwach, aber man hätte die Sequel-Trilogie mit den richtigen Entscheidungen noch retten können. Leider hat Rian Johnson - aus meiner Sicht - überall die falschen Entscheidungen getroffen.
1) Keiner der Protagonisten ist ein Skywalker / Solo:
Hier haben wir schon den ersten Bruch zu den ersten beiden Trilogien. Im Vergleiche das mit den Paten-Filme. Auch hier haben wir eine Familien-Sage um die Mafia-Familie "Corleone" über drei Generationen.
Und hier haben wir bis heute immer wieder Fan-Reaktionen, weil der dritte Pate im dritten Film "kein Corleone" ist, sondern ein unehelicher Sohn eines Paten aus Teil 1. Was mich nicht stört, weil man hier noch halbwegs der Familien-Saga treu bleibt. Gleichzeitig hätte es mich auch gestört, wenn es einen Paten komplett ohne Familien-Bezug gegeben hätte.
Nun kann man sagen: Kylo ist ja wenigstens noch ein Skywalker. Aber ...
2) Kylo Ren ist der schlechteste Antagonist, den ich je im Kino gesehen habe.
Kylo ist seit Jahren auf der dunklen Seite und bei der ersten Ordnung. Er tötet Leute. Gleichzeitig hat er Gewissensbisse und der Zuschauer kann die Figur nie wirklich einordnen.
Warum? Damit die Han-Solo-Todes-Szene spannend ist. Aber nach dem Tod von Han ist Kylo zu Beginn von Episode VIII wieder unsicher. Warum? Damit man meint, Rey könnte ihn in Teil 8 retten.
Dann tötet Kylo Snoke. Und bleibt wieder der alte. Unsicher. Schreit Hux an. So funktioniert einfach "kein Bösewicht".
3) Darstellung von Luke Skywalker
Das Luke Skywalker mit den Jedi nichts mehr zu tun haben will, finde ich an sich ganz spannend. Aber das Luke Skywalker - ein guter Jedi - einen Unschuldigen Schüler (Ben) im Schlaf töten wollte, passt weder zu einem Jedi-Meister, noch zu Luke.
Gleichzeitig funktioniert auch die Begründung von Luke bzgl. Kylo für mich nicht: "Kylo ist böser als Darth Vader", wenn Kylo für mich nach zwei Filmen immer noch eine Witzfigur ist.
4) Was will uns die dritte Trilogie eigentlich für eine Geschichte erzählen? Was sehen wir in Episode IX als Ende?
Wahrscheinlich werden "die neue Rebellen die Erste Ordnung" besiegen (und Rey besiegt Kylo). Nur wo ist dann der Unterschied zu Episode VI? Rebellen besiegen das Imperium und Luke Skywalker besiegt Darth Vader ... Das habe ich doch schon alles gesehen. Was ist daran bitte NEU?
Fazit: Für mich gibt es nun zwei Jahre "Star Wars Pause". Ob ich mir Episode IX im Kino ansehen werde oder eine Zusammenfassung der Handlung auf wikipedia lese, steht noch nicht fest.
Wie könnte man Disney Star Wars noch retten: Luke war doch Reys Vater. Luke sah in der Vision, dass Kylo später seine Tochter töten will und ist deshalb so durchgedreht. Und in Episode VIII war Luke ein Arschloch und wollte Rey nicht unterrichten, damit Rey sich nicht Kylo Ren stellt (und vielleicht getötet wird).
Aber das wird Disney zu 99% nicht machen. Wir bekommen "Mary Sue vs Emo Kid" als Finale!
Pepe Nietnagel
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