Update
Passend zu den visuellen Enthüllungen der Star Wars Show gibt es von der offiziellen Seite noch ein Interview mit dem Design-Chefverantwortlichen von Star Wars: Die letzten Jedi, Kevin Jenkins, der über die Gedanken hinter dem neuen Schlachtschiff und dem neuen Kampfläufer spricht:
Beginnen wir mit dem Schlachtschiff: Wie entwickelte sich dessen Aussehen und wie eng haben Sie mit Rian Johnson daran zusammengearbeitet?
Ich habe generell eng mit Rian gearbeitet. Das Schlachtschiff wurde erst in der Nachbearbeitungsphase wirklich zum Leben erweckt. Wir hatten zuvor einige ähnliche Versionen vorgelegt, die Rian abgesegnet hatte, als die Dreharbeiten liefen, aber die endgültige Version wurde erst in der Endphase, als wir das fertige Modell bauten, entwickelt. Rian brauchte aus Handlungsgründen ein neues Großkampfschiff, das im Drehbuch als Dreadnought, also als Schlachtschiff bezeichnet wurde. Im Grunde wurde es als Geschützplattform beschrieben, die Bodenziele angreifen können sollte. Ansonsten sagte mir Rian, er brauche eine flache Oberfläche mit Geschütztürmen darauf. Das Schiff ist also ein gepanzertes Kanonenboot, bzw. eine gepanzerte Geschützplattform, ein schweres Artilleriegeschütz, das viel größer ist als ein normaler Sternenzerstörer, d.h. etwa zweieinhalb Mal so groß. Mit dieser Vorgabe bin ich gestartet.
Von welchen Vorbildern haben Sie sich inspirieren lassen? Gab es Vorlagen aus unserer Welt oder sind Sie zur klassischen Trilogie zurückgegangen? Wie sah Ihre Herangehensweise aus?
Ich habe generell Elemente der klassischen Trilogie kombiniert, d.h. ich habe so gearbeitet, als müsste am Ende ein Modell dabei herauskommen. Ansonsten haben Vorbilder aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Koreakrieg eine Rolle gespielt: Diese ganze Epoche bis in die 60er hinein ist für das Design maßgeblich. Grundsetzlich gingen Rian und ich von dem Gedanken von Neuauflagen aus: Jeder Krieg sorgt vor allem für Anpassungen. Man fängt mit einem Modell an und sie sich an, wie es sich im Kampf bewährt, egal ob es um ein Fahrzeug, einen Panzer, ein Geschütz oder ein Schiff geht. Die Geschützplattform ist einem großen Sternenzerstörer nachgebildet, d.h. wir begannen mit der Dreiecksform des Sternenzerstörers. Wichtig war dann aus Handlungssicht, die Oberfläche flach zu gestalten, während die Unterseite in der Endphase des Designprozesses ähnlich schräg gestaltet wurde wie bei einem traditionellen Sternenzerstörer, der – wenn man sich die Risszeichnungen ansieht – ja tendenziell trapezförmig aussieht.
Zu Beginn gab es diverse Ideen, aber nach Ansehen einer frühen Schnittfassung sprach ich mit Rian, und das Fazit dieses Gesprächs war kurz gesagt: Wir brauchen Geschütze. Wir haben zunächst über Radarschüsseln nachgedacht, von denen man ja eine in Die Rückkehr der Jedi-Ritter auf dem Todesstern sieht. Dieses Retro-Flash-Gordon-Sci-Fi-Element haben wir eine Weile durchprobiert, aber letztlich waren wir uns dann einig, dass wir einfach große Kanonen brauchen.
Ich sah mir dann einige Vorbilder aus unserer Welt an, große Schlachtschiffe wie die Yamato und solche Sachen aus dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere, wie sich dort die Kanonen heben und senken. Diese Idee, dass sie aus der Unterseite des Schiffes herauskommen würden, wurde dann zu einem wesentlichen Designelement, da wir die Gefährlichkeit des Schiffes dadurch zeigen wollten, dass sie nicht einfach nur irgendwohin deuten, sondern sich gewissermaßen herausschälen und in Position bewegen, genau wie bei den großen 14-Zoll-Schiffsgeschützen der alten Schlachtschiffe. Wir wollten klarmachen, dass dies hier ein vollwertiges Großkampfschiff ist.
Generell habe ich bei dem Schlachtschiff das Gefühl, dass die Technik der Ersten Ordnung damit Sinn ergibt und alles zusammenpasst. Wir entwickeln nicht einfach nur cool aussehende Schiffe, auch wenn ich hoffe, dass es cool aussieht. Aber wichtiger ist, dass es innerhalb der Geschichte Sinn ergibt und künftige Generationen es wegen dieser Rolle im Film cool finden werden. Vor allem ging es darum, das Design weiterzuentwickeln. Deshalb gibt es auch diese sehr breite Brücke. Beleuchtet sieht es aus wie ein U-Boot, denn kurz, bevor das Schiff feuert, wird alles rot.
Sprechen wir über die AT-M6-Kampfläufer: Was wollten Sie mit Ihrem neuen Kampfläufer erreichen?
Bevor wir das endgültige Design entwickelten, hatten wir einige Ideen. Kurz bevor ich in den Urlaub fuhr – das war mitten in der Vorproduktionsphase –, sprach ich mit Rian über die Frage, wie wir einen Kampfläufer überhaupt definieren. Und auch da ging es um Wiederholungen und Neuauflagen. Für mich ergibt das mehr Sinn, als mit einem komplett neuen Design dazustehen. Wir sprachen über die Entwicklung des Sherman-Panzers in den Abrams-Panzer und die fortlaufende Entwicklung danach. Und auf dieser Basis diskutierten wir dann, wie sich Kampfläufer weiterentwickeln würden, wobei wir uns sagten: Ein Kampfläufer ist eigentlich nur ein hundeförmiger Panzer.
Eine der Fragen, die für uns zentral war, war ihre Zerstörung durch Schneegleiter auf Hoth. Auf dieser Basis sagte ich zu Rian: Wie wäre es anstelle eines Hundes mit einem Gorilla? Ich weiß nicht, wieso ich Gorilla sagte, aber mir ging es um ihre stabile Haltung und ihre Aggressivität. So entwickelte sich das mit dem Gorilla-Kampfläufer. Und für die Grundhaltung des Kampfläufers habe ich mir tatsächlich ein Gorilla-Foto gesucht.
Die Vorderbeine sind besonders schwer und hoch gepanzert, und das ist wieder mein Gedanke zu der Frage, wie man verhindern kann, dass Schneegleiter sie kleinkriegen. Mit dieser Panzerung könnten sie Schleppkabel einfach zerschneiden. Gleichzeitig halten sie sich aufgrund der neuen Positionierung der Beine besser im Gleichgewicht, denn die Fußbereiche sind nach hinten gedreht, und die Schultergelenke sind hoch angebracht. Die ganze Körperhaltung verändert sich dadurch. Sie könnten sich vielleicht sogar hinknien.
Im Grunde habe ich von Anfang an die Gorilla-Idee verfolgt und auch nicht viele Konzepte oder Bilder entwickelt. Ich nahm meinen Laptop mit in den Urlaub, arbeitete 2 Wochen nebenher am Strand daran und brachte das Ergebnis zurück zu Rian. Dann machten wir 2 oder 3 Bilder davon, und das war es, denn Rian war sehr zufrieden damit. Und dann ging es schon weiter zu 3D-Modellen.
Denn das ist einer der Unterschiede zu Episode VII: Ich habe Rian die Designs als Modell vorgelegt, als fertig bemalten 3D-Ausdruck meiner 3D-Dateien. Rian hat das bemalte Gorilla-Modell, und ähnlich sind wir bei einer Reihe von Fahrzeugen für Episode VIII verfahren. Für uns galt dabei: Wenn das hier schon 1983 hätte gebaut werden können und sich richtig anfühlt, ist alles gut. Das war der innere Maßstab, an dem wir uns gemessen haben.
Gut, dass sie endlich mit Schleppkabeln klarkommen.
Dahinter steckte wirklich dieser Ansatz, nicht komplett neu anzufangen, sondern weiterzuentwickeln. Deshalb sind jetzt auch diese schweren Geschütze darauf montiert: Diese Kampfläufer sind schwere Angriffsläufer. Und mir gefällt die Idee, dass die alten Kampfläufer als Spüreinheiten der neuen agieren könnten. Denn die neuen sind fast doppelt so groß wie die alten. Wenn ich Designs davon vorlegte, habe ich deshalb immer die alten als Maßstab daneben gestellt. Eine Weile nannte ich sie daher Goliath-Kampfläufer.
Zu den neuen Fahrzeugen selbst wurden außerdem diese technischen Daten veröffentlicht:
Originalmeldung vom 23. August, 23 Uhr
Obgleich es natürlich wieder mehrere Themen in der offiziellen Star Wars Show gibt, dominiert doch ganz klar der heutige Anteil an exklusivem Bildmaterial aus der nächsten Saga-Episode Die letzten Jedi, welches wir jetzt unter die Lupe nehmen.
Erstmals bekommen wir die voll gerenderten Versionen des neuen Kampfläufers AT-M6 (was für „All Terrain Megacaliber Six“ steht) zu sehen. Dazu gesellt sich ein Dreadnought der Ersten Ordnung, ausgestattet mit enormen Orbitalkanonen und eine Länge von mehr als 7000 Metern umfassend. Ob es sich hierbei um den in den spoilerhaften Gerüchten thematisierten „Megasternenzerstörer“ von Snoke handelt, ist ungewiss.
Ferner dreht sich die übrige Show noch um die neuesten Infos von Battlefront II; Dana Snyder, Sprecher von Graballa the Hutt in The Freemaker Adventures kommt zum Plaudern vorbei, und man plündert die Requisiten-Schatzkisten von Lucasfilm.
Außerdem noch Folgendes in Sachen Episode VIII: Gestern hat Rian Johnson übrigens ein neues Bild aus der Nachbearbeitung des Films veröffentlicht, das eine riesige Explosion aus dem Film zeigt.
Die Leute wollen die wildesten Dinge in diesem Bild erkennen. Fakt ist: Es ist bearbeitet und in gewissem Maße unkenntlich gemacht. Also schön den Kopf schief legen, die Augen zusammenkneifen und dann ganz genau das Bild studieren - viel Spaß!
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@Darth Jorge:
"Ich persönlich hätte ja gerne (und ich meine mich zu entsinnen, dass es dir ähnlich geht) ein Restimperium in der Underdog-Position gesehen. Verranzte TIEs, lädierte Sternzerstörer und zusammengeflickte Trooper-Rüstungen - verkehrte Vorzeichen zur OT halt. Aus den Unbekannten Regionen hätte dann eine andere Streitkraft hinzukommen können (was ja nicht heißt, dass diese nicht auch mit einer Tradition dunkler Machtnutzer in Verbindung zu bringen wäre) - und dieser "Macht" hätte sich das Restimperium anschließen können, was wiederum zu einer weiteren Evolutionsstufe des Imp-Designs hätte führen können."
Eine weitere interessante Möglichkeit wäre gewesen, dass Restimperium und NR, die sich immer noch nicht riechen können, aufgrund einer gemeinsamen Bedrohung von Außen widerwillig ihre Feindschaft temporär begraben und sich zusammmen tun müssen. Das hätte viele neue, spannende Szenerien, Wendungen usw. bieten können (natürlich spielt dann auch die Umsetzung eine Rolle), aber prinzipiell wäre narrativ mehr möglich gewesen als bei Imperium vs Rebellen, was Disney ja wollte. Aber sei's drum.
P.S.: Als Freund der hellen Seite der Macht umgehe ich die Zeichenbegrenzung selbstverständlich nicht
(zuletzt geändert am 27.08.2017 um 10:30 Uhr)
Kaero
@Kaero
Bezog sich auf Pakt von Bakura und die NJO. Habe gestern für Goodreads mal meine SW Sammlung gescannt und bewertet und musste oft lachen wie viele absurde und einfach bekloppte Geschichten im alten EU mangels Internet einfach so gelesen und toleriert wurden. Und um so absurder wirken die unreflektierten romantisierten Betrachtungen dieser Werke.
Bzgl der anderen Settings: Episode 10-25 ist noch Zeit dafür. ^^
Bzgl der Demilitarisierung der NR: Es muss ja eine schlechte Idee und Fehler im Aufbau der NR geben sonst könnte sie ja nicht scheitern und der Plot will uns ja eine Rettung und ein Ziel geben. Insofern gehören ja schlechte oder umstrittene Entscheidungen zum Drama dazu. Aftermath zeigt ja schon an Kashyyk und Jakku warum Mothmas Haltung sowohl schlechte als auch evtl gute Seiten hatte oder gehabt hätte.
Und im alten EU war nach 30 Jahren auch für die NR Schlüssel und die nächste Regierungsallianz kam.
Und dort gab es langen Krieg mit dem Imperium und eine große Flotte die sich am Ende in der NJO mit dem Restimperium verbündet hat.
Und was muss man dann machen um einen Plot zu kriegen? Genau. Eine noch größere unbesiegbarere Flotte erfinden.
McSpain
@McSpain:
Bezüglich absurder Geschichten kann ich nur mit den Marvel-Comics der 70er/80er entgegenhalten, ich liebe sie aber trotzdem oder gerade deswegen!
Ich glaube aber, die damaligen schlechten EU-Werke würden auch heute im Internetzeitalter gekauft und gelesen werden, vorausgesetzt wir hätten wie damals keine neuen Filme etc. in Aussicht. Ist aber ein schwieriges "Was wäre wenn"-Gedankenspiel.
Kaero
@Kaero:
"Traurig (siehe oben). Disney sollte doch im Rahmen der Übernahme Leute, ganze Teams haben, die sich intensiv mit SW befassen. BEZAHLTE Leute!!! "
Naja also Disney wird in StarWars in erster Linie nur eine Geldmasschine sehen und in zweiter Linie wollen sie Lucas als Freund oder zumindest als ehemaligen guten Geschäftspartner wohl einen Gefallen tun. Die werden sich ganz sicher nicht mit handwerklichen Defiziten befassen. Schon garnicht dann, wenn die Filme so erfolgreich sind, wie sie es sind.
Die Arbeit sich mit Star Wars zu befassen, fällt Lucasfilm zu. Aber deren Aufgabe ist es neue Projekte in Gang zu bringen und nicht die alten Sachen zu sezieren, wie wir es die letzten 10 Jahre getan haben.
Zumal es auch garnicht in Denke von Hollywood-Akteuren gehört, seine Kollegen und dessen Werke nach Fehlern zu untersuchen. Eher werden diese beschönigt als kritisiert.
OvO
@Kaero
" Ein trauriges Beispiel, dass es nicht nur konzeptionell, sondern auch semantisch, vielleicht auch dem (selbst verursachten) Zeitdruck verschuldet, Probleme bei TFA gibt."
Absolut. Für mich schimmern da immer noch die unterschiedlichen Konzepte der Drehbücher hindurch. Nicht entfernte Relikte sozusagen. Evtl. selbst tlw. Konzeptlosigkeit. Echt traurig.
Mich beschleicht auch manchmal der Eindruck, dass TFA ein abstraktes Gemälde ist, in das jeder hineininterpretiert, was ihm halt so einfällt. Auch wenn die Deutungshoheit wohl nicht bei den Machern liegt - was jedoch dem Kanonkonzept eigentlich widerspricht, aber okay - so möchte ich als Rezipient eine klare Linie vorgegeben sehen. In TFA gibt es hingegen viele Linien, die munter kreuz und quer gehen, im nirgendwo enden und aus dem Nichts zu kommem scheinen.
(zuletzt geändert am 27.08.2017 um 11:53 Uhr)
MaYo
@OvO:
Der Erfolg gibt Disney Recht, keine Frage. 08/15-Kinozuschauer waren und sind (bemerke ich bei Bekannten und Arbeitskollegen) von TFA euphorisiert. Das sind auch solche Zuschauer, die die PT schlecht finden, ohne oftmals Begründungen etc. Ist ja auch kein Problem, jeder soll das gut finden, was er/sie mag. Für die mainstream-Zuschauer wurde auch diese ganze PR-Masche rund um TFA ersonnen.
Für diese Leute ist es auch egal, wenn sich SW generell in Richtung der anderen großen Franchise ala Marvel entwickelt. Für uns Fans ist das schlimm, wir hätten dann diesen möglichen Umstand zu ertragen.
Für mich gibt es da schon einige Anzeichen, auch unter den "Fans".
Ich hoffe wie Jorge auf eine Nonalogie, sollte TLJ und Episode IX für mich qualitativ wie TFA ausfallen, würde ich die ST ebenfalls wie filmisches EU betrachten (müssen).
(zuletzt geändert am 27.08.2017 um 11:21 Uhr)
Kaero
Darth Jorge
@Kaero:
Och. Ich mag es auch wenn es Absurd wird. Ich nehme auch gerne die Marvel-Comics von früher, wenn sich heute aufgeregt wird wenn der Sternenzerstörer in Comic X zwei Geschütztürme zu wenig hat während damals auch ein Falken aussah wie im Fiebertraum.
Es darf wegen mir also gern absurd werden oder wie bei Lego alles sehr locker und lustig genommen sein. Und daher gehöre ich wohl auch zu den (scheinbar in deinen Augen minderwertigen) Leuten durch TFA euphorisiert wurden und wieder angefangen haben Spaß an Star Wars zu haben. -.-
@Jorge:
Ich habe in 2 Tagen 330 Bücher eingescannt (knapp 70 davon SW). Ich bin schon froh, dass ich überall Sternewertungen verteilt habe. Ausführliche Reviews werden warten müssen. Aber in den Kommentarspalten von Radio-Tatooines Buchclub findest du zumindest zu einigen neueren Büchern ausführliche Kommentare und auf die Top und Flop 5 des alten EUs habe ich auch in einem Beitrag recht viel geschrieben.
Edit: Aber vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass ich primär damit meinte, dass man damals sehr viel nachsichtiger mit dem EU war, weil damals alle Star Wars für Tot hielten und man einfach bereit war alles aufzusaugen weil es einen entfernten leisen Herzschlag bedeutet hat.
Gerade, weil Star Wars jetzt gesund und aktiv ist wie seit... eigentlich noch nie... wird gefühlt jeder Atemzug und jede Handbewegung mit Argusaugen beobachtet und seziert.
Damals habe ich absolute Mistbücher und Comics dennoch wohlwollend gelesen, weil es halt SW war. Weil ich halt wissen MUSSTE was Han, Leia und Luke als nächstes erleben.
Heute kriegen wir Kinofilme bei denen Leute sagen: "Wenn Rey nicht die Tochter von Luke ist, dann hat es für mich die ST nie gegeben".
(zuletzt geändert am 27.08.2017 um 13:50 Uhr)
McSpain
@ Jorge:
- "Du gehst in deiner Überlegung davon aus, dass die FO eine Lucas-Idee ist."
Nein, davon gehe ich eigentlich überhaupt nicht aus. Kam vielleicht missverständlich rüber. Mir gings um die Frage, was für Konfliktparteien Lucas für die Zeit nach der OT im Sinn hatte, und wie er innerhalb eines einzigen Filmes einen nachvollziehbaren politisch-militärischen Übergang von OT zu ST gestaltet hätte. Ich gehe dabei davon aus, dass gewisse Eckpunkte der Erzählung die selben gewesen wären, mit denen auch Abrams, Kasdan und story group gearbeitet haben (arbeiten mussten). Also die 30 Jahre Zeitsprung kann ich mir auch in einem Lucas-Treatment gut vorstellen, da auch er die Großen Drei eingesetzt hätte. Und beim Gegner... schwer zu sagen. Wenn ich das Legends-EU betrachte, jetzt auch den neuen Kanon und das was TFA macht, stelle ich fest, dass egal wie kreativ und variantenreich die Geschichte nach der OT auch sein mag, sie immer wieder auf eine Art von Rest-Imperium, unter neuer Führung versammelten, ehemals zertreuten Streitkräften, zurückfällt. Am Imperium oder seinen Spielarten scheint kein Weg vorbei zu führen, und das kann ich aus erzählerischer Sicht gut nachvollziehen. Es ist am Ende der OT zwar - zumindest symbolisch - besiegt, aber es durch etwas Neues wie Handelsföderation oder Separatisten zu ersetzten, ist unschön, weil man dann diese umständliche Exposition bewältigen muss, statt auf Vertrautem aufbauen zu können.
- "Die Frage ist z.B. ob ein Lucas auf "Imperiales" völlig verzichtet hätte."
Aus den genannten Gründen halte ich das für unwahrscheinlich.
- "Ich persönlich hätte ja gerne (und ich meine mich zu entsinnen, dass es dir ähnlich geht) ein Restimperium in der Underdog-Position gesehen."
Ja. Das wäre nicht revolutionär, aber doch stimmig gewesen. Ein Minimum an Variation, die man nach allem was ich sehe nicht gewollt hat. Noch bis vor Kurzem hielt ich das auch nach TFA für möglich, aber wenn ich nun von Megasternzerstörern, noch größeren Walkern, und Kanonenbooten lese, die unbedingt größer sein mussten als OT-Sternzerstörer, dann geht die ST wohl in die entgegengesetzte Richtung.
- "Aus den Unbekannten Regionen hätte dann eine andere Streitkraft hinzukommen können (was ja nicht heißt, dass diese nicht auch mit einer Tradition dunkler Machtnutzer in Verbindung zu bringen wäre) - und dieser "Macht" hätte sich das Restimperium anschließen können, was wiederum zu einer weiteren Evolutionsstufe des Imp-Designs hätte führen können."
So in etwa. Snoke als neue, fremde Macht, die die politischen Spannungen in der NR für ihre Zwecke ausnutzt. Snoke als Trump und das ideologisch verblendete Rest-Imperium als white supremacists, die sich als unterdrückte Minderheit und revolutionäre Bewegung gebärden. Wäre ein stimmiges Bild unserer Zeit, wenn du mir den Vergleich erlaubst (was du nach deinem Palpatine-Trump-Kommentar sicher tun wirst)
(zuletzt geändert am 27.08.2017 um 13:56 Uhr)
George Lucas
@McSpain
Zitat:
"Es darf wegen mir also gern absurd werden oder wie bei Lego alles sehr locker und lustig genommen sein. Und daher gehöre ich wohl auch zu den (scheinbar in deinen Augen minderwertigen) Leuten durch TFA euphorisiert wurden und wieder angefangen haben Spaß an Star Wars zu haben."
Die Schlussfolgerung kann ich nicht nachvollziehen. Die von dir beschriebene Haltung ist auch mir zu Eigen. Mein Spaß an "Star Wars" hat jedoch zwischendurch (zur Zeit des alten EUs) nicht gelitten. Und heute ist es nicht anders. Auch TFA kann mir den Spaß an "Star Wars" nicht verderben. Damals wie heute gibt es Sachen, die ich gut finde - und welche bei denen das anders ist...
Zitat:
"Aber vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass ich primär damit meinte, dass man damals sehr viel nachsichtiger mit dem EU war,"
Mmhhh, weiß nicht. So manchen Kram habe ich auch damals schon kritisch beäugt.
Zitat:
"Gerade, weil Star Wars jetzt gesund und aktiv ist wie seit... eigentlich noch nie... wird gefühlt jeder Atemzug und jede Handbewegung mit Argusaugen beobachtet und seziert."
Das hast du schon häufiger geschrieben. Die "Gesundheit" von "Star Wars" will ich noch nicht beurteilen. Aktiver ist es wohl, wenn man die Tatsache von jährlichen Kinofilmen bedenkt. Aber das neue EU wird sicher aus den gleichen Gründen wie damals das alte gelesen. Und ohne das alte EU damit aufwerten zu wollen, so würde ich schon sagen, dass das neue mit den gleichen Problemen zu kämpfen hat. Gerade die höhere Schlagzahl an Filmen und gewisse Mystery-Boxen haben das Korsett sogar deutlich enger geschnürt.
Zitat:
"Heute kriegen wir Kinofilme bei denen Leute sagen: "Wenn Rey nicht die Tochter von Luke ist, dann hat es für mich die ST nie gegeben"."
Die Kritik an SW-Filmen hat aber doch schon mit der PT angefangen. Und wie ich als alter Hase hier schon öfter erläutert habe, hat sie sogar schon mit TESB angefangen. Aber das wird ja gerne überhört...
@(User) George Lucas
Zunächst einmal generelle Zustimmung.
Zitat:
"Am Imperium oder seinen Spielarten scheint kein Weg vorbei zu führen, und das kann ich aus erzählerischer Sicht gut nachvollziehen. Es ist am Ende der OT zwar - zumindest symbolisch - besiegt, aber es durch etwas Neues wie Handelsföderation oder Separatisten zu ersetzten, ist unschön, weil man dann diese umständliche Exposition bewältigen muss, statt auf Vertrautem aufbauen zu können."
Das denke ich auch. Allerdings wäre es schon möglich gewesen, das Restimperium als deutlichere Variation zu gestalten, und nebenher hätte man eine weitere Gruppierung etablieren können. Die Union der beiden wäre dann schon etwas recht Neues gewesen. Aber gut, das siehst du ja nicht anders...
Denkbare wäre noch, dass die Sith sich in anderer Weise offenbart hätten. Das sehen einige natürlich kritisch, weil sie damit das Ende der 6er-Saga untergraben sehen, aber ich habe ja schon mehrfach dargelegt, warum ich dies nicht als zwangsläufige Konsequenz erachte. Insofern hätte die von mir beschriebene neue Gruppierung auch eine sehr alte sein können...
Zitat:
"Noch bis vor Kurzem hielt ich das auch nach TFA für möglich, aber wenn ich nun von Megasternzerstörern, noch größeren Walkern, und Kanonenbooten lese, die unbedingt größer sein mussten als OT-Sternzerstörer, dann geht die ST wohl in die entgegengesetzte Richtung."
Wohl wahr...
Darth Jorge
@Kaero:
"Ich hoffe wie Jorge auf eine Nonalogie, sollte TLJ und Episode IX für mich qualitativ wie TFA ausfallen, würde ich die ST ebenfalls wie filmisches EU betrachten (müssen)."
Naja, mir ist euer Kriterium für die Frage ob Saga oder EU immernoch schleierhaft. Wenn ihr das so formuliert klingt das immer so, als wäre EU nur für mittelmäßiges Material gut.
Für mich ist entscheidend, wessen Geschichte dort überhaupt erzählt wird. Und Lucas' Geschichte wurde ja ganz offiziell abgelehnt. Star Wars besteht nunmehr aus professionellen Autoren, die am Ende aber auch nicht mehr als nur Fans sind. Streng genommen entstehen bei Lucasfilm also auch nur noch Fanwerke. Wenn auch in besserer Produktionsqualität als es ein Studenten es leisten könnte..
Man könnte noch sagen, es geht einem um die Skywalker-Familiensaga. Aber dann dürfte Qualität ja keine allzugroße Rolle spielen denn um die Skywalkers geht es auch, wenn die Filme unbefriedigend sind.
Wenn es einem um den persönlichen Geschmack geht, dann wird dies meiner Meinung nach weder Lucas gerecht, noch der Arbeit derer die Star Wars nun weiterführen.
Also mal angenommen jemand würde auf die Idee kommen und zusammen mit Lucas aus dessen Treatments eine Buchreihe oder vllt gar eine Filmreihe machen, dann würd ich dies als Teil des lucaschen Gesamtwerkes mit Freude anerkennen. Aber bis dahin sehe ich da keinen Anlass zu.
Die Arbeit seitens Lucasfilms oder die Kanonfrage bliebe für mich davon vollkommen unberührt. Lucas' Star Wars Saga und Lucasfilms Star Wars EU haben mit der PT/OT/TCW zwar einen gemeinsamen Kern, ließen sich ansonsten aber ja wunderbar trennen.
Nebenbei sei auch mal erwähnt, dass ich den Schachzug das alte EU als Legends zu betiteln eigentlich ziemlich genial finde. Denn selbst wenn diese Geschichte überschrieben werden, fallen sie somit garnicht zwangsläufig aus dem Kanon. Als "Legenden" hat man Ihnen einfach eine andere Meta-Ebene gegeben und stützt diese indirekt auch damit, dass man sich an ihren Figuren, Schiffen usw. bedient.
Wäre natürlich noch besser, wenn man iwann mal eine direkte Anspielung nach dem Motto "Ich hab da mal ne Geschichte gehört..." machen würde.
Edit:
TFA wird im Übrigen ja auch garnicht als Episode VII vermarktet. Also distanziert man sich sogar ganz offiziell von dem Saga Konzept.
(zuletzt geändert am 27.08.2017 um 15:30 Uhr)
OvO
@OvO
Zitat:
"Naja, mir ist euer Kriterium für die Frage ob Saga oder EU immernoch schleierhaft. Wenn ihr das so formuliert klingt das immer so, als wäre EU nur für mittelmäßiges Material gut."
Ich kann nur für mich sprechen und da würde ich das nicht unterschreiben, selbst wenn es im EU viel mittelmäßiges Material gegeben hat. Aber so wie ich mir wünschen würde, dass das EU dem SW-Geist gerecht wird, so wünsche ich mir umso mehr, dass eine ST der Saga gerecht wird. Das EU jenseits der Saga darf zudem gern viel experimenteller sein, was ich ja auch den Anthologie-Filmen zugestehe - bzw. für diese sogar bis zu einem gewissen Grad als erstrebenswert erachte. Aber gut, ich glaube, dass ich meinen vormaligen Ausführungen hierzu nichts mehr hinzufügen kann.
Zitat:
"Nebenbei sei auch mal erwähnt, dass ich den Schachzug das alte EU als Legends zu betiteln eigentlich ziemlich genial finde. Denn selbst wenn diese Geschichte überschrieben werden, fallen sie somit garnicht zwangsläufig aus dem Kanon. Als "Legenden" hat man Ihnen einfach eine andere Meta-Ebene gegeben und stützt diese indirekt auch damit, dass man sich an ihren Figuren, Schiffen usw. bedient."
Auch nebenbei: Zustimmung!
Zitat:
"TFA wird im Übrigen ja auch garnicht als Episode VII vermarktet. Also distanziert man sich sogar ganz offiziell von dem Saga Konzept."
Na, dann sollte man die Episodenbezeichnung aber auch aus dem Vorspann verbannen. Kennedy spricht die Skywwalker-Saga immer wieder an und selbst Iger sprach bzgl. Ep.7 und nun auch bzgl. Ep.8 von Teilen der "overall saga"...
Darth Jorge
@Jorge: "Na, dann sollte man die Episodenbezeichnung aber auch aus dem Vorspann verbannen."
Bei mir war keiner zu sehen.
Okay hast recht. Auf der Bluray Hülle stehts aber nicht.
"Das EU jenseits der Saga darf zudem gern viel experimenteller sein, was ich ja auch den Anthologie-Filmen zugestehe"
Das ist ja eigentlich nen ganz interessanter Punkt. Denn Lucas zeichnete sich gerade dadurch aus, experimentell zu sein oder nicht? Er hat mit jedem Film Star Wars neu definiert (bzw. unsere Vorstellung dessen, was Star Wars sein kann extrem stark erweitert) und mit jeder Trilogie die Kinolandschaft revolutioniert. Experimenteller geht es ja nun kaum. Insofern stellt sich für mich die Frage, wie genau man der Saga eigentlich gerecht werden kann, wenn Experimente dafür tabu sind. TFA mangelt es doch gerade daran Neues zu wagen.
(zuletzt geändert am 27.08.2017 um 15:52 Uhr)
OvO
@McSpain:
Ich bezeichne niemand minderwertig, in keiner Lebenslage.
Mit 08/15-Kinozuschauer meinte ich die Mehrheit, also die Nichtfans. Nicht mehr und nicht weniger. Also unterstelle mir bzw. lege mir nicht Worte in den Mund, die ich weder verwendet habe noch würde.
@OvO:
Für mich gesprochen wäre der Schritt, die ST als filmisches EU zu betrachten, eine Art Selbstschutz. Es gibt ja Fans, die die PT dermaßen hassen, dass sie diese Trilogie quasi nicht zu ihrem persönlichen Kanon zählen. Dann gibt es Puristen, für die das "wahre" SW nur ANH und TESB sind.
Würde ich TLJ und Episode IX so bewerten wie TFA, dann ist das für mich noch SW und ich habe an jedem Film Freude und Spaß. Es würde mir aber etwas fehlen, das ich jetzt klarerweise nur an TFA festmachen kann, deren endgültige Kritik sich noch ändern wird mit dem Abschluss der ST.
Was ich den Machern von TFA am meisten ankreide ist das liegengelassene Potential: 30 Jahre nach ROTJ, alles wäre möglich und denkbar gewesen, stattdessen stellen sie den Zustand der Galaxis von ANH wieder her.
Bevor man mir irgendwelche Dinge vorwirft (Lucas-Verteidiger usw.):
Wenn ich einen Film der PT reinwerfe, ist es meist AOTC, weil, ja weil ich den Film für den schlechtesten der Trilogie halte. Der Film hat so viel Potential verschenkt, doch trotzdem fülle ich gerne gedanklich die inhaltlichen Lücken, weil auch das Spaß machen kann. Zugegeben, in TCW wurde einiges aufgegriffen, aber diese Serie habe ich erst spät für mich entdeckt (2015).
Ich gebe auch der ST eine faire Chance und hoffe, dass TFA durch die folgenden Episoden (oder vielleicht sogar einer Serie, die zwischen 6 und 7 spielt) aufgewertet wird.
Kaero
Hoffe das wir auch mal komplett neue Designs bekommen, die Variation der OT Designs finde ich für die ST ziemlich langweilig (in den Anthology Filmen können sie das gerne machen).
Wenn man sich da mal ansieht was es für frische eigenständige Designs in den Prequels gab. Selbst die Klonkrieger in III waren wesentlich interessanter abgewandelt als die i-Trooper in VII.
@McSpain,
"Was ich mir aber in 8 oder 9 vorstellen kann, sind Flotten von eigenständigen Systemen, die sich dem Widerstand anschließen.
Mein Traum wären alte Ex-Imperiale, die gegen die FO kämpfen und ein paar alte OT-ISDs gegen die FO einsetzen."
Einen ähnlichen Wunsch an VII hatte ich wo das Imperium zersplittert ist und jeder gegen jeden arbeitet um sich die Vorherrschaft zu sichern.Die Ausgangslage war mir zu kontruiert, zu sehr an IV angepasst. Ich hätte gerne eine komplexere Gesamtsituation wo die Grenzen zwischen Schwarz und Weiss stärker verschwimmen.
Vlt. bekommen wir sowas in VIII oder IX, wäre der Saga zu wünschen, denn bisher fehlt es an frischen neuen Ideen.
ShadowEmpire89
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