An dieser Stelle müssen wir kurz innehalten: StarWars.com, die offizielle Seite, hat einen Newsbeitrag veröffentlicht, der sich abseits der "Darsteller XYZ wurde gecastet"- oder "Regisseur John Doe wurde engagiert"-Nachrichten mit einem noch nicht veröffentlichten Star-Wars-Film auseinandersetzt. Fans, die bereits zu Prequelzeiten im Netz aktiv waren, dürfte sowas nicht fremd sein. Alle anderen können sich nun verwundert die Augen reiben. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Okay, so viel zu unserer Unzufriedenheit mit dem offiziellen Sprachrohr. Was gibt es denn jetzt? Porgs! Lucasfilms Pablo Hidalgo steht in einem kleinen Interview Rede und Antwort über die knuddeligen kleinen Ureinwohner Ahch-Tos. Ach ja, im Einleitungstext schreibt StarWars.com noch, dass sie stolz darauf sind enthüllen zu können, dass die Porgs Porgs heißen. Guten Morgen!
StarWars.com: Also Pablo, aktuell wissen wir, dass diese kleinen Kerle Porgs genannt werden. Was kannst du uns noch über sie verraten, ohne dass Rian Johnson StarWars.com danach vom Netz nehmen lässt?
Pablo Hidalgo: Porgs sind auf Ahch-To heimisch und können entlang der Klippen der Insel gefunden werden, auf der auch Luke und Rey sind. In vielerlei Hinsicht sind sie die Star-Wars-Version der Papageitaucher. Sie bauen Nester. Sie können fliegen. Und ihre Babys werden Porglets genannt.
Ausgehend von ihrem Verhalten nehme ich an, dass sie freundlich sind?
Da ihre Insel nur äußerst selten Besucher hat, überwiegt ihre Neugier jedwede Ungebärdigkeit, die sie haben mögen.
Weißt du, woher der Name stammt?
Da müsstest du Rian fragen. Er hatte direkt die fertige Idee der Porgs.
Im Making-of, das auf der D23 veröffentlicht wurde, sehen wir, dass die Porgs (oder zumindest einer) mittels praktischer Effekte realisiert wurden.
Die Porgs werden tatsächlich durch eine Reihe an Effekten realisiert, abhängig von den aktuellen Anforderungen. Manchmal sind es Puppen, bei denen der Puppenspieler digital aus der Aufnahme entfernt wird. Manchmal sind sie aber auch komplett CG.
Noch am gleichen Tag ihrer Enthüllung sah ich Fan-Art von den Porgs auf Twitter. Die Fans scheinen direkt eine Verbindung zu ihnen zu haben. Warum ist das deiner Meinung nach so?
Seitdem dieser Aasfresser in Die Rückkehr der Jedi-Ritter außerhalb von Jabbas Palast diesen Rülpser abgelassen hat, ist die Vorstellung fesselnd, dass es da ein ganzes Tierreich inmitten des Dramas und der Abenteuer der Star-Wars-Saga gibt. Außerdem sind die Porgs einfach süß. Man fällt in ihre tiefen, gefühlvollen Augen. Ich glaube eine Menge Leute wollen einen Porg als Haustier.
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MaYo
Kaero
MaYo
@ Kaero:
- "Was meinst du aber mit "cineastischem Wertesystem" in Hinblick auf Animatronics?"
Damit meine ich, dass Jurassic Park meine Vorstellung davon geprägt hat, wie ein Film dieser Art (Blockbuster, Mainstream, effektelastig) gemacht werden sollte, um das optisch beste Ergebnis zu erzielen. Mir ist stets wichtig, dass ein Film, der sehr viel mit Effekten arbeiten muss, dreidimensional und haptisch rüberkommt und die künstlich erzeugten Wesen, Gegenstände oder Umgebungen Textur und Grobkörnigkeit besitzen. Bis jetzt hat mich CGI allein in dieser Hinsicht noch nicht zufriedenstellen können, obwohl es auch da - wie in TFA zu sehen ist - große Fortschritte gab. Jedenfalls sehe ich es noch nicht so weit, dass man reale locations, sets, Kostüme oder zentrale Figuren 1:1 ersetzen könnte. Und offen gesagt begreife ich auch den Ansporn hinter dem Streben nach einem solchen perfekten Ersatz nicht. Für meinen Geschmack führt er in ein Terrain, das mit meinem Verständnis von gutem Filmhandwerk, das ich mir ansehen und auch genießen möchte, nichts mehr zutun hat. Um es auf eine schlichte Frage herunterzubrechen: warum eine Wüste simulieren, wenn es draußen in der Welt eine echte gibt? Dabei möchte ich betonen, dass ich kein Feind von CGI bin. Es ist ein wunderbares Mittel zur Ergängzung, Erweiterung, Optimierung, oder eben auch zum stärkeren Einsatz wenn alternative Methoden ein schlechteres Ergebnis bringen. Grundsätzlich mag ich den Wechsel zwischen Spezial- und Visuellen Effekten, wie z.B. die Kombination aus Animatronics und CGI, um ein- und dasselbe Wesen zum Leben zu erwecken. In der Hinsicht hat mich Jurassic Park damals begeistert und tut es bis heute noch.
Bei TFA war die "real sets, practical effects"-Kampagne purer Fanservice, der mit dem tatsächlichen, sehr hohen CGI-Anteil im Film kaum in Einklang zu bringen ist. Es ändert aber nichts daran, dass ich mit dem Ergebnis zufriedener bin, als wenn man den Großteil des Films vor Greenscreen und digital gedreht hätte. Mir gefällt auch Episode I optisch sehr viel besser als II und III; die Kombination aus klassischen (Modelle, reale locations, sets, analoger Film) und neuen (CGI) Technologien hat offenbar zum optimalen Ergebnis geführt, und ist zudem in meinen Augen die beste Herangehensweise an einen SW-Film, der stets auf mehreren Ebenen Alt und Neu zusammenführt (inhaltlich, stilistisch, technisch). Ich bin hier ganz offen Traditionalist.
Ich gebe aber zu, dass die Rückkehr zu practical effects in TFA noch ein Gefallen war, den man den Fans machen wollte. Man könnte es auch Selbstzweck nennen. In TLJ und Episode IX wird sich nun zeigen, ob das, was bislang noch Fanservice war, wieder als Kunstform verstanden wird, die der Erzählung bzw. der optimalen Wirkung dient, und die abseits von Retro-Spielereien einen Platz im modernen Filmemachen findet. Meine Hoffnung dahingehend ist groß, ebenso wie meine Zuversicht nach dem im Making-Of-Reel gezeigten Material.
(zuletzt geändert am 22.07.2017 um 13:05 Uhr)
George Lucas
@Lucas:
"warum eine Wüste simulieren, wenn es draußen in der Welt eine echte gibt?"
Da gibt es ganz viele Gründe für. Reise- und Aufenthaltskosten sparen, Wüstenstürme, behördliche Fragen, Termine einhalten, Auflagen, Gesundheitsfragen für die Schauspieler... mit einfachen Worten: Bei einer Wüste am Computer fallen sämtliche organisatorische, zeitliche und finanzielle Belastungen weg, da eine Wüste am PC an einem Tag fertig sein kann. Und das gilt natürlich auch für andere Ortschaften.
OvO
@ OvO:
Die Erklärung kenne ich, sie überzeugt mich aber nicht. Wer am liebsten in beheizten vier Wänden vor dem Rechner sitzen möchte, sollte keine Filme machen. Ich erwarte einen gewissen Arbeitsethos, und der geht mit der Bereitschaft einher, logistische Strapazen auf sich zu nehmen. Ein wenig Leiden gehört schon dazu. Wenn also Lucas gemütlich in einer Greenbox hockt und seine drei Worte an Schauspieler richtet, die orientierungslos durch die Gegend hüpfen, ist es nach allem, was er als junger Filmemacher durchgemacht hat, sicher sehr schön für ihn. Aber mich verliert er dadurch als Zuschauer, Film- und Kinofan (was er natürlich problemlos verkraften wird).
(zuletzt geändert am 22.07.2017 um 14:27 Uhr)
George Lucas
McSpain
@Lucas:
Das hat nichts mit Bequemlichkeit der Schauspieler oder Filmemacher zutun sondern ist unterm Strich eine reine ökonomische Entscheidung. Die technischen, finanziellen und zeitlichen Leistungsanforderungen werden eben immer höher und Greenscreen verschafft dem eine Menge Abhilfe. Zumindest oberflächlich gesehen. Dass man dadurch zwangsläufig Abstriche im Filmerlebnis hinnehmen muss und ein entsprechendes Feedback folgt, wird eine Sache sein, die man anfangs vllt nicht sehen wollte, auf die man heutzutage aber auch nicht immer Rücksicht nehmen kann. Lucasfilm kann das auch nur, weil sie einen Multimilliardenkonzern im Rücken haben, der ihnen das erlaubt. Wobei sie sich durch ihren straffen Zeitplan auch zum Teil selbst dazu verdammt haben.... Und es muss dich auch garnicht überzeugen, es wird halt einfach gemacht. Und solange die Kasse klingelt wird das auch so weiterlaufen.
Solche Dinge kann man an Videospielen aber mMn besser verdeutlichen. Mit dem Anbruch der HD Zeit wurde die technische Herausforderung auch immer höher. Das bedeutet es verschlingt auch mehr Kosten und mehr Entwicklungszeit, Gleichzeitig dürfen die Preise der Spiele und Konsolen aber nicht die Grenzen des Durchschnittsverdieners übersteigen und die Entwicklungzeiten dürfen auch nicht zu lang werden, weil das Spiel zum Release-Zeitpunkt dann vollkommen veraltet wirkt. Um dieses Loch zu kompensieren, muss man sich dann eben nach Schlupflöchern umsehen, die beim Kunden vllt schlecht ankommen, untern Strich nach Umsatzzahlen aber trotzdem funktionieren. In der Videospielindustrie sind es dann zb. Remaster-Versionen oder Ports von alte Konsolen auf die Neuen. Man muss die Spiele dann also doppelt kaufen um sie auf aktuellen Geräten mit minimalen Verbesserungen zu spielen. Dafür wurde dann die Abwärtskompalibität der Konsolen abgeschafft. Dann kam noch DLC hinzu, wo man Inhalte nachreicht, die man nicht rechtzeitig fertig bekam. Mitunter werden da aber natürlich auch Inhalte extra nicht ins Spiel implementiert. Und so weiter....
Bei den Filmen sinds dann eben halt die inflationäre Verwendung von Greenscreens oder Remakes, Spin Offs, Franchisierungen von Marken, bei denen es sich nicht wirklich anbietet usw. Manche Methoden sind recht neu, andere sind schon sehr alt, treten aber verstärkt in den Vordergrund.
Man sollte das dann auch alles in einen größeren, historischen Kontext sehen. Ankündigungen, Releases, Produktionen und Entwicklungen unterliegen alle einem relativ gleichbleibenden Rythmus denen gewisse Zeiträume vorgegeben sind an die man sich halten muss und sich aus dem Markt von alleine ergeben haben. Zeitlgleich werden die Anforderungen aber wie gesagt immer höher. Eine Anpassung des Rythmusses an die neuen Anforderungen findet aber leider kaum statt. Zum Einen trauen sich die Meisten nicht, weil es bedeutet, dass einer vorausgehen muss und dann dumm dar steht, wenn kein anderer mitzieht - auf der anderen Seite könnte es bedeuten, dass ein riesiges Loch entsteht, wenn es alle gleichzeitig tun würden. Das maßgebliche Problem sehe ich aber vor allem darin, dass die Unternehmen halt nicht ehrlich sind und nicht offen untereinander und mit ihren Kunden kommunizieren und stattdessen die PR Leute immer alles schön reden. Die Möglichkeit dazu haben wir ja endlich. Aber man setzt sich lieber selbst unter Druck, dass alles perfekt laufen muss.
Ich will das an dieser Stelle garnicht verteidigen sondern nur erklären und kann daneben halt auch empfehlen, sich mal etwas intensiver, also literarisch, mit Ökonomie auseinanderzusetzen, denn am Ende hört die Kunstfreiheit da auf, wo der Markt beginnt. Und das hat am Ende dann auch psychologische und massenpsychologische Auswirkungen, worunter die Leistungsfähgikeit am Ende auch leidet. Das Verständnis dafür macht die Arbeitsmethoden natürlich nicht besser, aber man regt sich über bestimmte Aspekte vllt weniger auf.
Wenn du mich persönlich fragst, so habe ich nicht das Gefühl, dass heutige Kunstwerke generell noch wirklich der Vision entsprechen, die der Künstler ursprünglich hat. Da gibt es nur sehr wenige Ausnahmen. Wenn ich sehe, was in der Musik, Film und Videospielindustrie so gemacht wird habe ich ständig das Gefühl, dass das Potential an vielen Stellen sehr oft nicht ausgeschöpft wird obwohl es so klar offensichtlich ist, dass es genutzt werden würde, wenn man nicht vollkommen dumm und inkompetent ist. Und das würde ich keinem Künstler unterstellen wollen. Manche sind vllt ein wenig egomanisch aber seis drum. Für qualitative Kunst mangelt es am Ende einfach an Zeit und Geld aka Freiheit. Und vllt auch ein wenig an Mut. Aber nicht an Talent, Vision oder Moitvation/Lust/Ethos.
(zuletzt geändert am 22.07.2017 um 17:31 Uhr)
OvO
@George Lucas
"warum eine Wüste simulieren, wenn es draußen in der Welt eine echte gibt?"
"Wer am liebsten in beheizten vier Wänden vor dem Rechner sitzen möchte, sollte keine Filme machen. Ich erwarte einen gewissen Arbeitsethos, und der geht mit der Bereitschaft einher, logistische Strapazen auf sich zu nehmen."
Dazu muss ich sagen, dass es auch im Sinne des Regisseurs sein sollte, hinaus ins Feld zu gehen. Wenn ich eine Wüstenszene in meinem Film haben will, dann gehe ich auch in eine Wüste. Da ist es heiß. Da weht der Wind. Echter Wind. Echter Sand. Die Sonne ist echt. Es fühlt sich alles echt an, da es echt ist. Ich komme als Regisseur in die richtige Stimmung für die Szene, kann mich besser in meine Schauspieler und in ihre Rollen hineinversetzen. Dasselbe gilt für den Schauspieler natürlich auch. Sein Schwitzen ist echt. Die gequälte Anspannung in seinem Gesicht ist echt. Sein schnelles Atmen ist echt. Und letztendlich überträgt sich das Echte am Ende auf den Zuschauer.
Was ich meine ist folgendes:
https://www.youtube.com/watch?v=ud1zpHW3ito
und das:
https://www.youtube.com/watch?v=-tuNR-uD_mE
und natürlich das:
https://www.youtube.com/watch?v=lChJz2DSpsE
Ich zitiere diesen Film immer wieder sehr gern, da er einfach echt ist und sich echt anfühlt.
Durch CGI bekommt man so einiges hin, auch erstaunlich gut, aber echt bleibt eben echt.
(zuletzt geändert am 22.07.2017 um 20:29 Uhr)
MaYo
@MaYo
"Echter Sand...."
Vielleicht mochte George Lucas (der echte) nach seiner Erfahrung in Tunesien keinen Sand mehr und blieb deshalb lieber zuhause im Studio und ließ dann Anakin als sein Sprachrohr solche Sätze sagen wie "Ich hasse Sand."
Seine Erfahrungen mit echtem Sand waren ja nun nicht unbedingt die besten (Sandsturm zerstörte das Tunesien Set) . Studio oder CGI Sand kann man beherrschen, echten Wüstensand nicht.
Deerool
@Deerool
"Vielleicht mochte George Lucas (der echte) nach seiner Erfahrung in Tunesien keinen Sand mehr und blieb deshalb lieber zuhause im Studio und ließ dann Anakin als sein Sprachrohr solche Sätze sagen wie "Ich hasse Sand."*großes Grinsen* *großes Grinsen*"
Jau. da ist bestimmt was dran. "Ich hasse Sand" fand ich damals ein ziemlich cooles Zitat. Anakin und Padme. Sand im Getriebe. Einfach Romantik pur.
"Seine Erfahrungen mit echtem Sand waren ja nun nicht unbedingt die besten (Sandsturm zerstörte das Tunesien Set) . Studio oder CGI Sand kann man beherrschen, echten Wüstensand nicht.*zwinker*"
Genau darum geht es: Das Element des Unbeherrschbaren. Das gehört einfach zum Filmleben dazu. Terry Gilliam vollendet wohl gerade seinen Don Quixote. Nach fast zwei Jahrzehnten Drehzeit. Auch katastrophale Drehbedingungen. Mal sehen, ob dem Film das zugute kam.
Mit den unbeherrschbaren Elementen bekommt es auch der Held zu tun. Daher ist es manchmal ganz gut, wenn sich Kunst und Realität derart überschneiden und gegenseitig beeinflussen.
MaYo
@MaYo
Von deinem Standpunkt als Zuschauer und Filmliebhaber vielleicht.
Viele Regisseure wollen aber kontrollierte oder kontrollierbare Ergebnisse. Sie haben bestimmte Vorstellungen davon, was sie zeigen wollen und verlassen sich dabei nur ungerne auf Experimente, bei denen das Endergebnis so oder so ausfallen kann. Natürlich kann es dem Film gut tun, aber es kann genauso gut nach hinten los gehen. Wenn es funktioniert wie bei Lawrence von Arabien, wird man den Regisseur in den Himmel loben. Andernfalls wird man ihn die Hölle wünschen und er wird es in Zukunft schwerer haben, für eine große Produktion einen neuen Vertrag zu bekommen.
Das wollen v i ele Regisseure aber nicht riskieren und wählen die “Play Safe“ Variante, mit solidem Handwerk und voraus bestimmbaren Ergebnissen, weil sie unter kontrollierten Bedingungen gedreht wurden.
Deerool
@Deerool
"Das wollen v i ele Regisseure aber nicht riskieren und wählen die “Play Safe“ Variante, mit solidem Handwerk und voraus bestimmbaren Ergebnissen, weil sie unter kontrollierten Bedingungen gedreht wurden."
Ganz klar: Regisseure suchen nicht absichtlich das Chaos oder Schwierigkeiten, außer das ist Thema im Film, z. B. wenn sie Sturzregen brauchen o. ä.. Heutzutage kann man sich zudem relativ gut auf Wettervorhersagen verlassen.
Ich würde es nicht unbedingt als "Experiment" bezeichnen, wenn man in die freie Natur geht und dort filmt, wo auch die Handlung spielen wird. An sich ist es ganz natürlich, so zu filmen.
Nichtsdestotrotz wirkt nicht alles natürlich im Film, was natürlich abgefilmt worden ist. Wasserfälle z. B. Beim Herrn der Ringe haben sie es mit rieselndem Sand gefilmt. Soll im Film natürlicher aussehen als echte Wasserfälle.
Wahrscheinlich muss man da auch von Fall zu Fall unterscheiden, ob man nun besser auf CGI zurückgreift oder etwas Echtes abfilmt. Wenn eine Szenerie sehr eigengesetzlich ist, dann sollte oder muss man sogar auf CGI zurückgreifen. Da gibt es ja oft keine natürliche Entsprechung für. So gestern wieder bei "Valerian" gemerkt: Die Welten dort sind derart exotisch, dass ein natürlich gefilmtes Szenario eher befremdlich gewirkt hätte. Zu irdisch. Die Exposition war komplett CGI. Eine Landschaft wie auf Hawaii. Sollte wohl Lemuria andeuten.
MaYo
@ OvO:
Das ist eine sachliche Aufschlüsselung der Abläufe in der Filmindustrie, die ich nachvollziehen, aber nicht gutheißen kann. Mir ist bewusst, dass ich als Individuum keinen Einfluss habe und auch keine Befriedigung meiner Bedürfnisse einfordern kann. Das einzige, was mir bleibt, ist Abstand zu nehmen, was auch schon seit einiger Zeit passiert. Star Wars ist praktisch das letzte Franchise, der letzte Mainstream-Titel, den ich noch mit intensivem Interesse verfolge, und der noch eine emotionale Reaktion in mir hervorruft. Das liegt aber auch daran, dass ich es zum richtigen Zeitpunkt in meinem Leben kennen gelernt habe und daher eine persönliche Bindung dazu aufbauen konnte. Wäre dem nicht so, würde es vermutlich genau so an mir vorbeirauschen wie vieles andere, was im Programm der Multiplexe aufgelistet ist.
Was du beschreibst, ist die Filmindustrie. Ich komme ins Grübeln, wenn ich ihr Lucas und sein Firmenimperium gegenüberstelle, so wie es sich vor dem Disney-Deal präsentiert hat. Die Methoden der Filmherstellung, so wie du sie beschreibst, sind den Gesetzen eines Marktes unterworfen, von dem Lucas sich befreien wollte und zu großen Teilen auch befreit hat. Er musste keinem Release-Rhythmus folgen, konnte sich über ein Jahrzehnt Zeit lassen, um die Prequels zu realisieren. Ihm saß kein Studio im Nacken. Im Vergleich zu Menge und Frequenz der großen Franchise-Filme heute war die Konkurrenz zur Jahrtausendwende eine ganz andere. Dennoch hat er auf Methoden zurückgegriffen, die du mit Hinweis auf den aktuellen Kontext als unvermeidliche Notlösungen beschreibst. Ich weiß nicht, inwieweit man diese Erklärung auf Lucas und seine Zeit übertragen kann. Tatsächlich habe ich eher den Eindruck, dass bei ihm die Bequemlichkeit, von der ich gesprochen habe, den Ausschlag gegeben hat, gepaart mit dem Streben nach Kontrolle sämtlicher Bereiche der Produktion und ihrer Umstände. Er hätte es sich leisten können, für die Aufnahmen von Geonosis nach, z.B., Jordanien zu fahren, oder Kostüme für die Klontruppler herzustellen. Hier haben ökonomische Erwägungen von vielfältigen künstlerischen Freiheiten zu einem minderwertigen Ergebnis geführt, das schon zur Zeit des Releases hinter dem Standard zurückblieb. Ebenso war der Beweggrund hinter der Entscheidung, digital zu drehen, die bequemere Nachbearbeitung von Filmen. Was natürlich einfacher ist, als vorher besser zu planen, und leider in einem klinisch-glatten, teils optisch entfremdenden Produkt resultierte. Ich möchte, dass ein Filmemacher sich auch über das Ergebnis Gedanken macht, nicht nur über den Entstehungsprozess. Lucas hatte die Zeit und die Möglichkeiten dazu, und er hat sie aus Gründen, die ich fragwürdig und sehr bedauerlich, wenn auch biographisch erklärbar, finde, nicht genutzt.
@ MaYo:
"Lawrence" ist auf jeder Ebene ein perfekter Film. Aber auch aus einer anderen Zeit. So eine Produktion ist heute nicht mehr zu erwarten, und daher auch ein nicht immer ganz geeignetes Vorbild.
(zuletzt geändert am 23.07.2017 um 15:55 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
""Lawrence" ist auf jeder Ebene ein perfekter Film."
Meine vollkommene Zustimmung!
"Aber auch aus einer anderen Zeit. So eine Produktion ist heute nicht mehr zu erwarten, und daher auch ein nicht immer ganz geeignetes Vorbild."
Und doch ist es etwas, das man anstreben kann oder sollte, auch wenn man weiß, dass diese Zeit eigentlich vorbei ist. Aus meiner SIcht ist es die Mischung aus CGI und echt gefilmten Kulissen, was gut funktioniert. Lawrence ist eine gute Blaupause, wie man z. B. Außenszenen perfekt filmt. Und narrativ sowieso auf allerhöchstem Niveau.
MaYo
@ MaYo:
Ja klar, als idealistisches Ziel eignet sich dieser Titel natürlich besonders gut. Jeder Film braucht aber ein Publikum, und für ein Projekt von diesem Umfang (nicht nur Aufwand, sondern auch die Zeit die der Film sich nimmt) würde sich heute keines finden. Jedenfalls nicht in der notwendigen Menge.
Wie kommen wir jetzt auf Porgs zurück... es fing mit klassischem Filmemachen an, wozu ich beim Dreh physisch vorhandene Objekte zähle. Jetzt ging die Diskussion aber so weit, dass der Eindruck entstehen könnte, ich würde in den Porgs eine Wiederauferstehung des klassischen Hollywood sehen Es wird wohl beim Gimmick bleiben. Der aber ganz gut funktionieren dürfte, vielleicht sogar mit guter Einbindung in die Geschichte.
(zuletzt geändert am 23.07.2017 um 16:50 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
"Ja klar, als idealistisches Ziel eignet sich dieser Titel natürlich besonders gut. Jeder Film braucht aber ein Publikum, und für ein Projekt von diesem Umfang (nicht nur Aufwand, sondern auch die Zeit die der Film sich nimmt) würde sich heute keines finden. Jedenfalls nicht in der notwendigen Menge."
Da hast Du bestimmt recht. Der Monumentalfilm hatte mit Gladiator noch mal eine Renaissance erlebt, wurde aber aus meiner Sicht wieder mit Alexander, Clash of the Titans und zuletzt mit Ben Hur begraben.
Ich meinte das auch allgemeiner gefasst - im Speziellen in Bezug auf Großes Denken. In großen Kulissen denken und echt inszenieren. Müssen ja nicht immer gleich Sandalenfilme sein.
Das Rad der Zeit hat sich weitergedreht, und das sollte man auch akzeptieren und nicht etwas wieder so machen, wie in der Vergangenheit. Diese Art Rückwärtsgewandtheit ist gewiss nicht zielführend. Finanziell sowieso nicht. Aber gewisse Schlüsselszenen sollten klassischer inszeniert werden - ich kann es gerade schwer in Worte fassen - man muss eben ein Gefühl dafür haben, was gut mit CGi geht und was eben nicht.
Ich reiss mal das Lenkrad zu den Porgs :
Die hätte ich sogar lieber in 100 % CGI gehabt. Sie sind sehr eigengesetzlich. Dafür gibt es keine Entsprechung bei uns. Von daher könnte ein Animatronics eben wirken wie ein Animatronics und weniger wie ein (potentiell) "echter" Porg.
CGI hilft manchmal, um eine Immersion für das Künstliche zu bekommen.
(zuletzt geändert am 23.07.2017 um 17:51 Uhr)
MaYo
@MaYo:
Mit der erhofften Titelankündigung dieses Wochenend hab ich eigentlich den Han Solo-Film gemeint, man kann da schon mal durcheinander kommen
@George Lucas:
Ich kann deine Ausführungen unterschreiben, bis auf einen Punkt:
"Ich gebe aber zu, dass die Rückkehr zu practical effects in TFA noch ein Gefallen war, den man den Fans machen wollte."
Es war ja keine Rückkehr zu praktischen Effekten, weil das implizieren würde, dass sie bei der PT nicht zum Einsatz kamen. Aber das ist dir ja auch bewusst.
Zu Lucas' Gründen, warum er mehr auf CGI setzte, zählt sicherlich auch das Finanzielle. Er hat die PT selber finanziert, und ein guter Geschäftsmann war er schon immer. Klar hätte er mehr Geld in die Hand nehmen können, um zb. in Jordanien zu drehen etc. Dass er kostengünstigere Methoden wählte zugunsten CGI (und die digitale Technik damit vorantrieb, von dem jetzt alle Filme profitieren), kann man ihm schwer vorwerfen.
Disney kann natürlich viel mehr Geld in die Filme reinstecken (etwas, das ich generell kritisiere: Die Filme werden immer teurer, ich hoffe da setzt mal ein Gegentrend ein).
Werden die Filme aber immer teurer, müssen die Studios immer mehr inhaltlich auf Nummer sicher gehen, um die Gewinnspanne zu erreichen. Dadurch gleichen sich aber all die Blockbuster im Grunde. Ein Teufelskreis, von dem ich hoffe, dass SW davon verschont bleibt.
Zum Thema:
Die Porgs sind niedlich
Kaero
@Kaero
"Mit der erhofften Titelankündigung dieses Wochenend hab ich eigentlich den Han Solo-Film gemeint, man kann da schon mal durcheinander kommen "
Ach so! Macht ja nichts. Der Solo-Film heißt wahrscheinlich nur "Solo".
Nja, der EP IX Titel wäre aber auch cool gewesen. Den erfahren wir wahrscheinlich dann nach EP VIII.
MaYo
@ Kaero:
- "Dass er kostengünstigere Methoden wählte zugunsten CGI (und die digitale Technik damit vorantrieb, von dem jetzt alle Filme profitieren), kann man ihm schwer vorwerfen."
Ökonomisch betrachtet kann ich ihm das nicht vorwerfen. Aus der Perspektive eines Rezipienten mit bestimmten Erwartungen aber schon
Die Technologie, die heute auch Dank Lucas genutzt wird, sehe ich in vielen während und nach den Prequels realisierten Filmen maßvoller, klüger, durchdachter eingesetzt, als Lucas dies getan hat. Ich habe auch gar kein Problem mit CGI als Instrument, sondern mir geht es um seinen Einsatz. Deshalb fällt es mir auch schwer, die von mir in diesen Filmen wahrgenommenen Schwächen mit einem Lob seiner technischen Pionierleistung auszugleichen. Das Lucas-Zitat aus den frühen 80ern, wonach Spezialeffekte Mittel und nicht Selbstzweck sind, wird in dem Zusammenhang gerne genannt; und auch wenn einige dies als ausgelutschten Einwand empfinden mögen, möchte ich es ob seines Ironiegehaltes am liebsten zur Mahnung einrahmen.
Ich stimme dir jedoch zu, dass zu viel Geld in Filme gesteckt wird. Was den gewieften Geschätsmann Lucas angeht, kann ich dir auch nicht widersprechen. Da würde ich vielleicht nur noch kritisch hinzufügen, dass Lucas nach der OT eben hauptsächlich Geschäftsmann und kein Filmemacher mehr war, was u.a. meine Probleme mit ihm und seinem Spätwerk erklärt.
Und ja, die Porgs sind süß
@ MaYo:
Ich hab in deinen Kommentaren schon öfter deine Ansicht gelesen, dass CGI bei fremdartigen Wesen die Immersion erleichtert. Ich kann das von meiner Position aus überhaupt nicht bestätigen. Auch fremdartige Wesen sollten eine Assoziation mit der uns bekannten, natürlichen Welt ermöglichen, um eine gelungene Illusion zu schaffen. Und sei es nur auf der untersten Ebene des Materials, das für ihre Herstellung benutzt wird. Solche Details machen in der Summe den Unterschied. Wobei mir bewusst ist, dass nicht jede Einstellung mit Animatronics oder Puppen zu realisieren ist. Hier ist ein Einsatz von CGI dann aber absolut legitim.
Mit dem Titel für Episode IX rechne ich übrigens im nächsten Frühjar, Sommer, also ein Jahr vor dem geplanten Filmstart. War bei TFA und TLJ, ungefähr, auch so. An Trevorrows Stelle würde ich mir auch nicht schon so früh Gedanken um ihn machen. Wäre ich Autor, wäre der Titel wahrscheinlich das Letzte, was ich meinem Drehbuch hinzufüge.
(zuletzt geändert am 23.07.2017 um 19:15 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
"Ich hab in deinen Kommentaren schon öfter deine Ansicht gelesen, dass CGI bei fremdartigen Wesen die Immersion erleichtert."
Ja, richtig. Ich finde Animatronics ja nicht schlecht. Der Punkt ist, dass ich Animatronics sofort als solche erkenne und mir das Räderwerk, die Motoren und die Pneumatik darin sofort vorstelle. Animatronics wirken auf mich wie Roboter und nicht wie "echte" Wesen. Bei CGI habe ich weniger Probleme, da hier oft die Bewegungen natürlicher wirken und nicht so motorenmäßig. Mittlerweile habe ich auch ein Problem mit den Texturen der Animatronics. Wirkt für mich wie Gummi oder Kunstfell. Dann lieber undefiniert künstliches CGI.
"Auch fremdartige Wesen sollten eine Assoziation mit der uns bekannten, natürlichen Welt ermöglichen, um eine gelungene Illusion zu schaffen."
Schafft für mich eher ein uncanny Valley.
(zuletzt geändert am 23.07.2017 um 22:06 Uhr)
MaYo
George Lucas
@George Lucas
Ja, das ist spannend. These, Antithese, CGI-Animatronics.
Mir fällt gerade wieder ein, dass es auf dieser Insel, wo sie TLJ drehten, Papageientaucher leben. Ich finde es von daher schön, dass sie die Porgs eingebaut haben. Ein schönes Beispiel, wo die Natur die Kunst inspiriert.
(zuletzt geändert am 23.07.2017 um 22:07 Uhr)
MaYo
@MaYo & George Lucas
MaYos Sichtweise kann ich auch gut nachvollziehen. Puppen und Animatronic kann mich genauso aus der Illusion holen wie offensichtlicher CGI Einsatz. Aber, während ich bei CGI das direkt als Einsen und Nullen abhaken kann, bieten Puppen und Animatronics eine breitere Palette an Überlegungen. Insbesondere natürlich auch wenn es richtig gut gemacht ist. Allein der Aufwand wenn sich mehrere Puppenspieler aufeinander abstimmen müssen, weil einer nur ein Auge steuert, der andere den linken Arm usw., allein soetwas fasziniert mich. Die Geduld und der Arbeitsaufwand für einen Ertrag, den man hoffentlich als solchen nicht bemerkt, dass halte ich für beeindruckend. Bei CGI gibt es dagegen nur, funktioniert, oder funktioniert nicht. Halt 1 oder 0.
Das ist in der Rezeption auch einfach weniger faszinierend.
Ich schätze mittlerweile einfach auch die Kombination, ähnlich wie User Lucas. BB-8 finde ich da ein tolles Beispiel. Es nahezu unmöglich herauszufinden, wo die Puppe, und wo ausschließlich der Computer zum Einsatz kam. Dort ist es perfekt, und das halte ich für den richtigen Weg.
@Snakeshit
Schöner Mittelweg zwischen zwei unterschiedlichen Sichtweisen.
Ich denke, dass Schauspieler direkter auf Animatronics bzw. Pupoen reagieren können, so als seien es echte Lebewesen, was irgendwo ja auch der Fall ist, wenn man die Puppenspieler bedenkt. Ewan McGregor hat sich mal so in der Art über die Yodapuppe geäußert.
MaYo
Ich kann an diesen Szenen verdeutlichen, warum mir ein kluger Einsatz verschiedener Methoden beim Film wichtig ist:
Wenn Finn, Rey, und BB-8 auf Jakku vor den herannahenden Tie-Fightern davonlaufen, ist es naheliegend und auch kein Problem, den Droiden per Computer zu realisieren (wobei ich mir gerade nicht sicher bin, ob es in dieser Szene CGI oder Puppe ist, aber das Prinzip ist klar). Das Ergebnis ist technisch absolut überzeugend. Ebenso erwarte ich nicht, dass BB-8s Stunts im Gang des Falken komplett mit practical effects umgesetzt werden. Die Rathtare sind leider als CGI zu erkennen, was mich teilweise herausreißt; das liegt aber an der schlampigen Umsetzung, nicht an einer grundsätzlich falschen Herangehensweise. Bei der Schlacht um den Starkiller begeht TFA dann den Fehler, den die Kampagne implizit den Prequels ständig vorgeworfen hat: inflationäres CGI. Hier hätte es dem Film nicht geschadet, wie ANH und TPM auf Modelle zurückzugreifen und z.B. Segmente der Oberfläche, des Grabens, oder die Kampfjäger auf diese Weise umzusetzen.
In RotS gibt es auf Utapau eine Kampfszene zwischen Obi-Wan, Grievous und den restlichen Droiden. Obi-Wan schleicht sich an die Besprechung der Separatisten heran, platzt im wahrsten Sinne des Wortes in sie hinein und wird von den Droiden umzingelt, ehe er sein Lichtschwert zückt und seine Kampfpose annimmt. Die Idee dahinter ist aufregend, auf dem Papier liest es sich spannend. Dann wurde aber, bis auf Ewan McGregor, alles per CGI umgesetzt: das Set und sämtliche Interaktionspartner. Und das ist für mich unansehnlich. Ich sage das nicht nur als Traditonalist, sondern als jemand, der einen Kampf zwischen Filmfiguren physisch glaubhaft dargeboten bekommen möchte, um ihn nachzuvollziehen. Der Verfremdungseffekt, von dem MaYo spricht, ist in solchen Szenen deplatziert. Es wird so keinerlei Gefahr vermittelt, keine Unmittelbarkeit, und an mir rauscht es wie die Zwischensequenzen eines PC-Spiels vorbei. Von den schlecht bzw. praktisch garnicht ausgeleuchteten Hintergründen, die mit dem einzigen Darsteller in besagter Szene keine Einheit bilden, ganz zu schweigen. Im Kino mag so etwas dann begeistern, aber ich will mir garnicht ausmalen, wie der Film in 10, 15, 20 Jahren aussieht. Wobei ja auch die OT heute teils veraltet erscheint; aber eben überwiegend in den Sequenzen, die anders nicht umzusetzen waren. Wenn Darsteller sich in Sets bewegen, bzw. in Dialogszenen, oder wenn Luke gegen Vader antritt, hat die OT optisch nichts eingebüßt.
(zuletzt geändert am 24.07.2017 um 10:42 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
Diese von Dir beschriebenen Beispiele sehe auch ich als problematisch an.
Das Problem ist hier der starke Kontrast zwischen "echt" und "künstlich". Nur Kenobi ist echt, und alles andere ist künstlich. Ich weiß nicht, wie man das hätte anders bzw. besser umsetzen sollen. Vielleicht hätte man darauf ganz verzichten sollen. Sie hatten zu viel gewollt.
MaYo
@ MaYo:
Die Frage nach der adäquaten, oder möglichen, Umsetzung einzelner Aspekte der Filme darf gestellt werden, aber nicht vom Gesamtbild und der Philosophie, die sich hinter der Herangehensweise an einen Film offenbart, ablenken. Einzelne Entscheidungen ergeben in der Summe ein Bild, das auch betrachtet und hinterfragt werden muss. Wenn du mich z.B. fragst, wie man Grievous umsetzen soll, dann kann ich nur mit CGI anworten. Das selbe gilt für Jar Jar, Watto, die Geonosianer, und auch für Kampfdroiden, Superkampfdroiden, Pit Droids, Vulture Droids, Gunganer usw. Wenn man all das zur Grundlage nimmt, was sie in den Filmen tun, wie sich sich bewegen etc., kann man nur bei CGI landen. Und das bestätigt dann die Argumente derer, die es verteidigen. Vor der Frage nach der besten Umsetzung steht aber eine andere, grundsätzlichere, nämlich: wieviel in einem Film ließ sich nur per CGI realisieren - und wieviel existiert in einem Film, weil es CGI gibt? Alle von mir genannten Beispiele sprechen natürlich für CGI, nur was sind das für Filme, in denen nur künstliche Armeen aufeinander prallen, in denen computeranimierte Fantasiewesen auf computeranimierte Roboter, computeranimierte Roboter auf computeranimierte Klone treffen, und dazwischen laufen ein paar Menschen umher, denen man die Überforderung oder zumindest Unsicherheit angesichts der Arbeit vor dem Greenscreen teilweise anmerkt? Es ist so leicht, sich in der eigenen Sache zu verlieren, und so schwer einmal einen Schritt zurück zu machen, das Bild zu betrachten, und sich zu fragen, was man hier eigentlich macht. In der Häufung führt ein so hergestellter Film doch nur zur Entfremdung, zur Strangulierung jeder emotionalen Resonanz. Wohl gemerkt natürlich nicht bei jedem, wie man an der nicht zu vernachlässigenden Zahl derer, die die Filme mögen und verteidigen, erkennt. Aber doch bei vielen, und sicher nicht nur bei mir.
Das ist einer der Gründe, warum ich es in höchstem Maße fragwürdig finde, wenn ein Regisseur eine Technologie pusht und für sich nutzt, und von dieser nicht mehr frei kommt. Pionier in einem bestimmten Bereich zu sein bedeutet ja nicht, diesen selbst überreizen zu müssen.
(zuletzt geändert am 24.07.2017 um 12:42 Uhr)
George Lucas
@ George & MaYo:
Kann euch hier in allen Punkten nur beipflichten - aber aufgrund beruflichen Termindrucks leider jetzt hier nicht vollumfänglich mitdiskutieren ...
Zumal ich als extremer CGI-Verächter hier liebend gerne den ein oder anderen argumentativen Querpass angenommen und "verwandelt" hätte.
Einen direkten Vergleich muss ich trotz akuten Zeitmangels kurz auftischen:
"Trench-Run ANH vs. Trench Run TFA"
Beide Sequenzen haben ihre optischen Schwächen und stellen natürlich keinen Vergleich zu den bislang besten SW-Space-Battles in ROTJ und R1 dar. Dennoch ist der Run aus ANH für mich der haushohe Sieger, was "visuelle Haptik" anbetrifft. Gerade das Statische an dem 70er-Battle vermittelt meiner Wahrnehmung: Yo, schau her, da wurden real existierende Objekte abgefilmt!
Auch wenn die Beweglichkeit der Schiffe hier noch eher an "2001" als an "Rogue One" erinnert .
Wie GL oben richtig ausführt - beim TFA-Trench-Run wird das "Practical-Effects"-Versprechen der Vorvermarktung eiskalt und mit voller Marvel-Härte gebrochen. Das gesamte Finale von TFA ist dann nach Hans Tod kaum weniger künstlich als die Prequels - gegen die man gefühlt ja mit dem gesamten Marketing und der Produktion von TFA mal mehr, mal weniger subtil schon irgendwo spirituell angetreten war.
Manchmal frage ich mich, ob Abrams absichtlich visuell so sehr plastisch und oldschoolig in TFA reingestartet ist (...um optisch mehr an die OT anzudocken!) - und dann mit dem Verlassen von Jakku (Stufe 1) und später von Takodana (Stufe 2) bewusst zu einer blockbustigeren 201X-Optik "zurückkehrt". Für mich neben dem mittelmäßigen Drehbuch mein größtes Problem mit EPVII.
Der Überfall der FO auf das Dorf als Eröffnungszene steht in seiner "Echtheit" in keinem Verhältnis zu den letzten 15 Minuten des Films...
(zuletzt geändert am 24.07.2017 um 13:18 Uhr)
Landspeeder
@George Lucas
Dazu fällt mir das Zitat GLs des Echten ein (sinngemäß):
'Using tools to tell a story - but not getting used by the tools.'
Da schwang evtl. auch eine leichte Selbstkritik GLs mit.
Es ist sicher schwer, eine scharfe Grenzlinie zu ziehen zwischen dem, was ich in einem Film thematisch, also runtergebrochen auf universelle menschliche Bedürfnisse (soz. Anerkennung, Sicherheit, Geborgenheit, Liebe, Verantwortung, Souveränität, Vertrauen ...), wirklich erzählen möchte und was dies in einer Story und in Szenarien zum Ausdruck bringt. Viele Filmemacher verlieren sich in letzterem, und das Thema oder die Story werden zweitrangig. Spieltrieb, Maßlosigkeit. Eitelkeit. All das zählt da mit rein. Am Ende hat man tatsächlich eine entmenschlichte Effekte-Welt, die keine emotionale Involvierung mehr bietet. Und darum geht es ja in einem Film, dass man den Zuschauer mit auf eine emotionale Reise nimmt.
@Landspeeder
Da hast Du meine volle Zustimmung! Der emotionale Impact und die visuell-dramaturgische Umsetzung des TFA Trench-Runs ist ein Witz im Vergleich zum ANH Trench-Run. Sie hätten in TFA gar keinen Trench-Run nehmen sollen! Warum nicht mal einen vertical Tunnel-Run oder i. A. neue Eindrücke und Ideen?
(zuletzt geändert am 24.07.2017 um 13:19 Uhr)
MaYo
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