Auf der mexikanischen Promoveranstaltung für Die letzten Jedi sprach Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson in einem kurzen Video über seine erst kürzlich angekündigte Trilogie, die abseits der Skywalker-Saga spielen wird.
Wahnsinnige Neuigkeiten solltet ihr nicht erwarten, zu diesem frühen Zeitpunkt sind uns aber auch solche kleinen Wasserstandsmeldungen durchaus eine Nachricht wert:
Nun, man wird sehen. Ich meine, ich stehe noch ganz am Anfang mir zu überlegen, wie diese Trilogie überhaupt aussehen wird. Ich kann euch aber das hier sagen: Was mich daran so begeistert ist die Tatsache, eine ganz neue Geschichte auf dieser riesigen Projektionsfläche von drei Filmen, angesiedelt in dieser Welt, erzählen zu können. Es gibt so viel Potential und ich kann es nicht erwarten, mich dort hineinzustürzen.
Ich hatte bei diesem Film hier so eine tolle Zeit. Das schwierigste und frustrierendste für mich ist, auf die Veröffentlichung zu warten. Wir sind schon seit einer Weile fertig, seit über einem Monat. Ich sitze also nur noch herum und warte darauf, ihn dem Publikum zeigen zu können. Ich hoffe, dass es jetzt schnell geht. [...]
Bis es konkretere Informationen zu Rian Johnsons Trilogie gibt, wird bestimmt noch einige Zeit vergehen.
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Da bisher jede Trilogie eine eigene zeitliche Ära behandelt hat und man sich von den Skywalkers ja fernhalten möchte, halte ich eine Reise in die Zeit von KotR ehrlich gesagt nicht für besonders abwegig, auch wenn ich das in keinster Weise als gegeben sehe, aber es würde in mehrerer Hinsicht durchaus Sinn machen.
Da könnte er auch gleich weiter an seinem mit TLJ veränderter Sicht der Macht weiterarbeiten. Die Erkenntnisse, die Luke durch das Journal of the Whills, oder was immer das Schriftstück ist, dass er im ersten Jedi Tempel fand, weiter ausführen, tiefer in die demnächst eingeführte Materie eintauchen. Es würde auch durchaus Sinn machen, ihn das machen zu lassen.
Blender
JJ hin oder her, nach Episode IX wird die Skywalker-Saga wohl endgültig abgeschlossen sein - was ich für den richtigen Weg halte. Die "Star Wars Story"-Spin-offs sind, so denke ich mir das, quasi die Testballons für Geschichten außerhalb der bisherigen Hauptstory.
Ich hoffe, das RJ genug kreativen Freiraum kriegt, um das Franchise auf sinnvolle Art am Leben zu erhalten. Könnte eine Trilogie zur Zeit der Kotor-Spiele kommen? Oder aus der Zeit zwischen Episode VI und VII (da gibt es genug Lücken zu füllen)? Oder etwas ganz anderes jenseits von Episode IX? Es bleibt in jedem Fall spannend.
Thunderfish
TiiN
@Deerool
Zitat:
"Warum ist das ein negativ Punkt? Das J.J. eine Vorliebe für EP IV hat, trifft auch auf bestimmt 90 % des Fandoms zu. Also hat J.J. genau das geliefert, was die Leute offensichtlich sehen wollten (Ok, du und ein paar andere vielleicht nicht). Anders lässt sich das hohe Einspielergebnis wohl kaum erklären. Es lag eben auch daran, dass so viele Leute auch noch ein zweites, drittes oder viertes mal (oder mehr) in den Film gegangen sind, auch die, die eben nicht aus den Reihen der Hardcore Fans kamen."
Wenn diese Theorie stimmt, dann müssten auch 90% des Fandoms ein immenses Gefallen an TPM gehabt haben.
Mal abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass 90% des Fandoms von TFA begeistert ist.
Und auch aus anderen Gründen wird da kein Schuh für mich draus. Auch ich finde Ep.4 supergrandios - und trotzdem muss ich keine Huldigung in Filmlänge haben.
Zitat:
"Und selbstverständlich kann ein Regisseur nur das in den Film packen, was er persönlich gerne sehen möchte. Das macht seinen persönlichen Stil aus. Wenn also J.J. Abrams nicht das mit einbringen kann, was er bevorzugt, dann wird es im Endeffekt kein J.J. Abrams Film mehr sein. Und damit dürfte kaum Regisseur zufrieden sein, wenn der Film nicht mehr die eigene Handschrift trägt, sondern ein 08/15 Standardprodukt wird, weil man versucht hat es allen irgendwie Recht zu machen."
Das ist mir zu schwarz/weiß. Zum einen kann ein Regisseur seinen persönlichen Stil einbringen, wenn er nach der Vorgabe eines Skripts arbeitet, das sogar ein anderer geschrieben hat - siehe Kershner.
Und zum anderen kann die Einbettung in ein großes Ganzes absolut ein Verzicht auf persönliche Vorlieben nötig machen.
Hinzu kam hier, das Abrams das geschilderte Vorgehen geradezu zur Leitlinie erklärt hat. Dabei hatte er dies vorher weitaus weiser reflektiert. Im Playboy-Interview, das er kurz nach seinem Einstieg gab, beschrieb er, dass er sich bei "Star Trek" keine Sorgen machen musste, dass er in die Fan-Falle tappt, da er halt kein ST-Fan ist. Bei SW - so beschrieb er es - würde dies schwieriger. Da müsse er gut aufpassen, denn - so seine Worte - es ginge nicht darum, was man selbst sehen wolle, sondern was die Geschichte erfordere. Diese weise Erkenntnis hat er dann bald über Bord geworfen...
Zitat:
"Disney wollte ein Neustart des Franchise. Also holt man sich einen Regisseur der Erfahrung mit solchen Reboots hat und handwerklich gut auch mit neuen Techniken umzugehen weiß, was die Inszenierung angeht und der auch noch ein Händchen für Charaktere und deren Entwicklung hat."
Sicher richtig, aber allein der Reboot-Gedanke stößt ja schon nicht auf meine Gegenliebe.
Zitat:
"Das er auch eine Vorliebe für Mystery Boxen und Lens Flares hat *lächelt*, dürfte im Vorfeld auch bekannt gewesen sein. Hat man aber in Kauf genommen und sowhol bei den Lens Flares als auch bei den Mystery Boxen hat er sich dann ja schon zurück genommen. Nur kann man nicht verlangen, dass er komplett darauf verzichtet, wenn das zu seinem persönlichen Stil gehört."
Bei den Lensflares stimme ich zu - bei den Mystery-Boxen nicht so. Aber das sollten wir nicht vertiefen, sonst entspinnt sich hier eine Diskussion darüber, was man überhaupt als Mystery-Box zählen kann, wie viele es denn dann wirklich sind und wie relevant man die bewerten sollte. Ich kann nur sagen, dass es mir definitiv zu viele waren. Und TLJ wird zeigen ob die, die ich für theoretisch gut halte, dieses auch wirklich sind.
Zitat:
"Das hat man von J.J. erwartet und genau das hat er geliefert, und zwar sehr gut."
Wie gesagt: Aus der Sicht von Disney und vielen Fans stimmt das. Für mich und andere eher nicht.
Zitat:
"Vielleicht war es ein Fehler, J.J. auch an der Story mitschreiben zu lassen, aber was sollten sie denn machen, wenn kein anderer Autor zur Verfügung stand, der sich auf die schnelle in die Materie hätte einarbeiten können? J.J. Abrams und Lawrence Kasdan standen aber zur Verfügung und waren einigermaßen tief in der bisherigen Planung involviert. Diese Notlösung war für den vorgebenen Zeitplan die praktikabelste, wenn vielleicht auch nicht die glücklichste Variante."
Man hätte z.B. nicht auf Biegen und Brechen einen SW-Film schon 2015 bringen müssen. OK, da muss man wohl den Kapitalismus-Gedanken berücksichtigen, aber es hätte Disney nicht in den Ruin gestürzt, wenn man dem Projekt ein weiteres Jahr Zeit gelassen hätte. Dann wäre vielleicht sogar ein komplettes Trilogie-Konzept entstanden.
Darth Jorge
Für mich war schon immer eine der großen Fragen warum Lucasfilm einen relativ neuen in der Branche gleich das Drehbuch und die Regie übernehmen lässt. Das deutet darauf dass Johnson eine überzeugende Grund-Idee hatte, die über einen guten Story-Entwurf hinausgeht.
Es wurde ja auch schon angedeutet dass TLJ die Mystik hinter der Macht erweitern wird. In TLJ werden neue Aspekte der Macht eingeführt, diese werden dann in der neuen Trilogie behandelt.
Irgendwas á la "Star Wars Origins" zum Beispiel. Snoke kommt auch vorbei.
@Darth Jorge:
"Man hätte z.B. nicht auf Biegen und Brechen einen SW-Film schon 2015 bringen müssen. OK, da muss man wohl den Kapitalismus-Gedanken berücksichtigen, aber es hätte Disney nicht in den Ruin gestürzt, wenn man dem Projekt ein weiteres Jahr Zeit gelassen hätte. Dann wäre vielleicht sogar ein komplettes Trilogie-Konzept entstanden."
Wir sollten nicht vergessen dass Star Wars auch "nur" Kino ist und dazu dient Geld zu verdienen. Zudem ist nie sicher, ob ein Projekt mit mehr Zeit auch besser wird. Oftmals passiert genau das Gegenteil. Jede Episode hat in meinen Augen Schwächen, keine ist wirklich perfekt. Warum auch hier nun wieder TFA kritisiert wird kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich finde bei allen Schwächen hat Episode VII die Saga enorm bereichert und vorangebracht.
(zuletzt geändert am 22.11.2017 um 22:34 Uhr)
tN0
@Jorge:
Die Fehler des Filmes lassen sich für mich nicht ausreichend durch Vorlieben erklären, auch wenn dies sicherlich dazu beigetragen hat. Für den Kern des Problems sehe ich dies jedoch nicht. Dazu sind die Fehler einfach zu groß und zu offensichtlich. Außerdem zeigte der Film im ersten und letzten Drittel ja, das Abrams es besser kann.
Wie die Gewichtung aber tatsächlich ausschaut werden wir heute nicht klären können und ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, was das ändern würde.
Ich bin ja auch ganz der Meinung, dass Abrams nicht der beste Autor ist. Aber wir hatten ja auch noch Kasdan da. Und Kennedy wird es sicherlich auch vorher durchgelesen haben. Eine gewisse Kompetenz gestehe ich diesen Menschen schon zu.
OvO
@tN0
Zitat:
"Wir sollten nicht vergessen dass Star Wars auch "nur" Kino ist und dazu dient Geld zu verdienen."
Habe ich doch selbst erwähnt - und dann erläutert, dass man dennoch Aufschub hätte gewähren können, ohne komplett ruinös zu handeln.
Zitat:
"Zudem ist nie sicher, ob ein Projekt mit mehr Zeit auch besser wird."
Sicher richtig. Aber was ist die Konsequenz? Wir hauen ab jetzt immer ganz schnell ein Skript zusammen? Sicher nicht. Ich halte es durchaus für erstrebenswert, dem kreativen Prozess die nötige Zeit einzuräumen.
Zitat:
"Oftmals passiert genau das Gegenteil."
Dass dies oft passiert, halte ich für eine Behauptung, für die ich keine ausreichende Grundlage sehe.
Zitat:
"Jede Episode hat in meinen Augen Schwächen, keine ist wirklich perfekt. Warum auch hier nun wieder TFA kritisiert wird kann ich nicht ganz nachvollziehen."
Das liegt nur daran, dass wir uns hier gerade über die ST unterhalten - und dazu liegt uns zur Zeit nur dieser eine Film vor.
Zitat:
"Ich finde bei allen Schwächen hat Episode VII die Saga enorm bereichert und vorangebracht."
Ich respektiere deine Meinung absolut - teilen kann ich sie jedoch nicht. Gewisse wenige (!) Bereicherungen würde ich auch noch sehen - aber dass TFA die Saga voran gebracht hat, kann ich so gar nicht erkennen.
@OvO
Zitat:
"Die Fehler des Filmes lassen sich für mich nicht ausreichend durch Vorlieben erklären, auch wenn dies sicherlich dazu beigetragen hat."
Ich wollte es auch gar nicht darauf reduzieren.
Zitat:
"Dazu sind die Fehler einfach zu groß und zu offensichtlich. Außerdem zeigte der Film im ersten und letzten Drittel ja, das Abrams es besser kann."
Ich weiß gar nicht, ob ich das so für mich definieren kann. Ich sehe in allen Bereichen Stärken und Schwächen - und würde gar nicht sagen, dass die Mitte besonders problematisch ist.
Zitat:
"Wie die Gewichtung aber tatsächlich ausschaut werden wir heute nicht klären können und ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, was das ändern würde."
Stimme zu. Aber ich habe das Thema gar nicht aufgebracht...
Zitat:
"Ich bin ja auch ganz der Meinung, dass Abrams nicht der beste Autor ist. Aber wir hatten ja auch noch Kasdan da."
Der aber in meinen Augen auch kein guter Geschichten-Schreiber ist. Charaktere einer vorgegebenen Geschichte kann er allerdings hervorragend in einem Skript zum Leben erwecken.
Zitat:
"Und Kennedy wird es sicherlich auch vorher durchgelesen haben. Eine gewisse Kompetenz gestehe ich diesen Menschen schon zu."
Ich will Kennedy überhaupt nichts absprechen. Ob sie schon ein Auge für die "richtige" SW-Fortführung hatte, will ich auch gar nicht beurteilen - ich weiß ja noch nichtmal, ob es wirklich in ihrer Macht lag, etwas anderes zu fordern.
Darth Jorge
Jorge:
"Ich weiß gar nicht, ob ich das so für mich definieren kann. Ich sehe in allen Bereichen Stärken und Schwächen - und würde gar nicht sagen, dass die Mitte besonders problematisch ist."
Sicherlich haben alle Teile ihre Stärken und Schwächen. Jeder Film hat das. Ich frage mich jedoch immer welche Schwächen verzeihbar sind und welche mich einfach aus dem Film reißen. Das beginnt bei mir mit dem llächerlichen, sinnlosen Clan und den miserabel umgesetzten CGI Monstern, erreicht mit dem Szenario von Snoke und dem Starkillerlaser seinen Höhepunkt und hört für mich mit der Zusammenkunft von Han und Leia wieder auf.
Mich stört zb. auch Poes Einführung oder Phasmas resigniertem Verhalten. Aber damit könnt ich unterm Strich sehr gut leben.
Höhepunkte waren für mich Kylos Einführung, Reys Einführung, Zusammenkunft von Han und Leia, das Szenario mit Kylo und Han, Reys Kampf gegen Kylo und die Abschlussszene. Die Mitte bietet mir einfach nicht viel.
(zuletzt geändert am 22.11.2017 um 23:32 Uhr)
OvO
Darth Jorge
@Rieekan:
"MMn ist Abrams jemand, der keine Drehbücher schreiben sollte, Zeitdruck hin oder her."
Da stimme ich dir wohl zu. Aber man kann ja auch keinen guten Autor einfach aus dem Hut zaubern. Wenn ich das richtig einordne, sollte Arndt am Tag X abliefern und kam dann mit der Aussage, dass wohl nochn Jahr oä. braucht. Das ging aber nicht klar. Abrams und Kasdan sind notgedrungen eingesprungen.
Abrams mag vllt kein guter Autor sein und er hat seine Eigenheiten die man nicht mögen muss. Aber das TFA das geworden ist, was es geworden ist, hängt für mich in erster Linie damit zusammen, dass Arndt nichts zufriedenstellendes liefern konnte und man auch nicht um ein Jahr verschieben wollte. Abrams "Schuldanteil" am Ergebnis seh ich da nur minimal.
OvO
@OvO
Zitat:
"Aber das TFA das geworden ist, was es geworden ist, hängt für mich in erster Linie damit zusammen, dass Arndt nichts zufriedenstellendes liefern konnte und man auch nicht um ein Jahr verschieben wollte. Abrams "Schuldanteil" am Ergebnis seh ich da nur minimal."
Und deshalb ist es entschuldbar, dass man ein Setting und Figurenkonstellationen bemüht, die mit Ep.6 eigentlich als "überwunden" galten?
Imho sind diverse Schwächen auch durch den Zeitdruck nicht zu beschönigen.
Aber wie hast du vorher schon so schön geschrieben:
"Wie die Gewichtung aber tatsächlich ausschaut werden wir heute nicht klären können und ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, was das ändern würde."
Insofern hoffe ich, dass die Zeit bis TLJ möglichst schnell vergeht, damit wir uns alle wieder mehr um substanziellere Themen kümmern können.
Darth Jorge
@Jorge:
Definiere bitte mal entschuldbar. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was du mit entschuldbar meinst. Ich kritisiere TFA hier für seine Schwächen, lobe ihn aber auch für seine Stärken. Ich halte Abrams für einen guten Regisseur und keinen guten Autor. Wäre Abrams allein für Epi9 verantwortlich wäre ich sehr besorgt. Da Terrio ihn unterstützt bin ich aber vorerst zuversichtlich.
TFA war nicht der erhoffte Super Star Wars Film aber er bietet zumindest eine solide Grundlage für TLJ. Hauptsächlich deswegen weil er es schafft Sympathie und Identifikationsaktoren mit den neuen Hauptcharakteren zu liefern, die keine reine Kopie darstellen. Und für meine Begriffe, war das wirklich das Wichtigste von allem.
"Insofern hoffe ich, dass die Zeit bis TLJ möglichst schnell vergeht, damit wir uns alle wieder mehr um substanziellere Themen kümmern können."
Für mich gibt es im Bezug auf Star Wars aktuell nicht viel substanzielleres als mich Abrams und Johnson auseinanderzusetzen. Ich zwing dich ja nicht mitzumachen. Das wird sich auch nach TLJ nicht legen. Eher noch verstärken. Denn dann erwartet uns ja Epi9 und eine Johnson Trilogie. Dachte eig auch, dass du dich mit deinem letzten Post bereits ausgeklingt hattest. Ich hatte meinen Post ja absichtlich an Rieekan gerichtet.
Ansonten kann ich mich nur dahingehend wiederholen, dass der Copy/Paste Vorwurf nicht wirklich mein Problem ist
Es ist sicherlich alles Andere als eine gute Entscheidung und unterstütze auch jeden der das kritisiert, aber ich störe mich da wesentlich weniger dran, als die mangelhafte Dramaturgie und Verflechtung der Plots innerhalb der Film-Mitte.
TFA ist für mich kein Weltuntergang und ich habe durchaus auch das Bedürfnis der Pauschalkritik /manche nennen es auch Bashing) etwas entgegen zu wirkenm weil ich es für ungerechtfertigt halte.
Aber ich denke, all das hab ich hier nun schon oft genug zum Ausdruck gebracht. Meine Einstellung dazu ist klar. Meine Argumente kennst du. Das du diese Dinge anders siehst, war zu erwarten. Insofern weiß ich nicht, was diese komische Fragerei soll.
Vor mir muss sich da niemand entschuldigen und ich sehe auch nicht, wofür Abrams sich zu entschuldigen hätte. Da käme mir jemand ganz anderes in den Sinn, von dem ich aber eig froh bin, dass er nichts mehr zu sagen hat.
(zuletzt geändert am 23.11.2017 um 02:02 Uhr)
OvO
@OvO
Zitat:
"Definiere bitte mal entschuldbar. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was du mit entschuldbar meinst."
Nun, wir sprechen hier doch über gewisse Schwächen des Films und haben versucht, die Gründe hierfür zu verorten. Soll heißen: Wer oder was hat dies zu verantworten?
An einem Beispiel will ich dies illustrieren. Ich persönliche schätze es ja z.B. gar nicht, dass der Status Quo der Galaxie erneut mit einem "Quasi-Rebellen vs. Quasi-Imperiale" einhergeht. Und man hat ja die "Imperialen" nicht mal als Underdogs variiert - was ich noch interessant gefunden hätte, sondern man präsentiert sie uns erneut als übermächtige Militär-Instanz. Diese Entscheidung sehe ich nicht als eine, die ich mir durch Zeitmangel erklären kann, sondern würde vermuten, dass sie so gewollt wurde. Die Frage ist nun, von wem? Stand dies so schon in den Treatments? Hat Disney dies gefordert? Oder hat sich Abrams aufgrund seiner Ep.4-Liebe dafür entschieden? Hier können wir uns kein abschließendes Urteil bilden, da wir es einfach nicht wissen. Wenn wir aber wüssten, dass z.B. Disney diese Vorgabe gemacht hat, würde es Abrams bzgl. dieses Aspektes "entschulden".
Bei anderen Beispielen liegt die Sache anders. "Starkiller" und insbesondere der Umgang damit ist Abrams "Verschulden". Kasdan hat ziemlich deutlich gesagt, wie wenig er es schätzt, die Blockbuster-Formel "...und am Ende fliegt alles in die Luft..." anzuwenden, dass sich hier Abrams aber durchgesetzt hat. Auch viele der wenig originellen Planeten-Designs gehen zu Lasten von Abrams: Das Artbook zeigt deutlich, welche imposanten Ideen man für den Schrottplaneten oder auch für Takodana in Petto hatte. Nach Abrams Dazukommen, ändern sich die Designs drastisch. Und bzgl. Jakku sagt er ja selbst, dass er sich für einen weiteren Wüstenplaneten (Quasi-Tatooine) entschieden hat, weil für ihn dieses Western-Feeling einfach zu SW gehören würde. Diese - in meinen Augen unglücklichen - Entscheidungen scheinen also auch nicht auf Zeitmangel, sondern auf Abrams Vorlieben zurückzugehen.
Mehr zum Thema "Schuld" und warum dies für mich nicht sonderlich relevant ist, schreibe ich ganz unten noch was...
Zitat:
"Ich kritisiere TFA hier für seine Schwächen, lobe ihn aber auch für seine Stärken."
Und dem Lob für die von dir konkret genannten Aspekte habe ich mich voll angeschlossen.
Zitat:
"Ich halte Abrams für einen guten Regisseur"
Ich würde auch sagen, dass der richtig was kann. Insbesondere schafft er es hervorragend, die Schauspieler dazu zu bringen, dass ihre Charaktere auf der Leinwand lebendig werden.
Ich würde zwar auch inszenatorische Schwächen in TFA aufführen können (z.B. der Establishing-Shot bzw. die Establishing-Fahrt durch Maz' Kneipe), aber das Fass muss man hier nicht auch noch öffnen. Also ja, ich stimme prinzipiell zu.
Zitat:
"und keinen guten Autor."
Kann ich gar nicht per se sagen. Bzgl. TFA hat er sich imho auf jeden Fall nicht mit Ruhm bekleckert, aber das muss ja nicht heißen, dass er nicht auch ein gutes Skript abliefern könnte.
Zitat:
"Wäre Abrams allein für Epi9 verantwortlich wäre ich sehr besorgt. Da Terrio ihn unterstützt bin ich aber vorerst zuversichtlich."
Aufgrund der SW-Erfahrung, die wir mit Abrams gesammelt haben, ging es mir genauso. Terrio kann mich da auch nicht beruhigen, da er für das Skript von "Superman vs. Batman" verantwortlich zeichnet - und dagegen ist sogar TFA absolutes Gold.
Insofern ist diese Wahl für mich auch heute noch schmerzlich - mal abgesehen davon, dass es kein gutes Licht auf Lucasfilm wirft, dass sie erneut die eigentlich ungewollte Zusammenarbeit mit Bad Robot wieder in Kauf nehmen müssen - ABER: Wirklich beurteilen kann ich dies erst, wenn sie abgeliefert haben. Insofern bin ich aus für mich guten Gründen wenig erfreut darüber, warte aber höflich und hoffnungsvoll das Ergebnis ab.
Zitat:
"TFA war nicht der erhoffte Super Star Wars Film aber er bietet zumindest eine solide Grundlage für TLJ."
Da weiß ich gar nicht, was ich erwidern soll. Kann man so sehen - für mich aber nicht wirklich...
Zitat:
"Hauptsächlich deswegen weil er es schafft Sympathie und Identifikationsaktoren mit den neuen Hauptcharakteren zu liefern, die keine reine Kopie darstellen."
OK, da kann ich völlig zustimmen!
Zitat:
"Und für meine Begriffe, war das wirklich das Wichtigste von allem."
Absolut akzeptabel. Für mich war dies aber nicht das Wichtigste.
Zitat:
"Für mich gibt es im Bezug auf Star Wars aktuell nicht viel substanzielleres als mich Abrams und Johnson auseinanderzusetzen. Ich zwing dich ja nicht mitzumachen. Das wird sich auch nach TLJ nicht legen. Eher noch verstärken. Denn dann erwartet uns ja Epi9 und eine Johnson Trilogie."
Egal was Abrams mit TFA oder Johnson mit TLJ gemacht haben - dies ist kein Garant dafür (weder in die eine noch in die andere Richtung) wie es mit künftigen Filmen der beiden aussehen wird. Dass wir hier KEINE Flaschen vor uns haben, ist ja unstrittig. Aber - um mal ein anderes Beispiel zu bemühen - Ridley Scott ist ein Regisseur, der auch bewiesen hat, dass er was kann. Er hat einige gute bis brillante Werke abgeliefert. Nichtsdestotrotz hat er imho auch vielen ärgerlichen Murks fabriziert. Insofern ist in meinen Augen das substantielle Objekt stets das einzelne abgelieferte Werk. Und da erwarte ich TLJ extrem gespannt, da ich mich mit den Antworten und dem prinzipiell eingeschlagenen Weg uvm. auseinandersetzen will.
Natürlich mache ich bei der Diskussion bzgl. der kreativen Köpfe dahinter mit - sonst würde ich hier ja auch gar nicht schreiben. Wenn ich positive Aspekte am Regisseur festmachen kann, werde ich entsprechend adressiertes Lob tätigen - und bei negativen Aspekte, die sich entsprechend verorten lassen, umgekehrt.
Aber dies lässt sich halt nicht immer verorten. Bei diversen TFA-Schwächen kann ich eben nicht sagen, ob diese auf Abrams' Gustus zurückzuführen sind - oder auf den von Kasdan - oder auf die Forderungen Disneys - oder vielleicht sogar auf die Lucas-Treatments. Wenn ich also bei meiner TFA-Kritik ständig Abrams anführen würde, wäre das wenig objektiv und würde den Vorwurf des Bashings absolut gerechtfertigt erscheinen lassen. Doch das liegt mir fern. Es ist zwar so, dass ich gegen Abrams aufgrund seiner imho unglücklichen SW-Entscheidungen (die, die sich auf ihn zurückführen lassen) einen gewissen persönlichen Groll empfinde, aber auf anderer Ebene ist er mir sehr sympathisch und - wie gesagt - ich halte ihn für einen prinzipiell fähigen Regisseur. Aber von all dem muss man sich befreien, wenn man das abgelieferte Werk betrachtet. Und insofern werde ich TLJ und alles, was da kommen mag, nicht vorrangig durch die Personal-Brille betrachten.
Zitat:
"Dachte eig auch, dass du dich mit deinem letzten Post bereits ausgeklingt hattest. Ich hatte meinen Post ja absichtlich an Rieekan gerichtet."
Mit mir muss man immer rechnen...
Und ich gehe jetzt mal davon aus, dass du mit einem Feedback auch auf Antworten an Andere einverstanden bist. Alles andere würde auch dem Prinzip einer Kommentarspalte zuwider laufen.
Ich war meinerseits davon ausgegangen, dass du mit den Zeilen, die ich weiter oben zitiert hatte, aussagen wolltest, dass so eine Diskussion eher müßig ist. Aufgrund des erneuten Eingehens auf die Thematik, schloss ich, dass ich mich wohl getäuscht haben müsse. Und da sich mein Zubettgehen aufgrund anderer Faktoren verzögerte, konnte ich nochmal nachlegen.
Zitat:
"Ansonten kann ich mich nur dahingehend wiederholen, dass der Copy/Paste Vorwurf nicht wirklich mein Problem ist"
Ich müsste hier sehr differenzieren - und den Begriff "Copy/Paste" sehe ich ja eh nicht als passend an. Gewisse Zurücksetzungen (z.B. den schon erwähnte Status Quo der Galaxie) finde ich fatal. Andere Aspekte (z.B. das Quasi-Tatooine) finde ich nur bedauerlich. Wiederum andere (z.B. die R2/BB-8-Analogie zu Beginn) finde ich weniger problematisch und noch andere begrüße ich sogar. Die Brückenszene, die ja sogar eine variierte Verschmelzung zweier OT-Szenen ist, finde ich z.B. absolut grandios!
Zitat:
"TFA ist für mich kein Weltuntergang und ich habe durchaus auch das Bedürfnis der Pauschalkritik /manche nennen es auch Bashing) etwas entgegen zu wirkenm weil ich es für ungerechtfertigt halte."
Verständlich. Aber du redest in meinem Fall ja nicht mit einem Pauschalkritiker von TFA.
Zitat:
"Aber ich denke, all das hab ich hier nun schon oft genug zum Ausdruck gebracht. Meine Einstellung dazu ist klar. Meine Argumente kennst du. Das du diese Dinge anders siehst, war zu erwarten. Insofern weiß ich nicht, was diese komische Fragerei soll."
Jetzt bin ich etwas irritiert, da ich ein leichtes Angepiektsein herauslese und gar nicht weiß, wodurch ich das ausgelöst habe. Vielleicht täusche ich mich aber auch, denn schließlich machen wir hier doch nur das Übliche. Und wenn wir uns - zumindest bei gewisse Themen - nur dann zu Wort melden würden, wenn wir 100%ig neue Erkenntnisse mitteilen wollen, würde wir beide hier wohl deutlich seltener schreiben...
Zitat:
"Vor mir muss sich da niemand entschuldigen und ich sehe auch nicht, wofür Abrams sich zu entschuldigen hätte."
Hier nun die angekündigte Rückkehr zum "Schuld"-Thema. Natürlich muss sich da keiner entschuldigen. Ich schrieb ja auch eher, dass ich z.B. Abrams bei gewissen Umständen (wenn er z.B. nach Disney-Forderungen handeln musste) entschulden würde. Und falls der gar nicht von mir moralisch intendierte Begriff "Schuld" hier das Problem sein sollte, dann bitte ich, ihn mit einer unverfänglicheren Vokabel zu ersetzen. Statt zu fragen, wer oder was die Schuld für gewisse Schwächen trägt, würde die Formulierung dann lauten, wem oder welchem Umstand die Verantwortung für diese Schwächen zuzuschreiben ist.
Zitat:
"Da käme mir jemand ganz anderes in den Sinn, von dem ich aber eig froh bin, dass er nichts mehr zu sagen hat."
Und obwohl Lucas mit diesem Thema rein gar nichts zu tun hat, wird der Arme trotzdem wieder gegängelt.
Dass ich hier eine differenzierte Meinung zu habe, muss ich dir ja nicht darlegen. Aber tun wir mal so, als ob ich dir diesbezüglich vollends zustimmen würde. Wenn TFA erst im Vergleich zu den ach so schlimmen Prequels erträglich wird, würde es um SW wahrlich schaurig stehen. Weder das eine noch das andere empfinde ich so. Und ich denke, dass auch du dies nicht so verstanden wissen wolltest.
Darth Jorge
@Jorge:
„Nun, wir sprechen hier doch über gewisse Schwächen des Films und haben versucht, die Gründe hierfür zu verorten. Soll heißen: Wer oder was hat dies zu verantworten?“
Eigentlich nicht. Mir geht es um was anderes. Mir geht es darum, dass alleine Abrams bei vielen für TFA verantwortlich gemacht wird. Und dies in der Regel im Zusammenhang damit, dass TFA ein schlechter Film sei. Und ich versuche dem entgegen zu wirken, indem ich versuche darauf aufmerksam zu machen, dass hier noch mehr Faktoren mit reinspielen. Und vor allem gehts mir auch darum, aufzuzeigen, dass Episode 9 kein schlechter Film werden muss, nur weil Abrams wieder einspringt. Das Abrams nicht ganz unschuldig an allem ist, ist für mich selbstredend. Das weiß auch jeder. Darüber brauch ich nichts erzählen. Und dies habe ich ja in den Kommentaren an dich auch immer wieder betont, dass ich das ebenfalls nicht so einseitig sehe, wie du es offenbar anfangs (miss)verstanden hast.
Die Diskussion um die Gewichtung ist für mich vollkommen irrelevant. 1. weil wir dies nicht abschließend klären können und 2. weil es am Film nichts ändert. Aber da die Diskussion zwischen uns immer wieder darauf hinauslief, war ich genervt, weil ich nicht mehr dazu sagen kann.
„Ich würde zwar auch inszenatorische Schwächen in TFA aufführen können.“
Ich sagte ja auch nicht, dass er ein perfekter Regisseur ist.
„aber das muss ja nicht heißen, dass er nicht auch ein gutes Skript abliefern könnte.“
Das kann man immer sagen. Die Frage ist, ob er bereits ein gutes Skript abgeliefert hat. Wobei gut hier natürlich auch ne Definitionsfrage ist. Ein Film wie Armageddon bietet jetzt nicht gerade den Stoff, der ein anspruchsvolles Drehbuch erfordert. Insofern kann das Drehbuch für den Anspruch des Stoffes gut sein. Aber lassen wir das, das führt zu sehr ins Off-Topic.
„Terrio kann mich da auch nicht beruhigen, da er für das Skript von "Superman vs. Batman" verantwortlich zeichnet.“
Nach meinem Kenntnisstand wurde Terrio erst „in letzter Minute“ hinzugezogen, weil das Drehbuch eben eine absolute Katastrophe war. Er sollte daraus eine bessere Version machen. Aber offenbar war da so wenig zu machen, dass dann eben das rauskam, was dabei rauskam. Derzeit entwickelt sich Justice League ja auch zu nem Flop. Terrio war daran auch beteiligt. Den Film habe ich nicht gesehen, daher kann ich übers Drehbuch auch nicht viel sagen. Will aber darauf hinweisen, dass Terrio hier auch nur kurz vor Abgabe Korrekturleser war. Als Referenzwerk gilt also immernoch Argo. Und ich gehe mal davon aus, dass Lucasfilm und Disney das wissen. Denn sonst hätten sie ihn sicherlich nicht engagiert.
Terrio ist hier natürlich auch kein Garant für einen guten Star Wars Film. Vor allem weil Abrams sich gerne durchsetzt. Aber ich will hier halt auch nicht den Teufel an die Wand malen. Zumal Episode 9 ja am Ende auch auf Episode 8 basiert. Allzuviele inhalltiche Freiheiten wie einst bei TFA werden sie da nicht mehr haben.
„Egal was Abrams mit TFA oder Johnson mit TLJ gemacht haben - dies ist kein Garant dafür (weder in die eine noch in die andere Richtung) wie es mit künftigen Filmen der beiden aussehen wird.“
Das sagt ja auch keiner. Aber es hilft sehr dabei, einschätzen zu können wohin die Reise geht. Und entsprechend kann man seine Erwartungshaltung justieren. Damit fahre ich zumindest wesentlich besser, als mich von Trailern, Bildern und Interviews in unendliche Höhen hypen zu lassen und dann ziemlich hart aufzuschlagen.
Davon abgesehen habe ich von den Regisseuren bisher auch genau das bekommen, was ich angesichts meiner Recherchen erwartet habe. Was nicht bedeutet, dass ich mir von den bisherigen Filmen nicht mehr gewünscht hätte. Aber die Fallhöhe war eben wesentlich geringer. Insofern kann ich nur empfehlen die Personalbrille, zumindest als Abgleich mit den eigenen Ansprüchen, mal aufzusetzen.
„Aber du redest in meinem Fall ja nicht mit einem Pauschalkritiker von TFA.“
Da bin ich mir manchmal nicht so ganz sicher. Aber wenn ich das oben richtig interpretiert habe, rührt zwischen uns beiden vieles aus Missverständnissen heraus. Ich versuche das mal aufzuschlüsseln..:
Im Großen und Ganzen sehe ich die Dinge genauso differenziert wie du. Ich kommuniziere manches allerdings einseitig, weil die Person oder der Personenkreis an den ich mich richte, die andere Seite sowieso erkannt hat und ich nur versuche ein Gegengewicht zu bilden um zur Differenzierung zu animieren. Aber das scheinst du dann für zu voll zu nehmen und versuchst das Gleiche bei mir, weshalb dann deine Aussagen auf mich sehr einseitig wirken. Und wenn sich die Diskussion dann ab einem gewissen Punkt beginnen im Kreis zu drehen und ich dazu noch deine Sympathie für Lucas im Hinterkopf habe, fällt es mir sehr schwer dich nicht misszuverstehen und das Gefühl zu bekommen, dass du Person/Werk XY unbedingt schlecht reden willst, weil sie nicht Lucas sind. Und das reizt mich dann. Dieser Teufelskreis resultiert aber möglicherweise dann eben daraus, dass du das Gefühl bekommst, dass ich etwas schöner sehe, als es eigentlich ist. Und dem ist meiner Meinung nach eher nicht so. Auch wenn wir unterschiedliche Aspekte unterschiedlich gewichten.
„Wenn TFA erst im Vergleich zu den ach so schlimmen Prequels erträglich wird, würde es um SW wahrlich schaurig stehen.“
Ich habe dabei ehrlich gesagt nichtmal an die PT gedacht, obwohl es genauso richtig gewesen wäre. Aber ich habe dabei eher an die Bluray OT Version gedacht. Bei dieser Antwort hatte ich aber auch im Hinterkopf, dass du in TFA in eine Teilentwertung von ANH oder der OT sehen könntest. Gerade eben weil du dich scheinbar so sehr an dem Aspekt der Wiederholung störst und du ja auch versuchst, die Saga mit der ST als Gesamtwerk zu sehen. Aus dieser Perspektive könnte ich sehr gut nachvollziehen, dass man mit TFA so seine Probleme hat.
Wie du ja weißt ist die Saga für mich mit Episode 6 abgeschlossen und ich betrachte alles Weitere als EU. Dementsprechend kann für mich auch niemand die OT entwerten oder auch nur ansatzweise ankratzen. Da findet bei mir im Kopf überhaupt kein richtiger Vergleich (im Sinne einer Wertung) statt weil es für mich keinen Sinn machen würde. Sie ist für mich unantastbar und aus dieser Perspektive stört es mich absolut null, wenn jemand versucht da was zu übernehmen. Ganz egal, wie er es tut. Wenngleich es natürlich nicht sonderlich kreativ ist und ich es auf sachlicher Ebene dennoch kritisiere. Aber es berührt mich persönlich bzw. emotional überhaupt nicht. Zerstörte Dramaturgie und verpasstes Potential innerhalb eines SW Films hingegen schon. Da schreit mein Fanherz auf.
Aber der Einzige, der was an der OT entwerten kann ist Lucas selbst und das hat er in einem Umfang getan, dass ich unendlich dankbar dafür bin, dass es Leute wie Adywan gibt, die zeigen wie es geht.
(zuletzt geändert am 23.11.2017 um 18:43 Uhr)
OvO
@OvO
Vielen Dank für die Ausführungen. Und du hast natürlich recht, dass ich in deinem Fall meine Vorkenntnisse hätte berücksichtigen müssen. Aber manchmal wirken gewisse Sätze wie ein Trigger bei mir. Insofern kann ich bestätigen, dass die Diskussion sich aufgrund von Missverständnissen weitergedreht hat, die vor allem durch mich verschuldet waren - schon wieder Schuld...
Dafür also "Sorry!"
Ganz besonders sympathisch ist mir deine folgende Ausführung:
"Im Großen und Ganzen sehe ich die Dinge genauso differenziert wie du. Ich kommuniziere manches allerdings einseitig, weil die Person oder der Personenkreis an den ich mich richte, die andere Seite sowieso erkannt hat und ich nur versuche ein Gegengewicht zu bilden um zur Differenzierung zu animieren."
Genau diesem Problem stehe ich auch oft in Diskussionen (nicht mit dir) gegenüber, was sicher auch zu dem falschen Eindruck einer übertriebenen PT-Verteidigung führt. Dass ich dir dies nun entgegengebracht habe, schmerzt mich nicht wenig. Ich nehme mir fest vor, es mir zukünftig stets ins Bewusstsein zu rufen. Und wenn ich dies doch nochmal voller Eifer vergessen sollte, schreib einfach "Hey, du weißt doch, wie differenziert ich das betrachte..." und ich werde abrupt verstummen.
Zitat:
"Und wenn sich die Diskussion dann ab einem gewissen Punkt beginnen im Kreis zu drehen und ich dazu noch deine Sympathie für Lucas im Hinterkopf habe, fällt es mir sehr schwer dich nicht misszuverstehen und das Gefühl zu bekommen, dass du Person/Werk XY unbedingt schlecht reden willst, weil sie nicht Lucas sind."
Ganz kurz nochmal zur Lucas-Sache, obwohl die hier eigentlich keine Relevanz hat. Aber da mir doch immer wieder eine entsprechende Motivation unterstellt wird, folgende Worte:
Aufzudröseln, wie weit meine positive Sicht auf Lucas reicht und wo sie endet, scheint mir inzwischen wenig erfolgsversprechend. Aber eins sollte bei meiner leidenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Saga doch deutlich sein: Selbst wenn ich Lucas so verehren würde, dass ich ihm täglich Brandopfer darbringen würde, so wäre "Star Wars" doch immer größer und bedeutender als dieser Mann. Insofern ist der Gedanke absurd, dass ich mir das Scheitern anderer kreativen Köpfe wünschen würde. Ich wünsche mir diesbezüglich nichts mehr, als eine mich befriedigende Fortführung dieser Filme - und ich werde jeden mit Lob und Anerkennung bedenken, der mir dies gibt!
Dass du sagst, dass meine Einstellung zu ungerechtfertigter Kritik an Abrams führt, überrascht mich aber auch aus einem anderen Grund, denn dass ich meine Kritik wirklich mal an Abrams, Disney etc. adressiere, kommt höchst (!) selten vor. Natürlich ist dies manchmal geboten, aber dann gebe ich mir auch alle Mühe, meine Meinung entsprechend zu begründen. Und es ist ja nicht so, dass ich nicht für diese auch Lob über hätte. Und Leute wie Edwards wurden von mir z.B. gar nicht kritisiert.
Keine Sorge, ich habe sehr wohl erkannt, dass du mir das gar nicht unterstellen willst, sondern dass sich dir dies als Erklärungskurzschluss bei gewissen Diskussionsverläufen aufdrängt. Verstehe ich. Und ich hoffe, dass ich dieses Erklärungsmodell nun erfolgreich als nicht gerechtfertigt auflösen konnte.
Zitat:
"Gerade eben weil du dich scheinbar so sehr an dem Aspekt der Wiederholung störst und du ja auch versuchst, die Saga mit der ST als Gesamtwerk zu sehen. Aus dieser Perspektive könnte ich sehr gut nachvollziehen, dass man mit TFA so seine Probleme hat."
Völlig richtig.
Zitat:
"Wie du ja weißt ist die Saga für mich mit Episode 6 abgeschlossen und ich betrachte alles Weitere als EU."
Das ist ja auch genau die Philosophie, die ich für mich schon sehr früh formuliert habe - und versuche zu leben. Erst vor wenigen Tagen habe ich unserem Aaron mein Leid geklagt, dass ich das (noch!) nicht zufriedenstellend hinbekomme. Das liegt zum einen daran, dass ich ja schon eine sinnige dritte Trilogie der einen Saga für möglich erachtet habe (und dieses Problem wird mir wohl auch immer bleiben) und zum anderen daran, dass die ST dem immer noch nahe kommen könnte, wenn TLJ alles richtig machen würde. Gewisse Aspekte sind durch TFA leider für immer verloren, aber davon abgesehen könnte die ST immer noch so gutes EU sein, dass sie der Saga annähernd gerecht werden könnte. Mir ist allerdings bewusst, dass dies eine eher irrationale Hoffnung ist, denn dafür müssten sie wohl Wege gehen, von denen ich mir ziemlich sicher bin, dass sie sie nicht beschreiten wollen. Trotzdem muss ich es wohl erst sehen, um damit so abzuschließen, dass meine bzw. unsere Philosophie bei mir befriedend wirksam werden kann.
Allerdings bliebe auch "Filmisches EU" nicht kritiklos. Und wenn ich TFA einzeln betrachte (und bisher geht es ja nicht anders), so empfinde ich ihn noch nichtmal als tollen EU-Beitrag - auch wenn gewisse Elemente des Films großartig sind.
Die Zeit nach TLJ wird auf jeden Fall spannend!
Darth Jorge
Darth Jorge:
„Aber eins sollte bei meiner leidenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Saga doch deutlich sein: Selbst wenn ich Lucas so verehren würde, dass ich ihm täglich Brandopfer darbringen würde, so wäre "Star Wars" doch immer größer und bedeutender als dieser Mann. Insofern ist der Gedanke absurd, dass ich mir das Scheitern anderer kreativen Köpfe wünschen würde. Ich wünsche mir diesbezüglich nichts mehr, als eine mich befriedigende Fortführung dieser Filme - und ich werde jeden mit Lob und Anerkennung bedenken, der mir dies gibt!“
Tja, was soll man dazu sagen... ich habe jeden Tag mindestens einmal das sichere Gefühl in Absurdistan zu leben, Die Menschen sind seitsam, man täuscht sich nur allzu oft Ihnen und am Meisten täuscht man sich selbst dabei. Gerade im Internet ist das extrem geworden. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, in der die Menschen und ihre Einstellungen und Meinungen sich schnell verändern. Nicht selten aus irgendwelchen Gründen, die sie selbst nicht mehr verstehen können und auch garnicht ergründen wollen. Ich zähl mich da teilweise ja genauso dazu.
Meine Devise dazu ist an nichts festzuhalten was als vermeintlich sicher gilt sondern sich stattdessen zu versuchen mit den Veränderungen auseinanderzusetzen, wenn sie mir die Zeit und Energie wert ist.
Und Tatsache ist wohl, dass der Verkauf von Lucasfilm und die folgenden Kontroversen (u.A.: entkanonisiertes EU, Angst vor Disneyisierung & Lucas Treatments) an keinem Fan spurlos vorbeigegangen sind und das die hinterlassenen Spuren bei jedem ein Stückweit anders ausfallen und manche werden es vielleicht auch erst endgültig verarbeiten können, nachdem die ST vollendet ist.Ich glaube wir sind da alle etwas empfindlicher geworden. Vor allem weil es so vollkommen aus dem Nichts kam. Der Begriff „Eine Erschütterung der Macht“ hätte nicht treffender sein können.
(zuletzt geändert am 24.11.2017 um 02:46 Uhr)
OvO
Im Grunde sollten wir, auch wenn es vielleicht etwas naiv ist, uns daran erfreuen, regelmäßig aus einer weit, weit entfernten Galaxis zu hören und sehen. Ich bin auch nicht der glühenste Anhänger von TFA aber neulich habe ich mir mit meinem Sohn wieder einmal ANH angesehen (selber ca. 30mal im Kino gesehen). Auch wenn es einer Gotteslästerung gleich kommt, ich fand ihn (nach ca. 5 jähriger Abstinenz) etwas fad. Keine Ahnung warum. Wenn man ehrlich ist, über jeden SW-Film kann gelästert werden, genauso wie über jeden anderen Film in dieser Welt. Ich finde, man sollte die Zeit genießen im Kino und nicht alles überkritisch hinterfragen. Denn dann könnte man auch über TESB ein Buch über Filmfehler schreiben.
Wilhuff
OvO
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